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[h=2]Hooligan-Krawalle in Köln: Vereint mit Neonazis[/h]http://cdn2.spiegel.de/images/image-768669-breitwandaufmacher-uggt.jpghttp://www.spiegel.de/static/sys/v10/buttons/but_video_2_big.png

DPA

 

Ausländerfeindliche Parolen, Attacken gegen die Polizei: Bei Krawallen nach einer Kundgebung wurden 44 Polizisten verletzt. NRW-Innenminister Jäger wünscht sich jetzt gar eine Einschränkung des Demonstrationsrechts.

 

Köln - Tausende gingen auf die Straße, darunter offenbar etliche gewaltbereite Randalierer: Bei einer Kundgebung gegen Salafismus ist es in der Kölner Innenstadt zu schweren Auseinandersetzungen zwischen Demonstranten und der Polizei gekommen. Dabei wurden 44 Polizisten verletzt und knapp 20 gewaltbereite Demonstranten in Gewahrsam genommen, wie ein Polizeisprecher sagte.

 

Organisator der Kundgebung war laut Polizei die Vereinigung "Hooligans gegen Salafisten" (HoGeSa). Mindestens 4000 Menschen sollen an der Kundgebung teilgenommen haben - deutlich mehr, als die Veranstalter erwartet hatten. Daraufhin eskalierte die Situation am Sonntagabend. Schon kurz nach Beginn des Umzugs brannten Teilnehmer der Polizei zufolge Feuerwerkskörper ab, betrunkene Randalierer attackierten Beamte außerdem mit Flaschen.

Randale bis spät in den Abend

Die Organisatoren erklärten die Kundgebung mit dem Beginn der Ausschreitungen zwar für beendet, so die Polizei. Doch damit fanden die Krawalle kein Ende - im Gegenteil. Einige der Hooligans versuchten laut dem WDR noch am Abend, in Kölner Kneipen weitere Prügeleien anzuzetteln. In Zügen, die Köln spätabends in Richtung Osten verließen, sollen zudem Reisende von gewaltbereiten Hooligans belästigt worden sein.

 

In Köln selbst habe noch Stunden nach dem Ende der Veranstaltung "eine Handvoll" Hooligans in der Innenstadt randaliert, teilte die Polizei weiter mit. Dabei sei eine "kleine Gruppe" festgenommen worden und habe die Nacht auf der Wache verbracht.

Die Polizei ging mit Wasserwerfern, Pfefferspray und Schlagstöcken vor. Zur Zahl der Demonstranten machten die Behörden auch am Montagmorgen noch keine Angaben. Ein Polizeisprecher sagte dem WDR aber auch, dass ein Hubschrauber Bilder aus der Luft gemacht habe - so sollen szenekundige Beamte nachträglich Täter ermitteln.

Klar ist hingegen, wer da am Sonntag in Köln aufmarschierte: vor allemHooligans aus der gewaltaffinen Fußballszene, viele gehen seit geraumer Zeit gemeinsam gegen Salafisten vor. Dabei bekamen sie in Köln breite Unterstützung aus dem Neonazi-Milieu: Rechtsextremisten hätten sich der Bewegung angeschlossen, sie aber nicht gesteuert, sagte der Chef des nordrhein-westfälischen Verfassungsschutzes, Burkhard Freier, im WDR. Unter anderem seien Mitglieder der Parteien Die Rechte und der NPD beteiligt gewesen.

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REUTERS

 

Dass auch die rechte Szene an dem Aufmarsch beteiligt war, daran gibt es keinen Zweifel: Polizisten mussten fremdländisch aussehende Passanten und Journalisten vor Tritten und Schubsern schützen, es fielen Sätze wie "Verpiss dich, Scheiß-Moslem!" und "Ausländer raus". Dabei hatte die HoGeSa sich auf Facebook damit gebrüstet, massiven Zulauf aus dem bürgerlichen Spektrum zu verzeichnen. Den Medien warfen die Aktivisten vor, die "Nazikeule" zu schwingen, um eine politisch unbelastete Gruppe zu diskreditieren.

Innenminister Jäger verteidigt das Polizei-Konzept

Kritik ausgesetzt war die Polizei, die den Demonstranten zahlenmäßig weit unterlegen war. NRW-Innenminister Ralf Jäger verteidigte das Konzept der Sicherheitskräfte jedoch: Die Polizei habe bei mehr als 7000 Online-Anmeldungen zu der Kundgebung mit etwa 4000 Teilnehmern gerechnet, sagte er im ZDF-"Morgenmagazin". Diese Einschätzung sei "ziemlich präzise gewesen", das Konzept habe funktioniert.

"Die Demonstration ist vom Veranstalter abgebrochen worden", sagte Jäger weiter, "aber die ehemaligen Teilnehmer haben sich geweigert, das Veranstaltungsgelände zu verlassen." Die Polizei habe daraufhin alle zum Hauptbahnhof geleitet. "Das war eine schwierige Situation gestern in Köln", so Jäger. Neue Ausschreitungen dieser Art könne er nicht ausschließen, weil das Demonstrationsrecht im Grundgesetz verankert sei. "Ein einfaches Verbot" sei nicht "ohne Weiteres" möglich. Es müsste vielmehr das Bundesverfassungsgericht überzeugt werden, "dass hier das Recht auf Demonstration als Grundrecht einzuschränken wäre", sagte Jäger.

"Kampf gegen den Salafismus ist nur ein Alibi"

 

Die Gewerkschaft der Polizei (GdP) warnt angesichts der Eskalation der Demonstration in Köln vor einer äußerst gefährlichen Entwicklung: Die HoGeSa-Gruppe sei binnen einiger Wochen stark angewachsen, sagte der nordrhein-westfälische GdP-Landesvorsitzende Arnold Plickert: "Wenn sich diese Gruppe jetzt verfestigt und noch wächst, dann haben wir aus meiner Sicht eine neue Qualität der Gewalt."Vor einigen Wochen habe die Gruppe noch mit wenigen Dutzend Teilnehmern in Mannheim und Essen demonstriert. In Dortmund kamen Anfang Oktober schon mehr als 300 Teilnehmer, die sich vor allem übersoziale Netzwerke im Internet organisierten. "Und jetzt haben wir hier in Köln schon 4500 gehabt", sagte Plickert. "Der Kampf gegen den Salafismus ist nur ein Alibi - man will die Gewalt ausleben."

Friedlich blieb es am Sonntagabend hingegen an anderer Stelle in der Kölner Innenstadt: Rund 500 Menschen versammelten sich zu einer Kundgebung gegen die Veranstaltung der HoGeSa-Aktivisten. Die Demo verlief friedlich, es gab keine Verletzten.

Korrektur: In einer früheren Fassung hieß es, zu der Demonstration habe die rechtsextreme Partei Pro-NRW aufgerufen. Dies ist nicht der Fall. Wir bitten den Fehler zu entschuldigen.

mxw/dpa/AFP

Spiegel, 27.10.2014

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[h=1]DAMIT ES DIE MUSLIME NICHT TUN—HOOLIGANS BRINGEN DEUTSCHEN TERROR ZURÜCK AUF DIE STRASS[/h]von Matern Boeselager Okt. 27 2014, VICE

 

„Nochmal: Schön den Ball flachhalten!“, ruft Hannes Ostendorf der jubelnden Menge zu. „Wir marschieren heute friedlich! Lasst euch nicht provozieren!“ Nach einer kurzen Pause fügt der Sänger der Band Kategorie C dann noch hinzu: „Aber lasst euch auch nicht alles gefallen!“

Das taten die rund 5.000 Hooligans, Rechtsextreme und Mitläufer dann auch nicht. Kaum eine halbe Stunde später hatte sich ihre Demo schon in eine Straßenschlacht mit der Polizei verwandelt, bei der die Hooligans alles angriffen, was ihnen vor die Bierflasche kam: Schaufenster, Autos, Polizisten und Journalisten. Die Polizei reagierte mit massivem Wasserwerfer-, Pfefferspray- und Schlagstockeinsatz, so dass das Kölner Kunibertviertel zeitweise aussah wie der Taksim-Platz zu Gezi-Zeiten—nur dass man hier statt für Freiheit für Islamhass und den „Nationalen Widerstand“ kämpfte.

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Hannes Ostendorf macht müde Männer mit Hetzparolen munter.

Die Veranstalter hatten im Vorfeld immer wieder betont, dass es sich um keine „rechte“ oder rassistische Demo handle (einer der Organisatoren erklärte mir stolz, man habe sogar einen „Neger“ dabei). Tatsächlich war von Rassismus und rechter Symbolik nichts zu sehen—wenn man von den zahlreichen Hitlergrüßen absah; wenn man ignorierte, dass immer wieder „Frei! Sozial! National!“ und „Hier marschiert der Nationale Widerstand“ skandiert wurde; wenn man die zahllosen Thor-Steinar-Hoodies und „Good Night Left Side“-Aufnäher übersah; und wenn man es schließlich schaffte, aus der Zeile „Heute schächten sie Schafe und Rinder / Morgen vielleicht schon Christenkinder“ aus dem offiziellen „Hooligans gegen Salafismus“-Lied von Kategorie C keinen krassen Islamhass herauszuhören. Und natürlich war auch dann nichts „irgendwie Rechtes“ damit gemeint, wenn ein Pärchen aus Leverkusen mit selbst entworfenen T-Shirts ankam, auf denen „Auschwitz University — Est. 1941“ stand.

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Das Auschwitz-University-T-Shirt. Nur echt, wenn man dazu „Ich habe nix gegen Juden“ sagt.

Trotzdem waren am Sonntag auch wirklich viele Menschen gekommen, die sich nicht unbedingt rechts einordnen würden—die sich aber von „Salafisten“ so bedroht fühlen, dass es ihnen egal ist, dass ihre Demo von Rechten organisiert, angemeldet und durchgeführt wurde. Dabei hilft natürlich, dass Islamophobie in Deutschland genauso verbreitet ist wie Döner. „Wir sind halt hier, damit die mal wissen, wann Schluss ist, diese Ausländer“, erklärte mir Andy, ein kuttentragender Fußballfan aus Leverkusen. „Wir haben ja auch langsam genug von denen hier!“

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Im Grunde war die Rechnung der Veranstalter also voll aufgegangen: Die Hools waren gekommen. Allerdings waren viel mehr von ihnen gekommen, als irgendjemand erwartet hatte. Die Größe und Gewalttätigkeit der Demo waren eine absolute Überraschung für alle Beteiligten. Zwar hatten sich auf Facebook über 7.000 Teilnehmer angesagt, trotzdem hatten sowohl Veranstalter als auch die Polizei nicht damit gerechnet, dass mehr als 2.000 wirklich auftauchen würden. Tatsächlich kamen Hooligangruppen aus ganz Westdeutschland: Düsseldorf, Duisburg, Pforzheim, Leverkusen, Hamburg, Mönchengladbach, Frankfurt, Bremen und viele mehr—sogar aus Holland, Belgien und Italien sollen Gruppen angereist sein. Dazu gesellten sich noch politisch interessierte Mitläufer wie die „Identitären“, und schließlich offen Rechtsextreme aus ganz Nordrhein-Westfalen. Die Gegendemonstration, die immerhin ca. 1.500 Menschen auf der anderen Seite des Hauptbahnhofs versammelt hatte, konnte da leider nicht mithalten.

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Schon Stunden vor Beginn der Demonstration hatten sich Hunderte Hools in Trupps eingefunden, die sich aber nicht auf das offizielle Demoareal begeben wollten—weil man da kein Bier trinken durfte. Als es dann so viele geworden waren, dass die Polizei das nicht mehr kontrollieren konnte, ging die Druckbetankung auch auf dem Platz weiter. Die Menge schrie sich mit „Wir wollen keine Salafistenschweine!“ und „Deutschlaaaaand!“-Chören immer weiter in Rage, am laufenden Band explodierten Böller, was mit Jubelrufen aufgenommen wurde.

