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Zwölfter Blitz - Zwei Themen

 

Betrifft die Erklärung zu zwei Themen im Qur’an auf Grund zweier kleiner Fragen von Re’fet Bey.

 

 

»Im Namen des Hochgelobten. Und fürwahr, es gibt kein Ding, das nicht lobend Ihn preist!« (Sure 17, 44) »Friede sei mit euch und euren Brüdern und das Erbarmen Gottes und Sein Segen.«

Mein lieber getreuer Bruder Re’fet Bey,

 

deine Fragen in einer so unpassenden Zeit, bringt mich in eine schwierige Lage. Du hast zwar dieses Mal nur zwei kleine Fragen, weil sie aber mit zwei Themen des Qur’an in Verbindung stehen und da deine Fragen die Kritik der Geographie und der Kosmographie an den sieben Schichten der Erde und den sieben Ebenen des Himmels betrifft, sind sie doch wichtig für mich geworden. Es soll hier deshalb außer Acht gelassen werden, dass es sich ja eigentlich nur um zwei kleine Fragen handelt. So wollen wir nun versuchen, kurz und bündig eine zwar wissenschaftliche, aber doch allgemein verständliche Erklärung zu den beiden Themen, zwei Ehrwürdige Ayat betreffend, zu geben. Daraus kannst dann auch du dir deinen Anteil (zur Beantwortung) deiner kleinen Fragen entnehmen.

 

 

Das erste Thema umfasst zwei Punkte Erster Punkt

 

 

»Und wie viele Tiere gibt es doch, die sich nicht ihren eigenen Unterhalt beschaffen können! Es ist Gott, der sie ernährt und auch euch.« (Sure 29, 60) »Denn es ist Gott, welcher der Versorger ist, der Herr der Macht und der Beständigkeit.« (Sure 51, 58)

Entsprechend dem Geheimnis dieser Ayah kommt die Versorgung unmittelbar aus der Hand des Allmächtigen in Seiner Majestät und entspringt aus den Schatzkammern Seiner Barmherzigkeit. Da also die Versorgung eines jeden Lebewesens unter der Bürgschaft des Herrn steht, sollte es doch so sein, dass niemand zu verhungern braucht. Und dabei gibt es doch so viele, die ganz offensichtlich an Hunger und Unterernährung sterben. Diese Realität und ein solches Geheimnis kann man jedoch folgendermaßen in den Griff bekommen:

Die Bürgschaft des Herrn ist eine Tatsache. Es gibt keinen, der an Unterernährung stirbt. Denn der Allweise in Seiner Majestät speichert einen Teil Seines Unterhaltes und sendet ihn dann in Form von Fett als eine Reserve in die Körper der Lebewesen. Ja, Er speichert sogar den Unterhalt (risk), den Er gesandt hat, in jeder Zelle des Körpers, gleich einem Vorratsspeicher, der wieder aufgebraucht wird, wenn die Versorgung von außen ausbleibt.

Sie sterben dann bereits bevor diese Reserven aufgebraucht sind. Das aber heißt, dass der Tod nicht etwa eine Folge der Unterernährung ist. Sie sterben vielmehr auf Grund einer Gewohnheit, die durch eine falsche Wahl erworben wurde, oder aber auf Grund einer Krankheit, die aus dem Verlangen nach den falschen Dingen erwachsen ist, oder durch die Aufgabe einer Gewohnheit. In der Tat reicht der natürliche Unterhalt, der in Form von Fett im Körper eines Lebewesens gespeichert ist, im Allgemeinen voll und ganz für vierzig Tage. Er könnte sogar auf zwei Mal vierzig Tage ausgedehnt werden, falls dies während einer Krankheit oder im Zustand einer Ekstase des Geistes erforderlich sein sollte. Vor dreizehn Jahren – es sind inzwischen neununddreißig Jahre – stand einmal in einer Zeitung, dass ein Mann es in seiner außergewöhnlichen Verbohrtheit in einem Londoner Gefängnis geschafft hat, siebzig Tage in bester Gesundheit zu überleben, ohne etwas zu essen.

