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"DIESES PACK"

CDU Politikerin hetzt gegen Türken, Araber und Kurden

In einem Facebook-Kommentar läuft die CDU-Politikerin und Sprecherin des Christlich-Alevitischen Freundeskreises der CDU, Madlen Vardian, verbal Amok gegen Türken, Kurden und Araber. Sunniten seien „Pack“. Ein Ausrutscher ist es nicht. Sie verteidigt ihre Position mehrmals. Und die CDU? Sie schweigt. Viel zu laut.

 

Es ist zu spät. Definitiv. Der Schaden ist schon angerichtet. Facebook ist eben doch die Welt und kein kuscheliges Zuhause, wo man auch mal unbeobachtet seine Jogginghosen-Laune raus lassen kann. Da nützt es nichts, Stunden später den Account nur noch für „Freunde“ sichtbar zu machen. Bis dahin haben alle den Status gelesen, geteilt, kopiert, einen Screenshot gemacht und weitergegeben.

 

Normalerweise schreibe ich keine Artikel über Facebook-Kommentare, das ist weder mein Beruf, noch mein Metier. Doch gab es heute auf Facebook einen Kommentar von Madlen Vartian zu lesen, der viele Mitleser bestürzt und fassungslos gemacht hat, auch mich. Deswegen dieser Artikel.

 

Madlen Vartian bezieht Stellung zu einem Artikel, der davon berichtet, dass in Betlehem einen Tag vorher die Mar Charbal-Kirche abgebrannt ist, der Priester der Kirche geht laut diesem Artikel von palästinensischen Extremisten aus. Zu Recht ist Frau Vartian empört.

 

Ein Gebetshaus anzuzünden ist ein aggressiver, menschenverachtender Akt. Ich empfinde das jedes Mal so, egal, ob es sich um eine Synagoge, Kirche oder eine Moschee handelt.

 

Ihre Empörung äußert sie in einem Kommentar, der jedoch böser und hasserfüllter kaum sein kann. Er ist nicht gegen die tatsächlichen Täter gerichtet, sondern gegen sunnitische Muslime allgemein, die generell mit den Tätern in einen Topf geworfen werden:

 

„Ich glaube nicht an die Aufteilung zwischen „Moderaten“ und „Extremisten“ denn im Ergebnis trägt die überwiegende Mehrheit der Sunniten, ob Araber, Türken oder Kurden – den Christenhass und die Zerstörung von Kultur und Zivilisation in sich. Im wahrsten Sinne des Wortes wächst kein Gras, wo dieses Pack lebt. Die Welt mag sie untertreibend „Islamisten“ nennen, ich nenne es – aus der 1400jährigen Erfahrungsgeschichte meines Volkes – sunnitischer Islam. Ein anderes Gesicht kennen wir nicht! Die gekauften Hunde in Europa mögen für dieses Pack bellen wie sie wollen!“

 

Harter Tobak. Nun kann man das, sehr gutmütig betrachtet, für einen Ausrutscher halten, für schwache 5 Minuten. Doch über 6 Stunden war ihr Kommentar zu lesen, die darauf folgenden Reaktionen auch. Auf fehlende Differenzierung und Sachlichkeit von vielen Lesern rüde, entsetzt oder freundlich hingewiesen, als Hetze und rassistischer Kommentar eingeordnet, bekräftigte Frau Vartian ihre Meinung:

 

„Ach, noch was: Ob ich sie (die Sunniten Anm. d. R.) „Pack“, „Dreck“, „Rassisten“, „Faschisten“ oder was auch immer nenne, ist allein meine Sache!“

 

Wer Frau Vartian nicht kennt, mag sich die Frage stellen, warum ihre Meinung solches Entsetzen auslöst, warum ist es wichtig, was sie schreibt? Madlen Vartian ist Juristin, stellvertretende Vorsitzende des Zentralrats der Armenier in Deutschland, Vorstandsmitglied der CDU Ehrenfeld, Sprecherin des Christlich-Alevitischen Freundeskreises der CDU (CAF). Sie ist eine öffentliche Person, die sich als Mitglied der Regierungspartei meines Landes äußert, die als Sprecherin ein CDU-Netzwerk vertritt, welches sich selbst folgendermaßen beschreibt:

