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Qries Qries Qries Qries Qries Qries

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B.

S.

 

zurück zum thema... wieso denn immer leise? in kuran steht sure isra ayah 110 : "Und bete nicht zu laut und auch nicht zu leise, sondern halte den Weg dazwischen ein." (Quelle: igmg.de). Also nicht zu laut auch nicht zu leise.. wenn es keinen stört, wieso nicht? :-)

 

Es darf und soll einen stören: den Satan/Schaitan. Deshalb betetete (wenn ich jetzt mich richtig an die folgenden Namen erinnere) hz. Ömer (r.a.) mit lauter Stimme, als der Gesandte (s.a.w.) zufällig vorbei kam und es hörte, frage er (s.a.w.) ihn, warum er laut bete, bekam die Antwort: "Damit ich den Satan vertreibe/fernhalte". Der Gesandte (s.a.w.) lobte ihn und ging weiter. Als dann traf er hz. Ali (r.a.), der wiederum das Gebet nur gedanklich verrichtete. Der Gesandte (.a..) fragte auch ihn und bekam die Antwort: "Damit es kein/e Riya (Menschen durchs Gebet angeben) sein soll". Auch ihn lobte der Prophet (s.a.w.). Wenig später (oder bald) kam die obige Offenbarung (Wahiy), den du, Bruder Sauberstamm, zitiert hast.

 

Metaphysik sagt: alle drei Arten sind eigentlich gut und lobenswert, doch das Empfohlene im Vers, das Flüstergebet, ist deren Sultan. Das gilt natürlich nur dann, wenn das Gebet alleine verrichtet wird, nicht wenn das Gebet (Bittgebete, Verse...) von Anderen gehört werden sollen, damit sie "Amin" - "So sei es" dazu sagen können.

 

Das Lautbeten gilt dem Körper; das Stummgebet (Gedankengebet) dem Geist; Das Flüstergebet fundamental der Seele, mit der Seele aber auch dem Geist und dem Körper, da die Seele eine - ebenfalls fundamentale - Verbinungsrolle zu beiden spielt. Demnach werden durch das Flüstergebet alle drei Bereiche gedeckt.

 

Das soll aber jetzt nicht so verstanden werden, als ob bei den anderen zwei Gebeten der Geist oder der Körper nicht erreicht werden würde. Da die "Dreieinigkeit" von Körper, Seele und Geist immer besteht, gibt es natürlich kontiniuerliche Verbindungen zwischen ihnen, jedoch in besagten zwei Formen schwächer als mit der dritten.

 

Den Satan vertreiben oder fernhalten bedeutet, außer die negativen Wesen fernhalten, insbesondere des Fernhaltens von störenden, zum Gebet nicht zugehörigen, ergo ungewünschten, weltlichen Gedanken. In höherem Sinne hat es mit Konzentration, Kontemplation, Trance u.ä. zu tun. Gedankliches Gebet zielt in höherem Sinne ausschließlich geistigen Zwecken u. Zielen.

 

Das Besondere im Islam finde ich, daß er, vielleicht nicht als einziger, aber als beste, vollständigste und genialste Religion ist, die in eine einzigen Lehre mehrere Schichten inne hat.

 

Und das mit dem "Sultan" ist kein Qur'an-Vers oder Hadith im Konkreten Fall gemeint, sondern eine daraus abgeleitete (siehe 55:33; dort steht "Sultan") Erhöhung dessen (des Flüstergebets) meinerseits.

 

ws

Cemil

Bearbeitet von Cemil Kaya
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Danke Bruder für deine Antwort. Hast dir echt Mühe gegeben, insha-allah wird Allah dich dafür belohnen.

Meine Schlussfolgerungen von dem ganzen wäre: dass wir sowohl laut auch leise beten können, aber das beste wäre, wenn man den mittleren weg nimmt :)

 

Eine kleine Frage noch: Darf man während des betens die augen schliesen, um sich besser zu konzentrieren? Ich hab sowohl Pro auch Kontra argumente gehört..

 

Wslm

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B.

S.

 

Danke Bruder für deine Antwort. Hast dir echt Mühe gegeben, insha-allah wird Allah dich dafür belohnen.

Meine Schlussfolgerungen von dem ganzen wäre: dass wir sowohl laut auch leise beten können, aber das beste wäre, wenn man den mittleren weg nimmt :)

 

Eine kleine Frage noch: Darf man während des betens die augen schliesen, um sich besser zu konzentrieren? Ich hab sowohl Pro auch Kontra argumente gehört..

 

Wslm

 

Danke zunächst für dein Verständnis allgemein, Gott möge dich belohnen, dir beistehen.

 

Beide Argumente sind, wie bei den drei möglichen Rezitationen (laut, leise, stumm), legitim, jedoch relativ zur Umgebung. Das Übliche und 'Normale' ist, die Augen offen zu haben, zu halten, fixiert auf einen Punkt, an dem man seine Stirn legt. Mit offenen Augen heumzuschauen ist äußerst negativ, sollte vermieden werden.

 

Wenn ich mich namentlich recht entsinne (der Inhalt trifft zu), war es hz. Ali (r.a.), der beim Gebet sogar einen schwarzen oder dunklen Tuch über den Kopf zog und als Antwort darauf sagte (aus dem Gedächtnis zitiert): "Der Geist ist breit, ich beenge ihn mit dem Tuch". Die Bedeutung dessen ist, das die Gedanken frei schweben, die Konzentration stören. Das Tuch diente ihm also als ein Konzentrationswerkzeug. Natürlich ist dies nich allgemein zu empfehlen. hz. Ali (r.a.) war kein gewöhnlicher Mensch, wie viele andere von der Sahaba auch keine gewöhnlichen Menschen waren, sondern Awliyas. Wir Gewöhnlichen gehen lieber von ihren gewöhnlichen, alltäglichen Praxen aus.

 

Noch was: es trifft nicht ganz zu, daß man sich mit geschlossenen Augen besser konzentrieren könne, denn bei geöffneten Augen haben wir es "nur" mit den unerwünschten Gedanken zu kämpfen, und bei geschlossenen Augen kommen noch bildliche Darstellungen vom Alltag usw. hinzu, die wir vertreiben müssen. Das, was hz. Ali (r.a.) sagte, hat tatsächlich mit der Einengung des Ganzen zu tun. Je größer der Raum, am schlimmsten im Freien, unter freiem Himmel, desto schwerer ist die Konzentration. Die Gedanken schweben großräumig, schweifen noch mehr ab. Das kann man selber testen, in dem man in unterschiedlich großen Räumen betet, Dhikr macht, sich konzentriert. Auch die Körperhaltung ist dabei wichtig. Die am "eingeengstesten" Form ist die von Sejde/Secde, von der Niederwerfung. Alle Körperteile sind 'eingezogen'.

 

ws

Cemil

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