yilmaz Geschrieben 14. September 2012 Teilen Geschrieben 14. September 2012 (bearbeitet) Die Libanon-Reise von Benedikt XVI. soll eine Botschaft des Friedens sein. Die jüngsten gewaltsamen Demonstrationen gegen einen Anti-Islam-Film lassen den Papstbesuch jedoch unter ungünstigen Vorzeichen beginnen. 24 Stunden vor der Ankunft Papst Benedikts XVI. in der libanesischen Hauptstadt Beirut wächst die Sorge der Kirche im Nahen Osten über die gewaltsamen anti-westlichen Demonstrationen in der islamischen Welt wegen der im Internet aufgetauchten Trailer zu dem Film „Innocence of Muslims“. Beim Produzenten des anti-islamischen Films handelt es sich offenbar nicht, wie am Mittwoch von Agenturen berichtet, um einen Israeli, sondern um einen US-Kopten. Zudem verdichten sich die Hinweise, dass die Tötung von US-Botschafter Chris Stevens und drei Mitarbeitern im libyschen Bengasi nicht eine spontane Gewalttat eines aufgebrachten Mob, sondern ein exakt vorbereiteter Terroranschlag zum Jahrestag des 11. Septembers war. Angriffe auf US-Botschaften gab es in mehreren Ländern, darunter Ägypten und Jemen. Vatikan verurteilt Angriffe und Provokationen Das alles lässt die Nervosität steigen. Vatikansprecher P. Federico Lombardi verurteilte am Mittwoch die Angriffe auf US-Vertretungen als „inakzeptable Gewalt“. Zugleich nannte Lombardi die Ausschreitungen „tragische Resultate“ von „ungerechtfertigten Beleidigungen und Provokationen“ gegen Gefühle von Muslimen. Respekt für den Glauben, die Schriften und Persönlichkeiten der unterschiedlichen Religionen sei Voraussetzung für ein friedliches Zusammenleben. Der Papst werde bei seiner Libanonreise zu Dialog und Respekt für alle Gläubigen der erschiedenen Religionen aufrufen, so Lombardi. Spott-Film auf Youtube Auslöser der Proteste in zahlreichen Ländern war ein auf der Internet-Plattform YouTube veröffentlichter Trailer eines Films, der den Propheten Mohammed verspotten soll. Ersten Medienberichten nannten einen Mann mit amerikanischer und israelischer Staatsbürgerschaft unter dem Namen Sam Bacile als Urheber des Films. In dem recht amateurhaft wirkenden Film wird Mohammed als Homosexueller dargestellt, der zwischendurch Verständnis für Sex mit Kindern äußert und verpönte Sexualpraktiken mit einer Frau praktiziert. In Kairo wurde deshalb am Dienstag die US-Botschaft angegriffen, die Ausschreitungen setzten sich in der Nacht auf Donnerstag fort. Identität des Urhebers fraglich Der radikale US-Pastor Terry Jones, der durch eine Koran-Verbrennung im Früjhar 2011 blutige Unruhen in islamischen Staaten mit rund 50 Toten ausgelöst hatte, sagte, bei „Sam Bacile“ handle es sich seiner Kenntnis nach um ein Pseudonym. Der Filmmacher sei um seine Sicherheit besorgt und schütze deshalb seine wahre Identität. Journalisten der Nachrichtenagentur AP stießen über die Telefonnummer von „Sam Bacile“ auf einen koptischen Christen aus Ägypten namens Nakoula Basseley Nakoula. Der 55-Jährige, der bei Los Angeles lebt, erklärte, er sei als Manager für das Filmprojekt tätig gewesen. Er sei aber nicht mit „Bacile“ identisch. Nakoula kam wegen diverser Straftaten mit dem Gesetz in Konflikt und saß bereits in Haft. Laut Gerichtsunterlagen benutzte Nakoula die Namen Mark Basseley Youssef, Yousseff M. Basseley und Nicola Bacily. Sie klingen „Bacile“ erstaunlich ähnlich. Vikar von Tripolis: Menschen wollen Frieden Als tragischen Rückschlag für das libysche Volk auf seinem Weg zu mehr Demokratie und