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Eine Comedy-Serie über Muslime feiert Quoten-Rekorde:

 

http://www.youtube.com/watch?v=Tu2-lXDe2to&mode=related&search

 

Konflikte einfach weglachen: Die Comedy-Serie "Little Mosque in the Prairie" erreicht in Kanada höchste Einschaltquoten. Selbst die Imame schlagen sich auf die Seite der Reihe. Auch wenn die Witze an die Grenze gehen: So gibt ein junger Muslim vor, vom Flughafen aus seine Mutter anzurufen - dabei spricht er von einer Bombe.

 

http://www.welt.de/media/pic/000/638/63805v1.jpg

 

"Muslime sind weltweit berühmt für ihren Humor", klärt der junge Imam am Flughafen von Toronto den Polizisten auf, der ihn gerade festgenommen hat. "Ist mir neu", knurrt der. "War nur ein Scherz", sagt Amaar Rashid, der seine Karriere als Rechtsanwalt aufgibt, um in der kanadischen Prairie als Imam eine Moschee zu leiten. Dass er laut Pass ein Jahr lang bei Hilfsorganisationen in Afghanistan verbracht hat, finden die Grenzbeamten auch nicht witzig.

 

Amaar ist bartlos, smart, trägt enge Jeans, Typ Cricket- oder Bollywoodstar. In der Schlange vor dem Ticketschalter hatte Amaar eine Frau zu Tode verschreckt, als er am Handy mit seiner Mutter stritt: "Nein, gib mich nicht an Dad weiter. Ich habe das seit Monaten geplant, es ist nicht so, dass ich eine Bombe auf ihn werfe. Wenn Dad denkt, es ist Selbstmord, so sei es. Dies ist Allahs Plan für mich." Wenn seine Geschichte nicht der Überprüfung standhalte, "könnt ihr mich ja nach Syrien deportieren". Kein Muslim, der bei Sinnen ist, redet seit 9/11 auf einem Flughafen der Welt solch gefährlich unterhaltsamen Unsinn.

 

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Aber fast 2,1 Millionen Kanadier, eine sensationelle Sehbeteiligung, wo schon eine Million einen Hit bedeutet, haben am 9. Januar diese Szene im Pilotfilm der Sitkom "Little Mosque in the Prairie" gesehen und für lustig befunden. Witzig genug, um eine Woche darauf mit 1,2 Millionen Zuschauern die ersten acht Episoden zu garantieren und Optionen auf 13 weitere auf den Weg zu bringen.

 

Im Idealfall könnte die kleine muslimische Gemeinde in der fiktiven Präriestadt Mercy in Saskatchewan gelingen, was "Seinfeld" mit jüdischem Humor schaffte. Das sind hohe Ziele, denn jüdischer Humor ist wirklich weltberühmt. Jedenfalls glaubt Kamal Nawash von der "Free Muslims Coalition" in Washington, dass die Serie dazu beitragen könnte, die perversen Assoziationspaarungen Islam/Jihadist, Muslim/Terrorist wenigstens aufzuweichen, wenn nicht zu sprengen.

 

Die muslimische Filmemacherin Zarqa Nawaz ("Me and the Mosque"), vierfache Mutter und seit zehn Jahren im Provinzstädtchen Regina beheimatet, musste nicht nach Inspiration suchen. Der Stoff webt sich aus den inneren Konflikten zwischen Männern und Frauen in der muslimischen Gemeinde, dem alten Imam und dem neuen, jenen, die heimlich "Desperate Housewives" mit ihren Müttern sehen und den Schleier zu nabelfreien T-Shirts tragen und treuherzig konservativen Männern, die im Gebetsraum Sichtbarrieren errichten, damit die hinter ihnen betenden Frauen durch ihre begnadeten Körper "nicht abgelenkt" werden.

 

Von Uwe Schmitt

Die Welt, 22.1.2007

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