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Schon sehr bald nach dem Start wurde klar, dass die Veranstalter keine Chance hatten, den Mob zu kontrollieren. Die Demo zog sich wie ein riesiger, von Alkohol und Deutschland betrunkener Lindwurm durch Kölns Straßen. An den Rändern franste sie in Dutzende von grölenden Kleingruppen, umherstolpernden Alkoholleichen und organisierten jugendlichen Kampftruppen aus, die versuchten, die Polizei zu umlaufen und irgendetwas—vorzugsweise Journalisten—kaputt zu schlagen. Mit einer Kamera konnte man es schon auf dem Kundgebungsplatz nicht mehr wagen, sich in den Pulk der „Lügenpresse“ grölenden Männer zu begeben, nach dem Start der Demo musste man noch mehr aufpassen, dass man nicht von Nackenschlägen, Flaschenwürfen oder Stiefelkappen getroffen wurde.

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Die Polizei hatte die Demo zwar schon früh offiziell wegen Unfriedlichkeit aufgelöst, musste die Idee aber schnell wieder aufgeben. Schließlich war man nur noch bemüht, die Menschen schnellstmöglich ihre Runde vollenden zu lassen. Auf dem Startplatz warfen die Demonstranten noch einen Polizeiwagen um. Als es dann zu lange dauerte, bis alle Teilnehmer das Gelände verlassen konnte, rastete die Menge noch einmal aus, versuchte, die Bahnhofstüren einzuschmeißen und musste erneut mit Wasserwerfern und Pfefferspray zurückgedrängt und eingekesselt werden. Noch bis spät in die Nacht zogen vereinzelte Trupps von durchnässten, alkoholisierten und aggressiven Hooligans durch die Innenstadt oder terrorisierten Fahrgäste in den Zügen auf dem Heimweg.

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Die Hooligans haben sich also lautstark bemerkbar gemacht und ein eindrucksvolles Zeichen gesetzt. Wofür genau, bleibt allerdings unklar, denn mit Salafismus hatte der Sonntag genau so viel zu tun wie mit Fußball. Dafür umso mehr mit Hass—Hass auf alles Fremde, auf jede abweichende Meinung, Hass auf die Presse, auf die Polizei und auf die Scheißpolitiker von den Scheißparteien. Und schließlich ungebändigter Hass auf alle, die nicht verstehen wollen, dass man doch eigentlich der Gute ist.

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[h=2]S.P.O.N. - Im Zweifel links: Unsere Rechten und der Islam[/h]Eine Kolumne von Jakob Augstein

Bisher waren die Waffen der deutschen Islamophobiker nur Spott und böser Zynismus. Die Krawalle von Köln zeigen jetzt eine neue Qualität: Unser Problem ist die Islamophobie, nicht der Islam.

 

"Heute schächten sie Schafe und Rinder, morgen vielleicht schon Christenkinder." Mitten in Köln wurde das gesungen, auf einer Demonstration, die durch Polizei und Grundgesetz geschützt war.Freunde des Krawalls hatten sich mit Feinden der Demokratie zusammengetan. Ihr Ziel: "Deutschland verteidigen", gegen dieSalafisten, eigentlich gegen alle Muslime und den ganzen Islam. Die Polizeigewerkschaft sprach danach von einer "neuen Qualität der Gewalt". Aber diese Gewalt schwelt schon lange.

 

Der Hass auf den Islam breitet sich in Deutschland aus. Er fasst Wurzeln in der Politik und in den Medien. Hass erzeugt Gewalt: 78 Übergriffe auf Moscheen gab es von Januar 2012 bis zum Frühjahr 2014. Es gab keine Welle der Solidarisierung mit den Muslimen in Deutschland. In Köln ist die Gewalt nun auf der Straße sichtbar geworden. Da geht die Saat auf, die die Hassprediger derIslamophobie gesät haben.

Neulich kam es im Springer-Verlag zu einem sonderbaren Vorgang: Kai Diekmann, Chefredakteur der "Bild"-Zeitung widerrief öffentlich einen Kommentar der "Bild am Sonntag". Dort stand: "Ist Religion ein Integrationshindernis? Mein Eindruck: nicht immer. Aber beim Islam wohl ja. ... Ich brauche keinen importierten Rassismus, und wofür der Islam sonst noch steht, brauche ich auch nicht." Diekmann reagierte sofort. Er schrieb: "Bei BILD und Axel Springer ist … kein Raum für pauschalisierende, herabwürdigende Äußerungen gegenüber dem Islam und den Menschen, die an Allah glauben."

Gut gesagt. Aber leider falsch. Denn Springers "Welt" - für die Diekmann keine Verantwortung trägt - ist längst zum Fachblatt für deutsche Islamophobiker geworden. Diekmann schrieb von der "Trennlinie zwischen der Weltreligion des Islam und der menschenverachtenden Ideologie des Islamismus". In der "Welt" macht man sich darüber lustig: "Wenn man überall eine künstliche Trennlinie ziehen würde wie zwischen Islam und Islamismus, und alles, was schlecht ist, 'nichts mit dem Islam zu tun hat', käme man zu höchst interessanten Ergebnissen. Dann hätte die 'globale Erderwärmung' nichts mit dem Klimawandel zu tun, die Wirtschaftskrise nichts mit dem Kapitalismus und die Linke nichts mit der SED."

Der Konflikt im Springer-Verlag ist ein Symptom: Die deutsche Bourgeoisie meldet sich in Sachen Kulturkritik zu Wort. Es soll endlich ein Ende haben mit dem verhassten "Gutmenschentum". Toleranz? Gefährlich. Immigration? Gescheitert. Multikulturalität? Lächerlich.

Im Kampf gegen den Islam läuft vieles zusammen: ein säkulares Misstrauen gegenüber einer Religion. Die Wut auf den Sexismus in den islamischen Staaten. Der soziale Rassismus gegenüber der Religion der Deklassierten. Und der genuine Rassismus, der im Islam das Fremde ablehnt. Aber am Ende trifft sich das in einem Punkt: dem Vorurteil gegen alle Muslime. Die neue Rechtspartei AfD wächst auf dem so gedüngten Boden.

Als der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte sich mit dem französischen Burka-Verbot befasste, gaben zwei Richterinnen ein Sondervotum zu Protokoll. Sie sagten, in den offenen, europäischen Gesellschaften könne niemand ein Recht geltend machen, "nicht schockiert oder provoziert zu werden" von "Modellen kultureller oder religiöser Identität", die vom Üblichen abwichen und vom "französischen oder europäischen Lebensstil sehr weit entfernt" seien.

Aber jeder pflegt seine Angst wie er kann. Der gewaltbereite Salafistgeht zum Hassprediger. Der deutsche Islamophobiker liest die "Welt" oder das sogenannte Autorenblog "Achse des Guten". Ein besonders zynischer und brutaler Tonfall wird hier gepflegt. "Lauter Sachen, die nichts mit dem Islam zu tun haben" heißt eine Kategorie, unter der von Vergewaltigungen bis zu Steinigungen allerhand Schauergeschichten aus dem Morgenland gesammelt werden.

 

Selbst wenn diese Geschichten wahr sind, so sind sie doch nicht die Wahrheit. Die Umkehrung entsteht durch Demagogie. Aber wir sitzen schon in der Falle. Der Kampf gegen Straftäter sollte eine Sache für Polizei undGeheimdienste sein. Stattdessen gilt schon: Deutschland sucht den Super-Salafisten. Das Stuttgarter Landesamt für Verfassungsschutz gibt Handreichung zur Feinderkennung: "Wenn ein Mann einer Frau zum Beispiel nicht mehr die Hand gibt oder Hosen trägt, die über dem Knöchel enden." Andererseits sei nicht jeder Mann in zu kurzen Hosen ein Salafist.

Es darf kein neuer Rassismus im Schatten der Sorgen erblühen, die sich der Westen über das Scheitern der arabischen Welt macht. Denn wir erleben ja das schmerzhafte Zerbrechen der postkolonialen Staaten. Die meisten Muslime aber leben in Indonesien, Pakistan, Indien und Bangladesch. Die Probleme des arabischen Islam sind nicht unbedingt ihre.

Tatsächlich: Die Verbrechen des Islamismus haben mit dem Islam weniger zu tun als die Dummheit unserer Rechten mit uns selbst.

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  • 2 Monate später...

[h=2]Pegida und die "Lügenpresse": Cheforganisator Bachmann war "Bild"-Leserreporter[/h]http://cdn2.spiegel.de/images/image-793449-breitwandaufmacher-vkpv.jpghttp://www.spiegel.de/static/sys/v10/icons/ic_lupe.png

REUTERS

Pegida-Frontmann Bachmann: Fotos von "lokalen Ereignissen und Unfällen im Raum Dresden" für die "Bild"-Zeitung

 

 

Pegida-Chef Lutz Bachmann will nicht mit der deutschen Presse sprechen. Auf der Homepage seiner Agentur wirbt er aber mit der "engen Zusammenarbeit mit namhaften Medien" - vor allem dem Axel-Springer-Verlag. Dieser stellt es etwas anders dar.

 

Dresden/Berlin - Mit deutschen Journalisten will Pegida-Chef Lutz Bachmann meistens nicht reden. "Wir sprechen nicht mit der Presse, dabei bleibt es", antwortet er bei seinen Montagskundgebungen, wenn er von Medienvertretern um ein Interview gebeten wird. Auch viele Pegida-Anhänger wollen Fragen nicht beantworten: Sie brüllen lieber zu Tausenden "Lügenpresse" oder "Lügenpresse, halt die Fresse".

 

Angesichts dieses Verhaltens verwundert es, dass Bachmann auf der Homepage seiner Dresdner Foto- und PR-Agentur mit der "engen Zusammenarbeit mit namhaften Medien aus aller Welt - vor allem mit dem Axel Springer Verlag" wirbt. Die Kooperation "versetzt uns in die Lage, kompetent, schnell und flexibel auf die teilweise ausgefallenen Wünsche unseres Klientels zu reagieren", heißt es weiter, neben dem Text ist ein Foto Bachmanns zu sehen. Im Springer Verlag erscheint auch die "Bild"-Zeitung.

So eng, wie der vorbestrafte Pegida-Chef die Zusammenarbeit darstelle, sei die Zusammenarbeit nicht, teilt der Springer-Verlag auf Anfrage des "Tagesspiegels" mit. Die Verlagssprecherin sagte demnach: "Herr Bachmann hat über die letzten Jahre ein paar Fotos an ,Bild' verkauft." Tätig gewesen sei er "lediglich als 1414-Leserreporter, wie sehr viele andere ,Bild'-Leser auch".

Bilder von "lokalen Ereignissen und Unfällen im Raum Dresden"

Bei der Aktion werden Leser aufgefordert, gegen Honorar zum Beispiel VIP-Bilder oder Tierfotos einzuschicken. Bachmann habe, sagte die Sprecherin dem "Tagesspiegel", Bilder von "lokalen Ereignissen und Unfällen im Raum Dresden" gesendet, "die Fotos hatten keinen politischen Bezug".

Der Linken-Bundestagsabgeordnete Niema Movassat hatte die Internetseite von Bachmanns PR-Agentur entdeckt und auf Twitter veröffentlicht. Anfang Dezember hatte der Pegida-Frontmann der "Bild"-Zeitung eines der wenigen Interviews gegeben - Überschrift "Wir hören erst auf, wenn die Asyl-Politik sich ändert!"

 

Spiegel, 26.12.2014 – 20:03 Uhr

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[h=1]MYTHEN UND WAHRHEITEN IM EINWANDERUNGSLAND[/h]Derzeit wird darüber diskutiert, wie mit dem "Pegida"-Phänomen umzugehen ist: Menschen, die sich auf der Straße gegen "die da oben" in der Politik, die "Lügenpresse" – aber vor allem gegen "Wirtschaftsflüchtlinge" und Muslime zur Wehr setzen wollen. Und deren Forderungen an zahlreiche Mythen und Ressentiments anknüpfen.

