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Innsbruck – In einem Innsbrucker Einkaufszentrum wurde eine junge Frau aufgrund ihres Kopftuches beschimpft und attackiert. Mürüvvet C. sprach exklusiv mit ZAMAN über den Vorfall. Am Freitag wollte die junge Frau, die in einem Bekleidungsgeschäft arbeitet, in der Mittagspause in einem Innsbrucker Fastfood-Restaurant in einem Einkaufszentrum eine Kleinigkeit essen.

Drei Jugendliche am Nebentisch ließen sich lautstark darüber aus, dass es eine Frechheit sei mit Kopftuch zu arbeiten und sie sprachen sehr negativ über die junge Muslimin. „Ich war allein dort und habe mich mit meinem Handy beschäftigt. Aber das war einfach nicht zu überhören“, erzählt Mürüvvet. Daraufhin stellte die 23-Jährige die Jugendlichen zur Rede und wurde dann angespuckt. „Als er mir ins Gesicht gespuckt hat, habe ich dem Burschen aus Reflex eine Ohrfeige gegeben“, erzählt die Frau weiter, „ sofort ist er aufgestanden und hat begonnen mich zu schlagen. Ich bin umgefallen. Von den dort Anwesenden hat niemand reagiert. Die Angestellten des Restaurants haben sich sogar am Spott beteiligt. Die Polizei habe ich dann angerufen.“ Besonders tragisch ist der Vorfall, weil Mürüvvet auch schwanger ist. Sie versteht die Welt nicht mehr: „Ich möchte nicht, dass irgendjemand so etwas wie ich erleben muss, sei es ein Türke, ein Muslim oder ein Österreicher“. Weil ich in meinem Leben bisher viel Zusammenhalt, Miteinander, Frieden und Liebe erfahren durfte, ist dieser Angriff auf mich besonders traurig. Für mich ist die Sprache, Religion, Hautfarbe oder Herkunft einer Person überhaupt nicht wichtig. Ich möchte von meinen Mitmenschen auf dieselbe Art und Weise gesehen werden. Ich möchte nur in Frieden leben.“

 

Die Polizei ermittelt nun gegen einen 17-jährigen Burschen wegen Körperverletzung und Rassismus. „Die Polizisten, die mich begleitet haben und die Schwestern und Ärzte in der Klinik waren sehr nett mir gegenüber. Das gibt mir neue Motivation und stärkt meinen Glauben an das Land Österreich“, berichtet Mürüvvet. Laut Polizei sind rassistische Übergriffe eine Ausnahme. Johann Gstir von der Fachstelle Integration in der Tiroler Landesregierung sieht die Sache anders. Die Dunkelziffer für Angriffe mit rassistischen Motiven sei sehr hoch: „Es gibt bei uns eben viele, die der Meinung sind, dass sich Menschen mit Migrationshintergrund in allen Belangen bedingungslos anpassen müssen. Werden Frauen angefeindet, sind sie verunsichert und trauen sich oft gar nicht, sich Hilfe zu suchen.“ Gstir spricht sich für eine Anti-Rassismus-Stelle aus, die Betroffene beraten soll. So eine Einrichtung werde sehr dringend gebraucht. Ein Vorschlag, der für die junge Muslimin leider zu spät kommt: „Psychisch geht es mir nun sehr schlecht. Ich bin sehr betroffen, auch mein Mann und meine Eltern, besonders aber meine Mutter. Sie machen sich nun große Sorgen um mich und auch um mein Baby“, erzählt die Frau.

