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Qries Qries Qries Qries Qries Qries

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:selam:

 

 

 

Vor einiger Zeit sah ich eine Dokumentation.

Darin wurde gesagt, dass der Südstern, der jahrtausende lang den Menschen als ein Wegweiser diente, vermutlich vor Jahrtausenden schon explodiert ist, und das Leuchten was wir heute noch sehen ist nur sein Lichtstrahl, welches vom Südstern zu uns unterwegs ist.

Das heißt, das Licht des Sterns kommt von so weiter Entfernung, dass wir dessen Strahl heute noch sehen können, obwohl der Stern selbst nicht mehr existiert.

 

Das versetzte mich in eine Starre des Entsetzens und Erstaunens.

Ich fand tage lang keine Ruhe und machte mich auf die Suche. Da ist doch eine Botschaft versteckt!

Es ergaben sich einige Fragen die, bei nähere Betrachtung, einen fast wahnsinnig machen.

 

Wie unendlich ist unser Universum?

Wie groß muss dieser Stern gewesen sein, dass wir sein Restleuchten heute noch sehen können?

 

Nein, mit solchen Lappalien wollen wir unsere Gedanken nicht beschäftigen.

Viel mehr verblüffte mich die Erkenntnis, dass dieses Phänomen sich durch unser Dasein zieht wie ein roter Faden.

Es ist eine Ironie, dass wir uns von einem Stern den Weg weisen ließen, und die Existenz vieler Menschen von etwas abhing, was längst nicht mehr existierte.

 

Es klingt surreal und paradox aber unser Dasein scheint ein Sammelsurium von kaum existenten Ereignissen zu sein.

Genauer gesagt: Alles um uns herum ist Vergangenheit!

 

Wir machen ständig ein Spagat zwischen “vorhin” (Vergangenheit) und “gleich” (Zukunft), wo bleibt das “Jetzt” (Gegenwart)?

 

Der Faktor Zeit ist das Einzige was der Mensch noch nicht unter seinen Nagel gerissen hat, er kann sie nicht kontrollieren, klonen, formen oder bändigen.

Die Zeit ist zwar eines der uns bekannten Dimensionen und obwohl unser Leben von ihr abhängt, wissen wir verhältnismäßig wenig über sie.

 

Was ist die Zeit? Wie kommt sie zur Stande? Seid wann gibt es sie? Wie ist ihre Definition? Ist sie veränderbar oder gar formbar? Wie lange ist die Ewigkeit? Wie lange ist die Gegenwart, ab wann spricht man von Vergangenheit oder ab wann beginnt die Zukunft?

Wie lange ist ein Augenblick und wie lange dauert das Jetzt?

 

Nach neusten Erkenntnissen dauert die Gegenwart (jetzt) gerade mal etwa 2,6 Sekunden, sofort danach ist das Jetzt Vergangenheit und der Mensch befindet sich augenblicklich in der Zukunft.

 

 

Nimmt man das etwas wörtlich so stellt man fest, dass wir im Jetzt einatmen und in der Zukunft ausatmen, sobald unsere Lungen mit Luft gefüllt sind, befinden wir uns schon in der Zukunft und atmen die Vergangenheit aus.

Wenn wir gehen und einen Fuß nach den Anderen aufsetzen passiert das Gleiche. Bevor wir den zweiten Fuß aufsetzen beginnt die Zukunft und wir setzen die Vergangenheit nach.

 

Unsere Augen, Ohren und alle Sinnesorgane nehmen die Sinne mit einer Verzögerung wahr. Wenn wir uns unterhalten sehen und hören wir unseren Gesprächspartner in Vergangenheit, denn bis wir sein Aussehen realisiert und seine Worte verstanden und ihm geantwortet haben, sind wir schon wieder stückweit in der Zukunft und er in der Vergangenheit.

Alles was wir erleben, wahrnehmen, tun und lassen schlägt einen Bogen von vorhin auf gleich.

Das was wir Gegenwart / jetzt nennen, ist nur der Name für diesen Bogen.

Das Jetzt ist nur ein Trugbild, es ist vorhanden und doch wieder nicht.

 

Genau wie der Mensch auch! Er ist wie eine Fata Morgana, heute ist er noch da und morgen ist er Vergangenheit, genauso auch seine Taten.

 

Die Soziobiologen sagen, das oberste Gebot eines Geschöpf - sein Lebensziel - ist es sich unsterblich zu machen.

