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Kairo (dpa) - Der viel beachtete Prozess gegen den ehemaligen ägyptischen Präsidenten Husni Mubarak soll am kommenden Mittwoch (3. August) in der Polizeiakademie am Nordrand von Kairo beginnen.

 

Dies berichteten Zeitungen in der ägyptischen Hauptstadt am Sonntag unter Berufung auf Justizminister Mohammed Abdel Asis al-Gindi. Der 83-jährige Mubarak ist wegen tödlicher Gewalt gegen Demonstranten und Amtsmissbrauch angeklagt. Er war am 11. Februar nach landesweiten Massenprotesten nach fast 30 Jahren an der Macht abgetreten.

 

Zuvor hatten die Justizbehörden erwogen, das Verfahren in einer Halle auf dem Messegelände von Kairo abzuhalten. Der Plan war aber verworfen worden, nachdem sich herausgestellt hatte, dass der Schauplatz nur schwer zu sichern gewesen wäre, sagte Al-Gindi zu ägyptischen Medien.

 

Mubarak befindet sich derzeit in einer Luxusklinik in Scharm el Scheich unter Arrest. Bei den Kundgebungen, die zu seinem Sturz führten, hatten Polizei, Geheimdienstler und vom Regime bezahlte Schlägertrupps im Januar und Februar mehr als 800 Demonstranten getötet. Zusammen mit Mubarak sollen deshalb am 3. August auch Ex-Innenminister Habib al-Adli und sechs ehemalige leitende Mitarbeiter aus dessen Ministerium vor dem Richter erscheinen. Wegen Korruption und Amtsmissbrauchs angeklagt sind außerdem Mubaraks Söhne Gamal und Alaa.

 

 

 

Mubarak droht die Todesstrafe

 

Der Prozess gegen Ex-Präsident Husni Mubarak ist in Ägypten ein Jahrhundert-Ereignis. Nach fast 30 Jahren unwidersprochener Herrschaft muss er sich für schwere Vergehen verantworten. Ob der "Pharao", wie ihn seine Gegner nennen, auch wirklich im improvisierten Gerichtssaal erscheint, bleibt offen.

 

Der Hauptangeklagte ist vorgeladen. Der Innenminister hat seine Vorführung ausdrücklich angeordnet. Ein Gerichtssaal für 600 Zuschauer ist vorbereitet. Auch der eiserne Käfig ist fertig, der den Angeklagten in ägyptischen Strafverfahren als Aufenthaltsort während der Verhandlung zugewiesen wird.

 

Ägypten hält den Atem an

 

Dennoch schwebt immer noch ein Fragezeichen darüber, ob der Bürger Husni Mubarak (83), bis zum 11. Februar Präsident, derzeit unter Arrest im Luxusspital von Scharm al-Scheich und angeklagt der tödlichen Gewalt gegen Demonstranten, an diesem Mittwoch tatsächlich vor seinem Richter Ahmed Rifaat erscheinen wird. "Werden wir Mubarak übermorgen im Gerichtssaal sehen?", titelte die Tageszeitung "Al-Gomhurriya" am Montag. Ägypten hält den Atem an.

 

Da es im ganzen Land kein Gericht gibt, das Hunderte Zuschauer fassen kann, hat man das Auditorium der Nationalen Polizeiakademie am Rand von Kairo umfunktioniert. Die Akademie trug ironischerweise bis zum Umsturz den Namen Mubaraks.

Bearbeitet von Lamya
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