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Deutsche Integrationsstudie sorgt für Aufregung

 

 

Im vergangenen Jahr war es die österreichische Innenministerin Prokop, die von "45% integrationsunwilligen" Muslim/innen hierzulande sprach. Nun sorgt eine ähnliche Studie beim Nachbar für Furore.

 

Es ist wohl ein Traumresultat für islamophobe und islamfeindliche Organisationen und Medienkampagnen. In Deutschland seien rund 40% der dort lebenden Muslim/innen gewaltbereit. 15% würden das demokratische Verständnis ablehnen und 40% seien "fundamental" eingestellt.

 

Diese Zahlen schweben derzeit oftmals unkommentiert durch die deutsche Medienlandschaft. Eine im Auftrag des deutschen Bundesministeriums des Inneren von der Universität Hamburg erstellten Studie, basiert auf einer äußerst ausgewogenen Datenbasis.

 

Der Titel "Integration und Integrationsbarrieren von Muslimen in Deutschland" erscheint in der Schriftenreihe "Schriften zur Inneren Sicherheit". Die Studienverfasser Prof. Dr. Peter Wetzels und Katrin Brettfeld sehen darin "fundierte Erkenntnisse über die Einstellung in Deutschland lebender Muslime im Hinblick auf ihre soziale und politische Integration".

 

Wann ist Gewalt legitim?

 

Dass aber die Zahlen medial oftmals inszeniert werden, zeigt ein Artikel der Website "handelsblatt.com". Dort hat man sich die Zahlen genauer angesehen und verweist auf gefährliche Trugschlüsse der oben genannten Prozentangaben. Beispielsweise wird in der Studie zwischen "fundamental" und "fundamentalistisch" unterschieden.

 

Ersteres bedeute lediglich eine strenge religiös-moralische Wertevorstellung und unterscheidet sich deutlich vom letzteren Begriff. Das Ablehnende des demokratischen Verständnisses entspricht dem gleichen prozentualen Anteil der nicht-muslimischen Deutschen und kann daher nicht auf den Islam als Auslöser reduziert werden.

 

Die 40% der Befragten würden Gewalt nur dann für "legitim" halten, wenn es eine aktive Bedrohung des Islam geben würde.

 

Die Forscherinnen und Forscher verweisen in ihrer Studie immer wieder auf die "eindrucksvolle Heterogenität" und die daraus resultierende "Vielschichtigkeit" der muslimischen Lebensweisen in Deutschland.

 

Eine Frage der Interpretation

 

Die Studie mache deutlich, wie wichtig es ist, Radikalisierungsprozesse möglichst frühzeitig zu erkennen und aufzuhalten. Einen wichtigen Beitrag würde die seit Monaten laufende "Deutsch Islam Konferenz" leisten.

 

Der Koordinierungsrat, ein Zusammenschluss der größten islamischen Organisationen, sieht vor allem im Vorwort von Innenminister Wolfgang Schäuble einen großen Kritikpunkt.

 

Dieser spricht von einem "ernstzunehmenden islamistischen Radikalisierungspotenzial", würde dabei aber nicht auf denselben Prozentsatz der nicht-muslimischen Bevölkerung eingehen. Zudem würde sich die Studie darüber "ausschweigen", wie man "präventiv mit den Muslimen zusammen Integrationsprogramme entwirft".

 

Kismet - 22.12.2007

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