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Mi., 20.05.2015

[h=1]Drei Verletzte bei Neonazi-Angriff in der Altstadt – Staatsschutz der Polizei sucht ZeugenSkinheads überfallen türkische Familie[/h]

Bielefeld (WB/hz). Neonazis sollen eine türkische Großfamilie angegriffen und drei Menschen verletzt haben.

Bei dem nächtlichen Überfall vor einer Tiefgarageneinfahrt auf der Straße Waldhof gegenüber dem Gymnasium am Waldhof wurden ein 27-jähriger Mann krankenhausreif geschlagen und seine Ehefrau sowie sein Bruder von Schlägen verletzt. Das berichtete Polizeisprecher Achim Ridder.

Über die Tat, die sich bereits am Sonntag, 19. April, gegen 1.50 Uhr in der Altstadt ereignet hatte, informierte die Polizei erst gestern. Wie Ridder erklärte, sei der Fall in Unkenntnis der wahren Sachlage zunächst Kripoermittlern des für Körperverletzungsdelikte zuständigen Kommissariates 14 zugewiesen worden. Dass es sich um eine fremdenfeindliche Straftat handele, für die der Staatsschutz der Polizei zuständig sei, sei bekannt geworden, als jetzt die sogenannten Anhörungsbögen der in Bad Lippspringe (Kreis Paderborn) lebenden Opfer im Bielefelder Polizeipräsidium eintrafen. Die Mitglieder der türkischen Großfamilie, sechs Frauen und vier Männer, sollen nächste Woche persönlich vernommen werden, sagte Ridder.

Den ersten Angaben der Opfer zufolge befand sich die Gruppe am frühen 19. April auf dem Rückweg von einer Familienfeier zu ihren in der Tiefgarage am Waldhof 15 geparkten Autos. Plötzlich stand der Großfamilie eine etwa achtköpfige Gruppe gegenüber. Nach rassistischen Beschimpfungen hätten mindestens zwei in typische Skindhead-Kluft gekleidete Männer und eine Mittäterin auf den 27-Jährigen, seine Ehefrau und seinen Bruder eingeschlagen. »Der 27-Jährige erlitt einen Nasenbeinbruch und Kieferverletzungen. Der Mann musste operiert werden und lag längere Zeit in einem Krankenhaus«, sagte der Polizeisprecher. Seine Verwandten hätten leichtere Verletzungen davon getragen.

Das Bielefelder Bündnis gegen Rechts, der Integrationsrat und das Bündnis islamischer Gemeinden zeigten sich erschüttert und empört über den Angriff. »Jede Art von Fremdenfeindlichkeit lehnen wir ab«, sagte Cemil Sahinöz, Vorsitzender des Bündnisses islamischer Gemeinden. Vorsitzender des Integrationsrates, wunderte sich, »dass erst einen Monat nach der Tat berichtet wird, dass es sich um einen rassistischen Übergriff handelt«. Wiebke Esdar vom Bündnis gegen Rechts verlangte, dass der Angriff »mit höchstem Ehrgeiz und vorbehaltlos« von Polizei und Staatsanwaltschaft aufgeklärt werde.

Die glatzköpfigen Täter vom Waldhof werden beschrieben als etwa 1,85 Meter groß, kräftig, dunkel bekleidet mit Springerstiefeln und Bomberjacke beziehungsweise einer Art Kutte mit zahlreichen bunten Aufnähern. Ihre Komplizin trug ebenfalls Springerstiefel, einen dunklen Mantel, hatte auffallend helle, kurz geschnittene Haare mit einen markanten Scheitel. Zeugenhinweise an den Staatsschutz, Telefon 0521/5450.

 

Westfalen Blatt, 20.05.2014

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