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Helmut Schmidt

"Westen verhält sich unsensibel gegenüber Islam"

Altbundeskanzler Helmut Schmidt erhebt schwere Vorwürfe gegenüber der westlichen Welt: Sie sei anfällig für Rechtsextremismus und ignorant gegenüber den Belangen des Islam. Die Warnung vor dem "Zusammenprall der Kulturen" des amerikanischen Politikwissenschaftlers Samuel Huntington drohe daher Realität zu werden.

 

Altbundeskanzler Helmut Schmidt (SPD) sieht eine mangelnde Sensibilität der westlichen Länder gegenüber der islamischen Welt.

Das Gefühl auf muslimischer Seite, insbesondere bei den fundamentalistischen Führern, dass der Westen sie angreife, um sie zu vernichten, könne sich noch verstärken, warnte Schmidt in einem "Bild"-Interview. Leider könne man nicht sagen, dass die USA oder die Regierungen von Großbritannien, Frankreich und Deutschland sich gegenüber dem Islam bisher besonders geschickt angestellt hätten.

Das Verhältnis des Westens zum Islam kann nach Schmidts Worten zu einer entscheidenden Herausforderung des 21. Jahrhunderts werden. "Muss nicht, aber kann", fügte der frühere Regierungschef hinzu. Die Warnung vor dem "Zusammenprall der Kulturen", die der amerikanische Politikwissenschaftler Samuel Huntington 1996 formulierte, sei "nicht völlig falsch" gewesen.

 

Hinzu komme, dass der Westen mit seinen militärischen Interventionen überwiegend in muslimische Staaten einmarschiert sei. Schmidt: "Ob es Bosnien oder der Kosovo war, Irak oder Afghanistan: alles islamische Staaten." Schmidt verwies darauf, dass es auch in islamischen Staaten eine Rechtskultur und eine „Kultur des Regierens“ gebe, die allerdings ganz anders gewachsen sei als die europäische oder amerikanische Kultur, die von der Aufklärung geprägt sei. In nahezu keinem islamischen Staat gebe es eine "klare Trennung zwischen der politischen und der religiösen Autorität". Am deutlichsten zeige sich dies derzeit im Iran.

Westeuropa laut Schmidt nicht immun gegen Rechtsextremismus

Schmidt glaubt nicht daran, dass die Deutschen dem Rechtsextremismus gegenüber immun geworden sind. "Keine westeuropäische Gesellschaft ist immun gegenüber Rechtsextremismus; nicht die deutsche, nicht die französische – siehe Le Pen –, nicht die italienische, nicht die belgische, nicht die niederländische; am ehesten noch die englische Gesellschaft", sagt er dem "Zeit"-Magazin.

Schmidts erster Regierungserklärung vom 17. Mai 1974 hieß es: "Wirtschaftliche Not und Massenarbeitslosigkeit haben einst das Feuer entfacht, in dem die erste deutsche Republik verbrannt ist. Dieser Lehre haben alle Regierungen zu folgen." Schmidt heute: "Hier wurde darauf angespielt, dass die ökonomische Depression der Jahre 1929 und folgende ein ganzes Volk vom Pfad der Tugend abbringen konnte. Das würde ich auch für die Zukunft so sagen. Das muss aber nicht notwendigerweise nach rechts außen führen. Die Weimarer Republik ist zugrunde gegangen, weil die Weimarer Koalition der Wirtschaftskrise nicht gewachsen war und weil Nazis und Kommunisten sie sodann gemeinsam kaputt gemacht haben."

 

Schmidt macht auch der publizistische Erfolg der Linkspartei Sorgen. "Auch die Darstellung in den Sabbelshows im Fernsehen." Doch: "Die Sorge muss einstweilen aber nicht tief gehen." Er sei sich nicht sicher, ob man die Auseinandersetzung mit den rechten Gruppen suchen solle.

 

Er selber mit seinen 89 Jahren "wäre dazu nicht geeignet". Doch wenn sich ein Rechtsradikaler im Bundestag daneben benähme, "würde ich ihm Kontra geben; und ich gehe davon aus, dass der Präsident ihn entsprechend anfasst. Man kann ihn öffentlich sichtbar und hörbar zur Schnecke machen. Das würde ich dann tun." EPD/FSL

 

Quelle :

http://www.welt.de/politik/article2118063/Westen_verhaelt_sich_unsensibel_gegenueber_Islam.html

 

:selam:

 

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