Da also nun einmal die natürliche Versorgung vierzig bis siebzig oder achtzig Tage ausreicht, und da nun einmal die Manifestation des göttlichen Namens »der Versorger (Resaq)« über dem Antlitz der Erde in überaus reichem Maße sichtbar wird, und da uns nun einmal Nahrung in so vollkommen unerwarteter Weise aus den Brüsten zuströmt und aus Holz erwächst, (wäre es gar nicht nötig, dass sich dem Menschen) der Weg zum Hungertode öffnete, würde sich nicht der Mensch in all seiner Schlechtigkeit einmischen und in seinen bösen Absichten Verwirrung stiften, vielmehr würde dieser Name Gottes in jedem Fall allen Lebewesen zu Hilfe eilen, noch bevor seine natürlichen Reserven verbraucht sind. Weil dies aber so ist, verhungert ganz bestimmt niemand, wenn er denn in noch nicht einmal vierzig Tagen stirbt, allein deshalb, weil nicht genügend Nahrung vorhanden ist. Vielmehr geschieht dies nach dem Geheimnis (des Sprichworts): »Die Aufgabe der guten Sitten führt ins Verderben« entweder infolge einer Gewohnheit, die aus dem Missbrauch der Willensfreiheit entsteht, oder infolge einer Krankheit, hervorgerufen durch eine schlechte Gewohnheit, die sich nach der Aufgabe einer guten Gewohnheit entwickelt hat. Weil dies aber so ist, so kann man sagen, dass es einen Hungertod nicht gibt.

Man kann ja in der Tat beobachten, dass die Versorgung im umgekehrten Verhältnis zu Willenskraft und Willensfreiheit steht. Zum Beispiel: Solange sich ein Baby noch im Bauch seiner Mutter befindet, ist es noch vollständig seiner Macht und Freiheit beraubt, erhält aber dennoch in einem Maß seinen Unterhalt, dass es dazu noch nicht einmal seinen Mund zu öffnen braucht. Ist dann das Baby zur Welt gekommen, fehlt ihm noch immer die Macht und die Freiheit, doch ist ihm bereits die Fähigkeit angeboren und seine Motorik so weit entwickelt, dass allein schon eine kleine Bewegung, um sich mit seinem Mund festzusaugen, genügt, (seinen Unterhalt) in vollkommenster, nahrhaftester, bestens verdaulicher, leichtester und feinsinniger Art und in einzigartiger Weise aus dem Bronn der Brustwarzen (seiner Mutter) in seinen Mund zu bekommen. Wenn das Kind dann später auch nur eine ganz kleine Quantität an Willenskraft und Freiheit entwickelt hat, so lässt sich dieser bis dahin so leicht und angenehm erreichbare Unterhalt stets mehr und mehr bitten. Der Quell der Brüste versiegt und der Unterhalt wird ihm nun von einem anderen Platz aus gesandt. Weil aber Macht und Freiheit noch nicht ausreichen, um bereits selbst für den eigenen Unterhalt sorgen zu können, sendet der Freigiebige Versorger (Resaq-i Kerim) den Vater und die Mutter, um in ihrer Liebe und Barmherzigkeit (dem Kind) in dessen Macht und Freiheit ein Helfer zu sein. Sobald aber Macht und Freiheit sich vervollkommnet haben, kommt ihm seine Versorgung nicht mehr gelaufen und (Gott der Versorger) lässt sie auch nicht mehr (zu ihm) laufen. Die Versorgung bleibt an ihrem Platz und sagt: »Komm her! Such mich! Fang mich doch!« Das aber heißt: die Versorgung steht in einem umgekehrten Verhältnis zur Macht und Freiheit. Ja wir haben sogar in vielen Abhandlungen erklärt, dass Tiere, die der Macht und der Freiheit am meisten entbehren, ein besseres Leben haben und besser ernährt werden.

 

Zweiter Punkt: Es gibt verschiedene Arten von Möglichkeiten. So gibt es die denkbare Möglichkeit, die gewohnheitsgemäße Möglichkeit und die alltägliche Möglichkeit (und dergleichen andere verschiedene) Formen. Wenn sich etwas nicht im Rahmen einer durchaus denkbaren Möglichkeit ereignet, so wird es abgelehnt. Und wenn es nicht im Rahmen gewohnheitsmäßiger Möglichkeiten geschieht, so ist es ein (außergewöhnliches) Wunder (mu’cize, ein übernatürliches Ereignis). Doch wird aus ihm kaum so leicht ein (gnadenreiches) Wunder (keramet, ein Gunsterweis gegenüber einem Heiligen) entstehen. Wo es nicht seinesgleichen gibt, weder im alltäglichen Bereich noch prinzipiell, kann man es nur im Grade eines Zeugnisses anhand stichhaltiger Beweise annehmen.

