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EINLADUNG

 

zum Symposium

Anlässlich des 45. Todesjahres von Bediüzzaman Said Nursi

 

 

Organisation:

 

Jamaat'un-Nur Europa

und

Yeni Asya International

 

THEMA:

"DER WAHRE ISLAM"

("Doðru Ýslamiyet")

 

Vortragende Teilnehmer:

 

- Mehmet Kutlular (Würdeträger der Yeni Asya-Zeitung)

 

- Dr. Murad Hofmann (Ehemaliger Deutscher Botschafter)

 

- Doz. Dr. Alev Erkilet (Forschender Autor)

 

- Prof. Dr. Süleyman Uludað (Lehrender Mitarbeiter der theologischen Fakultät auf der Universität Uludað)

 

- Þükrü Bulut (Sprecher des Islamrats in Deutschland e.V.)

 

 

- Außerdem eine Ilahi-Gruppe

 

 

Datum:

Samstag, den 14. Mai 2005

14.30 Uhr

 

Ort:

Stadthalle Köln-Mülheim

Jan-Wellem-Straße 2 (Wienerplatz)

51065 Köln

 

Eintritt ist kostenlos!

 

 

_______________________________

Anmerkungen:

 

- Der Vortrag von Dr. Murad Hofmann wird auf Deutsch abgehalten, die anderen Vorträge auf Türkisch. Jedoch besteht die Möglichkeit, die deutschen Übersetzungen der türkischen Vorträge als kostenlose Broschüre zu erhalten, solange der Vorrat reicht!

 

- In den Pausen könnt ihr euch am kalten Buffet und an den Warenangeboten (Bücher, Kassetten, Schmuck etc.) erfreuen. Natürlich auf eigene Kosten! Für das das kalte Buffet kauft ihr euch am Eingang Bons, für die Warenangebote bezahlt ihr aber mit Bargeld.

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Selâmün aleyküm!

 

Wie vorausgesagt, ging ich diesen Samstag zum Symposium hier in Köln mit dem Thema „Der wahre Islam“. Während der Woche hatte ich in der Pulheimer Moschee und in der arabischen Kölner Abu Bakr-Moschee das Symposium als einer der Beauftragten angekündigt, so dass ich das zufriedene Gefühlt hatte, auch meinen kleinen Beitrag dazu geleistet zu haben.

 

Um 14:30 Uhr bin ich an der besagten Stadthalle angekommen. Nun begrüßte ich viele Brüder zusammen, die ich kenne, leider jedoch im Jahr immer zu diesen und solchen Anlässen sehe. Es gab so viele Leckereien im kalten Buffet: Gefüllte Weinblätter, Pizza, Lahmacun, Spinat-Börek, Kuchen, Torte, Kissir, gepackte Frikadellen (içli köfte) usw., dass ich zunächst nicht wusste, was ich mir nehmen soll. Aber nach dem Kauf von einpaar Bons entschied ich mich schließlich für Lahmacun, Pizza, gepackte Frikadelle und Torte. Nach dieser leckeren „Vorspeise“ schaute ich mich nach weiteren Brüdern um, um 15.00 Ihr gingen wir schließlich in den Saal rein, weil das Programm begann. Die Eröffnung begann mit einer Koranrezitation. Zu unserer Überraschung fing dieses Jahr diesmal die Ilahi-Gruppe zunächst mit ihrem Auftritt an, da die Ilahi-Gruppe bisher immer nach den Reden auftrat. Wir lauschten den wunderbaren türkischen Klängen und Gesängen der Ilahis. Ich hatte mich gleich links neben den Kamera-Anlagen gesetzt, weil ich auch privat einige Fotos schießen wollte und – so ging ich davon aus – der Platz bei den Kameras am geeignetsten dafür war. Nach der zweisprachigen (türkischen und anschließend deutschen ) Willkommensrede nahm Bruder Mehmet Kutlular das Wort. Seine Rede glich einem allgemeinen Überblick zum Thema „Der Wahre Islam“. Nach der Reihe redeten dann jeweils 20-30 Minuten Şükrü Bulut, Prof. Dr. Süleyman Uludağ und Dr. Murad Hofmann. Alev Erkilet war nicht anwesend. Hasan Özdoğan sollte auch eine Rede halten, musste jedoch aus Termingründen o.ä. das Symposium vorzeitg verlassen. Die Abschlussrede hielt Kazım Güleçyüz, obwohl er in der Einladung nicht angekündigt war. Aber immerhin war er ja kein Hauptredner.

 

Prof. Dr. Süleyman Uludağ kategorisierte die Menschen, welche sich “Muslime” nennen, in drei “Mezheps”: Müellihe (jene, die Hz. Ali “Allah” nennen), Bid’a Rechtschulen und Ehl-i Sünnet (Ahlu Sunnah). Erstere werden nicht zum Islam gezählt, auch wenn sie sich “Muslim” nennen; zweitere sind abgesehen davon , dass sie Zufügungen (Bid’a) in der Religion haben, weiterhin Muslime; und letztere jene, die der Sunnah voll und ganz folgen. Als den “wahren Islam” bezeichnete er den Islam, der sich unmittelbar vom Koran, der Sunna und der Idschma der Ummah ableitet.

