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Studie zu konvertierten Islamisten: Jung, fanatisch, gewaltbereit

 

Von Jenna Günnewig

Zehn Jahre nach den Terroranschlägen des 11. Septembers haben die Sicherheitsbehörden radikal-islamistische Salafisten in NRW besonders im Visier. Sorgen bereiten vor allem junge deutsche Konvertiten. Innenminister Ralf Jäger (SPD) hat am Montag (05.09.2011) ein Profil der gefährlichen Minderheit vorgestellt.

 

Daniel ist gebürtiger Deutscher. Er hat mehrere Geschwister, aber in der Familie ist er das schwarze Schaf. Daniel fehlt eine klare Struktur im Leben. Er fühlt sich von der Gesellschaft verraten und im Stich gelassen. Über Bekannte gerät er in salafistische Kreise und konvertiert zum Islam. Hier findet er ein klares Weltbild, scheinbare Geborgenheit und Brüderlichkeit. Seine Heimat wird eine Hinterhofmoschee. Hier beginnt seine Ideologisierung und Fanatisierung.

Jeder zehnte Salafist ein Konvertit

Der Konvertit Daniel ist nur Fiktion. Doch sein Lebenslauf steht laut NRW-Innenminister Ralf Jäger beispielhaft für junge deutsche Männer, die zum Islam konvertieren und in salafistische Kreise geraten. Rund 500 Salafisten leben laut NRW-Verfassungsschutz derzeit zwischen Rhein und Ruhr, jeder zehnte von ihnen sei ein deutscher Konvertit. Laut Jäger sind die Salafisten eine "sehr gefährliche Minderheit" unter den 1,3 Millionen Muslimen im Land. Und speziell die jungen Konvertiten unter ihnen "treten besonders fanatisch und aggressiv auf".

Gemeinsam mit Islamwissenschaftlern hat der Verfassungsschutz die Lebensläufe von rund 130 in NRW lebenden Konvertiten aus dem islamistischen Umfeld analysiert und mit fast der Hälfte von ihnen ausführliche Interviews geführt. "Diese Menschen zu verstehen, war uns wichtig. Wir wollten ihre Motivation und Ziele kennenlernen", erklärt Jäger. Denn nur so könne man die richtigen Instrumente zur Prävention finden.

Internet macht Akquise im Wohnzimmer möglich

Ein Problem sei, dass Aussteigerprogramme, wie sie in der Rechtsextremen-Szene angewandt werden, bei radikalen Islamisten selten funktionierten. Auch werde immer öfter via Internet offensiv missioniert. "Das passiert dann zu Hause im Wohnzimmer und ist für uns schwer greifbar", sagt Jäger. Die digitale Kommunikation erlaube salafistischen Gruppen, sich schnell und ortsunabhängig zu organisieren. Die Zellen seien extrem beweglich, sagt auch NRW-Verfassungsschutz-Chefin Mathilde Koller. Zentren seien derzeit in Bonn, Köln, Düsseldorf, Solingen und Wuppertal. Mönchengladbach, wo sich der salafistische Verein "Einladung zum Paradies" nach Protesten aus der Bevölkerung auflöste, beobachte man weiterhin.

NRW ist ein Zentrum der Salafisten in Deutschland

 

http://www.wdr2.de/politik/jaeger_ralf100_v-ARDAustauschformat.jpg Bild 1 vergrößern + Ralf Jäger warnt vor radikalen Salafisten

Laut Innenminister ist Nordrhein-Westfalen ein Zentrum des extremistischen Salafismus in Deutschland. "Hier gibt es sehr gut verdrahtete salafistische Gemeinden." Ein Fünftel aller Salafisten in Deutschland lebt den Angaben des Ministers nach in NRW. Der politische Salafismus sei die am schnellsten wachsende islamistische Bestrebung und der ideologische Nährboden für den internationalen Terrorismus. Deutschland und auch Nordrhein-Westfalen ständen im Fadenkreuz des Terrorismus. Acht geplante islamistische Terroranschläge wurden bereits verhindert, geplant waren sie meist, wie auch der Terroranschläge auf das World Trade Center, von Salafisten. Zum zehnten Jahrestag der Terroranschläge in den USA sei man deswegen hochsensibel. Und dennoch: "Eine hundertprozentige Sicherheit kann es nicht geben", sagt Jäger.

 

WDR, Stand: 05.09.2011, 15.50 Uhr

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Jung, fanatisch, gewaltbereit - Innenminister Jäger: Salafisten im Visier des NRW-Verfassungsschutzes - Analyse zu konvertierten Islamisten vorgestellt

 