So ist es denn auf Grund dieses Geheimnisses, dass die wunderbaren Zustände eines Seyyid Ahmed Bedewi, der vierzig Tage lang nichts gegessen hat, sich im Umkreis einer alltäglichen Gewohnheit bewegen. Dies konnte auf Grund eines göttlichen Gnadenerweises (keramet) geschehen, oder aber eine Staunen erregende Gewohnheit sein. Es wird in der Tat in allgemeiner Übereinstimmung berichtet, dass Seyyid Ahmed Bedewi (möge sein Geheimnis geheiligt sein) sich in derart einzigartigen, ekstatischen Zuständen zu befinden vermochte. Es konnte bei ihm vorkommen, dass er in vierzig Tagen nur einmal aß. Doch war dies nicht immer so. Es geschah nur gelegentlich einmal kraft eines göttlichen Gnadenerweises (keramet). Es konnte sein, dass er im Zustand der Ekstase kein Bedürfnis mehr verspürte, etwas zu essen und dieser Zustand war für ihn zu einer Art von Gewohnheit geworden. Wunder (harika) der Art, wie sie an Seyyid Ahmed Bedewi (möge sein Geheimnis geheiligt sein) beobachtet wurden, sind bei vielen Heiligen dokumentiert und beschrieben worden. Wie wir bereits im Ersten Punkt bewiesen haben, kann Unterhalt gespeichert werden und dann für vierzig Tage und mehr ausreichen. Für die Länge eines solchen Zeitabschnittes nicht zu essen, kann zur Gewohnheit werden. Solche Zustände wurden bei außergewöhnlichen Menschen dokumentiert und über sie berichtet. Sie können daher sicherlich auch nicht bestritten werden.

In Bezug auf die zweite Frage wollen wir hier nun zwei bedeutende Angelegenheiten erörtern. Denn da die Geografischen und Kosmografischen Wissenschaften mit ihren verkürzten Gesetzen und verengten Prinzipien nicht zu dem Himmel des Qur’an emporsteigen konnten und die Sterne der Ayat in den sieben Ebenen ihrer Bedeutungen nicht entdecken konnten, haben sie die Ayat nur noch kritisiert und in ihrer Dummheit sogar versucht, sie zu leugnen.

Das erste bedeutende Thema behandelt die sieben Ebenen, welche die Erde genauso aufweist wie die Himmel.

Diese Angelegenheit erscheint den Philosophen der Neuzeit unwahr zu sein. Ihre Wissenschaften vom Himmel und der Erde können das nicht annehmen. Und sie nehmen dies zum Vorwand, sich einigen Wahrheiten im Qur’an zu widersetzen. Wir wollen hier nun einige Hinweise dazu kurz zusammenfassen.

Zunächst einmal: die Bedeutung der Ayah ist das eine, die einzelnen Punkte ihrer Bedeutung und was sie bestätigt, ist das andere. Hier aber muss nun gesagt werden, dass man ihre Bedeutung nicht einfach bestreiten kann, nur weil im Insgesamt aller Punkte ihrer Bedeutung ein Punkt fehlt. Von den vielen Punkten der Gesamtbedeutung dieser sieben Schichten des Himmels und der sieben Ebenen der Erde, sind sieben Punkte, die sie bestätigen, ganz klar ersichtlich.

Die Ayah behauptet nicht ausdrücklich, dass die »Erde sieben Ebenen« hat.

 

 

»Gott ist es, der die sieben Himmel erschaffen hat und von der Erde ein Gleiches... usw.« (Sure 65, 12)

Die Ayah sagt also wörtlich: »Er hat auch die Erde wie die sieben Himmel erschaffen und sie zu einer Wohnstatt für Seine Geschöpfe bestimmt.« Sie sagt aber nicht: »Ich habe sie aus sieben Schichten bestehend erschaffen.« Diese Vergleichbarkeit bezieht sich auf die Schöpfung und ihre Erschaffung und darauf, dass sie den Geschöpfen als Wohnstatt dient.

