Zum Inhalt springen
Qries Qries Qries Qries Qries Qries

Empfohlene Beiträge

 

 

Wie zitiert man richtig?

 

Egal ob man einen Artikel, einen Bericht, ein Buch oder eine Hausarbeit schreibt: Es ist wichtig, dass man zitiert, vor allem richtig zitiert. Die Qualität eines Beitrags erkennt man an seiner Literaturliste. Die Literaturliste zeigt, dass der Autor sich ausgiebig mit der Thematik beschäftigt hat und damit in der Lage ist einen wichtigen Beitrag zum Thema zu leisten.

 

Nun schauen wir uns verschiedene Formen des Zitierens an:

 

Direkter Zitat:

 

Hier zitiert man direkt aus einem Buch.

 

Beispiel 1: Max Weber (1984, S.40) schreibt, dass idealtypisch „die konstruktiven Begriffe der Soziologie nicht nur äußerlich, sondern auch innerlich“ sind.

 

Was haben wir hier gemacht?

 

Zunächst einmal haben wir keinen ganzen Satz zitiert. Somit mussten wir den Anfang und das Ende des Satzes selber verändern. Nach Max Weber haben wir in Klammern die Daten angegeben. Die erste Zahl gibt das Erscheinungsjahr des Buches an, die zweite Zahl die Seite. Welches Buch das genau ist, kann man in der Literaturliste am Ende des Buches sehen. Falls es mehrere Bücher gibt, die von Weber zitiert werden, die im Jahre 1984 veröffentlicht wurden, verseht man die Liste mit Buchstaben, also z.B. 1984a, 1984b usw.

 

Beispiel 2: „Idealtypisch sind aber die konstruktiven Begriffe der Soziologie nicht nur äußerlich, sondern auch innerlich“ (Weber, 1984, S.40).

 

Hier wurde der ganze Satz zitiert. In Klammern gibt man dann den Autor, das Erscheinungsjahr und die Seitenzahl wieder.

 

Direkter Zitat mit verändertem Satz:

 

Es kommt manchmal vor, dass man im zitierten Satz etwas ändert.

 

Beispiel 1: Max Weber (1984, S.40) schreibt, dass idealtypisch „die konstruktiven Begriffe der Soziologie nicht nur äußerlich, sondern auch innerlich“ (Hervorhebung durch Autor) sind.

 

Hier wurde das Wort „konstruktiven“ fett geschrieben, obwohl es im Originalen nicht so ist. In so einem Fall muss man dies angeben: “Hervorhebung durch Autor“

 

Indirekter Zitat:

 

Man zitiert nicht direkt, sondern gibt nur die Meinung sinngemäß wieder.

 

Beispiel: Max Weber (1984, S.40) ist der Meinung, dass konstruktive Begriffe der Soziologie nicht nur äußerlich sondern auch innerlich sind.

 

Hier hat man nicht den Satz aus dem Buch kopiert, sondern den Satz einfach nur sinngemäß wiedergegeben. Auch hier muss die Quelle angegeben werden wir beim direkten Zitat.

 

Abkürzen eines Zitates:

 

Manchmal kürzt man Zitate.

 

Beispiel: Laut dem KHNG §17 Abs. 1 Satz 1 werden die Pflegesätze: „[...] auf der Grundlage der vorauskalkulierten Selbstkosten eines sparsam wirtschaftenden und leistungsfähigen Krankenhauses“ bemessen..

 

Bei Abkürzungen nimmt man das folgende Zeichen: “[...]“

 

Vergleich:

 

Vergleiche sind ebenso wichtig. Vergleiche macht man dann, wenn man eine Meinung schreibt, die auch von anderen Autoren schon beschrieben wurde.

 

Beispiel: Die Definition der Qualität wird somit abhängig vom Ziel des Betrachters (vgl. Eichhorn, 1987, S.38).

 

Zitate vom Internet:

 

Vom Internet darf natürlich auch zitiert werden. Dies sind dann folgendermaßen aus:

 

Beispiel: So werden der öffentliche Raum und die Erwartungen, die an das Kind gerichtet sind, durch das gesellschaftliche Umfeld bestimmt (Spellerberg, 2005).

