ZARA: Mehr Rassismus in Geschäften

706 rassistische Vorfälle sind der Initiative ZARA im Vorjahr gemeldet worden. In dem am Mittwoch präsentierten Rassismus-Report 2011 zeigt sich der Trend, dass mancherorts offenbar lieber auf ein Geschäft verzichtet wird, als einen Ausländer zu bedienen.

Eine Frau, die ein Geschäft verließ, in dem sie nichts gekauft hatte, wurde mit den Worten „Ausse, ausse, jüdisches Gesindel“ (* Raus, raus, jüdischer Abschaum) bedacht. Einer Malerin aus Chile wurde es in mehreren Bankfilialen nicht ermöglicht, ein Konto zu eröffnen, weil man sie für eine Prostituierte hielt. - Zwei jener Fälle, die laut ZARA belegen, dass es immer öfters in Österreich zu „rassistischer Selektion“ kommt. ZARA-Geschäftsführerin Claudia Schäfer forderte Politik und Wirtschaftsorganisationen auf, Initiativen dagegen zu ergreifen.

Wohnung nur für Inländer und Privatpartys

Mit 706 gemeldeten Vorfällen wurde ein leichter Rückgang zum Jahr 2010 verzeichnet. Damals waren es 39 Vorfälle mehr. Zurückzuführen sei dies darauf, dass wesentlich weniger Beschmierungen gemeldet wurden. Angestiegen sind aber Vorfälle im Internet und im Bereich Güter und Dienstleistungen.

Ein schon bekanntes Problem sind Wohnungsanzeigen, die sich dezidiert nur an Inländer richteten. Auch in der Gastronomie ist kein Ende von Diskriminierungen abzusehen. So wurde etwa einem Mann aus Lateinamerika der Zutritt zu einem Lokal zunächst mit dem Hinweis „Privatparty“ verweigert, der Mann dann aber an „Lokale für Latinos“ verwiesen.

Kettenbriefe im Internet

Als besonderes Problem kristallisieren sich laut ZARA Kettenbriefe im Internet heraus. Falsche Inhalte würden auch dann noch weiter verbreitet, wenn sich ihr Inhalt schon längst als falsch herausgestellt hat. Ein Beispiel dafür ist die Behauptung, ein Vater habe nach einer Operation nicht bei seinem Kind im Krankenzimmer übernachten dürfen, da dies eine muslimische Familie im selben Zimmer gestört hätte.

http://wien.orf.at/news/stories/2525844/

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