Wenn man bedenkt das man entweder ein gewaltiger Gauner oder ein Held sein muss um in den Geschichtsbüchern verewigt zu werden, kommt man schnell zu der Erkenntnis, dass es für einen “Normalsterblichen” keine Chance gibt sich unsterblich zu machen.

 

Die Gene weiter zu geben, um in einem Nachwuchs weiter zu leben, ist relativ. Denn nach dem eigenen Tod hat man nicht viel von seinen noch lebenden Genen. Zumal die Gene nicht das Gedächniss des Spenders haben, und eigentlich auch völlig unbeeindruckt sind, wer ihre Spender oder Träger sind.

Also können sie gerade einen Menschen, der bewusst lebt, liebt und handelt nicht zur Unsterblichkeit verhelfen.

 

Sich durch Fortpflanzung zu verewigen ist nur eine Option für Tiere. Sie handeln instinktiv und haben keine Zeitbegriffe. Sie können mit dem Wort “Ewigkeit” nicht viel anfangen.

Aber der Mensch meint es so wie er es sagt. Ewigkeit ist erhaben über Zeit und Raum. Sich zu “verewigen” kann demnach auch nur geschehen, wenn zu minderst ein Teil von ihm erhaben über Zeit und Raum wird.

 

Genau hier wird es schwierig. Wie soll sich ein Geschöpf, das eigentlich immer nur in der Vergangenheit existiert, und nicht einmal eine Gewissheit hat, dass er den nächsten Augenblick, “die Zukunft” erleben wird, verewigen?

 

Für einen gläubigen Menschen kommen bei den Wörtern Ewigkeit und erhaben sein über Zeit und Raum, nur die Göttlichkeit in Frage. Denn der Mensch strebt zwar diese Ziele an aber nur Gott hat sie und Er (st) herrscht über sie.

 

 

 

Da wir die Vergangenheit nicht rückgängig machen können und keine Gewissheit haben die Zukunft zu erleben, bleibt uns nur die Möglichkeit, das Jetzt / Gegenwart einzufangen, zu verwerten und sie zu verewigen.

 

Wie? Es ist viel leichter als man glaubt!

 

Im Tasawwuf / islamische Mystik heißt es, dass jeder Atemzug des Menschen, von den Engeln, Gott präsentiert wird.

Man bedenke zunächst, dass hier die Rede von einem “Atemzug” ist und nicht die Atmung, also die gegenwärtige Handlung im Jetzt.

 

Und NUR wenn in diesem Atemzug die Erwähnung, Lobpreisung, oder Gedenken Gottes ist (dikir), wird er von Gott angenommen und gesegnet.

Man sagt weiter, dass zwar die Engel alle Taten des Menschen aufzeichnen, aber die Erwähnung Allah´s (st) (dikir) ist bei Allah und Er (st) wird diese am jüngsten Gericht dem “Absender” präsentieren.

 

Kurzum wer seine Gegenwart einfangen und segnen lassen will….. sich wirklich und wahrhaftig verewigen will… wer sich ein Stück “Göttlichkeit” ergattern will, der sollte sich dem Göttlichen zuwenden.

Denn die Atemzüge (dikir) bei Allah (st) sind die einzigen Zeugen des Menschen, für seine “Gegenwart“.

Alles andere wird vergangen und vergessen sein.

 

 

 

:selam:

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Nimmt man das etwas wörtlich so stellt man fest, dass wir im Jetzt einatmen und in der Zukunft ausatmen, sobald unsere Lungen mit Luft gefüllt sind, befinden wir uns schon in der Zukunft und atmen die Vergangenheit aus.

 

schwester Masallah du hast mich fasziniert. Bis jetzt habe ich darüber keinen Kopf gemacht. Danke dir...

 

 

Denn die Atemzüge (dikir) bei Allah (st) sind die einzigen Zeugen des Menschen, für seine “Gegenwart“.

Alles andere wird vergangen und vergessen sein.

 

Amenna ve sadakkna

 

:daumhoch:

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:selam:

 

Ein interessanter Beitrag Schwester :-)

 

Ich will nur zum ersten Teil kurz etwas schreiben.