 

Einzig deutschsprachig sprach Dr. Murad Hofmann seine Rede. Abwechselnd übersetzte Şükrü Bulut Hofmanns Rede in die türkische Sprache für (nur) türkischsprachige Zuhörer. Bevor Hofmann zu reden begann, sprach er einleitend auf türkisch: “Leider ist mein Türkisch grottenschlecht. Daher werde ich meine Rede auf Deutsch abhalten.” Wir lachten daraufhin. Hofmann kritisierte in seiner Rede zu Recht die türkischen islamischen Organisationen in Deutschland und die Haltung der deutschen Öffentlichkeit gegenüber dem Islam. Er sprach auch auf die unislamischen Misstände wie Zwangsehe und Gewalt gegen Frauen unter Muslimen an (Vereinzelter Applaus). Şükrü Bulut gab in seiner Übersetzung vorerst humorvoll den Kommentar, dass Hofmann ziemlich “verminte” Punkte angesprochen hat, was von unseren Frauen zu gerne bestätigt wird. Auch sprach Hofmann von der mißbräuchlichen Erscheinung, dass Terror im Namen des Islam betreieben wird. “Aber es hilft auch nicht weiter, wenn man sagt, dass Leute wie Usama bin Laden keine Muslime sind, weil sie Terror begehen. Denn das ist Tekfir, was im Koran verboten ist”. Das Bild der Deutschen vom Islam sei geprägt, wie es von Generatiuon zu Generation weitergegeben wird, von den Türken vor Wien – als “militärische Gefahr” – und der Koran sei zu jener Zeit als “Bibel der Türken” (Gelächter unter den Zuhörern) bezeichnet. Şükrü Bulut hat kommentiert, dass Hofmann nicht als Deutscher spricht, sondern als Muslim. Hofmann hat die Türken in Deutschland gut durschschaut: Sie tun so, als wären sie nur vorübergehend hier, schauen sich nur türkischen Fernsehn an, schotten sich von der Gesellschaft ab. Bei Katholiken ist der Vertreter der Papst, bei den Protestanten der Bischof, jedoch verwirre es die deutsche Öffentlichkeit, ob beim Islam die “Nurcular”, oder die “Süleymancilar”, oder die ”Milli Görüşler” oder die “Diyanetler” (bei den letzten beiden Bezeichnungen vertut sich Hofmann in der türkischen Grammatik, dass wir wieder lachen müssen) vertretend sind. Auch kritisiert Hofmann die Assimilationsforderung der deutschen Öffentlichkeit an Muslime. Hofmann kritisiert unter anderem die Verstümmelung des Islam wie z.B in “Euro-Islam” wie z.B. von Bassam Tibi, “wo viel Euro, aber wenig Islam” drin stecke. Auch sei es an der Zeit, so Hofmann, dass die türkischen islamischen Organisationen beginnen, deutsch zu Sprechen, weil gut ein Drittel der Muslime in Deutschland keine Türken sind (Beifall). So sind auch die Predigten auch für die albanischen, bosnischen, arabischen usw. Muslime zugänglich – abgesehen mal davon, nicht nur für den Verfassungsschutz (hier mussten wir wieder lachen und Şükrü Bulut bezeichnete diesen Punkt ebenfalls humorvoll als „vermint“. Er spielte auf den „wertvollen Imam der Mevlana Moschee“ in Berlin an, welcher wegen Vorwurf der Hasspredigt aus der Bundesrepublik ausgewiesen wurde). Gegen Ende seiner Rede sprach Hofmann mit humorvollem Unterton (es sollte nicht provokant sein): “Im Übrigen heißt unser Prophet “Muhammed”, und nicht “Said” oder “Süleyman”.” (Er spielte auf die Namen von Said Nursi und Süleyman Hilmi Tunahan an). Auch hier mussten einige lachen. Zuletzt gab er Integrationsvorschläge für Muslime in Deutschland an: Dass eine europäische Fetwa-Komission gegründet werden müsse, welche sich mit neuen Rechtsfragen wie Leihmutterschaft usw. beschäftigt. Die Grundsätze des Islam aber bleiben wie immer, so wie sie sind. Auch sollen Muslime in Parteien und Gewerkschaften eintreten.

(Woran liegt das eigentlich, dass ich das Meiste von Murad Hofmann behalten habe???)

 

Einer der Redner beschwerte sich über das Phänomen der „Halb-Muslime“, die den Islam zwar teilweise praktizieren, jedoch auch im Islam verbotene Dinge tun (z.B. Alkohol trinken, religiöse Pflichten versäumen usw.). Ein anderer Redner sprach von Thomas Michels Problemstellung, dass das heutige Problem unter den Menschen der „praktische Atheismus“ ist (d.h. die Lebensweise, als wenn man keiner Religion angehören würde, ohne dabei Gott oder eine Religion unbedingt abzulehnen). Ein Redner wiederum wies darauf hin, dass heute alle Angelegenheiten in der Glaubensfrage bewiesen werden müssen, damit Glaubenssätze überzeugend sind, weil heutzutage Sätze wie „Gott sprach...“ allein nicht ausreichen, weil viele sich dem widersetzen.

