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[h=1]FUSSBALLER PAPISS CISSDer Muslim und das Hemd der Kredithaie[/h]

Aus religiösen Gründen weigerte sich Papiss Cissé, das neue Trikot seines Vereins zu tragen. Jetzt willigte er doch ein – anscheinend nicht ganz freiwillig. VON SÖREN MAUNZ

 

Betritt Papiss Demba Cissé das Spielfeld, betet er. Schießt er ein Tor, sendet er einen Blick samt Geste gen Himmel. Der Senegalese,

und in der vergangenen Saison dafür sorgte, dass Newcastle United in der Premier League blieb, ist Muslim. Was nicht besonders außergewöhnlich ist, würde er mit seinem Glauben in England nicht gerade für einen ordentlichen Sommerskandal sorgen.

Seit Juni streikte der Stürmer. Selbst als seine Mannschaft ins Trainingslager aufbrach, blieb Cissé allein zu Hause. Er weigerte sich, das Trikot seines Klubs zu tragen, weil der auf der Brust einen neuen Sponsor präsentierte. Cissé sagte, er könne die Geschäftspraktiken des Hauptsponsors nicht mit sich und seiner Religion vereinbaren. Und erst recht nicht dafür werben.

 

37 Millionen Euro zahlt Wonga.com dafür, dass es in den kommenden vier Spielzeiten auf der Newcastle-Brust prangt. Wonga ist ein Unternehmen, das Kleinkredite vergibt. Zu den Kunden gehören vor allem Normalerverdiener, die plötzlich Geld für einen neuen "Heizkessel" oder "Karten für ein Champions-League-Spiel" benötigen, erklärte der Wonga-Chef einmal. Der Haken: Wer sich beispielsweise umgerechnet 230 Euro für einen Monat borgt, muss gut 310 Euro zurückzahlen. Kritiker bezeichnen Wonga daher als einen" legalen Kredithai".

"Für seinen Glauben eingestanden"

Cissé rebellierte, weil der Koran Zinsen verbietet. Dort ist vor allem vom arabischen Wort Riba die Rede, das Islamwissenschaftler als Zinswucher interpretieren, also als einen ausbeuterischen Akt des Geldgebers gegenüber dem Schuldner. Für Papiss Cissé trifft das auf Wonga zu.

Und dabei bekam er Rückendeckung. Zum Beispiel von Dina Ahad, Mitglied des Stadtrats von Newcastle und ebenfalls Muslim. Ahad sagte, er sei "wirklich stolz" auf Cissé, weil er mit der Rebellion gegen Wonga "für seinen Glauben eingestanden" sei.

Vor einigen Wochen soll Cissé seinem Verein vorgeschlagen haben, dass er den Sponsor auf seinem Trikot überkleben könne. Auf diesen Kompromiss hatte sich bereits vor einigen Jahren Frédéric Kanouté, ebenfalls Muslim, geeinigt. Der Stürmer aus Mali weigerte sich, für einen Sportwettenanbieter zu werben, da der Islam Glücksspiel verbietet. Alternativ soll Cissé vorgeschlagen haben, dass er für eine karitative Einrichtung auf seinem Trikot werben könne.

Dazu kam es nicht. Warum, ist unklar, Details zu den Verhandlungen sind nicht bekannt. Der Verein Newcastle United äußerte sich zu dem Konflikt kaum, auch Wortmeldungen von Cissé waren rar. Ein Sprecher des Vereins erklärte lediglich vor Wochen, dass sich die Parteien zu Gesprächen zusammenfinden würden und gab sich optimistisch, dass sich ein Kompromiss finden ließe.

Dieser Kompromiss ist kürzlich überraschend erzielt worden; Cissé hat den Sponsor akzeptiert und wird bei Newcastle bleiben. Gut möglich, dass das mit einem Foto zu tun hat, das vor wenigen Tagen im Internet aufgetaucht ist.

 

Das Foto stammt aus dem vergangenen November und zeigt Cissé beim Spielen im Casino. Der Urheber, ein 22-jähriger Brite, sagte dem Daily Mirror, dass er den Senegalesen an jenem Abend im Casino getroffen und das Foto bei Facebookhochgeladen habe. Danach habe er sich nichts mehr dabei gedacht, bis es kürzlich von einem Fußballfan des Erzrivalen aus Sunderland wiederentdeckt wurde und sich daraufhin im Internet verbreitete.

Cissés Agent sagte zwar, sein Schützling sei kein Zocker. Zudem wurde das Foto mit einem Mobiltelefon gemacht, ist von schlechter Qualität und wenig aussagekräftig. Doch ein Sprecher des Astoria Casinos bestätigte einem BBC-Reporter, Cissé sei "ein sehr willkommener Gelegenheitsgast".

Verhandlungsposition geschwächt

Der Lokalpolitiker Dina Ahad ist nun enttäuscht. Nun scheint es, schimpft er, als würde es Muslime geben, die sich ihre Grundsätze zurechtlegen, wie es ihnen passt. "Man kann sich nicht die Rosinen rauspicken", sagte er. Ahad bezeichnete Cissés Verhalten als naiv. Eine Religion sei kein Spiel und kein Scherz.

