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Zehnter Brief - Zwei Fragen

 

Eine Antwort auf zwei Fragen

 

 

» In Seinem Namen; Und es gibt kein Ding, das nicht lobend ihn preist.«

Erstens: Dies ist die Anmerkung, die sich auf den langen Satz im Zweiten Kapitel des Dreißigsten Wortes bezieht, indem die Umwandlung der kleinen Teilchen beschrieben wird.

Im weisen Qur´an wird mehrmals von »einem Klaren Vorbild (Imam-i Mubin, Sure 36, 12)« und von »einer Klaren Schrift (Kitab-i Mubin, Sure 6, 59)« gesprochen. Ein Teil der Kommentatoren meint: »Beide bedeuten das gleiche.«, ein anderer Teil hingegen: »Sie sind völlig verschieden.« Ihre Aussagen über deren Bedeutung sind also verschieden. Kurz gesagt meinen sie jedoch: »Es sind Bezeichnungen für das Wissen Gottes.« Mit den Segen des Qur´an kam ich zu der Überzeugung, dass mit dem Klaren Vorbild eine Art Wissen (ilm) und ein Befehl (emr) Gottes bezeichnet werden soll und sich mehr auf die unsichtbare Welt (alem-i ghaib) als auf die sichtbare Welt (alem-i schehadet) bezieht, d.h. mehr auf die Vergangenheit und die Zukunft als auf die Gegenwart. (Dieser Ausdruck) bezieht sich mehr auf die Ursprünge, die Wurzeln, die Samen und Früchte und die Nachkommen als auf die äußerliche Erscheinungsform der Dinge, bezeichnet ein Buch Seiner Vorherbestimmung. Die Existenz dieses Buches wurde bereits im Sechsundzwanzigsten Wort und in einer Anmerkung des Zehnten Wortes bewiesen.

So ist das Klare Vorbild (Imam-i Mubin) in der Tat eine Bezeichnung für eine Art Wissen und Befehl Gottes. Da die Anfänge aller Dinge, ihre Wurzeln und ihre Ursprünge alles mit einer solchen Meisterschaft und in so vollkommener Ordnung zu Ende führen, beweist auf jeden Fall, dass sie auf Grund der Prinzipien göttlichen Wissens und nach Seinem Plan bestimmt worden sind. Und da die Ergebnisse aller Dinge, die Samen und Früchte (der Pflanzen) und die Nachkommen (der Tiere) die Programme, Verzeichnisse allen künftigen Seins in sich tragen, lässt uns begreifen, dass sie Katalogen der Befehle Gottes gleichen. Man kann sagen, dass zum Beispiel ein Kern, der die Programme und Inhaltsverzeichnisse für das Wachstum eines ganzen Baumes und die Befehle des Seins (= die Naturgesetze) enthält, welche diese Inhaltsverzeichnisse und Programme bestimmen, deren winzig kleine Verkörperung ist.

 

Zusammenfassung: Imam-i Mubin (das Klare Vorbild) gleicht einem Programm oder Inhaltsverzeichnis des Schöpfungsbaumes, der seine Äste und Zweige in die Vergangenheit und die Zukunft und in alle Richtungen der unsichtbaren Welt hinein ausbreitet. In diesem Sinne ist das Klare Vorbild ein Buch, eine Sammlung der Prinzipien der Vorherbestimmung Gottes. Nach der Aufzeichnung dieser Prinzipien und nach ihren Bestimmungen werden die kleinen Teilchen in den Körpern der Dinge in Dienst gestellt und ihren Funktionen zugeführt.

Was aber die Klare Schrift (Kitab-i Mubin) betrifft, so bezieht sie sich mehr auf die sichtbare als auf die unsichtbare Welt. Sie ist mehr auf die gegenwärtige Zeit, als auf die Vergangenheit oder Zukunft gerichtet. Sie ist mehr ein Heft, ein Buch, eine Bezeichnung für die Macht und die Entscheidungsgewalt Gottes als für Sein Wissen und Seinen Befehl. Wie das Klare Vorbild (Imam-i Mubin) das Buch der Vorherbestimmung Gottes ist, so ist die Klare Schrift (Kitab-i Mubin) das Buch Seiner Macht. Das Wesen, die Eigenschaften und Begabungen im Körper eines jeden Dinges sind vollkommen kunstvoll und wohlgeordnet. Das zeigt uns, dass jedes Ding nach den Prinzipien einer vollkommenen Macht und nach den Gesetzen eines einflussreichen Entscheidungswillens mit seiner Form bekleidet wird. Seine Gestalt wird bestimmt und festgelegt. Sie bekommt ein bestimmtes Maß und eine individuelle Form. Also hat diese Macht und dieser Entscheidungswille eine umfassende, allgemeine Gesetzessammlung, ein Hauptbuch, nach dem eine geeignete Form für jedes Ding und ein ihm eigenes Aussehen zugeschnitten, geschneidert und ihm angezogen wird. Die Existenz dieses Buches ist bei der Abhandlung über das Vorherwissen (Qader) und die Entscheidungsfreiheit (cüz´-i ihtiyari) wie auch die des Klaren Vorbildes (Imam-i Mubin) bewiesen. Siehe die Torheit der Gottvergessenen und der Leute des Irrweges und der Philosophen, wie sie die »Wohlverwahrte Tafel« (Levh-i Mahfuz) der Macht des Schöpfers und die Erscheinungen, Reflexionen und Nachbildungen dieses Buches der Weisheit und des Entscheidungswillen des Herrn in den Dingen verspürten und – Gott bewahre! – mit »Natur« bezeichneten und aus dem Blickfeld gerückt haben. Also schreibt die Macht Gottes mit der Aufzeichnung des Klaren Vorbildes (Imam-i Mubin), d.h. mit der Geltung und dem Gesetz des Vorherwissens (qader) bei der Erschaffung der Dinge die Wogen allen Seins, deren jede ein klares Zeichen ist, auf die Seite der Zeit, die die Tafel vom Aufbau und der Zerstörung (Levh-i Mahv-Isbat) genannt wird. Sie erschafft und bringt die kleinsten Teilchen in Bewegung.