 

Da es im Internet keine Seitenangaben gibt, muss man dies auch nicht dran schreiben. Wie die Internetseite in der Literaturliste erscheint, kommt weiter unten in dem vorhergesehenen Bereich.

 

ACHTUNG: Auf gar keinen Fall von WIKIPEDIA zitieren. Dies zeigt nur die schlampige Arbeit des Forschers. Zudem ist WIKIPEDIA höchst unseriös, da jeder mit einem Klick den Text verändern kann.

 

Eigene Texte zitieren:

 

Falls man zum gleichen Thema schon einmal etwas geschrieben hat, ist es wichtig einen Vergleich mit dem früheren Text zu machen. So zeigt man wieder, dass man sich mit dem Thema auskennt. Außerdem könnten sonst die Leser denken, dass der Autor den gleichen Text als zwei verschiedene Artikel verkauft. Um dies zu vermeiden, sollte man immer auf vergangene Texte verweisen.

 

Fußnote:

 

Früher hatte man die Angewohnheit, die Quellenangaben (also z.B. (1984, S.40)) in die Fußnoten zu schreiben. Inzwischen macht man das (glücklicherweise) nicht mehr. Fußnoten sind nur für Bemerkungen gedacht, die, falls sie in den eigentlichen Textverlauf geschrieben sein würden, das Thema ablenken würden.

 

Literatur:

 

In der Literaturliste muss jede Quelle auftauchen, die im Text verwendet wurde. Es gibt keine bestimmte Reihenfolge der Daten. Jeder Autor hat da seine eigenen Präferenzen. Ich empfehle folgende Reihenfolge:

 

Autor: Titel. Verlag: Ort, Datum

 

Beispiel 1: Max Weber: Soziologische Grundbegriffe. J.C.B. Mohr: Tübingen, 1984

 

Falls aus einem Sammelband zitiert wurde, funktioniert das folgendermaßen:

 

Beispiel 2: Radtke F.-O.: Mechanismen ethnischer Diskriminierung in der Grundschule. In: Kersten R,. Doron K., Sargut S. (Hrsg.): Ausbilden statt Ausgrenzen. Jugendliche ausländischer Herkunft in Schule, Ausbildung und Beruf. Frankfurt/Main, 1996, S.121-131

 

Was wurde hier gemacht? Es wurde aus einem Text von Radtke zitiert. Dieser Text befindet sich in einem Sammelband von Kersten, Doron und Sargut auf den Seiten 121 und 131.

 

Wenn man aus einer Zeitschrift zitiert sieht das so aus:

 

Beispiel 3: Gomolla M.: Institutionelle Diskriminierung in der Schule. In: Das Argument, 40.Jg., H.1-2, 1998, S.129-143

 

Die Zeitschrift heißt „Das Argument“. Es ist der 40.Jahrgang, Heft 1-2, erschienen im Jahre 1998, auf den Seiten 129 bis 143.

 

Unveröffentlichte Manuskripte werden auch als Quelle angegeben:

 

Beispiel 4: Sahinöz C.: Muslime, der Islam und die Medien. Unveröffentlichtes Manuskript. 2006

 

Falls man aus einem Buch zitiert, dass gerade in einem Verlag gedruckt wird, aber noch nicht erschienen ist:

 

Beispiel 5: Sahinöz C.: Seiteneinsteiger/innen. Zuweisung von Kindern und Jugendlichen mit Migrationshintergrund in die Primarstufe und in die Sekundarstufe I. Eine quantitative empirische Studie an Bielefelder Schulen von 1995 bis 2006. Bielefeld, 2006 (im Druck)

 

Weiter oben wurde gezeigt, wie vom Internet zitiert wird. In der Literaturliste muss dies dann so stehen:

 

Beispiel 6: Spellerberg A.: Raumerfahrungen in der modernen Kindheit. http://ibadet.net/misawa/raum.htm, 2005. Stand: 13.05.2005

 

Die Angabe “Stand“ ist sehr wichtig, da sich Internetadressen regelmäßig ändern.

 

Nun aber viel Spaß beim Zitieren!

 

Cemil Sahinöz

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Gast
Dieses Thema wurde nun für weitere Antworten gesperrt.
×
×
  • Neu erstellen...