 

Alle Sterne die wir sehen, liegen weit in der Vergangenheit. Manche, wie der Morgenstern, der gar kein Stern sondern die Venus ist, liegen nur Minuten in der Vergangenheit, aber bei den meisten, sind es mehrere tausend Jahre. Es gibt Sterne die liegen mehrere Milliarden Lichtjahre entfernt, was bedeutet, das ihr Licht mehrere Milliarden Jahre braucht um auf die Erde zu treffen. Der naheste Stern ist der Alpha Zentauri, der 4,5 Lichtjahre entfernt ist, doch wie gesagt liegen die meisten mehrere hundert/tausend/millionen oder milliarden Lichtjahre entfernt.

 

D.h. bei jedem Blick ins Weltall, macht man irgendwo eine Zeitreise. Interessant an der Sache ist, dass von einem dieser Sterne, die Sonne genau so ein kleiner Lichtpunkt mitten in diesem Kuddel Muddel darstellen würde, den wir Nachthimmel nennen. Das bedeutet, die Sterne die wir nebeneinander sehen, sind auch viele Lichtjahre voneinander entfernt, was wiederrum bedeutet, dass es keinen einzigen Ort im Universum gibt, wo man den momentanigen Zustand des Universums sehen könnte.

Das Universum ist einfach zu groß, oder mit anderen Worten, das Licht ist zu langsam. ;-)

 

Das Universum erstreckt sich nach heutigen Messmethoden, die eigentlich recht verlässlich sind, auf 13,5 Milliarden Lichtjahre. Allerdings ist sie z.Z. in einem Zustand der beschleunigenden Expansion, was etwas erstaunlich ist, da sie vor einigen Milliarden Jahren noch langsamer wurde. Wieso die Expansion aufeinmal anfing zu beschleunigen ist ein Rätsel und wird versucht mit Konzepten der Dunklen Materie und Dunklen Energie zu erkären.

 

Schließlich wird in der heutigen Wissenschaft die Energie als Beginn von allem gezeigt, und sie ist der "reinste" (latif) Zustand der Existenz (d.h. auch der Materie) die man kennt. Nur weiß man nicht wirklich was Energie ist, aber sie steht nach heutigem wissenschaftlichen Weltbild, die sich nicht an der Heiligen Quelle des Islams bedient, am Anfang von Allem.

 

Die Zeit wurde mit dem Universum zusammen erschaffen. Sie ist gekoppelt an den Raum, der sich Universum nennt und ist an ihn gebunden. Ohne Universum, keine Zeit. Deswegen ist die Frage "wann", über Allah ja auch so unsinnig, da Allah nicht in der Zeit gefangen ist wie wir.

 

Seine Existenz ist "Vacib-ul Vucud", was die eigentliche Existenz ist; eine Existenz an sich, die an nichts gebunden existiert und alles nur in Verbindung zu ihm existieren kann. Nicht wie unsere Existenz, "Mümkün-ü Vucud", die an Raum und Zeit gekoppelt ist.

 

Doch die Seele ist etwas freier als der Körper, da sie eine reinere Form der Existenz ist (mehr latif :-) ) aber ich glaube auch sie ist an Raum und Zeit gekoppelt, denn sie ist ein Geschöpf in diesem Universum das von "Nur-u Muhammedi" a.s.m. erschaffen wurde.

 

"Nur" ist nicht gleichzusetzen mit Licht, dass ist ein Fehler. Denn Licht ist die reinste Form von Energie die wir kennen. Energie ist somit noch reiner als Licht und Said Nursi sagt, dass "Nur" noch reiner ist als Energie.

 

Jetzt kommen aber noch andere Theorien wie die Quantengravitationstheorien, speziell die Loop-Theorie, die versuchen die Gravitation zu erklären und im Gegensatz zu den ganzen String Theorien erstaunliche Übereinstimmung mit der Risale-i Nur aufzeigen.

Demnach ist alles, Materie, Energie und auch der Raum und die Zeit aus Schleifen aufgebaut, deren Flächen als "Schaumflächen" beschrieben werden und miteinander verknotet sind. Diese Knoten sind wieder mehrdimensional, da die Zeit auch durch diese Knoten beschrieben wird und je nach Verknotungsart ist dieser Komplex entweder nur die Raum-Zeit, oder stellt Elementarteilchen dar, wie Quarks, Leptonen etc. Verbinden sich mehrere Knoten, werden aus ihnen Hadronen und mehrere Teilchen verbinden sich zu Atomen und Molekülen, wie in einem Fischernetz das an einer Stelle eine Anhäufung hat. Diese Anhäufung, des Netzes der Raum-Zeit, dass sind wir! :-)

 

Das würde auch die Beeinflussung des Raumes und der Zeit von der Materie erklären, die uns die Allgemeine Relativitätstheorie beschreibt.