Einen offiziellen Zusammenhang zwischen dem Auftauchen des Fotos und der Meldung, dass der Streit zwischen Cissé und seinem Arbeitgeber beigelegt ist, gibt es nicht. Doch der Fall Cissé wäre in absehbarer Zeit vor einem Tribunal des englischen Fußballverbands FA verhandelt worden. Nach der Bestätigung seiner Besuche im Casino hatte sich Cissés Verhandlungsposition geschwächt. Je nach Urteil hätten Cissé erhebliche arbeitsrechtliche Konsequenzen gedroht.

Nach dem gelösten Konflikt gibt es aus Sicht des erleichterten Trainers, Alan Pardew, nur noch ein Problem: Cissés mangelnde Fitness, schließlich hat er lange pausiert. Beim Testspiel gegen Blackburn am vergangenen Wochenende stand Papiss Cissé noch nicht im Kader. In dieser Woche soll er wieder ins Mannschaftstraining einsteigen.

 

Zeit, 29. Juli 2013

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21. Juli 2010 | 20.13 Uhr

Manchester United

Muslime warnen vor "teuflischem" Trikot

 

Kuala Lumpur (RPO). Der Teufel im Wappen von Englands Rekordmeister Manchester United hat zu Diskussionen unter konservativen Muslimen in Malaysia geführt.

 

"Das ist gefährlich. Als Moslems sollten wir nicht Symbole anderer Religionen oder den Teufel verehren", sagte der hohe Islam-Kleriker Nooh Gadot. Dies gelte wegen der Kreuze im Wappen auch für die Trikots von Brasilien, Portugal, Serbien und Norwegen.

Manchester United und die englische Premier League sind in Malaysia äußerst populär. "Es gibt keinen Grund, diese Trikots zu tragen. Das würde unseren Glauben untergraben. Auch wenn das Shirt ein Geschenk ist, sollten wir es ablehnen", sagte Gadot.

Quelle: SID/seeg, 21.07.2010

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[h=1]Zugeständnis an den Glauben: Muslimischer Cricket-Spieler darf Bier-Logo vom Trikot entfernen[/h]Deutsch Türkische Nachrichten | 03.09.13, 17:53

Der Verband Cricket Australia hat einem muslimischen Spieler zugestanden, das Sponsoren-Logo der Biermarke VB von seinem Trikot zu entfernen. Der Sportler hatte sein Anliegen mit einem Alkoholverbot begründet, welches ihm sein Glaube auferlegt. Ein ähnlicher Fall sorgte im Sommer im englischen Fußball für Aufsehen. Hier zeigte man sich allerdings weniger tolerant.

 

Erst im vergangenen Juli war der pakistanische Cricket-Spieler Fawad Ahmed australischer Staatsbürger geworden. Nachdem sein Antrag im Eilverfahren entschieden wurde, hatte der Sportler allerdings noch ein anderes Anliegen. Bier-Werbung auf seinem Trikot? Mit seinem Glauben könne er das nicht vereinbaren. Cricket Australia gab nach. Er durfte das VB-Logo entfernen.

Sichtbar wurde die Verbandsentscheidung in der vergangenen Woche bei seinem internationalen Debüt. Anlässlich eines T20-Matches gegen England, lief der Spieler ohne das Sponsoren-Logo auf.

Mike McKenna, Cricket Australia Executive General Manager, gab an, dass Ahmed das Thema erstmals im Juni auf den Tisch gebracht hätte. Kurz zuvor war er für die Australia A-Tour in Großbritannien ausgewählt worden. Bei dieser Gelegenheit brachte Ahmed sein Anliegen vor: Das Trikot bringe ihn aufgrund seiner religiösen Überzeugungen in einen Konflikt. „Cricket Australien und Carlton United Breweries (CUB) respektieren die persönlichen Überzeugungen von Fawad. Man hat seinem Antrag zugestimmt, ein nicht gekennzeichnetes Hemd zu tragen“, zitiert die türkische Hürriyet McKenna. CUB sei ein langjähriger Partner von Australian Cricket. Die Partnerschaft bestünde seit mehr als 17 Jahren. Fawad sei dankbar für ihr Verständnis für seine persönliche Situation gewesen, so der Manager weiter.

[h=2]Fall Papiss Cissé sorgt für Aufsehen[/h]Ahmed ist mit seinem Anliegen übrigens nicht allein. Dem südafrikanischen Schlagmann Hashim Amla geht es ähnlich. Dem gläubigen Moslem wurde von der Cricket South Africa gestattet, ein Trikot ohne das Logo von Sponsor und Bierproduzent Castle zu tragen. Das sensible Thema ereilte in diesem Sommer übrigens auch den englischen Fußball. Im Fall von Stürmer Papiss Cissé ging es um den Sponsor Wonga. Er weigerte sich aus religiösen Gründen das neue Trikot des Vereins zu tragen. Seine Argumentation: Er könne die Geschäftspraktiken des Hauptsponsors nicht mit sich und seiner Religion vereinbaren. Für den Kredithai werben wolle er nicht. Schließlich verbiete der Koran Zinsen (mehr hier).

Der Fußballer soll seinem Verein im Gegenzug vorgeschlagen haben, den Sponsor auf seinem Trikot zu überkleben. Einen solchen Kompromiss gab es bereits im Fall von Frédéric Kanouté, ebenfalls Muslim. Auch das alternative Werben für eine karitative Einrichtung zog er in Betracht. Dazu kam es allerdings nicht: Der Senegalese, der in der vergangenen Saison dafür sorgte, dass Newcastle United in der Premier League blieb, willigte schließlich doch ein. Wie es zu dieser Einigung kam, ist nicht bekannt.

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