Zum Inhalt springen
Qries Qries Qries Qries Qries Qries

Empfohlene Beiträge

Indien: Mehr als 50 000 islamische Gelehrte unterzeichnen die Fatwa gegen Terror

Ausbeutung der Erde und das Töten Unschuldiger seien die unmenschlichsten aller Verbrechen - In Indien leben etwa 150 Mio Muslime (14 % Bevölkerungsanteil)

 

Mehr als 6000 ranghohe islamische Rechtsgelehrte und Geistliche aus ganz Indien haben in einem gemeinsamen Appell jede Form von Terrorismus scharf verurteilt. Bei der Vollversammlung einer der wichtigsten islamischen Organisation in Indien, der Jamiat Ulema- e-Hind, nannten Sprecher den Islam am Sonntag in der südindischen Metropole Hyderabad eine «Religion des Friedens». Die «Ausbeutung der Erde und das Töten Unschuldiger» seien die «unmenschlichsten» aller Verbrechen, hieß es. Daher folgten Terroristen keiner Religion. Gleichzeitig bekräftigten die Teilnehmer eine Fatwa gegen den Terrorismus. Das islamische Rechtsgutachten war Ende Mai von einer der einflussreichsten islamischen Hochschulen Asiens, der in Nordindien beheimateten Darul-Uloom-Deoband, erlassen worden. Darin wird der Terrorismus als «Geißel der Menschheit» bezeichnet, die ausgerottet werden müsse. Nach Medienberichten wollen in den nächsten Tagen insgesamt 50 000 islamische Geistliche die Fatwa unterzeichnen.

 

Hintergrund der Initiative sind mehrere Bombenserien in Indien, denen seit Jahresbeginn mehr als 200 Menschen zum Opfer fielen und zu denen sich zumeist militante Islamisten bekannt hatten. «Wir müssen dem Terrorismus ein Ende setzen, denn im Namen der Terrorbekämpfung wird der gesamte Islam diskreditiert», sagte der Generalsekretär der Jamiat Ulema-e-Hind, Maulana Mahmood Madani. In Indien leben etwa 150 Millionen Muslime, was einem Bevölkerungsanteil von etwa 14 Prozent entspricht. (Quelle:IZ)

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Wie man sieht nutzt das leider sehr wenig solange es immer noch Fundamentalisten gibt...

 

Inzwischen hat sich herausgestellt dass es sich um eine Terrorgruppe mit dem Namen "Deccan Mujahideen" handelt und diese eine Islamische Extremistengruppe ist.

 

125 Tote in Bombay

Lage nicht unter Kontrolle

 

Rund 24 Stunden nach Beginn der beispiellosen Anschlagsserie auf Touristen-Zentren und Luxushotels in Bombay haben Polizei und Armee die Lage nicht unter Kontrolle. Das Oberoi/Trident-Hotel steht noch immer in Flammen; es wird weiter geschossen.

 

Nach Angaben des indischen Innenministeriums sollen dort noch bis zu 30 Menschen als Geiseln festgehalten werden. Zur Zeit des Angriffs am späten Mittwochabend waren wohl etwa 200 Menschen eingeschlossen gewesen, darunter nach französischen Angaben auch 15 Besatzungsmitglieder der Fluggesellschaft Air France.

 

Die israelische Botschaft in Neu Delhi teilte mit, insgesamt seien 10 bis 15 Israelis in der Gewalt von Terroristen, zu weiteren 25 habe man keinen Kontakt herstellen können. In einem jüdischen Gemeindezentrum werden zudem acht Geiseln festgehalten, darunter ein Rabbiner und seine Frau. Der zwei Jahre alte Sohn von Gabriel und Rivka Holtzberg wurde zwölf Stunden nach der Erstürmung des Zentrums durch die Terroristen freigelassen.

 

Der Nachrichtensender NDTV berichtet, in den Hotels Taj Mahal und Trident sei es erneut zu Explosionen gekommen. Auch aus dem historischen Gebäude des Taj steigt immer noch Rauch auf. NDTV zufolge haben sich im Taj mindestens fünf, im Trident mindestens drei Terroristen verschanzt.

 

Ein Deutscher unter den Toten

 

Bei den nahezu gleichzeitig verübten Anschlägen auf die beiden Luxushotels, das Touristen-Café "Leopold", das jüdische Zentrum, Krankenhäuser und einen Bahnhof kamen nach Polizeiangaben mehr als 125 Menschen ums Leben, darunter neun Ausländer. Unter den Toten sollen mindestens ein Deutscher, ein Japaner, ein Australier, ein Brite und ein Italiener sein. Bei dem bestätigten deutschen Opfer handelt es sich um einen Münchner Medienunternehmer.

 

Die Polizei teilte weiter mit, sieben Terroristen seien erschossen worden. Unter den etwa 300 Verletzten seien 22 Ausländer. Indiens Vize-Innenminister Sriprakash Jaiswal sagte: "Wir betrachten die Terrorangriffe als Krieg und behandeln die Situation wie einen Ausnahmezustand zu Kriegszeiten."