 

„Der CAF*will sich konstruktiv in die Integrationspolitik der CDU einbringen. … Hierbei spielen … die Ablehnung von Antisemitismus, Homophobie und anderen Feindbildern innerhalb der Migrantengemeinschaften eine wichtige Rolle. Es ist die Grundüberzeugung des CAF, dass ein gedeihliches Miteinander zwischen der Mehrheitsgesellschaft und den Migranten, sowie der verschiedenen Migrantengemeinschaften untereinander, notwendig ist, um den sozialen Frieden in unserem Land langfristig zu wahren.“

 

Das CDU Mitglied Madlen Vartian teilt diese Grundüberzeugungen mitnichten. Sie hat ihre Haltung sehr deutlich gemacht: sie setzt Muslime mit Faschisten und Dreck gleich und diejenigen, die sich für interreligiösen Dialog engagieren, mit bellenden Hunden. Den sozialen Frieden in meinem Land mit solchen Hasskommentaren und solcher Hetze zu gefährden, ist ein aggressiver, menschenverachtender Akt.

 

Ich arbeite als Religionslehrerin an der Drei-Religionen-Grundschule in Osnabrück. Unsere Schüler sind Juden, katholische und evangelische Christen und Muslime, unsere Lehrer auch. Trotz großer Unterschiede und auch schwieriger Diskussionen haben Hass und Hetze keinen Platz bei uns, das verstehen schon die Erstklässler.

 

Der Kommentar ist mittlerweile nicht mehr lesbar, aber hundertfach geteilt.

 

Die CDU-Spitze schweigt bis jetzt. Viel zu laut.

 

Randnotiz: Unter „Freunde & Förderer“ zählt die CAF unter anderem die Türkische Gemeinde in Nordrhein-Westfalen (TGNRW) auf. „Die TGNRW begrüßt den Ansatz des CAF und setzt auf einen konstruktiven Dialog“, heißt es dort.

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30.09.2015

Statement zur aktuellen Berichterstattung

Auf Grund der Berichterstattung -ohne Presseanfragen erhalten zu haben-., sehen wir uns als Christlich-Alevitischer Freundeskreis der CDU (CAF) veranlasst Position zu beziehen.

 

Stand: 30.9.2015

*

Sehr geehrte Damen und Herren,

 

anlässlich eines persönlichen Statements von Frau Madlen Vartian sehen wir uns veranlasst, als Christlich-Alevitischer Freundeskreis der CDU (CAF) Position zu beziehen.

 

Hierzu stellen wir zunächst fest, dass die von Frau Vartian getätigte Äußerung ausschließlich auf ihrem persönlichen Facebook-Profil erfolgte. Anlass hierfür war ein religiös motivierter Brandanschlag auf ein Kloster in Bethlehem.

 

Einen Zusammenhang mit ihrer CAF- oder CDU-Mitgliedschaft gab es dabei nicht. Nur als Privatperson ist Frau Vartian in Erscheinung getreten. Die gegen den CAF oder die CDU geführten Beschuldigungen sind objektiv nicht gerechtfertigt, da es sich ausschließlich um eine private Meinung handelt. Der CAF macht sich die Aussagen nicht zu eigen. Eine vorherige Anfrage hätte diese Punkte jedenfalls klären können, stattdessen sahen wir uns vorverurteilenden Berichterstattungen und Statements ausgesetzt. .

 

Frau Vartian hatte seit Februar 2015, aufgrund ihrer anderweitigen ehrenamtlichen Tätigkeit in der armenischen Gemeinschaft, freiwillig ihr Amt als CAF - Sprecherin ruhend gestellt. In die Funktion als Sprecherin wird sie einvernehmlich nicht mehr zurückkehren.

 

Zur Klarstellung:

 

Der CAF setzt sich für den friedlichen Austausch der Religionen und*Gemeinschaften in Deutschland ein. Für ein friedliches Miteinander ist eine*zielorientierte Kontroverse unerlässlich. Die Zielstellung des CAF bleibt*weiterhin Konfliktlösungsmechanismen insbesondere zwischen den*Zugewanderten zu entwickeln und auszubauen.

