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Qries Qries Qries Qries Qries Qries

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:selam:

 

Im Ahlus Sunnah Forum heisse ich Al Murabit , also nicht wundern ..:

"Wisse, wenn du keine Gewissensbisse hast , so hast Du auch kein Gewissen "

( Weisheitsspruch der Qadiriyya )

 

"Wissen bedeutet nicht gleich Wissenschaft & Wissenschaft nicht gleich Weisheit , sie benötigen einander , sind aber nicht bedeutungsgleich "

(Weisheitsspruch von Al Murabit )

 

"Etwas zu lesen , bedeutet nicht , dass Du es verstanden hast "

(Weisheitsspruch der Qadiriyya )

 

"Glauben basiert auf Wissen & gute Werke , verwechsle diese niemals miteinander "

( Weisheitsspruch von Al Murabit )

 

"Gewißheit erlangst du nicht in der Gesellschaft von Narren & Hochmütigen "

(Weisheitsspruch )

 

"Wissen ist ein zweischneidiges Schwert , einerseits kann es dich zum Hochmut führen oder durch gute Werke ins Paradies "

 

"Glauben heisst nicht diskutieren um der Diskussionswillen , einen Jahil wirst du nicht überzeugen , auch wenn Du die logischsten Antworten lieferst "

( Weisheitsspruch von Muzaffer Dervis Baba , ein Qadiri Murid , der von mir so genannt wird )

 

"Unbelehrbarkeit & Hochmut ist Mangel an Intellekt "

( Weisheitsspruch )

 

"Einem Lehrer , dem Du folgst , weil er Dir Wissen vermittelt ,den wirst Du wegen seinem erworbenen Wissen nicht beschuldigen wegen seinem Unterricht noch wirst Du Dir selbst nicht vorwerfen Taqlid zu betreiben , da Du Nutzen daraus ziehst "

( Weisheitsspruch )

 

"Unlogik ist der zerbrochene Spiegel Deines Verstandes , hüte Dich davor "

(Weisheitsspruch v. Al Murabit )

 

Nachwort : Diese Weisheitssprüchen entstanden nach der Zeit , als mein Shaikh in Berlin war nach den Sohbets vor sechs Monaten , sozusagen ....

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  • 1 Jahr später...

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" Warum streiten sich die Muslime andauernd ? Weil sie keinen Cay gemeinsam trinken wollen ! :lachen: "( Muwahid )

 

"Wer oder was ist unklug , arrogant , riecht schlecht , ist unrasiert & stinkt aus dem Mund ? Es ist die üble Nachrede "( Muwahid )

 

"Was macht einen Nichtmuslim sauer ? Logik ! Was macht einen Muslim sauer ?Unlogik " (Muwahid )

 

"Die einen haben den rechten Weg gefunden , die anderen suchen noch " ( Muwahid )

 

" M.C. Großmaul trifft Deejay Ichplannixfürnix : das wird wohl nix "

( Muwahid )

 

" Frauen & Männer sind wie Wurfgeschosse & sie fliegen ständig aneinander vorbei "( ´Muwahid )

 

ws

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" Weisheit des Glaubens ist die Grundlage nach dem Quran ( gemeint ist die Sunnah ), die Aussagen der 4 Rechtgeleiteten Kalifen sind Weisheiten auf den Spuren des Propheten saws & Weisheit ist die Verhältnismäßigkeit & die Gesetzmäßigkeit innerhalb Allahs Gesetze , wie sie es die Naturwissenschaftler sagen .All dies ist Weisheit der rationalen Erkenntnis ,aber das Licht des Herzens & die Anbetung des Herzens ist der Weg der Selbsterkenntnis , weil er alles andere miteinbezieht "

( Muwahid )

 

" Handle so , dass Du über Deinen guten Werken schweigst , ohne Hochmut zu empfinden , aber sprich vom Segen & der Barmherzigkeit , dass es Menschen zu Tränen rührt . Das eine ist Enthaltsamkeit & Demut , dass andere ist eine Lobpreisung Allahs . Verwechsle beides nicht !"( Muwahid )

 

" Führe keinen Dialog , wenn Du dich selbst gerne reden hörst

( monolog )" ( Muwahid )

 

" Nafs ist ein Stand Up Comedian , nichts was es viel , hat mit der Realität zu tun "( Muwahid )

 

" Wer denkt , er ist rechtgeleitet , ist irregleitet " ( Muwahid )

 

" Wer von Üblem redet , ist übel "( Muwahid )

 

"Wer vom Üblen redet , dem wird übel "( Muwahid )

 

" Islam & Humor sind vergeichbar wie zwei Brüder im Streit miteinander , dass eine klar & deutlich , der andere mit immer auf dem Kopf sitzend das Ghettocap mit der Leuchtreklame : [glow=red,2,400]Pausenclown[/glow] "( Muwahid )

 

"Islam ist Weisheit in Humor verpackt "( Muwahid )

 

:selam:

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  • 1 Monat später...

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:selam:

 

" das Ego ist ein Stand Up Comedian : kurz , unpräzise & meist unter die Gürtellinie haut er zu "( Muwahid )

 

" Denk nicht Du seist ein Denker , so hat Dich der Gedanke in seiner Luftblase verdaut " (Muwahid )

 

"Die Klugheit eines Menschen erkennt man anhand der Fragen "(Muwahid )

 

"Geistige Armut besteht darin , anderen Reichen zu spenden , während Muslime an Deinem Hemdärmel Dich um eine Speise anbetteln " ( (Muwahid )

 

"Sprich vom Dialog , wenn Du keine Veränderungen bei anderen bewirkst " ( Muwahid )

 

"Ruhmsucht ist das , dass Du Dich & Deine Richtung als rechtgeleitet siehst & dabei das Prinzip der Selbstlosigkeit ,das heisst ein anderer Muslim hat Vorrang vor Dir .Hüte deine Zunge davor & bereue lieber !"( (Muwahid )

 

ws

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  • 2 Monate später...
:verwirrt: :-) Bruder ich habe wirklich nicht mal im entferntesten Sinne an dich gedacht ? Ich dachte,es passt zu dem Thread, oder soll ich für jeden zweizeiligen Spruch einen neuen Thread öffnen? Ich bin auch kein Guru, der Spruch sollte doch von jedem einzigen verinnerlicht werden, einschließlich mich natürlich
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:verwirrt: :-) Bruder ich habe wirklich nicht mal im entferntesten Sinne an dich gedacht ? Ich dachte,es passt zu dem Thread, oder soll ich für jeden zweizeiligen Spruch einen neuen Thread öffnen? Ich bin auch kein Guru, der Spruch sollte doch von jedem einzigen verinnerlicht werden, einschließlich mich natürlich

:selam:

Das nicht , ich fand nur sehr gut & weeise !

ws

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:selam:

 

Das größte Kapital ist die Bescheidenheit !!!

Die Beste Arbait ist das Gebet !!!

Die Beste Freizeit ist die Arbeit !!!

 

 

Natürlich von Mullai Mutaghian und Amir al Mumenin Hazarte Abulhassen Ali Ibn Abi Taleb (as)

 

:masa: :thanx::daumhoch:

 

Baraka Allahu fiq Bruder, das wäre echt sehr schön, wenn dei Schiiten nur die Weißheitssprüche von Amir al Mumenin Ali Ibn Abi TAlib karrama Allahu Wajhahu berichten und natürlich daraus lernen und Vorbild sein. :)

 

Ich liebe Ali r.a. und seine Sprüche sehr. :iloveyou:

 

:selam:

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  • 1 Monat später...

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:selam: @ Webmaster Abicim :aro:

 

Aufgrund vieler verschiedener selbstproduzierter Meinungen & vieler Muslime , die zwar geborene oder auch konvertierter Muslime , die nicht besonders viel über die Zweige der islamische Rechtswissenschaften & meist wenig über die Ahlus Sunnah wal Jamaah Rechtsgelehrten wissen ,hatte ich Webmaster Abicim "belämmert & ihn ordnungsgemäß genervt " :lachen: .

 

Wie ja einige sicherlich mitbekommen , interessiere ich mich als konvertierter Muslim besonders für die islamischen Rechtswissenschaften & deren Fachbereiche sowie deren Zweige .

 

Unterteilt sind diese erstmalig in folgende Bereiche :

1. Grundlagen des Tafsir sind Quran & Sunnah

a) die Wissenschaften des Tafsir

b) Experten des Tafsir

 

2. Tafsir des Quran al karim lt. Imam Tabarani ra & Imam as Suyuti ra

a) Tafsir al Qurtubi ra

 

 

3. Tafsirbuch zu den "Vierzig Hadithen" von Imam az Zahid an Nawawi ra , bekannt als " Kitab al Arbain "( Buch der Vierzige , gemeint sind die 40 Ahadith ) ,

 

4. Biographien der Ahlus Sunnah Rechtsgelehrten :

a) Was ist die Ahlus Sunnah & warum müssen wir daran festhalten ?

b) Biographien der Ahlus Sunnah Rechtsgelehrten der As Salaf as Saliheen

c) Biographien der Ahlus Sunnah Rechtsgelehrten der al Khalaf as Sadiqeen ,

 

5. Fatwas zu bestimmten Themenbereiche & Widerlegungen

 

Sollten noch einige Untergruppen dazu kommen , so werdet ihr es bestimmt merken .

 

ws wa min Allahi tawfiq

 

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:selam:

 

Hinzu kommt :

6.Ahlus Sunnah wal Jamaah wal Ahlul Tasawwuf :

a)Was ist Ahlul Tasawwuf ?

b) Was sind die Prinzipien des Tasawwuf?

c)Was ist Gedenken Allahs ( Dhikrullah )?

d) Was ist Läuterung des Egos (Tazkiyyatul Nafs)?

e)Was bedeutet der Begriff Enthaltsamkeit (Zuhd) ?

f) Was bedeutet Armut (Faqr) ?

g) Was bedeutet die Erziehung des Egos (Tarbiyyatul Nafs)?

h)Was bedeutet die Aussage : "Halte Deine Seele auch ausserhalb des Gebetes im Gebet ?"

i) Was bedeutet die Aussage "Schweige , um zu reden , rede ,um zu schweigen "?

k) Was bedeutet die Aussage " Der Verstand ist der Gefolgsmann des Iblis ( verflucht sei er !)?

 

ws

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:selam:

 

7.Zum Themenbereich Zakat:

a) nach hanafitischer Rechtsschule aus "Mukhtasar al-Quduri"vom Hanafi Faqih Al Quduri ra ,

b) nach malikitischer Rechtsschule ,

c) nach shafitischer Rechtsschule ,

d)nach hanbalitistischer Rechtsschule ,

 

8.Muslime in nichtmuslimischen Ländern ,

9. der muslimische Umgang mit Nichtmuslimen ,

10.Weisheitssprüche von Ahlus Sunnah Rechtsgelehrten ,

 

ws

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:selam:

 

11. Kalamwissenschaft,

12. Unsinnige Fatwas zum Schmunzeln

13.Kritik an sog. "La Madhabiyya " Leute ,

14. selbsternannte Islamexperten & deren Widerlegungen ,

15. Texte zum Mawlid an Nabiyy saws ,

16. Ermahnungen zum Guten :Sobhats von Abdal Qadir al Jilani ra

17. Nachdenkliches zu einem aktuellen Thema ,

 

ws

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Glaubensbekenntnisse im Koran und in der Theologie -

 

Ilm-ul Kelam / Die Kelam-Wissenschaft

Referat von Erkan Erdemir (FAU-Universität, Islamwissenschaft)

 

I. Ilm-ul Kalam – Die Kelam-Wissenschaft

Ilm-ul Kalam ist die Wissenschaft, bei dem die Methodik des Argumentierens in Glaubensfragen durchgefürhrt wird, die als Dialektik (kalam) zu bezeichnen sind.

 

Die anfänglichen Begründer der Kelam-Wissenschaft waren die Mutaziliten im 9 Jahrhundert.

 

Sie verwendeten zum ersten mal griechische Begriffe in der islamisch- theologischen Diskussion. Sie hatten zwei Punkte in ihre Lehre eingeführt: Der erste Punkt ihrer Dogmas heißt tauhid, was als Monotheismus oder „Bewusstsein von der göttlichen Einheit“ übersetzt werden kann. Der mutazilitische tauhid besagt, dass Gottes Wesen einzig und unteilbar ist. Die Gott im Koran zugeschriebenen Eigenschaften (Attribute, arab. sifat) müssen, als identisch mit Gottes Wesen angesehen werden. Bedingt durch diese Lehre von den göttlichen Eigenschaften, mussten sich die Mutaziliten für die Erschaffenheit des Korans entscheiden. Dieses Dogma wurde von den ulama’ scharf abgelehnt.

 

Der zweite Punkt des mutazilitischen Dogmas (adl, „Gerechtigkeit“) beschreibt das Verhältnis von Gott zum Menschen. Gott ist gerecht, Er wird die Menschen daher, nach Maßgabe der Taten der Menschen, für die dieser verantwortlich ist, belohnen oder bestrafen. Willkür ist für Gott undenkbar. Das Böse in der Welt ist durch den Menschen entstanden, der dafür verantwortlich ist, nicht etwa Gott. Wenn der Mensch für seine Taten verantwortlich ist , muss ihm eine Handlungsfreiheit zugestanden werden, d.h. das Wirken der göttlichen Allmacht muss auf dem Gebiet des menschlichen Handelns zumindest eingeschränkt werden.

 

Die im 9. und 10. Jahrhundert entstandenen Glaubensbekenntnisse (aqaid) der Sunniten, weichen in charakteristischen Punkten vom mutazilitischen Dogma ab. So wird in ihnen die Vorherbestimmheit aller Dinge durch Gott- also auch die aller menschlichen Handlungen- betont. Die Verantwortlichkeit scheint von geringer Bedeutung.

 

Der Gründer dieser Sunnitischen aqaid ist Abu l-Hasan al-Ashari (873-935). Ursprünglich Schüler des Mutaziliten al-Djubba’i (gest. 915) und somit hervorragender Kenner der mutazilitischen Denkweise und Dogmatik. Er soll sich aus Veranlassung einer Disputation mit seinem Lehrer über die Zweckmäßigkeit der göttlichen Weltregierung mit diesem entzweit haben und seinen eigenen Weg gegangen sein. Al Ashari verwarf zwar die Inhalte mutazilitischen Denkens, bewahrte jedoch die mutazilitische Methodik des Argumentierens, die als Dialektik (arab. kalam) zu bezeichnen ist. Daß er somit nicht sein gesamtes mutazilitisches Erbe verleugnete, ließ ihn und seine Nachfolger lange Zeit in den Augen der sunnitischen ulama’ suspekt erscheinen.

 

In folgenden vier Hauptpunkten wandte sich al-Ashari gegen mutazilitische Auffassung:

 

Er bekannte sich zur Unerschaffenheit des Korans.

Die Mutaziliten nahmen alles was im Koran stand über die Eigenschaften Gottes wortwörtlich, wie z.B. „Hand Gottes“ (als eine Eigenschaft der Gnade). Al-Ashari setzte dagegen die Auffassung, die koranischen Aussagen (über die Eigenschaften Gottes) seien ohne Fragen nach dem Wie hinzunehmen.

Die Mutaziliten sagten, dass die Gläubigen im Jenseits Gott nicht mit dem leiblichen Augen sehen würden. Al-Ashari beharrte auf der Anschauung von der Gottesschau mit den leiblichen Augen, aber wiederum im Sinne des „Ohne-Wie“.

Die mutaziliten sprachen von einer Handlungsfreiheit und Verantwortlichkeit des Menschen. Al-Ashari sprach von der Schöpfung (halaq) der menschlichen Handlungen durch Gott und ihrer Aneignung (ikitsab) durch den Menschen aufgrund der jeweils nur während des Handelns bestehenden Handlungsbefähigung.

Hier wir ein Grundkonzept asharitisch-sunnitischen Denkens sichtbar: Die Schöpfung mit Einschluß des Menschen ist in jedem Augenblick unmittelbar „zu Gott“, wird in jedem Augenblick von Gott geschaffen.

 

 

 

II. Die Glaubensbekenntnisse (arab. aqaid) im Koran

 

 

Islam ist kein neuer Glaube. Er ist dem Wesen nach dieselbe Botschaft und Rechtleitung, die Gott allen Seinen Propheten offenbarte. (Der Qu'ran: 3:84) "Sprich: Wir glauben an Gott und was auf uns herabgesandt ward, und was herabgesandt ward auf Abraham und Ismael und Isaak und Jakob und (seine Kinder) die Stämme, und was gegeben ward Moses und Jesus und den Propheten von ihrem Herrn. Wir machen keinen Unterschied zwischen ihnen, und Ihm sind wir ergeben."

 

 

 

Der Koran wurde in 23 Jahren herabgesandt. Davon 13 Jahre in Mekka und dann 10 Jahre in Medina. Generell behandeln die mekkanischen Versen die Glaubensinhalte (Iman) und die moralischen Eigenschaften (ahlak) der Gläubigen. Nach unserem Wissen wurden in Mekka 13 Jahre lang die Glaubensinhalte den Sahabiten (Gefährten von Muhammed) anvertraut.

 

 

 

Die Vorraussetzung um erst einmal ein Muslim zu werden ist die Aussprache des Glaubensbekenntnisses (Sahade).

 

 

Glaubensbekenntnis (Sahâda):

 

"Ich bezeuge: Es gibt keinen Gott außer DEM Einen Gott. Muhammad ist der Knecht und der Gesandte Gottes."

 

 

 

Neben diesem Glaubensspruch werden im Koran in verschieden Versen die Glaubensartikel genannt. Folgende sind die Grundelemente des islamischen Glaubens:

 

In der Sure 4 (En-Nisa), Vers 136 steht es geschrieben:

 

"O ihr Gläubigen, glaubt an Gott und Seinen Gesandten und an das Buch, das Er auf Seinen Gesandten herabgesandt hat, und an die Schriften, die Er zuvor herabsandte. Und wer nicht an Gott und Seine Engel und Seine Bücher und Seine Gesandten und an den Jüngsten Tag glaubt, der ist wahrlich weit irregegangen."

 

Also wer an

 

1. den Einen Gott

 

2. Seine Engel

 

3. seine offenbarten Schriften (Thora, Psalmen, Evangelien, Koran)

 

4. seine Gesandten (Propheten)

 

5. den jüngsten Tag und Auferstehung nach dem Tod

 

6. die Vorherbestimmung von Gut und Böse

 

nicht glaubt, ist (damit vom rechten Weg) weit abgeirrt."

 

Rumpf und Ruder des Glaubens: "Ich glaube an Gott und an seinen Engel, seine Bücher, seine Propheten, an den Jüngsten Tag, die Vorherbestimmung, das Gute und Böse und an die Wiederauferstehung nach dem Tode." (Amentu billahi.....)