Der MEDIENDIENST stellt die gängigsten islamfeindlichen Thesen und Anti-Einwanderungsargumente den Fakten gegenüber:

[h=4]Die "Islamisierung" Deutschlands schreitet voran[/h]Manchen geht es bei dem Thema um den Erhalt christlicher Riten, obwohl es noch nie Forderungen von Muslimen gab, christliche Feste oder Feiertage abzuschaffen. Den meisten aber geht es beim Stichwort Islamisierung um die Vorstellung, die Zahl der Muslime in Deutschland wachse stetig und enorm:

→ Eine Sonderauswertung des SVR-Integrationsbarometers von 2014 hat ergeben, dass 70 Prozent der Befragten die Zahl der in Deutschland lebenden Muslime überschätzt. Ein knappes Drittel der Befragten schätzt die Zahl sogar auf über 10 Millionen ein.

DIE FAKTEN:

 

  1. Grundsätzlich wird Religionszugehörigkeit in Deutschland nicht statistisch erfasst – unter anderem aus historischen Gründen. Stattdessen gibt es Schätzungen und Hochrechnungen mit unterschiedlichen Daten, wie Islamwissenschaftlerin Riem Spielhaus in einer Expertise analysiert.
  2. Die aktuellste Hochrechnung im Auftrag des Bundesinnenministeriums von 2009 geht von 3,8 bis 4,3 Millionen Muslimen aus, das gilt bis heute als amtliche Zahl. Doch bei der Volksbefragung im Zensus 2011 gaben lediglich 1,9 Prozent der Einwohner an, muslimischen Glaubens zu sein.
  3. Bei der Erfassung stellt sich immer die Frage nach der Definition des Muslimseins, denn einige Menschen, die als Muslime gezählt werden, erklären, dass sie nicht praktizieren oder gläubig sind.Quelle

[h=4]Migranten sind integrationsunwillig[/h]Es war vor allem 2010 die Debatte um das Buch "Deutschland schafft sich ab" von Thilo Sarrazin, die das Bild von integrationsunwilligen oder auch -unfähigenEinwanderern hervorholte. Von einem stagnierenden Bildungsniveau oder mangelnden Sprachkenntnissen kann jedoch keine Rede sein. Im Gegenteil:

DIE FAKTEN:

 

  • In den letzten zehn Jahren sind eindeutige Bildungsfortschritte bei den Nachkommen von Einwanderern festzustellen. Das zeigt unter anderem der Lagebericht der Integrationsbeauftragten der Bundesregierung. Daraus geht hervor: Während die Zahl der Abiturienten gestiegen ist, ist die Zahl der Jugendlichen ohne Schulabschluss gesunken.Quelle
  • Die meisten Migran*ten sprechen die Landessprache gut oder sehr gut, wenn sie einige Jahre in Deutschlang gelebt haben, wie die Migrationsstichprobe aus dem Sozio-oekonomischen Panel zeigt (Seite 13). Demnach sind Menschen aus Einwandererfamilien insgesamt genauso zufrieden wie Deutsche ohne Migrationshintergrund. Das hängt offenbar stark damit zusammen, in welchem Maß Einwanderer und ihre Nachkommen am gesellschaftlichen Leben in Deutschland teilhaben können (Seite 29).

[h=4]Einwanderung belastet die deutschen Sozialkassen[/h]DIE FAKTEN:

 

  • Eine Statistik der Deutschen Rentenversicherung (RV) zeigt: Rund 4,7 Millionen Menschen mit ausländischer Staatsangehörigkeit waren 2013 aktiv rentenversichert, zahlten also Beiträge in die Rentenkasse. Im Vergleich zu 2010 nahm ihre Zahl um mehr als eine dreiviertel Million zu.
  • Auch eine Studie im Auftrag der Bertelsmann Stiftung von 2014 widerspricht dem Klischee, dass Ausländer die Sozialkassen belasten. Demnach erwirtschaften die rund 6,6 Millionen Ausländer in Deutschland einen finanziellen Überschuss von insgesamt 22 Milliarden Euro im Staatshaushalt.

[h=4]Die meisten Einwanderer kommen nach Deutschland[/h]"Deutschland ist inzwischen das zweitbeliebteste Einwanderungsland der Welt." Diese Aussage ist in vielen Medienberichten häufig zu finden und beruht auf einem Missverständnis.

DIE FAKTEN:

Zwar ist Deutschland erstmals unter den Einwanderungsländern an zweite Stelle gerückt, wie eine Auswertung der OECD von 2014 zeigte. Platz eins belegen (mit großem Abstand) weiterhin die USA. Allerdings gilt diese Statistik nicht weltweit, wie oft berichtet, sondern lediglich für OECD-Länder, also für Industrienationen.

→ Betrachtet man die globalen Migrationsströme, ist eine Einwanderung von 465.000 Migranten (in 2013) nicht rekordverdächtig.

Das bestätigt auch eine erstmals durchgeführte Erhebung von Daten über weltweite Wanderungsbewegungen der Österreichischen Akademie der Wissenschaften (ÖAW). Die Wissenschaftler weisen in ihrer graphischenAufarbeitung nach, dass die globalen Migrationsströme weitgehend stabil geblieben sind und die Wanderungsbewegungen in Millionenhöhe vor allem innerhalb der Regionen (Asien, Afrika, Amerika, Europa) selbst stattfinden.

Ein ähnliches Missverständnis gab es auch im Hinblick auf Flüchtlinge: Der UNHCR schrieb 2014 in einer Studie, Deutschland sei das Industrieland, in dem 2013 die meisten Asylanträge gestellt wurden. Einige Medien folgerten daraus, die Bundesrepublik sei weltweit das begehrteste Zielland für Flüchtlinge. Das trifft allerdings so nicht zu: Es gibt viele Länder außerhalb Europas, die es mit Flüchtlingszahlen in ganz anderen Größenordnungen zu tun haben.

[h=4]Einwanderer sind besonders oft arbeitslos[/h]Zwar trifft Arbeitslosigkeit Menschen ohne deutschen Pass mehr als doppelt so oft, wie Deutsche ohne Migrationshintergrund. Will man aber die Integration in den Arbeitsmarkt vergleichen, sollte als Bezugsgruppe immer die Zahl derErwerbspersonen der jeweiligen Gruppe genommen werden.

DIE FAKTEN:

→ Trotz der verhältnismäßig hohen Arbeitslosigkeit unter Eingewanderten und ihren Nachkommen geht die überwiegende Mehrheit einer Arbeit nach: nämlich 91 Prozent der Erwerbspersonen mit Migrationshintergrund und rund 90 Prozent der erwerbsfähigen Ausländer.Quelle

[h=4]Wir müssen Einwanderung regulieren[/h]DIE FAKTEN:

Es gibt längst eine Reglementierung. Für die Einreise und den Aufenthalt brauchen Ausländer, die nicht aus einem EU-Staat stammen, grundsätzlich eine Erlaubnis in Form eines Aufenthaltstitels (siehe dazu auch Zuwanderungsrecht).

Mitunter wird auch gefordert, Einwanderung müsste quotiert werden, etwa nach dem Schweizer Modell. Bevölkerungs-Statistiker gehen allerdings davon aus, dass selbst die derzeitige Wanderungsbilanz von rund 400.000 Einwanderern auf Dauer nicht reichen wird, um den Bevölkerungsschwund auszugleichen.

[h=4]Die meisten Asylbewerber sind Wirtschaftsflüchtlinge[/h]Oft heißt es, nur ein bis zwei Prozent der Asylanträge in Deutschland würden anerkannt. Der Rest hätte demnach keinen Anspruch auf Asyl, sondern sei nur hier, um sich ein besseres Leben zu verwirklichen.

DIE FAKTEN:

Bei der oben genannten Zahl wird nur Schutz nach dem Recht auf Asyl im Grundgesetz (Art. 16a GG) gezählt. Es gibt aber weitere internationale Standards, die dazu führen können, dass Menschen Schutz erhalten.

 

  • Insgesamt wurden 2013 in der gesamten Europäischen Union etwa 112.000 Asylsuchende als schutzbedürftig anerkannt – das ist rund jeder dritte Antrag.
  • In Deutschland lag die Schutzquote 2013 mit rund 20.000 positiven Entscheidungen bei 26 Prozent – also jeder vierte Antrag. Schließt man jedoch alleformellen Entscheidungen aus, beträgt die sogenannte "bereinigte" Schutzquote 39 Prozent.
  • Im ersten Halbjahr 2014 stieg die bereinigte Schutzquote weiter auf 54 Prozent. Das ist erstmals mehr als jeder zweite Asylsuchende.Quelle

[h=4]Zuwanderer kommen vor allem aus Afrika, Nahost und der Türkei[/h]DIE FAKTEN:

Laut Statistischem Bundesamt kamen 2013 von den 437.000 Einwanderern rund 300.000 – also die meisten – aus EU-Ländern. Im Migrationsbericht 2012(erschienen 2014) wird deutlich, dass seit 2002 mehr Türken aus Deutschland auswandern, als einwandern. In der Liste der 20 häufigsten Herkunftsländer von Einwanderern sind lediglich vier nicht europäische Länder genannt: die Türkei (an neunter Stelle), China (auf Platz elf), die Russische Föderation (an 13. Stelle) und Indien (an 16. Stelle). Afrikanische Länder tauchen hier gar nicht auf.

[h=4]Migranten oder Muslime sind besonders kriminell[/h]Jung, männlich, delinquent: Das Stereotyp der "kriminellen Migranten" ist weit verbreitet. Vor allem Jugendliche aus Einwandererfamilien gelten als gewaltbereit und häufiger straffällig. Doch das Vorurteil entspricht nicht dem Stand der Forschung.

DIE FAKTEN:

Für einen kausalen Zusammenhang von Migrationshintergrund und delinquentem Verhalten gibt es keine wissenschaftlichen Belege, erklärt Rechtswissenschaftler Christian Walburg in einem Gutachten für den MEDIENDIENST. Demnach zeigen Studien keine grundsätzlichen Unterschiede im kriminellen Verhalten zwischen Jugendlichen mit und ohne Migrationshintergrund auf. Zu ausführlicheren Zahlen und Fakten gelangen Sie hier.

[h=4]Migranten bzw. Muslime leben in einer Parallelgesellschaft[/h]Parallelgesellschaften, in denen Migrantengruppen nur unter sich leben, sind ein Mythos. Dennoch kehrt die Vorstellung, Migranten schotten sich ab, hartnäckig immer wieder.

DIE FAKTEN:

Abgesehen von nachbarschaftlichen Kontakten und denen am Arbeitsplatz haben die meisten Menschen aus Einwandererfamilien intensive persönliche Kontakte zu Einheimischen ohne Migrationskontext. "Von sozialer Abschottung kann nicht die Rede", heißt es etwa in der repräsentativen SEOP-Migrationsstichprobe. Demnach haben 85 Prozent der Migranten, die länger in Deutschland leben, soziale Kontakte zu Menschen ohne Migrationshintergrund. Umgekehrt hat nur ein Viertel der Personen deutscher Herkunft Kontakte zu Personen mit Migrationshintergrund.Quelle

[h=4]Man spricht Deutsch! Wann lernen die Migranten das?[/h]Wer nach Deutschland kommt, soll bitte die Landessprache beherrschen. Diese Forderung würden inzwischen wohl auch die meisten Einwanderer unterschreiben. Anders verhielt es sich mit den sogenannten Gastarbeitern, deren Einwanderung lange nur als temporär vorgesehen war und deren Arbeitsplatz meist keine Sprachkenntnisse erforderte. In einigen Bundesländern wurden deren Kinder in den 80er Jahren in Schulklassen verwiesen, in denen sie in ihrer Muttersprache unterrichtet wurden.

