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Empfohlene Beiträge

Aus dem Risale-i Nur Gesamtwerk 
  Briefe aus Kastamonu (Lahikasi) 
  Kommentare zum Qur'an 
  von 
  Bediüzzaman Said Nursi  بِاسْمِهِ مَنْ تُسَبِّحُ لَهُ السَّمٰوَاتُ السَّبْعُ وَاْلاَرْضُ وَمَنْ فِيهِنَّ وَاِنْ مِنْ شَيْءٍ اِلاَّ يُسَبِّحُ بِحَمْدِهِ
اَلسَّلاَمُ عَلَيْكُمْ وَ رَحْمَةُ اللّٰهِ وَ بَرَكَاتُهُ
بِعَدَدِ حُرُوفِ رَسَائِلِ النُّورِ الْمَكْتُوبَةِ وَالْمَقْرُوئَةِ وَالْمُتَمَثِّلَةِ فِى الْهَوَاءِ اِلَى يَوْمِ الْقِيَامِ
آمِينَ
{"Im Namen dessen, den die sieben Himmel und die Erde preisen und alles, was in ihnen ist. Und es gibt kein Ding, das Ihn nicht lobt und preist." (Sure 17, 44)}
{"Der Friede sei mit euch, Sein Erbarmen, Sein Segen nach der Anzahl der Worte der Risale-i Nur, die geschrieben und gelesen werden und im Äther weiterschwingen bis zum Tage der Wiederauferstehung, amîn."}
   Meine lieben getreuen und gesegneten Brüder und aufrichtigen, standhaften und angesehenen Gefährten im Dienst am Qur'an und im Glauben! 
   Unendlicher Lobpreis (hamd) und Dank (sükür) sei Gott dem Gerechten (Cenab-i Hakk), dass Er meine Erwartungen (ümid) in der Abhandlung für die Alten (ihtiyarlar Risalesi) und meine Verteidigung (iddiam) in der Abhandlung der Verteidigungsreden (Müdafaat Risalesi) durch euch bestätigen (tasdik) ließ. Dank sei Gott von Ewigkeit zu Ewigkeit nach der Zahl der Atome, der durch euch dreißig Abdurrahmans (ihsan) schenkte, ja vielmehr hundertdreißig, ja vielmehr tausendeinhundertdreißig Abdurrahmans, die in der Tat dreißigtausend betragen, der Risale-i Nur. Des Weiteren, da ich meine Brüder, die ich niemals vergesse und die sich allezeit bei mir befinden, die Leute, die sich wie ihr sehr ernsthaft um die Risale-i Nur kümmern, sie schützen (muhafaza) und ihr nachfolgen (vâris), welche die Wahrheit kennen (hakikatbîn) und zu schätzen wissen (kiymetsinas), die einmal an meiner Stelle noch machtvoller und aufrichtiger als ich im Dienst am Qur'an und am Glauben (iman) arbeiten, da ich so diese Brüder sehe, begegne ich in vollkommener Freude und Heiterkeit (kemal-i ferah ve sürur), in Frieden und in der Ruhe meines Herzens (itminan ve istirahat-i kalb) meinem Ende (ecelim), meiner Todesstunde (mevtim) und meinem Grab (kabrim), erwarte sie. Ich sehe euch in euren Schriften und in euren Diensten (hidemat), die aus meiner Erinnerung nicht mehr verschwinden, jeden Tag öfter (müteaddid) und stille (tatmin) meine Sehnsucht (istiyak) nach euch. Auch ihr könnt diesen euren armen Bruder in den Abhandlungen sehen und euch dort mit ihm unterhalten (sohbet). Für die Unterhaltung (sohbet) der Kenner der Wahrheit (ehl-i hakikat) bilden Zeit und Raum (mekân) kein Hindernis. Gleich wie ein geistiger Rundfunk vermittelt die innerliche Verbundenheit (rabita) im Glauben (iman) und durch den Qur'an, auch wenn der eine im Osten, der andere im Westen, der eine in dieser Welt (dünya) und der andere im Zwischenreich (berzah) sein sollte, die Verbindung aller Menschen untereinander (konusturur).     Wie wunderbar und segensreich (bârekâllah) ist doch das Wunder von Alis Stift (keramat-i kalem-i Alevî), welcher die Offenbarung (imza) des Wunders von Ali (Keramat-i Aleviye) in dieser Zeit für die Risale-i Nur vollkommen bestätigen heißt, und der Stift (kalem) von Hüsrev (mâsâallah), der seinen so wertvollen Dienst (hizmet) am Qur'an und dieses einzigartige Wunder (hârika keramet) des Buches über das Wunder Mohammeds (Mu'cizat-i Ahmediye), mit dem Friede und Segen sei, vor Augen zaubert und ein goldener Schlüssel (altun anahtar) zum Qur'an ist, um nicht nur uns selbst, sondern selbst noch die Engel (melekler) und Geister (ruhanîler) zu erfreuen.
   Diesmal gibt es da aber eine Frage der Gesegneten mit ihren diamantenen Stiften. Noch liegt die Antwort nicht in meiner Hand. Sobald sie mir in die Hand gegeben wird, werde ich es euch mitteilen. Doch mögen die Brüder, an die ich mich jeden Tag erinnere - Rüsdü, Re'fet, Süleyman, B.M. und H.K. und Abdullah und noch andere ehrenwerte (kiymetdar) Brüder, deren Namen ich hier nicht alle aufzählen kann - nicht gekränkt sein, wenn ich nicht mit ihnen persönlich (husus) sprechen kann; denn der Größe eures Dienstes (hizmetinizin azameti) und seiner Bedeutsamkeit und der Macht (kuvvet) und allem Teufelswerk (seytanet) unserer Gegner (muarizlar) entsprechend sind wir dazu gezwungen (mecbur), aufmerksam und vorsichtig (ihtiyat ve dikkat) zu bleiben.
   Die brüderliche Verbundenheit (kardeslik irtibatlar) von Hâfiz Ali und Hüsrev untereinander in aufrichtiger Hingabe (mahviyet) ließ mich ahnen (ihsas), dass ihr das Geheimnis (sirr) der Abhandlung über die Wahrhaftigkeit (Risale-i ihlas) richtig erfasst (mazhar) habt. So haben sich denn meine Erwartungen (ümidler) mehr als erfüllt (kuvvet). 
   Ich würde ganz gerne noch etwas mehr schreiben, weil nun aber jemand zur Post gehen will und es daher eilig hat, muss ich mich hier kurz fassen.
  Said Nursî, der eurer Gebete bedarf 
  * * * 
بِاسْمِهِ سُبْحَانَهُ وَاِنْ مِنْ شَيْءٍ اِلاَّ يُسَبِّحُ بِحَمْدِهِ
اَلسَّلاَمُ عَلَيْكُمْ وَ رَحْمَةُ اللّٰهِ وَ بَرَكَاتُهُ بِعَدَدِ عَاشِرَاتِ دَقَائِقِ اَيَّامِ الْفِرَاقِ
{"Im Namen dessen, der gepriesen sei. Und es gibt kein Ding, das Ihn nicht lobt und preist." (Sure 17, 44)}
{"Der Friede sei mit euch, Sein Erbarmen, Sein Segen nach der Anzahl der Sekunden und einem Zehntel der Minuten der Tage der Trennung."}
   Meine lieben, getreuen Brüder und ihr meine unerschütterlichen und klarsichtigen Gefährten im Dienst am Qur'an! 
   Dies ist eine Zeit der Gemeinschaft (cemaat). Die Bedeutung und ihr Wert aber richten sich nach der Geistigen Körperschaft (sahs-i manevî). Die rein körperliche (maddî), individuelle (ferdî), vergängliche (fâni) Erscheinung (mahiyet) einer Person (sahs) soll also dabei nicht in Betracht gezogen werden. Wollte man nun insbesondere einem so Hilflosen (bîçare) wie mir tausendfach mehr an Bedeutung (ehemmiyet) beimessen, als seinem tatsächlichen Wert (kiymet) entspricht, und daher seinen schwachen Schultern, die nicht einmal einen Batman tragen können, eine Last von Tausenden Batman aufladen, würde er unter ihr erdrückt (ezilir) werden.
   Viele Erfahrungen und Vorfälle (tecrübeler ve vakialar) haben Dank sei Gott (lillahilhamd) auch den Blinden gezeigt, dass die Risale-i Nur ein Wunder (mu'cize) des Qur'an ist, das für dieses Jahrhundert (asr), ja vielmehr für alle kommenden Jahrhunderte (istikbal) ein Licht zu bringen (tenvir) vermag. Sie zu lobpreisen (medh ü sena) ist daher vollkommen richtig; dies aber mir gegenüber zu tun, ist etwas, dessen ich mich auch nicht für ein Tausendstel dessen für würdig erachten kann. Ich kann nur um der Risale-i Nur willen bis in alle Ewigkeit stolz (iftihar) darauf sein, dass ich ein sehr großes Geschenk (nimet) und Erfolg (muvaffakiyet) durch eure Beteiligung (istirak) erfahre (mazhariyet), durch die Arbeit und den Eifer (sa'y ü gayretler) solch wahrhaftiger Schüler (hakikatli talebeler), wie ihr es seid.    Bruder Sabri, der ein Angestellter (memur) im Hafen des Lichtes (Nur iskele) ist! An der Unterhaltung (sohbet) zwischen euch dreien - Sabri, Süleyman und Hüsrev - bin auch ich in zweierlei, ja sogar dreierlei Hinsicht (istirak) beteiligt.
   Bruder Hâfiz Ali, der den Ruhm (nam sahibi) der Fabrik des Lichtes (Nur) besitzt! Dein außerordentlich schöner Brief erschien mir unter der Bedingung, dass meine unbedeutende Persönlichkeit (sahsiyet) außen vor bleibt, als einzigartig (hârika). Er zeigt, dass deine aufrichtige (hâlis) und erhabene Klarsicht (dirayet) sich aufs beste entwickelt (terakki) hat. Er hat mich dazu gebracht, zu sagen: "Hier ist ein Ali, der viele Abdurrahmans in sich trägt."
   Meine lieben Mustafas und Küçük Ali, ihr meine gesegneten (mübarek) und erleuchteten (münevver) Brüder! Euer Brief drückt, wie der Brief von Büyük Ali, eine einzigartige Wahrheit (hakikat) aus. Diese Wahrheit ist - in Bezug auf die Risale-i Nur - zutreffend (hak). Es steht mir jedoch nicht zu, dass auch ich in diesen Kreis eintrete.
   Ein Hadith lautet (ferman): 
عُلَمَاءُ اُمَّتِى كَاَنْبِيَاءِ بَنِى اِسْرَائيِلَ
{"Die Gelehrten meiner Gemeinde sind wie die Propheten der Söhne Israels."}
   In der Tat haben große und einzigartige Persönlichkeiten (hârika zâtlar), wie Gausu-l'adham Sah-i Geylanî, imam-i Gazalî und imam-i Rabbanî diesen Hadith sowohl durch ihre Persönlichkeit (sahsen) als auch durch ihre Aufgabe (vazife), durch ihre kostbaren Unterweisungen (irsadat) und ihre Werke (eserler) und Taten (fiilen) bestätigt (tasdik). Da aber die damalige Zeit in gewisser Hinsicht eine Zeit einzelner Persönlichkeiten (ferdiyet) war, sandte die Weisheit des Herrn (hikmet-i Rabbaniye) der Gemeinde (ümmet) einzelne, mit ihnen vergleichbare, geniale, heiligmäßige Persönlichkeiten (ferîdler ve kudsî dâhîler), Genies zu Hilfe. Heute lässt sie zu derselben Aufgabe (vazife), jedoch unter weit schwierigeren (müskilâtli), ja geradezu katastrophalen (dehsetli) Umständen (serait), die Risale-i Nur als eine geistige Persönlichkeit (sahs-i manevî) und ihre Schüler (sakirdler), die im Geheimnis ihrer gegenseitigen Unterstützung (sirr-i tesanüd) die Bedeutung (mana) einer ganz besonderen Persönlichkeit (ferd-i ferîd) haben, in dieser Zeit der Gemeinschaften (cemaat) zu den gleichen wichtigen Aufgaben (vazife) eilen. Aufgrund dieses Geheimnisses (sirr) hat ein Soldat (nefer) wie ich nur noch die Aufgabe (vazife) einer Nachhut (dümdarlik) mit dem erschwerten Auftrag (makam) eines Marschalls.