Selbstbestimmung sieht der Apostolische Vikar von Tripolis, Bischof Giovanni Innocenzo Martinelli, den blutigen Terroranschlag von Bengasi. Terror in Libyen sei wirklich „das letzte“, was das libysche Volk jetzt gebrauchen kann, sagte Martinelli am Mittwochabend gegenüber Radio Vatikan: „Alle wollen hier eigentlich Frieden, aber es gibt innere Konflikte, die diesen behindern: Extremismen und Fundamentalisten, die sich Gehör verschaffen. Solche Ereignisse, die von außen kommen, erhöhen und fördern die Wut dieses Volkes, das in seiner Gemeinschaft wirklich den Frieden sucht“, sagte der Bischof. Man könne - so Martinelli - immer über politische Fragen sprechen „und sich da nicht einig sein, aber wenn man den Propheten anrührt, geht es um Sensibilität und Identifikation“. Zwar wisse er nicht, worum es in dem Film gehe, „aber wenn er die Sensibilität der arabischen Welt verletzt hat und in irgendeiner Weise respektlos über Mohammed gesprochen hat, tut das sicher nicht gut“. Appelle gegen Gewalt Die Leitung der Kairoer Al-Azhar-Universität rief zu Mäßigung auf. Reaktionen auf Verunglimpfungen des Islam müssten die Fakten klarstellen und dürften nicht Unschuldige für die Taten anderer verantwortlich machen, sagte Ahmed Al-Tayeb, Groß-Imam der im sunnitischen Islam prominenten Lehreinrichtung am Mittwoch laut Online-Ausgabe der Zeitung „Al Ahram“. Auch die Organisation für Islamische Zusammenarbeit (OIC) verurteilte die Gewalt gegen US-Vertretungen in Libyen und Ägypten. Generalsekretär Ekmeleddin Ihsanoglu erklärte am Mittwoch im saudischen Jeddah, er sei „schockiert“ über den Angriff von Bengasi; die Tat sei unter keinen Umständen hinnehmbar. Die internationale Gemeinschaft dürfe sich nicht von Extremisten irgendeiner Seite in Geiselhaft nehmen lassen. Die Staaten müssten die betreffenden Fragen der Religions- und der Meinungsfreiheit auf internationaler Ebene angehen, so der Generalsekretär der Organisation von 57 Staaten mit mehrheitlich muslimischer Bevölkerung. „Flammen des Hasses geschürt“ Die libanesische schiitische Hisbollah-Bewegung forderte am Mittwochabend, dass sich Benedikt XVI. in Beirut zu den Mohammed-Verunglimpfungen äußert. Nach Auffassung der Hisbollah sei es den Filmemachern in den USA darum gegangen, Spannungen zwischen Muslimen und Christen in Ägypten anzuheizen. Der Film ziele darauf, „Flammen des Hasses“ zu schüren und die beiden Religionsgemeinschaften „in einen fluchbeladenen Konflikt zu ziehen“, erklärte die schiitische Organisation am Mittwochabend laut der libanesischen Zeitung „Daily Star“ (Onlineausgabe). Die Hisbollah beschuldigte die Arabische Liga und die Vereinten Nationen, gegenüber diesem „dubiosen Werk“ tatenlos zu bleiben. Die UNO müsse solche Taten ebenso wie Antisemitismus kriminalisieren. (KAP) Links: Vatikan: Nein zu Anti-Islam-Film und Gewalt (religion.ORF.at; 13.09.2012) Papst vor Nahost-Reise: „Respekt ist Weg zu Frieden“ (religion.ORF.at; 12.09.2012) Zum Thema "Respekt" siehe auch: http://www.youtube.com/watch?v=_n5lcYPIGrM Sehr geehrter Herr Prof. Ratzinger, Nutzen Sie diese Gelegenheit noch vor Ihrer Abreise in den nahen Osten um von Ihrer ursprünglichen Haltung abzuweichen und diese zu korrigieren. Lassen Sie nicht zu, den Fehler des gefallenen Satans undzwar die Arroganz zu Ihrer zu machen! Die komplette Papst-Rede Bearbeitet 14. September 2012 von yilmaz Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
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