 

Nun genug. Nach der Abschlussrede von Kazım Güleçyüz wurde die Pause eingelegt. Während der Pause konnten wir wieder Essen, Getränke, Waren (Bücher, Schmuck etc.) kaufen, aber auch das Gebet verrichten. Danach ging das Programm im 2. Teil weiter mit Ilahi-Gesang von Bruder Ali Oktay, welchet anmerkte, dass es nichts ungewöhnliches ist, dass religiöse Menschen sich auch mit Musik beschäftigen und dass wir im islamischen Rahmen unsere musikalischen Bedürfnisse befriedigen können, wie wir es jetzt tun. Danach wurde von einem Bruder, dessen Namen ich leider nicht kenne, unter Hintergrundmusik ein Gedicht, aber anschließend auch ein Lied vorgetragen. Das Programm wurde so um 20.00 mit einer Koranrezitation wiederum abgeschlossen.

 

Es fingen die Aufräumarbeiten an. Nach einem Becher Kaffee verabschiedete ich mich allmählich wie die anderen Gäste vom Symposium und von den Geschwistern und verließ die Stadthalle Richtung U-Bahn.

 

Das Symposium war insgesamt wunderschön und ich finde es sehr schade für jene Geschwister, welche dieses so wertvolle Symposium mit solch einem wertvollen Thema wie „Der wahre Islam“ versäumt haben. Ich hoffe, dass für jene Geschwister die Reden bald in Broschüreform erhältlich sein werden, inschaallah.

 

Vesselam!

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Allah razi olsun. eine sehr schöne Zusammenfassung mein Bruder. Da brauche ich ja gar nichts mehr zu sagen.

 

Nur folgendes: Mir haben besonders die Reden von Mehmet Kutlular und Murad Hoffmann gefallen. Sie haben genau die Probleme der Muslime angesprochen. Man hat ja auch vom Beifall gehörrt, wie sehr das die Zuschauer ansprach.

 

Insaallah geht es nächstes Jahr weiter.

 

Vesselam

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Auch kritisiert Hofmann die Assimilationsforderung der deutschen Öffentlichkeit an Muslime.

 

Hierzu habe ich vergessen, zu erwähnen, dass Hofmann darauf anmerkte, dass gerade in der Lebensweise der Aleviten in Deutschland die deutsche Öffentlichkeit ein "Wunschmodell" als "integrierte Muslime in Deutschland" sieht, und dies den Muslimen große Schwierigkeiten und Erschwernisse bereitet. Die Aleviten hier, so Hofmann, leben genauso, wie die Deutschen es sich für alle Muslime in Deutschland wünschen: Genauso wie die deutsche Mehrheitsgesellschaft selbst, d.h. Alkohol trinken, den Islam nicht praktizieren, keine Moscheen besuchen, die Frauen kein Kopftuch tragen etc.; kurz gesagt, dem Islam entfremdet und in der Gesellschaft nahezu vollständig assimiliert sind. Bei der Übersetzung dieser Passage entschuldigte sich ªükrü Bulut vorerst bei den wahren Aleviten (d.h. welche, die den Islam praktizieren), und machte in Hofmanns Aussagen die Richtigstellung, dass er damit nicht die wahren Aleviten gemeint hat, sondern jene Atheisten, die mit Hz. Ali und Alevitentum nichts am Hut haben, welche den Begriff "Alevitentum" für ihre eigenen böswilligen Zwecke missbrauchen.

 

 

@Webmaster:

 

Meine Wiedergabe der Reden ist eher Murad Hofmann-Zentriert und erscheint deswegen etwas zu einseitig, d.h. nur sich mit einem Aspekt befassend. Daher könnte ich dich darum bitten, dass du die Reden der anderen Redner (z.B. die vom Mehmet Kutlular) detaillierter wiedergibst, was mir nicht gelungen ist. Auch kannst du das Symposium aus deiner eigenen Wahrnehmung beschreiben. Dann können sich unsere Leser ein besseres Bild über das Symposium machen.

 

Vesselam!

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Esselam Bruder Kudsi,

 

leider habe ich nicht die Zeit, um eine detaillierte Wiedergabe zu machen, so wie du es hervorragend gemacht hast. Aber ganz kurz kann ich ja folgendes wiedergeben:

 

Kutlular sprach darüber, dass die Muslime sich bilden müssen. Und zwar in jedem Bereich. Durch eine Ungebildetheit wird der Islam falsch vertreten. Um der europäischen Gesellschaft zu zeigen, was der Islam wirklich ist, müsse man erst selbst den Islam kennenlernen. Um den Islam vertreten zu können, müsse man den Islam wirklich praktizieren.

 

Er gab eine Einführung zum Thema "Wahrer Islam" und machte eine Eigenkritik.

 

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