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Theodor Bäumer: Offener Brief zur Kopftuch-Hetzkampagne schrieb :

 

Sehr geehrte Damen und Herren,

 

unsere weitgehend entmoralisierte Gesellschaft hat ihr Tabu entdeckt: Das Kopftuch.

 

Kaum ein politisiertes Thema hat mein Gemüt dermaßen erregt, wie das seit Jahren andauernde um das Tragen eines Kopftuchs im Schuldienst. Dass es im Fall der Frau Fereshta Ludin in der eigentlich sehr banalen Sache wiederholt zum Rechtsstreit kommen muss, und in welcher Weise die Diskussion in den Medien dazu geführt wird, zeugt von Intoleranz, Ungerechtigkeit, Gehässigkeit.

 

Oft habe ich mich gefragt, wie es zu Pogromen gegen Juden in der Nazizeit kommen konnte. Heute muss ich mit Erschrecken feststellen, wie anhand dieses Themas Hass gegen Volksgruppen (diesmal Muslime) geschürt wird. Politiker, Journalisten, Pfaffen und sonstige geistigen Potentaten, wie die in dieser Sache immer wieder bemühte selbstgekürte Feministin Alice Schwarzer sehen Demokratie und Sitte in unserer – ach, so toleranten - Gesellschaft in Gefahr, wenn Schüler den Anblick einer kopfbedeckten Lehrerin ertragen müssten. In der Tat passt die Erscheinung einer Frau Ludin nicht in das Konzept einer ethisch degenerierten Gesellschafts(un)ordnung ohne Gottesbezug.

 

Mit dieser andauernden, auf breiter Front angelegten Hetzkampagne wird man – und will man offensichtlich auch – die Integration der Menschen mit sittlicher Orientierung fremden Ursprungs verhindern. Man wird die „Nicht-Umerziehbaren“ zwangsläufig in die Obhut fanatischer, vielleicht auch antidemokratischer Organisationen treiben.

 

Die groteske Beschneidung des Rechts auf Persönlichkeitsentfaltung und die Diffamierung von Frauen, die – aus welchem Grunde auch immer – bewusst eine Kopfbedeckung tragen wollen wird zur Polarisierung und zur Radikalisierung in dieser Frage führen. Letzteres ist, so scheint mir, sogar gewollt, denn es böte noch mehr Angriffsfläche für die öffentliche Schaubühne. Schon jetzt werden in dieser Sache immer wieder Bezüge zu terroristischen Verbänden, radikalislamischen Unterdrückern, etc. konstruiert, um die „Gefahr“, die sich unter dem Kopftuch verbirgt, erklärbar zu machen.

 

Ist die Luft in Deutschland etwa schon wieder mit Fäulnisgasen einer sich zersetzenden Demokratie dermaßen angereichert, dass ein kleiner Funke zu einen fürchterlichen Brand führen kann? Vor 65 Jahren hat man einen triftigeren Grund zur Vorbereitung der Judenpogrome gefunden als etwa das Tragen einer Kippa.

 

Ich stelle mich entschieden auf die Seite der Geschmähten und will die Hoffnung nicht aufgeben, dass es noch gewichtige Stimmen in Staat und Gesellschaft gibt, die dieses bescheidene vermeintliche Grundrecht auf Persönlichkeitsentfaltung zumindest tolerieren.

 

Den geehrten Vorsitzenden des ZMD, Herrn Dr. Elyas, beneide ich um seine Zurückhaltung angesichts der Angriffe und Verleumdungen in den öffentlichen Diskussionen. Obwohl selbst nicht direkt betroffen, erscheint mir diese Ungerechtigkeit unerträglich – mir kocht das Blut!

 

PS: Als Beitrag zum Kampf gegen Verleumdungen habe ich heute eine Spende über 100 € an Sie überwiesen; nicht zuletzt, um den Vorwurf zu entkräften, der erzwungene Rechtsstreit werde ausschließlich von islamistischen Geldgebern finanziert. (Ich bin Christ katholischer Konfession).