 

Dazu zählt die offene Ansprache von Problemfeldern, wie die Zusammenarbeit mit integrationsfeindlichen Strukturen in der Migrationsgesellschaft oder die fehlende Erinnerungs- und Gedenkkultur um einen gemeinsamen europäischen Wertekonsens zu finden.

 

Der CAF wünscht sich mehr Bemühen um Ausgleich und Respekt. Wir rufen daher auf, dass alle Seiten zu einer sachlichen Diskussion zurückkehren.

 

Mit freundlichen Grüßen

 

Ass. jur.

 

Ali Yildiz

Sprecher des CAF der CDU

 

 

Wer wir sind:

Der Christlich-Alevitische Freundeskreis der CDU (CAF) ist ein parteipolitisches Netzwerk von Christen und Aleviten mit Migrationshintergrund, die gemeinsam Politik gestalten und als Brücke in die unterschiedlichen Gemeinschaften in Deutschland, vornehmlich der alevitischen und den verschiedenen christlichen Gemeinschaften, u.a. der armenischen, aramäischen, griechischen, fungieren wollen. Der CAF möchte den gegenseitigen Austausch fördern und die Partizipation am politischen, gesellschaftlichen und kulturellen Leben unterstützen. Es ist die Grundüberzeugung des CAF, dass für eine Integration und ein harmonisches Zusammenleben in Deutschland, die kritische Auseinandersetzung mit nationalen Geschichts- und Identitätsbildern erforderlich ist. Der CAF möchte hierbei ein Stein des Anstoßes bilden.

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29.09.2015

"Pack", "Dreck", "Rassisten"

CDU-Politikerin hetzt gegen Muslime

 

Muslime beim Freitagsgebet in Doha.

(Foto: picture alliance / dpa)

Eine CDU-Politikerin läuft verbal Amok gegen Türken, Kurden und Araber. Madlen Vartian, Sprecherin des Christlich-Alevitischen Freundeskreises der CDU, nennt Sunniten "Pack". Die Reaktion aus der Parteispitze ist deutlich.

 

Madlen Vartian ist stellvertretende Vorsitzende des Zentralrats der Armenier in Deutschland und Vorstandsmitglied des Christlich-Alevitischen Freundeskreises der CDU (CAF). In einem Facebook-Post hat die CDU-Politikerin sehr deutlich offengelegt, was sie von ihren muslimischen Mitmenschen hält.

 

Vartian bezieht Stellung zu einem Artikel, der davon berichtet, dass in Betlehem einen Tag vorher die Mar-Charbal-Kirche abgebrannt ist. Der Priester geht dem Artikel zufolge von "palästinensischen Extremisten" aus. Frau Vartian zeigt sich darüber empört. Ihren Unmut richtet sie allerdings nicht gegen die tatsächlichen Täter, sondern gegen sunnitische Muslime im Allgemeinen.

Die Christdemokratin schreibt unter anderem: "Ich glaube nicht an die Aufteilung zwischen 'Moderaten' und 'Extremisten', denn im Ergebnis trägt die überwiegende Mehrheit der Sunniten, ob Araber, Türken oder Kurden - den Christenhass und die Zerstörung von Kultur und Zivilisation in sich. Im wahrsten Sinne des Wortes wächst kein Gras, wo dieses Pack lebt."

 

"Pack", "Dreck", "Rassisten"

 

Dieser hasserfüllte Kommentar ist mehrere Stunden auf Facebook zu lesen. Als Vartian von entsetzten Lesern auf fehlende Differenzierung und Sachlichkeit hingewiesen wird, spricht sie ihnen ihre armenische Identität ab. Dass es sich bei den verbalen Attacken um ganz bewusste Aussagen handelt, macht Vartian ebenfalls deutlich. "Ach, noch was: Ob ich sie (die Sunniten) 'Pack', 'Dreck', 'Rassisten', 'Faschisten' oder was auch immer nenne, ist allein meine Sache!"

 

CDU-Generalsekretär Peter Tauber distanzierte sich auf Twitter von den Aussagen, er nannte sie "absolut inakzeptabel". Da habe jemand nicht verstanden, welche Werte die CDU ausmachen, fügte er an.