   Mein lieber Bruder Refet! Obwohl es doch eigentlich notwendig wäre und ich mir wünsche (ihtiyaç ve istiyakim), dass wir uns wenigstens einmal in vier Tagen treffen könnten, konnten wir uns doch erst nach vier Jahren einmal persönlich (hususî) treffen. Diejenigen, die wie du mit ihrer so wertvollen und überzeugende Ausdrucksweise (tesirli dil) und ihrer kraftvollen (kuvvetli) und zugleich feinsinnigen (letafetli) Schreibweise (kalem) der Risale-i Nur einen überaus bedeutsamen Dienst (hizmet) erweisen, sind allezeit in meiner Erinnerung als meine geistigen Ansprechpartner (manevî muhatablar) und in meinem Geiste (hayalen) als meine Gefährten (arkadaslar) bei mir anwesend. Da jedoch die außerordentlich wirkungsvolle Verbreitung (tesirli intisar) der Risale-i Nur die Aufmerksamkeit (nazar-i dikkat) auf sich lenkt, ist jetzt besonders große Vorsicht (ihtiyat) geboten.
   Es wäre ganz gut (münasibdir), wenn mir die Abhandlung über die Sparsamkeit (iktisad Risalesi) und die Abhandlung über das Beileid zum Tode eines Kindes (Ta'ziyename Risalesi) geschickt würde.    Von allen Brüdern nah und fern (umum), besonders denen, die mir nahe (haslar) stehen, grüße ich (selâm) jeden Einzelnen und bete (dua) für sie alle. Um dieser segensreichen (mübarek) und wertvollen Gefährten (kiymetdar arkadaslar) willen schließe ich sowohl ihre Verwandten (akrabalar) als auch ihre Dorfbewohner (karyeler) in meine eigenen Verwandten und Dorfbewohner mit ein und bete (dua) so für sie und lasse sie so an meinen geistigen Verdiensten (manevî kazançlar) mit teilhaben (tesrik). 
  * * * 
   Meine lieben getreuen, opferwilligen und stets hilfsbereiten Mitbrüder! 
   Der Grund dafür, dass ich keine Nachrichten (muhabere) mit euch austauschen konnte, liegt darin, dass ich hier unter einer besonderen Aufsicht (dikkat), großem Druck (tazyik) und in einer außergewöhnlichen Isolierung (tecrid) leben muss. Doch unendlicher Dank (sükür) sei dem Allbarmherzigen Schöpfer (Hâlik-i Rahîm), dass er mir eine so große Geduld (kuvvetli bir sabir) und Ausdauer (tahammül) geschenkt (ihsan) und ihre bösen Absichten (sû'-i kasd) zum Scheitern (akîm) gebracht hat. Obwohl hier die Zeit meiner Trennung (müfarakat) jeden Monat so erdrückend wie ein Jahr Einzelhaft (haps-i münferid) war, verwandelte doch die Gnade Gottes (inayet-i ilahiye) durch den Segen eurer Gebete (dualariniz berekâti) einen jeden Tag in ein bis zu einem Monat glücklichen Lebens (mes'udane bir ömre). Um meine Ruhe (istirahat) braucht ihr euch aber keine Sorgen (merak) zu machen. Denn die Zuwendung (iltifat) der göttlichen Allarmherzigkeit setzt sich stets weiter fort.
   Mein lieber Bruder Sabri! 
   Sei geduldig und halte deine - an und für sich unwichtige und harmlose, jedoch Angst erweckende (vehmi) und Stress verursachende (asabî) - Krankheit nicht für so wichtig. Solange wir während einer Krankheit im Gebet (dua) um Heilung (Sifa) verharren, ist sie noch harmlos und ungefährlich. Denn wenn auch Gefahren (hatarat) etwas Schlechtes (seyyie) sein sollten, so ist doch Schmutz (pislik), der sich in einem Spiegel zeigt, nicht schmutzig, das Bild einer Schlange in einem Spiegel beißt nicht und das Spiegelbild des Feuers verbrennt dich nicht. Genauso richten auch schmutzige, hässliche, atheistische Erinnerungen (küfrî hatiralar), die sich gegen deinen Wunsch (riza) und Willen (ihtiyar) in den Spiegeln deines Herzens (kalb) und in deiner Vorstellung (hayal) einstellen, keinen Schaden an. Denn aufgrund der theologischen Prinzipien (ilm-i Usûl) sind Vorstellungen über den Unglauben (tasavvur-u küfür) in sich selbst noch kein Unglaube (küfür) und die bloße Vorstellung von einer Beschimpfung (tahayyül-ü setm) noch gar keine Beschimpfung (setm). 
   Was die guten Werke (hasanat) betrifft, ist es bereits ein gutes Werk, sie sich auch nur vorzustellen (tasauvvur) oder sie zu beabsichtigen (tahayyül), da sie ja von Licht (nuranî) erfüllt sind. Denn was von Licht erfüllt ist (nuranî), reflektiert (timsal) dieses Licht (ziya) in einem Spiegel und hat so dieselbe Eigenschaft. Das Spiegelbild (misal) einer kompakten Masse ist leblos und tot, bringt also keine Wirkung hervor. Handelt es sich jedoch um seelische Leiden (teellümat-i ruhaniye), so sind sie eine Peitsche des Herrn (Rabb), um sich in Geduld (sabr) zu üben und mit dem Kampf vertraut zu machen. Denn es ist unter den Kennern der Wahrheit (ehl-i hakikat) ein bekannter Grundsatz (düstur-u meshur), um nicht aufgrund einer falschen Sicherheit in den Abgrund der Verzweiflung (emn ü ye'sin vartasina) zu stürzen, als Mittel des Fortschritts (medar-i terakki) geduldig und dankbar die Waage (müvaze) zwischen Furcht und Hoffnung zu halten, um aus dem Aufscheinen der Majestät und Schönheit (celal ve cemal) zu den Zuständen zwischen innerlicher Leere oder Erfüllung (kabz-bast haletleri) derer zu gelangen, die geistig erwacht (intibah ehline) sind.
   Ich weiß zwar die Vorsicht (ihtiyat) von Taufik aus Damaskus zu schätzen; er müsste jedoch ununterbrochen im Dienst sein, damit seine früheren wertvollen Dienste in einer ständigen Weise als ein Segen in das Buch seiner guten Taten (defter-i a'mal) eingetragen werden können. Dank sei Gott, dass er nun wieder mit seinem diamantenen Stift mit seiner Aufgabe (vazife) begonnen hat, was meinen Geist (ruh) mit Hoffnungen (ümid) und mit Begeisterung (istiyak) erfreut und mich mein Leben in Barla wieder in Sehnsucht (hasret) erinnern lässt.    Lieber Bruder Sabri! Als Imam seiner Aufgabe (vazife) nachzukommen, bringt der Risale-i Nur keinen Schaden. In deiner Absicht (niyet), zu tun, was erlaubt ist (ruhsat), verlass deine jetzige Aufgabe (amel) nicht!
   Lieber Bruder Hüsrev! Es hat mich sehr gefreut, dass du den Wert des Fünften Strahls (Besinci Sua) vollkommen zu erläutern und zu schätzen (takdir) weißt; auch dass du zum zweiten Mal einen mit Gold verzierten Qur'an abgeschrieben hast, hat mich überaus froh (müferrah) gestimmt. Ebenso hat mich, dass du für mich die jüngsten Abhandlungen mit deiner segensreichen (mübarek) Feder
{(Anmerkung): Ein staunenswerter (Medar-i hayret) Beweis einer Segensfülle (lütf-u bereket): Hüsrev, der als Schreiber der Rosenfabrik sich der Risale-i Nur angeschlossen hatte (intisab), hat mir vor zweieinhalb Jahren Rosenöl in einer kleinen Flasche zugeschickt. Obwohl ich immer etwas davon genommen habe, ging es noch immer nicht zu Ende, sondern setzt sich noch weiter fort. Bruder Emin ist bei mir. Er bezeugt (sehadet) diesen Segen (bereket) und grüßt euch (selâm) alle.}
abgeschrieben (istinsah) hast, aus einem Gefühl tiefer Dankbarkeit (minnetdarlik) heraus zu Freudentränen gerührt.
   Rüsdü und Re'fet's Gesundheit (sihhat) sowie ihre vollkommene Loyalität (kemal-i sadakat) und Standhaftigkeit (sebat) haben meine kummervolle Betrübnis (hazîn endise) hinweggewischt (izale). Um des Respektes der Schüler (talebe) in Isparta willen schließe ich die Stadt Isparta zugleich mit meinem Dorf (karye) Nurs in meine Gebete (dua) mit ein. Selbst für ihre Toten (emvat) bete ich (dua) genauso wie für die Toten von Nurs. Ich betrachte (nazar) diese Stadt (vilayet) als meine wahre Heimat (hakikî vatan) und wie das Land meiner Geburt (memleket). 
   Lieber Bruder Ali, dessen Kopiergerät großartig ist! Ich habe immer wegen eurer aufrichtigen und unermüdlichen Aktivitäten (faaliyet) die Hoffnung gehabt, dass möglichst viele unerschütterliche Schüler der Risale-i Nur, so wie ihr, hervortreten werden, um weiterzumachen. Teilt meine Grüße (selâm) allen Brüdern, wie z.B. Abdullah, mit; denen, die ich kenne und auch denen, die ich nicht persönlich kenne, und sagt (teblig) ihnen, dass ich sie an allen meinen geistigen Verdiensten (manevî kazanç) mit teilnehmen (tesrik) lasse. Ich fühle mich sehr verbunden mit all diesen so wertvollen Brüdern, deren Namen ich zwar nicht in meiner Korrespondenzliste (muhabere) eingetragen, jedoch in meinem Gedächtnis (hatir) vermerkt habe.
   Meine lieben Brüder! Seid besonders vorsichtig (ihtiyat), denn es gibt sehr viele Heuchler (münafik). Sagt - so weit es geht - nicht, dass diese Abhandlungen (risale) von hier aus abgesandt werden, damit der Dienst (hizmet) an der Risale-i Nur keinen Schaden erfährt. Da ich hier ganz und gar allein geblieben bin, sind viele bedeutende Wahrheiten (hakikat) verloren gegangen, bevor sie abgeschrieben und aufgenommen werden konnten. An alle aufrichtigen (sadik), ernsthaften, segensreichen (mübarek) und fleißigen von Kuleönü und an die getreuen (vefadar), eifrigen und vielen Schüler (talebe) von Islamköy und meine loyalen und wertvollen Freunde in Barla und besonders an meine Brüder in Egirdir, die wie Hake und Mehmet opferwillig und treu (fedakâr ve vefadar) sind, und alle sonstigen Brüder Tausende Grüße und Gebete (selâm ve dua)! 
   Euer Bruder, der unerschütterlich auf eure Gebete (dua) vertraut und ihrer dringend bedarf.
  Said Nursi 
  * * *     Meine lieben getreuen (siddik), opferwilligen, stets zum Dienst bereiten Brüder und meine, im Dienst am Qur'an und am Glauben (iman) unerschütterlichen (kuvvetli), so bedeutenden, fleißigen und erfolgreichen (muktedir) Kameraden! 
   Ihr seid für mich eine Quelle des Trostes (medar-i teselli) in dieser Welt (dunya). Ihr habt die großen Erwartungen (ümid), die ich in euch gesetzt hatte, wahr werden lassen. So möge denn Gott der Gerechte (Cenab-i Hakk) ewig mit euch zufrieden sein! Âmin
   Eure Sendungen (irsalatiniz), und besonders das "Zehnte Wort" (Onuncu Söz) hatten hier einen so bedeutenden Erfolg (faide), dass ich gerne für jede Seite, wenn ich dazu imstande wäre, ein großes Geschenk geben möchte. Da ich sie seit langem nicht mehr gesehen hatte, sagte ich jedes Mal, wenn ich eines der Bücher zur Hand nahm: "Dieses hier verdient den ersten Platz." Las ich hingegen ein anderes Buch, sagte ich wiederum: "Dieses hier sollte das Erste sein." Und jedes Mal, wenn ich wieder ein anderes Buch las, überkam mich ein Staunen (hayret) und mich packte die feste Überzeugung, dass keines der Bücher der Risale-i Nur einem anderen dieser Bücher vorgezogen werden könne. Denn ein jedes von ihnen verdient hinsichtlich seines besonderen Themas auch seinen besonderen (riyaset) Platz (makam) und ist ein geistiges Wunder (mu'cize-i maneviye) des Qur'an, das diese Zeit erleuchtet (tenvir). 