 

In einem Hadith berichtet von Abu Huraira heißt es: "Der Prophet, Allahs Segen und Friede auf ihm, ging eines Tages zu den Leuten hinaus, da kam ein Mann zu ihm und sagte: »Was ist Glaube?« Der Prophet erwiderte: »Der Glaube (Iman) ist, dass du an Allah, an Seine Engel, an die Begegnung mit Ihm, an Seine Gesandten und an die Auferstehung glaubst.« Der Mann fragte weiter: »Was ist Islam ?« Der Prophet sagte: »Islam ist, dass du Allah anbetest, Ihm nichts beigesellst, das Gebet verrichtest, die vorgeschriebene Zakah entrichtest und im Ramadan fastest.« Der Mann sagte: »Was ist Güte (Ihsan) ?« Der Prophet sagte: »Dass du Allah anbetest, als ob du Ihn sähst; denn, wenn du Ihn nicht siehst, so sieht Er dich doch.« Der Mann sagte: »Wann trifft die Stunde ein?« Der Prophet sagte: »Der Befragte ist diesbezüglich nicht wissender als der Fragende selbst. Was aber deren Vorzeichen angeht, so werde ich dir folgendes nennen: (Die Stunde ist nah,) wenn die Sklavin ihren eigenen Herrn gebärt, und wenn die ungebildeten Kameltreiber Hochhäuser bauen. Es gibt noch andere fünf Vorzeichen, die nur Allah kennt.« Darauf rezitierte der Prophet, Allahs Segen und Friede auf ihm: >Wahrlich, bei Allah allein ist die Kenntnis der Stunde ...

 

Zu 1. Glaube an die Einheit Gottes

 

Der Islam erlegt den Menschen den Glauben an die Einheit und Oberhoheit Gottes, des Erhabenen Schöpfers, des Lenkers und des Erhalters des Universums auf. Es gibt niemanden, der Seine Macht und Autorität mit Ihm gemeinsam hat. Er ist allgegenwärtig und allwissend. Dieser Glaube befreit den Menschen von Ängsten und Aberglauben und macht sich seine Pflichten Gott gegenüber bewusst. Der Glaube muss in die Tat umgesetzt werden, denn Glaube allein genügt nicht. Der Glaube an den Einen, Einzigen Gott führt zum Betrachten der Menschheit als eine einzige Familie, die unter der allumfassenden Allmacht Gottes steht. Der Muslim glaubt an seine persönliche Verantwortlichkeit für seine Taten hier auf Erden, für die er am Jüngsten Tag Rechenschaft abzulegen hat. Jeder muss seine Bürde selbst tragen und niemand kann für die Sünde eines anderen Buße tun. Der Islam weist die Idee von einem auserwähltem Volk zurück und sieht im Glauben an den Einen Gott und in den guten Taten den einzigen Weg, der ins Paradies führt, somit besteht eine direkte Beziehung zwischen Mensch und Gott, ohne irgendeinen Vermittler. Sure 112: „1. Sprich: "Er ist Gott, der Einzige; 2. Gott, der Unabhängige und von allen Angeflehte. 3. Er zeugt nicht und ward nicht gezeugt; 4. Und keiner ist Ihm gleich." (112: 1-4)

 

Die wesentlichen Eigenschaften Gottes sind:

 

Einzigkeit Gottes: Gott ist absolut einzig, deshalb wird die christliche Dreifaltigkeitslehre abgelehnt und die christliche Vorstellung von der Gottessohnschaft Christi. Sure 4:171. „O Volk der Schrift, übertreibt nicht in eurem Glauben und saget von Gott nichts als die Wahrheit. Der Messias, Jesus, Sohn der Maria, war nur ein Gesandter Gottes und eine frohe Botschaft von Ihm, die Er niedersandte zu Maria, und eine Gnade von Ihm. Glaubet also an Gott und Seine Gesandten, und saget nicht : "Drei." Lasset ab - ist besser für euch. Gott ist nur ein Einiger Gott. Fern ist es von Seiner Heiligkeit, daß Er einen Sohn haben sollte. Sein ist, was in den Himmeln und was auf Erden ist; und Gott genügt als Beschützer. Qur'an: 18:110. „Sprich : "Ich bin nur ein Mensch wie ihr, doch mir ist es offenbart worden, daß euer Gott ein Einiger Gott ist. Möge denn der, der auf die Begegnung mit seinem Herrn hofft, gute Werke tun und keinen andern einbeziehen in den Dienst an seinem Herrn."

Absolute Transzendenz und deshalb nächste Nähe Gottes: Gott wird im Islam in vollkommener Transzendenz gezeigt. Gott wird deshalb auch nicht als personifiziert aufgefaßt. Um die Transzendenz Gottes nicht zu relativieren und zu nivellieren, gibt es keine Sakramente, keine Kultbilder, keine Kirchenmusik. Gerade wegen seiner Transzendenz ist Gott völlig nahe (immanent): er ist dem Menschen näher als seine Halsschlagader.

Gott der Schöpfer: Gott hat Himmel und Erde geschaffen. Die Schöpfung ist in erster Linie für den Menschen bestimmt. Man kann Gott aus der wunderbaren Schöpfung erkennen.

Gott der Richter: Gott ist der gerechte Richter des Jüngsten Tages.

Gott der barmherzige Erbarmer: Fast jede Sure des Koran beginnt mit: "Im Namen Gottes, des barmherzigen Erbarmers". Das Erbarmen ist notwendig, da Gott ein gerechter Richter ist: jeder fromme Muslim weiß, daß er oft Gottes Anforderungen nicht entspricht und deshalb auf Gottes Erbarmen angewiesen ist. Voraussetzung, daß Gott gegenüber dem Menschen Erbarmen zeigt ist aufrichtige Reue auf Seiten des Menschen.

Zu 2. Glaube an die Engel

Im Koran in der Sure al- Baqara, Vers 285 steht geschrieben: 2:285 „Dieser Gesandte glaubt an das, was zu ihm herabgesandt wurde von seinem Herrn, und (also) die Gläubigen: sie alle glauben an Gott, und an Seine Engel, und an Seine Bücher, und an Seine Gesandten (und sprechen): "Wir machen keinen Unterschied zwischen Seinen Gesandten"; und sie sagen: "Wir hören, und wir gehorchen. Um Deine Vergebung, o unser Herr! und zu Dir ist die Heimkehr.

 

 

 

Engel sind hauptsächlich Wesen, die Gott loben und preisen. Im Auftrag Gottes bewachen und schützen sie auch die Menschen, verzeichnen deren Taten und sind für den Empfang der Seelen der Toten zuständig.

 

Wichtige Engel sind:

 

Gabriel, der Muhammad den Koran überbrachte

Mikail, der auf Erden zuständig ist für klimatische (Wind, Regen,usw.)Veränderungen

Azrail, der die Seelen der Menschen holt, wenn der Zeitpunkt des Sterbens eingetroffen ist.

Israfil, der am Ende der Menschheit und im Jenseits zuständig ist, den Blashorn zu blasen.

Hafeze und Kiramen Katibin, die zwei Engel, die bei jedem Menschen, die guten und schlechten Taten notieren

Zu 3. Glaube an die Heilige Schriften

Heilige Schriften vor dem Koran

Vor der Offenbarung des Koran gab es folgende Schriften echter Offenbarung:

 

Die Tora = Pentateuch = fünf Bücher Moses

die Psalmen Davids

die Evangelien Jesu

Jedem Muslim ist es fard, an alle von Gott offenbarten Schriften, zu glauben.

 

 

 

4. Der Glaube an die Propheten bzw. Gesandten Gottes

Der erste Prophet war Adam und der letzte Muhammad. Er wird als letzter der Propheten gesehen, als Ende, Bekräftigung und Höhepunkt in der Reihe der Propheten. Neben Muhammad genießt vor allem Abraham bei den Muslimen hohes Ansehen, da Abraham der erste Monotheist war. Zwischen Adam und Muhammad wurden zahlreiche Gesandten von Gott gesandt, deren Zahl nur Gott weiß. Im Koran kommen jedoch nur 25 Propheten mit den Namen vor.

 

Für traditionsbewusste Muslime ist Muhammad nicht nur Sprachrohr Gottes, sondern auch Vorbild für den Muslim. Man nimmt an, dass Gott jede der Handlungen Muhammads von Irrtum bewahrte. So ist alles, was der Prophet tat, Teil seiner Sunna, seiner autoritativen Überlieferung: wie er mit Kindern umging, wie er das Fasten beendete, wie er sich die Zähne reinigte, wie er seinen Bart herrichtete, alles ist des Studiums und des Nacheiferns wert.

 

Zu 5. Der Glaube an den Jüngster Tag und Auferstehung nach dem Tod

2:62. „Wahrlich, die Gläubigen und die Juden und die Christen und die Sabäer - wer immer (unter diesen) wahrhaft an Gott glaubt und an den Jüngsten Tag und gute Werke tut -, sie sollen ihren Lohn empfangen von ihrem Herrn, und keine Furcht soll über sie kommen, noch sollen sie trauern.“

 

Nach dem Tode des Menschen nehmen Engel seine Seele in Empfang und bringen sie zu Gott. Dort findet ein Zwischengericht statt. Bei diesem Gericht wird die Seele nach Gott, dem Propheten, ihrer Religion und der Gebetsrichtung befragt. Aufgrund der Antworten wird dem Menschen das Paradies oder die Hölle angekündigt. Darauf folgt eine lange Wartezeit bis zum Endgericht. Nach Anbruch der Endzeit erfolgt eine allgemeine Auferstehung der Toten. Gott weckt die Toten auf und erscheint als Richter der Welt. Die Propheten werden als Zeugen über die Völker befragt, zu denen sie einst gesandt wurden. Die Gesandten und die Engel dürfen mit Erlaubnis Gottes Fürsprache einlegen. Dann spricht Gott sein Urteil aufgrund der Taten und des Glaubens der Menschen.

 

Die Höllenqualen für die Ungläubigen und Gottlosen sind fürchterlich. Das Paradies dagegen ist wirklich paradiesisch schön mit allem, was ein Menschenherz erfreut.

 

Nach dem Glauben der meisten Muslime werden alle, die die Einzigkeit Gottes bezeugen nach der Vergeltung für ihre Taten in einer Art Fegefeuer aus dem Feuer befreit. Keiner von den Gläubigen wird ewig im Feuer verbleiben, sondern wer auch nur ein Körnchen wahren Glauben im Herzen hat, wird aus dem Feuer errettet.

 

Zu 6. Der Glaube an die Vorherbestimmung von Gut und Böse

 

Sure 6:17. „Wenn Allah dich mit Unglück trifft, so ist keiner, es hinwegzunehmen, als Er; und wenn Er dich mit Glück berührt, so hat Er die Macht, alles zu tun, was Er will.“

 

Gott ist der Erschaffer, deswegen weiß Er alles was auf der Erde passiert, denn Er hat alles vorherbestimmt. Diese Vorherbestimmung wird in der islamischen Terminologie als „qadar“ bezeichnet. Wenn die Zeit der Vorherbestimmungen eingetroffen ist, wir sie als „qaza“ bezeichnet. Als Beispiel: Gott hat vorherbestimmt, dass ein Mensch geboren wird. Das ist qadar. Wenn dieser bestimmte Tag gekommen ist und der Mensch ist geboren, dann wird dies als qaza bezeichnet.

 

Für die Muslime ist es auch Pflicht an diese Vorherbestimmung zu glauben.

 

@ Ekrem Yolcu

 

http://enfal.de/kelam.htm

ws

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DER PROPHET DES ISLAM - SEINE LEBENSGESCHICHTE

 

Einleitung:

 

1) Gross ist die Zahl derer, die im Laufe der Geschichte ihr Leben der gesellschaftlichen und religiösen Neugestaltung ihrer Völker geweiht haben; wir finden sie zu allen Zeiten und in allen Ländern. In Indien wurden die Veden geoffenbart, wo es auch den grossen Buddha gibt; China hat seinen Kung-fu-tse; den Persern wurde der Zend-Avesta überliefert. Aus Babylonien kam einer der grössten Reformatoren, Abraham (nicht zu vergessen seine Vorfahren Henoch und Noah, von denen nur unwesentliche Überlieferungen auf uns gekommen sind). Das jüdische Volk darf in dieser Hinsicht auf eine lange Reihe von Neuerern stolz sein: Moses, Samuel, David, Salomon, Jesus - unter anderen.

 

2) Zwei Punkte müssen festgehalten werden: im allgemeinen haben sich diese Reformatoren auf eine göttliche Sendung berufen, und die Heiligen Bücher, die Lebensregeln, die sie ihren Völkern gegeben haben, werden als Eingebungen, als Offenbarungen betrachtet, die von Gott dem Herrn selbst gegeben wurden. Auf der anderen Seite haben Bruderkriege mit Blutbädern und Zerstörungen die mehr oder minder vollkommene Vernichtung dieser göttlichen Botschaften verursacht. So gibt es ein Buch, das Henoch zugeschrieben wird (dem Idris des Koran), laut Bibel die siebente Generation nach Adam. Auszüge daraus sind im Brief des Judas (Neues Testament) enthalten. Darin wird die Ankunft des letzten Propheten vorhergesagt. Völlig anachronistisch wird darin jedoch auch von Noah gesprochen. Die 250 Seiten dieses Buches beschreiben Träume mehr mythologischer als geistiger Natur. Was das Buch des Abraham und des Noah angeht, so sind sie nur dem Namen nach bekannt. Dass die Bücher Moses wiederholt zerstört und nur teilweise wieder neu zusammengestellt wurden, weiss man ebenfalls.

 

3) Aus den ältesten Spuren des homo sapiens kann festgestellt werden, dass der Mensch von jeher Kenntnis vom Dasein eines höchsten Wesens, des Herrn und Schöpfers aller Dinge, gehabt hat. Die Beweisgründe mögen verschieden sein, aber die Menschen aller Zeiten haben gleichermassen versucht, Zeugnis abzulegen für ihren Gehorsam gegen Gott und für ihre Bereitwilligkeit, ihre Pflicht ihm gegenüber zu erfüllen. Ausserdem hat man stets die unmittelbare Verbundenheit einer sehr kleinen Zahl von besonders edlen und erhabenen Menschen mit diesem allgegenwärtigen und unsichtbaren Gott für möglich gehalten, seien diese Menschen nun als Inkarnationen der Gottheit aufgefasst oder nur als betraut mit dem Auftrage, ihre Völker entsprechend den göttlichen Botschaften, die ihnen durch Erleuchtung oder Offenbarung zuteil wurden, zu fuhren.

 

3a) Jedes System metaphysischen Denkens entwickelt seine eigene Terminologie. Im Laufe der Zeit erhalten diese Termini dann eine Bedeutung, die kaum noch dem Sinngehalt des Wortes entspricht, und die wörtliche Übersetzung kann nicht einmal entfernt der Aufgabe gerecht werden. Aber was soll man tun? Es gibt keine andere Methode als die der Übersetzung, um Menschen einer bestimmten Sprache die Gedanken Anderssprachiger verständlich zu machen. Nichtmuslimische Leser sollten sich diese echte, aber unabänderliche Schwierigkeit stets vergegenwärtigen.

 

4) Wir stehen am Ende des 6. Jahrhunderts nach Christi Geburt. Zu dieser Zeit gibt es Religionen, die in durchaus gutem Glauben erklären, nur bestimmten Rassen, bestimmten Menschengruppen vorbehalten zu sein, und die die übrige Menschheit hilflos lassen gegenüber den Leiden, von denen sie heimgesucht wird. Andere Religionen wieder berufen sich mit Bestimmtheit auf ihre Allgemeingültigkeit, aber sie predigen, dass das Heil des Menschen im Verzicht auf die Welt liege, und das macht aus ihnen eine Art Religion der Auserwählten, die damit nur für eine beschränkte Anzahl von Menschen annehmbar ist. In anderen Ländern endlich bringt es der Unglaube, der Materialismus, das Fehlen jeglicher Religion mit sich, dass die Menschen nur an ihr Vergnügen denken, ohne sich Rechenschaft über die Rechte der anderen abzulegen.

 

Arabien:

 

5) Auf der Karte der "größeren" Hemisphäre (die mehr Erde als Meer aufweist, der "Alten Welt" Europa-Asien-Afrika) liegt die arabische Halbinsel im Mittelpunkt. Als ungeheurer Wüstenkontinent hatte sie als Bevölkerung zugleich Sesshafte und Nomaden, oft Angehörige der gleichen Stämme, die die verwandtschaftlichen Bindungen pflegten und doch nach ganz verschiedener Weise lebten. Die Möglichkeiten für den Unterhalt waren sehr bescheiden wegen des Raumes, den die Wüste einnahm; der Handel war wichtiger als Landwirtschaft oder Industrie; daher reiste man viel, auch ausserhalb Arabien, so nach Syrien, Ägypten, Abessinien, Persien und Indien.

 

6) Unsere Kenntnisse über die Lihyäniten Zentral-Arabiens sind nicht allzu gross; der Jemen jedoch wurde mit vollem Recht das "glückliche Arabien" (Arabia Felix) genannt, nachdem die blühenden Kulturen von Saba und Ma'in bekannt geworden waren, die noch vor der Gründung Roms bestanden. Doch wurde der Jemen - nachdem es ihm gelungen war, in späterer Zeit den Byzantinern und auch den Persern Land zu entreissen - selbst in unzählige Fürstentümer zerspalten, so dass er am Ende des 6. Jahrhunderts n.Chr. der Eroberung durch die persischen Sassaniden anheimfiel. Diesen gehörte auch Ost-Arabien; aber das politisch-soziale Durcheinander, das in Ktesiphon (Madäin) herrschte. übertrug sich auf alle Provinzen. Die Lage im Norden Arabiens, der von den Byzantinern beherrscht wurde, unterschied sich nicht wesentlich von der in den persischen Besitzungen. Nur Arabiens Mitte blieb vor der demoralisierenden Fremdherrschaft bewahrt.

 

7) Im Mittelpunkt dieses Gebietes war das Dreieck Mekka-Täif Medina in gewisser Weise von der Vorsehung auserwählt: Mekka, wüst und von jeder Landwirtschaft entblösst, repräsentierte den geographischen Charakter Afrikas und seiner brennenden Sahara; kaum 60 Kilometer davon entfernt, verkörperte Täif Europa und seinen Frost; der Äusserste Norden, Medina, war nicht weniger fruchtbar als die mildesten asiatischen Bezirke in Syrien oder anderswo. Wenn das Klima irgendwelchen Einfluss auf den menschlichen Charakter hat, dann war dies Dreieck im Mittelpunkt der "größeren Hemisphäre" ein Abbild des ganzen Erdballs wie kein anderes Gebiet irgendwo auf Erden - eine Miniatur-Welt in ihrer ganzen Mannigfaltigkeit. Und als Nachkomme Abrahams, der aus Babylonien gekommen war, und der Ägypterin Hagar war Muhammad ein Mekkaner und hatte zugleich Oheime mütterlicherseits in Medina und Täif.

 

Religion:

 

8) Religiös betrachtet, trieb Arabien Götzendienst; diejenigen, die höhere Religionen wie das Christentum, den Mazdakismus usw. angenommen hatten, waren selten. Die Mekkaner hatten die Vorstellung von einem einzigen Gott, nahmen jedoch Götzen als Vermittler Ihm gegenüber in Anspruch und glaubten merkwürdigerweise weder an eine Auferstehung noch an ein Leben im Jenseits. Sie hatten die Pilgerfahrt zum Hause des einen Gottes, der Kabah, beibehalten und führten diesen Brauch auf ihren Vorfahren Abraham zurück. In den zweitausend Jahren jedoch, die sie von Abraham trennten, war die Pilgerfahrt zu einem kaufmännischen Jahrmarkt, zu einem schmutzigen Götzendienst herabgesunken, ohne im mindesten das soziale wie das geistige Verhalten des einzelnen zu beeinflussen.

