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nun bin ich ja schon ein paar tage hier und habe mir einiges durchgelesen (neben einigen anderen seiten, die mehr oder weniger streng ausgelegt waren). eines ist mir besonders aufgefallen: belohnungen.

eigentlich ist es egal auf welchen seiten man sich über den islam unterhält, diskutiert, informiert oder auch nur fatwas nachlesen kann... sehr oft geht es um die belohnung nach dem tod. "ich habe dies oder jenes nicht gemacht, wirkt sich das auf meine belohnung aus?", "ich habe ersatzweise versucht dieses oder jenes zu machen, werde ich trotzdem belohnt", "ich bereue aufrichtig, belohnt allah dies oder soll ich noch spenden?"

 

für mich erscheint dies, als ob jegliches tun nur auf grund einer möglichen belohnung geschieht. sei es das fasten, das spenden oder die täglichen gebete - immer wieder lese ich diese worte, und das finde ich doch ein wenig befremdlich. ganz davon abgesehen dass die reine absicht zur absolution führt (aber das ist schon ein neues thema wert^^)

 

ich selber arbeite seit meiner jugend ehrenamtlich in der altenpflege, kümmere mich privat ebenfalls um senioren und gebe 2 mittellosen kindern kostenlosen nachhilfeunterricht - ohne erwartung auf irgendeine belohnung im paradies... ebenso würde ich niemals an einem freitag fleisch essen und erwarte auch dafür keine belohnung - für mich ist es einfach respekt vor meinen persönlichen und glaubensbedingten gesetzen.

 

 

worauf ich hinaus will: oft kommt es mir so vor, als ob die meisten muslime vieles nur aufgrund der angst machen dass ihnen "belohnungspunkte" fürs paradies "abgezogen" werden, und nicht aus freude an ihrem gott, ihren mitmenschen oder einfach mal ohne jeglichen grund... welche gründe habt IHR den geboten zu folgen oder auch nicht zu folgen? und, bitte ganz ehrlich, spielt die mögliche belohnung für euch eine rolle dabei?

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nein, umsonst sind ihre bemühungen bestimmt nicht - und dass jeder mensch etwas gutes tun sollte steht - meiner meinung nach - ausser frage. für mich ist es halt nur befremdlich, dass so oft das wort "belohnung" in diesem zusammenhang auftaucht, das sind keine einzelfälle. ramadan ist ein sehr gutes beispiel dafür - such einmal in verschiedenen foren danach, knapp die hälfte der beiträge fragt danach, ob man in dieser oder jener situation die belohnung verliert oder ob man das mit spenden nachholen kann. für mich als "nichtgläubige" ergibt das das bild: knapp die hälfte der muslime fastet nicht aus überzeugung heraus, sie haben nur angst weniger belohnung "abzukriegen". und das gilt nicht nur bei der fastenzeit, es betrifft viele themen, in denen das wort "belohnung" auftaucht - und das nicht nur vereinzelt.

 

ich möchte die daraus resultierenden taten nicht schmälern oder abwerten - eine gute tat ist und bleibt was sie ist, egal was die beweggründe dazu sind. ich kann nur diesen belohnungsgedanken so vieler dahinter nicht nachvollziehen, vielleicht auch weil mir als christin das paradies eh versprochen ist solange ich andere menschen nicht niedermetzle^^. ich muss mich also nicht anstrengen oder mir eine belohnung erarbeiten... daher ja auch die frage, warum die muslimischen user hier (ganz ehrlich) bestimmte regeln (egal ob 5x pro tag beten, ramadan einhalten, fatwas befolgen etc) einhalten - ob es der belohnungsgedanke ist oder ob es selbstlos ist ohne jeglichen belohnungsgedanken...

 

so oder so ist mir vollkommen egal - aber es verwirrt mich und ich will zumindest eine tendenz, die nicht nur von diesen angstgedanken um belohnungsverluste geprägt ist, sondern ganz offene meinungen wie "ja, ich will auch hin und wieder bzw einmal pro jahr nachvollziehen wie es sich anfühlt mittellos zu sein/ich halte mich aus voller überzeugung an die gebote/täglich gehe ich in meinem glauben auf" oder auch "ich mache das eigentlich nur, weil es von mir erwartet wird und es vorgeschrieben ist, näher denke ich aber nicht darüber nach" bis hin zu "ist mir nicht wichtig" - und dies halt in bezug zu den belohnungen^^ welche rolle spielen diese für den einzelnen?

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Mir fällt öfters auf, dass ich auch nicht an "Belohnung" denke. Nicht an dieses"oh verdammt, ich werde in der Hölle schmoren", und auch nicht an "wenn ich das nicht mache, komme ich nicht ins Paradies". Es ist eher dieses ... man will es sogut machen wie es nur geht. Und vorallem sollte man es machen, weil es Gott einem befiehlt.
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