 

Indien zeigt auf Pakistan

 

Indiens Regierung macht ausländische Terrorgruppen für die Terrorwelle verantwortlich. Die Urheber der Angriffe hätten ihre Basis außerhalb Indiens, behauptete Ministerpräsident Manmohan Singh. Ihr einziges Ziel sei es, die indische Finanzmetropole ins Chaos zu stürzen.

 

Singh warnte die Nachbarländer der Atommacht, man werde es nicht dulden, wenn von ihrem Territorium aus Anschläge auf Indien verübt würden. "Wenn keine angemessenen Maßnahmen von ihnen ergriffen werden, wird das seinen Preis haben", sagte er in einer Ansprache an die Nation. Er kündigte an, es würden die schärfsten Maßnahmen ergriffen, um eine Wiederholung eines derartigen Anschlags auszuschließen. In der Vergangenheit hat Indien mehrfach seinem westlichen Nachbarn Pakistan vorgeworfen, in Indien agierende islamistische Extremisten unterstützt zu haben.

 

Forderungen gestellt

 

Zu den Taten bekannte sich die bisher unbekannte Gruppe "Deccan Mujahideen. Die Geiselnehmer fordern ein Gespräch mit Regierungsvertretern. "Bitten Sie die Regierung um Gespräche mit uns, dann werden wir die Geiseln freilassen", sagte einer der Besetzer des jüdischen Zentrums im indischen Fernsehen. Der Mann warf der indischen Armee vor, in der strittigen Region Kaschmir viele Muslime zu töten. Der stellvertretende Regierungschef von Maharashtra, R.R. Patil, sagte, mit den Terroristen seien keine Verhandlungen aufgenommen worden.

 

Einer der Angreifer im Trident/Oberoi forderte in einem Telefoninterview mit einem TV-Sender, alle in Indien inhaftierten islamistischen Kämpfer müssten freigelassen werden. Der Mann, der sich selbst Sahadullah nannte, sagte, einer von sieben Angreifern in dem Hotel zu sein.

 

Mit Booten nach Bombay

 

Die Terroristen hatten am späten Mittwochabend an mehreren Stellen in der Stadt fast zeitgleich zugeschlagen. Der indische Sender NDTV spricht von 11 Orten. Die Terroristen sollen wahllos in die Menge geschossen und auch Handgranaten geworfen haben. Die Angriffe sollen sich vor allem gegen Ausländer gerichtet haben. Vor allem Briten und US-Bürger seien von den Islamisten gezielt verfolgt worden, sagte ein Augenzeuge

 

Die indische Marine fing ein Schiff ab, das die Terroristen möglicherweise in die Finanzmetropole brachte. Die Nachrichtenagentur IANS meldete unter Berufung auf die Marine, ein Kriegsschiff habe das verdächtige Handelsschiff verfolgt und auf hoher See gestoppt. Neben dem Kriegsschiff der Marine hätten auch zwei Patrouillenboote und zwei Flugzeuge der Küstenwache nach dem verdächtigen Schiff gesucht. Die Terroristen waren am Mittwochabend von einem Schiff aus mit Schlauchbooten nach Bombay gekommen.

 

Krisenstab eingerichtet

 

Unterdessen hat das Auswärtige Amt in der indischen Wirtschaftsmetropole einen Krisenstab eingerichtet. Geklärt werden soll, wie viele deutsche Staatsangehörige unter den Opfern sind, sagte Außenminister Frank-Walter Steinmeier in Berlin. Bislang sei von einem getöteten Deutschen und mehreren verletzten Bundesbürgern die Rede. Die Lage vor Ort sei weiter unübersichtlich, sagte eine Sprecherin Steinmeiers. Es sei davon auszugehen, dass weitere Deutsche betroffen seien.

 

Der Münchner war bei seiner Flucht aus dem Hotel "Taj Mahal" von einer Fassade abgestürzt und hatte sich dabei tödliche Verletzungen zugezogen. Wegen der Kämpfe zwischen Sicherheitskräften und Extremisten habe der Mann nicht versorgt werden können, so das Außenamt.

 

Das Generalkonsulat wurde laut Steinmeier personell verstärkt. Ein psychologisches Beratungsteam sei auf dem Weg dorthin, um Opfer und ihre Angehörigen zu betreuen. Nach Angaben des Auswärtigen Amtes kümmert sich das deutsche Generalkonsulat auch um deutsche Staatsbürger, die sich nach der Gewaltserie in Bombay dort gemeldet haben.

 

Empörung und Mitgefühl

 

Steinmeier verurteilte die Gewalttaten in Bombay "auf das Allerschärfste" und zeigte sich bestürzt über das Ausmaß der Gewalt. "Es sind grausame Bilder, die uns aus Indien erreichen", erklärte der Minister. Er hoffe, dass es gelinge, "die unübersichtliche Lage möglichst bald zu klären". Auch Bundeskanzlerin Angela Merkel zeigte sich besorgt über den Terror in Bombay. Sie sprach dem indischen Premierminister in einem Telefonat ihr Mitgefühl aus und übersandte ein Kondolenzschreiben. Merkel schrieb, sie bewege neben dem Schicksal der vielen Toten auch die "furchtbare Situation" der Geiseln. Den Verletzten wünschte sie schnelle Genesung.