 

Gesellschaft:

 

9) Von den drei Eckpunkten des genannten Dreiecks war die Stadt Mekka, ungeachtet ihrer Armut an natürlichen Hilfsquellen, am weitesten entwickelt: sie allein begründete einen Stadtstaat, der von einem Rat von zehn erblichen Vorstehern geleitet wurde. Die Vollmachten waren verteilt: es gab einen Minister für auswärtige Angelegenheiten, einen Tempelhüter-Minister, einen Minister für Orakel, einen anderen als Schatzmeister für die Opfergaben im Tempel, einen für die Festsetzung der Gebühren, die bei Schadensfällen zu entrichten waren. Wieder ein anderer war Wächter des städtischen Rathauses oder des Parlamentes, das die Entscheidungen des Ministerrates genehmigte, andere regelten militärische Angelegenheiten, wie die Bewachung der Fahne, die Führung des Reiterheeres usw. Als gute Karawanenführer hatten es die Einwohner von Mekka verstanden, sich von den benachbarten Imperien (Iran, Byzanz, Abessinien - ohne von den Stämmen zu reden, deren Gebiete sie durchqueren mussten) die Genehmigung zu verschaffen, in ihre Länder zu reisen und sich des Innen- und Aussenhandels dort anzunehmen. Ausserdem stellten sie den Geleitschutz für die Fremden, die durch die Gebiete verbündeter Stämme innerhalb Arabiens reisten (vgl. Ibn Habib, Muhabbar). Ohne sich viel mit der Abfassung von Schriftstücken abzugeben, interessierten sie sich weithin für die Künste und Wissenschaften: für Dichtkunst, Redekunst und Volkserzählungen. Die Frau wurde im allgemeinen gut gehalten: sie hatte das Recht auf eigenen Besitz, konnte ihre Zustimmung zur Heirat geben, konnte auch anlässlich ihrer Heirat einen Vertrag über das Recht der Scheidung abschliessen; sie verheiratete sich wieder nach der Scheidung oder nach dem Tode ihres Gatten usw. Zwar gab es auch den Brauch, neugeborene Mädchen lebendig zu begraben, doch geschah dies nur bei bestimmten Volksgruppen, und die Fälle waren selten.

 

Geburt des Propheten:

 

10) In dieser Umgebung wurde Muhammad (den man zu Unrecht Mahomet nennt) im Jahre 569 n. Chr. geboren - die Jahreszahlen 570 und 571 sind beide falsch und unhaltbar. Sein Vater Abdullah starb einige Wochen vor seiner Geburt, und sein Grossvater nahm sich seiner an. Nach der herrschenden Sitte übergab seine Mutter den Säugling einer Beduinen-Amme, bei der er mehrere Jahre in der Wüste verbrachte. Die Biographen weisen einstimmig darauf hin, da er nur an der einen Brust seiner Amme saugte und die andere stets seinem Milchbruder überlies. Kaum war er nach Hause zurückgekehrt, als ihn seine Mutter, Aminah, zu seinen Onkeln mütterlicherseits nach Medina mitnahm, um das Grab Abdullahs zu besuchen. Auf dem Heimwege gab sie ihren Geist auf. Kurze Zeit später starb auch sein Grossvater. Nachdem Muhammad im Alter von acht Jahren schon so viel Kummer kennengelernt hatte, lebte er nur bei seinem Onkel Abu Tälib. Leider konnte dieser Mann die guten Eigenschaften seines Herzens nicht recht entfalten, da er für eine zahlreiche Familie sorgen musste und nur über geringe Geldmittel verfügte.

 

11) So musste der junge Muhammad sogleich für seinen Lebensunterhalt arbeiten; er weidete die Herden einiger Nachbarn. Als sein Onkel eine Karawane nach Syrien führte, begleitete ihn der Zehnjährige. Andere Reisen Abu Talib. werden nicht erwähnt; nach verschiedenen Angaben unterhielt er einen kleinen Laden in Mekka. Es ist möglich, dass Muhammad seinem Onkel auch bei der Führung dieses Geschäftes behilflich war.

 

12) Muhammad war nun 25 Jahre alt geworden, und seine Ehrenhaftigkeit war allgemein bekannt. Eine reiche Witwe aus Mekka, Khadidschah, vertraute ihm ihre Waren an, die er in Syrien verkaufen sollte. Sie war begeistert von den erzielten ausserordentlichen Gewinnen und bezaubert von den Reizen Mohammeds, so dass sie um ihn warb (nach einigen Berichten war sie 40 Jahre alt, nach anderen nur 28 Jahre alt, und aus biologisch-medizinischen Gründen neigt man zu Letzterem, da Khadidschah dem Muhammad noch sieben Kinder gebar) und ihn heiratete, um ein glückliches Eheleben zu führen. Später besuchte Muhammad manchmal die Messe von Hubaschah (im Jemen) und zumindest einmal das Land der Abdal-Qais (Bahrain-Oman), wie Ibn Hanbal erwähnt. Es besteht Grund zu der Annahme, dass es sich hier um den grossen Markt von Dabä handelt, wohin sich - nach Ibn al-Kalbi (vgl. Ibn Habib, Muhabbar) - die Kaufleute aus China, Hind (Indien), Sind, Persien, vom Osten und vom Westen, über Land wie über Meer reisend, sich jedes Jahr begaben. Es wird auch von einem gewissen Säib aus Mekka berichtet, der im Handel der Teilhaber Mohammeds war; die beiden reisten abwechselnd, um ihre Waren im Auslande zu verkaufen. Dieser Säib hat erzählt: "Wenn Muhammad mit der Karawane zurückkehrte, ging er nicht nach Hause, bevor er mit mir über meine Geschäfte abgerechnet hatte; wenn ich aber nach Mekka zurückkam, fragte er mich einzig und allein nach meiner Gesundheit."

 

Ein Ordnen der Ritterlichkeit:

 

13) Fremde Kaufleute brachten oft ihre Waren zum Verkauf nach Mekka. Eines Tages verfasste ein gewisser Jemenite (vom Stamme Zubaid) ein satirisches Gedicht gegen die Mekkaner, weil einige von ihnen ihm den Preis für seine Waren nicht bezahlt hatten und kein einziger der anderen ihm zu Hilfe kam. Zubair, der Onkel des Propheten und Älteste seines Stammes, empfand lebhafte Gewissensbisse bei dieser berechtigten Satire. Im Verein mit einigen anderen Sippenhäuptern aus der Stadt wurde eine Versammlung von Freiwilligen zusammengerufen, um einen ritterlichen Orden zu gründen (er wurde hilf al-fudül genannt), der jedem Unterdrückten in der Stadt, sei er Mitbürger oder Fremder, helfen sollte. Muhammad schloss sich ihm als junger Mann mit Begeisterung an, und er sagte später oft: "Ich habe mich daran beteiligt, und ich bin nicht bereit, auf diese Ehre zu verzichten, selbst nicht für eine ganze Kamelherde; im Gegenteil, wenn einer auch heute noch mich im Namen dieser Verpflichtung zu sich riefe, ich würde ihm zu Hilfe eilen."

 

Aneignung religiösen Wissens:

 

14) Über Mohammeds religiöse Übungen bis zum Alter von 35 Jahren ist nicht viel bekannt, ausser dass er, wie seine Biographen versichern, niemals Götzenbilder angebetet haben soll. Es sei daran erinnert, dass es Mekkaner gab, die ebenso handelten und die sich gegen das im Irrwahn lebende Heidentum auflehnten, obgleich sie vollkommen der Kabah treu blieben, dem Hause, das Abraham dem Einen Gott geweiht hatte.

 

15) Etwa um das Jahr 605 n. Chr. fingen die Vorhänge Feuer, die das Äussere der Ka'bah bedeckten; das so versehrte Gebäude konnte den regnerischen Stürmen, die folgten, nicht standhalten - und alles war zerstört. Der Tempel wurde bald wieder aufgebaut; die Bürger spendeten dafür, ein jeder nach seinem Einkommen, und sie waren sorgfältig darauf bedacht, dass nur ehrlich erworbenes Geld dafür angenommen wurde. Jedermann arbeitete als Maurer mit, auch Muhammad, der sich beim Steineschleppen die Schultern verletzte. Als Ausgangspunkt der rituellen Umschreitung um die Ka'bah befand sich Aussen am Gebäude ein schwarzer Stein, der w ahrscheinlich noch aus der Zeit Abrahams stammt. Als es darum ging, diesen ehrwürdigen Stein wieder an seinen Platz zu bringen, erhob sich eine grosse Debatte unter den Bürgern: wem sollte diese Ehre zuteil werden? Es war so weit gekommen, dass fast die Schwerter gezogen worden wären, als jemand vorschlug, den Schiedsspruch der Vorsehung zu überlassen: der erste, der noch hinzukäme, solle entscheiden. In diesem Augenblick erschien Muhammad, um wie gewöhnlich dort zu arbeiten. Er war bekannt unter dem Namen al-Ardin (der Zuverlässige), und wurde daher ohne Zögern als Schiedsrichter angenommen. Muhammad breitete ein ungenähtes Tuch auf dem Boden aus, stellte den Stein darauf, rief die Vorsteher aller Stämme der Stadt zusammen und forderte sie auf, den Stoff mit dem Stein hochzuheben; er selbst setzte dann den Stein in die vorgesehene Ecke - und jedermann war befriedigt.

 

16) Seit diesem Augenblick gab sich Muhammad geistlichen Betrachtungen hin. Wie schon sein Grossvater, so begann er jetzt, sich während des ganzen Monats Ramadän in eine Höhle des Dschabal an-Nur (Berg des Lichtes) zurückzuziehen. Die Höhle hiess Ghar Hira (Grotte des Forschens); dort betete er, meditierte und teilte seine knappen Vorräte mit den Reisenden, die vorbeizogen.

 

Offenbarung:

 

17) Im fünften Jahre seiner jährlichen Zurückgezogenheit wurde er vierzig Jahre alt. Gegen Ende des Monats erhielt er während der Nacht der. Besuch eines Engels. Dieser teilte ihm mit, dass Gott ihn zu Seinem Boten auserwählt und den Menschen gesandt habe--, er lehrte ihn die Waschungen, die Art und Weise, Gott anzubeten, d.h. das Gebet, und teilte ihm den göttlichen Auftrag mit folgenden Worten mit:

 

..Im Namen Gottes, des sehr Barmherzigen, des Allbarmherzigen. Lies im Namen deines Herrn, der erschaffen hat:

 

Der den Menschen erschaffen hat aus geronnenem Blut. Lies! Denn dein Herr, der sehr Edle,

 

Er hat gelehrt durch die Feder,

 

Gelehrt den Menschen, was er nicht wusste" (Koran 96, 1-5).(***)

 

***) Die Koran-Zitate folgen den "islamischen" Versnummern und nicht den europäischen (die von Flügel bestimmt sind); beide weichen manchmal voneinander bis zu sieben Nummern ab.

 

18) Erschüttert kehrte Muhammad nach Hause zurück und erzählte seiner Gattin, was er soeben erfahren hatte; er gab seinen Befürchtungen Ausdruck, dass es sich nur um irgendeine Teufelei oder um eine Besitzergreifung durch böse Geister handeln könne. Sie tröstete ihn mit dem Hinweis darauf, dass er stets mildtätig und grossmütig gewesen sei, den Armen, den Waisen, den Witwen und all denen geholfen habe, die dieser Hilfe bedurften, und dass Gott ihn deshalb gegen alles Böse schützen werde.

 

19) Dann vergingen drei Jahre ohne neue Offenbarungen. Das musste nach der anfänglichen Erschütterung für Muhammad zuerst eine gewisse Beruhigung bedeuten; dann aber erhob sich ein Verlangen, eine Erwartung, eine stets wachsende Ungeduld ... Denn die Nachricht von seiner ersten Vision hatte sich verbreitet, und in der Zwischenzeit machten sich die kleinlichen Zweifler lustig über ihn und erlaubten sich bitteren Spott, der so weit ging, dass sie höhnten, Gott habe ihn im Stich gelassen.

 

20) Während dieser drei Jahre der Unterbrechung und des Wartens widmete sich der Prophet mehr und mehr dem Gebet und geistlichenÜbungen. Dann begannen die Offenbarungen aufs Neue: Gott versicherte ihm, dass Er ihn keineswegs im Stich gelassen habe im Gegenteil: durch Ihn sei er auf den rechten Weg geführt worden; nun solle er sich der Waisen und der Bettler annehmen und die Gnade Gottes verkünden (Koran Sure 93). Das war offenkundig ein Befehl zum Predigen. Eine andere Offenbarung forderte ihn auf, die Menschen von dem zu unterrichten, was ihnen drohe, wenn sie ihre schlechten Sitten beibehielten. Er sollte sie ermahnen, nur den einen Gott anzubeten und alles zu unterlassen, was Ihn erzürnen könnte (74/2-4). Wieder eine andere Offenbarung trug ihm auf seine nächsten Verwandten zuwarnen(26/214); und endlich:"Verkünde offen,was dir aufgetragen ist, und wende dich ab von den Götzendienern" (15/94). Nach Ibn Is'haq kam die allererste Offenbarung (s. § 17) dem Propheten während des Schlafs, offenbar um den Schock zu erleichtern. Später kamen die Offenbarungen immer bei vollem Bewusstsein.

 

Sendung:

 

21) Muhammad begann, seine Botschaft zunächst insgeheim seinen vertrauten Freunden zu verkünden, dann seinem Stamm, dann schliesslich öffentlich in der Stadt und ihrer Umgebung. Sein Aufruf war zuerst ein Angriff gegen den Götzendienst, die Vielgötterei und den Atheismus: er betonte eindringlich die Notwendigkeit, an einen einzigen und übersinnlichen Gott zu glauben, an die Auferstehung und an das Jüngste Gericht, und er forderte zur Nächstenliebe und Wohltätigkeit auch Er trug Sorge dafür, dass die Offenbarungen, die er empfing, schriftlich aufgezeichnet und von seinen Jüngern auswendig gelernt wurden. Diese Arbeit des Aufzeichnens setzte sich durch sein ganzes Leben hindurch fort, denn der Koran wurde nicht auf einmal 'im Ganzen geoffenbart, sondern stückweise; jede Offenbarung war die göttliche Antwort bei einem besonderen Anlass.

 

22) Nach und nach wuchs die Zahl seiner Anhänger, doch mit ihrer Absage an das Heidentum vergrösserte sich auch der Widerstand derer, die am Glauben ihrer Vorfahren festhielten. Dieser Widerstand artete nach und nach in körperliche Quälerei aus - gegen den Propheten ebenso wie gegen die, welche zu seiner Religion übergetreten waren: sie wurden im Sommer auf den glühenden Wüstensand gelegt, mit Eisen gebrannt, mit Ketten an den Füssen gefesselt; einzelne starben an den Folgen der Folterung, aber niemand wollte den Glauben aufgeben, wenn er ihn Ei ' mal kennengelernt hatte. An den Vorstehern der Stadt verzweifelnd, riet der Prophet den Seinen, ihre Geburtsstadt zu verlassen und ins Ausland zu flüchten, nach Abessinien, "wo ein gerechter König regiert, bei dem niemand unterdrückt wird" (vgl. Ibn Hischam). Dutzende von Gläubigen nutzten diesen Ratschlag, aber nicht alle. Und angesichts dieser Auswanderungen mussten sich alle Zurückbleibenden auf ein Anwachsen der Verfolgungen gefasst machen.

 

23) Die Religion, die Gott dem Propheten Muhammad offenbarte, heisst"lslam", d.h. Unterwerfung unter den Willen Gottes. Das Wort "Islam" bedeutet ausserdem"den Frieden stiften". Die Religion hat zwei entscheidende Wesenszüge: 1. Sie stellt ein harmonisches Gleichgewicht zwischen dem Zeitlichen und dem Geistigen her, zwischen Körper und Geist. Von daher erlaubt sie die vollkommene Nutzung der von Gott geschaffenen Güter, indem sie gleichzeitig jedem Menschen die Pflichten gegenüber Gott einschärft: das Gebet, das Fasten, die Mildtätigkeit - so gibt sich der Islam als eine Religion auch für die Massen und nicht als eine Religion nur der Auserwählten. 2. Sein Aufruf ist allgemein: alle Gläubigen sind Brüder, sind gleich, ohne Klassen-, Rassen- oder Sprachunterschiede; die Überlegenheit hat einzig die Gottesfurcht und Frömmigkeit zur Grundlage (Koran 49/13).

 

Gesellschaftlicher Boykott:

 

24) Als Folge der Auswanderung einer grossen Zahl von Muslimen nach Abessinien schickten die heidnischen Führer eine Delegation, um die Auslieferung der Flüchtlinge zu verlangen. Als der gerechte Negus dies verweigerte, richteten sie ein Ultimatum an die Banu Haschim, den Stamm des Propheten, in dem sie schärfstens betonten, dass dieser verbannt und den Heiden zur Hinrichtung ausgeliefert werden sollte. Doch jeder einzelne des Stammes - ob er nun zum Islam übergetreten war oder nicht - wies diese Forderung zurück (vgl. Ibn Hischam). Die Stadt beschloss daraufhin den vollkommenen Boykott über den Stamm; niemand durfte mit seinen Mitgliedern sprechen noch kaufmännische oder eheliche Beziehungen zu ihnen haben. Eine Stammesgruppe "Ahabich" genannt, die um Mekka wohnte und mit den Einwohnern verbündet war, schloss sich dem allgemeinen Boykott an und verursachte furchtbares Elend unter den unschuldigen Opfern - Kinder, Frauen und Greise nicht ausgenommen. Mehrere starben, aber niemand wollte den Propheten seinen Verfolgern ausliefern. Ein Onkel des Propheten, Abu Lahab, Verlies jedoch seine Stammesgenossen und nahm zusammen mit den Heiden an dem Boykott teil. Nach drei schweren Jahren, während derer die Opfer sogar kleingehackte Haute essen mussten, erklärten vier oder fünf Nicht-Muslime, die verschiedenen Stämmen angehörten und nicht so unmenschlich waren wie die übrigen, öffentlich ihren Abscheu gegen den ungerechten Boykott. Zur gleichen Zeit fand man, dass der Vertrag über den Boykott, der im Tempel aufgehängt war, auf wundersame Weise von Termiten zerstört worden war, wie es Muhammad vorhergesagt hatte; nur die Namen Gottes und Mohammeds waren verschont geblieben. Nun wurden die Verbote aufgehoben, jedoch infolge der erlittenen Entbehrungen starben die Gattin des Propheten und sein Onkel Abu Talib kurz darauf. Abu Lahab - ein erbitterter Feind des Islam - wurde darauf Vorsteher des Stammes des Propheten. In schamloser Weise sprach er den Bann über seinen eigenen Neffen aus und machte ihn vogelfrei. Deshalb war der Prophet gezwungen, seine Geburtsstadt und seine Familie zu verlassen und andern Orts Zuflucht zu suchen. Er begab sich zu seinen Onkeln mütterlicherseits in Ta'if, ging aber sofort nach Mekka zurück, als die schlechten und bigotten Einwohner von Ta'if ihn mit Steinwürfen aus ihrer Stadt vertrieben und er dabei verwundet wurde.

