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Verschwunden geglaubtes Indio-Volk aufgetaucht

 

Ein seit 50 Jahren als verschwunden geltendes Indio-Volk Brasiliens ist wieder aufgetaucht. Die knapp 90 Mitglieder des Amazonas-Stammes Metyktire waren auf der Flucht vor Holzfällern in ein Dorf im Bundesstaat Mato Grosso gelangt.

 

Rio de Janeiro - Die nur 87 Menschen seien etwa 100 Kilometer durch den Urwald gewandert und hätten vor den angeblich bewaffneten Holzfällern Zuflucht in dem Indio-Dorf Kapot im Bundesstaat Mato Grosso gefunden, berichteten brasilianische Medien. In Kapot leben etwa 500 Ureinwohner, die sich schon vor einem halben Jahrhundert entschlossen hatten, in permanentem Kontakt zu Weißen zu leben.

 

Die Metyktire gelten seit mehr als 50 Jahren als verschollen. Die zumeist so gut wie unbekleideten Männer des Ureinwohner-Stammes tragen schwarz-rote Gesichtsbemalungen und untertellergroße Scheiben in der Unterlippe. Frauen rasieren sich der Stammestradition gemäß die Köpfe kahl. Es heißt, dass die Metyktire mit dem größeren Stamm der Kayapo verwandt sind, die Sprache der Metyktire ist eine uralte Variante des indianischen Kayapo-Dialekts.

 

Nach Angaben der nationalen Indio-Stiftung Funai ist unbekannt, ob es abgesehen von den 87 Flüchtlingen noch weitere Überlebende des Volkes gibt. Die "Rückkehr" der Gruppe sei für die Menschen in Kapot sehr bewegend, sagte Funai-Präsident Marcio Meira laut der Nachrichtenagentur dpa. "Es ist so, als ob eine jüdische Familie, die den Holocaust überlebt hat, 30 oder 40 Jahre später erfährt, dass ein großer Teil ihrer Verwandten ebenfalls überlebt hat", wurde Meira zitiert.

 

Die Indio-Stiftung schätzt, dass es in ganz Brasilien mindestens 68 Indio-Völker gibt, die aus eigener Entscheidung ohne Kontakt zu der Zivilisation der Weißen leben. Die Metyktire leben normalerweise rund 2000 Kilometer nordwestlich von Rio de Janeiro in einem unzugänglichen Regenwald-Gebiet. Spekulationen zufolge mussten die Ureinwohner schon einmal flüchten: Als vor 50 Jahren Wissenschaftler in ihr Revier eindrangen, könnten sich die Indios tiefer in den Urwald zurückgezogen haben.

 

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Im brasilianisch-peruanischen Grenzgebiet wurde einer der letzten unberührten Indianerstämme Brasiliens entdeckt.

 

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Die rot bemalten Krieger des Stammes drohen dem Flugzeug der brasilianischen Indianerschutzbehörde Funai mit Pfeilen.

 

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Die Indianerschützer beschuldigen vor allem Perus Präsident Alan García, die Existenz der unentdeckten Stämme immer wieder zu leugnen. Mit diesen Bildern wollte Funai nun Beweise auf den Tisch legen.

 

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Weltweit, so schätzt die internationale Nichtregierungsorganisation Survival International, gibt es noch rund hundert unentdeckte Stämme - die meisten lebten in Brasilien und Peru.

 

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Kayapó: Vor 50 Jahren erst war dieses brasilianische Indianervolk von den Weißen entdeckt worden ...

 

 

 

bor/dpa

 

Juni, 2008

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