   Wie die Gesamtheit (heyet-i mecmuasi) der Risale-i Nur, die ein wichtiger, geistiger (manevî) und wissenschaftlicher (ilmî) Wegweiser unserer Zeit (asr) ist und so einem persönlichen großen Lehrmeister (mürsid) {Heilige Männer im Unterschied zu den Heiligen Büchern} gleicht, so hat jedes Buch für sich und den Wahrheiten der Wissenschaft (hakikat-i ilmiye) entsprechend (muvafik), einige Arten - besonders bei der Offenlegung (izhar) der Glaubenswahrheiten (hakaik-i imaniye) und bei ihrer Verbreitung (intisar) - gewaltig großer Wundertaten (azîm keramet) dargelegt. So haben dies in der Tat auch viele Abhandlungen (risale), wie die "Wunder Ahmeds" (Mu'cizat-i Ahmediye), das drei offensichtliche Wundertaten (keramet-i zahire) nachgewiesen hat, das "Zehnte Wort" (Onuncu Söz), das "Neunundzwanzigste Wort" (Yirmidokuzuncu Söz) und das "Große Zeichen" (Âyet-ül Kübra) jedes auf seine eigene, besondere Weise Wundertaten (keramet) getan, weswegen sie mir durch viele Anzeichen (emare) und anhand der Tatsachen (vakia) eine sichere Überzeugung (kanaat) gegeben haben. Es lassen sogar verschiedene Tatsachen keinen Zweifel mehr daran, dass sie ihren Schülern (talebe) noch auf dem Sterbebett (sekerat) wie ein Lehrmeister (mürsid), um ihren Glauben zu retten (imanini kurtarmak), zu Hilfe (yetistigine) geeilt sind.
   Eine Stunde Nachsinnen (tefekkür) bringt so viel Segen wie ein Jahr freiwillige Anbetung (ibadet-i nafile) ... Ich habe festgestellt (müsahede), dass diese Zusammenfassung der Ayat ("Nur'un Hizb-i Ekber"), welche die Themen der Risale-i Nur betreffen, ein Beispiel dafür ist und bin deshalb davon überzeugt (kanaat). 
{(Anmerkung): Am Anfang des dritten Kapitels im "Großen Zeichen" (Âyet-ül Kübra) heißt es, dass Ahmed-i Farukî über die Risale-i Nur gesagt hat: "Es wird unter den gelehrten Theologen (mütekellim) einer kommen, der wird alle Wahrheiten des Glaubens (hakaik-i imaniye) in vollkommener Klarheit (kemal-i vuzuh) erläutern und beweisen." Die Zeit hat jedoch bewiesen, dass dieser Mann gar kein einzelner Mann ist, sondern die Risale-i Nur. Vielleicht haben die großen Entdecker im Reiche des Geistes (ehl-i kesf) in ihren inneren Schauungen (kesif) die Risale-i Nur in der Gestalt eines unbedeutenden Interpreten (tercüman) erschaut und deshalb einfach "einen Mann" genannt.}    Ich wollte euch eigentlich diese Zusammenfassung der Ayat (Hizb-i Ekber) bezüglich der Risale-i Nur sowie auch eine umfassende Zusammenfassung (Hizb-i A'zam) des Qur'an zuschicken. Da aber die umfassende Zusammenfassung sehr lang ist, konnte ich sie noch nicht abschreiben lassen. Was jedoch die Zusammenfassung der Ayat (Hizb-i Ekber) betrifft, so wollte ich sie zunächst erst einmal (aus dem Arabischen) übersetzen. Doch habe ich nun darauf verzichtet. Denn ich denke, dass Brüder wie ihr gar keine Übersetzung benötigen. So möge denn Gott wollen (insâallah), dass ich euch einfach eine Kopie original in Arabisch zusenden werde.
   Der Abschnitt, den ich an euch bereits unter dem Titel einer Zusammenfassung des "Ersten Kapitels" (Birinci Makami) des "Großen Zeichens" (Âyet-ül Kübra) zugesandt habe, ist die Grundlage (esas) zu dieser Zusammenfassung (hizb). Nachdem ich jedoch dieser Grundlage (esas) entgegen meiner ursprünglichen Absicht (ihtiyarsiz) kurze Abschnitte (fikra) und einige Notizen hinzugefügt hatte, bekam er plötzlich eine andere Gestalt; er wuchs und gedieh (inkisaf ve inbisat) langsam und sein Zeugnis für die Einheit Gottes (sehadet-i tevhidiye) erglänzte schließlich wie ein verkleinertes Muster (misal-i musaggar) des "Großen Zeichens" (Âyet-ül Kübra) und seine Bedeutung (mana) leuchtete hell auf (ziyalandi); und so begann er meiner Seele (ruh) und meinem Herzen (kalb) eine große Erleichterung zu schenken. Daraufhin las ich ihn nachsinnend (mütefekkir) in meiner Müdigkeit, ja Erschöpfung und spürte so in mir eine große Freude, ja Begeisterung (zevk ve sevk). 
   Einen Abschnitt (fikra), den ich als Antwort auf eine Frage geschrieben hatte, möchte ich euch erklären, in der Hoffnung (ihtimal), dass ihr daraus euren Nutzen (faide) ziehen könnt.
   Mir wurde von Seiten einiger Leute, welche öfter die Schriften der Heiligen (evliya divanlari) und die Bücher der Gelehrten (ulema) lesen, folgende Frage gestellt: "Was ist der Grund dafür, dass die Risale-i Nur eine weit größere Freude und Begeisterung (zevk ve sevk), einen weit stärkeren Glauben (iman) und eine größere Überzeugung (iz'an) verleiht als diese Schriften hier?"
   Hier nun die Antwort: Die meisten Schriften (risale) früherer gesegneter Persönlichkeiten (mübarek zâtlar) und ein Teil der Abhandlungen (divanlar) der Gelehrten (ulema) handeln von den Wirkungen (netice) des Glaubens (iman) und der Erkenntnis (marifet) von ihren Segnungen (feyiz) und von ihren Früchten. Zu ihren Lebzeiten gab es noch keine Angriffe auf die Grundsätze (esasat) und Wurzeln des Glaubens (iman) und die Grundpfeiler des Glaubens (erkân-i iman) wurden noch nicht erschüttert. Heute aber erleben wir einen heftigen, gemeinsamen (cemaat) Angriff auf die Wurzeln und Grundsätze des Glaubens. Die meisten dieser Schriften (divan) und Abhandlungen (risale) sprechen die aufrichtigen Gläubigen (has mü'min) und einzelne Personen (ferd) an. Sie können jedoch den furchtbaren Angriff in unserem Zeitalter nicht zurückschlagen.
   Was die Risale-i Nur betrifft, so rettet sie als ein geistiges Wunder (manevî mu'cize) des Qur'an die Grundlagen des Glaubens (imanin esasati) und dient (hizmet) nicht etwa dazu, den bereits vorhandenen Glauben (mevcud iman) für etwas anderes zu benutzen (istifade), sondern anhand vieler Beweise (delil) und glänzender Zeugnisse (bürhan) den Glauben zu stärken (imanin isbati), seinen Wahrheitsgehalt zu erkennen (tahkik), ihn zu wahren (muhafaza) und vor allen Zweifeln (sübehat) zu schützen (kurtarmasi). Daher gelangen diejenigen, welche (die Risale-i Nur) aufmerksam lesen, zu dem Ergebnis (hüküm), dass sie für jeden in unserer Zeit so notwendig ist wie Brot und Medizin.
   Obige hinterfragten Schriften (divan) sagen uns: "Werde ein Heiliger (Veli), betrachte die Dinge (gör), erklimme auch du die verschiedenen Rangstufen (makamat), betrachte (bak) und versenke dich in sie und nimm das Licht (nurlar) und (Gottes) Segensfülle (feyiz) in dich auf!"
   Die Risale-i Nur aber sagt: "Wer auch immer du sein magst: Betrachte (bak) alle Dinge und erkenne (gör) sie! Öffne nur deine Augen, gib Zeugnis von der Wahrheit (hakikati müsahede et) und wahre dir deinen Glauben (iman), welcher der Schlüssel zur Ewigen Glückseligkeit (saadet-i ebediye) ist."    Außerdem versucht die Risale-i Nur zuallererst die Seele (nefs) ihres Sprachrohrs (tercüman) zu überzeugen. Danach wendet sie sich an andere Menschen. Mit Sicherheit muss ein Unterricht (ders), der seine eigenwillige Seele (nefs-i emmare) vollständig überzeugt und ihre Zweifel (vesvese) ganz und gar beseitigt, besonders machtvoll (kuvvet) und rein (hâlis) sein, um gegen die geistige Körperschaft der Irrlehren (sahs-i manevî-i dalalet), die in dieser Zeit bereits die Form einer Gemeinschaft (cemaat) angenommen hat, ganz allein und dennoch überlegen entgegentreten (galibane mukabele) zu können.
{Üstad spricht hier von sich selbst und seinen Kollegen an der theologischen Hochschule, die ihn im Kampf gegen den bolschewistischen Atheismus im Stich gelassen haben.}
   Außerdem erteilt die Risale-i Nur ihren Unterricht (ders) nicht wie die Werke anderer Gelehrter (ülemanin eserleri) einzig mit den Füßen und den Augen des Verstandes (akl) und bewegt sich nicht nur wie die Heiligen (evliya) in der inneren Schau und der Wahrnehmung ihres Herzens (kalbin kesf ü zevk); vielmehr bewegt sie sich in der Einheit (ittihad) und zugleich der Verbundenheit (imtizac) von Verstand und Herz (akil ve kalb) und steigt auf den Füßen (teavün) des Geistes (ruh) und weiteren Subtilitäten (letaif) zu den höchsten Höhen (evc-i a'lâ) auf; ja sie steigt auf zu jenen Horizonten, die nicht einmal den Füßen einer aggressiven Philosophie, ja noch nicht einmal ihren Augen, zugänglich sind und führt dennoch die Wahrheiten des Glaubens (hakaik-i imaniye) vor ihre blinden Augen.
  * * * 
   Meine lieben, so getreuen Mitbrüder! 
   Quelle meines Trostes (medar-i teselli) und meiner Freude in dieser Welt seid ihr. Wenn ihr nicht da gewesen wäret, hätte ich die Qual (azab) dieser letzten vier Jahre nicht ertragen können. Doch eure Beharrlichkeit (sebat) und eure Standhaftigkeit (metanet) verliehen auch mir eine große Geduld (sabr) und Ausdauer (tahammül). Es sind dies vier Punkte, die mir plötzlich eingefallen sind:
   Erstens: Meine Brüder, dieses letzte Erdbeben ist nach meiner Überzeugung (itikad) ein Wunder (mu'cize) des Qur'an wie es die Spaltung des Mondes (Sakk-i Kamer) war. Es ereignete sich in einem Zusammenhang (vaziyet), der selbst noch den Verbohrtesten (mütemerrid) zwingt, darin einen Hinweis auf unseren Dienst zu erkennen und zu bestätigen (tasdik). 
   Zweitens: Seit alten Zeiten hat sich noch nie eine Gemeinschaft (cemaat) auf ihre Weise (meslek) so sehr für die Verbreitung von Recht und Wahrheit (hak ve hakikat) eingesetzt, wie die Schüler (sakird) der Risale-i Nur, und sind dennoch mit nur sehr wenig Mühen (zahmet) und Schikanen davongekommen (kurtulmamislar). Andere, die auch nur ein Zehntel von dem geleistet haben, was wir getan (hizmet) haben, mussten sich dennoch einer zehnfach höheren Mühsal (zahmet) unterziehen, d.h wir leben hier dennoch unter Umständen (hal), die uns beständig "Lobpreis und Dank sei Gott" (sükür ve Elhamdülillah) sagen lassen.
