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Türke in Polizeiwache verletzt

Empörung in der Türkei

 

Nach dem Herzstillstand eines 26 Jahre alten Türken auf einer Polizeiwache in Hagen ist die Familie des Mannes entsetzt über die Vorkommnisse. "Egal, ob er im Drogenrausch war - es darf niemals so etwas passieren", sagte der Bruder des in Lebensgefahr schwebenden Mannes, Salih Özdamar, der Deutschen Presse-Agentur in Hagen. "Das ist fürchterlich".

 

Schärfer im Ton gab sich Özdamar gegenüber der türkischen Nachrichtenagentur Anadolu. Dort warf er der deutschen Polizei Verschleierung vor und forderte, Ergebnisse medizinischer Untersuchungen offenzulegen. Sein Bruder sei auf der Wache misshandelt worden. Der junge Mann war am Sonntag nach einem Herzstillstand ins Koma gefallen und schwebt nach Angaben der Staatsanwaltschaft Hagen nach wie vor in Lebensgefahr.

 

Türkei empört

 

Auch in der Türkei wurden schwere Vorwürfe gegen die deutschen Behörden laut. "Die Empörung ist sehr groß, denn der Mann wollte von der Polizei Schutz haben", sagte Faruk Sen vom Essener Zentrum für Türkeistudien. In den Medien werde der Vorfall von Hagen in Zusammenhang gesetzt mit dem verheerenden Wohnhausbrand in Ludwigshafen, bei dem Anfang Februar neun Türken zu Tode gekommen waren. "Brände haben nicht gereicht - jetzt prügelt die deutsche Polizei die Türken tot", titele etwa die türkische Zeitung "Yeni Safak".

 

 

Staatsanwalt sieht keine Straftat

 

Die Staatsanwaltschaft Hagen sieht hingegen bislang keine Anhaltspunkte für die Richtigkeit dieser Vorwürfe. Ursächlich für den kritischen Gesundheitszustand des Mannes seien laut rechtsmedizinischem Gutachten keine Verletzungen durch Polizisten, sagte Oberstaatsanwalt Reinhard Rolfes. Ärzte im Krankenhaus hatten bei dem jungen Türken nach dessen Wiederbelebung ein Gehirn-Ödem festgestellt. Der 26-Jährige musste notoperiert werden und liegt seither im Koma.

 

Der Mann hatte am Sonntag - vermutlich im Drogenrausch - auf der Hagener Wache zu randalieren begonnen. Zuvor hatte er selbst die Polizei zu sich nach Hause gerufen, weil er sich von einem "schwarzen Mann" verfolgt fühlte. Im Bemühen, den verwirrten Mann von der Wache in ein Krankenhaus zu bringen, überwältigten mehrere Polizisten den 26-Jährigen und schnallten ihn gegen seinen Willen auf einer Krankentrage fest. Dort erlitt er einen Herzstillstand und musste 20 Minuten lang wiederbelebt werden.

 

Das Gehirn-Ödem, das die Klinikärzte wenig später feststellten, sei Folge der Reanimation, nicht von Schlägen auf den Kopf, sagte Oberstaatsanwalt Rolfes. Allerdings habe der Mann Blutergüsse und Schürfwunden am gesamten Körper davongetragen. "Wenn ich jemanden fixiere, dann muss ich ja fest zupacken", sagte Rolfes. Ob die Stresssituation auf der Wache in Zusammenhang mit dem plötzlichen Herzstillstand stehe, sei noch nicht geklärt.

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