Da nun einmal der Allweise in Seiner Vollkommenheit nichts verschwendet und keine sinnlosen Dinge erschafft und da nun einmal das Dasein der Geschöpfe den mit Bewusstsein begabten Wesen dient und durch diese Wesen seine Vollendung findet und durch diese Wesen erblüht und durch diese Wesen aus der Sinnlosigkeit befreit wird, und da nun einmal, wie wir bezeugen können, der Allweise in Seiner Vollkommenheit, der Allmächtige in Seiner Majestät die Elemente mit unendlich vielen Lebewesen erfüllt, die Luft, die Welt des Wassers und die Erdschicht, und da nun einmal Luft und Wasser kein Hindernis für die Bewegung der Tiere sind, und so wie dichte Materie wie Erde oder Stein kein Hindernis für den elektrischen Strom oder Röntgenstrahlen bildet, so wird auch der Allweise in Seiner Vollkommenheit, der Meister, der niemals untergeht, die weiten Räume und Welten und die Höhlen vom Mittelpunkt der Erde bis hin zum Äußeren ihres Mantels, der unsere Wohnstatt und unser Siedlungsgebiet ist, nicht leer und unbewohnt lassen. Er hat sie sicherlich bewohnbar gemacht und hat auf ihnen und in ihnen mit Bewusstsein begabte Wesen erschaffen, die für (diese Bereiche) angepasst und geeignet sind angesiedelt.

Da diese mit Bewusstsein begabten Wesen von der Art der Engel und vom Geschlecht der Geister sein müssen, ist die dichteste und härteste Schicht für sie das, was das Meer für die Fische und die Luft für die Vögel ist. Selbst die fürchterliche Glut im Kern der Erde muss für sie das sein, was für uns die Wärme der Sonne ist. Da diese mit Bewusstsein begabten Geistwesen aus Licht bestehen, ist Feuer für sie wie das Licht.

Im Achtzehnten Brief wird ein Gleichnis jener Schilderungen der Leute der Entdeckungen und Schauungen erwähnt, welche solche Absonderlichkeiten der Schichten der Erde beschreiben, die über den Verstand gehen. Eine Zusammenfassung davon ist folgendes:

Die Erdkugel ist in der Welt, die wir bezeugen, gleicht einem Kern, während sie in der Welt der Visionen und in der Zwischenwelt (bersah) einem riesigen Baum gleicht, (der sich aus diesem Kern entfaltet hat), der mit seiner gewaltigen Größe Schulter an Schulter den Himmel berührt. Wenn also die Entdecker auf der Erde eine Ebene erschaut haben, welche den Dämonen vorbehalten ist und eine Ausdehnung von Tausend Jahren hat, so befindet sich diese nicht im Kern der Erde, die der bezeugten Welt angehört, sie ist vielmehr eine Sichtbarwerdung der Zweige (dieses gewaltigen Baumes) und der Ebenen (dieser Welt) in jener Welt der Visionen. Wenn also eine einzige offensichtlich unbedeutende Ebene der Erde in einer anderen Welt eine so ausgedehnte Entsprechung hat, so kann man sicherlich sagen, dass (die Erde) sieben Ebenen hat, die den sieben Ebenen des Himmels entsprechen. Um die oben erwähnten Punkte noch einmal ins Gedächtnis zu rufen, spielen die Ayat des Qur’an darauf an, indem sie auf wunderbare Weise zusammengefasst zeigen, dass diese unsere kleine Erde das Äquivalent der sieben Ebenen des Himmels ist.

 

 

Zweites bedeutendes Thema

 

 

»Es preist Ihn, was in den sieben Himmeln und auf Erden ist... usw.« (Sure 17, 44)

 

 

»Dann wandte Er sich dem Himmel zu und formte ihn zu sieben Himmeln aus. Und er ist der Allwissende über allen Dingen.« (Sure 2, 29)

Viele Ayat beschreiben gleich dieser Ehrenwerten Ayah die Himmel als sieben Himmel. Wir haben dieses Thema bereits im »Ischaratu-l’I’caz«, einem Kommentar zu dem Wunder, das der Qur’an ist, im ersten Jahr des früheren Allgemeinen (= ersten) Krieges an der Front unter dem Zwang der Umstände ganz kurz zusammengefasst behandelt. In diesem Zusammenhang erscheint es mir nun richtig hier dessen Inhalt wiederzugeben. Es ist dies wie folgt:

In der alten Philosophie wurden die Himmel noch als neun vorgestellt. Nimmt man einmal in der Sprache der Schariah den Thron Gottes und den Schemel Seiner Füße zusammen mit den Sieben Himmeln an, so erhält man eine merkwürdige Beschreibung der Himmel. Die schimmernde Terminologie dieser genialen Philosophen alter Schule war für die Menschheit (der damals bekannten Welt) viele Jahrhunderte lang grundlegend und maßgeblich. Viele Kommentatoren mussten (im Mittelalter) die offensichtliche Bedeutung der Ayat (der hellenistisch-humanistischen Denkweise) ihrer Schule anpassen. Auf diese Weise wurde dieses Wunder, das der Weise Qur’an ist, zum Teil verschleiert. Was aber nun die als neue Weisheit bezeichnete moderne Philosophie betrifft, so verkehrte sie ihre Behauptung angesichts der Übertreibungen der alten Philosophie hinsichtlich der Himmel in ihr Gegenteil und leugnete schlichtweg die Existenz der Himmel. Die alte (Philosophie) mit ihren Übertreibungen und die spätere in ihrer Unvollkommenheit waren (beide) nicht dazu in der Lage, die Wahrheit in ihrer Ganzheit aufzuzeigen.

Was aber die Heilige Weisheit des Weisen Qur’an betrifft, so lässt sie jegliche Übertreibung und alle Unvollkommenheit beiseite, wählt statt dessen den mittleren Weg und sagt: der Schöpfer in Seiner Majestät hat die Himmel in sieben Ebenen erschaffen. Was aber die Bewegungen der Planeten betrifft, so schwimmen sie in den Himmeln wie die Fische (im Wasser) und loben und preisen Gott. In einem Hadith heißt es:

 

Das heißt: Der Himmel ist ein Meer, dessen Wogen erstarrt sind.

Da der Qur’an, der in seiner Verkündigung ein Wunder ist, sich an alle Schichten aller Menschen und Dschinnen richtet, werden sicherlich alle diese Schichten des Menschengeschlechtes aus einer jeden Ayah des Qur’an ihren Anteil empfangen, wobei seine Ayat ausdrücklich oder indirekt viele verschiedene Aussagen beinhalten, sodass sie dem Verständnis einer jeden Schicht zu entsprechen vermögen.

Es ist in der Tat diese ganze Breite der qur’anischen Botschaft (hitabat), das Umfassende ihrer Bedeutung, die Vielfalt ihrer Hinweise und ihre Art, den jeweiligen Grad des Verständnisvermögens von den einfachsten, ungebildeten Leuten bis hin zu den edlen und hochgebildeten eines Volkes in Betracht zu ziehen und ihm zu entsprechen, die zeigt, dass in jeder Ayah eine Bedeutung verborgen ist, die sich an die ihr entsprechende Volksschicht wendet.

Es ist also auf Grund dieses Geheimnisses, dass die allumfassende Bedeutung von »sieben Himmel« von sieben verschiedenen Schichten der Menschheit auf sieben verschiedenen Ebenen folgendermaßen verstanden wird:

 

 

»Und formte ihn zu sieben Himmeln aus.« (Sure 2, 29)

Eine kurzsichtige und engstirnige Schicht der Menschheit versteht darunter die (sieben) Luftschichten (über der Erde), während eine andere Schicht der Menschheit, von der Kosmographie berauscht, darunter die bekannten sieben Planeten (der alten Welt) samt ihrer Umlaufbahnen versteht. Wieder eine andere Gruppe von Menschen versteht darunter die sieben Globen, die unserer Erdkugel ähneln und von lebenden Wesen bevölkert sind. Wieder eine andere Schicht von Menschen versteht darunter das Sonnensystem, unterteilt in sieben Ebenen oder aber Sonnensysteme, die mit dem unseren zusammen sieben solcher Systeme bilden. Und wieder eine andere Klasse von Menschen versteht darunter den Ether (der den Kosmos erfüllt) und unterteilt ihn in sieben Schichten. Wieder eine andere Schicht Menschen mit einem größeren Vorstellungsvermögen betrachtet den ganzen sichtbaren, mit Sternen geschmückten Himmel, zählt und sagt, dass dies der Himmel unserer eigenen Welt (dunya) sei und zählt noch weitere sechs Ebenen der Himmel hinzu. Was aber die siebente Schicht des Menschengeschlechtes und die höchste Ebene betrifft, so betrachtet sie die sieben Himmel nicht als auf die bezeugte Welt beschränkt, sondern versteht vielmehr, dass die jenseitigen, verborgenen Welten, das Diesseits und die Welt unserer Vorstellungen alle jeweils von sieben verschiedenen Himmeln überwölbt und umkleidet sind.