Die Sicherheitsbehörden in NRW haben Islamisten und Salafisten im Land weiterhin im Visier. Der Verfassungsschutz beobachtet dabei verfassungsfeindliche Bestrebungen und die Verbindungen zum internationalen, islamistischen Terrorismus. Große Sorge bereiten speziell junge Deutsche und in Deutschland geborene Nicht-Muslime, die zum Islam konvertieren und tief in die salafistischen Kreise geraten. „Sie treten häufig besonders fanatisch und aggressiv auf“, erklärte Innenminister Ralf Jäger heute (5. September) in Düsseldorf bei der Vorstellung der bundesweit umfassendsten Analyse über Konvertiten im islamistischen Umfeld. Die Analyse des Verfassungsschutzes belegt, dass Islamisten angesichts von 1,3 Millionen Muslimen in NRW nur eine kleine Minderheit darstellen. Von den rund 500 in NRW bekannten Salafisten gehören 20 bis 30 den jihadistischen Gruppierungen oder deren Umfeld an. Doch von ihnen geht eine große Gefahr aus. „Dabei ist der politische Salafismus die am schnellsten wachsende islamistische Bestrebung und der ideologische Nährboden für den internationalen Terrorismus“, warnte Jäger. Der Verfassungsschutz hat deshalb die Lebensläufe von rund 130 Konvertiten aus dem islamistischen Umfeld analysiert. Er kommt zu dem Ergebnis, dass es sich sehr häufig um labile Charaktere mit Auffälligkeiten im Sozialisationsverlauf handelt. Der Großteil ist männlich und zwischen 20 und 30 Jahre alt. Oftmals liegen gestörte familiäre Verhältnisse und ein Mangel an sozialen Bindungen vor. 25 Prozent dieser Gruppe sind arbeitslos. Rund 60 Prozent haben vor oder nach ihrer Konversion Straftaten verübt. Bei etwa 15 Prozent besteht eine Affinität zur Gewalt. Der typische Lebenslauf eines solchen Konvertiten sieht etwa so aus: Daniel ist gebürtiger Deutscher. Er hat mehrere Geschwister, aber in der Familie ist er das schwarze Schaf. Daniel fehlt eine klare Struktur im Leben. Es fällt ihm schwer, soziale Bindungen einzugehen. Nach der Schule findet er keinen Ausbildungsplatz. Ihm fehlt die Perspektive, und er fühlt sich von der Gesellschaft im Stich gelassen. Über Bekannte gerät er in salafistische Kreise. Die Vorgabe eines klaren Weltbildes, das Schwarz-Weiß-Denken, die scheinbare Geborgenheit und Brüderlichkeit faszinieren ihn. Der Salafismus bietet ihm scheinbar klare und einfache Antworten. Daniel konvertiert zum Islam und nennt sich fortan Abdalhakim. Seine neue Heimat wird eine Hinterhofmoschee, in der auch radikale Prediger Vorträge halten. Hier beginnt seine Ideologisierung und Fanatisierung. Die Botschaften der Salafisten sind einfach. Es gibt eine klare Einteilung in gut und böse.

 

Eindeutige und unveränderliche Werte und Normen werden vorgegeben, sie dienen als Handlungsvorschrift in allen Lebenslagen. All das wirkt auf junge, sozial entwurzelte Männer verlockend. „Sie sind ein leichtes Opfer für die salafistischen Verführer“, sagte Jäger. Das außergewöhnliche Gefahrenpotential liegt darin, dass Salafisten ihr Weltbild mit einem Absolutheitsanspruch verfolgen und jeden Dialog ablehnen. Kritik wird rigoros unterbunden. „Der Salafismus bietet den Nährboden für den Jihadismus“, erklärte Jäger. „Wir nehmen die von den Salafisten ausgehende Gefahr daher weiter sehr ernst.“

 

Pressemitteilung vom 05.09.2011 | 13:07

Pressefach: Ministerium für Inneres und Kommunales des Landes Nordrhein-Westfalen (MIK NRW)

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Möge ALLAH te'ala uns und unseren Kidnern ermöglichen Diesseits mit Iman zu verlassen. Und möge ER uns vor den Irrelehren schützen und uns mit seiner Rechtleitung beschencken.

ALLAH leitet recht wen er will.

 

Ich kann es den deutschen Politikern nicht übel nehmen, da Sie unsere Religion genau so wenig kennen wie viele "Muslime" in Deutschland. Es geht eigentlich bei diesem Thema um Extremismus/ Fanatismus. Und ich bin der Meinung der Extremismus hat viele Gesichter. Dies kann man nicht nur an Inhalten oder Aussehen(Bart, nicht Bart)festmachen und nicht an einer Religion. Der Islam ist frieden, für den der nach seinem Frieden sucht. Der traditionelle Islam wird nicht auf deutscher Sprache gelehrt und weitergegeben, deshalb finden Junge Muslime kein Verbindung mehr zu ihrer Religion. Sie sind ihrer Religion fremd. Das ist ein Problem. Sie können sich nicht als "traditionelle Muslime" identifizieren. Und am Ende gelangen Sie zu den Wahhabiten oder bringen ihre neue Religion welches keine Lösung darstellt für alle.

Bearbeitet von Sunnit
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Woran liegt das Bruder? Auf Deutsch findet man überwiegend Lehren bestimmter

Gruppierungen, was soll das?

 

Identifikationsproblem in Europa. Es gibt viele Ursachen die dazu führen. Viele Absolventen der Universitäten oder Junge Leute wandern wieder in die Türkei. Das ist ein großes Problem. Die Integration ist gescheitert in meinen Augen für diese Leute. Oder einige leben hier, obwohl Sie nicht leben wollen. Sie sind nur wegen dem Geld hier. Es geht ums Finanzielle. Aber nicht mit dem Herzen. Ein Muslim hat das Recht in Europa zu leben. Dieses Recht kann einem keiner nehmen. Gott gegeben.

Bearbeitet von Sunnit
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