Zum Inhalt springen
Qries Qries Qries Qries Qries Qries

Titanius

Members
  • Gesamte Inhalte

    9
  • Benutzer seit

Über Titanius

  • Geburtstag 21.04.1994

Leistungen von Titanius

Newbie

Newbie (1/14)

10

Reputation in der Community

  1. Hallo, oder besser salam aleykum Ich beginne erstmal damit mich Vorzustellen. Ich heisse Kevin, bin 19 Jahre alt lebe in Heidenheim und mache dort auch gerade mein Abitur. Ich bin deutscher, wie meine ganze Familie. Durch meine sehr weltoffene Familie kenne ich den Islam und vor allem die Muslime schon seit dem ich denken kann. Mein Vater, der technischer Leiter einer Firma, die Hilfsgeräte für Leute mit Behinderungen herstellt ist hatte seit jeher viele muslimische Arbeitskollegen bzw. Arbeiter. Mein Vater erfüllt nicht das stereotypische Bild eines Chefs sondern ist schon immer ein guter Freund seiner Arbeiter (was ihm auch den Betriebsratsvorsitz einbrachte) und engagiert sich für sie. Durch seinen Freundeskreis kam ich schon sehr früh mit Palästinensern, Libanesen und Türken in Verbindung. Ihre Offenheit, Herzlichkeit und vor allem ihre Gastfreundlichkeit übertraf stets alles was ich von den meisten Europäern kannte. Dies wurde durch meinen Türkei Besuch vor einigen Jahren (mein Vater reisst jährlich dort hin, er hat viele Freunde dort) nur weiter verstärkt. Es ist unfassbar wie man dort behandelt wird und das obwohl ich und meine Eltern, vielleicht mit 2-3 Unserer Freunde in der Türkei auf Englisch kommunizieren können. Als die ganze Hetzkampagne in den Medien über den Islam begann erklärte mein Vater mir stets das das alles auf Lügen basiert und ich nicht glauben soll das er Islam eine Religion der Gewalt sei. Mein Vater hat den Koran auch gelesen. Nur lehnt er es ab Teil einer Glaubensgemeinschaft zu werden. Ich wurde älter, interessierte mich immer mehr für Geschichte und dies zeigte auch seine Wirkung auf meine Noten. In einem Jahr änderte sich meine Geschichte Note von 5 auf 1,0. Aus anfänglichem Interesse am dritten Reich wurde ein Interesse an der gesamten Geschichte der Menschheit. Als meine Klasse die Weimarer Republik durchnahm war ich bereits bei dem Nah-Ost Konflikt angekommen. Durch meinen Vater, der sich mit diesem Problem auch zu genüge befasste, durch seine Palästinensischen Freunde, hörte ich viel über diese Problematik. Und durch diesen Standpunkt merkte ich eins. Wir lernen in der Schule was dieses Thema angeht viel Unsinn, die Medien manipulieren uns Tag für Tag, der Gewinner schreibt die Geschichte. Dies brachte mir einige Probleme in der Schule ein. Kritik an Israel wird oft als Antisemitismus diffamiert. Dadurch das ich nie ein Blatt vor den Mund nahm und auch in der Schule vor der ganzen Klasse und den Lehrern von Amerika als Brandstifter auf der ganzen Welt und von israelischen Kriegsverbrechen sprach lernten mich die einzelnen Muslime in der Klasse schätzen. Auch privat wandelte sich seit einigen Jahren mein Umfeld. Ich hatte immer mehr Freunde aus türkischen oder kurdischen Familien. Aus anfänglicher Solidarität mit Palästina wurde ein riesiges Interesse an Politik und am Krieg. Krieg, unsere größtes Übel, gibt es leider an vielen Orten der Welt. Und da mein Vater mir immer von den Lügen über den Irak und Afghanistan erzählte informierte ich mich auch bestens über diese Themen. Ich will nicht prahlen, aber viele sind von meinem Wissen und von meiner Reife beeindruckt gewesen, da man Menschen wie mich heute nur noch selten findet. Gläubig war ich schon immer. Ich erinnere mich nicht gut an meine frühe Kindheit, aber an ein Erlebnis werde ich immer zurück denken. Noch im Kindergartenalter hatte ich oft nachts Angst, nicht vor irgendwelchen Monstern oder so, sondern vor dem Tag an dem meine Eltern sterben. Ich lief also weinend zu meiner Mutter, und teilte ihr diese Angst mit. So ging es mir ein paar mal. Bis der Tag kam an dem ich die Antwort auf meine Ängste von selbst wusste. Wir leben um zu sterben, der Tod ist nichts schlechtes. Es ist die Erlösung vom Leben, denn dann holt Gott uns zu sich. Ich lehnte die katholische Kirche, in die ich hineingeboren wurde da es, bei uns deutschen, üblich ist die Religion der Mutter anzunehmen, immer ab. Mein Vater (der selbst aus er evangelischen Kirche austrat) erzählte immer was sie für einen "Dreck am Stecken" hatte. Später lehnte ich sie immer mehr ab, allein schon aus dem Grund ihres Glaubens an die Dreifaltigkeit, welche für mich Polytheismus darstellt. Meine Kindheit war nicht sonderlich leicht. Zwar hatten wir nie finanzielle Probleme oder existenzielle, aber als ich 16 war bekam meine Mutter ein Aneurysma, gefolgt von einem Schlaganfall. Sie