Zum Inhalt springen
Qries Qries Qries Qries Qries Qries

Empfohlene Beiträge

:bism:

 

:selam: ihr Lieben.

 

Ich bin momentan irgendwie in der Zwickmühle. Nachdem ich die Zusage für eine Wohnung hier in Hamburg bekommen hatte, kam seitens des Vermieters kurzfristig etwas dazwischen.

Da es sich äußerst schwierig gestaltet, eine Wohnung zu finden und in Anbetracht meiner Vorgeschichte (obgleich nicht selbst verschuldet) für die wenigen freien Wohnungen hier eher andere Mieter vorgezogen werden, spiele ich gerade ernsthaft mit dem Gedanken, Hamburg den Rücken zu kehren und zurück in meine Mutterstadt Berlin zu gehen.

 

Ich hab mal Pro-Contra-Listen für beide Varianten gemacht:

 

 

Hamburg:

 

Pro:

- Ich kann mein Studium problemlos fortsetzen.

- Mein Institut ist einmalig, in einer so guten Atmosphäre studiert man nirgendwo sonst.

- Ich habe einen sehr sicheren Nebenjob, der auch ein zweites Standbein werden könnte.

- ALLAH hat mich hier mit Menschen zusammengebracht, die mashaALLAH ihren Din verstanden haben und nicht nur groß reden.

- Mein Sohn könnte seinen Vater jederzeit sehen und würde den Kontakt nicht verlieren.

- Ich beteilige mich hier an vielen Projekten, wie Jugendarbeit in der Moschee, ein "Chor", arbeite mit Geschwistern an einem ausführlichen Studienguide auf Farsi, der evtl auch auf Türkisch und Deutsch herausgegeben wird.

- Ich liebe Hamburg sehr und bin damals nicht ohne Grund aus Berlin weg.

- Die Alster und die Imam Ali Moschee;-)

 

Contra:

- Ich finde keine Wohnung, außerdem sind die Mieten extrem hoch.

- Mein Exmann wird sich hier immer in mein Leben einmischen, mag gar nicht daran denken, was los ist, wenn ich irgendwann wieder heirate.

- Er versucht mich kaputt zu machen, wo er kann, und weiß, wie er mich am härtesten trifft.

- Es besteht zu 70% die Wahrscheinlichkeit, dass er demnächst zu einer Haftstrafe ohne Bewährung verurteilt wird (laut seiner Anwältin). Sprich, irgendwie wär das doch nich soooo in tensiv möglich mit dem Kontakt zwischen ihm und dem Kleinen.

- Hier bin ich von ihm momentan abhängig, was die Betreuung meines Sohnes angeht, wenn ich in der Uni oder auf Arbeit bin.

- Ich habe keine Familie hier.

 

 

Berlin:

 

Pro:

- Meine ganze Familie lebt da und würde sich freuen, mich wieder in der Nähe zu haben.

- Mein Sohn könnte unter vielen Verwandten, darunter Unmengen Kinder, aufwachsen.

- Ich wäre wieder bei den Menschen, die seit über einem Jahrzehnt an meiner Seite stehen, egal was ist..

- Es wäre kein besonders großes Problem, in der Nähe meiner Family in Neukölln eine vernünftige, schöne, bezahlbare Wohnung zu finden.

- Ich wäre unabhängig von meinem Exmann.

- Sollte es mit dem Studium nicht weitergehen, habe ich spätestens ab August einen sicheren Ausbildungsplatz inkl. beruflicher Perspektive.

- Kindergartenplatz für meinen Sohn ist 1000% sicher, sobald ich in einer Ausbildung stecke bzw wieder aktiv studiere.

- Es gäbe kein Problem, zur Überbrückung nen Job zu finden, das ginge innerhalb von Stunden.

- Bis ich einen Kita-Platz für den Kleinen hab, würden meine Tante, meine Cousins und Cousinen und nachmittags meine Mutter ihn betreuen, irgendwer hat immer Zeit.

- Ich könnte etwas besser auf meine 13jährige Schwester aufpassen, die grad mit ihrem Leben nicht klarkommt;-) Sie träumt schon davon, dann quasi bei mir zu wohnen :lol:

 

 

Contra:

- Es ist ungewiss,ob ich mein Studium problemlos fortsetzen kann, da die FU Berlin bereits vor 3 Jahren auf Bachelor-Abschlüsse umgestellt hat und ich hier auf Magister studiere. Zudem ist das Curriculum etwas anders. Da müsste ich aber mal mit meinem Prof sprechen, ob sich da was machen lässt.

- Sollte es nicht gehen, müsste ich ein neues Studium aufnehmen, was bedeuten würde, dass ich kein Bafög mehr bekomme. Da würde ich dann eine Ausbildung vorziehen.

- Die Entfernung zwischen meinem Kind und seinem Vater wäre seeeeeeeehr groß.

- Ich müsste mir eingestehen, dass die letzten 3,5 Jahre quasi ein Reinfall waren... Abgesehen von meinem Sohn natürlich ;-)

- Ich kenne dort keine schiitische Gemeinde, die mit der in Hamburg vergleichbar wäre. Auch was Aktivitäten angeht...

 

 

Also irgendwie wenn man sich die Liste anguckt, gibt es eine Tendenz nach Berlin, aber ich hänge auch sehr an Hamburg. Berlin hat sich seit meinem Umzug damals sehr verändert finde ich. Weder po sitivn och negativ, aber es ist irgendwie anders... Andererseits - vielleicht soll es so sein. Beruflich habe ich dort auf jeden Fall mehr Möglichkeiten, und auch mit ner Wohnung etc würde es dort eher klappen... Außerdem wäre ich nie alleine, wenn Not am Mann ist. Ich habe eine sehr große Familie und die meisten von denen sind auch immer für mich da...

