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Pierre Vogel kündigt sich an

 

 

 

Am Samstag dem 9. Juli 2011 will Pierre Vogel laut Ankündigung auf Facebook und auf seiner offiziellen Homepage www.pierrevogel.de nach Hamburg kommen. Obwohl der Veranstaltungsort bisher vom Team von Pierre Vogel geheim gehalten wurde (aus taktischen Gründen wie es heißt) ist heute auf al-adala.de (einer Website eines Sympathisanten) ein möglicher Veranstaltungsort genannt worden.

 

Mittlerweile hat auch pierrevogel.de die Adresse bestätigt. Demnach möchte Vogel am Park am S-Bahnhof Dammtor sprechen. Das ganze soll keine kleine Veranstaltung wie bei seinen letzten Auftritten in Hamburg sein (damals in Moscheen mit ca. 300 Teilnehmern), sondern eine Kundgebung im Freien.

Als Themen des Treffens wurden bereits das Kopftuch, der Einsatz der Bundeswehr in Afghanistan und nicht zuletzt Muhammad Hadjib, der im Grenzgebiet zu Afghanistan in Pakistan wegen Terrorverdachts festgenommen wurde und dann nach Marokko abgeschoben wurde, benannt. Hadjib sitzt dort im Gefängnis und wurde als Terrorist verurteilt.

Der angekündigte Auftritt von Vogel wird von den Sicherheitsbehörden mit Sorge beobachtet. Allerdings muss man auch festhalten, dass dem Auftritt generell viel zu viel Aufmerksamkeit geschenkt wird. Wenn die Medien dem Populisten Pierre Vogel keinen Raum für seine Inszenierungen bieten würden, dann wäre Vogel auch kein Thema. Schließlich muss man kritisch hinterfragen, warum einer Figur wie Vogel zuerst medial hofiert wurde (er war ja in allen möglichen Talk-Runden des öffentlichen rechtlichen Rundfunks) um ihn jetzt als Gefahr für die Sicherheit zu stilisieren.

Tatsächlich ist Vogel eine umstrittene Figur und er würde nicht so viele Anhänger haben, wenn die Medien nicht ständig über ihn und seine Veranstaltungen berichten würden.

In Hamburg dürften sich zu der angekündigten Kundgebung nicht mehr als 500 Personen einfinden. Falls doch, dann nur deshalb, weil Vogel die Kritik an ihm nutzt um sich zu inszenieren. Er stellt sich als Opfer dar und spricht von Kampagnen gegen ihn oder die Muslime. Das heißt nichts anderes, dass jede Form der medialen Aufmerksamkeit auch eine indirekte Unterstützung für Vogel ist.

So passt es auch wieder einmal mehr ins Bild wenn kurz vor einer Groß-Veranstaltung von Vogel behauptet wird, die Homepage sei gehackt worden. Das es einzig und allein an der Schusseligkeit des Admins der Website liegen könnte scheint nicht in den Sinn zu kommen. Das System Joomla, auf der die Website von Vogel basiert, genießt grundsätzlich den Ruf unsicher zu sein, wenn man das System nicht auf dem neuesten Stand hält. Fast wöchentlich werden in einschlägigen Foren Lücken für Angriffe dieses Systems bekannt gemacht.

Auch die Inszenierung als Friedensaktivist muss hinterfragt werden. Muhammad Hadjib wurde 2009 an der Grenze zu Afghanistan in Pakistan festgenommen. Der junge Mann hatte eine Kalaschnikow dabei und wurde von den Sicherheitsbehörden an die marokkanischen Behörden übergeben. In Marokko urteilte ein Gericht über den 40 jährigen und erklärte ihn für die “Bildung einer kriminellen Vereinigung zur Vorbereitung und Ausführung von Terrorakten” verantwortlich zu sein. Hadjib wurde zu zehn Jahren Haft verurteilt.

Hadjib gab bei der Verhandlung zu mit einer Kalaschnikow unterwegs gewesen zu sein. Er behauptete allerdings die Kalaschnikow zum eigenen Schutz gekauft zu haben.

Es gibt allerdings auch Berichte darüber, dass Hadjib zuerst Deutschen Behörden überstellt wurde. Diese haben, so das Gerücht, Hadjib der einen Deutschen Pass hat, trotzdem an die marokkanischen Behörden ausgeliefert. Die Umstände der Verhaftung wurden bis heute nicht gänzlich aufgeklärt. Es gibt nur die eine Sicht von Hadjib.

Vogel will wahrscheinlich diesen Hintergrund durchleuchten und Freiheit für Hadjib fordern. Er nennt sich deshalb “Friedensaktivist”. Die Freilassung eines Mannes zu fordern, der nachweislich mit einer Waffe im Grenzgebiet von Afghanistan bei Pakistan festgenommen wurde, ist gelinde gesagt übertrieben.

Aber von dieser Übertreibung lebt Vogel ja.

Allerdings kann auch dieser Schuss vom Populisten nach hinten los gehen. Denn bereits einmal hat sich Vogel als “Rächer der Entrechteten” inszenieren wollen. Damals ging es um eine gewisse Frau Bracht. Die Geschichte die uns Vogel erzählte, so musste der Prediger selbst zugeben, war so nicht ganz richtig. Es dürfte nicht wundern, wenn das Schicksal von Hadjibs Geschichte ähnlich verlaufen dürfte.

Alles in Allem sollten Muslime in Hamburg dieser Veranstaltung fernbleiben. Sie würden sonst einen Mann unterstützen, der zwar große Reden schwingt, aber an sich nichts tut.

Ich bleibe bei meiner generellen Kritik, dass Pierre Vogel die Dinge einfach rhetorisch absichtlich übertreibt und sich selbst zu sehr in den Vordergrund spielt. Es gibt rein stilistisch gesehen keinen Unterschied zwischen einem Pierre Vogel oder einer Necla Kelek. Beide leben von der Übertreibung und durch Verallgemeinerungen und ihr Stil ist fast gleich.

Auch das Argument er habe viele Leute zum Islam gebracht zählt nicht, weil weiterhin nicht geklärt ist, wie viele von den “schnellen” Konvertiten auch wirklich Muslime geblieben sind. Wenn auch nur irgendetwas an den Zahlen dran wäre, dann hätten in vielen Demonstrationen mehr Leute teilgenommen. Die Muslime wenden sich in letzter Zeit eher von Vogel ab, weil so langsam jeder mitbekommt, was da wohl angepeilt wird.

Auch darf man den Vorwurf der Behörden, die in letzter Zeit immer stärker geworden sind, nicht gänzlich zurückweisen. Allein schon aus eigener Erfahrung weiß ich, dass das Kritisieren von Vogel in aller Regel dazu führt dass man mit dem Tod bedroht wird, oder gar als Apostat gilt.

Solche Meinungen kommen nicht von ihm selbst in aller Öffentlichkeit, aber von seinen Jüngern und daher ist der Islam den er propagiert ein Islam der Extreme und muss zurückgewiesen werden.

Die beste Antwort die man Vogel geben kann ist es ihn zu ignorieren.

 

 

 

 

Akif Sahin, Islam Blogger, 06.07.2011

http://www.islam-blogger.de/2011/07/06/hamburg-pierre-vogel-kundigt-sich-an/

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