lag eine Woche im künstlichen Koma, war anschliessend halbseitig gelähmt und deshalb lange nicht daheim. Da mein Vater nur am Wochenende zuhause ist (unter der Woche lebt er 150km weit weg da er dort arbeitet) war ich lange alleine. In dieser Zeit stärkte sich auch mein politisches Interesse wie oben erwähnt. Meiner Mutter geht es wie durch ein Wunder wieder viel besser. Sie arbeitet wieder und ist fast so fit wie früher. Doch vor 2 Jahren bekam meine Schwester Krebs. Nach der Entfernung des ersten Hirntumors bekam sie letztes Jahr ihren zweiten. Ich wusste immer das der Islam die richtige Religion ist. Alles was ich davon hörte war für mich immer nachvollziehbar. Die wahren Muslime die ich kennenlernte waren die besten Menschen die ich kannte. Aber früher dachte ich wie mein Vater, das ich zum Glauben keiner Glaubensgemeinschaft angehören muss. Durch diese ganzen Schicksalsschläge und durch mein immer größer werdendes Interesse des Islam ist mir eines bewusst geworden. Wenn man weiss was richtig ist und es nicht tut, dann hat man das Falsche getan. Eines Tages schnappte ich mir meinen Freund Abdul Rauf, fuhr nach Aalen in die neue große Moschee und ging hinein um sie uns anzuschauen. Es war nicht mein erster Moschee Besuch, doch ein sehr besonderer. Ich kannte die n Lauingen schon lange von den Kermes Festen. Als ich den wunderschönen Gebetsraum betrat hing an der Wand ein Zettel, auf dem stand (ich weiss es nichtmehr wörtlich) "Die Moschee ist für den Gläubigen wie Wasser für die Fische, er kann nicht ohne sie leben und fühlt sich nur dort richtig wohl, die die sich nicht wohl fühlen... Als ich das las und mich dann umdrehte sah ich, im orangenen Licht der untergehenden Sonne, einen jungen Mann der allein auf dem Boden saß und nachdachte. Ich kann das Gefühl das ich bekam nicht mit Worten beschreiben. Ich bekam Gänsehaut und fühlte mich so wohl wie noch nie. Ich ging hinaus, nach unten in die kleine Cafeteria und sprach einen Mann an ob ich denn mit einem Immam sprechen könnte. Er holte ihn herbei und übersetze mir was er sagte und wir unterhielten uns. Sie gaben mir einen Koran in deutscher Übersetzung und ein Gebetbuch mit. Mein Freund Abdul Rauf zeigte mir wie man betet. Seit dem sind ein paar Monate vergangen. Ich bin noch nicht konvertiert weil ich vorher möglichst viel lernen will. Ich will nicht Muslim werden und dann so enden wie so viele geborenen Muslime die hier in Deutschland leben und den Glauben schleifen lassen. Mein Freund Abdul Rauf ist einer der wenigen Muslime,aus meiner Stadt (die freunde meines Vaters wohnen weiter weg), die ich kenne der den Islam wirklich lebt. Leider ist such er selten hier da er in einem 40km entfernten Altersheim arbeitet und dort im Wohnheim lebt. Die anderen Muslime die mir viel beibringen könnten sprechen leider zu schlecht Deutsch um mir wirklich etwas beizubringen. Ich habe einen Lehrer der mir privat arabisch beibringt, er wohnt in einer Wohnung des Hauses meines verstorbenen Großvaters, ein besonderes Gefühl in den Räumen in denen mein lieber Großvater lebte heute Arabisch zu lernen. Leider kam es nicht zu viel Unterricht, da mein Lehrer (er ist Rentner) momentan für längere Zeit zurück in Tunesien ist. Das Problem am Unterricht: Er ist kein ausgebildeter Lehrer, d.h. Er weiss nicht mit welchen Lehrmethoden er mich unterrichten soll, bzw. wo er anfangen soll. Mir mangelt es oft an Motivation, da ich mir irgendwie allein vorkomme mit meinem Vorhaben. Ich habe auch oft wenig Zeit neben der Schule, dem lernen und dem Sport mich hinzusetzen um den Koran zu lesen. Die Unterrichtsangebote sind da, die Unterstützungsangebote auch, nur scheitert es an der Sprachbarriere, weil die Moscheen hier im Süden meistens türkisch dominiert sind. Ich bin ein Mensch der sich mit anderen hinsetzen muss, über Glaube sprechen muss um vielleicht die ein oder andere entstehende Frage zu klären. Ich suche nach einer Koranschule die auf deutsch unterrichtet. Ich suche andere Konvertierte die mir vielleicht mit ihren Erfahrungen helfen können. Ich werde der Lektüre des Korans jetzt mehr Zeit widmen, ich werde die Gebete besser lernen und so viel Zeit wie möglich dem Glauben widmen. Mein Leben ändere ich schon seit einem Jahr, kein Verbotenes Essen, kein Alkohol. Auch mein Gewissen schule ich so dass sich meine Taten mit dem Glauben rechtfertigen. Ich hoffe hier finde ich Unterstützung auf diesem Weg und vielleicht auch den ein oder anderen Muslim aus meiner Nähe. Und dann werde ich insallah diesen Sommer konvertieren, sobald ich soviel weiss um mir meine Rechtsschule zu wählen. Liebe Grüße Friede sei mit euch Kevin
×
×
  • Neu erstellen...