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Qries Qries Qries Qries Qries Qries

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Assalamun aleykum Brüder und Schwestern!

Vielleicht ist das hier ein merkwürdiger Weg, eine Lösung für mein Problem zu suchen, aber irgendwie konnte mir bisher niemand helfen...

 

Es geht darum, dass ich zwischen den Kulturen hänge und nicht so ganz weiß, was ich tun soll.

Meine Mutter ist Deutsche, mein Vater Libanese. Meine Großeltern mütterlicherseits haben Zeit meines Lebens versucht, mir gegenüber den Islam schlecht zu machen und mich quasi für den Atheismus zu begeistern - ohne Erfolg. Außerdem sind sie nicht nur dem islamischen Glauben gegenüber äußerst intolerant, sondern auch unseren nicht-deutschen Mitmenschen gegenüber. Und mit jedem Satz schwang die Warnung mit: Lass dich nicht mit solchem Pack ein, sonst endest du noch in der Gosse!

Bisher habe ich es geschafft irgendwie alles unter einen Hut zu bringen.

 

Jetzt wird es allerdings etwas bzw sehr viel schwieriger:

1. bin ich seit einem Jahr mit einem Türken verheiratet - ohne das Wissen meiner Großeltern.

2. erwarte ich ein Kind und wenn sie das wüssten, würden sie vergessen, dass sie eine Enkeltochter haben.

3. möchte ich das Kopftuch tragen - doch dann könnte ich ihnen nie wieder unter die Augen treten, ohne dass sämtliche Türen vor meiner Nase zugeschlagen werden.

 

Ich bin sehr glücklich mit meinem Mann, meiner Religion und meinem Leben, doch ich hänge auch sehr an meinen Großeltern, da sie mich in der Vergangenheit sehr unterstützt haben und vor allem meine Großmutter mir sehr viel Wärme gegeben hat in Zeiten wo es sehr finster für mich aussah.

Jetzt sehe ich mich an einem Scheideweg - und möchte doch trotzdem niemanden verletzen oder gar verlieren.

 

Ich habe echt gar überhaupt keine Ahnung, wie ich mich verhalten soll.

Vielleicht hat jemand von euch ähnliche Erfahrungen gemacht?

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S.a Schwester Amira ich kann dich verstehen weil ich ungefähr dass selber wie du durch gemacht habe. Von alle schlechte Erfahrungen die ich gehabt habe ich kann dir nur eine Rat geben ,du sollts deinen Weg gehen weil wenn du etwas für deine Glaube tuts Der Schöpfer wird dir sicher helfen.Ich bin ein einzel Kind von eine Professoren Familien und meine Mutter hat mich fast raus geschmissen wo sie erfahren hat dass ich mit einen Türken geheiratet habe .Aber jeztz nach 10 Jahren kann ich mit meine Mutter auf der Straße mit dem Kopftuch spazieren ,obwohl sie noch immer mich beschimpft und glaubt dass sie mich von Islam weg bringen kann.Es ist eine lange und schwere Weg dass dich erwartet aber am Ende wirst du es in deine Weisse schaffen,ich bin mir sicher.Ich wünsche dir viel Kraft und möge Allahcc dir helfen dass du es schafts Ruhe und Zufridenheit in deinen Herzten zu finden.S.a
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Ich danke dir liebe Schwester.

Ich werde natürlich den Weg meines Glaubens weiter gehen und ich bete dass ich die Kraft aufbringen kann, meinen Großeltern die Stirn zu bieten. Es wird schwer werden, das weiß ich. Es kann nie leicht sein sich praktisch gegen die Familie zu richten, wo doch die Familie die wichtigste Gemeinschaft eines Menschen ist. Doch genau da ist das Problem: Wie kann ich meinen Weg gehen, an der Seite meines Mannes, ohne einen Teil meiner Familie zu verlieren? Meine Großeltern würden sich nie mit mir auf der Straße zeigen, wenn ich ein Kopftuch trage, auch in 10 Jahren nicht... Ich möchte niemanden verletzen. Bin ich hier dazu gezwungen?