 

Weltweit herrscht Trauer und Empörung. UN-Generalsekretär Ban Ki Moon sicherte dem indischen Volk und der Regierung seine Solidarität zu. US-Präsident George W. Bush bot Indien die Unterstützung seines Landes an. Der gewählte US-Präsident Barack Obama betonte, er sei "in Gedanken und in seinen Gebeten bei den Opfern". Die französische EU-Ratspräsidentschaft sprach von der "Verbundenheit des indischen Volkes mit der Demokratie, gegen die sich diese Terrorhandlungen wenden". Papst Benedikt XVI. forderte in einem dringenden Appell ein "Ende aller Terrorakte".

 

Terror von neuer Qualität

 

Der Ehrenvorsitzende der Deutsch-Indischen Gesellschaft, Hans-Georg Wieck, sieht in den Anschlägen von Bombay eine neue Qualität. Diesmal gehe es gegen das "System Indien", gegen die offene Gesellschaft, sagte der ehemalige Botschafter in Indien und einstige BND-Chef gegenüber n-tv.de. Es handele sich um "eine fundamentale Systemkritik und nicht eine Auseinandersetzung mit einer anderen religiösen Gruppe". Wieck rechnet mit einer Reihe weiterer Unruhen im Land. Schließlich sei die Gewalt im muslimischen Namen geschehen und werde schon allein dadurch eine Reaktion auslösen.

 

Entwicklung war absehbar

 

Der Terrorismus-Experte Bernd Georg Thamm sagte bei n-tv: "Diese Entwicklung zieht sich wie ein roter Faden bereits über Jahre und hat sich in der letzten Zeit verstärkt. Hauptursache dürfte wohl der Kaschmir-Konflikt sein, in dem über lange Zeit immer wieder bewaffnete Islamisten ins indische Kernland von Kaschmir aus vordringen, um in Indien Anschläge zu begehen."

 

Es gebe aber auch "ab und an Islamisten, die von Bangladesch aus nach Indien gehen", so Thamm. Schließlich gebe es in Indien "homegrown terrorists". Da könne es durchaus sein, "dass es auch Querverbindungen zur Al-Kaida gibt".

http://www.n-tv.de/1059773.html

 

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Liebe Anja, es handlet sich bei den Extremisten immer um unfreie und arme Bevölkerungsschichten. Die Sozio-finanzielle Lage in islamischen Ländern ist ein Leckerbissen für Extremisten. Die Terroristen kommen besonders von Unterschichten die es mit den Diktatoren Satt haben. In Ägypten zB ist Mübarek seit 26 Jahren Präsident. Durch Gewalt und Betrug setzt er sich durch, immer. Die Bevölkerung kann sich durch Politik nicht durchsetzen. Also werden diese von Extremisten zur Unterwelt gezogen.

 

Deswegen gibt es Terroristen und nicht weil es Islam so möchte.

 

Grüsse

 

Adem

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Ich hab auch nicht gesagt dass der Islam das so möchte, sondern dass die Fatwa der Gelehrten nicht viel Nutzen bringt, wie man eben leider sehen kann.

Das große Problem ist dass diese Terroristen auch immer wieder Gruppen bilden, die sich "Muslimische Namen" geben, so dass man dieses Terror natürlich sofort wieder mit dem Islam in Verbindung bringt.

Vielleicht wäre ja mal eine Fatwa angebracht die besagt dass jeder der terroristischen Vereinigungen angehört und Terrorismus praktiziert aus dem Islam ausgeschlossen wird (ähnlich der Exkommunion in der Katholischen Kirche)

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Ich hab nicht dich gemeint Anja. Wollte nur einiges los werden. Und die Verbände und Gelehrten haben schon genug Terrorismus verband und abgelehnt. Sag mir ein Verband in Deutschland der das nicht getan hat? Kann man nicht, weil es keine gibt. Sogar die Leute in Palastina und Ägypten, Pakistan, Afganistan tun das. Das was wir im TV sehen ist trügerisch.

 

Grüsse

 

Adem

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Dein Kommentar

Du kannst jetzt schreiben und Dich später registrieren. Wenn Du ein Konto hast, melde Dich jetzt an, um unter Deinem Benutzernamen zu schreiben.

Gast
Auf dieses Thema antworten...

×   Du hast formatierten Text eingefügt.   Formatierung jetzt entfernen

  Nur 75 Emojis sind erlaubt.

×   Dein Link wurde automatisch eingebettet.   Einbetten rückgängig machen und als Link darstellen

×   Dein vorheriger Inhalt wurde wiederhergestellt.   Editor leeren

×   Du kannst Bilder nicht direkt einfügen. Lade Bilder hoch oder lade sie von einer URL.

×
×
  • Neu erstellen...