 

Vartian zog den Kommentar mittlerweile zurück und kündigte an: "Mein Statement hat (für mich jedenfalls) wenig überraschende Reaktionen hervorgerufen, die ich im Einzelnen noch dezidiert kommentieren werde. (Meinen Beitrag habe ich daher entfernt). Es wird ein längerer Beitrag werden, der die Tage (eher zum Wochenende hin) folgen und nichts auslassen wird. Nichts für zartbesaitete, dünnhäutige Seelen ..."

 

Quelle: n-tv.de , dsi

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Zeynel Ali Canoğul | 29.09.2015 11:03

 

Vartian ist „nichts für zartbesaitete, dünnhäutige Seelen...“

Christlich-Alevitischer Freundeskreis der CDU: Sprecherin Vartian hetzt gegen Sunniten

 

Auf Facebook hat die Sprecherin des Christlich-Alevitischen Freundeskreises in der CDU mit einem rassistischen Post für einen Shitstorm gesorgt. Auch Parteikollegen verurteilen ihre Äußerungen.

 

 

Nächstenliebe ist sowohl im Christentum, als auch im Alevitentum eine der wertvollsten Tugenden. Auch Sunniten schreiben sie groß. Das was die Nächstenliebe ausmacht ist, dass sie universell Anwendung findet ohne zu selektieren. Das scheint*Madlen Vartian, stellvertretende Vorsitzende des Zentralrats der Armenier in Deutschland e.V. und Sprecherin des Christlich-Alevitischen Freundeskreises in der CDU (CAF), wohl gründlich missverstanden zu haben. In einem*Facebook-Kommentar offenbart sie ihre Meinung zu Sunniten und „dem Islam“ im Allgemeinen.

 

Vartian*teilte den*Bericht eines Nachrichtenportals über einen Kirchenbrand in Bethlehem, für den ersten Indizien zufolge Extremisten beschuldigt werden. Über dem Bericht schrieb Vartian*aber noch folgenden skandalträchtigen Kommentar:

 

„Ich glaube nicht an die Aufteilung zwischen ‚Moderaten‘ und ‚Extremisten‘, denn im Ergebnis trägt die überwiegende Mehrheit der Sunniten – ob Araber, Türken oder Kurden – den Christenhass und die Zerstörung von Kultur und Zivilisation in sich. Im wahrsten Sinne des Wortes wächst kein Gras, wo dieses Pack lebt. Die Welt mag sie untertreibend „Islamisten“ nennen, ich nenne es – aus der 1400-jährigen Erfahrungsgeschichte meines Volkes – sunnitischer Islam. Ein anderes Gesicht kennen wir nicht! Die gekauften Hunde in Europa mögen für dieses Pack bellen wie sie wollen!“

 

Wie nicht anders zu erwarten war, verursachte die Tirade bei vielen Nutzern augenblicklich Empörung. Eine Userin, die offensichtlich ebenfalls armenische Wurzeln hat, wandte sich an Vartian und bezichtigte sie, mit ihrem Post den Straftatbestand der Volksverhetzung zu erfüllen. Vartians Reaktion auf ihre Kritikerin fällt ebenso schroff aus, wie der ursprüngliche Post: Sie bescheinigt ihr fern jeden Niveaus ein „beschränktes Hirn“, spricht ihr gar den Verstand ab. Noch verstörender jedoch: Sie bezichtigt sie, eine „Pseudo-Armenierin“ zu sein, nimmt sich also das Recht, zu entscheiden, wer zum Volk der Armenier gehört und wer nicht - anscheinend auf der Grundlage ihres Hasses auf eine bestimmte Konfession. Die betroffene Userin ließ Vartian daraufhin durch sachlichen Ton und demonstrative Unbetroffenheit auflaufen.

 

Über ihren harschen Ton verwundert riefen andere User sie dazu auf, sich in einem milderen Ton zu üben. Prompt wurden sie ebenfalls Opfer von Beleidigungen und Diffamierungen. Journalisten, die sich gegenüber dem Islam und den Muslimen in einem sachgerechteren Ton und einer korrekten*Wortwahl ausdrücken, bezeichnete die Juristin kurzerhand als „gekaufte Hunde“.