 

Die Grünen begrüßen den Vorschlag von Gstir. „Diese Anlaufstelle, die sich auch um Beratung und Sensibilisierung kümmern wird, ist dringend notwendig“, meint z. B. der Innsbrucker Integrationsstadtrat Gerhard Fritz. Er ist in Gedanken bei der jungen Muslimin: „Im Namen der Stadtregierung möchte ich Frau Mürüvvet C. unser tiefstes Bedauern über diesen Vorfall und unsere Solidarität ausdrücken. Es ist für uns eine große Schande, wenn Innsbrucker BürgerInnen wegen ihren religiösen Überzeugungen und Äußerlichkeiten angegriffen werden.“ Die Klubobfrau der Tiroler Grünen im Landtag, Christine Baur, unterstützt ebenfalls die Idee: „Im nächsten Landtag wird über den Bericht der Antidiskriminierungsstelle diskutiert werden. Der Bericht belegt eindeutig, dass solche Übergriffe keine Einzelfälle sind.“

 

Die Christlich-Muslimische Dialoggruppe nimmt jedes Individuum in die Pflicht: „Wir appellieren an die Zivilcourage aller Mitmenschen, in solchen Situationen entweder selbst zu intervenieren oder sogleich die Polizei zu verständigen. Die Bedeutung des interkulturellen und interreligiösen Dialogs wird uns noch einmal bewusst. In diesem Sinne setzen wir unser Engagement für ein Klima der Toleranz, der gegenseitigen Achtung und der Solidarität als gleichwertige BürgerInnen fort.

http://avusturya.zaman.com.tr/at/newsDetail_getNewsById.action?newsId=250252

 

Siehe auch: Rassismus in Innsbruck an Tagesordnung

Bearbeitet von yilmaz
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Soetwas ist einfach nur abschauend und beschämend. Doch die Fälle von Gewalt nehmen immer mehr zu. Aber dazu gehört, meiner Meinung nach, das soziale Umfeld… Wie man aus diesem falll entnehmen kann, sah der Täter nicht einmal den Punkt das er sich mit einer Frau angelegt hat.

Solche Menschen gehören für mich bestraft und möge Allah sie rechtleiten…

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ja schlimm was so ein Beziehungsstreit alles auslösen kann, eine verwerfliche Tat.

 

Nicht nur in Beziehungstaten, auch bei anderen Delikten sind die Täter brutaler geworden. Das meinte ich mit "Qualität" der Gewalt. Das fängt beim Handtaschenräuber an und hört bei Mord und Totschlag auf.

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Ich weiß, die Qualität, heutzutage schlägt man sich nicht mehr sondern man bringt sich gleich um. Keine besserung aber eine Verschlechterung scheint in Sicht zu sein.

Die Menschen sind allgemein in einer Depression und der Verfall der Moral innerhalb der Gesellschaft trägt ihres bei. Jetzt stell Dir noch vor, dass diese Gesellschaft selbst eines Tages Kinder heranziehen werden, die next generation...oje!

 

Das fängt beim Handtaschenräuber an und hört bei Mord und Totschlag auf.

Selbst das wird schon getopt und hört bei Mord u. Totschlag nicht auf, Stichwort Grabschändungen.

Bearbeitet von yilmaz
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Innsbruck – In einem Innsbrucker Einkaufszentrum wurde eine junge Frau aufgrund ihres Kopftuches beschimpft und attackiert. Mürüvvet C. sprach exklusiv mit ZAMAN über den Vorfall. Am Freitag wollte die junge Frau, die in einem Bekleidungsgeschäft arbeitet, in der Mittagspause in einem Innsbrucker Fastfood-Restaurant in einem Einkaufszentrum eine Kleinigkeit essen.

Drei Jugendliche am Nebentisch ließen sich lautstark darüber aus, dass es eine Frechheit sei mit Kopftuch zu arbeiten und sie sprachen sehr negativ über die junge Muslimin. „Ich war allein dort und habe mich mit meinem Handy beschäftigt. Aber das war einfach nicht zu überhören“, erzählt Mürüvvet. Daraufhin stellte die 23-Jährige die Jugendlichen zur Rede und wurde dann angespuckt. „Als er mir ins Gesicht gespuckt hat, habe ich dem Burschen aus Reflex eine Ohrfeige gegeben“, erzählt die Frau weiter, „ sofort ist er aufgestanden und hat begonnen mich zu schlagen. Ich bin umgefallen. Von den dort Anwesenden hat niemand reagiert. Die Angestellten des Restaurants haben sich sogar am Spott beteiligt. Die Polizei habe ich dann angerufen.“ Besonders tragisch ist der Vorfall, weil Mürüvvet auch schwanger ist. Sie versteht die Welt nicht mehr: „Ich möchte nicht, dass irgendjemand so etwas wie ich erleben muss, sei es ein Türke, ein Muslim oder ein Österreicher“. Weil ich in meinem Leben bisher viel Zusammenhalt, Miteinander, Frieden und Liebe erfahren durfte, ist dieser Angriff auf mich besonders traurig. Für mich ist die Sprache, Religion, Hautfarbe oder Herkunft einer Person überhaupt nicht wichtig. Ich möchte von meinen Mitmenschen auf dieselbe Art und Weise gesehen werden. Ich möchte nur in Frieden leben.“