   Drittens: Ich habe die Abhandlungen (risale), die mir zugesandt wurden, durchgelesen (mütalaa). Ich habe gesehen, dass darin einige Wahrheiten (hakikat) wiederholt (mükerrer) aufgetaucht sind. Sie sind im Zusammenhang mit dem Thema (makam) wiederholt worden. Warum aber geschah das so, ohne meine Absicht (arzu), ja sogar ohne dass ich es auch nur bemerkte (ihtiyar)? So war ich denn darüber beunruhigt, dass dies meinem Gedächtnis (kuvve-i hâfiza) derart entgangen (nisyan) war. Da erhielt ich plötzlich eine ausdrückliche Eingebung (ihtar), die mir sagte: "Schlage im "Neunzehnten Wort" (Ondokuzuncu Söz) nach und lies dort das Ende!" Also schlug ich dort nach und sah, dass besonders vorzügliche Weisheiten (hikmet) hinter diesen Wiederholungen (tekrarat), die den Qur'an als ein Wunder (Mu'cize-i Kur'aniye) des Prophetentums Mohammeds (Risalet-i Ahmediye) in der Risale-i Nur, die dessen vortrefflicher Kommentar (tam tefsir) ist, gerade dort völlig zu Recht in Erscheinung getreten sind. Diese Wiederholungen (tekrarat) sind um dieser Weisheiten (hikmet) willen ganz genau am rechten Platz, an der richtigen Stelle und hier durchaus notwendig (lâzim). 
   Küçük Ali, der sowohl als ein Lütfü, als auch als ein Abdurrahman und ein Hâfiz Ali gilt, möchte in eurem Namen, dass ich den "Neunundzwanzigsten Blitz" (Yirmidokuzuncu Lem'a) aus dem Arabischen übersetze und erkläre (tefsir). Daran zu arbeiten (mesgul) erlauben mir aber jetzt weder meine Zeit noch mein Gesundheitszustand (hal). Möge Gott es so wollen (insâallah), dass in Zukunft ein anderer Schüler (sakird) der Risale-i Nur diese Aufgabe (vazife) übernehmen wird.    Außerdem erläutern der "Zwanzigste Brief" (Yirminci Mektub) und das "Zweiunddreißigste Wort" (Otuzikinci Söz) in gewissem Grade diese Abhandlung (Lem'a). Hazret-i Ali, mit dem Gott zufrieden sein möge, macht uns mit einem Hinweis (isaret) nach dem Geheimnis
تُقَادُ سِرَاجُ النُّورِ سِرًّا
{"die Leuchte des Lichtes wird als ein Geheimnis entzündet",}
den er (in seiner Kasside) noch zwei Mal wiederholt hat, auf die unter einem Schleier verborgene Ausstrahlung (der Risale-i Nur) aufmerksam (sevk) und gemahnt (emreder) uns dabei zur besonderen Vorsicht (ihtiyat). 
   Ihr möchtet eine weitere Ausführung zu dem stufenweisen Ablauf (Makamat) des Tages der Wiederauferstehung (Mukaddeme-i Hasriye). Mein jetziger Gesundheitszustand (vaziyet) erlaubt mir dies jedoch keineswegs; und da die Wahrheiten (hakikat) und die Beweise (bürhan), die über die Wiederauferstehung (hasre) geschrieben wurden, der Allgemeinheit (umum) für ihre Bedürfnisse vollkommen genügen, werde ich innerlich (manen) nicht dazu gedrängt, so rasch zu schreiben. Diese Arbeit wurde also vorerst einmal verschoben, weil sie ja nicht eilt. Außerdem unterstehe ich hier auch noch einer gewissen Aufsicht (kayid). 
اَلصَّبْرُ مِفْتَاحُ الْفَرَجِ وَ السُّرُورِ
{"Die Geduld ist der Schlüssel der Erleichterung und der Freude."}
  * * * 
بِاسْمِهِ سُبْحَانَهُ وَاِنْ مِنْ شَيْءٍ اِلاَّ يُسَبِّحُ بِحَمْدِهِ
اَلسَّلاَمُ عَلَيْكُمْ وَ رَحْمَةُ اللّٰهِ وَ بَرَكَاتُهُ
{"Im Namen dessen, der gepriesen sei. Und es gibt kein Ding, das Ihn nicht lobt und preist." (Sure 17, 44)}
{"Friede sei mit euch, Sein Erbarmen und Sein Segen."}
   Meine lieben standhaften, opferbereiten, getreuen Brüder! 
   Erstens: Zu den kommenden Festtagen (Bayram) beglückwünsche ich euch (tebrik) und erbitte (niyaz) von der Barmherzigkeit des Allerbarmers (rahmet-i Rahman), dass in diesen segensreichen (mübarek) Nächten und Morgendämmerungen (seher), deren außerordentlicher Wert sich entsprechend dem Schwur (kasem) des Qur'an
وَالْفَجْرِ وَ لَيَالٍ عَشْر
{"Bei der Morgendämmerung und den zehn Nächten!"}
herausgestellt hat (tahakkuk), die segensreichen Gebete (dua) meiner gesegneten Brüder sowohl für mich als auch für alle Gläubigen (ehl-i iman) reichlich von Gottes Licht (nur) und Seinem Segen (bereket) erfüllt sein mögen.    Zweitens: Ich habe euch eine große Anmerkung (hasiye) aus dem Verborgenen (nükte-i gaybiye), die aus einem kleinen Fehler (sehvin) erwächst, und die Anmerkung auf der gegenüberliegenden Seite zugesandt, damit ihr sie an den entsprechenden Stellen notieren könnt.
   Drittens: Ich habe das Gefühl, dass Hulusi einen Kummer (gaile) hat. Er soll aber nicht besorgt (merak) sein. Die Güte (inayet) und Barmherzigkeit Gottes (rahmet) wird die Schüler (sakird) der Risale-i Nur beschirmen und beschützen (nezaret ve himayet). Da nun einmal die Schwierigkeiten (mesakkat) in dieser Welt (dünya) Segen (sevab) bringen und vorübergehen, müssen wir bei allem Unglück (musibet) geduldig (sabir) bleiben und dankbar (sükür) sein und ihm so standhaft (metanet) entgegentreten. Sowohl er als auch ihr alle seid in meine Gebete (dua) mit eingeschlossen und nehmt auch an meinen Verdiensten (kazanç) mit teil.
   Viertens: Die Risale-i Nur verbreitet sich (intisar) unter dem Schirm (himayet) des Qur'an und dem Schutz des Herrn (hifz-i Rabbanî) ganz von selbst. Die zweimalige Erwähnung von Imam Ali, mit dem Gott zufrieden sein möge, mit den Worten "verborgen, verborgen" (sirren) weist darauf hin (isaret), dass sie unter einem Schleier verborgen nur noch mehr Segen und Licht (feyiz ve nur) verbreitet. {Sie verbreitet sich unter den Gläubigen leichter als unter den kritischen Blicken der Öffentlichkeit.} Ich habe die Hoffnung (ümid), dass ihr, die ihr doch meine Brüder seid, in allen erschütternden Ereignissen unserer Zeit (sarsintili hâdisat) so wie ihr es bis jetzt getan habt, auch weiterhin stets standhaft (mukavemet) bleiben werdet.
مَنْ آمَنَ بِالْقَدَرِ اَمِنَ مِنَ الْكَدَرِ
{"Wer von Gottes Vorherwissen (kader) überzeugt (amena) ist, bleibt frei (emine) von jeglicher Besorgnis (keder)",}
soll unser Leitsatz (düstur) sein.
  * * * 
   Meine lieben Brüder! 
   Zu den kommenden Festtagen möchte auch ich euch beglückwünschen (tebrik). 
   Ihr fragt mich nach meinem Gesundheitszustand (sihhat). Trotz dieses so strengen Winters hier (Kastamonu), der Mark und Bein durchdringenden Kälte in meinem Zimmer, der Wirkung eines Gefühls von dreifach rührender Fremde (hazîn gurbet), der Bedrängnis (asabî) einer Betrübnis (sikinti), die drei Mal über mich kam, meiner totalen Einsamkeit und obwohl ich dabei auch noch vielen unerträglichen (kabil-i tahammül) Schikanen (zahmet) ausgesetzt bin, bin ich meinem Schöpfer (Hâlik) unendlich dafür dankbar (sükür), dass er mir den Glauben, der das heiligste Heilmittel (kudsî derman) für jede Sorge (derd) ist, das Heilmittel (ilâc) eines Glaubens an das Vorherwissen Gottes (iman-i bilkader) und ein Einverständnis mit dem Geschehenen (kazaya riza) zu meiner Hilfe (imdad) gesandt und mich in vollständiger Geduld (sabir) dankbar (sükret) hat werden lassen.
  * * * 
   Meine lieben getreuen, aufrichtigen Brüder! 
   Meinem allbarmherzigen Herrn (Rabb-i Rahîm) sei unendlicher Dank (sükür) dafür, dass Er solche Leute wie euch erschaffen hat, welche sich für die Risale-i Nur einsetzen (sahib), sie verbreiten (nasir) und sie verteidigen (muhafiz), was die schwere Last auf den schwachen Schultern eines Ohnmächtigen (âciz) und Armseligen (bîçare) wie mir sehr erleichtert hat.
   Meine lieben Mitbrüder! Ich habe diesmal in euren drei Briefen überraschend neun Brüder, als wären es drei Hulusi, drei Sabri und drei Hakki, wahrgenommen. Dabei habe ich erfahren, dass Hakki, der an Stelle des Vaters von Abdurrahman im Gefängnis meine Kleidung reparierte, es in seiner ernsthaften und wahrhaftigen (hakikatli) Bruderschaft und Schülerschaft (talebe) noch weiter gebracht hat, als ich mir das vorstellen konnte, worüber ich mich sehr gefreut (mesrur) habe.    Mein lieber Bruder Sabri! Du ziehst nicht die schwierigen Umstände (kayid), unter denen ich hier festgehalten werde und durch sie gebunden bin, in Betracht. Demgegenüber sind diese argwöhnischen Weltleute (evhamli ehl-i dünya) hier mit mir viel zu sehr (fazla) beschäftigt und und an mir interessiert. Sogar... sogar... sogar... wie dem auch sei.
   Zudem kann, von mir - über mich (haddim) hinaus - tausendfach mehr als mir mit einer guten Meinung (hüsn-ü zan) Wert und Rang (makam) zu geben, dies nur im Namen der Risale-i Nur und zugunsten ihres Dienstes (hizmet) und des Dienstes als öffentlicher Ausrufer (dellâllik) der Diamanten des Qur'an zustehen (kabul). Anderenfalls steht es mir nicht zu, in Anbetracht meiner Person, die nichts ist, etwas anzunehmen (kabule hakkim yok). Ihr sollt mir die Abhandlung "Das Große Zeichen" (Âyet-ül Kübra), das Hafiz Taufik, der sie mit seinem glänzenden, so fleißigen Stift (kalem) abgeschrieben hat, und sich so hinsichtlich der Risale-i Nur als auch in unseren Erinnerungen (hatira) einen sehr bedeutenden Platz erworben hat und darin quasi heimisch geworden ist, zusenden, sobald ihr dafür die Zeit als günstig (münasib) betrachtet. Meine Augen, die neun Jahre lang mit seinen Schriften freudig vertraut (mesrurane ünsiyet) waren, möchten in Sehnsucht (hasret) diese Schriften wieder sehen.
   Meine werten Brüder Hulusi und Hakki! Wie Hakki sagt, wurden die Briefe von Sabri genauso angenommen wie ihre eigenen; in dieser Hinsicht wurde die Korrespondenz (muhabere) mit Hulusi nie unterbrochen, sondern setzt sich noch weiter fort. Gott sei unendlicher Lobpreis (hamd ü sena) und Dank (sükür) dafür, dass die Risale-i Nur allmählich glänzende und außerordentlich wunderbare Eroberungen des Glaubens (fütuhat-i imaniye) hervorbringt. So möge es denn Gott wollen (insâallah), dass sie in den Herzen (kalb) all derer ihren Platz findet, die etwas von ihr hören, während sie zugleich all denjenigen, die dennoch verstockt (muannid) geblieben sind, den Mund verschließt (susturur). Unter ihrem verborgenen Schutz (hifz-i gaybî) sind ihre Feinde verwirrt (sasirtmis) und ihre verblendeten Augen können sie nicht erblicken. Obwohl sie ihre Spuren nicht entdecken können, bezeugen (müsahede) sie dennoch ihre glänzenden Tätigkeiten. So ist denn in dieser Zeit eine besonders große Vorsicht (ihtiyat) notwendig.