Also ist die Umwandlung der kleinsten Teilchen eine Schwingung, eine Bewegung, die während dieser Aufzeichnung, dieser Niederschrift entsteht, und alles Sein geht aus der Welt des Unsichtbaren in die bezeugte Welt und aus dem Wissen (Gottes) in Seine Macht hinüber. Was die Tafel vom Aufbau und der Zerstörung (Levh-i Mahv-Isbat) betrifft, so dient sie der verwahrten Tafel von gewaltiger Größe (Levh-i Mahfuz-u A´zam), die beständig und fortdauernd ist, als ein Buch, eine Tafel im Bereich der Möglichkeiten, d.h. in den Dingen, die dem Tod und dem Leben, dem Dasein und dem Vergehen ständig ausgesetzt sind, was ja auch der Sinn der Zeit ist. Wie jedes Ding seine eigene Wahrheit hat, so gilt auch die Wahrheit des gewaltigen Flusses im Kosmos, den wir Zeit nennen, als Blatt und Tinte für die Niederschrift der Macht auf der Tafel vom Aufbau und der Zerstörung (Levh-i Mahv-Isbat).

 

 

»Niemand kennt das Verborgene außer Gott!«

Zweite Frage: Wo ist der Platz der Auferstehung?

Antwort:

 

 

»Das Wissen ist bei Gott.« (Sure 67, 26)

In Seiner erhabenen Weisheit, die der allweise Schöpfer in jedem Ding aufzeigt, ja dadurch, dass Er sehr große Weisheiten mit einem sehr kleinen Ding verbindet, setzt Er im Grade der Offensichtlichkeit ein Zeichen, dass unsere Erde ihre gewaltigen Kreise nicht in sinn- und ziellosem Umherschweifen zieht... sie kreist vielmehr um etwas von Bedeutung, zieht ihre Bahnen um ein großes Feld. Während sie so um ein gewaltiges Ausstellungsgelände herumreist, übergibt sie ihm die geistigen Erzeugnisse, die einmal später auf diesem Ausstellungsgelände vor den Augen der Menschen gezeigt werden sollen. Das heißt, dass sich dort das Gelände für die Wiederversammlung ausbreiten und dabei ein Gebiet gefüllt werden wird, (in dessen Mitte) einer alten Überlieferung nach Damakus liegen soll, und dessen Umkreis zu umschreiten fünfundzwanzigtausend Jahre dauern soll. Alle geistigen Erzeugnisse der Erde werden dann zu den Büchern und Tafeln auf diesem Platz gesandt, der jetzt noch hinter dem Schleier des Unsichtbaren verborgen liegt. Wird dann später dieser Platz eröffnet, wird auch sie ihre Bewohner auf diesen Platz entleeren und ihre geistigen Erzeugnisse werden aus der Verborgenheit heraus zu ihrer Zeugenschaft überführt werden. In der Tat gleicht die Erde einem Acker, der Erzeugnisse genug hervorgebracht hat, um diesen ganzen, großen Platz damit zu füllen, einem Brunnen, aus dem genug Geschöpfe herausgeströmt sind, ihn einzunehmen, einem Scheffel, alle Kunstwerke damit zu messen und ihn damit zu bedecken. Das heißt, dass die Erde wie ein Kern ist und der Auferstehungsplatz mit allem, was sich auf ihm versammelt, wie ein Baum, eine Ähre, ein Kornspeicher. So wie sich in der Tat ein Lichtpunkt in schneller Bewegung zu einer Linie oder einem Kreis aus Licht ausdehnt, so wird auch die Erde durch ihre rasche, zweckmäßige Bewegung zu einer Quelle, aus der heraus der Kreis allen Seins sichtbar wird und der Platz der Großen Wiedersammlung zusammen mit den Erzeugnissen dieses Kreises allen Seins entsteht.

 

 

»Sprich: Das Wissen darüber ist bei Gott.« (Sure 67, 26)

 

 

»Der Beständige ist der, der bleibt und besteht.«

Said Nursi

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