Ach ich weiß einfach nicht... Hab ein sehr schlechtes Gewissen gegenüber meinem Sohn und seinem Vater, wenn ich sie so weit auseinanderbringe, sie hängen sehr aneinander...

Aber ich würde mir notfalls auch ne Bahncard machen, damit ich regelmääßig herfahren kann, damit die beiden sich sehen.

Aber ich könnte halt auch einfach hierbleiben...

 

HILFEEEEEEEEEE

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Aleykümselam,

meine Güte, du Arme... Hört sich alles sehr kompliziert an. :/

Ich glaube du weißt, dass es letztendlich eh nur deine persönliche Meinung ist, die darüber entscheidet, ob du gehst oder bleibst.

 

Als ich erst deine Pro- Hamburg Argumente las, dachte ich direkt, dass ich an deiner Stelle bleiben würde, v.a. wegen dem Kleinen und deinem Studium, was ja beides extrem wichtig ist. :-)

 

ABER, die Contra-Hamburg Argumente sind auch nicht ohne. Das hört sich alles nicht so schön an...

 

Also wenn du mich fragst, ich würde, wenn ich mich in deine Lage versetzte - junge muslimische Mutter, frisch getrennt, mit Kind und nervigem Ex- Mann ;-)- ich würde zurück in meine Heimatstadt, zu meiner Familie und einem sicheren Umfeld auch für mein Kind, ich mein dort hat er wie du sagst viele bekannte Menschen und Kinder um sich.

Und wozu gibt es öffentliche Verkehrsmittel? Wenn dein Mann sein Kind sehen will, kann ja auch er mal zu euch rübber kommen.

 

Aber das ist halt meine Meinung. :)

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

:selam:

 

Sehe das eigentlich wie T.E.

 

Nun bin ich ja schon einige Jahre älter, und habe oft genug vor solchen Entscheidungen gestanden. Mal entschied ich mich alles so weiter laufen zu lassen wie bisher, mal wagte ich den Schritt zu etwas neuem.

 

In diesem Sinne hab ich jetzt mal versucht, zwischen deine Zeilen zu lesen. Zwei Begriffe finde ich da sehr entscheidend.

 

Veränderung und Abhängigkeit.

 

Zunächst zu der Veränderung. Du fühlst dich eigentlich ganz wohl in Hamburg und auf der Pro Hamburg Seite finden sich die Gründe dafür.

Aber glaube mir, wenn du bleibst, heißt das nicht automatisch, das alles so weiter läuft. Du bleibst, aber Menschen, die dir wichtig sind, werden gehen. Berufliche Veränderungen werden auch bei dir die Zeit beschneiden, so das du dich eh nicht mehr so arangieren werden kannst wie zur Zeit. Verstehst du, die Uhren werde deswegen nicht stehen bleiben. Und irgendwann stehst du praktisch alleine da. Dein Leben wird sich auch in Hamburg verändern müssen, aber nicht unbedingt zum positiven.

 

Kommen wir zum zweiten Punkt, die Abhängigkeit. nichts schrenkt einen mehr ein, als mehr als nötig Abhängig zu sein. In deinem Fall dein Ex- Mann, wen es um die Betreuung deines Sohnes geht. Ich kenne diese seelische Belastung selbst zu genüge. Das hält niemand Jahre lang aus. Und was, wenn er wirklich ins Gefängnis muss.

In Berlin dagegen, bist du viel weniger abhängig. Deine Familie würde dich mit offenen Armen empfangen und dir sicherlich auch bei allem weiteren helfen. Du wärst wesentlich freier in deinen Entscheidungen und Handlungen.

 

Auch wenn wir uns wohl alle nach Beständigkeit sehnen, nur Veränderungen sind es, die unseren Horizont letztlich auch erweitern.

Und eben, ihr seit dennoch nicht aus der Welt, das läßt sich alles regeln.

Höre auf dein Herz, wo du dich wohler bei fühlst. Und eben auch,was sich wirklich richtig anfühlt.

Wo wirst du wirklich gebraucht, was ist dir wirklich wichtig, was erfüllt dich mehr mit Freude.

Und auch beruflich. Lass dir mal durch den Kopf gehen, wie die Zukunft aussehen würde, wenn du deinen derzeitigen Werdegang weiter verfolgen würdest, hinsichtlich Zeit und finanzielle Absicherung. Und dagegen die Veränderung, die womöglich finanzielle Einbussen mit sich bringen würde, aber dafür vielleicht mehr Zeit für deinen Sohn und Familie.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Dein Kommentar

Du kannst jetzt schreiben und Dich später registrieren. Wenn Du ein Konto hast, melde Dich jetzt an, um unter Deinem Benutzernamen zu schreiben.

Gast
Auf dieses Thema antworten...

×   Du hast formatierten Text eingefügt.   Formatierung jetzt entfernen

  Nur 75 Emojis sind erlaubt.

×   Dein Link wurde automatisch eingebettet.   Einbetten rückgängig machen und als Link darstellen

×   Dein vorheriger Inhalt wurde wiederhergestellt.   Editor leeren

×   Du kannst Bilder nicht direkt einfügen. Lade Bilder hoch oder lade sie von einer URL.

×
×
  • Neu erstellen...