 

Allah maakon

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Esselam Schwester,

 

Es ist eine schwierige Phase in der du dich befindest, zweifellos. Jedoch muss du immer im Hintergedanken haben, dass diese Welt eine Prüfung für jeden Menschen ist. Eine Prüfung die einmal enden wird. Und unser aller Wunsch ist das jeder MENSCH diese Prüfung besteht.

 

Für dein Problem würde ich dir gerne meine persönliche Meinung sagen:

 

Es ist zweifelslos nicht richtig gegen den Gehorsam der Eltern, der Familie zu agieren. Doch wo und wann muss man dies einhalten?? Das musst dir bewusst sein!!

 

Es gibt auch einige "Vorstufen" (meiner Ansicht nach!!!) bis man den Willen der Eltern nachgehen sollte.

 

In erster Linie kommt der Wille Allah's. Wenn er mit dir zufrieden ist, dann kann es mir egal sein wenn jeder mein Feind ist.

 

In zweiter Stelle kommt unser Kuran.

In dritter Stelle unser Prophet (s.a.v) --> was würde unser Prophet machen an deiner Stelle? Sicherlich ist dein Weg deine Familie nicht zu verletzen gar zu verlieren der Weg den unseres Gesanter ebenfalls auf keinen Fall außer Acht gelassen hätte.

 

An 4 Stelle kommen die hohen Gelehrten.

 

Dann erst an 5 Stelle Mutter

 

Und an 6 Stelle der Vater.

 

Also man mir würde meine Religion und der Wille Allah's am wichtigsten sein. Natürlich muss auch die Familie tolerant sein, falls dies nicht der Fall ist dann wird es schwierig sie glücklich zu machen. Außerdem ist es (meiner Meinung nach) auch sehr fatal zu denken nur was man selbst denkt ist der einzig richtige Weg und alle anderen sind falsch.

 

Ich wünsche dir viel Geduld und ein gebetvollen Monat Ramadan Schwester.

 

Vesselam

 

Selim

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Erstens ist mir Deine Situation nicht ganz klar. Du schreibst zuerst von Deinen Eltern und beschreibst dann übergangslos das Problem mit Deinen Großeltern mütterlicherseits. Was ist mit Deinen Eltern? Was sagen die?

 

Zweitens: Nach Deiner Darstellung habe ich das Gefühl, Du machst Dir wegen Deiner Großeltern mütterlicherseits zu große Sorgen. Sie lieben Dich und wollen nur das Beste für Dich. Sie haben nur Angst, dass Du Dich von der deutschen Gesellschaft abwendest und in das Migrantenproletariat abgleitest. Davor wollten sie Dich bewahren, wenn sie abfällig über die nichtdeutschen Mitbürger sprachen. Vielleicht befürchten sie auch, dass Diskriminierung ausgesetzt bist, wenn Du Dich nicht "anpasst".

Sie haben es Dir damit schwierig gemacht, eine eigene kulturelle Identität zu finden ("...dass ich zwischen den Kulturen hänge"). Du versuchst jetzt, diese Identität im Islam zu finden.

Wenn Du sie überzeugen kannst, dass Dein Mann ein patenter Kerl ist, der gut zu Dir ist und gut für das Kind sorgt und wenn Du brav weiter studierst und nicht die Karriere aufgibst und nur noch ein Kind nach dem anderen bekommst, werden sie kein Problem damit haben. Da sie Atheisten sind, ist das Problem nicht so groß, als wenn es umgekehrt wäre. Für Gläubige wäre ein Abfall vom rechten Glauben eine Katastrophe. Da wärst Du ja praktisch hoffnungslos verloren. Aber für Atheisten ist Religion nur eine harmlose Torheit. Dass auch Islam nicht so schrecklich ist, wirst Du ihnen schon beibringen können.

Und das doofe Kopftuch ist doch heute eh schon so "in" wie Nasenpiercing und Arschgeweih. Damit wirst Du sie auch nicht mehr erschrecken.

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Naja da wäre ich mir nicht so sicher Götterdämmerung!