 

 

Interessant ist nur, dass wir wissen, dass alles aus Nur-u Muhammedi erschaffen wurde. Daher können wir die Frage "Was ist Zeit" beantworten mit: "Es ist Nur-u Muhammedi das Allah-u Teala c.c. in einen etwas anderen Zustand, als seinen reinsten Zustand gebracht hat".

 

Ich hoffe ich habe nicht zu Wirr geschrieben, ich bin schon fast im Halbschlaf, nur weil das Thema mich interessiert hat, musst dazu schreiben und es wurde immer länger. ;-)

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Alles was vom Thema abweicht, hat der Webmaster doch Ordnungsgemäß verschoben. Wo liegt das Problem.Was hier drin geblieben ist, ist nur eine Vertiefung des Themas,weswegen der Webmaster es auch erst ab da verschoben hat,siehst du das nicht Bruder?

 

Das einzige das jetzt wieder vom Thema abweicht ist dein Beitrag, sorry Bruder :-)

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Also was mich angeht> Schwester Serbederan hat ein großes Staunen aus mir hervorgebracht und ich bin, seit ich es gelesen habe nach wie vor in tiefen Gedanken und versuche sie einzuordnen und meine Vorstellung davon zu präzisieren.

Auch die Postings von den anderen Geschwistern finde ich große klasse!

Wie Bruder Cemil Kaya warte auch ich ganz gespannt wie auf die Fortsetzungen.

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:bism:

:selam:

 

Vor einiger Zeit sah ich eine Dokumentation.

Darin wurde gesagt, dass der Südstern, der jahrtausende lang den Menschen als ein Wegweiser diente, vermutlich vor Jahrtausenden schon explodiert ist, und das Leuchten was wir heute noch sehen ist nur sein Lichtstrahl, welches vom Südstern zu uns unterwegs ist.

Das heißt, das Licht des Sterns kommt von so weiter Entfernung, dass wir dessen Strahl heute noch sehen können, obwohl der Stern selbst nicht mehr existiert.

 

Interessant finde ich, daß das Licht u.a. dieses Südsterns genau zur Zeit der Menschen aus der Erde zu sehen war und ist. Das ist sicher kein Zufall, zumal ich an Zufall nicht glaube, auch wenn ich den Begriff aus Gewohnheitsgründen manchmal benutze.

 

:selam:

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  • 2 Monate später...

:selam:

 

es tut mir leid, ich hab dieses thread völlig vergessen...

 

ich danke euch vielmals für eure beiträge.

 

mir ging es in diesem beitrag eigentlich gar nicht um die unendlichkeiten des universums oder die erstaunlichen vorgänge darin.

 

ich wollte vor augen führen wie vergänglich wir sind.

mehr noch, wir sind surreal und haben, außer die wertschätzung unseres Schöpfers, absolut nichts was uns hervorhebt und zu was besonderem macht.

 

erst wenn wir begreifen, dass es uns eigentlich "kaum" gibt und wir, und unser dasein, im zeit- und raumkontinium verschwindent gering sind, erst da fangen wir an zu leben.

bewusst zu leben. und über unser dasein nachzudenken.

 

alle menschen wollen ihre spuren auf der erde hinterlassen und unvergesslich werden. manche durch die weltherrschaft andere durch ihre werke.

 

und die einzig wahre möglichkeit unsterblich zu werden ist, sich beim Unsterblichen beliebt zu machen.

jeden augenblick, der für uns nicht zu greifen und zu bändigen ist, durch Sein dhikir an die unendlichkeit anzureihen.

jeder atemzug, in dem man dhikir macht, ist eine "sendung". eine sendung an Allah, damit Er diesen augenblick bei sich bewahrt und damit ein teil von uns bei Ihm unsterblich wird.

 

wenn der mensch der sonne den rücken zu dreht, jagt er immer während erfolglos seinen schatten. wenn er aber sich der sonne zu wendet, läuft sein schatten hinter ihm her.

wenn der mensch seinem schöpfer den rücken zu dreht, sind all seine bemühungen um ruhm und ehre um sonst. wenn er sich aber seinem schöpfer zu wendet, kommen alle segen des diesseits und des jenseits hinter ihm her.

 

:selam:

 

 

 

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