  * * * 
   Meine lieben, getreuen und ehrenwerten Brüder, die ihr im Dienst (hizmet) des Qur'an stets unerschütterliche (metin), ernsthafte und fleißige Gefährten seid! 
   Euren letzten Brief habe ich als Zeichen eines Wunders (medar-i keramet) und der Gnade (inayet) freudig in Empfang genommen. Und als einen Segen (ikram), wie er von der Risale-i ausgeht, zeigt er zugleich auch die Gnade Gottes (inayet-i ilahiyeyi). Es ist dies wie folgt:
   Vier, fünf Tage zuvor wurde meine Kammer einer besonders gründlichen Durchsuchung (taharri) unterzogen (teftis). Doch obwohl sie überall nachgeschaut haben, konnten sie unter dem Schutz Gottes (hifz-i ilahî) nichts finden, weswegen sie uns hätten betrüben (mahzun) können. Sie fanden lediglich sechs, sieben harmlose Abhandlungen, wie die über die Sparsamkeit (iktisad), die Seelsorge für die Kranken (Hastalar) und den Sinn der Zufluchtnahme vor dem Teufel (istiaze). Danach haben sie sie uns anlässlich eines Gesuchs, das Hüsrev im Zusammenhang mit der Thematik des Rufs zum Gebet (ezan) geschrieben hatte, ganz im Gegensatz (muhalif) zu den sonst üblichen Regeln (kaide) bei einer Beschlagnahme (müsadere) ohne jede Beanstandung wieder zurückgegeben. Ich war euretwegen aufgrund dieses Ereignisses (hâdise) etwas besorgt und wollte schon, als ich von dem Ausflug auf den Berg heimkehrte, mit Abdülmecid, Sabri, Hüsrev und Hâfiz Ali sprechen und fragen, ob sich auch bei euch ein Überfall (taarruz) ereignet hätte. Dabei habe ich auf dem Weg nach Hause sogar noch laut gerufen. Überraschenderweise öffnete Emin die Tür und überreichte mir die segensreichen (mübarek) Briefe von euch vieren. Wir beide erfuhren diese Gnade (ikram) und das Wunder des Schutzes (keramet-i hifziyeyi) während der Durchsuchung (taharri) und eines solchen unerwarteten Gesuches (istida) von Hüsrev, das mit der Gnade des Herrn (inayet-i Rabbaniye) auf ein solches Ergebnis eingewirkt hatte, und dies alles übereinstimmend zur selben Zeit und dankten dafür, dass die Risale-i Nur zu jeder Zeit immer wieder die Gnade Gottes (inayet) erfährt.    Meine lieben Brüder! Die Abfassung des Restes des Verzeichnisses wurde ja euch überlassen. Es wäre schön, wenn ihr dies in der Art einer Arbeitsteilung machen könntet.
   So wie Gott es wollte (mâsâallah) und Gott möge Seinen Segen geben (Bârekâllah)! Während eure Stifte ihre perfekte (mükemmel) Arbeit fortsetzen, vermehren sie sich (tezayüd) und besonders in Sav wurde überraschend viel... Tausend Mal möge Gott Seinen Segen (bârekâllah) für Haci Hâfiz und sein Dorf geben. Sie haben uns außerordentlich glücklich (mesrur) gemacht. Auch die Schriften von Hüsrev mit dem Übereinstimmungsmerkmal (tevafuk), besonders das mit Gold verzierte Exemplar des "Wunders Ahmeds", mit dem Friede und Segen sei (Mu'cizat-i Ahmediye), und die Abhandlungen (risale), welche die beiden (Büyük ve Küçük) Alis abgeschrieben haben (nüshasi), erfahren hier in der Umgebung viele sehr erfreuliche (tatli) Erfolge. Möge Gott es wollen (insâallah), dass diese segensreichen Stifte (mübarek kalem) noch mehr solcher Erfolge (fütuhat) erfahren und wir sie noch erleben werden.
  * * * 
   Meine lieben, ehrenwerten, getreuen und standhaften Brüder! 
   Es ist wirklich sehr gut, dass ihr die Abfassung des Verzeichnisses (fihrist) in der Art einer Arbeitsteilung (taksim-ül a'mal) der geistigen Körperschaft (sahs-i manevî) eurer solidarischen Gemeinschaft (mütesanid heyeti) anvertraut habt. Damit habt ihr jetzt einen vollkommenen und immerwährenden Meister (üstad) gefunden. Dieser geistige Meister (manevî üstad) steht weit über eurem armen Bruder hier. Dies lässt nun für mich kein weiteres Bedürfnis mehr offen.
   Mein lieber Bruder Sabri! Dein Traum ist segensreich (mübarek) und bedeutungsvoll (manidar). Möge Gott es so wollen (insâallah), dass die Zeit ihn dir auslegen wird.
   Meine lieben Mitbrüder! Um euretwillen und wegen meiner Sorge anlässlich eurer Einberufung (askerlik) habe ich einmal die Ereignisse unserer Zeit (hâdisat-i zaman) überdacht. Da gelangte folgendes in mein Herz (kalb): Diese europäische Zivilisation (medeniyet), welche auf negativen Grundlagen (menfî esasat) fußt und wie Karun
اِنَّمَا اُوتِيتُهُ عَلَى عِلْمٍ
{"Fürwahr, dies habe ich mit Hilfe meines Wissens erworben." (Sure 28, 78)}
gesagt hat, es nicht als ein Geschenk des Herrn (ihsan-i Rabbanî) anerkennt und nicht dafür dankt und so durch ihr materialistisches Gedankengut (maddiyyun fikriyle) der Abgötterei (sirk) verfällt, deren Bosheiten (seyyiat) ihre guten Taten (hasenat) übersteigen, erhielt eine solche Ohrfeige vom Himmel (semavî tokat) herab, dass die Früchte (mahsul) ihres Jahrhunderte währenden Fortschrittes (terakki) dadurch verbrannt, vernichtet und ins Feuer geworfen wurden.    Die tyrannischen Regierungen Europas haben für ihre Bosheit (ihanet) gegenüber der islamischen Welt und dem Sitz des Kalifattums (merkez-i hilafet) für ihre Tyrannei (zulümler) und für das Abkommen (muahede) von Sevr eine solche Ohrfeige einer Niederlage (maglubiyet) erhalten, dass sie noch in dieser Welt (dünya) in eine Hölle (cehennem) hineingeraten sind, aus der sie jetzt keinen Ausweg mehr finden können und sich nun in (azab) Qualen winden. {geschrieben während des Zweiten Weltkrieges!}
   Diese Niederlage (maglubiyet) ist in der Tat eine Strafe für ihre Bosheit (ihanetin cezasi), genauso wie ein Erdbeben (zelzele). Hier vertreten viele Leute zweifelsohne (kat'iyyen) die Überzeugung (hükmed), dass - im Vergleich zu anderen Provinzen - der Grund der Verschonung (mahfuz) der Provinzen (vilayet) Isparta und Kastamonu, welche zwei Zentren der Verbreitung (merkez-i intisari) der Risale-i Nur sind, vor dem Unglück des Himmels (âfât-i semavi) der wahrhaftige Glaube (iman-i tahkik) und die feste Überzeugung (kuvvet-i itikadi) ist, welche die Risale-i Nur verleiht. Denn solche Unglücke (âfât) sind die Folge der Fehler (hata), die aus der Schwäche des Glaubens (za'f-i iman) erwachsen. Laut einer Überlieferung (hadîs) vertreiben Spenden (sadaka) ein Unglück (bela), so wie auch die Stärke eines Glaubens (kuvve-i imaniye) entsprechend ihrem Grade dergleichen Unglücke (âfât) zu verhindern vermag.
  * * * 
   Meine lieben getreuen, zuverlässigen, opferbereiten und standfesten Brüder! 
   Euer geistiges, lichtvolles (manevî ve nurlu) Geschenk erschien diesmal meinen Blicken wie ein Krug voll Wasser (desti âb-i kevser) aus dem Paradies (Cennet-ül Firdaus). So wurde meine Seele (ruh) von einer Fröhlichkeit (insirah) erfüllt, als wäre es aus der Ewigen Welt (âlem-i beka) zu uns gekommen und all meine Sinne dankten dafür in Freude (sürur ile sükret). Ich wünschte mir nun, euch dafür einen langen Brief zu schreiben. Aber die Zeit und mein Gesundheitszustand (hal) erlauben es mir nicht und spielen da leider nicht mit (muvafakat). Ich muss mich daher kurz fassen und sage zu den Übersendern (sahib) dieser herrlichen Geschenke lediglich: "Wie wunderbar hat Gott es gestaltet (Mâsâallah), möge Gott euch segnen (Bârekâllah), möge Gott euch zum Erfolg verhelfen (Veffakakümullah), möge Gott euch Glück schenken (Es'adekümullah)! 
   Besonders in den Abhandlungen (Medrese) des "Siebenundzwanzigsten Briefes" (Yirmiyedinci Mektub) traf ich wieder mit meinen Brüdern zusammen, nach denen ich doch ein so sehnsüchtiges Verlangen (mütehassirane müstak) hatte. Jedes Mal, wenn ich in die Vergangenheit {Das Eintauchen in die Vergangenheit und das Wiedersehen mit den Brüdern im 27. Brief gleicht einer Wiederbegegnung in der Medresse. (A.d.Ü.)} gehe, treffe ich dort jeden Einzelnen von ihnen wieder.
   Der Satz
وَ اِنْ كُنْتُمْ مَرْضَى
{"Wenn ihr krank werdet," (Sure 4, 43)}
der die erste Einführung (mukaddeme) zur einunddreißigsten Ayah ist, weist nach der Summe ihres numerischen Wertes (makam-i cifrî), der in etwa 1500 ausmacht, darauf hin, dass der größte Teil der geistigen (manevî) Krankheiten, welche von den Irrgläubigen (ehl-i dalalet) eingeimpft werden, durch die Medikamente (ilâç) kuriert werden können, welche die Risale-i Nur aus dem Qur'an schöpft, wobei sie jedoch anmerkt, dass leider eine irrgläubige Gruppe - wenn die Erde noch zweihundert Jahre zu leben hat (dünyanin ömrü) - weiterbestehen wird. Der Satz
فَتَيَمَّمُوا صَعِيدًا
{"Dann bestreicht mit etwas Erde..."}
besagt in seiner mit einem Hinweis vermerkten Bedeutung (mana-yi isarî): An dem ersten Punkt des zweiten Hinweises (emare) versteckt sich der Buchstabe "Sin" unter dem Buchstaben "Sad" und zeigt sich aus zwei Gründen als "Sad":    Erstens: Said muss (sart) sich ganz und gar wie die Erde in Nichtigkeit (mahviyet), Aufgabe des Egoismus (terk-i enaniyet) und absoluter Bescheidenheit (tevazu-u mutlak) finden, sodass er den Glanz der Risale-i Nur nicht trübt und ihre Wirkung (tesir) nicht behindert.
   Zweitens: Was den Grund für den Sturz in den heutigen Sumpf und die Ausbreitung einer geistigen Seuche (manevî taun) betrifft, der aus dem Gedanken an einen Fortschritt (terakki fikri) erwächst, so deckt er dadurch ihre Fehler (hata) auf und weist darauf hin (isaret), dass Fortschritt und Entwicklung (suud ve terakki) für Muslime lediglich in der Islamiyet möglich sind und das nur dann, wenn dieser Glaube auch gelebt (imanli olmakta) wird.
