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22.11.04 Weltweit fehlen schätzungsweise 60 Millionen Frauen, weil weibliche Föten gezielt abgetrieben, Mädchen als Babys getötet oder so schlecht versorgt werden, dass sie nicht überleben.

 

Besonders ausgeprägt ist die Diskriminierung in Asien:

Jedes Jahr sterben allein in Südasien rund eine Million Mädchen kurz nach der Geburt oder in den ersten Lebensjahren.

In Pakistan wurden allein 2002 mehr als 450 Frauen bei so genannten Morden aus Ehre von ihrer eigenen Familie umgebracht.

In Indien wird alle sechs Stunden eine jung verheiratete Frau lebendig verbrannt, totgeschlagen oder zum Selbstmord getrieben, weil sich die Familien über die Mitgift streiten.

In Bangladesch wurden in den vergangenen vier Jahren mindestens 1.156 Mädchen und Frauen von Männern mit Batteriesäure überschüttet.

In Südafrika sind Vergewaltigungen an der Tagesordnung, jede dritte Frau wird zum Opfer.

 

„Als Mädchen geboren zu werden, kommt vielfach einem Todesurteil gleich“, sagte die Schauspielerin Katja Riemann, die UNICEF-Projekte für Mädchen im Senegal, in Rumänien und Moldawien besucht hat. „Wir rufen dazu auf, Mädchen stark zu machen, um Diskriminierung und Benachteiligung endlich zu durchbrechen“, sagte ARD-Moderatorin Bärbel Schäfer, die UNICEF-Projekte für Mädchenbildung in Nepal unterstützt.

 

Mit einem „Manifest für Mädchen“, das bei der heutigen Konferenz in Berlin von UNICEF und Friedrich-Ebert-Stiftung von hundert Teilnehmerinnen erarbeitet wird, ruft UNICEF dazu auf, wirksamer gegen Menschenrechtsverletzungen an Mädchen vorzugehen und mehr für ihre Rechte zu tun.

 

„Millionen Frauen leben in einem Gefängnis aus Armut, traditioneller Benachteiligung und Machismo“, sagte Esther Guluma, UNICEF-Regionaldirektorin für Südasien. „Die Regierungen müssen allen Mädchen die Chance geben, zur Schule zu gehen und ihr Leben selbst in die Hand zu nehmen.“

 

Das lautlose Verschwinden der Mädchen und Frauen

 

In vielen Ländern Südasiens wird die Geburt eines Mädchens als Belastung angesehen. In Indien wird bei ihrer Heirat zum Beispiel eine hohe Geldsumme als Mitgift fällig. 15.000 jung verheiratete Frauen werden dort jedes Jahr schwer verletzt oder getötet, weil ihre Familien nach Ansicht ihrer Schwiegereltern zu wenig Mitgift gezahlt haben. Vor allem in Indien, Bangladesch, Pakistan und China gibt es immer weniger Mädchen und Frauen, weil geschlechtsspezifische Abtreibungen zunehmen. In Indien fehlen rund 40 Millionen Frauen. Bei der letzten Volkszählung in China wurde festgestellt, dass das Geschlechterverhältnis zwischen neugeborenen Mädchen und Jungen bei 100:119 liegt. In Bangladesch wird die Zahl der „fehlenden“ Frauen auf etwa fünf Millionen geschätzt, in Pakistan auf vier bis acht Millionen.

Brutale Gewalt

 

Eine besonders brutale Form der Gewalt sind Säureattentate. In Bangladesch wurden von 2000 bis September 2004 mindestens 1.156 Mädchen und Frauen von Männern mit Batteriesäure überschüttet. Die Säure fügt den Opfern schwere Verbrennungen zu und entstellt ihre Gesichter und Körper. Die Täter sind immer Männer, ihre Motive sind unterschiedlich: von Abweisung bzw. Verweigerung von Sex bis zu Streit über Mitgift oder Land.

 

Verkauft und zur Prostitution gezwungen

 

Der Handel mit Mädchen und Frauen ist ein weltweites Geschäft. Nach Schätzungen von UNICEF werden in Asien rund eine Million Kinder und Jugendliche zur Prostitution gezwungen. Rund 500.000 Kinder und Frauen aus Bangladesch wurden nach Indien oder nach Pakistan verkauft. Bis zu 200.000 nepalische Mädchen und Frauen arbeiten als Prostituierte in den Bordellen Indiens, jede vierte von ihnen ist jünger als 18 Jahre. Angesichts von Bürgerkrieg und extremer Armut in ihrer Heimat ziehen viele Opfer aus Nepal ihr Leben als Prostituierte der Rückkehr in ihre Heimat vor.

 

Sexuelle Gewalt und die Ausbreitung von AIDS

 

In Afrika tragen Diskriminierung und sexuelle Gewalt entscheidend dazu bei, dass Mädchen und Frauen sich sehr viel häufiger mit dem HI-Virus infizieren als Männer. Vergewaltigungen sind zum Beispiel in Südafrika an der Tagesordnung: Jede dritte Frau wird mindestens einmal in ihrem Leben vergewaltigt, jedes zehnte Mädchen macht seine erste sexuelle Erfahrung als Opfer einer Vergewaltigung. Auch in freiwilligen Partnerschaften können Mädchen meist nicht den Gebrauch eines Kondoms durchsetzen. In den Ländern südlich der Sahara sind heute rund 5,7 Millionen Mädchen und Frauen zwischen 15 und 24 Jahren HIV-positiv – gegenüber 2,8 Millionen jungen Männern in dieser Altersgruppe. Am größten ist das Risiko für Mädchen aus armen Familien, die nicht oder nur kurz zur Schule gegangen sind.

 

Quelle:UNICEF

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