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Integrationsverweigerer gibt es an jeder Tankstelle: Die Bild-Zeitung.

Wie viel Bild verträgt Deutschland?

 

Dass man um integriert zu sein anscheinend weder die deutsche Sprache noch die eigene Muttersprache beherrschen muss, ist leider mit der Übergabe des Integrationspreises an Mesut Özil nun offiziell bestätigt worden. Gewiss war diese Preisverleihung ein Schlag gegen die Magengegend an jener, die perfekt deutsch sprechen, sich hier wohl fühlen und Deutschland als ihre Heimat sehen.

 

Dabei ist es nicht Mesut Özil oder seine Person an sich, was vielen Probleme bereitet, sondern die Doppelmoral der Preisverleiher, die zwar deutsche Sprache logischerweise als Integrationsschlüssel voraussetzen, aber gleichzeitig Jemandem den Integrationspreise geben, der weder gut deutsch noch gut türkisch sprechen kann. Es ist dieses Paradoxe, was nachdenklich macht…

 

Denn ob Sprache wichtig und notwendig ist, darüber hatte man schon lange aufgehört zu diskutieren. Darüber braucht man nicht zu diskutieren. Die Notwendigkeit der deutschen Sprache ist jedem bewusst.

 

Wenn aber Diejenigen, die weniger gut deutsch sprechen, als Integrationsunwillige gelten, wie darf man dann diese Preisverleihung interpretieren?

 

Denn seit Wochen diskutiert man über Integrationsverweigerer und den Sanktionen, mit denen man diese bestrafen möchte. Dabei ist noch nicht einmal klar, wer oder was oder in welchem Falle man ein Integrationsverweigerer ist.

 

Wenn wir nun Integrationsverweigerung als „Feind der Demokratie“, „Chaosverursacher“, „Sich nicht an Regeln halten“, „Sich nicht beheimatet fühlen“ oder „Parallelgesellschaften-Konstrukteure“ bezeichnen… dann brauchen wir nicht lange zu sehen…

 

Diese Art von Integrationsverweigerer finden wir an jeder Tankstelle: Es ist die Bild-Zeitung.

 

Die ständige Hetzte der Bildzeitung gegen die Fremdartigkeit ist sowohl Demokratiefeindliche als auch verursacht sie Chaos und schafft Parallelgesellschaften per se.

 

Dabei ist die Feindseligkeit der Bild-Zeitung noch nicht einmal gegen Migranten oder Ausländer allgemein gerichtet, sondern beschränkt sich auf Muslime aus allen Nationen. Auch deutsche Muslime fühlen sich von dieser Angstmacherei bedroht.

 

Diese ganze Angstmacherei dient nur einer einzigen Ideologie: „Krieg bedeutet Frieden. Sklaverei ist Freiheit.“

 

In dem man nämlich paranoide Menschen schafft, kann man die Gesellschaft besser unter Kontrolle halten. Ständig werden dadurch neue Feindbilder generiert und Szenarien geschaffen, um diese Bilder aufrechtzuerhalten. Je mehr man Angst hat, desto mehr klappert man sich an den Vorurteilen, Klischees und Stereotypen, die dann wiederum von Integrationsverweigerern, wie die Bild-Zeitung, vom neuesten generiert werden.

 

Die Integration ist Deutschland ist dadurch immens gefährdet…

 

Warum?

 

Stellen Sie sich vor, Sie leben in Spanien.

 

Sind gut integriert, sprechen sehr gut Spanisch. Sehen Spanien als ihre Heimatstadt. Würden niemals nach Deutschland auswandern, weil Sie auch in Spanien geboren sind.

 

Aber jeden Morgen, wenn Sie Brötchen kaufen wollen, sehen Sie auf der Titelseite der Zeitung Schlagzeilen, wie z.B.:

 

„Die Deutschen integrieren sich nicht.“

„Die Deutschen klauen uns unser Geld und unsere Arbeit weg.“

„Deutsche töten Spanier.“

„Deutsche sind gegen die Spanische Demokratie.“

„Spanien ist kein Einwanderungsland.“

„Spanien wird von Deutschen überfüllt.“

„Es gibt nur noch Deutsche in Spanien.“

 

Wie würden Sie sich fühlen?

 

Richtig. Ausgeschlossen!

 

Wenn diese ständige Hetze und Angstmacherei der Bild-Zeitung und auch der anderen großen Medien - und dabei meine ich nicht einmal die populären Sender, sondern die „Staatssender“, die jeden Tag Muslime und Nichtmuslime gegeneinander streiten lassen – fortgesetzt wird, wird man auch die Menschen, die keine andere Heimat als Deutschland als ihre Heimat betrachten, verlieren.

 

Soweit darf es nicht kommen.

 

Cemil Sahinöz, Ikinci Vatan, 30.11.2010

http://www.ikincivatan.eu/integrationsverweigerer-bild-zeitung-makale,415.html

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