Lamya Geschrieben 11. Dezember 2009 Teilen Geschrieben 11. Dezember 2009 11. + 12.12.09 Vorurteile werden früh erlernt und eingeübt. Familie, Milieu, Lektüre prägen die Wahrnehmung von Gruppen und Minderheiten durch Kinder und Jugendliche. Früh erworbene Ressentiments bleiben besonders wirksam und bestimmen das Weltbild vieler Erwachsener. Die Folgen – Ausgrenzung, Diskriminierung, Gewaltbestimmen das Klima der Mehrheitsgesellschaft und die Lebensqualität von ethnischen, kulturellen, sozialen oder sexuellen Minderheiten. Historische und aktuelle Aspekte von Rassismus und Antisemitismus, von Ressentiments gegen Muslime, gegen Sinti und Roma, Homosexuelle oder andere Minderheiten sind Gegenstand der interdisziplinären Tagung. Wie werden, gezielt oder aus Versehen, manchmal in guter Absicht, aber mit entgegengesetzter Wirkung, Lektüren propagiert, die Vorurteile transportieren oder Ressentiments festigen, lautet die zentrale Frage. Ein Beispiel wäre „Jenö war mein Freund“, die Erzählung von Wolfdietrich Schnurre, die Verständnis für Sinti und Roma wecken will, aber in den Klischees gegen „Zigeuner“ verharrt. „Damals war es Friedrich“ mussten Generationen von Schülern lesen, ehe sich die Einsicht verbreitete, dass das Buch nicht der Aufklärung dient. Rassistische Stereotype waren in der Kinderliteratur seit dem 19. Jahrhundert üblich. Vorurteile gegen Minderheiten oder „Fremde“ werden, oft nicht auf den ersten Blick erkennbar, in Jugendbüchern, in Schullektüren, in Comics, Serien des unterhaltenden Genres gepflegt. Ort: Literaturhaus Berlin, Fasanenstr. 23, Berlin Information und Anmeldung: Elisabeth Lindner, Email:lindner[at]zfa.kgw.tu-berlin.de oder Ingeborg Medaris, Email medaris[at]zfa.kgw.tu-berlin.de Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
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