Der Übergang von meinen Eltern zu meinen Großeltern ist folgender: Meine Großeltern haben und hatten schon immer ein Problem mit meinem Dad - kein Deutscher, dann auch noch Muslim... Und was meine Eltern sagen - was heißt Eltern? Ich habe eigentlich nur noch meine Mutter, da mein libanesischer (schiitischer) Vater und seine gesamte Familie mich verstoßen haben als ich mich gegen die Heirat mit meinem Cousin und somit gegen den Willen der Familie gestellt habe. Als ich dann auch noch einen Türken geheiratet habe (der übrigens eine Perle ist zwischen Steinen und mehr als nur patent) fühlten die sich irgendwie alle in der Ehre verletzt. Naja. Meine Ma steht hinter mir, ist aber auch die Einzige.

 

Übrigens möchte ich etwas zu deiner Bemerkung über das Kopftuch sagen: Es ist weder "doof" noch einfach nur ein modisches Accessoire, jedenfalls sollte es das nicht sein. Eine Muslimin, die es nur trägt, weil es ihr so steht und ihr hübsches Gesicht betont, trägt es aus den falschen Gründen. Für mich ist es ein Teil meiner Religion, den man wenn dann freiwillig und auch aus den religiösen Gründen praktizieren sollte. Ein aufgezwungenes Kopftuch, das nichts mit der Einstellung der Trägerin zu tun hat oder eher noch im Kontrast mit ihr steht, erfüllt nicht seinen Zweck. In erster Linie möchte ich damit zeigen, dass ich gewillt bin, mein Leben zum Wohlgefallen Allahs zu führen.

Ehrlich gesagt reagiere ich sehr allergisch auf Äußerungen wie deine, aber es ist eben deine Meinung und ich respektiere das.

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Die Geschichte mit der Zwangsheirat sollte Dir ein bisschen verständlich machen, warum Deine Großeltern gegenüber anderen Kulturen skeptisch sind. Diese Sache gibt ihnen schon ein bisschen Recht.

 

Wenn Deine Mutter hinter Dir steht, dann kann das mit den Großeltern auch nicht so ein Problem sein. Die würden sich dann auch gegen ihre Tochter, Deine Mutter, stellen. Der Konflikt bestände in erster Linie zwischen Deiner Mutter und ihren Eltern. Letztlich sind sie nur Großeltern und man muss nicht everybody's darling sein, wenn die einen nicht verstehen oder nicht gut heißen, was man tut. Man kann das Problem dann durchaus als das ihre ansehen und nicht als das Deine.

 

Flapsige Bemerkungen wegen des Kopftuchs musst Du mir schon verzeihen. Von dem religiösen Brimborium halte ich überhaupt nichts.

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Esselam Schwester Amira,

 

möge dir Allah beistehen. Aber ich glaube nicht, dass solche Probleme in einem Forum gelöst werden können.

 

Da spielen solche Faktoren eine Rolle, die wir ja gar nicht kennen:

 

- Beziehung zwischen dir und deinen Eltern

- Beziehung zwischen dir und deinen Großeltern

- der soziale Umfeld, in dem ihr alle lebt

- Ob du ein Einzelkind bist oder nicht

- Welche Erfahrungen deine Großeltern mit dem Islam gemacht haben?

 

usw. usw.

 

Ich würde folgendes dazu sagen:

 

Auch wenn man biologisch verwandt mit jemandem ist, spielt dies keine Rolle. Ich denke, du solltest deinen Weg gehen, egal was andere sagen oder denken. Das mit der Ehre, würde ich auch nicht ernst nehmen.

 

Vergiss nicht, sogar Familienangehörige von Propheten wie Noah glaubten nicht an dessen Prophetenschaft...

 

Möge Allah dir helfen.

 

Vesselam

 

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Es geht mir ehrlich gesagt auch gar nicht, darum, hier eine Lösung zu finden.

Es ist nur so, dass mein Verwandten- und Freundeskreis zweigeteilt und stark polarisiert ist: Die Einen sagen halt dich an deine Familie, die Anderen sagen dein Mann ist jetzt deine Familie, halt dich an ihn.

Alles, was ich wollte, waren einige möglichst objektive Meinungen zu diesem Thema. Diese habe ich ja auch zum Teil erfahren.