 

Die Himmelfahrt:

 

25) Zu dieser Zeit erlebte Muhammad seine Himmelfahrt (mi'radsch).- er sah sich von Gott in den Himmel aufgenommen, er schaute die Wunder der himmlischen Welt und brachte seiner Gemeinde als göttliches Geschenk das islamische Gebet, die wahrhafte Vereinigung des Menschen mit Gott (wir müssen uns jedoch merken, dass die Muslime den Gebrauch des christlichen Ausdrucks "Vereinigung", "Kommunion" als irgendwie zweideutig vermeiden). Um dieses Einswerden mit der wirklichen Gegenwart Gottes zu erreichen, bedient sich der Muslim im letzten Teil des Gottesdienstes nicht greifbarer Gegenstände, wie andere Religionen, sondern es werden Grussformeln ausgetauscht, wie dies zwischen Gott und Muhammad anlässlich der Himmelfahrt (mi'radsch) des Propheten geschehen war:

 

"Gesegnete und lautere Grüsse an Gott.

 

- Friede sei mit dir, o Prophet, und die Barmherzigkeit und der Segen Gottes.

 

- Friede sei mit uns und allen Dienern Gottes, die sich rein halten."

 

Der christliche Ausdruck "Kommunion" besagt in etwa "an Gott teilhaben". Da die Muslime dies als anmassend empfinden, haben sie es vorgezogen, den Ausdruck "Erhebung zu Gott und Aufnahme in Seine erhabene Gegenwart" zu gebrauchen. Gott bleibt Gott, und der Mensch bleibt Mensch, und keine Verwechslung zwischen beiden ist möglich.

 

26) Die Nachricht von dieser himmlischen Begegnung konnte die Feindseligkeit der Heiden nur noch steigern. Der Prophet ging jedoch unbeirrt den Weg seines göttlichen Auftrags.

 

Auswanderung nach Medina:

 

27) Die jährliche Wallfahrt zur Ka'bah führte Araber aus allen Teilen der Halbinsel nach Mekka. Muhammad trachtete daher irgendeinen Volksstamm zu finden, der ihm Obdach gewähren und die Möglichkeiten zur Ausführung seiner reformatorischen Sendung geben würde. Die fünfzehn Abordnungen von Stämmen, die er nacheinander aufsuchte, wiesen ihn aber alle mehr oder weniger heftig zurück. Er verzweifelte jedoch keineswegs; und schliesslich traf er zuletzt ein halbes Dutzend Leute aus Medina. Als Nachbarn von Juden und Christen waren ihnen Propheten und geoffenbarte Botschaften bekannt. Sie wussten auch, dass diese "Völker der göttlichen Bücher" die Ankunft eines Propheten, eines letzten Trösters, erwarteten. Daher wollten diese Medinenser sich die Gelegenheit nicht entgehen lassen, den anderen zuvorzukommen: sie schenkten Muhammad alsbald Glauben und versprachen ihm, in Medina neue Anhänger und die notwendige Unterstützung für ihn zu suchen. Im folgenden Jahre leisteten ein Dutzend Medinenser ihm den Treueschwur und baten um einen Lehr-Missionar. Das Wirken dieses letzteren, Mus'ab, hatte so grossen Erfolg, dass er eine Gruppe von 73 Neubekehrten anlässlich der Wallfahrt nach Mekka führen konnte. Diese luden den Propheten - und auch die anderen Muslime aus Mekka - ein, in ihre Stadt auszuwandern und versprachen, sie zu schützen und wie die Mitglieder ihrer eigenen Familien zu behandeln. Heimlich und in kleinen Gruppen wanderte nun der grösste Teil der Muslime nach Medina aus. Die Heiden beschlagnahmten nicht nur die von ihnen zurückgelassenen Güter, sondern bereiteten auch eine Verschwörung zur Ermordung Mohammeds vor. Der Prophet konnte nicht mehr daheim bleiben. Wir müssen uns hier daran erinnern, dass die Heiden trotz ihrer Feindseligkeiten gegenüber seiner Sendung auf seine Rechtschaffenheit vertrauten - viele von ihnen hatten sogar ihre Ersparnisse bei ihm hinterlegt. Muhammad übergab diese Besitztümer 'Ali, einem seiner Vettern, der sie den Eigentümern zurückerstatten sollte. Dann Verlies er heimlich die Stadt zusammen mit seinem treuen Freunde Abu-Bakr, und nach mancherlei Abenteuern gelang es ihm, unversehrt nach Medina zu kommen. Es war das Jahr 622; damit beginnt die Zeitrechnung der Hidschra.

 

Neugestaltung der Gemeinde:

 

28) Um einen besseren Zusammenschluss der Geflüchteten zu erreichen, vereinte sie der Prophet durch eine Art Bruderschaftsvertrag mit einer gleichen Anzahl unter den reicheren Leuten aus Medina. Die Familien der beiden Vertragspartner arbeiteten für den Lebensunterhalt zusammen und halfen sich gegenseitig auf jegliche Weise.

 

29) Muhammad war davon überzeugt, dass der Mensch sich besser zur Vollkommenheit hin entwickeln könne, wenn man Religion und Politik einander gleichstellte, wie die beiden Bestandteile eines einzigen Ganzen. Er rief daher die Vertreter der Muslime und der Nicht-Muslime aus dem Bezirk zusammen: Araber, Juden, Christen und andere, und legte ihnen die Schaffung eines Stadt-Staates Medina nahe. Nachdem er mit ihnen einig geworden war, gab er diesem Stadtstaat eine schriftliche Verfassung, die Erste dieser Art in der Welt, in der die Pflichten und die Rechte der Bürgerschaft wie auch des Staatsoberhauptes festgelegt waren. Zu diesem letzteren Amte wurde Muhammad einstimmig berufen. Durch diese Verfassung wurde die bisherige private Rechtsprechung abgeschafft und die Sorge dafür von nun an der Gemeinschaft aller Bürger übertragen. Grundsätze für Verteidigung und Aussenpolitik wurden festgelegt. Für die Obligationen, die zu schwer zu tragen waren, wurde ein System von sozialen maaqil(Versicherungen) erstellt, und man billigte Muhammad das letzte Wort bei allen Streitigkeiten zu: es gab keine Beschränkung für die gesetzgeberische Macht des Propheten. Die Religionsfreiheit wurde ausdrücklich anerkannt, speziell für die Juden, denen die Verfassungskunde die Gleichstellung mit den Muslimen in allem zugestand, was das zeitliche Leben betrifft.

 

30) Danach machte Muhammad mehrere Reisen, um eine Zusammenführung der benachbarten Stämme zu versuchen und mit ihnen Bündnis- und Hilfsverträge abzuschliessen. Er beschloss, unter ihrer Mitwirkung einen wirtschaftlichen Druck auf die Heiden von Mekka auszuüben, die den Besitz der ausgewanderten Muslime beschlagnahmt und unzählige Schäden verursacht hatten. Die Behinderung der Handelskarawanen aus Mekka bei ihrem Durchzug durch das Gebiet von Medina erbitterte die Heiden, so dass ein blutiger Streit entbrannte.

 

31) Neben den Sorgen für die Verteidigung der materiellen Interessen der Gemeinschaft wurden die geistigen Gesichtspunkte keineswegs ausser Acht gelassen; kaum ein Jahr nach der Auswanderung nach Medina erfolgte die Anordnung der strengsten geistlichen Disziplin: das jährliche Fasten während des ganzen Monats Ramadän für alle erwachsenen Muslime, Männer wie Frauen.

 

Kampf gegen Unduldsamkeit und Unglauben:

 

32) Die Austreibung ihrer muslimischen Mitbürger war den Mekka,Lern noch nicht genug; sie stellten an die Einwohner von Medina die Forderung, Muhammad und seinen Gefährten jeglichen Schutz zu entziehen und sie auszuweisen - allerdings offensichtlich ohne Erfolg. Einige Monate später, im zweiten Jahr der Hidschra, schickten sie ein mächtiges Heer gegen den Propheten; der Kampf fand in Badr statt, und die Heiden wurden in die Flucht geschlagen, obwohl sie dreimal so zahlreich waren wie die vom Propheten angeführten Muslime (624). Nach einem weiteren Jahr der Vorbereitung fielen die Mekkaner in Medina ein, um sich für die Niederlage von Badr zu rächen. Der Feind war viermal stärker als die Muslime, zog sich jedoch nach einem blu tigen Kampf in Uhud zurück, ohne dass eine Entscheidung gefallen war. Die von den Heiden geführten Söldner wollten sich nicht weiteren Gefahren aussetzen (625).

 

33) Inzwischen hatten die jüdischen Einwohner von Medina mit Unruhestiftung begonnen: nach dem Siege von Badr war einer ihrer grossen Führer, Kab ibn al-Aschraf, nach Mekka gereist, um die Heiden seiner Zusammengehörigkeit mit ihnen zu versichern und sie zu einem Vergeltungskampf anzuregen. Nach der Schlacht von Uhud zettelten die Juden seines Stammes eine Verschwörung an, die zur Ermordung des Propheten führen sollte. Sie luden ihn ein, ihr Dorf in Gesellschaft von nur zwei oder drei anderen Personen zu besuchen und gaben vor, dass sie alle bereit seien, den Islam anzunehmen, falls der Prophet ihre Rabbiner, die Dolche in ihren Gewändern verborgen hielten, anlässlich einer Diskussion über religiöse Fragen überzeugen könne. Eine Araberin, die mit einem Juden dieses Stammes verheiratet war, liess ihrem muslimischen Bruder heimlich Nachricht darüber zukommen und vereitelte damit das Komplott. So wird es bei Samhudi erzählt, der sich auf alte Quellen stützt und zu Recht darauf verweist, dass diese Version der Ibn Is'haqs vorzuziehen ist. Trotzdem beschränkte sich Muhammad darauf, von den Angehörigen dieses Stammes zu verlangen, dass sie das Gebiet von Medina unter Mitnahme all ihres Besitzes Verliesen; sie sollten ihren Grundbesitz verkaufen und ihre Kreditbriefe zurückerhalten. Diese Milde hatte völlig unerwartet einen entgegengesetzten Erfolg. Von Khaibar aus setzten sich die Vertriebenen nicht nur mit den Bewohnern von Mekka, sondern auch mit den Stämmen nördlich, südlich und östlich von Medina in Verbindung, mobilisierten ihre militärische Hilfe und führten einen Angriff auf Medina mit Kräften aus, die viermal so stark waren wie die von Uhud. Die Muslime erwarteten eine Belagerung, hoben einen Graben aus und bereiteten sich auf ihre härteste Prüfung vor. Der Abfall der in der Stadt zurückgebliebenen Juden machte jedoch alle Verteidigungspläne zunichte. Einem geschickten Diplomaten gelang es dann aber, die verbündeten Feinde zu entzweien, und sie zogen sich einer nach dem anderen zurück (627).

 

34) Zu dieser Zeit wurden alkoholische Getränke und Glücksspiele für die Muslime als verboten erklärt.

 

Versöhnung:

 

35) Muhammad versuchte nochmals, sich mit den Mekkanern zu versöhnen und begab sich nach Hudaibiyah, nicht sehr weit von Mekka. Die Abschneidung des nördlichen Karawanen Weges hatte die Wirtschaft der Mekkaner zugrunde gerichtet. Muhammad versprach ihnen gesicherte Durchfahrt, die Auslieferung ihrer Flüchtlinge, die sich zu ihm begeben würden, und die Erfüllung jeder anderen vom Feinde gestellten Bedingung. Er war sogar bereit, nach Medina zurückzukehren, ohne die Wallfahrt zur Ka'bah gemacht zu haben. Die beiden Vertragschliessenden Parteien gelobten in Hudaibiyah nicht nur den Frieden, sondern auch die Nichteinmischung in Streitigkeiten mit Dritten (628).

 

36) Diesen Frieden nutzte der Prophet zur Entfaltung einer grossen Aktivität für die Verbreitung des Islams. Abgesehen von seinen Bemühungen in Arabien sandte er Missionsbriefe an die Herrscher von Byzanz, von Iran, von Abessinien und anderen Staaten. Der

 

"Autokrator" oder Oberpriester von Byzanz (der "Dughatur" der Araber) nahm den Islam an und wurde deshalb von der christlichen Volksmenge gelyncht; der Prafekt von Ma'an (Palastina) wurde aus dem gleichen Grunde vom Kaiser zum Tode verurteilt und gekreuzigt. Ein muslimischer Gesandter wurde in Palastina/ Syrien ermordet, und der Kaiser - statt den Mörder zu bestrafen - rannte zu seinem Schutze mit seiner Armee gegen die Strafexpedition an, die der Prophet angeordnet hatte (Schlacht von Mu'tah).

 

37) Die Heiden von Mekka zogen Nutzen aus den Schwierigkeiten der Muslime und verletzten den abgeschlossenen Friedensvertrag. Der Prophet selbst stellte sich an die Spitze einer Armee von zehntausend Mann und überraschte die Stadt, die er ohne Schwertstreich eroberte. Als grossmütiger Sieger versammelte er die Bevölkerung um sich und rief ihr ihre Missetaten ins Gedächtnis: die religiöse Verfolgung, die ungerechte Beschlagnahme des Vermögens der Flüchtlinge, wiederholte Überfälle, zwanzig Jahre sinnloser Feindseligkeit. Schliesslich stellte er die Frage: "Und was erwartet ihr nun von mir?" Als alle beschämt das Haupt sinken liessen, rief Muhammad: "Geht in Frieden, und Gott verzeihe euch. Heute soll euch keine Busse auferlegt werden; ihr seid frei". Er verzichtete sogar auf die Besitztümer, die die Heiden den Muslimen abgenommen hatten. Diese Haltung verursachte augenblicklich eine Änderung der Lage in psychologischer Hinsicht, und als ein Häuptling aus Mekka nach Bekanntgabe des Straferlasses sich freiwillig an Muhammad wandte, um zum Islam überzutreten, sprach Muhammad zu ihm: " Und ich ernenne dich zum Statthalter von Mekka". Ohne einen einzigen Soldaten aus Medina oder anderswo in Mekka zurückzulassen, kehrte der Prophet nach Medina zurück. Die Bekehrung Mekkas zum Islam, die sich in wenigen Stunden vollzog, war vollkommen und aufrichtig (630).

 

38) Nun rüstete sich die Stadt Täif zum Kampf gegen den Propheten. Das feindliche Heer wurde nach einigen Schwierigkeiten im Tal von Hunain zerstreut; die Muslime zogen es dann jedoch vor, die Belagerung von Täif aufzugeben und lieber friedliche Mittel anzuwenden, um den Widerstand dieses Gebietes zu brechen. Knapp ein Jahr später begab sich eine Abordnung von Täif nach Medina und gab dort ihren Anschluss an den Islam bekannt. Sie erbat jedoch zunächst die Befreiung von der Gebetspflicht, von der Steuer und vom Militärdienst; ausserdem die Erlaubnis, die Praxis der Unzucht und des Genusses alkoholischer Getränke fortzusetzen, ja sogar die Erhaltung des Tempels des Götzen Lat in Täif. Aber der Islam war nicht eine sittenlose materialistische Bewegung; und die Abordnung schämte sich bald ihrer eigenen Forderungen bezüglich des Gebets, des Ehebruchs und des Weines; der Prophet gestand ihr die Befreiung von Steuern und Militärdienst zu und fügte hinzu: "Ihr braucht das Götzenbild nicht eigenhändig zu zerstören; wir werden Leute von hier schicken, die das tun werden; sollte ein Unglück daraus entstehen, wie euer Unglaube es euch fürchten lässt, so werden diese davon betroffen werden." Das zeigt, welche Zugeständnisse der Prophet den Neu-Übergetretenen machen konnte. Die Bekehrung der Taifiten war so aufrichtig, dass sie nach wenigen Monaten von selbst auf die mit ihnen vereinbarten Vergünstigungen verzichteten; dies kann man daraus ersehen, dass der Prophet - so wie in den anderen islamischen Gebieten einen Steuereinzieher auch in ihrem Gebiet ernannte.

 

39) Während dieser zehn "Kriegs"Jahre hatten die Nicht-Muslime auf den Schlachtfeldern alles in allem etwa 200 Tote zu verzeichnen. Dank dieses gutartigen Eingriffs genas der arabische Kontinent vom Geschwür der Anarchie und Unsittlichkeit. In diesen zehn Jahren uneigennützigen Kampfes nahmen alle Völker der arabischen Halbinsel, Südpalastinas und des Südirak freiwillig den Islam an. (Einzelnen christlichen, jüdischen und persischen Gruppen jedoch, die ihrem Glauben treu bleiben wollten, wurde jegliche Gewissensfreiheit wie auch gerichtliche und rechtliche Selbständigkeit zugestanden.)

 

40) Im Jahre 10 H., als Muhammad sich zur Hadsch (der Wallfahrt) nach Mekka begab, traf er dort mit 140.000 anderen Gläubigen aus allen Gegenden Arabiens zusammen, die ihn zur Erfüllung der religiösen Pflichten begleiten wollten. Er hielt ihnen jene berühmte Predigt, in der er seine ganze Lehre zusammenfasste: Glaube an einen einzigen Gott ohne Bilder oder andere Symbole; Gleichheit der Gläubigen ohne Unterschied der Rasse oder des Standes - ohne andere Überlegenheit als die Frömmigkeit des einzelnen; Schutz des Lebens, der Güter und der Ehre aller Menschen; Abschaffung der verzinslichen Darlehen (auch der nicht wucherischen); Abschaffung der Blutrache und der privaten Justiz; bessere Behandlung. der Frauen; Verpflichtung zur Erbteilung unter den nächsten @Verwandten der beiden Geschlechter, wodurch jede Möglichkeit zur Aufhäufung von Reichtümern in den Händen einer kleinen Gruppe ausgeschlossen wurde. Der Koran und das Verhalten des Propheten sollten von nun an als Grundlage für das Gesetz und als gesundes Kriterium in allen Fragen des menschlichen Lebens dienen.

 

41) Nach seiner Rückkehr nach Medina erkrankte Muhammad und konnte einige Wochen später seine Seele in die Hand seines Schöpfers zurückgeben in dem befriedigenden Bewusstsein, dass er die ihm anvertraute Aufgabe, der Welt die göttliche Botschaft auszurichten, gut erfüllt habe. (632 n.Ch.)