  * * * 
   Meine lieben Brüder! Heute empfing ich eine Eingebung (ihtar), die sich einerseits auf die Schüler der Risale-i Nur bezieht, andererseits aber mich selbst inspiriert. Ich möchte sie euch hier wegen ihrer Bedeutsamkeit mitteilen:
   Erste Eingebung: Im ersten Strahl (Sua) wurde bezüglich der Hinweise von zwei, drei Ayat gezeigt, dass es eine Heilige Botschaft (kudsî bir müjde) und einen ausdrücklichen Hinweis (kuvvetli bir besaret) darauf gibt, dass die treuen Schüler (sadik talebe) der Risale-i Nur im Glauben (iman) ins Grab (kabr) steigen und zu den Leuten des Paradieses (ehl-i Cennet) gehören werden. Doch erwartete (bekle) ich stets, dass ein Beweis (delil) notwendig werden wird, der diese so bedeutende Eingebung (mes'ele) und diesen so wertvollen Hinweis (isaret) voll und ganz bestärken könnte. Darauf warte ich (muntazir) nun schon seit langem. Doch Dank sei nun Gott (lillahilhamd), dass mir da unerwartet zwei Zeichen (emare) ins Herz (kalb) kamen:
   Erstes Zeichen: Je mehr der wahrhaftige Glaube (iman-i tahkikî) sich von der auf rein wissenschaftlichen Erkenntnissen beruhenden Gewissheit (ilmelyakîn) der auf Wahrheit beruhenden Gewissheit (hakkalyakîn) annähert, wird er nach dem Urteil der Leute, die glauben und in sich gehen (ehl-i kesf ve tahkik), nicht mehr aufgehoben werden können, weshalb sie sagen: "Während der Mensch noch mit dem Tode ringt (sekerat), kann der Teufel (seytan) mit seinen Einflüsterungen (vesvese) lediglich dem Verstand (akl) Zweifel (sübhe) einflößen und ihn in Unschlüssigkeit (tereddüd) stürzen. Gründet der Glaube jedoch in der Wahrheit (iman-i tahkik), beschränkt er sich nicht nur auf den Verstand (akl). Er verbreitet sich vielmehr sowohl im Herzen (kalb) als auch in der Seele (ruh), öffnet sich der meditativen Wahrnehmung (sirr) und dergleichen noch weiteren Feinheiten (letaif) und schlägt dort seine Wurzeln (sirayet), wohin die Hand des Teufels (seytan) nicht gelangen kann; so bleibt der Glaube (iman) dieser Menschen vor dem Untergang (zeval) verschont (mahfuz). 
   Der erste Weg, der ein Mittel zur Erlangung (vusul) dieses wahrhaftigen Glaubens (iman-i tahkik) ist, besteht darin, in vollkommener Heiligkeit (velayet-i kâmil) durch Visionen und innere Schauungen (kesf ve suhud) zur Wahrheit (hakikat) zu gelangen. Dieser Glaube aufgrund innerer Schauungen ist jedoch allein den großen Vollendeten unter den Heiligen (ehass-i havass) vorbehalten.
   Der zweite Weg: Jener Weg des Glaubens an das Verborgene (iman-i bilgayb), durch den Segen des Geheimnisses (sirr-i vahy) der Offenbarung (feyz) auf eine auf das Zeugnis (bürhan) und den Qur'an zurückführende Weise, in der Harmonie (imtizac) zwischen Herz (kalb) und Verstand (akl), mit einer Kraft (kuvvet) im Grade wahrhaftiger Gewissheit (hakkalyakîn), in jener wissenschaftlich begründeten Gewissheit (ilmelyakîn), die zwangsläufig und ganz offensichtlich (zaruret ve bedahet) ist, die Wahrheiten des Glaubens (hakaik-i imaniye) zu bestätigen (tasdik). Was diesen zweiten Weg betrifft, so erfahren aufrichtige Schüler (has talebe) der Risale-i Nur, dass er ihre Grundlage (esas), ihre Hefe (mâye), ihr Fundament (temel), ihre Seele (ruh) ist und auf Tatsachen (hakikat) beruht. Auch andere, wenn sie die Dinge einsichtsvoll (insaf) betrachten, werden erkennen, dass die Risale-i Nur die Wege, die den Wahrheiten des Glaubens (hakaik-i imaniye) zuwiderlaufen, als nicht begehbar (gayr-i mümkin) und daher unmöglich (muhal), ja unvorstellbar (mümteni') darstellt.    Zweites Zeichen: Von den getreuen Schülern (sadik sakird) der Risale-i Nur werden so viele (kesret), wohlgefällige (makbul), aufrichtige (samimî) Gebete (dua) für ihr gutes Ende (hüsn-ü akibet) und die Erlangung eines vollkommenen Glaubens (iman-i kâmil), dargebracht, dass der Verstand (akil) es nicht für möglich hält, dass unter diesen Gebeten (dua) keines angenommen (kabul) werden könnte.
   Hier ein Beispiel (Ezcümle): Ein Diener (hâdim) und einziger Schüler (sakird) der Risale-i Nur, der in vierundzwanzig Stunden außer den Gebeten (dua), die er hundert Mal für die Schüler (talebe) der Risale-i Nur darbringt, für ein gutes Ende (hüsn-ü akibet) der Schüler (talebe) der Risale-i Nur und dass sie die Ewige Glückseligkeit (saadet-i ebediye) erlangen (mazhar) mögen, wenigstens zwanzig, dreißig Mal für die Sicherheit ihres Glaubens (selâmet-i iman) und für das gute Ende (hüsn-ü akibet) ihrer selbst und dafür, dass sie mit ihrem Glauben ins Grab (imanla kabre) hinabsteigen mögen, dasselbe Gebet (dua) meistens innerhalb der (für das Gebet) annehmbaren Bedingungen (serait) verrichtet.
   Des Weiteren ist die Summe der Gebete (dua) der Schüler (talebe) der Risale-i Nur füreinander - mit ihren aufrichtigen und unschuldigen Zungen (samimî, masum lisan) - um des Glaubens (iman) willen, der in dieser Zeit in jeder Hinsicht am meisten von Angriffen bedroht ist (hücuma maruz), um der Sicherheit ihres Glaubens (selâmet-i iman) willen von einer solchen Kraft (kuvvet), dass die Barmherzigkeit und Weisheit (rahmet ve hikmet) Gottes es nicht erlauben (müsaade) würden, sie abzulehnen (reddine). Falls sie - angenommen - in Anbetracht der Summe abgelehnt würden, genügt (kâfi) es dennoch, wenn auch nur ein Einziges von ihnen angenommen (kabul) würde, damit ein jeder von ihnen in Sicherheit mit seinem Glauben (selâmet-i iman) ins Grab (kabir) gehen kann. Denn jedes Gebet (dua) umschließt zugleich auch alle (umum) anderen.
   Zweite Eingebung: In der Abhandlung der Eingebungen (Sünuhat Risalesi), die vor zwanzig Jahren gedruckt wurde, wurde in einem wahrhaftigen Traum (hakikatli bir rü'ya) von einer geistigen Versammlung (ruhanî bir meclis), die sich über die Lage (mukadderat) in der islamischen Welt (âlem) berät (mesveret), eine Frage an mich, den Alten Said als Vertreter dieses Zeitalters (bu asrin hesabina), gestellt. Ein Teil der Antwort auf diese Frage trat da noch nicht in Erscheinung (tezahür). Damals hatte diese geistige Versammlung (manevî meclis) gesagt: "Was ist die Weisheit (hikmet) der Niederlage des Osmanischen Reiches (devlet) in diesem Krieg, der mit der Niederlage (maglubiyet) der Deutschen endete?"
   Die Antwort des Alten Said lautete: Wenn wir siegreich gewesen wären, so hätten wir um der Zivilisation (medeniyet) willen vieles, was für uns heilig war (mukaddesat), opfern (feda) müssen. - So wie dies ja sieben Jahre später auch tatsächlich geschah. - Und im Namen dieser Zivilisation würde das Regime, das in Anatolien später eingeführt wurde, in der Islamischen Welt (âlem) und besonders in den segensreichen Orten (mevâki'-i mübareke), wie den beiden Heiligen Stätten (Haremeyn-i Serif) ohne den Widerstand der Bevölkerung (kolaylikla) mit eiserner Hand (cebren) verbreitet und eingeführt werden. So war es denn durch diese Bestimmung (kader), dass die Güte Gottes (inayet-i ilahiye) unsere Niederlage (maglubiyet) zum Schutz der Heiligen Stätten (muhafaza) zuließ (fetva). 
   Genau zwanzig Jahre nach dieser Antwort wurde mir wieder in einer Nacht die folgende Frage gestellt: "Obwohl es dadurch möglich wurde, unparteiisch zu bleiben, auch verloren gegangenes Land (mülk) zurückzubekommen, Ägypten und Indien zu befreien (kurtararak) und mit uns zu einer Einheit (ittihad) zusammenzufügen und somit in der Weltpolitik (siyaset-i âlem) einen der größten Siege (muzafferiyet) zu erringen, anstatt im Gegensatz dazu, einem Feind (die Briten) gegenüber eine zweifelhafte (sübheli), heillose (dagdagali), nutzlose (faidesiz) Parteilichkeit (tarafdarlik) zu zeigen, und damit auf zigfache Weise einen nachteiligen (zararli) Weg vorzuziehen, was für eine Weisheit ist das, die in den Augen ansonsten doch so vernünftiger (zeki), scharfsichtiger (dâhî) Menschen verborgen geblieben war?    Die Antwort, die ich erhielt, erlangte ich von der geistigen Seite (manevî canib). Da wurde mir gesagt: "Die Antwort, die du vor zwanzig Jahren auf die geistige Frage (manevî sual) gegeben hast, ist heute dieselbe Antwort wie auf diese deine damalige Frage, d.h. wollte man heute für die Seite der Sieger (galib taraf) Partei (iltizam) ergeifen, so würde wiederum dieses Regime in der Islamischen Welt (âlem) ohne einen Widerstand (mümanaat) der Bevölkerung im Namen einer eher ärgerlichen als bürgerlichen Zivilisation mit eiserner Hand (galibane) an den gesegneten Stätten (mevâki'-i mübareke) verbreitet und dort eingeführt (tesmil ve tatbik) werden. Um der Sicherheit (selâmet) der dreihundertfünfzig Millionen Muslime willen, haben sie jedoch diesen offensichtlichen Fehler gar nicht bemerkt und sich entsprechend blind verhalten.
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Briefe aus Kastamonu - 4

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بِاسْمِهِ سُبْحَانَهُ وَاِنْ مِنْ شَيْءٍ اِلاَّ يُسَبِّحُ بِحَمْدِ
{"Im Namen dessen, der gepriesen sei. Und es gibt kein Ding, das Ihn nicht lobt und preist." (Sure 17, 44)}
   Meine lieben, getreuen, segensreichen Brüder! 
   Euer geistiges Festtagsgeschenk (bayram manevî hediye) hat meinen Festtag so segensreich (tebrik) gemacht, dass es selbst noch den Brand tausender Sorgen (keder) löschen würde. Möge Gott euch Tausend Mal segnen (bârekâllah)! In einer solchen Zeit lässt sich eine derart aufrichtige Treue (ihlasli sadakat) um Gottes willen (livechillah), eine Bruderschaft (uhuvvet), ein Sinn für Gemeinschaft (muavenet) auf Gottes Wegen (fisebilillah) nur noch unter den edel gesinnten (âlîhimmet) Getreuen (siddikîn) entdecken. Unendlicher Lob und Dank (hadsiz hamd ve sükür) sei dem Schöpfer in all Seiner Majestät (Hâlik-i Zülcelal) dafür, dass Er solche wie ihr es seid, für den weisen (Hakîm) Qur'an zu Dienern (hâdim) und zu Schülern (sakird) der Risale-i Nur gemacht hat.
  * * * 
   Mein lieber Bruder Hüsrev! Das, was du mir im Namen aller Brüder (umum kardes) zum Festtag (Bayram) zusammen mit euren Glückwünschen (tebrik) geschenkt hast, vor allem die so einzigartig schön (sirin ve güzel) geschriebenen Abschnitte (cüz) aus dem Anfang des Qur'an und einen großen Teil des Buches "Briefe" (Mektubat), gilt mir wie tausend Glückwünsche (tebrik). Möge Gott dich Tausend Mal segnen (bârekâllah)! 