DIE FAKTEN:

 

  • Über die Deutschkenntnisse von erwachsenen Migranten gibt es keine belastbaren Daten. Jüngste Befragungen zeigen allerdings, dass die Mehrheit der Landessprache durchaus mächtig ist. Laut der IAB-SOEP-Migrationsstichprobeerklärten 63 Prozent der Befragten, die bereits über zehn Jahre in Deutschland leben, ihre Deutschkenntnisse seien gut oder sehr gut. Über 60 Prozent gaben an, aktiv Deutsch gelernt zu haben. Quelle
  • Dem ersten Kinder-Migrationsreport des Deutschen Jugendinstituts von 2013 zufolge sprechen drei Viertel der Sechs- bis Achtjährigen aus Einwandererfamilien zu Hause überwiegend Deutsch mit ihren Eltern und Geschwistern.Quelle

[h=4]Muslime zwingen ihre Frauen unter ein Kopftuch[/h]Mitunter heißt es, Deutschlands Straßen seien überfüllt von verschleierten Frauen – ein Zeichen für die Islamisierung Deutschlands. Oft schwingt die Annahme mit, dabei handle es sich um unterdrückte Frauen oder Islamisten.

DIE FAKTEN:

In der größten Befragung zum Thema, der Studie Muslimisches Leben in Deutschland, gaben 69 Prozent der ersten und 71 Prozent der zweiten Generation an, kein Kopftuch zu tragen. Darbei lohnt sich ein Blick auf verschiedene Altersgruppen: die Hälfte der Musliminnen ab 66 Jahren tragen ein Kopftuch, bei den 16 bis 25-Jährigen sind es nur noch rund 20 Prozent.

Eine andere Befragung widerspricht der Vorstellung, das Kopftuch sei ein Zeichen für die Unterdrückung der Frau. Eine Studie der Konrad-Adenauer-Stiftung zu den Motiven ergab: die Frauen bedecken sich vor allem freiwillig aus religiösen Gründen. Ihre Brüder oder Ehemänner spielen in den meisten Fällen keine Rolle bei der Entscheidung. Hinzu kommt: Kopftuch ist nicht gleich Kopftuch. Die Erziehungswissenschaftlerin Yasemin Karakaşoglu nennt sechs Beweggründe für das Tragen des viel diskutierten Stoffs:

 

  • als Ausdruck kultureller Zugehörigkeit,
  • als Befreiung von der Wahrnehmung als Sexualobjekt,
  • als Unterdrückungsinstrument gegenüber Frauen,
  • als symbolische Trennung von Öffentlichem und Privatem,
  • als Symbol der Befreiung von aufgezwungener "Westlichkeit",
  • oder der Wunsch, scheinbar widersprüchliche Ideale von "Moderne" und "Religiosität" zu vereinen.

[h=4]Wir müssen konsequenter abschieben[/h]Um die Zahl der Asylsuchenden und irregulären Einwanderer zu reduzieren, werden immer wieder kürzere Asylverfahren und konsequente Abschiebungen gefordert. Die Bundesregierung hat bereits im Kabinett eine Reform des Aufenthaltsgesetzes beschlossen, um Migranten ohne Aufenthaltstatus schneller und effizienter abzuschieben. Die Annahme, dass viele Menschen zu Unrecht in Deutschland sind und abgeschoben werden müsste, ist allerdings fragwürdig.

DIE FAKTEN:

 

  • Ein Großteil der Abschiebungs-Fälle sind "Dublin-Fälle" – zwischen Januar und November 2014 waren es über 22.000. Mehr als die Hälfte der Abschiebungensind also "Überstellungen" an EU-Länder. In letzter Zeit stammen viele darunter allerdings aus Kriegsregionen wie Syrien und erhalten somit Schutz.
  • Ein Eilverfahren, wie es derzeit von der CSU gefordert wird, würde das Recht auf eine Einzelfallprüfung deutlich einschränken.
  • In vielen Fällen ist eine Abschiebung gar nicht nötig, denn viele Menschen verlassen freiwillig das Land, wenn ihr Antrag abgelehnt wird. Auch die Grenzschutzagentur Frontex bestätigt diese Angabe: In Europa erfolgt rund die Hälfte aller Ausreisen von Drittstaatern ohne Aufenthaltsstatus ohne Widerstand.

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20.01.2015 15:40119.250

DAS 2. GESICHT DES LUTZ BACHMANN

 

"Dreckspack", "Viehzeug", "Gelumpe"... Lutz Bachmann bei Facebook.

Dresden - Medien und Politiker werden von PEGIDA immer kritisiert, sie würden die Bewegung und deren Macher in die rechte Ecke stellen. Dumm nur, wenn das PEGIDA-Chef Bachmann selbst übernimmt.

 

Bilder und Gesprächsverläufe des PEGIDA e.V.-Vereinsvorsitzenden Lutz Bachmann (41) werfen ein sehr zweifelhaftes Bild auf den Gründer der mittlerweile berühmten Bürgerbewegung.

 

Ist er ein Wolf im Schafspelz?

 

In einem Wortwechsel bei Facebook, der sich um ein Flüchtlingslager dreht, bezeichnet Bachmann Flüchtlinge als „Gelumpe“, „Dreckspack“ und „Viehzeug“. Die Entgleisungen stammen aus dem September 2014 - kurz bevor PEGIDA zur ersten Demo in Dresden aufbrach!

 

 

Dieses Foto von sich veröffentliche Lutz Bachmann bei Facebook. Bildunterschrift: "Er ist wieder da!"

MOPO24 sprach mit der Frau, die mit Bachmann in diesem Facebook-Chat war. Sie ist erschüttert: „Er redete öfter abfällig über andere Menschen, die nicht seinen Vorstellungen entsprachen. Aber das hier war die Höhe. Als ich ihn mit den Äußerungen konfrontierte, blockierte er mein Profil.“

 

Die Frau, die anonym bleiben will, schickte MOPO24 nun Screenshots und Ausdrucke dieses Gesprächsverlaufes.

 

Doch das ist nicht alles: Lutz Bachmann postete vor geraumer Zeit, lange vor seinem medialen Aufstieg, ein Foto von sich als Adolf Hitler gestylt auf seinem Facebook-Profil. Mit der Bildunterschrift: „Er ist wieder da!“

 

 

„Drei K‘s am Tag hält Minderheiten fern“ postet Lutz Bachmann in einem seiner Facebook-Profile. Am Post markiert ist Achim Exner, einer der heutige PEGIDA-Organisatoren.

Kurz darauf veröffentlichte er eine Abbildung eines Anhängers des rassistischen Geheimbundes Ku-Klux-Klan mit dem Satz: „Drei K‘s am Tag hält Minderheiten fern“ und schrieb eigenhändig dazu: „Hätte in Großenhain evtl auch funktioniert... so habense jetzt ein Asylantenhotel“. Markiert auf dem Foto ist übrigens auch Achim Exner: Vorstand der Dresdner AfD, Orga-Mitglied bei PEGIDA und früherer Sicherheits-Chef bei Dynamo Dresden.

 

Aus Anhängerkreisen und der PEGIDA-Organisation wird nun von Fälschungen gesprochen. PEGIDA-Gegner hätten das alles erzeugt, um die Bewegung zu verunglimpfen. Doch MOPO24 liegt der originale Gesprächsverlauf vor.

 

Komisch auch, dass Bachmann nach den ersten Hinweisen im Netz sein komplettes Profil bei Facebook löschte, auf dem die Hinweise gefunden wurden.

 

Eine fragwürdige Reaktion auf angebliche „Fälschungen“.

 

MOPO24 versuchte am frühen Nachmittag über PEGIDA-Sprecherin Kathrin Oertel (36) und von Lutz Bachmann selbst, eine Stellungnahme zu bekommen.

 

Erst am Montag hatten Bachmann und Oertel in der Sächsischen Landeszentrale für Politische Bildung (in Dresden) ihre erste Pressekonferenz überhaupt gegeben. Der Chef des Hauses, Frank Richter (54), ist über die neuen Enthüllungen schockiert: "Hätte ich das vorher gewusst, hätte ich Lutz Bachmann nicht in mein Haus gelassen."

 

Bachmann antwortet bei Facebook

 

Auf der MOPO24-Facebookseite antwortet Lutz Bachmann am Dienstag, kurz vor 16 Uhr: "Christoph Maria Herbst hat es gefallen als ich ihm das Foto zur Veröffentlichung des Satire-Hörbuchs "Er ist wieder da" auf die Pinnwand machte.*Man muss sich auch mal selbst auf die Schippe nehmen."

 

Gemeint ist der Schauspieler Christioph Maria Herbst ("Stromberg"), der auch das Hörbuch "Er ist wieder da" von Timur Vermes*sprach. In dem Roman kehrt Hitler auf die Erde zurück und zieht durch Berlin.

 

Was tut die Staatsanwaltschaft?

 

Die Leipziger Volkszeitung meldete am Nachmittag, dass der Dresdner Generalstaatsanwalt Wolfgang Klein bereits den Anfangsverdachtes der Volksverhetzung prüfe und "Bachmann im Visier" habe. Gegenüber MDR 1 Radio Sachsen sagte Klein aber:*„Wir werden dann tätig, wenn wir Tatsachen in der Hand haben."*Sollte sich herausstellen, dass es diesen Eintrag gab, müsste man die Informationen prüfen, um sie zu bewerten. „Wir brauchen aber irgendwas in der Hand."

 

 

Oertels erster TV-Auftritt. In der Talkshow von Günther Jauch.

Streit um Kathrin Oertel bei Wikipedia

 

Laut DPA streiten die Autoren des Online-Lexikons Wikipedia jetzt heftig über die Relevanz von PEGIDA-Mitbegründerin Kathrin Oertel (36).*Ein Eintrag, der wenige Stunden nach Oertels Auftritt in der ARD-Talkshow "Günther Jauch" vom Sonntagabend entstanden war, ist zur Löschung vorgeschlagen. "Die Frau war 1x in einer Talkshow. Das erzeugt keine Relevanz", lautet ein Beitrag, der für das Löschen des Eintrags wirbt.

 

"Jauch war nur der Anfang. Von Frau Oertel wird in den nächsten Monaten noch sehr viel zu lesen, hören und sehen sein", heißt es in einem Beitrag für den Erhalt. Ein anderer bedauert, zum "Totschweigen" sei es "leider zu spät". Es sei zudem eine "beachtliche Lebensleistung, einen öffentlichen Sympathiewettbewerb gegen Alexander Gauland und Günther Jauch zu verlieren".

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21. Januar 2015, 18:17

Vor Demonstrationen für und gegen Legida

Pegida-Chef Lutz Bachmann tritt zurück

Bachmann and Oertel, leaders of anti-immigration group PEGIDA, a German abbreviation for 'Patriotic Europeans against the Islamization of the West', are pictured during a Reuters interview in Dresden

Pegida-Gründer Lutz Bachmann und Sprecherin Kathrin Oertel am 12. Januar 2015 in Dresden. (Foto: REUTERS)

Lutz Bachmann tritt von seinen Funktionen bei der islamkritischen Pegida-Bewegung zurück. Ausschlag gab die heftige Kritik an einem Foto Bachmanns in Hitler-Pose und Schmähungen von Ausländern, die er bei Facebook publiziert hatte.

Zwischen dem islamkritischen Bündnis Pegida in Dresden und seinem Leipziger Ableger Legida gibt es offensichtlich Differenzen. Pegida prüft nach eigener Aussage eine Unterlassungsklage gegen Legida.

Leipzig erwartete 100.000 Menschen, die am Abend in der sächsischen Großstadt demonstrieren wollten. Die Legida-Bewegung rechnete mit bis zu 40.000 Anhänger. Allerdings schienen die Islamfeinde bislang weitaus weniger Islamfeinde mobilisiert haben. Die Gegner haben 19 Gegenveranstaltungen angekündigt.

Vor Beginn der Demonstrationen wurden auf die Bahnstrecke Leipzig-Dresden zwei Brandanschläge verübt. Die Strecke wurde gesperrt. Es war unklar, ob die Anschläge in Zusammenhang mit den Leipziger Demonstrationen stehen.

