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Wissenschaft und Forschung

-Willhelm Willeke - Musa Bagrac-

 

"Frühes Lernen ist wichtig!",

sagt uns die Schleiereule

 

Forschungen an Schleiereulen bestätigen, wenn man sie auf den Menschen überträgt, dass man von frühkindlichen Lernerfahrungen ein ganzes Leben lang profitieren kann. Amerikanische Neurobiologen haben herausgefunden, dass in bestimmten Hirnstrukturen dieser Tiere, die zum Beispiel zum Aufspüren von Beute genutzt werden, bereits zu einem sehr frühen Zeitpunkt der Entwicklung keine wesentlichen Strukturänderungen mehr stattfinden. Andere Areale, die etwa am Lernen und Erinnern beteiligt sind, bleiben hingegen viel länger offen für Veränderungen.

 

Schon zuvor war bekannt, dass junge Eulen sehr schnell Fähigkeiten erlernen, an die sie sich auch Jahre später noch erinnern. Die Frage war nun, wie die alten Tiere so einfach auf das vor langer Zeit Gelernte zurückgreifen können. Die Antwort der Forscher: Schon in der frühen Jugend bilden sich im Gehirn dieser Tiere Nervenstrukturen aus, die bis ins Erwachsenenalter erhalten bleiben. Frühes Lernen hat also bei ihnen einen dauerhaften Einfluss auf die Hirnarchitektur.

 

Wie fand man das heraus? Man beschäftigte sich intensiv mit jener Region des Eulengehirns, in der aus Geräuschen (z.B. Mäusequieken oder Rascheln im Laub) eine Art Landkarte gezeichnet wird, mit deren Hilfe die Eule ganz genau weiß, wo sie zuschlagen muss. Dabei kam den Forschern zu Gute, dass diese Gehirnregion bereits recht gut erforscht war. Man setzte den jungen Eulen eine Brille auf, die ihre optische Wahrnehmung leicht verzerrte. Das, was sie sahen, stimmte nun nicht mehr mit dem, was sie hörten, überein. Natürlich waren die Eulen verwirrt, und ihre vermeintliche Beute konnte entkommen. Doch lange ließen sich die Tiere nicht irritieren. Schnell lernten sie, eine neue Karte anzulegen, mit der sie die Maus dann wieder fangen konnten. Wenn ihnen die Forscher schließlich die Brille wieder abnahmen, wechselten die Vögel problemlos wieder zur ursprünglichen Landkarte. Das eigentlich Verblüffende war jedoch, dass ältere Eulen, die als Jungvögel eine alternative Karte hatten lernen müssen, diese selbst nach langer Zeit noch abrufen konnten. Das heißt, auch später konnten sie sich ganz leicht wieder mit der Brille zurechtfinden.

 

Die Forscher erkannten, dass bei diesen Eulen zwei Verbindungswege im Gehirn entstanden waren: Ein Weg für das normal Erlernte und ein zweiter für die durch die Brille verschobene Wahrnehmung. Daraus schlossen sie, dass die Hirnregionen, die an der Wahrnehmung und Interpretation der Welt beteiligt sind, am stärksten durch Erfahrungen in der frühen Kindheit geprägt werden. Für Menschenkinder empfahlen sie daher Spielzeuge, die Geräusche machen, sich weich anfühlen oder interessant aussehen. Diese bereiten das kindliche Gehirn besonders gut auf spätere Aufgaben vor.

 

 

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@ ademade

 

>Da liegt doch eine unsichtbare Kraft dahinter... ;)

 

Diese Feststellung ist zwar richtig, aber banal, da die meisten chemischen u. physikalischen Abläufe in lebenden Organismus "unsichtbar" sind, was nicht heißt, dass sie unbekannt sind.

 

Kurt

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