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Am Tag der Eröffnungsfeier der Olympischen Spiele in Peking ist es mit dem Olympischen Frieden nicht weit her: Im Streit um die Kaukasusregion Südossetien griffen die Konfliktparteien am Freitag zu den Waffen. Das russische Verteidigungs- ministerium bestätigte am Nachmittag Berichte, dass es Truppen auf südossetisches Gebiet geschickt hat. Südossetien berichtet mittlerweile von 1400 toten Zivilisten.

 

Georgien gab am Freitagabend bekannt, dass es 1000 seiner Elitesoldaten aus dem Irak abziehen werde. Das sagte der Sekretär des nationalen Sicherheitsrates in Tiflis, Alexander Lomaia. Das ist etwa Hälfte des georgischen Kontingents im Irak. Experten in Tiflis gingen bisher immer davon aus, dass eine solche Initiative Signal für einen möglicherweise größeren Krieg im Südkaukasus sein könnte.

 

 

Russland will Vergeltung für tote Soldaten

Am Morgen hatte Georgien eine Militäroffensive in Südossetien begonnen, um die Kontrolle über seine abtrünnige Provinz zurückzugewinnen. Bei Kämpfen in der abtrünnigen Provinz kamen auch mindestens zehn dort stationierte russische Friedenssoldaten ums Leben. Russlands Präsident Dmitri Medwedew drohte mit Vergeltung. Russland hat in Südossetien bisher 500 eigene Friedenssoldaten stationiert.

 

Hauptstadt "beinahe vollkommen" zerstört

"In der Hauptstadt Zchinwali sind hunderte friedliche Bewohner gestorben," sagte der Präsident der nicht anerkannten Region, Eduard Kokojty, am Freitag nach Angaben der Agentur Interfax. "Das ist bereits der dritte Völkermord an dem ossetischen Volk, der von Georgien verübt wurde." Die Gefechtslage blieb am Freitag unübersichtlich und war raschen Schwankungen unterworfen. Zchinwali sei "beinahe vollkommen" durch georgischen Beschuss zerstört, berichtete Interfax unter Berufung auf russische Friedenstruppen vor Ort. Ein Mitarbeiter des Roten Kreuzes vor Ort sagte: "Alles brennt, vieles ist zerstört."

 

 

Russen marschieren ein

Russische Nachrichtenagenturen meldeten den Einmarsch einer russischen Militärkolonne in Südossetien. Rund 20 russische Panzer und mehrere Dutzend Militärfahrzeuge und "freiwillige Kämpfer" sind nach Angaben einer AFP-Reporterin auf dem Weg nach Südossetien. Auf georgischem Gebiet berichtete ein AFP-Korrespondent vom Abschuss von mehr als einem Dutzend Raketen nach Südossetien.

 

Saakaschwili droht mit härterem Eingreifen

Die georgische Luftwaffe schoss nach eigenen Angaben über Südossetien fünf Flugzeuge der russischen Streitkräfte ab. In Gori verteilten die Notdienste am Freitagnachmittag eine Liste mit Namen von 150 verletzten Georgiern. Viele Verletzte waren blutüberströmt oder bewusstlos. Georgiens Präsident Michail Saakaschwili verkündete eine vollständige Mobilmachung und forderte von Russland ein Ende der Bombardierungen. Die USA ernannten einen Sondergesandten und versicherten, ihr Militärpersonal in Georgien sei nicht involviert.

 

EU will Waffenstillstand

Auch die Europäische Union setzt sich für einen Waffenstillstand in Südossetien ein. In Zusammenarbeit mit den Konfliktparteien arbeite die EU auf einen Waffenstillstand hin, "um eine Ausweitung des Konflikts zu vermeiden", erklärte die französische EU-Ratspräsidentschaft.

 

Georgien ruft Welt um Hilfe

Saakaschwili rief die internationale Gemeinschaft zur Hilfe für sein Land im Konflikt mit Russland auf: "Wir sind ein freiheitsliebendes Land, das in diesem Augenblick angegriffen wird", sagte Saakaschwili am Freitag dem US-Sender CNN. Sein Land sei Opfer eine russischen Aggression. "Wenn man sie (die Russen) damit in Georgien durchkommen lässt, dann ist die Welt in Not."

 

Bevölkerung von Außenwelt abgeschnitten

Das Internationale Komitee vom Roten Kreuz (IKRK) drängte auf die Einrichtung eines Korridors zur Bergung von Verletzten. "Die Rettungskräfte kommen nicht voran, die Krankenhäuser sind überfüllt", sagte eine IKRK-Sprecherin in Genf. Die Bevölkerung sei in Keller geflüchtet und von der Außenwelt abgeschnitten, außerdem sei der Strom ausgefallen. Schon in den vergangenen Tagen hatten sich tausende Südossetier in benachbarte russische Regionen in Sicherheit gebracht, unter ihnen hunderte Kinder.

 

Mehrere Angriffe aus der Luft

Das georgische Innenministerium gab bekannt, dass ein russisches Kampfflugzeug zwei Bomben in Kareli abgeworfen habe. Die Stadt liegt auf georgischem Gebiet nahe der Grenze zu Südossetien. Das georgische Fernsehen berichtete auch von Angriffen auf die Stadt Gori. Das Außenministerium in Moskau wies Berichte über Bombardements in Georgien als "Unsinn" zurück.

 

NATO-Botschafter warnt

Der russische NATO-Botschafter Dmitri Rogosin warf dem Westen vor, die Regierung Georgiens "moralisch" unterstützt zu haben. "Wir warnen die NATO vor einer weiteren Unterstützung Saakaschwilis", sagte Rogosin der Agentur Interfax. Der georgische Präsident hatte die Militäroffensive gegen die abtrünnige Region mit der Wahrung der territorialen Unversehrtheit seines Landes begründet.

 

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Russland warnt die NATO Werben um Georgien "eine Provokation"

 

Russland kritisiert internationale Gemeinschaft

Die internationale Gemeinschaft sei bei der Aufrüstung Georgiens tatenlos geblieben, kritisierte der russische Außenminister Sergej Lawrow. "Sie hat beim Masseneinkauf von Waffen die Augen zugemacht." Zudem hätten ausländische Ausbilder Georgien militärisch unterstützt. Lawrow warf der Regierung in Tiflis gezielte Aggression gegen Zivilisten in Südossetien vor. "Die Zahl der Flüchtlinge, die panisch ihr Leben zu retten versuchen, wächst", sagte der Minister.

 

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Steinmeier fordert Härte

Bundesaußenminister Frank-Walter Steinmeier äußerte sich "entsetzt" über die in den vergangenen 48 Stunden eskalierende Gewalt. "So unklar im Augenblick ist, wer für diesen neuerlichen Ausbruch an Gewalt verantwortlich ist, so klar muss unsere Haltung gegenüber den Konfliktparteien sein: Es muss ein sofortiges Einstellen der Kampfhandlungen geben", sagte Steinmeier. Bundeskanzlerin Angela Merkel verlangte den sofortigen Stopp jeglicher Gewaltanwendung.

 

Abchasien will Südossetien helfen

Südossetien hatte sich in einem Krieg Anfang der 90er Jahre von Georgien gelöst. Ebenso wie das abtrünnige Abchasien gehört die Bergregion völkerrechtlich weiter zu Georgien, wird jedoch wirtschaftlich von Russland unterstützt. Auch Abchasien bot Südossetien Militärhilfe an. Schon seit Jahren fordert die Provinz Unabhängigkeit von Georgien.

 

Quelle: T-Online.de

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