Von Hannah Beitzer, Leipzig, und Oliver Das Gupta

Pegida-Chef Lutz Bachmann tritt zurück

 

Nach einem im Internet aufgetauchten Foto in Hitler-Pose tritt Pegida-Chef Lutz Bachmann zurück. Inzwischen veröffentlichte Bachmann folgende Erklärung:

 

"Ich entschuldige mich aufrichtig bei allen Bürgern, die sich von meinen Postings angegriffen fühlen. Es waren unüberlegte Äußerungen, die ich so heute nicht mehr tätigen würde. Es tut mir leid, dass ich damit den Interessen unserer Bewegung geschadet haben (sic!), und ziehe daraus die Konsequenzen."

 

Das bezog sich offensichtlich auf Bachmanns Äußerungen bei Facebook. Dort soll er Ausländer als "Viehzeug" und "Dreckspack" beschimpft haben. Pegida-Sprecherin Kathrin Oertel distanzierte sich von solchen Ausdrucksweisen. Sie trügen nicht dazu bei, "Vertrauen zu den Zielen und Protagonisten" von Pegida zu entwickeln.

 

 

Gegen Bachmann, den Organisator der Anti-Islam-Bewegung, ermittelt inzwischen die Staatsanwaltschaft wegen des Verdachts auf Volksverhetzung. Grundlage sind neben dem Foto, auf dem sich Bachmann mit Hitler-typischem Seitenscheitel und Schnauzbart präsentiert, die Schmäh-Beiträge im sozialen Netzwerk Facebook.

 

Differenzen zwischen Pegida und Legida

 

Zwischen dem islamkritischen Bündnis Pegida in Dresden und seinem Leipziger Ableger Legida gibt es offenbar deutliche Spannungen. Pegida-Sprecherin Kathrin Oertel kündigte rechtliche Schritte gegen ihren Leipziger Ableger an. Die Legida-Organisatoren hätten bislang keine klare Erklärung abgegeben, "dass sie den Forderungskatalog von Pegida Dresden übernehmen", so Oertel.

 

"Alles, was heute Abend in Leipzig gesagt und gefordert wird, ist nicht mit uns abgesprochen. Das kann sich für die einheitliche Wahrnehmung unserer Bewegung als kontraproduktiv erweisen. Daher prüfen wir eine Unterlassungsklage", erklärte Oertel. Legida gilt den Behörden als Sammelbecken für Hooligans und Neonazis.

 

Bachmanns Rücktritt und die Spannungen unter den Islamfeinden wurden unmittelbar vor Beginn der in Leipzig stattfindenden Demonstrationen bekannt. Dort wollten Legida - der Leipziger Ableger der Dresdner Pegida-Bewegung - und mehrere Gegendemonstrationen auf die Straße gehen.

 

Polizei sperrt Bahnstrecke nach Brandanschlägen

 

Zuvor waren auf die Bahnstrecke Leipzig-Dresden zwei Brandanschläge verübt worden. Die Strecke wurde nach Angaben der Bundespolizei gesperrt, der Fernverkehr umgeleitet. Im Bereich Leipzig-Volkmarsdorf im Osten der Stadt seien im Abstand von etwa einer Stunde Kabelschächte in Brand gesetzt worden. Die Täter waren zunächst unbekannt. Eine Sprecherin der Bundespolizei sagte aber, es habe einen Bürgerhinweis auf Vermummte gegeben.

 

Ob die Anschläge in Zusammenhang mit dem für den Abend angemeldeten Legida-Aufmarsch standen, war zunächst unklar. Es war erwartet worden, dass Pegida-Anhänger nach dem Dresdner Demoverbot vom vergangenen Montag zu Legida nach Leipzig ausweichen würden. Tatsächlich gebe es vermehrt Anreisen aus Dresden, sagte die Bundespolizeisprecherin.

 

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Ihr Forum

Zuwanderer sind meist Christen - nimmt der Migrationsbericht Legida den Wind aus den Segeln?

Islamfeinde können weitaus weniger Menschen mobilisieren

 

Nach dem Demo-Verbot von Dresden befand sich Leipzig im "Ausnahmezustand" - diese Bezeichnung verwendete Oberbürgermeister Burkhard Jung (SPD). Die Behörden erwarteten am Abend bis zu 100.000 Teilnehmer bei den Demonstrationen. Allein Legida wollte bis zu 40.000 Menschen mobilisieren - am Abend zeigte sich, dass weitaus weniger Menschen kamen.

 

Die Leipziger Polizei wollte auf SZ-Anfrage keine Schätzung abgeben. Ein Agenturreporter zitierte einen Beamten mit den worten: "Die Zahl 40 000 können wir streichen". Die Rede war von deutlich unter 10.000 Legida-Anhängern. Allerdings warteten noch Anhänger von Legida vor den Absperrungen auf Einlass - mancher kam einfach nicht durch.

 

Denn viele tausend Legida-Gegner blockierten den Zugang zum Platz. Sie empfingen die Anhänger der Islamfeinde mit Rufen wie "Nazis raus" und "Haut ab, haut ab" und wurden am Weiterkommen gehindert und einem gellenden Pfeifkonzert.

 

Bislang gab es allerdings keine ernsthaften Zwischenfälle. Nach Polizeiangaben wurden Einsatzkräfte beim Hauptbahnhof mit Flaschen und Feuerwerkskörper beworfen. In der Südvorstadt wurden zwei Müllcontainer in Brand gesteckt.

 

Pegida Holds First March In Leipzig

Pegida-Demo

Leipzig fürchtet das Chaos

"Diese Chaoten werden die ganze Stadt zerhauen"

 

Die Polizei errichtete schon tagsüber Absperrungen in der ganzen Innenstadt, um Legida und Nolegida voneinander zu trennen. 4000 Beamte waren im Einsatz. Rund um den Augustusplatz, wo sich Legida trifft, legten Polizisten aus Niedersachsen schon Stunden vor Beginn der Veranstaltungen ihre Knieschoner an. An den Absperrungen standen schimpfende Leipziger. "Diese Chaoten werden die ganze Stadt zerhauen!", rief eine ältere Dame. Durch die Innenstadt kurvten verzweifelte Autofahrer, die nicht mehr raus kommen.

 

Das weltberühmte Leipziger Gewandhaus, vor der sich Legida versammelte, begrüßte die Demonstranten mit einem Transparent, auf dem stand: "Vielfalt, Toleranz, Offenheit". Die Beleuchtung des Konzertgebäudes sollte aus bleiben. Auf dem Platz vor dem Gewandhaus hatten Legida-Gegner mit Straßenkreide Sprüche hinterlassen: "Wir bleiben bunt", stand dort, und "Spread love, not hatred."

 

Vor der Moritzbastei standen ein paar Hundert Studenten und tanzen zu lauter Elektro-Musik, um sich in der Kälte warm zu halten. Sie trugen Fahnen mit Slogans wie "Kein Mensch ist illegal", verteilten Handzettel. 19 Gegenveranstaltungen sollten es geben. Oberbürgermeister Jung appellierte an die Demonstranten, gewaltfrei und friedlich zu bleiben.

 

Mit Material von dpa und Reuters

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21. Januar 2015, 12:42

Ihr Forum

Zuwanderer sind meist Christen - nimmt der Migrationsbericht Legida den Wind aus den Segeln?

Pegida Holds First March In Leipzig

Wieder einmal gilt: Lesen bildet. In diesem Fall den Migrationsbericht. (Foto: Getty Images)

Der Migrationsbericht der Bundesregierung sagt: Zuwanderer kommen vor allem aus den christlichen geprägten Ländern Europas. Kann man Anhänger von Pegida, Legida und ihren Ablegern mit solchen Zahlen zum Nachdenken bringen?

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  • 2 Wochen später...

BUNDESWEIT

100.000 Menschen demonstrieren gegen anti-islamische Pegida

 

Noch nie war der Widerstand so groß: Während in Dresden wieder Tausende Pegida -Anhänger auf die Straße gehen, formiert sich in ganz Deutschland eine mächtige Gegenbewegung. Das Pegida-Wort “Lügenpresse” wird zum Unwort des Jahres 2014.

 

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"München ist bunt"

"München ist bunt". © by Giovanni Bassista auf Flickr (CC BY-SA 2.0), bearbeitet islamiQ

Zehntausende Menschen sind am Montagabend in ganz Deutschland auf die Straße gegangen, um für Weltoffenheit, ein friedliches Zusammenleben der Religionen und gegen das Anti-Islam-Bündnis Pegida zu demonstrieren. In der sächsischen Metropole Leipzig versammelten sich nach Angaben der Stadtverwaltung rund 30 000 Menschen, um gegen den ersten “Spaziergang” des Pegida-Ablegers Legida zu protestieren. Daran nehmen nach Polizeiangaben 4 800 Menschen teil. Der Aufmarsch des islamfeindlichen Bündnisses wurde laut Polizei so massiv von Gegendemonstranten blockiert, dass er zunächst nicht starten konnte.

 

Die größte Demonstration der islamfeindlichen Pegida-Bewegung fand wieder in der sächsischen Landeshauptstadt Dresden statt. Nach Angaben der Polizei beteiligten sich etwa 25 000 Menschen an dem zwölften sogenannten Abendspaziergang, um gegen eine angebliche Überfremdung zu demonstrieren. Die Organisatoren sprachen von 40 000 Teilnehmern. Mehr als 7000 Menschen demonstrierten gegen Pegida. Rund 4000 Menschen haben im Zentrum Berlins gegen Pegida demonstriert. Ihnen standen etwa 400 Anhänger des rechtspopulistischen Berliner Pegida-Ablegers Bärgida gegenüber. Ihr Demonstrationszug kehrte nach rund 500 Metern wegen einer drohenden Blockade wieder zum Ausgangsort am Brandenburger Tor zurück.

 

Großer Widerstand gegen Bagida

In der bayerischen Landeshauptstadt München demonstrierten rund 20 000 Menschen für Weltoffenheit. Ein breites Bündnis aus Parteien, Gewerkschaften, Kirchen und Antifa-Gruppen hatte den Aufruf “München ist bunt” unterstützt. Dort demonstrierte auch der bayerische Ableger der Pegida namens Bagida. Die Polizei zählte 1500 Teilnehmer. In Hannover folgten nach Angaben der Veranstalter rund 17 000 Menschen einem Aufruf zu einer Demonstration gegen Pegida. Der Aufzug des örtlichen Pegida-Bündnisses mit rund 150 Teilnehmern wurde nach nur einer Stunde beendet.

 

Etwa 9000 Menschen gingen in Saarbrücken aus Protest gegen Pegida auf die Straße, darunter das gesamte saarländische Kabinett. Anlass war der erste Aufruf von Saargida, dem saarländischen Pegida-Ableger, an dessen Aufzug sich nach Polizeiangaben lediglich 200 bis 300 Menschen beteiligten.In der Hansestadt Hamburg demonstrierten laut Polizei rund 4000 Menschen gegen Terror, Rassismus und Ausgrenzung. Die Aktion stand unter dem Motto “Liberté, Égalité, Fraternité! Hamburg steht auf für Freiheit und Demokratie!”. Teilnehmer waren unter anderen Integrationsstaatsministerin Aydan Özoguz

 

In Düsseldorf demonstrierten etwa 5000 Menschen gegen Intoleranz und Fremdenfeindlichkeit. Im Zentrum der Stadt hatten sich am Abend drei Demonstrationen gegen eine Versammlung der islamkritischen Dügida gebildet. Dazu kamen laut Polizei etwa 350 Teilnehmer. Während der Kundgebung gingen an zahlreichen öffentlichen Gebäuden die Lichter aus. In Rostock, Schwerin und Mainz gingen etwa 1500 bis 2000 Menschen auf die Straße um gegen Pegida zu demonstrieren.

