Adem Geschrieben 25. April 2005 Teilen Geschrieben 25. April 2005 von brockhaus.de Der islamische Arzt, Philosoph und Naturwissenschaftler Abu Ali al-Husain ibn Abdallah Ibn Sina (ca. 980–1037), den das Abendland Avicenna nannte, verkörpert wie kaum ein anderer Wissenschaftler seiner Zeit das mittelalterliche Ideal des Universalgelehrten. Er beherrschte die profanen Wissenschaften, die sich im Islam seit dem Ende des 8. Jahrhunderts auf der Grundlage arabischer Übersetzungen des gelehrten Schrifttums der Antike entwickelt hatten, in ihrem ganzen Umfang und lieferte zu fast allen Wissensbereichen eigene Beiträge. Authen-tische Nachrichten über sein Leben und Wirken verdanken wir den Aufzeichnungen seines treuesten Schülers Abu Ubaid al-Dschuzdschani; sie enthalten auch einen auto-bio-grafischen Rückblick Ibn Sinas auf seine Jugend- und Bildungsjahre, den er in höherem Alter verfasste. Diese Biografie macht uns vor allem mit dem Gelehrten Ibn Sina vertraut, der seine Zeitgenossen durch die Breite seines Wissens und die Tiefe seines Denkens beeindruckte. Die zweite Rezeption arabischer Medizin in Toledo: der ‚Canon medicinae’ des Avicenna In kaum einem anderen Werk des Mittelalters wird die Humoralpathologie (auf der Grundlage der Schriften Galens) so umfassend ausgebreitet wie im ‚Canon medicinae’ des Abu `Ali al-Husain ibn `Abdallah ibn al-Hasan ibn `Ali ibn Sina aus Buchara, in Europa bekannt mit seinem latinisierten Namen Avicenna (von Abu ibn Sina) (um 980 bis 1037). Der ‚Canon’ wurde um 1170 in der Übersetzerschule in Toledo von einer Gruppe um Gerhard von Cremona ins Lateinische übertragen. Ein knappes Jahrhundert später stieg er zum zentralen Werk des Medizinunterrichts an den europäischen Universitäten auf, eine Stellung, die er bis ins 16. Jh. innehatte. Der Philosoph und Arzt stellt zu Beginn des 2. Buches (über die Simplicia) seines ‚Canon medicinae’ die Wirkung der Heilmittel und ihrer Qualitäten ausführlich dar. Dieses 2. Buch beschreibt die Einzeldrogen in 758 Kapiteln von sehr unterschiedlicher Länge, wobei Avicenna seine Kapitel durch Stichworte jeweils in gleicher Weise systematisch gliedert. Viele der Pflanzenarten, Pflanzenprodukte oder tierischen Drogen waren jedoch nicht ins Lateinische übersetzbar und sind noch in den Drucken des 16. Jh.s nur in arabischer Sprache angegeben. Nicht nur deshalb kritisierten die Ärzte und Humanisten wie Leonhart Fuchs und Otto Brunfels, dass man Avicenna bis heute nicht verstanden habe. Avicenna schöpfte aus den gleichen Quellen, die auch für den sog. ‚Aggregator’ (Pseudo-Serapion) aus dem 13. Jh. herangezogen wurden. von: http://www.klostermedizin.de/html/avicenna.html Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
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