So findet denn ein jeder in der Gesamtheit dieser Ayah die bekannten sieben Ebenen entsprechend den sieben verschiedenen Bedeutungen zu noch vielen anderen einzelnen Möglichkeiten der Auslegung. Und ein jeder Einzelne empfängt aus ihnen seinen Anteil entsprechend seinem Verständnis und so findet ein jeder seinen Unterhalt an diesem Himmlischen Tisch.

So hat denn diese Ayah dermaßen viele aufrichtige Bestätigungen. Alle diese verständnislosen Philosophen unserer Zeit und das ganze Gesindel der Kosmographen, die diese Ayah angreifen, indem sie die Himmel leugnen, gleichen dummen kleinen Kindern, die Steine nach den Sternen werfen, in der Absicht, so einen Stern zu Fall zu bringen. Denn wenn auch nur ein Punkt die universale Bedeutung dieser Ayah als richtig bestätigt, so ist ihre Bedeutung insgesamt richtig und wahr. Ja, selbst dann, wenn ein kleinerer Aspekt nicht im Wortsinne wahr, jedoch allgemein akzeptiert ist, so ist er doch in dieser universalen Bedeutung mit eingeschlossen und kann der allgemein aufrecht erhaltenen Idee entsprechen. Denn wir haben bereits viele solche Einzelheiten beobachtet, die wahr und richtig sind. Nun aber beguck dir einmal diese unredlichen und ungerechten Geographen, dieses trunkene Gesindel berauschter Kosmographen: wie falsch diese beiden Wissenschaftler gehandelt haben, wie sie ihre Augen vor der universalen Bedeutung verschlossen haben, die richtig, wahr und zuverlässig ist, wie sie die Aspekte nicht sehen, die diese Bedeutung bestätigen und vollkommen richtig sind, wie sie sich einen imaginären und höchst sonderbaren Aspekt als die Bedeutung der Ayah vorgestellt und Steine auf die Ayah geworfen haben. Sie haben sich mit diesen Steinen den eigenen Kopf zerschlagen und dabei ihren Glauben verloren!...

 

Kurzum: Da die Ideen der ungläubigen Materialisten so wenig wie die Teufel und die Dschinnen unfähig waren, zu den sieben Ebenen der Himmel des Qur’an emporzusteigen, was in sieben Lesarten, in sieben Aspekten, in sieben Wundern, sieben Wahrheiten und sieben Grundpfeilern (des Glaubens) offenbart worden ist, wissen sie nun nicht, was es auf den Sternen seiner Ayat gibt und was es dort nicht gibt und liefern nun falsche und lügenhafte Berichte. Und Sternschnuppen fallen ihnen nun gleich den oben erwähnten Erklärungen auf ihre Köpfe und verbrennen sie. In der Tat kann man nicht durch die Sophistereien der Philosophen in ihrer dschinnengleichen Gedankenwelt zu den Himmeln des Qur’an aufsteigen. Vielmehr kann man zu den Sternen der Ayat nur emporsteigen durch die Himmelfahrt (mi’rac) einer wahren Weisheit und auf den Schwingen des Glaubens in der Gemeinschaft des Islam (Islamiyet)...

 

 

»Oh Gott segne die Sonne am Himmel des Prophetentums und den Mond am Firmament der Gottesgesandten, seine Familie und seine Gefährten, die Sterne der rechten Führung für alle Rechtgeleiteten.«

»Gepriesen seist Du. Wir haben kein Wissen außer dem, das Du uns gelehrt hast. Denn Du bist der Allwissende, der Allweise.« (Sure 2, 32)

»Oh Gott, Herr, des Himmels und der Erden! Schmücke die Herzen derer, die diese Abhandlung geschrieben haben und ihrer Freunde mit den Sternen der Wahrheiten des Qur’an und des Glaubens! Amin!«

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