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Assalamu alaikum,

 

eine Organisation von Muslimen in Deutschland wird 50 :freu: die Deutsche Muslim Liga (www.deutsche-muslim-liga.de)!

 

Hier ein kurzer Bericht der Jubiläumsveranstaltung:

 

50 Jahre Deutsche Muslim Liga e.V.

Festakt mit prominenten Gastrednern

 

 

Der Islam ist keine Ausländerreligion, sondern eine Weltreligion, die in Europa seit Jahrhunderten und in Deutschland bereits seit 1731 präsent ist. Schon im Jahr 1954 wurde der erste islamische Verein, der in der jungen Bundesrepublik gegründet wurde, in das Vereinsregister in Hamburg eingetragen: Die bereits seit 1952 aktive Deutsche Muslim-Liga eV (DML).

 

Anlässlich des 50 Jubiläums lud die DML am vergangenen Samstag in das Haus der „Patriotischen Gesellschaft“ in Hamburg und bat zwei prominente Gastredner um eine Standortbestimmung des Islam und der Muslime in Deutschland und Europa: Prof. Dr. Udo Steinbach, Leiter des Deutschen Orientinstitutes und Prof. Dr. Tariq Ramadan, der 2004 vom amerikanischen „Time- Magazine“ zu den 100 bedeutendsten Denkern unserer Zeit gezählt wurde.

 

Prof. Dr. Steinbach konstatierte die „negative Wahrnehmung“ des Islam in der deutschen Gesellschaft, die sich im Nachkriegsdeutschland vornehmlich auf die Migrationsbewegungen der 60er und 70er Jahre und die internationalen Konflikte des Nahen Ostens gründet.

Die hieraus folgende aktuelle Debatte um Patriotismus, Leitkultur und „Parallelgesellschaften“ rücke Trennendes in den Mittelpunkt, dabei gebe es zu einer Integration von Muslimen keine Alternative.

Er forderte die sogenannte Mehrheitsgesellschaft auf, den Islam „als etwas ganz normales in der Gesellschaft“ wahrzunehmen und zeigte die Chancen auf, in einem „entstaatlichten und entchristianisierten Europa“, die islamische Spiritualität als bereicherndes Element in die europäische Gesellschaft zu integrieren.

Großes Lob sprach er in diesem Zusammenhang der DML aus, die, nicht zuletzt durch ihren regelmäßig erscheinenden Rundbrief, bereits seit Jahrzehnten ihren Beitrag leistet, den Islam im deutschen Alltag zu integrieren.

 

Prof. Dr. Tariq Ramadan rief zu einem innermuslimischen Diskurs auf, um auf die neuen Herausforderungen unserer Zeit neue Antworten zu finden. Diese neuen Antworten müssen Muslime gemeinsam auf der Basis ihres eigenen europäischen Lebens formulieren. Basis dieser Antworten seien die universell gültigen Grundwerte des Islam. Universalität bedeute jedoch nicht Uniformität.

Der Islam habe viele unterschiedliche Ausprägungen. Es sei daher völlig legitim auch einen Islam mit europäischem kulturellen Background zu schaffen, ohne die Einheit der universellen Werte in Frage zu stellen. Deutsche Muslime sollten beispielsweise nicht zu türkischen oder arabischen Muslimen werden, sondern ihre kulturelle Identität bewahren und mit der Religion des Islam in Einklang bringen.

 

Die moderne europäische Identität bestehe aus unterschiedlichen Dimensionen, die uns in unterschiedlichen Lebensfragen unterschiedlich leiten, jedoch gleichberechtigt nebeneinander stehen. Bei Fragen der Gesellschaft und Politik Staatsbürger, bei Fragen nach dem Sinn des Lebens Muslim und bei Fragen der kulturellen Herkunft Deutscher zu sein, sollte europäische Normalität sein.

 

Muslime sollten nicht der Obsession verfallen aus einer Perspektive der Minderheit und Fremde heraus zu agieren. Sie sind integraler Bestandteil der Gesellschaft und sollten sich als gleichwertiger Staatsbürger an der Diskussion beteiligen.

Fragen der sozialen Gerechtigkeit und des Rassismus seien keine Fragen der Religion, sondern der Politik.

Terrorismus und kriminelle Gewalt verurteilte Ramadan klar und betonte, dass diese nicht mit dem Islam vereinbar sind.

 

Beide Reden sowie weitere Beiträge zur Geschichte und Arbeit der Deutschen Muslim-Liga werden Anfang des kommenden Jahres als Festschrift veröffentlicht und können über info@deutsche-muslim-liga.de vorbestellt werden.

 

Wassalam,

Muhammad Abduh

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