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Goethe und der Koran

 

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Goethe und der Koran

In Bezug auf den Islam, kennt man von Goethe Zitate, wie z.B.:

„Jesus fühlte rein und dachte
Nur den Einen Gott im Stillen;
Wer ihn selbst zum Gotte machte
Kränkte seinen heil’gen Willen.
Und so muß das Rechte scheinen
Was auch Mahomet gelungen;
Nur durch den Begriff des Einen
Hat er alle Welt bezwungen.“
(West-östlicher Divan, WA I, 6, 288 ff)

„Oberhaupt der Geschöpfe – Muhammed.“
(West-östlicher Divan, WA I, 6, 482)

„Wenn Islam »Gott ergeben« heißt, In Islam leben und sterben wir alle.“
(West-östlicher Divan)

„Ob der Koran von Ewigkeit sei?
Darnach frag‘ ich nicht!
Daß er das Buch der Bücher sei
Glaub ich aus Mosleminen-Pflicht.“

Diese und andere Zitate und Begebenheiten führten in der Vergangenheit dazu, dass das Verhältnis von Goethe zum Islam immer wieder thematisiert wurde. Die Spannbreite der Diskussionen fängt bei „Goethe bewunderte den Islam“ an und hört bei „Goethe konvertierte zum Muslim“ auf.

Diesen Diskussionen leisten Karl-Josef Kuschel und Shahid Alam mit ihrem Werk “Goethe und der Koran“ (erschienen im Patmos Verlag) einen großen Beitrag. In ihrem fast 450 seitigen Werk dokumentieren sie vollständig alle Texte Goethes zum Islam und geben damit einen umfassenden Überblick über die Gedanken des Dichters zur islamischen Religion.

Auch einige Schreibübungen der arabischen Schrift von Goethe sind Bestandteil des Werkes. So schrieb Goethe u.a. die 114. Sure des Korans in Arabisch ab. Eine Zeittafel am Ende des Buches zeigt die wichtigsten Daten zu Goethe und Islam.

Die Textstellen Goethes werden auf dem gegenwärtigen Stand der Goethe-Forschung von Kuschel ausführlich kommentiert. Die Kalligrafien des Buches stammen vom renommierten Kalligrafen Shahid Alam.

Besonders bedeutend wird im Buch Goethes Westöstlicher Divan. Dieser ist wie ein Dialog zwischen Goethe und dem muslimischen Dichter Hafiz, den Goethe als sein “Zwillingsbruder“ bezeichnete. Im Westöstlichen Divan kommen daher viele Gedanken und Sichtweisen Goethes zum Islam hervor. So schreibt er in einer Notiz, laut dem ein Gerücht besagen würde, dass er selbst ein Muslim sei, dass er nicht geneigt sei, dieses Gerücht abzulehnen.

Insgesamt ist das Werk von Kuschel und Alam ein umfassendes Werk zum Thema “Goethe und Islam“, dass nicht nur alle Textstellen Goethes zum Islam herausarbeitet, sondern diese auch in einen historischen Kontext bringt.

Nicht zuletzt ist das Buch auch ein Dialogbuch, dass den Leser einlädt, in einen aufrichtigen Dialog der Kulturen und Religionen zu treten.

Cemil Sahinöz, Islamische Zeitung, 03.04.2021
https://islamische-zeitung.de/buchvorstellung-goethe-und-der-koran-dokumentiert-schriften-des-dichters/

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