Außerdem tut es gut, auf Menschen zu treffen, die vielleicht für beide Seiten Verständnis zeigen. Einige der Antworten haben mir zumindest etwas Kraft und positivere Einstellung gegeben. Und dafür möchte ich euch danken...

 

ALLAH maakon

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  • 3 Monate später...

Esselam Schwester Amira.

Das Thema ist zwar schon älter,aber ich denke mal,immer noch aktuel.

Auch ich sitze zwischen zwei Stühlen,nur das ich biologisch eine Deutsche bin und zwei wunderbare Kinder von einem irakischen Mann habe.

Die Problematik ist bei mir aber genauso wie bei dir.Es hat sich in 13 Jahren nichts wesentlich geändert,und es tut noch immer weh,das es mir nicht gelungen ist,eine andere Lösung zu finden.

Aber es geht doch auch um mein Seelenheil,und das vereinbart sich nicht mit Kompromissen.

Ich habe die Reaktionen und Argumente beider Familien miteinander verglichen,meiner und der meines Mannes.

Ich kenne die Familie meines Mannes bis heute nicht persönlích,nur durch Briefe und Telefonate.Und dennoch wurde ich sofort liebevoll und bedingungslos aufgenommen,obwohl sie mich doch gar nicht kannten.

Meine Familie hingegen,naja wird dir bekannt vorkommen.

Um mit dir selbst ins Reine zu kommen,solltest du dich genau wie ich mich fragen,lag bei der Festlegung der vorgesehenen Eheschließung (Zwangshochzeit) dein Wohl im Fordergrund,oder das Ansehen der Familie.

Deine Großeltern,sind sie ehrlich um dich besorgt,oder fürchten sie nur um ihr eigenes Ansehen in der Nachbarschaft,das mehr wiegt als das Glück der Enkeltochter.

Ihre Angst basiert nur auf Vorurteilen und vorgefertigte Meinungen.Zeige ihnen doch,wie glücklich du bist,lass deine Augen erstrahlen,auf das sie erkennen.

Ergründe Punkt für Punkt,wovor sie sich fürchten,und widerlege dies in Überzeugung tief aus deinem Herzen.

Wenn sie dich wirklich lieben,werden sie es mit der Zeit einsehen,oder zumindest tollerieren.

Ich musste leider feststellen,das ich vielen sogenanten Freunden und Verwandten nicht so nah am Herzen gelegen haben kann,denn sie blieben intollerant.Aber meine wahren Freunde haben sich dadurch ebenfalls gezeigt,und mich von der Oberflächlichkeit loszusagen,und alles und jeden mit einer gewissen Objektivität zu betrachten,verhindert,das meinem Herzen Schmerz zugefügt wird.

Sie können mir nur noch leid tun,weil sie ihre Herzen vor der Wahrheit verschlossen haben.

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  • 2 Monate später...

Tja was soll ich sagen?

Meinen Großeltern scheint es tatsächlich nur um ihren Ruf zu gehen.

Mein Sohn ist jetzt fast 7 Wochen alt. Ich habe ihnen nach seiner Geburt ein Foto geschickt. Daraufhin kam nur noch ein kurzer Anruf, scheinbar nur um mir zu sagen, dass der Kleine mein Gesicht geerbt hat und dass sie sich jetzt von mir zurückziehen werden. Seitdem besteht kein Kontakt mehr.

Was die Beziehung zu meinem Vater angeht - lassen wirs. Ist mittlerweile unter meiner Würde, mich über einen Pseudomuslim aufzuregen, der die Seiten des Korans höchstens benutzt um... Ich sags lieber nicht.

 

Naja irgendwie haben sich die Probleme gewissermaßen aufgelöst. Zumindest fürs Erste. Denn ich hab mit meinem Kleinen so verdammt viel um die Ohren, dass ich gar keine Zeit hab, diesem Teil meiner familie, der nicht hinter mir steht, nachzutrauern.

 

Ich danke euch in jedem Fall für eure Antworten. Sie haben mir geholfen, das Ganze nicht ganz so schwer zu nehmen...

 

ALLAH maakon

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