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Völkermord Heute: Myanmar

 

 

 

„Was mir Angst macht, ist nicht die Unterdrückung der Bösen,

 

sondern die Gleichgültigkeit der Guten“

 

Martin Luther King

 

 

 

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Sich über Völkermorde in der Vergangenheit aufzuregen ist gut und richtig. Wichtiger ist es jedoch, Völkermorde in der Gegenwart zu sehen und sie zu stoppen.

 

Die Moderne hat den Völkermord in Srebrenica im Juli 1995 bewusst oder unbewusst übersehen. Erst Jahre später wurde dieses Massaker als Völkermord deklariert.

 

Heute – wieder ist es ein Juli – 2012 geschieht ein Völkermord vor unseren Augen. Und wieder ist die gesamte Welt still. Wieder will es keiner sehen. Oder ansprechen. Oder gar darüber berichten. Nicht einmal in den Medien taucht es auf.

 

So ist dieser gegenwärtige Völkermord in einem so extremen Maße, dass es andere Völkermorde wie „Bürgerkriege“ aussehen lässt.

 

Über folgendes wird nicht berichtet

 

In Burma (Myanmar) hat die Regierung beschlossen, die muslimische Minderheit komplett auszulöschen. Diesen Worten lässt sie auch Taten folgen. Im Gebiet Arakan wurden tausende Muslime auf schlimmste Art und Weise gefoltert und getötet. In einem Monat erreichte die Zahl der getöteten Menschen sage und schreibe 25.000. Alleine am 12. Juli wurden an einem einzigen Tag 1000 Menschen getötet. Häuser, Wohnungen, ganze muslimische Gebiete und Moscheen wurden abgebrannt. Die fliehenden Muslime suchen Asyl in Bangladesh. Doch diese wird ihnen verwehrt.

 

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Schon vor dem Völkermord hatten die Muslime in Burma keinerlei Rechte. Aus dem Menschenrechtsprotokoll der IHH geht hervor: Muslime dürfen einige Gebiete nicht betreten, in einigen Gebieten dürfen sie das Haus (!) nicht verlassen. Ab 21 Uhr ist es überall in Burma verboten, dass Muslime ihre Häuser verlassen. Religiöse Orte wie Moscheen sind strikt verboten. Jedes Jahr müssen die Muslime ein Familienfoto an die Behörden liefern und für jeden Neugeborenen oder Verstorbenen Sondersteuern zahlen. Es wird den Muslimen nicht gestattet Häuser aus Beton zu bauen oder zu besitzen. Ein Muslim in Burma kann nur dann beruflich selbstständig werden, wenn er einen buddhistischen Partner findet, der, ohne jegliche Anteile zu bringen, automatisch die Hälfte des Gewerbes bekommt. Muslime dürfen staatliche Krankenhäuser etc. nicht besuchen oder benutzen. Auch ist es ihnen nicht erlaubt, ohne die Genehmigung des Staates und der Zahlung einer Sondersteuer zu heiraten. Schulbildung ist ihnen nur bis zu einem bestimmten Alter erlaubt. Sie dürfen keine Festnetz Telefonanschlüsse besitzen. Autos, Motorräder etc. dürfen Muslime in Burma nicht benutzen oder besitzen. Muslime werden ohne Anwalt und Verteidigung verurteilt. Die Muslime besitzen nicht einmal Pässe, sondern bekommen besondere Ausweise, die sie als Muslime kennzeichnen.

 

Dieser Völkermord ist also ein Ergebnis einer jahrelangen Unterdrückung. Sie ist kein Akt, der „plötzlich“ passierte. Die Regierung in Burma hat die Muslime jahrelang gefoltert und unterdrückt und hat dabei seine Grenzen getestet. Die weltweite Stille hat sie zu immer mehr Einschränkungen gebracht. Da die Weltgemeinschaft dies weder gesehen noch verhindert hat, ist die Regierung in Burma immer weiter vorangegangen. Bis zum jetzigen Punkt: Keine Muslime mehr!

 

Dass es zu diesem Punkt gekommen ist, daran ist die gesamte Menschheit verschuldet. Wie bei fast jedem anderen Völkermord auch, ist die Stille der Menschheit eine der wichtigsten Faktoren, damit so etwas geschehen kann. Ein Völkermord braucht eine schweigende Mehrheit.

 

Die Uiguren in China machen die gleichen Unterdrückungen durch wie die Menschen in Myanmar seit Jahren. 400000 Uiguren wurden seit 1949 umgebracht. Wenn wir auch hier bei den Uiguren wegschauen, wird es dort auch mit einem Völkermord enden! Sich an Unterdrückte Menschen zu „erinnern“ sollte keine Ramadan-Mode werden. Sie muss darüber hinausgehen.

 

Daher darf niemand wegsehen, niemand schweigen.

 

Cemil Sahinöz, 24.07.2012

http://www.islamische-zeitung.de/?id=15939

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