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Hunderte afrikanische Flüchtlinge sind einem CNN-Bericht zufolge Opfer von kriminellem Organhandel in der Sinai-Wüste geworden. Drahtzieher sollen Beduinen sein, die Flüchtlinge über die Grenze nach Israel schmuggelten sowie korrupte ägyptische Ärzte, hieß es in dem Bericht gestern.

Ihre Opfer kommen vor allem aus dem Sudan, Äthiopien und Eritrea. Den Flüchtlingen würden Nieren, Leber und andere Organe bei lebendigem Leibe entnommen. Die brutalen Eingriffe überlebten die Opfer in der Regel nicht.

 

Beweisfotos zeigen vernarbte Leichen

CNN präsentierte Beweisfotos von der ägyptischen Menschenrechtsorganisation „New Generation Foundation for Human Rights“ und der italienischen „EveryOne Group“. Die Bilder zeigten Leichname von Flüchtlingen, denen Organe fehlten. Die Toten seien auf

der Sinai-Halbinsel gefunden worden. Ihre Körper wiesen starke Narben auf. Eine offizielle Bestätigung der ägyptischen Behörden lag nicht vor.

Der Leiter der ägyptischen Menschenrechtsorganisation, Hamdi al-Azzazi, sagte CNN, dass ägyptische Ärzte mit mobilen Operationszelten und sterilen Kühlboxen angereist seien. Dann wählten sie ihr Opfer aus, betäubten es und entnähmen ihm Organe. Anschließend würden die schwer verletzten Flüchtlinge sich selbst überlassen werden und sterben. Al-Azzazi sprach von Hunderten Opfern.

Ägypten als Knotenpunkt für Organhandel

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hatte Ägypten jüngst in einem Bericht als regionalen Knotenpunkt für den Organhandel bezeichnet. Ägyptische Experten sprachen in dem CNN-Bericht von einem lukrativen Geschäft. Der Preis je Organ fange bei 20.000 Dollar (14.800 Euro) an, sagte ein Beduine dem Sender. Er sei selbst im Organhandel aktiv gewesen. Ein zweiter Beduine bestätigte die Angaben. Ihre Namen wurden nicht genannt.

Ein für Sicherheit im Norden der Sinai-Halbinsel zuständiger Polizeioffizier sagte CNN, seine Einheiten wüssten vom illegalen Organhandel in ihrem Verantwortungsbereich. Wer dahinter stecke, sei ihnen aber nicht bekannt.

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