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Was sagte der Prophet Muhammed zu IS / ISIL / ISID?

Nach dem Koran sind die Aussprüche (Hadith; pl. Ahadith) und Handlungen (Sunna) des Propheten Muhammed die wichtigste Quelle des Islams. Der Muslim orientiert sich an diesen. Diese Aussprüche wurden nach bestimmten Kriterien nach Authentizität überprüft und in vielen Bändern gesammelt. Überlieferungen, deren Authentizität nicht gesichert sind, werden nicht weiter beachtet und sind nicht bindend.

Die Ahadith sind kategorisiert nach unterschiedlichen Themen. So gibt es auch Themen, die die Zukunft betreffen. In vielen dieser Überlieferungen wird vor bestimmten Gruppen gewarnt. U.a. warnt der Prophet von einer Gruppe, die den Koran und die Ahadith viel lesen, sie aber nicht verstehen. Diese würden aus dem Islam austreten. Als Merkmal dieser Gruppe sagte der Prophet, dass sie ihren Anhängern eine Glatze schneiden lässt, auch den Frauen. Diese Überlieferungen passen zu den Charidschiten und Muhammad Ibn Abd al-Wahhab.

Und in der Tat findet man in diesem Zusammenhang auch zwei Ahadith, die bemerkenswert auf die Terror Organisation IS (ISIL / ISID / DAESCH) zutreffen (Şahinöz, 2014).

Der erste Hadith wird überliefert von Ali, dem Schwiegersohn des Propheten Muhammed. Demnach sagte der Prophet: „Wenn ihr die schwarzen Flaggen seht, bleibt da wo ihr seid, bewegt eure Hände und Füße nicht. Es wird eine unbekannte schwache Gruppe erscheinen, ihre Herzen werden hart wie Eisenstücke sein. Sie werden als Staat auftreten. Sie werden mit niemandem Kompromisse eingehen/niemandem zuhören. Sie werden (scheinbar) zur Wahrheit rufen, aber nicht von den Leuten (der Wahrheit) sein. Ihre Namen werden anonym sein, ihre Abstammung wird unbekannt sein. Ihre Haare werden wie Frauenhaarare herabhängen. Sie werden untereinander einen Streit haben. Dann wird, Allah einer Seite (in ihrem Streit) rechtgeben.“ (Nu'aim ibn al-Haddad: Kitab al-Fitan. Shabka at-Tauhid: Kairo, 1412, 1. Band, Hadith Nr. 558).

Die Übereinstimmung dieses Hadith mit dem IS ist überwältigend. IS ist in der Tat sowohl für Muslime als auch für Nichtmuslime eine unbekannte Gruppe gewesen. Für die überwältigende Mehrheit kam sie aus dem “Nichts“. Sie treten mit schwarzen Flaggen auf und bezeichnen sich als Staat. Ihre Herzen sind kalt und sie verhandeln mit niemandem. Sie sind nicht im Geringsten mit dem Islam vereinbar, rufen jedoch zum Islam auf. Ihre Namen kennt niemand. Sie tragen nur “Spitznamen“. Ihr Anführer Abu Bakr Al-Baghdadi z.B. heißt in Wirklichkeit Ibrahim Avad Ibrahim Ali Bedri. Auch ihre Abstammung ist unbekannt. Abu Bakr Al-Baghdadi kommt nicht aus Bagdad, wie sein Name vermuten lässt, sondern aus Samara.

Ein zweiter Hadith wird von Abu Huraira überliefert: Der Prophet Muhammed sagte: „Nach mir gibt es 4 große Fitnas (Spaltungen). In der ersten Fitna wird das Blut der Muslime als erlaubt angesehen. In der zweiten Fitna wird sowohl ihr Blut als auch ihr Hab und Gut als erlaubt angesehen werden. In der dritten Fitna wird das Blut, Hab und Gut, und ihre Geschlechtsorgane als erlaubt angesehen werden. In der vierten Fitna werden Taube, Blinde, Verborgene wie eine Flutwelle, die Welt überrollen. Niemand wird sich verstecken können. Dies wird in Sham (Syrien) beginnen, sich über den kompletten Irak verbreiten, auf die arabische Halbinsel vorstoßen mit ihren Händen und Füßen. So wie die Gerber das Leder gerben, wird die ganze Ummah (muslimische Gemeinschaft) von ihrem Schlag/ihrer Welle erwischt werden. Niemand kann dazu ´Es reicht, es reicht´ sagen. Sie wird auf einer Seite verharren und dann plötzlich wieder wo anders ausbrechen.“ (Nu'aim ibn al-Haddad: Kitab al-Fitan. Shabka at-Tauhid: Kairo, 1412, 1. Band, Hadith Nr. 89)

In dieser Überlieferung wird die Brutalität dieser Gewalttäter deutlich. Zudem gibt der Prophet an, dass diese Gruppe sich in Syrien formen wird und sich nach Irak ausweiten wird. Sie werden bis nach Saudi-Arabien vorstoßen und die ganze muslimische Gemeinschaft wird an ihnen Leiden.

Dass der Prophet diese Überlieferungen machte, macht deutlich, welch eine Gefahr von diesen und ähnlichen Gruppen ausgeht. Diese Gefahr betrifft sowohl Muslime als auch Nichtmuslime. Die Botschaft des Propheten ist klar: Muslime sollen sich nicht diesen Gruppen anschließen und sich von diesen nicht irritieren lassen. Wie in der ersten Überlieferung schon gesagt, treten sie nur scheinbar im Namen des Islams auf.

In der ersten Überlieferung wird auch das Ende der IS beschrieben: „Sie werden untereinander einen Streit haben.“ Das heißt, es ist davon auszugehen, dass sie sich spalten und wohlmöglich selbst bekriegen werden. Dies wird zu ihrem Ende führen.

Zum Abschluss zwei weitere Aussprüche des Propheten: „Wer zu Fanatismus aufruft und für ihn kämpft und stirbt, der ist nicht von uns.“ (Sunan Abu Dawud, Nr. 5121) und „Wer in seinem Herz in der Größe eines Senfkorns Fanatismus hegt, den wird Gott am Jüngsten Tag zusammen mit den Wüstenbewohner der (vorislamischen) Zeit der Ignoranz auferstehen lassen.“ (Usul-e Kafi, Bd. 2, S. 308, Bab-e Al Asybah).

Cemil Şahinöz

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