 

42) Er hat der Nachwelt eine Religion des reinen Eingottglaubens hinterlassen; er hat aus nichts einen disziplinierten Staat geschaffen, der von dem Chaos des bellum omnium contra omnes (des Krieges aller gegen alle) befreit war; er hat eine harmonische Gleichschaltung zwischen dem Geistlichen und dem Zeitlichen, zwischen Moschee und Zitadelle erreicht; er hat eine neue Rechtsordnung erlassen, die eine unparteiische Rechtsprechung erlaubt und der das Staatsoberhaupt selbst in gleicher Weise unterworfen ist wie jeder einfache Bürger, und bei der die religiöse Duldsamkeit so weit geht, dass die nicht-muslimischen Bewohner des Landes sich einer vollkommen rechtlichen, gerichtlichen und kulturellen Selbständigkeit erfreuen. Bezüglich der staatlichen Einkünfte hatte der Koran bestimmt, dass sie vor allem den Armen zu dienen haben und keinesfalls Eigentum des Staatsoberhauptes sind. Schliesslich sei hinzugefügt, dass Muhammad seine Lehre in jeder Hinsicht auch selbst befolgt hat. (1)

 

1) Folglich wollen wir hier nicht über die Wunder im einzelnen berichten. Wunder oder aussergewöhnliche Ereignisse sind Tatsachen. Die Muslime müssen an sie glauben, da der Koran von ihnen spricht. Auch wenn sie uns als aussergewöhnlich erscheinen, so sind sie doch von Gott, dem Allmächtigen Schöpfer der Ursachen und Wirkungen, von Ihm vorherbestimmte Ereignisse, sie finden aber dann statt, wenn wir es nicht erwarten. Wenn ein aussergewöhnliches Ereignis auf das Gebet eines Propheten hin durch Gott geschieht, nennt man es "mudschizah " (was die anderen unfähig macht. das Gleiche zu tun), geschehen sie durch die Heiligen, nennt man sie karamat (d.h. Ehre, also Gott ehrt diese durch sie); geschehen sie durch die Unverschämtheit diabolischer Personen, nennt man sie istidradsch (Erprobung, d.h. Gott erprobt durch sie den Glauben eines Gläubigen). Es ist nicht einfach für einen gewöhnlichen Menschen zu unterscheiden, welches Wunder was ist. Andererseits war das Leben des Propheten Muhammad von Gott dazu vorherbestimmt, ein "schönes Beispiel, dem man nacheifert" zu sein (uswah hasanah) und dies für jeden einzelnen Muslim; selbstverständlich kann ein gewöhnlicher Muslim nicht Wunder auf Bestellung geschehen lassen. Aus diesem und anderen zwingenden Gründen haben wir hier nicht die Wunder des Propheten des Islam beschrieben, die grösser und zahlreicher sind als die irgendeines anderen Propheten, ja sogar grösser als die aller Propheten zusammengenommen. So hat Muhammad zweimal Tote wieder auferweckt, der Mond hat sich auf ein Zeichen von ihm gespalten, eine kleine Menge von Nahrung oder Wasser reichte aus für viele Menschen, Wasser sprang aus seinen Fingern. Er sagte: "Macht eine kleine Sura aus drei Versen, so wie man sie im Koran findet, und fordert alle Menschen und Dschinnen auf, daran mitzuarbeiten" (und dieser Herausforderung konnte seit 14 Jahrhunderten keiner gerecht werden!). Während seiner Himmelfahrt fuhr er auf zum Himmel und kam dann wieder zur Erde zurück ... usw., usw. Seine Wunder haben ganze Bücherbände gefüllt. Aber der Koran (29/50-51) selbst lehrt uns, eher den Worten und dem Lebenswandel des Propheten unsere Aufmerksamkeit zuzuwenden als Wunder zu verlangen.Ein guter Muslim wie Abu Bakr verlangte nicht nach Wundern, um den Islam anzunehmen. Abtrünnige wie Abu Dschahl und Abu Lahab glaubten nicht einmal beim Anblick der aussergewöhnlichsten Wunder des Propheten. Wunder sind nur an intellektuell unterentwickelte Personen gerichtet.

 

Quelle: Islamischer Studentenbund der Uni Essen

 

http://enfal.de/pey-hay.htm

 

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Allah perfektionierte die guten Eigenschaften den prophetischen Charakters und seiner Form. Er gab ihm alle Tugenden des Dins und dieser Welt.

 

Der menschliche Charakter

Wer den edlen Propheten liebt und sämtliche Einzelheiten des unermesslichen Schatzes seines Wesens erforscht, sollte wissen, dass die Schönheit und der perfekte Charakter des Menschen in zwei Kategorien eingeteilt werden kann:

• Angeborene Eigenschaften, die ein notwendiger Bestandteil dieser Welt sind, wie die natürliche Form und jene Dinge, die mit den grundlegenden Angelegenheiten des Alltags verbunden sind.

• Eigenschaften, die als Teil des Dins angenommen worden sind - dies sind Dinge, für die man gelobt wird und die einen näher zu Allah bringen.

Wiederum kann innerhalb dieser Wesenszüge zwischen zwei Kategorien unterschieden werden: Qualitäten, die entweder ausschließlich angeboren bzw. erworben sind und solche die beide Elemente miteinander verbinden.

Der Mensch hat keine Wahl über die Annahme der angeborenen Eigenschaften. Diese schließen die Perfektion des Körpers, physischer Schönheit, Stärke des Intellekts, Reinheit des Verstehens, Verständlichkeit der Sprache, Schärfe der Sinne, Stärke der Glieder, Ausgewogenheit, Edle Abstammung, der Einfluss der eigenen Leute und die Ehre der eigenen Herkunft. Damit verbunden sind die Notwendigkeiten des Alltags, wie das Essen, Schlaf, Kleidung, der Wohnort, Heirat, Besitz und Rang.

Diese Dinge jedoch können auch mit der Nächsten Welt verbunden sein, wenn die ihnen zugrunde liegende Absicht die Furcht vor Allah ist und der Körper gelehrt wird, dem Wege Allahs zu folgen.

Trotzdem werden all diese als Notwendigkeiten definiert und durch die Regeln der Schari’ah bestimmt. Was die erworbenen Eigenschaft betrifft, die auf die Nächste Welt hin ausgerichtet sind, so sie umfassen alle Tugenden und den Adab der Schari’ah. Dazu zählen die Handlungen des Dins, Wissen, Standfestigkeit, Geduld, Dankbarkeit, Gerechtigkeit, Zuhd [die Unverbundenheit mit den Dingen dieser Welt], Demut, Verzeihen, Scham, Großzügigkeit, Mut, Bescheidenheit, Männlichkeit, Schweigen, Vorausschau, Ernsthaftigkeit, Gnade, gutes Benehmen, Kameradschaft und ähnliche Eigenschaften. Man kann sie unter dem Begriff des ‘guten Charakters’ zusammenfassen.

 

Einführung

Wenn jemand mit einer oder zwei dieser Eigenschaften der Perfektion und Nobilität gesegnet worden ist, dann betrachten ihn die Leuten als Vorbild. Der ehrliche Respekt vor diesen Eigenschaften ehrt diese Vorbilder noch lange, nachdem ihre Knochen zu Staub zerfallen sind.

Was kann nun über den unschätzbaren Wert desjenigen gesagt werden, der all diese Eigenschaften in solcher Fülle besitzt, dass sie weder gezählt noch mit Worten beschrieben werden können? Es wäre unmöglich für ihn gewesen, sich diese Eigenschaften selbst anzueignen. Solch eine Sache ist nur möglich durch die Gabe Allahs des Allmächtigen.

Dazu gehört die Prophetenschaft, das Tragen der Botschaft, enge Freundschaft mit Allah, Seine Liebe, das Auserwähltsein, die Nachtreise, Sein Anblick, Nähe [zu Allah], Offenbarung, Fürbitte, Vermittlung, all die Tugenden, der hohe Rang, der preiswürdige Makam, Buraq, der Aufstieg, die Entsendung zur gesamten Menschheit, die Leitung aller Propheten im Gebet, seine Bezeugung durch die Propheten und ihre Gemeinschaften, Herrschaft über die Nachkommen Adams, sein Trägersein der Standarte des Lobs, das Bringen guter Nachricht und Warnung, sein Platz mit dem Einen beim Thron, Gehorsam, das Tragen des anvertrauten Gutes, Rechtleitung, eine Gnade für alle Welten sein, die Zufriedenheit Allahs mit ihm, so dass dem Gesandten erlaubt ist, Ihn zu bitten, Kauthar, ...

Und dies ist nur einiges von dem, was Allah ihm gegeben hat. Wissen über diese prophetischen Eigenschaften kann nur bei demjenigen sein, dem es gegeben ist und nur Allah kann es jemandem gewähren. Es gibt keinen Gott außer Ihm.

Hinzu kommen noch Rangstufen der Ehre, der Reinheit, der Freude, Exzellenz und des Wachstums, die Allah für den Propheten im Reich der Nächsten Welt vorgesehen hat. Diese können nicht aufgezählt werden und gehen über das Maß menschlicher Einbildungskraft hinaus.

 

Seine körperlichen Eigenschaften

Es gibt keinerlei Möglichkeit, die Tatsache zu verbergen, dass der Prophet der wertvollste Teil der Menschheit ist, derjenige mit der höchsten Position und der perfekteste von ihr in guten Eigenschaften und Tugenden. Ich werde die Einzelheiten dieser Qualitäten so gut ich es vermag zu erläutern versuchen. Ich war von dem Wunsch beseelt, auf einige seiner Eigenschaften, möge Allah ihn segnen und ihm Frieden geben, aufmerksam zu machen.

Ihr müsst wissen, möge Allah mein Herz und euer Herz erleuchten, und meine Liebe und eure Liebe zu seinem edlen Propheten erhöhen, dass ihr, wenn ihr alle diese Eigenschaften der Perfektion, die sich weder aneignen lassen, noch Teil des persönlichen Verfassung sind, betrachtet, festellen werdet, dass der Prophet jede einzelne unter ihnen besaß.

Die Schönheit seiner Form und die perfekte Proportion in seinen Gliedern wurde in unzähligen anerkannten und bekannten Berichten überliefert, dazu gehören die von ’Ali, Anas ibn Malik, Abu Huraira, Al-Bara’ ibn ’Azib, ’A’ischa, Ibn Abi Hala, Abu Dscuhaifa, Dschabir ibn Samura, Umm Ma’bad, Ibn ’Abbas, und viele andere.

Der Prophet hatte strahlende, tiefschwarze Augen, die eine Art rote Tönung hatte, lange Wimpern, helle Gesichtsfarbe, eine gebogene Nase, eine Lücke zwischen seinen Schneidezähnen. Seine Gesicht war rund, hatte auseinander stehende Brauen und einen dichten Bart, der bis zu seiner Brust reichte. Sein Brustkorb und seine Rumpf hatten die gleiche Länge. Er hatte einen breiten Brustkorb und breite Schultern. Er hatte große Knochen, weite Arme, große Handflächen und Fußsohlen, lange Finger, helle Haut und feine Haare von seiner Brust bis zu seinem Nabel. Er war weder aufgeschossen noch kurz, sondern zwischen diesen beiden. Trotzdem hatte es keine lange Person gegeben, die, wenn sie neben ihm lief, größer als er zu sein schien. Seine Haare waren weder lockig, noch glatt. Wenn er lachte und dabei seine Zähne zeigte, war dies wie der Strahl eines Blitzes oder das Weiß eines Hagelkorns. Wenn er sprach, schien es so zu sein, als ob Licht zwischen seinen Zähnen hervorkam. Er besaß einen wohlgeformten Nacken, der weder breit noch fett war. Er hatte einen kompakten Körper, der nicht fleischig war.

Abu Huraira sagte über den Gesandten Allahs: „Ich habe niemanden gesehen, der schöner war als der Gesandte Allahs. Es war, als ob die Sonne auf sein Gesicht scheinen würde. Wenn er lachte, strahlte es von der Wand zurück.“ Am Ende seiner Beschreibung sagte ’Ali: „Jeder, der ihn plötzlich sah, war von Ehrfurcht ergriffen. Diejenigen, die in seiner Nähe blieben, liebten ihn.“

 

Seine Sauberkeit

Die komplette Sauberkeit seines Körpers, die Süße seines Geruches und Schweißes und seine Freiheit von Schmutz und körperlichen Defekten ist eine besondere Eigenschaften, die ihm von Allah gegeben wurde und der sich niemand anders erfreut wurden vervollkommnet durch Sauberkeit,

die durch die Schari’ah und die Handlungen der Fitra [das natürliche Verhalten] bestimmt worden waren. [nach einer Überlieferung von ’A’ischa (bei Muslim) ist dies das Trimmen des Schnauzbarts, das Wachsen des Vollbarts, der Gebrauch der Zahnbürste, das Spülen der Nase mit Wasser, Schneiden der Fußnägel, Reinigung der Knöchel, das Zupfen der Haare in den Achseln, das Rasieren der Schamhaare und die Reinigung mit Wasser (nach dem Gebrauch der Toilette)].“ Der Gesandte sagte: „Der Din ist auf Sauberkeit gegründet.“

Verbunden mit dem Thema der Sauberkeit des Propheten, haben wir das Hadith von ’Ali: „Ich wusch den Propheten [nach dessen Tode], möge Allah ihn segnen und ihm Frieden geben, und begann danach zu suchen, was sich normalerweise in einem Leichnam findet, aber ich habe nichts entdecken können. Ich sagte, ‘du warst rein im Leben und rein im Tod.’“ Er fügte hinzu: „Ein süßer Geruch kam von ihm, wie ich ihn nie zuvor erlebt habe.“

 

Sein Verstand, Beredsamkeit und die Genauigkeit seiner Sinne

Was seine weiten Verstand, Intelligenz, seine Sinnesschärfe, die Redegewandheit, die Eleganz seiner Bewegungen und die Exzellenz seiner Fähigkeiten betrifft, so wird deutlich, dass er der intelligenteste und der scharfsinnigste aller Leute war. Jeder, der darüber nachdenkt, wie er die inneren und äußeren Angelegenheiten der Leute; die Politik der einfachen Leute und der Elite in seinen erstaunlichen Eigenschaften und seinem wundervollen Leben meisterte, ganz zu schweigen von demjenigen Wissen, welches aus ihm kam und die Art und Weise, wie er die Schari’ah bestätigte, ohne vorher unterwiesen worden zu sein, Erfahrung gemacht zu haben und ein Buch gelesen zu haben, wird keinen Zweifel zulassen über die Höherwertigkeit seines Verstandes und die Beständigkeit seines Verständnisses. Nichts davon bedarf einer Bestätigung, denn alles wurde bereits ausreichend überprüft.

Die Muwatta enthält die Wort des Propheten, „Ich kann euch hinter mir sehen.“ Es gibt in den beiden Sahih-Sammlungen etwas ähnliches von Anas. Baqi ibn Mukhallad übermittelte von ’A’ischa, dass sie sagte: „Der Prophet, möge Allah ihn segnen und ihm Frieden geben, sowohl im Dunklen als auch im Licht sehen konnte.“

Es gibt viele korrekte Berichte über das Sehen der Engel und der Schaijatin durch den Propheten. Er war in der Lage, den Negus in Äthiopien zu sehen, und konnte deshalb [das Totengebet] für ihn beten. In der gleichen Weise, sah er (nach seiner Nachtreise) Jerusalem und beschrieb die Stadt den Quraisch. Er sah auch die Ka’aba, als er die Moschee in Medina baute. Ahmad ibn Hanbal und andere überlieferten, dass der Prophet elf Sterne der Pleijaden sehen konnte. Dies ist, Ahmad ibn Hanbal und anderen zufolge, das Maximum, was ein Mensch mit bloßem Auge zu sehen vermag. Klarsicht ist ein besonderer Wesenszug der Propheten und eine ihrer Eigenschaften. Abu Huraira überlieferte vom Propheten, möge Allah ihn segnen und ihm Frieden geben: „Als Allah der Allmächtige Sich Musa offenbarte, war er in der Lage, in der Dunkelheit der Nacht eine Ameise auf einem Stein zu sehen, der 30 Meilen [ca. 48 Kilometer] entfernt war.“ Aus diesem Grund ist es auch nicht unmöglich für unseren Propheten in der Lage zu sein, das zu tun, was wir eben über die Nachtreise erwähnt haben und die Ehre, die er bei dem Erblicken als eines der größten Zeichen seines Herren erhalten hat. Berichte wurden uns überliefert, wonach er Rukana, den stärksten der Leute seiner Zeit, niedergerungen hat und ihn zum Islam einlud. Abu Huraira sagte: „Ich sah niemanden, der schneller ging als der Gesandte Allahs, möge Allah ihn segnen und ihm Frieden geben. Es war so, als ob die Erde unter ihm rollen würde. Wir verausgabten uns, aber er war immer noch nicht müde.“ Eine andere seiner Qualitäten, war, dass sein Lachen nur ein Lächeln war. Wer sich jemandem zuwandte, dann wendete er sich ihm komplett zu. Wenn er ging, dann ging er so, als ob er einen Abhang heruntergekommen wäre.

 

Seine Beredsamkeit und sein reines Arabisch

Die Führung des Propheten in Redegewandtheit und Flüssigkeit der Sprache ist gut bekannt. Er sprach fließend und war fähig in der Debatte, sehr genau und klar in seinem Ausdruck. Seine Sprache war hell, er gebrauchte korrekte Bedeutungen und sie war frei von einem affektierten Ton. Ihm wurde die Meisterschaft der Sprache gegeben und er hob sich heraus durch seine erstaunlichen Maximen. Er lernte die Dialekte der Araber und sprach zu jeder ihrer Gemeinschaften in ihrem jeweiligen Dialekt. Er sprach mit jedem Araber in dessen Mundart. Er beantwortete ihre Argumente, indem er ihre eigenen rhetorischen Ausdrucksweisen verwendete. Mehr als einmal baten ihn viele Gefährten zu erklären, was er gerade [in der jeweiligen Mundart] gesagt hatte. Wer seine Hadithe und seine Biographie studiert, wird dies wissen und bestätigt finden. Die Art und Weise, in der er zu den Quraisch, den Ansar, den Leuten des Hidschaz und des Nadschd sprach, war nicht die gleiche, wie die, in der er zu Dhu’l-Msch’ar al-Hamdhani, Tihfa al-Handi, Qatan ibn Haritha al-’Ulaimi, al-Asch’ath ibn Qais, Wa’il ibn Hudschr al-Kindi und andere der Häuptlinge des Hadramaut und der Könige von Jemen. sprach. Was die alltägliche Sprache, seine berühmten Ansprachen und seine leicht verständlichen Aussagen und Maximen betrifft, so haben die Leute darüber ganze Bände geschrieben. Bücher wurden über deren Wortlaut und Bedeutung veröffentlicht.

Seine Sprache bestand aus einer unnachahmlichen Beredsamkeit und war unvergleichlich flüssig. Das wird durch einige Ausdrücke wie diese bewiesen: „Leute sind wie die Zinken eines Kammes“, „Ein Mann ist mit denen, die er liebt“, „Die Leute sind wie Gold- und Silberminen. Der beste von euch, wenn er Verstand hat, in der Dschahilijja [Zeit der Ignoranz, d.h. vor dem Islam] ist der beste im Islam“, „Ein Mann, der seinen eigenen Wert kennt, wird nicht zerstört werden“, „Diejenigen unter euch, die ich am meisten liebe und die mir am Tage der Auferstehung am nächsten sitzen werden, sind diejenigen mit dem besten Charakter - diejenigen, die Obdach geben, diejenigen, die Schutz gewähren und diejenige, die zusammenbringen“ oder auch „die beste Angelegenheit ist der mittlere Weg.“

Seine Gefährten sagten zum Propheten, möge Allah ihn segnen und ihm Frieden geben: „Wir finden niemanden, der eloquenter ist als du.“ Er entgegnete darauf: „Wie könnte es anders sein? Der Qur’an wurde auf meiner Zunge offenbart, einer deutlichen arabischen Zunge!“ Ein anderen Mal, sagte er: „Ich bin der eloquenteste unter den Arabern, denn ich stamme von den Quraisch ab und wurde unter den Banu Sa’d erzogen.“ Dies gab ihm die Stärke und Reinheit der Wüste gepaart mit der Beredsamkeit im Ausdruck der Stadt und Schönheit ihrer Worte. Dies wurde alles mit Göttlicher Unterstützung verbunden, die die Offenbarung begleitete und die kein Sterblicher nachvollziehen konnte.

