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Religionen können Harmonie vorleben

 

 

WAZ Bonn. Wenn vom Dialog mit dem Islam die Rede ist, geht das nur selten über wohlmeinende Absichtserklärungen hinaus.

 

Es endet meist mit dem Hinweis, man wisse zu wenig voneinander, um ernsthaft debattieren zu können. Dass es auch anders geht, zeigte eine Veranstaltung der islamischen Reformbewegung "Jama´at un-Nur" im Bonner Haus der Geschichte.

 

Die islamischen Reformer hatten Repräsentanten aus Judentum, Christentum und dem Islam sowie Wissenschaftler zu einer Tagung über Fragen der Ethik in den drei abrahamitischen Religionen eingeladen. Diese Religionen beziehen sich in ihren Wurzeln sämtlich auf den alttestamentarischen Abraham als Stammvater.

 

Hasan Hatipoglu, Vizepräsident der Vereinigung islamischer Organisationen im Schweizer Kanton Zürich, fand deutliche Worte: Während einige Wissenschaftler den Kampf der Kulturen ausriefen, "müssen wir die Harmonie zwischen den Religionen vorleben". Er warb für eine enge Zusammenarbeit beim Einsatz für die Menschenrechte, bei der Bewahrung der Umwelt und bei sozialen Fragen. Alle drei Religionen forderte er auf, Ideologien des Nationalismus und des blanken Materialismus abzulegen.

 

Abraham, sagte der katholische Theologe Professor Christian Troll aus Frankfurt am Main, könne Juden, Christen und Muslime lehren, "gemeinsam in Frieden zu leben". Denn Abraham gelte in all diesen Religionen als Vorbild. Er sei, so zitierte er aus einer Predigt Papst Johannes Pauls II. vor jungen Muslimen 1985 in Casablanca, ein gemeinsames "Modell". "Wir glauben an denselben Gott. Der Wille Gottes wird jedoch unterschiedlich aufgefasst", so umschrieb Troll das Verbindende in den monotheistischen Religionen.

 

Diese hätten gemeinsam die Aufgabe, zu einem friedlichen Zusammenleben beizutragen, mahnte Martin Affolderbach, Referent für Weltreligionen im Kirchenamt der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD). Grundlage müsse das Grundgesetz sein, das auch Muslimen Raum gebe, ihren Glauben zu leben.

 

Wolf Ahmed Aries, der die Tagung organisierte, zeigte sich sicher, dass Tagungen wie diese, an der auffallend viele junge muslimische Frauen teilgenommen haben, Wirkung in der Gesellschaft nach sich ziehen werden. "Wenn wir unsere Gläubigkeit zum Ausdruck bringen, ohne zu missionieren, ohne den anderen anzugreifen - wenn das hält, dann treffen wir den Kern der Gesellschaft."

 

Die Bewegung Jama´at un-Nur - Gesellschaft des Lichts - versteht sich als Reformbewegung innerhalb des türkischen Islam. Sie beruft sich auf den türkischen Gelehrten Said Nursi (1876-1960) und will die Moderne mit dem Islam versöhnen. In Deutschland hat die Bewegung nach eigenen Angaben etwa 12 000 Anhänger. Die Jama´at un-Nur ist Mitglied im Islamrat, einem der islamischen Dachverbände in Deutschland.

 

01.03.2005 Von Angelika Wölk

WAZ / EPD

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Also ich finde es war eine fantastische Veranstaltung. Es war sehr informationsreich für mich. Habe viel gelernt. Zum ersten Mal habe ich gesehen, dass nicht nur Dialog ziwschen Gläubigen sondern auch zwischen Ungläubigen und Gläubigen stattfand. Das war sehr interessant für mich.
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@ Yakup

 

>Zum ersten Mal habe ich gesehen, dass nicht nur Dialog ziwschen Gläubigen sondern auch zwischen Ungläubigen und Gläubigen stattfand. Das war sehr interessant für mich.

 

Hmm, deine Beobachtung u. Meinung ist wirklich interessant, da sie der Überschrift " Religionen können Harmonie vorleben" widerspricht. Es sind also nicht die Religionen, die eine Verständigung herstellen, sondern die Menschen, ob nun religiös od. nicht.

 

Genau das ist es, worauf es mir ankommt.

 

Kurt

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@ Yakup

 

>Interpretiere es, wie du willst.

 

Was soll das nun heißen? Stehst du nicht mehr zu deiner zitierten Aussage od. habe ich da etwas falsch verstanden? Wenn letzeres zutreffen sollte, dann solltest du versuchen, deinen Standpunkt klarer darzulegen.

 

Kurt

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@Kurt

 

Nun, sei mal nicht so aggressiv. So war das gar nicht gemeint. Ich meine nur, klar sind wir alle Menschen, egal ob Gläubig oder nicht. Und in diesem Symposium waren alle für den Dialog eingeladen. Sowohl muslime, christen, juden als auch atheisten nahmen dran teil. Und fast alle waren professoren oder Lehrer auf Universitäten. hier ging es nicht drum, den jeweils anderen zu bekehren, sondern Lösungen für eine friedfertige Gesellschaft zu suchen. Schade, dass du nicht dabei warst.

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