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Oh je.Wieder einmal jemand der entweder selbst ein konvertierter Islamist ist oder jemand der vor lauter Gutmenschelei gar keine Ahnung

von Islam,Islamismus,Kopftuch hat!!! Er spielt den Islamisten wunderschön in die Hände!Jemand der gar nicht versteht,das es nicht um das Kopftuch geht,sondern um den freien Willen der Frau,die auch

in Deutschland zwangsverheiratet,verprügelt,vergewaltigt und genötigt wird.Weder die CDU,noch Alice Schwarzer hat was gegen das Kopftuch,solange die Frau es aus eigener Überzeugung trägt,und nicht weil sie von ihrer Famile dazu gezwungen wird ,da sie sonst die Schande der Familie ist oder ein Kopftuch trägt um sich bewusst von den "Unreinen,unwahrhaftigen,sündigen Ungläubigen" abzuheben,oder meint ohne Kopftuch sei sie unrein und minderwertig und nur mit Kopftuch könne sie eine gute Muslimin sein!

:wand: :wand: :wand: :wand: :wand: :wand: :wand: :wand: :wand: :wand: :wand: :wand: :wand: :wand: :wand: :wand: :wand: :wand: :wand: :wand: :wand: :wand: :wand: :wand: :wand: :wand: :wand: :wand: :wand: :wand: :wand: :wand:

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Ja,dann fang doch mal an!!!!!!!!!! Was soll ich denn zu eurer Argumentation "Existenz Gottes",zum Thema Kopftuch,zum Thema Evolution usw usw sagen???????? :-p :-p :-p :-p :-p :-p :wand: :wand: :lol: :heul: :tdown: :explode:
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  • 2 Wochen später...

@ Janosch

 

>Theodor Bäumer: Offener Brief zur Kopftuch-Hetzkampagne schrieb :

 

Sehr geehrte Damen und Herren,

 

unsere weitgehend entmoralisierte Gesellschaft hat ihr Tabu entdeckt: Das Kopftuch.

 

Herr Bäumer irrt sich schon im ersten Satz, denn über das Kopftuch wird seit Jahren ausgiebig diskutiert. Ein "Tabu" ist aber ein Ausdruck über etwas, über das nicht gesprochen werden darf, also ein, nicht in Frage zu stellendes Dogma.

 

Theodor Bäumer schrieb:

 

>Dass es im Fall der Frau Fereshta Ludin in der eigentlich sehr banalen Sache wiederholt zum Rechtsstreit kommen muss, und in welcher Weise die Diskussion in den Medien dazu geführt wird, zeugt von Intoleranz, Ungerechtigkeit, Gehässigkeit.

 

In einem anderen Thread habe ich schon dargelegt, dass dies nichts mit "Intoleranz, Ungerechtigkeit, Gehässigkeit" zu tun hat, sondern mit der "Neutralitätspflicht" des Staates gegenüber ALLEN Weltanschauungen. Dass die BRD, insbesondere die Länderregierungen, in deren Händen die Hoheit der Bildungspolitik liegt, diese Neutralitätspflicht nicht sehr genau nimmt, ist unschwer daran zu erkennen, dass bestimmte Konfessionen durch die Regierung(en) bevorzugt werden, nämlich durch die dominierenden christlichen Glaubensgemeinschaften. Diese Tatsache wirft m.E. ein ganz neues Licht auf den Umstand, dass Frau Ludin die letzte Klage beim Verfassungsgericht nicht eingereicht hat:

 

- Trotz jahrelanger nervlicher u. monitärer Belastung klagt Frau Ludin durch (fast) alle Instanzen der deutschen Gerichtsbarkeit, um dann vor dem höchsten Bundesgericht aufzugeben.

 

- Die Tatsache, dass die Kultusministerien der Länder jedoch mehr od. weniger doch religiöse Symbolik in den Schulen zulassen (siehe Nonnen) od. sogar per Gesetz vorschreiben (siehe Kruzifixe in Bayern), hätte das Verfassungsgericht dazu gezwungen, eindeutig zur religösen Neutralitätspflich des Staates Stellung zu beziehen, was m.E. zur Folge gehabt hätte, dass ALLE religiösen Symbole, also auch die christlichen, aus den Schulen zu entfernen sind.

 

Diese zwei Umstände legen bei mir den Verdacht nahe, dass auf Frau Ludin Druck ausgeübt wurde, entweder im negativen (z.B. Ausweisung od. ähnliches) od. positiven Sinn (z.B. durch materielle Vorteile).

 

Auf jeden Fall war ich enttäuscht, als ich hörte, dass Frau Ludin keine Klage beim Verfassungsgericht einreichen wollte, denn für mich war der Ausgang klar: Verloren hätten beide, sowohl Frau Ludin als auch der Staat.

 

Kurt

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