Als Umm Ma’bad [eine Frau, die dem Propheten und Abu Bakr auf der Hidschra Obdach gab] ihn beschrieb, sage sie: „Süß in der Sprache, deutlich, ohne zu wenige oder zu viele Worte zu machen. Es war, als ob seine, möge Allah ihn segnen und ihm Frieden geben, Sprache aus aufgereihten Perlen bestand. Er hatte eine laute Stimme, die sehr melodiös war.“

 

Quelle: Islamische Zeitung

 

 

 

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Chadischa ®, die Frau des Propheten Muhammed (s)

 

1. Chadidscha, die erste Mutter der Gläubigen

 

1.1. Die Bedeutung Chadidschas für Muhammad (s)

 

"Mit keiner besseren (Frau) hat Allah mir sie (Chadidscha) ersetzt. Sie glaubte an mich, als die Menschen nicht glaubten. Und sie bestätigte mich, als die Menschen mich verleugneten. Und sie versorgte mich aus ihrem Vermögen, während die Menschen mir nichts gegeben haben. Und Allah bescherte mir Kinder von ihr, jedoch nicht von anderen Frauen. "

 

l. 2. Vorgeschichte

 

Muhammad (s) wuchs als Waise im Hause seines Onkels Abu Talib auf. Die Vormundschaft hatte Abu Talib übernommen, nachdem der Großvater 'Abdul-Muttalib, das Oberhaupt dieser Haschimitenfamilie, verstorben war. Abu Talib betreute Muhammad (s) etwa 17 Jahre lang. Er bildete in ihm eine starke Persönlichkeit von hoher Tugendhaftigkeit und gutem Ruf heran. Schon im Alter von zwölf Jahren nahm Abu Talib Muhammad (s) zum ersten Mal in Handelsgeschäften zu der damals üblichen Sommerreise (1) von Mekka(2) nach Syrien mit.

 

Im Alter von etwa 23 Jahren ließ Abu Talib ihn zum ersten Mal allein eine solche Handelsreise leiten, weil er davon überzeugt war, daß Muhammad (s) seine Vormundschaft und Fürsorge nun entbehren könne und fähig sei, seine Geschäfte selbständig zu führen.

 

Vor dieser Reise machte Abu Talib Muhammad (s) den Vorschlag, ihn bei der vermögenden Chadidscha als Geschäftsmann einzuführen. Chadidscha gewann Vertrauen zu ihm und finanzierte seine Karawane nach Syrien. Diese Reise verlief sehr erfolgreich und Chadidscha freute sich über den dabei erzielten großen Gewinn;

 

gleichzeitig war sie von der Ehrlichkeit, mit der Muhammad (s) ihre Interessen wahrgenommen hatte, sehr angetan. Auch durch seine Tugendhaftigkeit und seine sonstigen Vorzüge gewann er die Zuneigung Chadidschas und sie entschloß sich, ihn zu heiraten.

 

l. 3. Herkunft

 

Chadidscha bint Chuwailid ibn Asad ibn 'Abdal-'Ussa ibn Qusaiy kam aus dem reichen Stamme Quraisch und lebte in Mekka. Sie hatte daher, wie die übrigen Quraischiten, eine hohe soziale Stellung.

 

Durch zwei vorausgegangene Ehen mit edlen Mekkanern war sie eine mächtige, erfahrene und - nach deren Tod - ungewöhnlich wohlhabende Geschäftsfrau. Sie lebte als Witwe und betreute die aus den früheren Ehen hervorgegangenen beiden Kinder. Wegen ihrer hohen Stellung und ihres Reichtums wurde sie von vielen edlen Mekkanern umworben. Mehrere Bewerber, die um ihre Hand anhielten, wies sie jedoch zurück.

 

l. 4. Heirat

 

Im Jahre 594 n. Chr. war Chadidscha 40 Jahre alt, als sie sich zur Heirat mit Muhammad (s) entschloß. Chadidscha berichtete ihrer Nachbarin Nafisa bint Munaiy von ihrem geheimen Gedanken. Nafisa begrüßte ihren Entschluß, da sie viel Gutes über Muhammad (s) gehört hatte und übernahm die Vermittlungsrolle, wie von einigen Historikern überliefert wurde. Nach anderen Berichten bewarb sich Chadidscha direkt um Muhammad (s), weil sie als Witwe nur sich selbst gegenüber verantwortlich war und außerhalb jeder Vormundschaft stand. Im Gegensatz zu ihr lagen Muhammad (s) Heiratsgedanken fern. Er lebte von der Gesellschaft zurückgezogen und hielt sich meist im Freien, fern von den Menschen auf.

 

Eines Tages suchte Nafisa ihn auf und fragte ihn: "Warum ziehst du dich von der Welt zurück und verlierst dabei deine Jugend? Wünschst du nicht, einer Ehefrau beizuwohnen, damit sie dir Gesellschaft leiste und deine Einsamkeit leichter mache?" Muhammad (s) erwiderte: "Es liegt nichts in meiner Hand, womit ich eine Ehe führen könnte." Damit meinte er, er besäße nicht genügend Vermögen, um an eine Ehe denken zu können. Daraufhin überraschte Nafisa ihn mit der Frage: "Und wie wäre es, wenn dir Schönheit, Vermögen und Ehrbarkeit angeboten würden?" Darin lag eine Anspielung auf Chadidschas Bereitschaft mit ihm die Ehe einzugehen.

 

Nicht lange danach ging Muhammad (s) in Begleitung seiner beiden Onkel Abu Talib und Hamsa zu dem Hause Chadidschas und man kam miteinander überein. Dort versammelten sich dann zur Hochzeitsfeier die Angehörigen Chadidschas, an ihrer Spitze ihr Onkel 'Umar ibn Asad, der die Zustimmung zu ihrer Heirat gegeben hatte.

 

Abu Talib hielt eine Vorstellungsrede für Muhammad (s) vor Chadidscha und den Gästen: "Und nun, würde Muhammad mit einem Jüngling aus Quraisch aufgewogen, so würde er ihn überwiegen in Ehrwürdigkeit, Noblesse, Güte und Vernunft. Wenn es sich um Geringheit im Vermögen handelt, so ist das Vermögen vergänglich und wiederkehrend. Er wünscht sich Chadidscha und sie wünscht sich Muhammad."

 

Der Onkel Chadidschas verheiratete sie mit Muhammad (s), der ihr eine Morgengabe von 20 Schafen machte. (In einer anderen Überlieferung heißt es, eine Morgengabe von 13 Unzen Gold). Mit dieser Heirat verließ Muhammad (s) das Haus seines Onkels Abu Talib, in dem er sich ca. 17 Jahre lang aufgehalten hatte und nahm seinen Cousin 'Ali ® mit sich in sein neues Haus.(3) Diese Heirat Muhammads (s) gewinnt ihre besondere Bedeutung daher, daß sie nicht nur seine erste Heirat ist, sondern daß die Ehe auch fünfundzwanzig Jahre lang währte, in denen Chadidscha die einzige Ehefrau war, obwohl damals die Polygamie gang und gäbe war.

 

l. 5. Ehe

 

Die Ehe Muhammads (s) mit Chadidscha in Mekka zerfällt in zwei verschiedene Lebensperioden. Die ersten fünfzehn Jahre liegen vor seiner Berufung. In ihnen stand er Chadidscha nur als Mensch und Ehemann gegenüber. Der zweite Lebens- bzw. Eheabschnitt beginnt mit dem Berufungserlebnis und währt zehn Jahre lang. In diesen erlebte Chadidscha Muhammad (s) zugleich auch als Propheten. Ein weiterer Punkt, der diese Ehe von seinen anderen Ehen hervorhebt, ist darin zu sehen, daß Chadidscha die einzige Ehefrau war, die Muhammad (s) Kinder schenkte. Allerdings sind die beiden Söhne al-Qasim und 'Abdullah kurz nach ihrer Geburt verstorben.(4)Die vier Töchter: Saynab, Ruqaiyya, Umm Kulthum und Fatima(5) überlebten ihn. Muhammad (s), Chadidscha und die Kinder führten gemeinsam ein glückliches Familienleben. Ohne die Verpflichtungen seiner Familie gegenüber zu versäumen war es Muhammad (s) möglich, seinem Bedürfnis zu tiefem Nachdenken und Meditieren nachzugehen. Diese Neigung hatte bei Muhammad (s) schon in seiner Jugendzeit eingesetzt, wenn er sich, wie es häufig geschah, in der menschenleeren Umgebung vor Mekka aufhielt. Während er die Schafe hütete, hatte er viel Zeit zum Nachdenken. Tiefes Nachsinnen wurde ihm zu einer Gewohnheit sowie einem inneren Bedürfnis, förderte gleichzeitig aber auch seine Zurückhaltung gegenüber den Menschen. Später jedoch, unter den hohen Anforderungen des täglichen Lebens im Hause Abu Talibs und im Geschäftsleben, verringerte sich notwendigerweise seine Zurückhaltung und dementsprechend sein Bedürfnis nach Einsamkeit. Erst durch seine Heirat mit Chadidscha und der damit verbundenen Stabilisierung seiner finanziellen Lage war es ihm möglich, sich wieder öfter zurückzuziehen und seine Meditationen fortzusetzen. In den letzten drei Jahren seines ersten Lebensabschnittes mit Chadidscha, als Muhammad (s) sich dem Alter von vierzig Jahren näherte, zog er sich häufig in die Höhle Hira zurück. Dort sann er nach über Gott, Natur und Schöpfung, aber auch über die Vielgötterei seines Landes.

 

Für diese Hinwendung zum Religiösen hatte Chadidscha nicht nur Verständnis, vielmehr unterstützte sie ihn darin und ermöglichte ihm des weiteren seine Zurückgezogenheit. Sie überschattete ihn mit ihrem Schutz und schickte ihm ihre Männer zu seiner Betreuung nach.

 

l. 6. Offenbarung

 

Als Muhammad (s) eines Tages in der Höhle Hira auf einem Berg vor Mekka war, empfing er durch den Engel Gabriel (Dschibril) die himmlische Botschaft, durch die ihm der Auftrag Gottes zur Verkündigung des Islam übermittelt wurde. Der Text dieser ersten Offenbarung befindet sich in Sure 96 des Heiligen Qur'an:

 

 

 

"Lies. Im Namen deines Herrn, Der erschaffen hat,

 

Erschaffen hat den Menschen aus geronnenem Blut.

 

Lies! Und dein Herr ist der Allgütige,

 

Der gelehrt hat durch die Feder,

 

Den Menschen gelehrt hat, was er nicht wußte."

 

 

 

Als Muhammad (s) tief erschüttert und verwirrt nach diesem Erlebnis nach Hause kam und seiner Frau Chadidscha davon berichtete, umarmte und beruhigte sie ihn. Sie stärkte ihn voller Vertrauen und innerer Gewißheit mit den Worten: "Allah betreut uns, o du Vater des al-Qasim, freue dich und sei fest in dir!" Sie schwur:

 

"Ich hoffe, daß du der Prophet dieses Volkes wirst, bei Allah, du wirst niemals von Gott verlassen werden, denn du verbindest die Blutsverwandtschaft, du sprichst die Wahrheit, du erträgst die Härte des Daseins, du bewirtest die Gäste und du unterstützt die, die im Rechte stehen."

 

Chadidscha umsorgte ihren tief erschütterten Mann in diesen ersten schweren Stunden nach seinem Berufungserlebnis und ließ ihn die letzten Stunden dieser Nacht schlafen.

 

Früh am Morgen eilte sie zu ihrem betagten Onkel Waraqa ibn Naufal(6) und unterrichtete ihn von dem Geschehen. Waraqa erschrak darüber, hörte ihr jedoch genau zu. Dann beruhigte er sie mit folgenden Worten, die ihr Gewißheit gaben: "Heilig, heilig, so du mir glaubst, Chadidscha, zu ihm ist gekommen der große 'Na-mus' (Engel Gabriel), der auch zu Moses und Jesus kam. Wahrlich er ist der Prophet dieses Volkes! Sag ihm, er solle fest bleiben!" Darauf eilte sie froh zu Muhammad (s) zurück. Sie fand ihn noch im Schlaf und wartete auf sein Erwachen. Während sie ihn beobachtete, wachte er auf. Sie sah, daß er in einem sehr erschöpften, zugleich aber auch überwachen Zustand war, denn dies war der Augenblick in dem Muhammad (s) seine zweite Offenbarung empfing:

 

"O du, der du dich (mit einem Mantel) bedeckst!

 

Steh auf und warne,

 

Und verherrliche deinen Herrn,

 

Und halte dein Gewand rein,

 

Und meide das Abscheuliche. "

 

 

 

Diese Offenbarung befindet sich in Sure 74. Muhammad (s) berichtete seiner Frau von der zweiten Offenbarung und ergänzte: "Nun, die Zeit des Schlafes und der Ruhe ist zu Ende gegangen. Mir ist von Dschibril befohlen worden, die Menschen zu ermahnen, Allah anzurufen und Ihn allein zu verehren. - Wen soll ich rufen? Und wer wird annehmen?" Chadidscha antwortete ihm entschlossen:

 

"Ich nehme an, o Muhammad! rufe mich, ehe du einen anderen rufst! Ich werde mich dir ergeben, deine Botschaft bestätigen und an deinen Herrn glauben!"

 

Daraufhin berichtete sie ihm von dem Ausspruch ihres Onkels, was Muhammad (s) veranlaßte, zu ihm zu gehen. Als Waraqa ihn erblickte, sprach er: "Ich beschwöre, du bist der Prophet dieses Volkes! Du wirst verleugnet, gequält, abgewiesen und bekämpft werden. Sollte ich bis zu jenem Tage leben, an dem das geschieht, so werde ich mich einsetzen und in der Sache Allahs helfen." Muhammad (s) fragte ihn erwartungsvoll: "Werden sie mich abweisen?" Waraqa erwiderte: "Ja, denn keiner ist gekommen mit dem gleichen (Anliegen), welches du mit dir bringst, der nicht zum Feinde des Volkes geworden wäre. Ich hoffe, daß ich bis dahin leben werde."

 

l. 7. Verkündigung

 

Nun begann Muhammad (s) mit ganzer Kraft seine Botschaft den Menschen zu verkünden, ihm zur Seite Chadidscha, als erste Muslima. Sie schenkte ihm volles Vertrauen, gab ihm Geborgenheit und Sicherheit und erfüllte ihn mit Frieden, obwohl ihm durch Waraqa die künftigen Schwierigkeiten seiner Aufgabe prophezeit worden waren.

 

Zuerst gewann Muhammad (s) nur wenige Anhänger in Mekka. Obwohl Chadidscha, wie auch Muhammad (s), zu dem mächtigen Stamm Quraisch gehörten und beide ein sehr hohes Ansehen genossen, lehnten die Mekkaner, und unter ihnen vor allem die Quraischiten, seine Botschaft absolut ab und bekämpften ihn mit allen Mitteln. Der Erfolg von Muhammads (s) Botschaft hätte nämlich den Sturz der Quraisch mit ihrem Ruhm bedeutet, die Vernichtung ihrer Religion und die Zerstörung ihrer Götter, die schon ihre Väter und Urväter verehrt hatten. Auf Chadidscha und ihren Mann wurde daher in jeder Form, moralisch und materiell, Druck ausgeübt, um Muhammad (s) zur Beendigung der Verkündigung seiner Botschaft zu bewegen. Chadidscha stand trotzdem immer zu ihrem Mann, dem Auserwählten, und erduldete alle Demütigungen der Quraischiten und der Mekkaner. Die Schikanen gingen so weit, daß niemand mehr in Mekka von ihnen etwas kaufte oder an sie verkaufte, weder Waren noch Nahrungsmittel. Es entwickelte sich eine Art vollständiger Boykott durch den sie beinahe zugrunde gegangen wären. Daher mußte Chadidscha, begleitet von ihrem Manne, ihr Haus verlassen und sich unter dem Schutz Abu Talibs, des Oheims ihres Mannes, begeben, in dessen Haus sie für drei Jahre Aufnahme fand. Dies alles war besonders schwer für Chadidscha zu ertragen, denn sie war mittlerweile schon etwa 62 Jahre alt. Erst nach dreijährigem Aufenthalt in dem Haus von Abu Talib konnte Chadidscha wieder in ihr Haus zurückkehren.

 

Wie hart Chadidscha dieses Schicksal getroffen hatte, zeigt die Tatsache, daß sie bereits drei Tage nach der Rückkehr in ihr Haus im Alter von fünfundsechzig Jahren verstarb. Chadidscha verließ die Welt und ließ Muhammad (s) mit vier Töchtern und seiner kleinen Gemeinde allein zurück.

 

Das Jahr in dem Chadidscha starb wurde "das Jahr der Trauer" genannt. Nach ihrem Tod begann für Muhammad (s) eine Zeit voller neuer Schwierigkeiten und Härten.

 

l. 8. Stellung Chadidschas zum Islam

 

Chadidscha hat unter den Ehefrauen des Propheten nicht nur in menschlicher Hinsicht eine Sonderstellung, sondern auch in religiöser Hinsicht. So ist Chadidscha die erste Frau, die an Muhammad (s) und seine Botschaft glaubte. Auch unterstützte sie ihn mit all ihrer Kraft und ihrem Vermögen, bis hin zur Selbstaufopferung in seine Botschaft. Dem entspricht auch ihre besondere Stellung vor Gott: "Wahrlich, Allah übermittelt dir Grüße, o Chadidscha!" lautet beispielsweise eine Überlieferung nach Muhammad (s); an keine andere Ehefrau ist ein ähnlicher Gruß ergangen.

 

Der Qur'an geht in Sure Ad-Duha (93/6-8) auf ihre Ehe mit Muhammad (s) ein:

 

"Hat ER dich nicht als Waise gefunden und dir Obdach gewährt?

 

Und dich herumirrend gefunden und rechtgeleitet!

 

Und dick bedürftig gefunden und reich, gemacht!"

 

 

 

Chadidscha trägt den Titel: "Die erste Muslima" und "Die erste Mutter der Gläubigen", wodurch sie vor allen muslimischen Frauen und auch vor den anderen Müttern der Gläubigen ausgezeichnet ist.

 

Als Chadidscha Muhammad (s) und die Welt verließ, hatte die islamische Botschaft bereits festen Boden gewonnen. Sie war nicht nur in ganz Arabien bekannt, sondern auch außerhalb, sogar bis Abessinien, verbreitet.

 

Hind, der Sohn Chadidschas aus erster Ehe, wurde von ihr und Muhammad (s) dem Islam zugeführt.

 

Die Tochter Chadidschas aus zweiter Ehe ist ebenfalls als Muslima verstorben. Sie trug den Titel "Tochter der Reinen" (=bint at-Ta-hira), so genannt nach ihrer Mutter, die man nach ihrem Tod als "die Reine" (at-Tahira) bezeichnete.

 

Chadidscha war Muhammad (s) mehr als eine Ehefrau. Zugleich war sie Muhammad (s), dem Waisen, eine Mutter, und Muhammad (s), dem verheißenen Propheten, eine Schützerin, und Muhammad (s), dem Tapferen, eine Inspiratorin, und nicht zuletzt dem Propheten, dem Auserwählten, eine Quelle der Gewißheit, der Geborgenheit, des Friedens und des Vertrauens.