   Mein lieber Bruder Küçük Ali! Dein so großes geistiges Geschenk (manevî hediye) hat mich ganz besonders überrascht (sasirt) und in mir eine große Bewunderung (mütehayyir) ausgelöst. Bei dieser wunderbaren (mükemmel) Schrift konnte ich nicht mehr unterscheiden, ob sie nun von Büyük Ali oder von Küçük Ali stammt. Es kam mir so vor, als sei ein Abdurrahman, ein Lütfü wieder zur Welt gekommen, nach Art eines Büyük Hâfiz Ali, ein Held (kahraman) und Helfer und zwei segensreiche (mübarek), aufrichtige (hâlis) und bedeutende (kiymetdar) Mustafas, ein diamantenes Schwert zur Eroberung (feth) der hiesigen Umgebung in der Hand, um einem Schwachen wie mir zu Hilfe (muavenet) zu eilen. Wie wunderbar hat Gott es doch gestaltet (mâsâallah), so als würde die lichtvolle (nuranî), große Fabrik des Büyük Hâfiz Ali auch die Kuleönü umfassen. Hast du nun die gleiche Handschrift (kalem), die gleiche Art und Weise (tarz) und die gleichen Fähigkeiten (iktidar) entwickelt? Du hast nun eine Kleidung, verziert mit Edelsteinen und Ornamenten (nakislarla murassa), angezogen und jene Statur (kamet) erreicht, die der Risale-i Nur ganz und gar entspricht.
  * * *     Meine lieben getreuen Mitbrüder! 
   Ich beglückwünsche euch (tebrik) zu den Festtagen (Bayram), gratuliere (takdir) euch zu eurem Dienst (hizmet), bete (dua) für euren Erfolg (muvaffakiyet) und danke (sükür) dem allbarmherzigen Schöpfer (Hâlik-i Rahîm) unendlich dafür, dass Er standhafte (sebatkâr) und opferbereite (fedakâr) Brüder wie ihr es seid, für die Risale-i Nur als Verteidiger und Verbreiter (sahib ve nasir) geschaffen hat. Jedes Mal, wenn ich an euch denke, kommt mein Geist (ruh) innerlich zur Ruhe (insirah) und mein Herz (kalb) füllt sich mit Frohsinn (ferah). Aus dieser Welt (dünya) zu gehen, kann für mich nicht mehr ein Grund des Bedauerns (medar-i teessüf) sein. Solange ihr noch am Leben seid, betrachte ich den Tod (mevt) als meinen Freund (dost), da ich doch auch danach noch weiterlebe. So erwarte ich denn meine Stunde (ecelim) ohne jede Aufregung (telassiz). Möge Gott mit euch allzeit zufrieden sein. Âmîn, âmîn, âmîn.
  * * * 
   Meine lieben Mitbrüder! Ich möchte euch eine feinsinnige (latif bir hikâye) Geschichte erzählen:
   Einmal hatte mir jemand - als ich noch in Barla war - in einem hölzernen Kästchen aus Walnüssen gemachte Süßigkeiten gesandt. Für diese anderthalb Kilo Bällchen (lokma) erbrachte ich ein Gegengeschenk (mukabil), pflegte jeden Tag etwa sechs Stück selbst zu essen und manchmal genauso viele und manchmal auch mehr anderen als einen Anteil an diesem Segen (teberrük) zu geben. Der Getreue Süleyman erinnert sich vielleicht noch an dieses Ereignis (hâdise). Das ging dann mehr als einen Monat so weiter. Dann haben ich und der verstorbene (merhum) Galib Bey gezählt und nachgerechnet und sind schließlich zu der Überzeugung gelangt, dass in dem Kästchen sicherlich ein fünf-, sechsfacher Segen (bereket) enthalten war. Daraufhin hatte ich gesagt: "Diese Person ist reich gesegnet (bereket) und von einer aufrichtigen Wahrhaftigkeit (ihlas). Ich nehme an (tahmin), dass diese Person Haci Hafiz war, wenn ich mich noch recht erinnere (tahattur). Inzwischen hat sich heute das Geheimnis (sirr) dieses einzigartigen Segens (bereket) herausgestellt.
اَلْحَمْدُ لِلّٰهِ هذَا مِنْ فَضْلِ رَبِّى
{"Dank sei Gott! Dies ist etwas von der Huld meines Herrn." (Sure 27, 40)}
   Zwischen den Dörfern von Hafiz Ali, welcher der Besitzer (sahib) der "Licht-Fabrik" (nur) ist, und dem Dorf der Gesegneten (mübarek) hat auch das Dorf Sav in meinem Gebet (dua) seinen Platz (mevki) erhalten und genau seit einem Jahr bekommen außer den Lebenden (ahya) nun auch die Toten (emvat) daran ihren Anteil (hisse). 
   So wie die meisten Schüler, die im Dienste der Risale-i Nur stehen, von denen jeder das Wunder (keramet) Gottes und Seine Güte (ikram) auf eine andere Art an sich erfährt, so erlebt auch meine Wenigkeit, eurer Bruder, da er ihrer sehr bedürftig ist, viele verschiedene Arten. Und in letzter Zeit berichten die Schüler in unserer Umgebung nachdrücklich: "Solange wir im Dienst an der Risale-i Nur tätig sind, erfahren wir in ganz offensichtlicher Weise sowohl was unseren Lebensunterhalt, als auch den Frieden in unseren Herzen betrifft, Frohsinn und Erquickung." Ich spüre in mir ganz deutlich, dass selbst mein Ego (nefis) und mein Teufel vor einer solchen Offensichtlichkeit ins Staunen geraten und nur noch schweigen können.    Ihr sollt wissen, dass ich seit mehr als einem Jahr in meinen Gebeten (dua) auch die Frauen, Kinder und Eltern der Schüler (sakird) der Risale-i Nur, die sich mit den Abhandlungen (risale) beschäftigen, mit einschließe. Ein Grund dafür ist der, dass vor allem Sabri und hier und da auch manche Leute mit Kind und Kegel (çoluk ve çocuk) sich unserem Kreis angeschlossen haben.
   Die Gerechtigkeit Gottes (Adalet-i ilahiye) hat jener eher ärgerlichen als bürgerlichen Zivilisation (medeniyet), welche die Islamiyet drangsaliert (ihanet), dergestalt eine geistige Qual (azab-i manevî) zugefügt, dass sie dadurch weit tiefer als die Beduinen und primitive Wilde hinabgestürzt wurden. Sie hat auf ihre Köpfe Bomben, eine beständige Angst (mütemadi korku), Entsetzen (dehset), Chaos (telas) und Ausweglosigkeit regnen lassen (musallat), wodurch hundert Jahre Freuden einer Zivilisation (ezvak-i medeniye), des Fortschritts (terakki), die Genugtuung, andere Völker zu überfallen (tasallut) und die Herrschaft (hâkimiyet) der Engländer und anderer europäischer Machthaber zunichte wurden. Dass es in einer solchen Zeit die notwendigste, wichtigste und allererste Aufgabe (vazife) ist, den Glauben zu retten (imani kurtarmak), zeigen die Verheißungen (besaret) des Qur'ans, die sich auf diese Zeit und dieses Jahr beziehen und uns die frohe Kunde (müjde) der Ayat
فَضْلاً كَبِيرًا ٭ فَضْلُ اللّٰهِ يُؤْتِيهِ مَنْ يَشَاءُ
{"Das ist eine große Huld." (Sure 33, 47) "Das ist die Huld Gottes, die er schenkt, wem immer Er es will." (Sure 5, 54)}
in Form der bedeutendsten Eroberung bringen, d.h. der geistigen Eroberungen (manevî fütuhat) der Risale-i Nur durch den Glauben (iman). 
   Der Glaube (iman) eines Mannes ist der Schlüssel und das Licht (anahtar ve nur) zu einem ewig (ebedî) bestehenden Reich (mülk-ü bâki), so groß wie die Welt (dünya). Wenn das so ist, verspricht die Risale-i Nur einem Menschen, dessen Glaube (iman) bedroht und gefährdet (tehlikeye maruz) ist, in der Tat ein noch nutzvolleres (faideli) Reich als die Herrschaft (saltanat) über die ganze Erde (küre-i arz) zu erobern (fütuhat kazandiran) und ist so mit Sicherheit ein ausdrücklicher Betrachtungspunkt (medar-i nazar) dieser Ayat und dieser Verheißungen (besaret) in unserem Zeitalter (asir). 
   Die Diener und Besitzer (hademe ve sahibler) der Fabriken "Licht und Rose" (Nur ve Gül) gleichen den beiden Augen im Gesicht des Menschen. Äußerlich sind es zwar deren zwei; und doch sehen sie nur wie eines. Wer dagegen schielt, sieht stattdessen zwei Bilder. Dank sei Gott (Lillahilhamd), dass diese beiden lichtvollen Strömungen (cereyan-i nuranî) in vollkommener Einheit (kemal-i ittihat) miteinander sind.
  * * *  بِاسْمِهِ سُبْحَانَهُ وَاِنْ مِنْ شَيْءٍ اِلاَّ يُسَبِّحُ بِحَمْدِهِ
اَلسَّلاَمُ عَلَيْكُمْ وَ رَحْمَةُ اللّٰهِ وَ بَرَكَاتُهُ بِعَدَدِ دَقَائِقِ الْفِرَاقِ
{"Im Namen dessen, der gepriesen sei. Und es gibt kein Ding, das Ihn nicht lobt und preist." (Sure 17, 44). "Der Friede sei mit euch, Sein Erbarmen und Sein Segen nach der Anzahl der Minuten der Trennung."}
   Meine lieben, segensreichen, getreuen, echten Brüder im Geist und in der Seele! 
   Der Grund dessen, weshalb ich auf euren letzen Brief, der mich sehr fröhlich (mesrur) machte, nicht auf dem Weg über Isparta geantwortet habe, ist der, dass meine Korrespondenz (münasebet) mit dem Zentrum (merkez) in Isparta hier überaus aufmerksam verfolgt wird. Zudem nutzen verschiedene Zentren der Risale-i Nur andere Wege, bis (mein Brief) bei euch ankommt.
   Mein lieber Bruder Hüsrev! In meinem letzten Brief sagte ich: "Die Mütter der Hüsrevs sind der Grund dafür, dass die Väter und die Mütter aller Schüler (talebe) seit mehr als einem Jahr in mein Gebet (dua) aufgenommen worden sind. Hütet euch, es falsch zu verstehen. Wie deine Mutter gibt es viele geistige (âhiret) Schwestern dort, die seit zehn Jahren im Kreis der aufrichtigen Schüler (has sakird) der Risale-i Nur sind, d.h. stets wieder neu der Grund dafür wurden, dass die anderen in mein Gebet (dua) aufgenommen werden.
   Ich möchte euch von ein, zwei Vorfällen (hâdise) erzählen, die von den Wundertaten (keramet) der Risale-i Nur in dieser Gegend (havali) in Erscheinung getreten, d.h. unter vielen anderen wie Wassertropfen durchgesickert (teressuhat) sind:
   Erstens: Ein aufrichtiger, schon alt gewordener Schüler (ihtiyar talebe), der Hatib Mehmed (möge Gott sich seiner erbarmen) (Rahmetullahi Aleyh) hieß, schrieb die "Abhandlung für die Alten" (ihtiyarlar Risalesi) ab. Fast schon am Ende der "Elften Hoffnung" (Rica), genau dort, wo von dem Tod des seligen (merhum) Abdurrahman gesprochen wird, schrieb sein Stift: "Lâ ilahe illâ hû" und seine Zunge sprach: "Lâ ilahe illallah" und so setzte er denn mit dem Siegel eines guten Endes (hüsn-ü hâtim) seinen Stempel (hâtem) unter die Seite seines Lebens (sahife-i hayat) und unterzeichnete (imza) mit seinem Tode (vefat) die mit einem Hinweis versehene Kunde (isarî besaret) des Qur'an, dass die Schüler (talebe) der Risale-i Nur mit ihrem Glauben (iman) ins Grab (kabr) gehen werden. (Möge Gott ihn mit Seiner unendlichen Barmherzigkeit segnen.) (Rahmetullahi Aleyhi Rahmeten Vâsia.) 