 

Reaktionen aus der CDU: „Hetzerisch, rassistisch, menschenverachtend“

Die Landtagsabgeordnete der Christlich Demokratischen Union Serap Güler äußerte sich* gegenüber DTJ eindeutig zu Vartians Post: „Ali Yıldız, ebenfalls Mitglied des CAF hat mir versichert, dass das weder die Meinung, noch die Position des CAF ist. Das ist erfreulich, denn diese Äußerung ist einfach hetzerisch, rassistisch und menschenverachtend. Die Tatsache, dass Vartian Rechtsanwältin ist, setzt dem ganzen noch die Krone auf. Kurz: Ein absolutes No-Go!“

 

Fatih Köylüoğlu, CDU-Politiker*aus Siegburg, fordert sogar eine öffentliche Entschuldigung und den Rücktritt Vartians als Sprecherin des Christlich-Alevitischen Freundeskreises. Köylüoğlu befürchtet die Gefährdung demokratischer Grundwerte und prangert islamophobe und antisemitische Hetzparolen der armenischen Anwältin an. Antisemitische und islamophobe Tendenzen unter dem Deckmantel der Demokratie seien für*die freiheitlich demokratischen Grundwerte Gift und würden den gesamtgesellschaftlichen Zusammenhalt gefährden. „Die verbale Entgleisung von Madlen Vartian ist unzumutbar und und unserer werteorientierten und weltoffenen Partei nicht würdig. Ihre diffamierenden und klischeebeladenen Äußerungen haben einen volksverhetzenden Charakter. Die Entwicklung des Vereins und das Gedankengut sind besorgniserregend. Es bedarf an politischen und rechtlichen Maßnahmen“ sagte*Köylüoğlu gegenüber DTJ.

 

Noch am selben Tag machte Vartian einen Rückzieher uns löschte den Post von ihrer Seite. Stattdessen prangt jetzt ein Statement an der Stelle, in dem sie klarstellt, dass die Reaktionen auf ihren Post sie nicht überrascht hätten und sie sie in einem „längeren Beitrag“, der Ende der Woche erscheinen soll, „im Einzelnen noch dezidiert kommentieren“ werde. Das Statement schließt mit den fast wie eine Drohung klingenden Worten „Nichts für zartbesaitete, dünnhäutige Seelen...“. Warum sie den Post direkt wieder gelöscht hat, wenn sie doch auf die Reaktionen vorbereitet gewesen war, bleibt sie schuldig zu erklären.

 

Madlen Vartian ist in ihrer Funktion als Sprecherin gegenwärtig die Stimme des CAF. Es*stellt sich die Frage, ob die Juristin weitere verfassungswidrige Gedanken hegt und inwieweit ihr Kommentar als Volksverhetzung gelten kann.*Laut der Internetseite http://www.alevitentum.de basiert*die Moral des Alevitentums auf*folgenden Worten ihres wichtigsten Lehrers Hacı Bektaş Veli:*„Beherrsche deine Zunge, deine Hände und deine Lende!“ Anscheinend hat sich der Christlich Alevitische Freundeskreis der CDU eine Sprecherin gewählt, die zumindest die ersten beiden Tugenden nicht vorweisen kann.

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DTJ-ONLINE | 01.10.2015 18:36

 

Rassistische und menschenverachtende Hetzparolen haben keinen Platz in unserer Gesellschaft

Vartian legt nach – Köylüoğlu: „Wir fordern sie zum Rücktritt auf“

 

Rassistische und menschenverachtende Hetzparolen haben keinen Platz in unserer Gesellschaft – Wir fordern den Rücktritt von Madlen Vartian und eine klare Distanzierung des CAF

 

Der kontroverse Diskurs über die auf Facebook veröffentlichten Statements und Kommentare von der Anwältin Madlen Vartian, langjährige Sprecherin des Christlich-Alevitischen Freundeskreises, ist im Fokus der Öffentlichkeit und schlägt gegenwärtig hohe Wellen in den sozialen Medien.

 

Viele Leser sind empört und zugleich erschüttert über die diffamierenden und hasserfüllten Worte der Anwältin. Binnen Stunden wurde ihr Beitrag geteilt, um auf ihre rassistischen Äußerungen aufmerksam zu machen. Noch am selben Tag hat Madlen Vartian den Beitrag gelöscht.