 

 

 

 

--------------------------------------------------------------------------------

 

1, Sommerreise: In der vorislamischen Zeit war es auf der arabischen Halbinsel üblich, daß zweimal im Jahr Handelsreisen unternommen wurden, nämlich die "Winterreise" und die "Sommerreise". Im Winter zogen die Mekkaner mit ihren Karawanen nach Süden (Jemen) und im Sommer nach Norden (Syrien). Über diese Reisen berichtet der Qur'an in Sure 106.

 

 

2, Mekka war das Handelszentrum zwischen den Kontinenten Asien und Afrika. Als solches war es der Ausgangspunkt der zwei großen Handelsreisen des Jahres (vgl. Sommerreise).

 

 

3, 'Ali, der Sohn Abu Talibs, war von frühester Kindheit an Muhammad (s), seinem Cousin, sehr verbunden. Er war der erste Junge, der an Muhammad (s) glaubte und seine Botschaft bestätigte. Später wurde 'Ali durch die Heirat mit Fatima auch Schwiegersohn des Propheten Muhammad (s).

 

Außerdem erwarb 'Ali ein sehr hohes Ansehen bei Muhammad (s) und hatte besondere Bedeutung für die islamische Gemeinschaft. Nach Muhammads (s) Tod wurde er zum vierten Kalifen gewählt.

 

 

4, Die beiden Jungen, die Chadidscha Muhammad schenkte, sind kurz nach ihrer Geburt gestorben. Ebenso verstarb Ibrahim, der Sohn, den Maria Muhammad schenkte. Dies bedeutet, daß nur die Töchter Muhammad überlebten.

 

 

5, Unter den Töchtern des Propheten spielen Ruqaiyya und Fatima im Islam eine bedeutende Rolle. Ruqaiyya war mit 'Usman, dem dritten Kalifen, verheiratet und Fatima mit 'Ali, dem vierten Kalifen.

 

 

6, Waraqa ibn Naufal war ein betagter Herr, der sich mit den Offenbarungsreligionen beschäftigte. Er war bekannt für seine umfangreichen Kenntnisse des Juden- und Christentums. Entgegen der allgemeinen Anschauung seiner Umwelt war er Monotheist. Er lehnte schon damals den Glauben seiner Landsleute ab und war deshalb kein Heide. Da er das Christentum ausführlich studiert hatte, wußte er, daß ein Prophet verheißen war und kommen würde. Vgl. Qur'an 7/157 und 61/7, welcher lautet: "Und (gedenke der Zeit) da Jesus, der Sohn der Maria, sprach: "Oh ihr Kinder Israels! Ich bin fürwahr von Allah zu euch gesandt, um das zu bestätigen, was von der Thora bereits vor mir da war, und um zu verkünden, daß ein Gesandter nach mir kommen wird, dessen Name Ahmad sein wird."..."

 

 

Quelle: Internet

 

by Muhammed Faruk

 

http://enfal.de/grund15.htm

 

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Die Mütter der Gläubigen

 

Sawda, die zweite Mutter der Gläubigen

 

l. Ausspruch

 

"Bei Allah, ich lege keinen Wert darauf, Ehemänner zu bekommen, jedoch wünsche ich mir, daß Allah mich am jüngsten Tag als Ehefrau des Gesandten Allahs wiederauferstehen läßt. "

 

2. Vorgeschichte

 

Der Verlust Chadidschas hinterließ bei Muhammad (s) großen Kummer und tiefe Trauer. Tage und Nächte folgten einander: schwer, dunkel und einsam. Muhammad (s) trug nun sowohl die Last der Verantwortung für seine Botschaft und seine kleine Gemeinde, als auch für die Betreuung und Erziehung seiner Töchter. Daneben hatte er auch noch für sich selbst zu sorgen. Seine Gemeinde unterstützte ihn dabei bis zum äußersten. Bis zum Ablauf der traditionellen Trauerzeit versuchten sie jedoch nicht, ihm eine Heirat vorzuschlagen, um ihm Chadidscha zu ersetzen und ihn zu entlasten.

 

In der islamischen Gemeinde befand sich eine Frau namens Chaula bint Hakim. Diese bemühte sich, nachdem die Trauerzeit zu Ende gegangen war, den Propheten von der Notwendigkeit einer neuen Ehe zu überzeugen, seinetwillen und zum Wohle der Gemeinde. Außerdem wollten sie Muhammad (s) seiner sorgenvollen Einsamkeit entreißen, denn die Erfüllung der prophetischen Aufgabe forderte alle seine Kräfte. Allein aus diesen Gründen fehlte ihm eine Ehefrau, die ihn von seinen häuslichen Pflichten entlasten könnte. Chaula faßte sich ein Herz und ging zu dem Propheten, um ihm eine erneute Heirat vorzuschlagen. Als sie bei ihm angelangt war, sprach sie: "0 du Gesandter Allahs! Ich sehe, daß durch den Verlust Chadidschas die Einsamkeit in dich gedrungen ist."

 

Der Prophet antwortete: "Gewiß, denn sie war die Mutter der Kinder und das Oberhaupt des Hauses." Chaula blickte um sich und sammelte all ihre Kraft, um dem Propheten einen Heiratsvorschlag zu machen. Durch ihre Worte tauchte bei ihm die Erinnerung an jenen Tag auf, als Nafisa bint Munaiy zu ihm gekommen war und eine Heirat vorgeschlagen hatte. Dies war vor etwa fünfundzwanzig Jahren geschehen, als ihm Chadidscha als Ehefrau angeboten worden war. Daher schaute der Prophet Chaula an und fragte: "Wer nach Chadidscha?", womit er meinte, wer ihm Chadidscha ersetzen könne. Chaula erwiderte rasch: '"Aischa, die Tochter des dir liebsten Menschen." Damit meinte sie Abu Bakr as-Siddiq, den ersten Mann, der an Muhammad (s) geglaubt und seine Botschaft bestätigt hatte.(1) Er war für Muhammad (s) Bruder, Gefährte und Freund in einem. Muhammad (s) war erfreut, brachte jedoch Bedenken vor: "0 Chaula, sie ist noch zu jung!" Chaula, die auf diesen Einwand vorbereitet war, erwiderte: "Du kannst doch jetzt bei ihrem Vater um sie werben und dann warten, bis sie herangewachsen ist." Der Prophet, der sich mit dem Gedanken einer neuen Ehe abgefunden hatte, entgegnete: "Aber wer wird mir das Haus und seine Angelegenheiten besorgen, und wer wird die Töchter des Gesandten betreuen?" Da Chaula auch daran schon gedacht hatte, war sie mit zwei Heiratsvorschlägen gekommen. 'Aischa sollte den Propheten erst in zwei oder drei Jahren heiraten; zuvor aber sollte die Witwe Sawda, die Tochter des Sam'ah, die Ehe mit ihm eingehen und zugleich die Sorge für ihn und seine vier Töchter übernehmen. Mit diesen beiden Vorschlägen war Muhammad (s) einverstanden. Daraufhin ging Chaula zuerst zu Abu Bakr, wo sie um 'Aischa bat, und danach zu Sam'ah, um für Muhammad (s) um die Hand Sawdas zu werben. Beide Bewerbungen waren erfolgreich.

 

 

 

3. Herkunft

 

Sawda war die Tochter des Sam'ah, Sohn des Qais, Sohn des 'Abd Schams, Sohn des 'Abd Widd aus dem Stamm 'Amer. Ihre Mutter war as-Samus, die Tochter Qais, aus dem Stamm Adei, aus dem Stamm an-Nadschar. Nach einem anderen Bericht war sie die Tochter Qais, Sohn des Sayd, Sohn des 'Amr. Sawda lebte in Mekka und war zuvor verheiratet mit ihrem Cousin, as-Sakran, Sohn des 'Amr. Sawda und ihr Mann, zählten zu den ersten Muslimen. Zusammen mit den anderen Anhängern Muhammads (s) wurde sie in Mekka um ihres Glaubens willen gequält und geschlagen.

 

Wegen der unerträglichen Verfolgung der Muslime kam es zur ersten Emigration nach Abessinien, an der auch Sawda und ihr Mann teilnahmen. In dieser Emigration verstarb nach den meisten Berichten Sawdas Mann. Nachdem der Islam sich in Mekka gefestigt hatte, wurden die Emigranten zurückgerufen. Mit ihnen kehrte auch Sawda in ihre Heimat zurück, wo sie als Witwe lebte.

 

4. Heirat

 

Chaula kam als Vermittlerin zu dem Hause Sawdas und begrüßte sie mit den Worten: "Welche Güte und welchen Segen gewährte dir Allah, Sawda!" Sawda fragte erstaunt: "Und welche (Güte) ist das, Chaula?" Chaula antwortete: "Der Gesandte Allahs schickt mich, um dich für ihn zu werben." Sawda reagierte froh, aber zugleich beherrscht, indem sie Chaula aufforderte, zunächst ihren Vater zu unterrichten, und wies sie zum Zimmer, in dem dieser sich aufhielt.

 

Ihr Vater war ein betagter Mann, der fest an seinem alten Glauben hing. Als Chaula ihm die Bewerbung vortrug, äußerte er sich über die Person Muhammads (s): "Edel, fähig." Dann fragte er: "Und was sagt deine Gefährtin (Sawda) dazu?" Sie erwiderte: "Sie mag es." Darauf ließ Sam'ah seine Tochter holen und fragte sie: "O Sawda, diese hier behauptet, daß Muhammad ibn 'Abdullah sie nach dir geschickt habe, um dich zu werben. Er ist fähig, willst du, daß ich dich an ihn verheirate?" Sawda antwortete: "Ja!" Danach schickte Sam'ah Chaula zurück zu Muhammad, um ihn zu holen und die neue Heirat abzuschließen.

 

5.Ehe

 

Die zweite Heirat Muhammads (s) wurde vollzogen. Doch niemand in der islamischen Gemeinschaft wollte glauben, daß Sawda die Stellung Chadidschas einnehmen könnte. Denn Sawda war bereits in fortgeschrittenem Alter und daher von niemandem als mögliche Ehefrau angesehen worden. Im Hause des Propheten war Sawdas Situation nicht einfach. Es war ihr immer bewußt, wie hoch angesehen ihr Mann war, und daß sie selbst von einfachem Stand, arm und dazu betagt war. Auch wenn sie sich mit Chadidscha verglich, so fiel dieser Vergleich, was Rang, Stellung und Vermögen betraf, immer zu ihren Ungunsten aus. Diese Überlegungen führten dazu, daß sie sich vor dem neuen Leben fürchtete. Jedoch verband sie ihr Glauben auf das Innigste mit dem Propheten.

 

Sawda war sich bewußt, daß der Prophet sie vor allem aus Güte und Barmherzigkeit geheiratet hatte und sah daher ihre Aufgabe in erster Linie in der Betreuung des Hauses und der Kinder des Propheten. Sie war der Überzeugung, daß sie Muhammad (s), den Menschen, geheiratet hatte, nicht jedoch Muhammad (s), den Propheten.

 

Als Sawda in das Haus des Gesandten aufgenommen wurde, bedeutete dies zweierlei für sie, einmal eine Art Belohnung für ihre Person, da sie eine der ersten Muslime war, die dem Druck der Mekkaner nicht nachgegeben hatte und der Botschaft treu geblieben war. Zum anderen bedeutete es die Aufnahme unter den Schutz des Propheten und zugleich eine sichere Versorgung für sie.

 

6. Stellung Sawdas zu Muhammad

 

Sawda war dem Propheten eine freundliche, gütige, bescheidene und zugleich fröhliche Ehefrau. Oft erzählte sie ihm lustige Dinge, durch die sie ihn zum Lachen brachte. Sie erzählte ihm zum Beispiel von einem Vorgang, bei dem sie lange hinter ihm gebetet hatte: "Ich habe hinter dir die Nacht hindurch gebetet, o du Gesandter Allahs, und fiel nieder mit dir, bis ich meine Nase festhalten mußte, da ich fürchtete, daß Blut aus ihr tropfen würde." Darüber lächelte der Prophet zunächst, dann mußte er lachen.

 

Sawda betreute das Haus länger als zwei Jahre allein, bis 'Aischa hinzukam. Diese künftige Ehe Muhammads (s) mit 'Aischa lastete schwer auf Sawdas Seele, da 'Aischa jung und angesehen war. 'Aischa war die Tochter des ersten und wichtigsten Helfers des Propheten und des Mannes, der ihm am liebsten war und am nächsten stand. Wie bedeutend die Stellung ihres Vaters Abu Bakr in der islamischen Gemeinschaft war, zeigte sich u. a. darin, daß er später als erster Kalif eingesetzt wurde. Wegen 'Aischas Herkunft und der Liebe des Propheten räumte Sawda ihr nach der Heirat die erste Stelle im Hause des Propheten und in der Gemeinde ein. Zugleich bemühte sich Sawda, 'Aischa in allem zufriedenzustellen und kümmerte sich mit allen Kräften um sie, auch um Muhammad (s) zu gefallen. Sawdas kluge Einsicht in ihre schwache Position und ihre Welterfahrung bewog sie zu ihrem großmütigen Verzicht gegenüber 'Aischa.

 

Sawda zeigte gegenüber 'Aischa und später gegenüber den anderen Ehefrauen des Propheten keine Eifersucht. Auch brachte sie keine Beschwerden über sie vor ihren Mann.

 

Dies alles fiel ihr sicher besonders schwer, da der Prophet keine zärtliche Neigung für sie empfand. Wenn man bedenkt, daß sie zur Zeit ihrer Heirat mit Muhammad (s) nach einem Bericht etwa hundert Jahre alt gewesen sein soll, wird dies wohl verständlich. Doch hatte der Prophet Mitleid mit ihr und wollte ihr nicht das Gefühl vermitteln, sie sei nicht gleich den anderen Frauen in seiner Liebe. Immer wieder versuchte Muhammad (s), ihr sein Herz zu öffnen, doch gehorchte ihm seine menschliche Natur nicht. Das äußerste, was er ihr zu gewähren vermochte, war, ihr die gleiche Behandlung wie den anderen Frauen in Unterhalt, Wohnung und der ihr zustehenden Nacht zuteil werden zu lassen. Liebe und Zuneigung vermochte er für sie jedoch nicht zu empfinden. Dennoch kam es so weit, daß der Prophet, als einmal ihre Nacht gekommen war, ihr vorschlug, sich von ihr zu scheiden; so der eine Bericht. Nach einem anderen Bericht, schickte er ihr eine Botschaft mit dem Scheidungsvorschlag.

 

Sie lehnte ihn ab und bat, er möge sie doch behalten. Ihre Bitte kleidete sie in die Worte: "O, bei Allah, ich lege keinen Wert darauf, Ehemänner zu bekommen, jedoch wünsche ich mir, daß Allah mich am Jüngsten Tage als Ehefrau des Gesandten wiederauferstehen läßt. Ich werde meine Nacht 'Aischa schenken." Muhammad (s) war tief beeindruckt von ihren Worten und fühlte tiefes Erbarmen mit ihrer Bescheidenheit. Er widerrief seinen Scheidungsvorschlag und beließ Sawda in seinem Hause.

 

'Aischa war Sawda sehr dankbar für die zusätzliche Nacht und dieser Verzicht verstärkte die Bindung zwischen beiden. Später schloß Sawda sich der Partei 'Aischas an. Sawda führte ein ruhiges Leben im Hause des Propheten und lebte sogar länger als er. Sie selbst verstarb - so ein Bericht - am Ende der Regierungszeit des zweiten Kalifen 'Umar ibn al-Khattab. Nach ihrem Tod faßte 'Aischa ihre Meinung über Sawda in den Worten zusammen: "Es gibt unter den Menschen niemanden, den ich wegen seines Charakters mehr liebe als Sawda, obwohl sie etwas Schärfe hatte." (ebenda).

 

 

 

(1) Abu Bakr as-Siddiq ist der erste männliche Erwachsene, der den neuen Glauben, Muhammads Botschaft, annahm, nach dem Jugendlichen 'Ali, dem Sohn Abu-Talibs, und dem jungen Diener Sayd. Abu Bakr bekam diese Bezeichnung "as-Siddiq", d.h. "der Bestätiger", da er Muhammads Wahrhaftigkeit immer ohne Zweifel bestätigt hatte.

 

Quelle: Internet

 

by Muhammed Faruk

 

http://enfal.de/grund28.htm

 

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Die dritte Mutter der Gläubigen

Aischa

 

 

Nehmt (ihr) die Hälfte eurer Religion von dieser humaira (Aisha). Dieser Anspruch Mohammeds a.s.s. weist auf Aischa als Quelle der Überlieferung hin. Somit gilt Aischa für die Hadith-Sammler als wichtigste, unmittelbare quelle der Überlieferung für den zweiten Bestandteil des Islam, die Sunna , worin die Taten und Worte des Propheten a.s.s. festgehalten sind.

 

Aischa ist in Mekka geboren. Wie berichtet, liegt ihr Geburtsjahr vier oder fünf Jahre nach dem Beruftingserlebnis des Propheten Mohammed a.s.s.- Sie war von Geburt an eine Muslime, da ihre Eltern schon zuvor den Islam angenommen halten. Daher war sie und ihre Schwester Asma im Islam auferzogen worden.

 

 

 

Gelegentlich seiner Besuche im Hause Abu Bakrs hatte Mohammed a.s.s. Aischa Kennengelernt. Aischa war von fröhlichem und lebhaftem Wesen, was Mohammed a.s.s. anzog und zu manchem Scherz zwischen ihm und dem Kinde führte. Auch ihre Klugheit beeindruckte ihn sehr.

 

Wie sehr sie sein Herz gewann, kommt in den Worten Mohammeds a.s.s. an ihre Mutter zum Ausdruck: " Oh, Umm Rumman, sei gütig zu Aischa und hebe sie mir auf."

 

 

 

Wir kommen zurück zu der Zeit , da Chawla dem Propheten a.s.s. die Ehe mit Aischa vorschlug. Die eheliche Verbindung Mohameds mit Aischa sollte die Bande, die zwischen Mohammed und seinem besten treuen Freund Abu Bakr bestanden, weiter stärken und vertiefen.

 

 

 

Chawla berichtete von dieser Heirat :" Ich trat in das Haus Abu Bakrs und traf sogleich auf Umm Rumman, die Mutter Aischas, da sprach ich zu ihr: "Oh, Umm Rumman , welche Güte und Segen brachte Allah zu dir" Sie fragte :" Was ist das ?" Chawia antwortete:" Der Gesandte Allahs schickte mich, um Aischa für ihn zu werben." Um Rumman bat sie zu warten bis Abu Bakr nach Hause käme. Als Abu Bakr heimkehrte , überbrachte ihm Chawia die frohe Botschaft. Abu Bakrs erste Überlegung fand in den Worten Ausdruck: "Eignet sie sich für ihn? Sie ist doch eher die Tochter seines Bruders."

 

Mit diesen Worten Abu Bakrs kehrte Chawia zu dem Propheten zurück. Mohammed a.s.s. sandte durch sie an Abu Bakr die Antwort : "Du bist mein Bruder im Islam und ich der deine, deine Tochter eignet sich für mich." Nachdem Abu Bakr dies gehört hatte, bat er Chawla, Geduld zu haben und zu warten. Dann ging er hinaus, ohne ihr eine Antwort erteilt zu haben. Chawla verstand sein Zögern nicht. Um sie zu beruhigen, erläuterte Umm Rumman ihr: "Nun, A-Mutamm ibn Adi hat für seinen Sohn um Aischa geworben. Bei Allah, Abu Bakr hat noch niemals etwas versprochen und es dann nicht gehalten.

