yilmaz Geschrieben 7. Februar 2013 Teilen Geschrieben 7. Februar 2013 Während hierzulande neue Technologien nur langsam Einzug in die Klassenzimmer finden, begeistern türkische Lernplattformen Schüler und Lehrer mit bunten Angeboten. Alle staatlichen Schulen und deren Lehrer können die Angebote, kostenlos nutzen - auf diese Weise soll mehr Chancengleichheit entstehen. Für die Ausbildung ihrer Kinder müssen Eltern in der Türkei häufig tief in die Tasche greifen. Zwar gibt es in der Türkei das System der Ganztagsschule mit Verpflegung, doch um bei dem leistungsorientierten Unterricht mitzukommen, muss auch nach Schulschluss am Abend noch viel gebüffelt werden. Meistens werden dazu Bücher genutzt, die Multiple Choice Tests mit Lösungen beinhalten. Denn alle Prüfungen in der Türkei – egal in welcher Klassenstufe – werden auf diese Weise durchgeführt. Nicht gerade eine aufregende Art zu lernen. Die türkischen Lernplattformen im Internet sehen dagegen ganz anders aus: bunt, interaktiv und multimedial. Die Online-Lösungen bieten Eltern die Möglichkeit, ihre Kinder auch mit einem geringen Budget zu unterstützen. Die bekanntesten in der Türkei sind Vitamin Egitim, Morpakampüs und Okulistik. http://imageshack.us/a/img9/8047/vit2b.png Die Webseite Vitamin Egitim gestaltet das Lernen im Internet mit anschaulichem Material. Hier zu sehen: Kohlendioxid, dass bei der Zellatmung entsteht. „Chancengleichheit ist uns wichtig“, sagt Seden Kozan von Vitamin. Dabei sind die Unterschiede in der Türkei umso größer. Obwohl die Türkei zentralistisch ist und eigentlich derselbe Lehrplan und dieselben Standards für alle Provinzen gelten müssten, ist dieses Ideal noch lange nicht erreicht. Teilweise unterscheiden sich Provinzen in den schulischen Möglichkeiten enorm. Die Plattform, die ein Projekt der Türk Telekom ist und bereits in anderen Ländern erfolgreich ist, bietet staatlichen Schulen, deren Lehrern und Schülern die Nutzung von Vitamin kostenlos an. Lediglich, wenn Schüler die Webseite außerhalb der Schule nutzen wollen, fällt eine monatliche Gebühr an. „Das Grundproblem des türkischen Bildungssektors ist elementar: Der Bildungsstandard der Schülerinnen und Schüler entspricht nicht der gewünschten Höhe“, so Kozan. Gerade in einem Land wie der Türkei, deren Regionen große Unterschiede in allen Bereichen aufweisen, liegt es auf der Hand, dass ein Kind, das auf eine Istanbuler Privatschule geht, ganz andere Voraussetzungen hat als ein Schüler in einem Dorf einer südöstlichen Provinz. Die Türkei ist allerdings eines der Länder mit der höchsten Internet-Nutzung weltweit, hier anzuknüpfen, liegt auf der Hand. Auch, wenn zu Hause kein Internet-Anschluss vorhanden sind, sind schon die Jüngsten entweder mit dem Internet in der Schule oder besuchen das Internetcafé um die Ecke. Einer Studie der EU-Kommission zufolge nutzen rund 90 Prozent der türkischen Kinder im Alter von neun bis 16 das Internet überwiegend für schulische Zwecke. In der Türkei wird derzeit wie in keinem anderen Land die Nutzung neuer Technologien im Unterricht gefördert. Mit dem Fatih Projekt soll bis 2015 jede Schule mit Internetanschluss, Whiteboards und Tablet PCs ausgestattet sein. Mehr hier Multimedia: Präsident Gül will Tablet-PCs für alle Schulkinder http://imageshack.us/a/img213/4622/vit.png Selbst Aufgaben aus der Physik sind so interaktiv wie möglich gestaltet. Im Zuge dieser Entwicklung werden auch die Internetseiten, die Lernmaterial anbieten, immer beliebter. In der heutigen Zeit, so eine Vitamin-Sprecherin Kozan, sei es wichtig, „visuelle Mittel“ für das Lernen zu nutzen. So bieten viele Seiten komplette Lösung für den Unterricht an. Deutsch Türkische Nachrichten | 06.02.13, 11:46 Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
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