 

Lügenpresse ist Unwort des Jahres 2014

Der Ausdruck “Lügenpresse” ist das Unwort des Jahres 2014. Das gab die Jury aus Sprachexperten am Dienstag in Darmstadt bekannt. Zur Begründung führte sie aus, mit dem Wort “Lügenpresse” würden Medien pauschal diffamiert, weil sich die große Mehrheit ihrer Vertreter darum bemühe, der gezielt geschürten Angst vor einer vermeintlichen “Islamisierung des Abendlandes” eine sachliche Darstellung gesellschaftspolitischer Themen und differenzierte Sichtweisen entgegenzusetzen. Eine solch pauschale Verurteilung verhindere fundierte Medienkritik und leiste somit einen Beitrag zur Gefährdung der für die Demokratie so wichtigen Pressefreiheit, deren akute Bedrohung durch Extremismus gerade jetzt wieder unübersehbar geworden sei.

 

Die Jury erinnerte daran, dass der Ausdruck “Lügenpresse” bereits im Ersten Weltkrieg ein zentraler Kampfbegriff gewesen sei und dass er auch den Nationalsozialisten dazu gedient habe, unabhängige Medien pauschal zu diffamieren. Mit Blick auf die anti-islamische Pegida-Bewegung legte die Jury dar, gerade die Tatsache, dass die sprachgeschichtliche Aufladung des Wortes “Lügenpresse” einem Großteil derjenigen, die ihn seit dem vergangenen Jahr skandierten und auf Transparenten trügen, wohl nicht bewusst sei, mache ihn zu einem besonders perfiden Mittel jener, die ihn gezielt einsetzten. (KNA/dpa)

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  • 1 Monat später...

[h=3]DRESDEN[/h][h=2]

 

Haben Polizisten Pegida unterstützt?[/h]Polizisten, die bei den Dresdener “Pegida” Demonstrationen im Einsatz waren, sollen die ausländerfeindliche Bewegung unterstützt und Sympathien bekundet haben. Die Polizeidirektion Dresden ermittelt. Grüne befürchten enormen Vertrauensverlust.

 

Mögliche Sympathie-Bekundungen sächsischer Polizisten für “Pegida” sorgen in Dresden für Aufregung. Sollten entsprechende Berichte der Dresdner Neuesten Nachrichten vom Dienstag stimmen, würde dies “zu einem enormen Vertrauensverlust in die Polizei führen”, sagte der sächsische Grünen-Vorsitzende Jürgen Kasek.

 

Demnach sollen sich auch Polizisten an einer von Lutz Bachmann initiierten “Zählaktion” beteiligt haben. Der “Pegida”-Chef wollte damit den offiziellen Teilnehmerzahlen begegnen, die er für zu niedrig hält. Bei der Aktion sollten Demonstrationsteilnehmer eine Münze oder anderen Gegenstand in bereitgestellte Tonnen werfen.

In dem Zeitungsartikel heißt es, die “Zählaktion” habe nicht wie gewünscht funktioniert. Schon vor dem Start des “Pegida”-Aufmarsches hätten Einzelpersonen mehrere Münzen in die Tonnen geworfen, auch danach sei unklar gewesen, ob wirklich jeder Teilnehmer nur eine Münze abgegeben habe. Selbst Polizisten im Einsatz bekundeten dem Bericht zufolge auf diese Weise “Pegida”-Sympathien.

Vorgang wird untersucht

Eine Sprecherin der Polizeidirektion Dresden sagte demEvangelischen Pressedienst am Dienstag, der Vorgang werde untersucht. Insgesamt hätten 632 Polizisten die Versammlung abgesichert.

Was letztlich bei der “Zählaktion” der fremdenfeindlichen “Pegida”-Bewegung herausgekommen ist, war am Dienstagmittag noch nicht klar. Auf der Facebook-Seite der Islamkritiker wurden zunächst nur zwei Fotos von Gegenständen, darunter neben Münzen auch Kronkorken, Feuerzeuge und Bonbons gezeigt, die für die Zählung der Teilnehmer in Tonnen geworfen wurden. Nach Polizeiangaben waren 7.700 “Pegida”-Anhänger zu der Demonstration gekommen.(epd/mig)

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  • 1 Monat später...

Die ehemalige Pegida-Frontfrau ist nach ihrem Rücktritt kaum wiederzuerkennen. In einer Video-Botschaft entschuldigt sich Kathrin Oertel bei allen Migranten und vor allem bei den Muslimen für die Hetzkampagne, zu der sie einst beitrug. (Foto: dpa)

 

Die ehemalige Frontfrau der Pegida ist nach ihrem Rücktritt kaum wiederzuerkennen. In einer Video-Botschaft in einem sozialen Netzwerk entschuldigt sich Kathrin Oertel bei allen Migranten und vor allem bei den Muslimen für die Hetzkampagne, zu der sie einst beitrug.

Erst trug sie zur Hetze bei, nun entschuldigt sie sich bei allen Betroffenen: in einem selbstaufgenommenen Video fordert Kathrin Oertel, die ehemalige Frontfrau von Pegida, das deutsche Volk dazu auf, keine Spaltungen mehr zuzulassen. Man müsse zu einem friedlichen Zusammenleben beitragen. Über dem Video, das sie Mittwochnacht via Facebook teilte, zitierte sie den Satz eines Freundes: „Den Linken bin ich zu weit rechts, und den Rechten bin ich zu weit links.....dann wäre ich ja eigentlich genau in der Mitte....und hätte somit alles richtig gemacht!“

 

„Ich möchte mich heut zu Wort melden, vor allem wegen der zur Zeit stattfindenden Debatte über meine Person, ob es nun von Seiten der Pegida ist oder seitens der Friedensbewegung. Als erstes sollten sich Pegidianer von dem Thema „Verrat“ lösen und die Friedensbewegung sollte sich von dem Thema „Unterwanderung“ lösen, denn beides trifft nicht zu.“ Die Pegidianer müssten begreifen, dass sie nichts anderes tun würden, als die Hetze zu begleiten, die seit dem 11.September 2001 gegen die Muslime anhalte.

 

Daher würde sie gerne die Gelegenheit ergreifen und sich bei den Betroffenen entschuldigen. „Und da möchte ich hier auch gleich die Gelegenheit nutzen und mich bei allen Migranten und vor allem bei den Muslimen unter Ihnen zu entschuldigen, die hier in unserem Land friedlich leben, integriert sind, unsere Gesetze und unsere Kultur achten und das sind die meisten von Ihnen und das vergessen hier viele. Ich fühle mich auch [...] mitverantwortlich für die Hetzkampagne, die hier losgetreten worden ist und dafür möchte ich mich entschuldigen und ich kann in Zukunft nur alles dafür tun, dass das wieder in Ordnung kommt.“

 

Am 01.Mai gegen Feindseligkeit demonstrieren

Frieden hieße Dialogbereitschaft und nur so könne man Vorurteile aus dem Weg räumen, so Oertel. Außerdem forderte sie die Deutschen dazu auf, darüber nachzudenken, wie man in Zukunft miteinander umgehen wolle. Es müsse einer anfangen, die Menschen in diesem Land zu verbinden, sodass das Volk wieder zueinander finde. Dies habe sie mit ihrem Kollegen, Frank Gebert, versucht, was nicht nur auf Zustimmung gestoßen sei. Die beiden seien deswegen sogar beschimpft worden. „Das geht zu weit und das gehört auch nicht in unsere Gesellschaft. Wenn man mit dem Finger auf andere zeigt, sollte man die Möglichkeit nutzen, um sich selbst zu reflektieren.“

 

Sie und eine weitere Gruppe von Leuten wünschten sich, dass in Dresden nach den Ursachen für die Veranstaltungen gesucht werde, anstatt nach den Symptomen. Geplant sei eine Veranstaltung am 01. Mai auf dem Neumarkt in Dresden um 15:00 Uhr. Dort sollen Menschen zusammenkommen, die den Mut hätten, neue Wege zu beschreiten. Selbst 100 Leute seien genug für einen ersten Schritt. Es müsse endlich aufhören mit der Volksspaltung und der Distanzierung.

 

"Den Linken bin ich zu weit rechts, und den Rechten bin ich zu weit links.....dann wäre ich ja eigentlich genau in der Mitte....und hätte somit alles richtig gemacht !"Zitat : von einem Freund Posted by Kathrin Oertel on Mittwoch, 29. April 2015

„Werdet vernünftig!“

Ihre Botschaft an die Deutschen lautet: „Werdet vernünftig! Wir dürfen uns, das Volk, nicht mehr spalten lassen, weder politisch, noch in Nation und auch nicht in Religion. Wir sind die 99% und das dürfen wir nicht vergessen [...] und wenn wir nicht zusammenfinden [...], dann wird das nichts.“

 

Noch Anfang des Jahres war Oertel DAS Gesicht der Pegida-Bewegung. Offenbar hat nun ein Sinneswandel bei ihr eingesetzt. Sie selbst bezeichnete sich in einem Auftritt bei Günther Jauch als „einfache Frau aus dem Volk“. Nun gibt sie sich immer noch als eine Frau aus dem Volk, die sich für eine Einheit und ein gemeinsames Miteinander einsetzt.

 

Die Reaktionen auf ihre Botschaft gehen auseinander. Während die einen die neuen Absichten Oertels begrüßen, sind andere enttäuscht und beschuldigen sie, sich selbst nicht mehr treu zu sein. Mittlerweile wurde das Video 212 Mal auf Facebook geteilt.

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  • 2 Monate später...

bevor

 

Von: dpa*Letzte Aktualisierung:*11. Juli 2015, 09:49 UhrKöln.*Gut acht Monate nach den schweren Hooligan-Krawallen in Köln warten noch mehr als 20 Angeklagte auf ihren Prozess. „Das sind vor allem die schwereren Fälle, die vor dem Schöffengericht verhandelt werden”, sagte ein Sprecher der Kölner Staatsanwaltschaft. Mehrere Prozesse seien für August und September terminiert. Die Beschuldigten sollen bei der „Hogesa”-Demonstration Ende Oktober 2014 unter anderem wuchtige Gegenstände wie Schirmständer, Betonklötze oder Absperrgitter auf Polizisten geworfen haben. Bei der als Kundgebung gegen Salafisten angemeldeten Veranstaltung von rund 5000 Hooligans und Rechtsextremisten waren 49 Polizisten verletzt worden.Die Hogesa-Demonstration in Köln im vergangenen Oktober lief völlig aus dem Ruder. Foto: dpaBisher seien zehn Beteiligte von Strafrichtern zu Freiheits- oder Geldstrafen verurteilt worden - unter anderem wegen versuchter Körperverletzung oder Landfriedensbruchs. Sie hatten zum Beispiel einen Polizeibus umgeschmissen, Flaschen geworfen oder Beamte beleidigt. „Die meisten dieser Angeklagten waren geständig und vorher nicht polizeilich in Erscheinung getreten”, sagte der Sprecher.Insgesamt waren nach der Demonstration etwa 330 Strafanzeigen eingegangen. In 193 Fällen konnten die Täter bis heute nicht ermittelt werden. Gegen 140 Verdächtige leitete die Kölner Staatsanwaltschaft Strafverfahren ein. In 34 Fällen kam es zur Anklage, 32 Mal ergingen Strafbefehle. Die übrigen Verfahren wurden eingestellt oder an andere Behörden abgegeben. Gegen Polizeibeamte seien keine Anzeigen erstattet worden, sagte der Sprecher.

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  • 3 Monate später...

[h=1]NAZI-EKLAT BEI PEGIDA|Polizei zieht Demonstranten

aus dem Verkehr[/h][h=2]Ein Schwerverletzter bei Krawallen[/h]

Vergrößernhttp://bilder.bild.de/fotos-skaliert/nazi-eklat-bei-pegida-polizei-zieht-demonstranten-aus-dem-verkehr-48601974-43072990/4,w=650,c=0.bild.jpgRechte Botschaft: Ein Demonstrant zeigt am Montagabend eine Fotomontage von Merkel im Stil einer Nazi-Uniform

 

Foto: dpa

 

 

 

 

19.10.2015 - 19:20 Uhr

Dresden – Ein Jahr Pegida, doch auf diese Geburtstagsfeier hätte Dresden gern verzichtet.