 

Die Polizei ermittelt nun gegen einen 17-jährigen Burschen wegen Körperverletzung und Rassismus. „Die Polizisten, die mich begleitet haben und die Schwestern und Ärzte in der Klinik waren sehr nett mir gegenüber. Das gibt mir neue Motivation und stärkt meinen Glauben an das Land Österreich“, berichtet Mürüvvet. Laut Polizei sind rassistische Übergriffe eine Ausnahme. Johann Gstir von der Fachstelle Integration in der Tiroler Landesregierung sieht die Sache anders. Die Dunkelziffer für Angriffe mit rassistischen Motiven sei sehr hoch: „Es gibt bei uns eben viele, die der Meinung sind, dass sich Menschen mit Migrationshintergrund in allen Belangen bedingungslos anpassen müssen. Werden Frauen angefeindet, sind sie verunsichert und trauen sich oft gar nicht, sich Hilfe zu suchen.“ Gstir spricht sich für eine Anti-Rassismus-Stelle aus, die Betroffene beraten soll. So eine Einrichtung werde sehr dringend gebraucht. Ein Vorschlag, der für die junge Muslimin leider zu spät kommt: „Psychisch geht es mir nun sehr schlecht. Ich bin sehr betroffen, auch mein Mann und meine Eltern, besonders aber meine Mutter. Sie machen sich nun große Sorgen um mich und auch um mein Baby“, erzählt die Frau.

 

Die Grünen begrüßen den Vorschlag von Gstir. „Diese Anlaufstelle, die sich auch um Beratung und Sensibilisierung kümmern wird, ist dringend notwendig“, meint z. B. der Innsbrucker Integrationsstadtrat Gerhard Fritz. Er ist in Gedanken bei der jungen Muslimin: „Im Namen der Stadtregierung möchte ich Frau Mürüvvet C. unser tiefstes Bedauern über diesen Vorfall und unsere Solidarität ausdrücken. Es ist für uns eine große Schande, wenn Innsbrucker BürgerInnen wegen ihren religiösen Überzeugungen und Äußerlichkeiten angegriffen werden.“ Die Klubobfrau der Tiroler Grünen im Landtag, Christine Baur, unterstützt ebenfalls die Idee: „Im nächsten Landtag wird über den Bericht der Antidiskriminierungsstelle diskutiert werden. Der Bericht belegt eindeutig, dass solche Übergriffe keine Einzelfälle sind.“

 

Die Christlich-Muslimische Dialoggruppe nimmt jedes Individuum in die Pflicht: „Wir appellieren an die Zivilcourage aller Mitmenschen, in solchen Situationen entweder selbst zu intervenieren oder sogleich die Polizei zu verständigen. Die Bedeutung des interkulturellen und interreligiösen Dialogs wird uns noch einmal bewusst. In diesem Sinne setzen wir unser Engagement für ein Klima der Toleranz, der gegenseitigen Achtung und der Solidarität als gleichwertige BürgerInnen fort.

http://avusturya.zaman.com.tr/at/newsDetail_getNewsById.action?newsId=250252

 

Siehe auch: Rassismus in Innsbruck an Tagesordnung

Das was mit dieser frau pasiert ist,finde ich abschauend,wenn mann so sieht in der letzen Zeit wird ja Gewalt zu tages ordnung...

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