 

 

 

In der Zwischenzeit war Abu Bakr zu AI-Mutaam gegangen und fand dort zunächst nur seine Frau vor. Seine Grüße erwiderte sie mit den scharfen Worten: "Oh, du Sohn von Abu Quhafa (=Abu Bakr), ließen wir unseren Sohn deine Tochter ehelichen, würdest du ihn wohl von seinem Glauben abbringen und statt dessen in deinen Glauben hineinbringen. Abu Bakr gab ihr keine Antwort, sondern blickte zu ihrem Manne, A-Mutamm, hin und fragte : "Was sagt diese (deine Frau)?" A-Mutamm erwiderte :" Sie sagt das, was du gehört hast!" Abu Bakr ersah daraus, daß es wegen der bitteren religiösen Feindschaft- AI-Mutamm mit seiner Familie war einer der schärfsten Gegner des Islam- nie zu einer Ehe kommen würde Seiner Verpflichtung ledig, verließ er das Haus des A-Mutamm und dankte Allah, daß Er ihn von seinem Versprechen befreit hatte. Zurückgekehrt, bat er Chawia, den Propheten zu ihm zu holen, und der Heiratsvertrag wurde abgeschlossen.

 

 

 

Zu dieser Zeit war Aischa sechs oder sieben Jahre alt. Ihre Morgengabe betrug fünfhundert Dirham.

 

Dieser Heiratsvertrag entspricht in etwa der heutigen Verlobung. Die Hochzeit und der Vollzug der Ehe fand erst drei Jahre später in Medina statt. Obwohl Aischa so jung war, sah niemand in Mekka in dieser Verlobung etwas Ungewöhnliches. Man empfand sie als durchaus normal, da Aischa schon zuvor mit Gubair , Sohn des Al­Mutamm, verlobt gewesen war. Dies, obwohl den Mekkanern jedes Mittel recht war, um Mohammed zu bekämpfen. Daher erhob auch keiner der Gegner Mohammeds einen Vorwurf gegen diese Verlobung.

 

 

 

Als Mohammed Sawada geheiratet hatte, beließ er Aischa im Hause ihres Vaters in Mekka. Ab und zu hatte er sie besucht, wenn er sich mit seinem treuen Freund Abu Bakr, was öfter vorkam, zu besprechen hatte.

 

 

 

In dieser Zeit fühlte Mohammed a.s.s. sich, trotz seiner Ehe mit Sawada, die um sein Wohl bemüht war, einsam und fremd., da er in Sawada nicht die Erfüllung seines Lebens fand, und fremd, weil die Mekkaner und sogar sein eigner Stamm ihn sehr schlecht behandelten.

 

Im dritten Jahr der Verlobung mit Aischa gestaltete sich die Situation für Mohammed a.s.s. und seine Anhänger, darunter Abu Bakr, immer gefahrenvoller durch die zunehmende Verfolgung der Mekkaner. So planten die Mekkaner u.a. auch Mohammed zu ermorden.

 

 

 

Emigration

Da der Islam in Mekka über dreizehn Jahre lang keinen festen Boden gewonnen hatte, und seine Fortexistenz in Frage stand, empfing Mohammed a.s.s. die göttliche Aufforderung, nach Medina auszuwandern. Dadurch wurde der Islam gefestigt. Von seinem Entschluß zu emigrieren, hatten nur Abu Bakr, Aischa und ihre Schwester Asma Kenntnis. Abu Bakr bereitete alles für den gemeinsamen Auszug aus Mekka vor und war auch Mohammeds a.s.s. einziger Begleiter auf der gefahrvollen Wanderung nach Medina. Abu Bakrs Haus, seine Frau und seine Kinder, folgten kurz danach in einem Zug weiterer Emigranten. Mit diesen Auszug verlor Abu Bakr und seine Familie den großen Besitz in Mekka, sein Landgut und seinen Viehbestand.

 

 

 

Herkunft

Aischa ist die Tochter Abu Bakrs aus dem Stamme Quraish. Ihre Mutter ist Umm Rumman aus dem Stamme Al­harit. Die Familien der beiden Elternteile Aischas waren hoch angesehen. Die Stämme Quraisch und AI-Harit waren bekannt für adlige Gesinnung, Wohltätigkeit und hohen Gerechtigkeitssin. Aischas Vater war wohlangesehen wegen seines guten Charakters und seiner Hilfsbereitschaft. Er war Geschäftsmann und zugleich erfahren in allen Angelegenheiten seines Stammes Quraisch. Abu Bakr ist der erste erwachsene Mann, der Muslim wurde, d.h. der erste Mann nach Mohammed a.s.s., der den Islam angenommen hatte, und sich selbst mit allem seinem Vermögen den Islam aufopferte. Dazu hatte er viele hervorragende Männer für den Islam gewonnen.

 

 

 

Ehe

Nachdem Mohammed a.s.s. und Abu Bakr sich in Medina niedergelassen hatten, schlug Abu Bakr dem Propheten vor, er möge jetzt Aischa zu sich nehmen. Die Heirat fand nur im kleinsten Familienkreise statt, im Hause Abu Bakrs, ohne Feierlichkeiten. Aischa sagt von ihr;" Der Prophet hat mich geehelicht im Hause meines Vaters und es wurde damals kein Schaf geschlachtet. Ich war zu dieser Zeit im Alter von neuen Jahren.

 

 

 

Darauf nahm Mohammed a.s.s. Aischa zu seinem Hause. Aischa bekam dort ihr Zimmer neben Sawda und lebte fortan mit ihr gemeinsam. Aischa blieb mit der Liebe ihres Mannes nicht lange allein. Denn bald folgte die Heirat Mohammeds a.s.s. mit Hafsa. Später folgten weiter Heiraten mit Zainab bint Chuzaima, Umm Salma, Zainab bint Gahs, Safia bint Huyaiy und Umm Habiba. Danach kam Maria die Ägypterin, die Mohammed a.s.s. einen Sohn schenkte.

 

 

 

Die Beteilung dieser anderen Ehefrauen an dem Leben Mohammeds a.s.s. als Gesandter Allahs, brachte Aischa Verständnis entgegen. Denn Aischa war, gleich den anderen Gläubigen, der Überzeugung, daß der Gesandte Alialts seine Ehen-deren Art und Zweck der Gemeinschaft offenbar waren- im Rahmen der Ausübung und Förderung seiner Botschaft geschlossen hatte, nicht jedoch zur Befriedigung seiner eignen Begierden, wie manche Orientalisten unterstellen.

 

 

 

Da Aischa selbst keine Kinder bekam nahm sie als ihr Bruder Abdar-Rahm starb, seinen Sohn und seine Tochter unter ihre Betreuung. Dieser Sohn, AI-Qasim, fand nach dem Tode Aischa für ihr Verhalten die Worte:" Ich habe keine Mutter gesehen, die wohltätiger als sie (Aischa) war.

 

Quelle: Die Wahrheit

 

@ Ekrem Yolcu

http://enfal.de/aisha.htm

 

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Die vierte Mutter der Gläubigen

Schützerin des Heiligen Qur`an- Hafsa

 

 

"Oh, Töchterlein, stelle dich der,der ihre Schönheit und die Liebe des Gesandten Allahs gefällt, nicht gleich. Bei Allah, ich habe erfahren, daß der Gesandte Allahs a.s.s. dich nicht liebt, und wenn ich nicht da wäre, hätte er sich von dir scheiden lassen"

 

Hafsa war zuvor mit Hunaif Adi aus dem Stamme Quraisch verheiratet gewesen. Hunaif nahm an beiden Emigrationen der

 

Muslime, nach Abbessinien und nach Medina teil und wurde zu den Gefährten des Propheten a.s.s. gezählt. Er nahm als

 

einziger aus seiner Familie an der Schlacht von Badr teil. Nachdem er in der Schlacht von Uhud verwundet worden war,

 

verstarb er in Medina. Als Witwe hinterließ er Hafsa, die Tochter des Omar ibn Al Kattab. Hafsa war erst zwölf Jahre alt.

 

 

 

Nach dem Tode ihres Mannes kehrte Hafsa in das Haus ihres Vaters zurück. Dort verbrachte sie betrübt und traurig ihre Tage,

 

bekümmert, daß ihre Jugend so einsam und abggeschieden verrann. Dies bereitete ihrem Vater tiefe Sorge. Nachdem er über

 

sechs Monate lang die Trauer Hafsas ertragen hatte, entschloß er sich, ihr einen Ehemann zu suchen. Bei seinen Überlegungen kam er dabei auf seinen Freund Abu Bakr ibn Abi- Quhafa, der zugleich der erste Gefährte des Propheten a.s.s. und dessen Schwiegervater war. Beim Überdenken gefiel Omar der Gedanke immer mehr. Denn Abu Bakr war ein erfahrener Mann von gütigem Charakter, ruhig und zuverlässig, und würde seine Tochter Hafsa ohne Zweifel gut behandeln und die Trauer der Witwenschaft von ihr nehmen. Auch dachte Omar, daß eine Ehe mit Abu Bakr ihn mit dem Propheten a.s.s. mehr in Verbindung bringen würde.

 

 

 

Heirat

Nachdem er dies überdacht hatte, gab es für Omar kein Zaudern und er ging zu Abo Bakr und berichtete ihm über seine Hoffnungen für seine Tochter Hafsa. Doch Abu Bakr, der ihm schweigend zuhörte, erwiderte seinen Vorschlag mit keinem Wort. Die Ablehnung Abu Bakrs, Hafsa zu heiraten, traf Omar sehr tief. Denn es schmerzte ihn, zu glauben, daß Abu Bakr, nachdem er ihm seine Tochter angeboten hatte, ihm die Beleidigung zufügen könnte, Hafsa abzulehnen. In Zorn und tiefer Sorge verließ er das Haus Abu Bakrs. Doch brachte ihn dies nicht von seinem Vorhaben ab, seine Tochter zu verheiraten. So führten ihn seine Überlegungen zum Hause Osman ibn Affan.

 

 

 

Osman ibn Affan war mit Ruqayia, der Tochter des Propheten a.s.s. verheiratet gewesen. Doch war Ruqaiya kurz nach ihrer Rückkehr nach Medina von der ersten Emigration der Muslime nach Abbessinien gestorben. Osman war daher schon längere Zeit Witwer. Er war wegen seines guten Charakters, seiner Frömmigkeit und infolge seiner Stellung zu Mohammed a.s.s., als dessen Schwiegersohn, hochangesehen unter den Muslimen. Nachdem Omar dies überdacht hatte, bot er Othman seiner Tochter Hafsa zur Ehefrau an. Othman zögerte mit seiner Antwort und bat Omar einige Tage zu warten. Danach zog er sich von dem Angebot zurück, mit den Worten: "Ich will jetzt nicht heiraten." Diese Kränkung seiner Ehre durch Othman verletzte Omar umso tiefer, als er die Ablehnung seiner Tochter durch Abu bakr noch nicht verwunden hatte. Nach einem anderen Bericht ist Omar erst zu Othman und dann zu Abo Bakr gegangen.

 

 

 

Omar war über die beiden Ablehnungen sehr zornig und konnte nicht verstehen, daß Gläubige und gute Freunde seine Tochter Hafsa, die jung, gläubig und von gutem Charakter war, ablehnen konnten, zumal er selbst als ihr Vater eine Stütze des Islam und aus edlem Geschlecht war. Er kam von der Frage nicht los, warum Abu Bakr und Othman seine Tochter zurückgewiesen hatten. Um Gewißheit zu erlangen, ging er zum Propheten a.s.s. und brachte seine Beschwerde vor ihn. Der Prophet a.s.s. merkte sogleich, daß Omar aufgebracht war, und begegnete ihm mit der Frage, was ihn betroffen habe. Omar sprach sehr offen vor dem Propheten a.s.s. und rügte das verletzende Verhalten Abu Bakrs und Osmans. Der Prophet lächelte und antwortete ihm beruhigend: "Hafsa wird den heiraten, der besser als Othman ist; und Osman wird die heiraten, die besser als Hafsa ist. Diese Worte erstaunten Omar sehr, denn wer anders als der Prophet a.s.s. konnte besser als Osman sein.

 

 

 

Er verstand dies Angebot des Propheten a.s.s., seine Tochter zu heiraten. Dies war ihm eine große Ehre, die Omar selbst niemals zu wünschen gewagt hätte. Befreit von seiner Sorge, eilte er voller Freude auf den Propheten zu und gratulierte ihm zu seinem Entschluß. Dann eilte er hinaus, um allen Leuten seine Freude über die Verlobung zu verkünden und ihre Glück wünsche entgegenzunehmen. Danach lief er nach Hause, um seiner Tochter die frohe Botschaft zu übermitteln. Auf dem Wege begegnete ihm Abu Bakr, der seine Freude bemerkte und erriet, was ihre Ursache war. Entschuldigend und zugleich gratulierend streckte Abu Bakr ihm seine Hand entgegen und sprach: "Oh Omar, sei nicht traurig wegen mir, denn der Prophet a.s.s. hatte bereits zuvor von (einer Heirat mit) Hafsa gesprochen, und ich konnte das Geheimnis des Propheten nicht publik machen.

 

 

 

Hätte der Prophet Hafsa nicht geheiratet, so hätte ich sie geheiratet." Damit klärte sich das Mißverständnis zwischen den Freunden auf. Jeder von ihnen eilte zu seiner Tochter; Abu Bakr, um Aischa über die Künftige Heirat Mohammeds mit Hafsa zu informieren und sie in ihrer zu erwartenden Erregung zu besänftigen, um es ihr zu erleichtern, sich in die neue Situation einzufinden, Omar aber zu Hafsa, um ihr zu dem besten Ehemann Glück zu wünschen, den sie sich je hätte wünschen können. Die Stadt Medina segnete diese Heirat und gratulierte Omar zu der Ehre der Verwandtschaft mit dem Propheten. Sie segnete auch Hafsa, die Gläubige, weil der Prophet sie als Ehefrau zu sich nahm. Kurz danach segnete Medina auch die Heirat Osmans mit Umm kalthum, der Tochter des Propheten a.s.s., wie Mohammed a.s.s. gegenüber Omar schon angedeutet hatte.

 

 

 

Ehe

Nachdem das Haus des Propheten sich für den Empfang der neuen Ehefrau bereitet hatte, fand die Eheschließung im Monat Saban des Jahres drei n.H.statt. Hafka kam in das Haus des Propheten zu Sawada und Aisha. Sie erhielt ihre Wohnung neben der von Aischa. Während Sawada Hafsa sehr freundlich empfing, war Aischa von dem Erscheinen Hafsas unangenehm beffdu-t. Denn sie vermochte nicht zu verstehen, daß ihr Mann eine weitere Ehefrau zu sich nahm, während er in der Ehe mit Chadischa keine andere Frau bis zu ihrem Tode zu sich genommen hatte. Hafsa nahm einen hohen Rang im Hause des Propheten ein, einmal Kraft ihrer eigenen Stellung als Tochter des hochangesehenen Omar ibn Al Khatab, dann aber auch als Gläubige, deren erster Mann für den Islam gefallen war, ferner weil der Prophet sie selbst ausgewählt hatte und zu seiner Ehefrau nahm. Diese Stellung Hafsas legte bereits erste Ursachen für Aischas Eifersucht, obwohl ihr eigener Rang höher war als der von Hafsa. Betrübt und eifersüchtig machte sie jedoch besonders, daß der Prophet nun lange Zeit bei Hafsa verweilte, was zuvor bei Sawada nicht geschehen war.

 

 

 

Stellung Hafsas zu Aischa

Zunächst lebte Hafsa im Hause Mohammed zufrieden und fröhlich, obwohl ihre Beziehung zu Aischa von Anfang an durch Eifersucht betrübt war. Als sich jedoch herausstellte, daß die Liebe des Propheten zu Aischa die seine zu ihr überwog traf sie dies tiefer. Doch mußte Hafsa dies einsehen, weil Aischa bereits vor ihr mit dem Propheten a.s.s. verheiratet war und die Tochter seines besten Freundes Abu Bakr war. dazu war Aischa die einzige unter den Ehefrauen Mohammads a.s.s., die mit keinem vor ihm verheiratet gewesen war und zu ihm daher als Jungfrau kam. Als Mohammed a.s.s. jedoch weitere Ehefrau zu sich nahm, besserten sich auch die Beziehungen zwischen Hafsa und Aischa.

 

 

 

In den folgenden Auseinandersetzungen standen Hafsa und Aischa gemeinsam gegen die anderen Frauen. Omar, der Vater Hafsas, billigte das Zusammengehen seiner Tochter mit Aischa nicht, als er erfuhr, daß es sich gegen die anderen Frauen richtete. Darum ermahnte er seine Tochter mit den Worten: "Wo bist du von Aischas (stand) und wo ist dein Vater von ihres (Vaters Stand)? Durch diese Worte wollte Omar seine Tochter darauf hinweisen, daß sie niedrigen Ranges als Aischa sei und auch der Vater Aischas höher als er selbst stehe. Es war ihr daher nicht erlaubt, sich mit Aischa gleichzusetzen und sich so viel herauszunehmen, wie Aischa. diese Ermahnung beinhaltet aber auch, daß seine Tochter ihre Beziehung zu Aischa nicht zu eng gestalten sollte. Als Omar einmal erfuhr, daß seine Tochter sogar dem Propheten öfter Widerworte gab, und ihn dadurch verärgerte, eilte er zu ihr, um sie zur Rede zu stellen, ob das, was er gerade gehört hatte, wahr sei, und als sie ihm dies bestätige, sprach er zornig zu ihr: " wisse, ich ermahne dich, fürchte dich vor der Strafe Allahs und dem Zorn seines Gesandten Oh, mein Töchterlein, du solltest dich nicht vergleichen mit der, die an ihrer Schönheit und an der Liebe des Gesandten Allahs Gefallen findet. Bei Allah, ich habe erfahren, daß der Prophet a.s.s. dich nicht liebt und wenn ich nicht wäre, hätte er sich von dir scheiden lassen." Doch fruchtete diese Mahnung wenig, denn Hafsa besaß eine starke Persönlichkeit und war sehr selbsbewußt und stolz, so daß sie nicht überzeugt werden konnte, daß Aischa oder eine der anderen Ehefrauen des Propheten Mohammed a.s.s. einen höheren Rang einnehmen sollte als sie. Daher ließ sie sich nicht abhalten, dem Propheten weiterhin zu widersprechen. sogar auf religiösen Gebiet versuchte sie, den Propheten durch Qur'anverse zu überzeugen. Trotz der Eigenwilligkeit Hifsas war der Prophet a.s.s. bemüht, sie wie auch seine anderen Ehefrauen zart und barmherzig zu behandeln. Hafsa erfuhr neben Aischa die meiste Rücksichtnahme seitens des Propheten a.s.s., denn beide waren Töchter naher Freunde und der besten Männer, die Mohammed a.s.s. in seiner Umgebung hatte.

 

Quelle: Die Wahrheit

 

@ Ekrem Yolcu

 

http://enfal.de/hafsa.htm

 

ws

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