Schon vor Beginn der Pegida-Demo kam es zum Nazi-Eklat! Ein rechtsextremer Teilnehmer trug ein Hetz-Plakat mit Kanzlerin Angela Merkel im Stil einer Nazi-Uniform. Die Polizei zeigte, dass sie diesmal hart gegen radikale Symbole vorgehen wird. Laut „Sächsischer Zeitung“ zog die Polizei den Mann aus der Demo – Festnahme!

 

 

 

Vergangene Woche hatten die Pegida-Demonstranten dagegen unbehelligt einen Galgen mit den Namen von Angela Merkel und Sigmar Gabriel zeigen können.

[h=2]GALGEN BEI PEGIDA-DEMO[/h]http://bilder.bild.de/fotos-skaliert/warum-hat-die-polizei-den-galgentraeger-noch-immer-nicht-verhoert-48540799-43073998/4,w=189,c=0.bild.jpg[h=3]DER GALGENTRÄGERWarum hat die Polizei ihn noch nicht verhört?[/h]Bernd A. ist der Mann, der für eine Demonstration einen Galgen mit den Namen von Angela Merkel und Sigmar Gabriel gebastelt hatte.mehr...

 

 

 

Für Dresden ist der Montagabend ein trauriger Jahrestag. Denn: Vor einem Jahr trafen sich erstmals die „Patriotischen Europäer gegen die Islamisierung des Abendlandes“. Aus den damals 350 Demonstranten, die fast unbemerkt durch die Stadt liefen, ist eine ausländerfeindliche Bewegung geworden, die Tausende anzieht.

Montagabend lud der wegen Drogendelikten und Einbruchs vorbestrafte Pegida-Gründer Lutz Bachmann (42) seine Anhänger vor die ehrwürdige Semperoper.

Doch schon zu Beginn prangte an dem Musentempel eine Leuchttafel mit der Aufschrift: „Wir sind keine Kulisse für Intoleranz“. Denn Dresden wehrt sich! 11 000 Menschen kamen zu Protesten gegen den Pegida-Aufmarsch u. a. unter dem Titel „Herz statt Hetze“.

Vergrößernhttp://bilder.bild.de/fotos-skaliert/auf-dem-dresdner-theaterplatz-versammelt-sich-montagabend-pegida-vier-gegendemos-sind-angemeldet-48601725-43072940/3,w=559,c=0.bild.jpgAuf dem Dresdner Theaterplatz versammelten sich Montagabend Pegida-Anhänger. Vier Gegendemos sind angemeldetFoto: Reuters

 

 

Die angespannte Situation entlud sich schon gegen 19 Uhr in ersten Rangeleien. Dabei wurden auch Böller geworfen, wie ein Polizeisprecher sagte. Wer sie geworfen hatte, ist bisher unklar. Am Ostra-Ufer drohte die Lage kurzzeitig zu eskalieren, als Gegendemonstranten auf Pegida-Anhänger trafen. Dabei wurde laut Polizei eine Person schwer verletzt.

[h=2]MEHR ZUM THEMA[/h]http://bilder.bild.de/fotos-skaliert/_or18700-jpg_48592669_mbqf-1445238429-43064700/1,w=189,c=0.bild.jpg

  • DRESDEN

[h=3]FARBATTACKEN, SCHMIEREREIENDenkmäler in Dresden verschandelt[/h]Unbekannte bewarfen in der Nacht das Reiterstandbild des Monarchen auf dem Theaterplatz mit Farbbeutel.mehr...

 

http://bilder.bild.de/fotos-skaliert/ein-jahr-wut-und-hass-auf-der-strasse-so-viel-dresden-steckt-wirklich-in-pegida-48577551-43060980/3,w=189,c=0.bild.jpg

  • DRESDEN

[h=3]PEGIDA-GEBURTEin Jahr Wut und Hass auf der Straße[/h]Von Amerika über Russland bis Japan. Pegida hat es zu einem zweifelhaften internationalem Ruhm geschafft.mehr...

 

 

 

Sachsens Innenminister Markus Ulbig (51, CDU): „Wir sind mit mehr als 1000 Beamten im Einsatz, wir haben die Hilfe von sechs Bundesländern und der Bundespolizei.” Gehe man von den Anmeldungen zu der Pegida-Kundgebung und den Gegendemonstrationen aus, müsse man mit mehr als 20 000 Menschen rechnen.

 

 

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[h=1]NAZI-EKLAT BEI PEGIDA|Polizei zieht Demonstranten

aus dem Verkehr[/h][h=2]Ein Schwerverletzter bei Krawallen[/h]

Vergrößernhttp://bilder.bild.de/fotos-skaliert/nazi-eklat-bei-pegida-polizei-zieht-demonstranten-aus-dem-verkehr-48601974-43072990/4,w=650,c=0.bild.jpgRechte Botschaft: Ein Demonstrant zeigt am Montagabend eine Fotomontage von Merkel im Stil einer Nazi-Uniform

 

Foto: dpa

 

 

 

 

19.10.2015 - 19:20 Uhr

Dresden – Ein Jahr Pegida, doch auf diese Geburtstagsfeier hätte Dresden gern verzichtet.

Schon vor Beginn der Pegida-Demo kam es zum Nazi-Eklat! Ein rechtsextremer Teilnehmer trug ein Hetz-Plakat mit Kanzlerin Angela Merkel im Stil einer Nazi-Uniform. Die Polizei zeigte, dass sie diesmal hart gegen radikale Symbole vorgehen wird. Laut „Sächsischer Zeitung“ zog die Polizei den Mann aus der Demo – Festnahme!

 

 

 

Vergangene Woche hatten die Pegida-Demonstranten dagegen unbehelligt einen Galgen mit den Namen von Angela Merkel und Sigmar Gabriel zeigen können.

[h=2]GALGEN BEI PEGIDA-DEMO[/h]http://bilder.bild.de/fotos-skaliert/warum-hat-die-polizei-den-galgentraeger-noch-immer-nicht-verhoert-48540799-43073998/4,w=189,c=0.bild.jpg[h=3]DER GALGENTRÄGERWarum hat die Polizei ihn noch nicht verhört?[/h]Bernd A. ist der Mann, der für eine Demonstration einen Galgen mit den Namen von Angela Merkel und Sigmar Gabriel gebastelt hatte.mehr...

 

 

 

Für Dresden ist der Montagabend ein trauriger Jahrestag. Denn: Vor einem Jahr trafen sich erstmals die „Patriotischen Europäer gegen die Islamisierung des Abendlandes“. Aus den damals 350 Demonstranten, die fast unbemerkt durch die Stadt liefen, ist eine ausländerfeindliche Bewegung geworden, die Tausende anzieht.

Montagabend lud der wegen Drogendelikten und Einbruchs vorbestrafte Pegida-Gründer Lutz Bachmann (42) seine Anhänger vor die ehrwürdige Semperoper.

Doch schon zu Beginn prangte an dem Musentempel eine Leuchttafel mit der Aufschrift: „Wir sind keine Kulisse für Intoleranz“. Denn Dresden wehrt sich! 11 000 Menschen kamen zu Protesten gegen den Pegida-Aufmarsch u. a. unter dem Titel „Herz statt Hetze“.

Vergrößernhttp://bilder.bild.de/fotos-skaliert/auf-dem-dresdner-theaterplatz-versammelt-sich-montagabend-pegida-vier-gegendemos-sind-angemeldet-48601725-43072940/3,w=559,c=0.bild.jpgAuf dem Dresdner Theaterplatz versammelten sich Montagabend Pegida-Anhänger. Vier Gegendemos sind angemeldetFoto: Reuters

 

 

Die angespannte Situation entlud sich schon gegen 19 Uhr in ersten Rangeleien. Dabei wurden auch Böller geworfen, wie ein Polizeisprecher sagte. Wer sie geworfen hatte, ist bisher unklar. Am Ostra-Ufer drohte die Lage kurzzeitig zu eskalieren, als Gegendemonstranten auf Pegida-Anhänger trafen. Dabei wurde laut Polizei eine Person schwer verletzt.

[h=2]MEHR ZUM THEMA[/h]http://bilder.bild.de/fotos-skaliert/_or18700-jpg_48592669_mbqf-1445238429-43064700/1,w=189,c=0.bild.jpg

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[h=3]FARBATTACKEN, SCHMIEREREIENDenkmäler in Dresden verschandelt[/h]Unbekannte bewarfen in der Nacht das Reiterstandbild des Monarchen auf dem Theaterplatz mit Farbbeutel.mehr...

 

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  • DRESDEN

[h=3]PEGIDA-GEBURTEin Jahr Wut und Hass auf der Straße[/h]Von Amerika über Russland bis Japan. Pegida hat es zu einem zweifelhaften internationalem Ruhm geschafft.mehr...

 

 

 

Sachsens Innenminister Markus Ulbig (51, CDU): „Wir sind mit mehr als 1000 Beamten im Einsatz, wir haben die Hilfe von sechs Bundesländern und der Bundespolizei.” Gehe man von den Anmeldungen zu der Pegida-Kundgebung und den Gegendemonstrationen aus, müsse man mit mehr als 20 000 Menschen rechnen.

 

 

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UNKULTUR

[h=1]Hass-Prediger Akif Pirincci zerstört die Pegida in Dresden[/h]Deutsche Wirtschafts Nachrichten | Veröffentlicht: 20.10.15 02:18 Uhr

Was keinem Politiker in Deutschland bisher gelungen ist, das dürfte dem Schriftsteller Akif Pirincci gelungen sein: Mit einer unglaublichen Hass-Rede hat er die Pegida in Dresden zerstört. Kein Mensch, der auch nur noch Spurenelemente von Anstand in sich hat, kann jemals wieder zu solch einer Veranstaltung gehen.

 

 

 

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http://deutsche-wirtschafts-nachrichten.de/wp-content/uploads/2015/10/akif3-600x331.jpgDas Ende der Pegida: Organisator Lutz Bachmann holt Akif Pirincci vom Podium. (Screenshot: Google Live)

 

Der Auftritt von Akif Pirincci bei der Pegida in Dresden am Montag war die schlimmste Hass-Rede, die bei einer politischen Versammlung auf einem öffentlichen Platz in Deutschland in den vergangenen Jahrzehnten gehalten wurde. Sogar die im Austeilen wahrlich nicht zimperlichen Pegida-Demonstranten waren schockiert, pfiffen den Mann aus, skandierten „Keine Hetze!“ und „Aufhören!“. Die Veranstalter merkten zu spät, dass sie den Totengräber ihrer eigenen Bewegung eingeladen hatten. Die „Rede“ wurde sang- und klanglos abgebrochen. Später brach sich die Gewalt auf den Seitenstraßen ihren Lauf.

In Deutschland herrschen zum Glück Rede- und Meinungsfreiheit. Pirinccis von einer krankhaften Fäkal-Sprache durchsetzten Hass-Tiraden gegen Flüchtlinge, Ausländer und Muslime sind seinen Lesern bekannt. Er darf seine Meinung äußern – in Büchern, seit Jahren. Er hat einen Verlag gefunden, der mit diesem widerlichen Zeug Geld verdient, er hat sein Publikum gefunden. Es ist die freie Entscheidung eines jeden einzelnen, sich die Bücher zu kaufen oder eben auch nicht.

Auf einem öffentlichen Platz vor vielleicht 30.000 Menschen hat eine Hass-Predigt eine andere Qualität. Papier ist geduldig, da hat viel drauf Platz. Doch bei einer Demonstration handelt es sich nicht mehr um Kunst oder gar Satire. Die Hass-Tiraden vergiften Dresden, Deutschland und am Ende die ganze Welt. Pirincci hat seine eigene Jauchengruppe über die Pegida geschüttet. Damit hat er Angela Merkel recht gegeben, die vor Monaten den Deutschen geraten hat, nicht zu dieser Veranstaltung zu gehen. Ihre Politik der Rechtlosigkeit, der offenen Grenzen, des chaotischen Krisen-Managements sind mit aller Schärfe zu kritisieren – keine Frage.