 

Diverse User, Leser und Politiker attestieren eine unmissverständlich rassistische Äußerung von Vartian gegen Muslime, aber auch gegen eine armenischstämmige Facebook-Userin, die ihre kritische und differenzierte Sichtweise einbringt. Prompt wird sie als „Pseudo-Armenierin“ gebrandmarkt und zutiefst verunglimpft.

 

Man könnte meinen, Vartian hätte die Rhetorik der NPD und AfD zu eigen gemacht. „Dreck“, „Pack“ und „Hunde“ scheinen zu ihrem festen sprachlichen Repertoire zu gehören. Plakative Parolen gepaart mit islamophoben Äußerungen, insbesondere gegen Sunniten, dominieren in ihrem Beitrag. Ihre verbalen Entgleisungen erreichen einen volksverhetzenden Charakter und kreieren ein Feindbild, das nicht zwischen verfassungstreuen, demokratischen Muslimen und gewaltbereiten Islamisten differenziert. Alle werden über einen Kamm geschert.

 

Nach enormen Druck zur öffentlichen Stellungnahme kündigt der Christlich-Alevitische Freundeskreis an, dass sie zu dem vorliegenden Sachverhalt Stellung beziehen. In der Stellungnahme heißt es wie folgt:

 

„Sehr geehrte Damen und Herren,

 

anlässlich eines persönlichen Statements von Frau Madlen Vartian sehen wir uns veranlasst, als Christlich-Alevitischer Freundeskreis der CDU (CAF) Position zu beziehen.

 

Hierzu stellen wir zunächst fest, dass die von Frau Vartian getätigte Äußerung ausschließlich auf ihrem persönlichen Facebook-Profil erfolgte. Anlass hierfür war ein religiös motivierter Brandanschlag auf ein Kloster in Bethlehem.

 

Einen Zusammenhang mit ihrer CAF- oder CDU-Mitgliedschaft gab es dabei nicht. Nur als Privatperson ist Frau Vartian in Erscheinung getreten. Die gegen den CAF oder die CDU geführten Beschuldigungen sind objektiv nicht gerechtfertigt, da es sich ausschließlich um eine private Meinung handelt. Eine vorherige Anfrage hätte dies jedenfalls klären können, stattdessen sahen wir uns vorverurteilenden Berichterstattungen und Statements ausgesetzt.

 

Frau Vartian hatte seit Februar 2015, aufgrund ihrer anderweitigen ehrenamtlichen Tätigkeit in der armenischen Gemeinschaft, freiwillig ihr Amt als CAF - Sprecherin ruhend gestellt. In die Funktion als Sprecherin wird sie einvernehmlich nicht mehr zurückkehren.

 

Zur Klarstellung:

 

Der CAF setzt sich für den friedlichen Austausch der Religionen und*Gemeinschaften in Deutschland ein. Für ein friedliches Miteinander ist eine*zielorientierte Kontroverse unerlässlich. Die Zielstellung des CAF bleibt*weiterhin Konfliktlösungsmechanismen insbesondere zwischen den*Zugewanderten zu entwickeln und auszubauen.

 

Dazu zählt die offene Ansprache von Problemfeldern, wie die Zusammenarbeit mit integrationsfeindlichen Strukturen in der Migrationsgesellschaft oder die fehlende Erinnerungs- und Gedenkkultur um einen gemeinsamen europäischen Wertekonsens zu finden.

 

Der CAF wünscht sich mir mehr Bemühen um Ausgleich und Respekt. Wir rufen daher auf, dass alle Seiten zu einer sachlichen Diskussion zurückkehren.

 

Mit freundlichen Grüßen

 

Ass. jur.

 

Ali Yildiz Sprecher des CAF der CDU“

 

Kein Bedauern, keine offizielle Entschuldigung. Keine Konsequenzen und keine inhaltliche Distanzierung zu dem rassistischen Feldzug von Madlen Vartian. Stattdessen legte Frau Vartian nach und kündigte an, ein Statement zu verfassen, das wortwörtlich übernommen „nichts für zartbesaitete, dünnhäutige Seelen“ sein werde. Dabei stellen wir fest, dass der Sprecher des CAF, Alı Yıldız, diesen Beitrag mit einem „Like“ versehen hat und damit für Unmut sorgt. Diese Ankündigung wurde mehrfach kommentiert. Erschreckend ist, dass Madlen Vartian für ihre hetzerischen Äußerungen auch Zustimmung erfährt und wirft demnach die Frage auf, ob diese Personen Mitglieder des CAF sind. Falls dies zutrifft, würde es suggerieren, dass grundsätzlich ein hasserfülltes und rassistisches Menschenbild existiert. Dadurch wäre der Sachverhalt alarmierend.