Doch was Pirincci gemacht hat – und wozu ihm die Organisatoren eine Plattform geboten haben – hat mit Kritik nichts mehr zu tun: Das ist blanker, ungezügelter Rassismus, grauenvoller Hass, geistige Brandstiftung, totalitärer Irrsinn. Unter dem Mantel der Kultur kriecht ein Dämon auf das Podium der alten Kulturstadt Dresden und furzt unüberhörbar vor Tausenden: Deutschland schafft sich ab!

Das Versammlungsrecht und die Meinungsfreiheit in Deutschland müssen dennoch bedingungslos geschützt werden. Keine Behörde sollte die Pegida trotz des Auftritts von Princci verbieten. Doch die Organisatoren müssten jetzt die Notbremse ziehen: Nach diesem Hassausbruch muss die Pegida sich selbst stoppen. Tut sie es nicht, wird das Gift des Akif Prinicci weiter in sie einträufeln, und sie wird als das enden, was sie bisher nicht sein wollte: Eine Plattform des Hasses, der Hetze und der Barbarei.

Akif Pirincci hat die Pegida zerstört. Kein Mensch mit auch nur einem Hauch von Anstand und dem Gefühl für Menschenwürde kann jemals wieder zu einer dieser Demonstrationen gehen. Der Geist des Akif Pirincci schwebt seit Montag über der Pegida. Es ist ein stinkender, dampfender Ungeist. Der Lack ist ab von der Pegida. Wir starren in die Fratze eines Ungeheuers.

Themen: Pegida

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[h=1]Hass-Prediger Akif Pirincci zerstört die Pegida in Dresden[/h]Deutsche Wirtschafts Nachrichten | Veröffentlicht: 20.10.15 02:18 Uhr

Was keinem Politiker in Deutschland bisher gelungen ist, das dürfte dem Schriftsteller Akif Pirincci gelungen sein: Mit einer unglaublichen Hass-Rede hat er die Pegida in Dresden zerstört. Kein Mensch, der auch nur noch Spurenelemente von Anstand in sich hat, kann jemals wieder zu solch einer Veranstaltung gehen.

 

 

 

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http://deutsche-wirtschafts-nachrichten.de/wp-content/uploads/2015/10/akif3-600x331.jpgDas Ende der Pegida: Organisator Lutz Bachmann holt Akif Pirincci vom Podium. (Screenshot: Google Live)

 

Der Auftritt von Akif Pirincci bei der Pegida in Dresden am Montag war die schlimmste Hass-Rede, die bei einer politischen Versammlung auf einem öffentlichen Platz in Deutschland in den vergangenen Jahrzehnten gehalten wurde. Sogar die im Austeilen wahrlich nicht zimperlichen Pegida-Demonstranten waren schockiert, pfiffen den Mann aus, skandierten „Keine Hetze!“ und „Aufhören!“. Die Veranstalter merkten zu spät, dass sie den Totengräber ihrer eigenen Bewegung eingeladen hatten. Die „Rede“ wurde sang- und klanglos abgebrochen. Später brach sich die Gewalt auf den Seitenstraßen ihren Lauf.

In Deutschland herrschen zum Glück Rede- und Meinungsfreiheit. Pirinccis von einer krankhaften Fäkal-Sprache durchsetzten Hass-Tiraden gegen Flüchtlinge, Ausländer und Muslime sind seinen Lesern bekannt. Er darf seine Meinung äußern – in Büchern, seit Jahren. Er hat einen Verlag gefunden, der mit diesem widerlichen Zeug Geld verdient, er hat sein Publikum gefunden. Es ist die freie Entscheidung eines jeden einzelnen, sich die Bücher zu kaufen oder eben auch nicht.

Auf einem öffentlichen Platz vor vielleicht 30.000 Menschen hat eine Hass-Predigt eine andere Qualität. Papier ist geduldig, da hat viel drauf Platz. Doch bei einer Demonstration handelt es sich nicht mehr um Kunst oder gar Satire. Die Hass-Tiraden vergiften Dresden, Deutschland und am Ende die ganze Welt. Pirincci hat seine eigene Jauchengruppe über die Pegida geschüttet. Damit hat er Angela Merkel recht gegeben, die vor Monaten den Deutschen geraten hat, nicht zu dieser Veranstaltung zu gehen. Ihre Politik der Rechtlosigkeit, der offenen Grenzen, des chaotischen Krisen-Managements sind mit aller Schärfe zu kritisieren – keine Frage.

Doch was Pirincci gemacht hat – und wozu ihm die Organisatoren eine Plattform geboten haben – hat mit Kritik nichts mehr zu tun: Das ist blanker, ungezügelter Rassismus, grauenvoller Hass, geistige Brandstiftung, totalitärer Irrsinn. Unter dem Mantel der Kultur kriecht ein Dämon auf das Podium der alten Kulturstadt Dresden und furzt unüberhörbar vor Tausenden: Deutschland schafft sich ab!

Das Versammlungsrecht und die Meinungsfreiheit in Deutschland müssen dennoch bedingungslos geschützt werden. Keine Behörde sollte die Pegida trotz des Auftritts von Princci verbieten. Doch die Organisatoren müssten jetzt die Notbremse ziehen: Nach diesem Hassausbruch muss die Pegida sich selbst stoppen. Tut sie es nicht, wird das Gift des Akif Prinicci weiter in sie einträufeln, und sie wird als das enden, was sie bisher nicht sein wollte: Eine Plattform des Hasses, der Hetze und der Barbarei.

Akif Pirincci hat die Pegida zerstört. Kein Mensch mit auch nur einem Hauch von Anstand und dem Gefühl für Menschenwürde kann jemals wieder zu einer dieser Demonstrationen gehen. Der Geist des Akif Pirincci schwebt seit Montag über der Pegida. Es ist ein stinkender, dampfender Ungeist. Der Lack ist ab von der Pegida. Wir starren in die Fratze eines Ungeheuers.

Themen: Pegida

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PEGIDA - EURE IGNORANZ TUT WEH!

 

"Hallo Pegida, mit Eurem Kampf 'gegen die Islamisierung des Abendlandes' kommt Ihr 500 Jahre zu spät. Bis dahin waren wir alle begierige Empfänger der islamischen Kultur. 800 Jahre lang. Muslime entdeckten für uns die Schätze des Altertums. Und fügten neue hinzu. Täglich benutzt selbst Ihr arabische Worte, die zeigen, wieviel wir von dieser Welt lernten:

 

Beispiele: Albatros, Alchemie, Algebra, Algorithmus, Alkali, Alkazar, Alkohol, Almanach, Amalgam, Ambra, Amulett, Anilin, Aprikose, Arrak, Arsenal, Artischocke, Atlas (Stoffart), Azur, Baldachin, Bohnenkaffe (bunn + qahwa), Chemie, Chiffon, Chiffre, Damast, Diwan, Ebenholz, Elixier, Estragon, Fanfare, Gala, Gamasche, Gaze, Gazelle, Giraffe, Gitarre, Ingwer, Jacke, Jasmin, Joppe, Kabel, Kadi, Kaffee, Kaliber, Kamel, Kamin, Kampfer, Kandare, Kandiszucker, Kapern, Karaffe, Karat, Koffer, Konditor, Lack, Landauer, Laute, Lava, Lila, Limonade, Limone, Magazin, Marzipan, Maske, Massage, Matratze, matt, Merino, Mokka, Monsun, Mumie, Musselin, Mütze, Natron, Orange, Papagei, Racket, Razzia, Risiko, Safari, Safran, Sahara, Sandelholz, Satin, Schachmatt, Sirup, Sofa, Sorbet, Spinat, Talisman, Talkum, Tamburin, Tarif, Tasse, Watte, Zenit, Ziffer, Zucker.

 

Und hier nur einige der bahnbrechenden Erfindungen der muslimischen Welt, die den Fortschritt unserer Welt erheblich beschleunigten:

 

MEDIZIN

-Der Qānūn fi at-Tibb (Kanon der Medizin), das Standardwerk der medizinischen Ausbildung des persischen Arztes Avicenna (Ibn Sina, 980-1037) galt bis ins 17. Jh. als wichtigstes Lehrbuch der Medizin.

-Abu Muhammad ibn al-Baitar systematisierte die medizinisch-pharmakologischen Erkenntnisse seiner Zeit. Mit einem Verzeichnis von Heilpflanzen und der daraus gewonnenen Arzneimittel. Es enthält die Beschreibung von 1400 Mitteln aus Pflanzen sowie die entsprechenden Rezepturen. Während des Mittelalters war es die einzige seriöse Quelle der Pflanzenkunde.

-Ibn al-Nafis (1210-1288) beschrieb erstmals den kleinen Blutkreislauf. Er erkannte die Versorgung des Herzens durch die Koronargefäße.

 

MATHEMATIK

-Einführung der Dezimalzahlen.

-Entwicklung und Weiterentwicklung der mathematischen Gebiete Arithmetik, Algebra, Trigonometrie und Geometrie.

 

ASTRONOMIE:

-Al Biruni entwickelt 1023 ein neues Verfahren zur Messung des Radius der Erdkugel. Seine Berechnung von 6339,6 Kilometern liegt sehr nah am heutigen realen Wert: 6378,1 km.

- Bau großer Sternwarten, u.a. des Observatoriums Rasad-e Khan, gebaut Mitte des 13. Jh. Ausgestattet mit hochentwickelten Messinstrumenten. Unter anderem dem Dreistab – triquetrum-, einem der wichtigsten astronomischen Instrumente bis zur Erfindung des Teleskops.

 

GEOGRAPHISCHES INSTRUMENTARIUM:*

Der Polstab, eine arabische Erfindung. Mit ihm erreichte die Sonnenuhr ihre höchste Perfektion.

 

CHEMIE:

Avicenna erfindet die Wasserdampfdestillation zur Erzeugung von Ölen.

 

PHYSIK:

-Optik: Geschwindigkeit des Lichts und des Schalls. Avicenna: Licht ist schneller als Schall.

-Die geradlinige Ausbreitung des Lichts, festgestellt durch Alhazen (Ibn al Haitham, 965-1039).

-Die Beschreibung des Regenbogens als physisches Phänomen durch Avicenna.

 

TECHNIK:

-Die hydrostatische Waage zur Bestimmung der Dichte von Metallen.

-Das Pyknometer, ein Mess-Instrument zur Bestimmung des 'spezifischen Gewichts' von verschiedenen Materialien usw.

 

Was mussten wir in der Schule büffeln, um all diese Entdeckungen der islamischen Hochkultur zu verstehen! Und das sind nur einige Erfindungen jener goldenen Zeit, die eines der wichtigsten Fundamente unserer Zivilisation wurde.*

 

Bei Euch Pegida-Anhängern scheint einiges nie angekommen zu sein - was auf eine schlechte Schulbildung hinweisen würde. Oder Ihr habt alles wieder vergessen, was Euren Arzt beunruhigen sollte. Sonst hättet Ihr Euch auch nicht einen so ignoranten Namen gegeben: 'Patrioten gegen die Islamisierung des Abendlandes'. Ihr seid mir traurige Patrioten, wenn Ihr nicht einmal die Ursprünge der Kultur kennt, die Ihr angeblich verteidigen wollt.

 

Hört also auf mit euren Hassbotschaften, die auf peinlicher Unwissenheit und rassistischen Vorurteilen beruhen. Hört auf mit der Diffamierung unserer muslimischen Mitbürger! Die Würde des Menschen ist unantastbar. Auch die der Muslime. Nicht nur, weil ihre Vorfahren das moderne Abendland mitgestaltet haben.*

Ihr könnt das Abendland nicht verteidigen. Weil Ihr es nicht kennt.*

 

Jürgen Todenhöfer

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