 

Frau Vartian hat nun nachgelegt und die Reaktionen einiger CDU-Politiker auf ihren hetzerischen Post als*„eigentlichen Skandal“ bezeichnet.

 

 

Es ist schlichtweg ein demokratischer und politischer Tiefschlag gegen die freiheitlich-demokratische Grundordnung sowie elementaren Wertevorstellungen unserer pluralen und weltoffenen Gesellschaft.

 

Sunniten, Schiiten, Christen, Juden und auch Nicht-Gläubige engagieren sich innerhalb diverser Organisationen, Vereinen und Parteien Schulter an Schulter für einen nachhaltig interkulturellen sowie interreligiösen Dialog, um Vorurteile abzubauen, Gemeinsamkeiten hervorzuheben und das Wir-Gefühl zu stärken.

 

Gemeinsam ist es uns wichtig, dass wir unser Grundgesetz achten und unsere Grundwerte teilen. Deshalb ist es von zentraler Bedeutung deutlich zu machen, dass derartige Diffamierungen diese gute und langjährige Zusammenarbeit nicht zu schädigen. Wir wollen nicht, dass ein Keil zwischen verschiedenen Religionen oder Gruppen getrieben wird und Konflikte aus dem Ausland auf deutschem Boden unsachlich, polarisierend und hetzerisch ausgetragen werden.

 

Rassismus ist keine Meinung, sondern ein Verbrechen!

Es heißt, Madlen Vartian bekleide keinerlei relevanten Funktionen und Ämter mehr im Christlich-Alevitischen Freundeskreis, aber dennoch scheint sie faktisch Mitglied des Vereins zu sein. Das Leitbild des Christlich-Alevitischen Freundeskreises und das menschenverachtende und hasserfüllte Gedankengut des Mitglieds Madlen Vartian sind konträr. Vor diesem Hintergrund* bäumt sich die zentrale Frage auf, ob es zumutbar ist, ein offensichtlich rassistisch eingestelltes Mitglied weiterhin zu dulden und die Türen offen zu halten. Schließlich hat sie eine Vorbildfunktion für junge engagierte Mitglieder, die ihr Verhalten nachahmen und ihr Gedankengut zu eigen machen, das nicht zu verantworten ist.

 

Ihr Menschenbild ist sehr fragwürdig und besorgniserregend. Dies polarisiert und führt sogar zu einer Radikalisierung von jungen Menschen. Die Meinungsbildung wird stark verzerrt. Ein Verhaltensmuster, das nicht vereinbar mit dem Leitbild des Christlich-Alevitischen Freundeskreises und unzumutbar für unsere existierenden gesellschaftlichen Grundwerte ist.

 

Wir müssen vor diesem Hintergrund den Nährboden für potentiell rassistische und menschenverachtende Denkmuster entziehen. Wir dürfen demokratiefeindlichen Parolen keine Plattform bieten. Die Grenzen zwischen Meinungsfreiheit und Rassismus dürfen nicht fließend sein. Diffamierende Konnotationen dürfen nicht toleriert oder sogar hofiert werden.

 

Ein fatales Vorbild, das Stimmung gegen spezifische Gruppen, Kulturen und Religionen erzeugt und daraus resultierend den gemeinsamen, friedensstiftenden Dialog sowie gesamtgesellschaftlichen Zusammenhalt entgegenwirkt. Hass und Rassismus haben keinen Platz in unserer Gesellschaft.

 

Daher fordern wir dezidiert den Rücktritt von Madlen Vartian und eine klare, unmissverständliche Distanzierung des Christlich-Alevitischen Freundeskreises.

 

Mit freundlichen Grüßen

 

Unterschriftenliste:

 

Fatih Köylüoğlu

 

Uğur Doğan

 

Cihan Süğür

 

Sadık Cicin

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