   Zweitens: Während der Korrekturarbeit (tashih) an dem Inhaltsverzeichnis (fihrist), das ihr abgefasst habt, habe ich zu Tahsin gesagt: "Schreibe ab!", nämlich eine Seite, die ein Kopist (müstensih) versehentlich ausgelassen hatte. So begann er denn mit der Abschrift. Da wurden die tiefschwarze Tinte und der saubere Stift, als ein Zeugnis (hüccet) dafür, dass der Zweite Band des Verzeichnisses, das ihr abgefasst habt, angenommen worden ist (makbuliyet), überraschend zu einem wunderschönen Rot. Bis zur halben Seite betrachteten wir diesen erstaunlichen Vorfall (garib hâdis) in Bewunderung (taaccüb); danach wurde die Tinte erneut wieder tiefschwarz. Die andere Hälfte der Seite wurde also mit dem gleichen Stift aus demselben Tintenfass völlig schwarz geschrieben. Einmal erlebten wir in Barla in einer Villa in den Gärten (kösk) mit Samli, Mes'ud und Süleyman als Zeugen (müsahede) das gleiche Ereignis (hâdise) in einer ähnlichen Form. Es war dies wie folgt:    Da ich sie nicht mochte, habe ich dort einen Teil der schwarzen Tinte weggegossen; da verwandelte sich der Rest auf einmal in ein wunderschönes Rot, das mir sehr gefiel. Das hat die Schreiber (kâtib) der Risale-i Nur begeistert (sevk) und führte uns eine Spitze (uc) in der Kette der Wunder (silsile-i keramet) gleich einem Tropfstein (teressuh) vor Augen.
  * * * 
  Eine wichtige Ermahnung an alle meine Mitbrüder 
  Es handelt sich hier um zwei Dinge: 
   Thema eins: Hier die wichtigste Aufgabe derer, die sich mit der Risale-i Nur befassen, sie niederschreiben oder abschreiben lassen und so zu ihrer Verbreitung beitragen: Wer sie schreibt, oder schreiben lässt oder sie liest, der empfängt den Namen eines "Schülers der Risale-i Nur". In diesem Namen nimmt er vierundzwanzig Stunden täglich vielleicht hundert Mal und manchmal noch mehr an den Segnungen meiner Gebete teil, die ich mit meinen eigenen Worten verrichte. Er hat seinen Anteil an den geistigen Schätzen und bekommt wie Tausende meiner kostbaren Brüder, die beten, wie ich bete und alle Risale-i Nur-Schüler seinen Anteil an ihren Gebeten und Verdiensten.
   Ich schwöre und versichere: Wer eine kleine Risala niederschreibt und sie dabei selbst versteht, ist mir so wie einer, der mir ein großes Geschenk gemacht hat. Ja, jede einzelne Seite macht mich genauso glücklich wie ein Okka (= 1 kg) Zucker.
   Thema zwei: Leider versetzen die Feinde der Risale-i Nur unter Dschinnen und Menschen, die keinen Glauben haben und kein Erbarmen kennen, weil sie nun einmal der Kraft eines solchen Zeugnisses, das fest ist wie Burgen aus Stahl und stark wie ein diamantenes Schwert, nichts entgegenzusetzen haben, ihre Schläge durch besonders geheime Intrigen und mit noch anderen, versteckten Methoden, über die man nichts erfährt. Sie möchten damit den Schreibern ihre Freude an der Arbeit verderben, ihnen den Mut nehmen und sie vom Schreiben abbringen und greifen sie an wie der Teufel. Besonders hier ist die Not sehr groß. Es gibt nur wenige Schreiber. Unsere Feinde sind sehr aufmerksam und manche Schüler vermögen ihnen keinen Widerstand entgegenzusetzen. So berauben sie das Land in gewissem Grade seiner Lichter.    Wer mich gerne einmal besuchen und mit mir über die Natur der Wahrheit sprechen möchte, der mag irgendeine Risala aufschlagen und er wird nicht mir, sondern seinem Meister begegnen, der ein Diener des Qur'an ist und er wird aus der Wahrheit des Glaubens eine besinnliche Unterrichtsstunde empfangen.
  Aufgrund einer geistigen Eingebung (manevî bir ihtar) schreibe ich euch hier ein, zwei feinsinnige Anmerkungen (mes'ele): 
   Erstens: Es hat heute keineswegs mehr den Anschein, als wären im vergangenen Heiligen Ramadan (Ramazan-i Serif) sehr viele Gebete (dua), die für die Sicherheit und Rettung (selâmet ve necat) der Leute der Tradition (Ehl-i Sünnet) dargebracht wurden, offensichtlich angenommen (asikâre kabul) worden. Mir wurden dafür zwei besondere Gründe eingegeben (ihtar): 
   Erstens: Es ist eine eigenartige Besonderheit {(Anmerkung): das heißt, man bevorzugt, obwohl man den Diamanten (elmas) als Diamanten erkennt, stattdessen dennoch ein Stück Glas.} unserer Epoche (asr). 
   Es ist der außerordentliche Leichtsinn (safderunluk) einiger Muslime (ehl-i islâm) in dieser Epoche (asir), dass sie selbst noch entsetzlichen Mördern (câni) großzügig verzeihen. Wenn sie eine einzige gute Tat (hasene) von jemandem sehen, der neben einer einzigen guten Tat Tausende Bosheiten begangen und Tausende geistige und materielle Rechte der Diener Gottes (hukuk-u ibadi) verletzt hat, ergreifen sie für ihn in gewisser Weise Partei. Auf diese Weise bilden die Irrgläubigen (ehl-i dalalet ve tugyan) und Rebellen gegen Gott, deren nur absolut wenige (ekall-i kalil) sind, durch solche leichtgläubigen Parteigänger eine Mehrheit und tun so, als erlaube (fetva) die Bestimmung Gottes (kader-i ilahiye) die konstante Fortdauer (idame), ja schlimmer noch (tesdid), jene Unglücke, welche die Allgemeinheit betreffen (musibet-i âmme) und aus den Fehlern der Mehrheit entstehen. Dann sagen sie, wir hätten dies so verdient (müstehak). Und obwohl man den Diamanten kennt (wie das Jenseits und den Glauben) ist es in der Tat in absoluten Notfällen (zaruret-i kat'iyye) gesetzlich erlaubt (ruhsat-i ser'iye), ihm ein Stückchen Glas (wie die Welt und irdische Güter) vorzuziehen. Es vorzuziehen, wenn das Übel (ihtiyaç) nur gering ist, aus reiner Lust und Laune (heves), oder Habgier (tama'), oder aus bloßer Angst (korku), ist eine törichte Unwissenheit (eblehane bir cehalet) und ein reines Verlustgeschäft (hasaret), für das man nur noch eine Ohrfeige verdient (müstehak). Geht es darum, einmal großzügig zu sein (âlîcenabane) und zu verzeihen (afvetmek), so darf dies nur der, der von dem Verbrechen (cinayet) selbst betroffen ist. Ihm allein steht es zu, auf seinen Rechtsanspruch (hakk) zu verzichten. Wer jedoch kein Recht (hukuk) hat, die Verbrecher (câni), die das Recht anderer missachtet haben, mit Nachsicht (afuvkârane) zu betrachten, macht sich ansonsten zum Teilhaber (serik) dieser Ungerechtigkeit.
   Zweiter Grund: Da es mir nicht erlaubt (izin) ist, darüber zu schreiben, ist über diesen nichts geschrieben worden.    Zweite Anmerkung: 
   Meine lieben Mitbrüder! Da die Ausdeutungen der Überlieferungen (rivayetlerin tevilleri), die über die Ereignisse der Endzeit (âhirzamanin hâdisati) auf uns gekommen sind, sich als wahr und richtig (mutabik) herausgestellt haben, habe ich im Gefängnis (Eskisehir hapishane) begonnen, darüber zu schreiben,in der Absicht, das Geheimnis und die Weisheit (sirr ve hikmet) zu erklären, die sich dahinter verbirgt, dass die Gelehrten (ehl-i ilim) und die Gläubigen (ehl-i iman) sie nicht sehen und erkennen können. Ich habe ein, zwei Seiten darüber geschrieben, dann fiel der Vorhang und (die Arbeit) wurde abgebrochen.
   In diesen letzten fünf Jahren versuchte ich (müteveccih) fünf, sechs Mal, diese Anmerkung (mes'ele) zu schreiben. Es wollte mir jedoch nicht gelingen (muvaffak). Mir wurde lediglich eingegeben, dass ich einen Vorfall (hâdise) erklären soll, bei dem die Einzelheiten dieser Anmerkung (mes'elenin teferruati) mich persönlich betreffen. Es ist dies wie folgt:
   Zu Beginn der Deklaration der Konstitutionellen Monarchie (23.7.1908) und noch lange vor dem Erscheinen der Risale-i Nur verkündigte ich immer, um die Verzweiflung (me'yusiyet) der Gläubigen (ehl-i iman) zu überwinden (izale), mit einer großen (kuvvet) Hoffnung und Überzeugung (ümid ve itikad) die gute Nachricht (müjde), indem ich sagte: "Es gibt da in der Zukunft (istikbal) Licht (isik). Ich sehe schon einen hellen Streifen (Nur)." Ja sogar schon vor der Deklaration der Konstitutionellen Monarchie (Hürriyet) pflegte ich meinen Schülern (talebe) solche guten Nachrichten (besaret) zu überbringen. Wie der verstorbene (merhum) Abdurrahman in meiner Biographie (Tarihçe-i Hayat) geschrieben hatte, habe ich auch in meinen Eingebungen (Sünuhat) und anderen Abhandlungen (risale) bereits gesagt: "Ich sehe ein Licht" (isik) und bin so all diesen furchtbaren Ereignissen (hâdisat) in dieser Hoffnung (ümid) entgegengetreten (mukabele) und habe ihnen Widerstand geleistet. Damals dachte auch ich wie jeder andere, dass dieses Licht (isik) in der Welt der Politik (siyaset âlemi) und im sozialen Leben (hayat-i içtimaiye) der Muslime und in einem sehr umfangreichen Kreis (tasavvur) zu finden sei. Im Gegensatz dazu verleugneten (tekzib) mich die Weltereignisse (hâdisat-i âlem) mit dieser Nachricht (ihbar) und meiner Kunde (besaret) aus dem Verborgenen (gayb) und zerbrachen so meine Hoffnungen (ümid). 
   Überraschend kam auf eine Weise, die mir eine sichere Überzeugung (kat'î kanaat) verlieh, eine Inspiration aus dem Verborgenen (ihtar-i gaybî) in mein Herz (kalb). Da wurde mir gesagt: "Hattest du früher immer wieder mit ernsthaftem Interesse (alâka) wiederholt und gesagt: "Es gibt da ein Licht (isik). Wir werden die Erleuchtung (Nur) schauen.", so steht hinter diesem Ausdruck (tevil), dem Kommentar (tefsir) und der Deutung (tabir) deiner frohen Botschaft (müjde), was euch betriftt, ja sogar hinsichtlich des Glaubens (iman) und der islamischen Welt als das Wichtigste die Risale-i Nur. Dieses Licht (Nur) ist es, das dich stets so intensiv beschäftigt (alâkadar) hat und es ist dieses Licht (isik), das der Anfang und der Botschafter (mukaddeme ve müjdeci) glückseliger (mes'udane), religiöser (dindarane) Verhältnisse (halet) und Situationen (vaziyet) war, die auch von früher her nach deiner Vorstellung (tahayyül) und deiner Schätzung (tahmin) im großen Kreis, ja vielmehr in der Welt der Politik (siyaset âlemi), gesehen wurde. Damals versuchtest du, dir dieses heraufdämmernde Licht (muaccel isik) und jenes zukünftige Glück (müeccel saadet) vorzustellen (tasavvur) und suchtest es durch das Tor der Politik (siyaset kapisi). 
   Vor dreißig Jahren hattest du bereits dieses Gefühl der Vorsehung (hiss-i kabl-el vuku) verspürt. Wenn man jedoch einen schwarzen Ort durch einen roten Schleier betrachtet, erscheint einem das Schwarze in der Tat als rot. Das hast du ganz richtig gesehen, jedoch falsch ausgedeutet. Da hat dich die Faszination der Politik (siyaset cazibesi) getäuscht."
  * * *  بِاسْمِهِ وَاِنْ مِنْ شَيْءٍ اِلاَّ يُسَبِّحُ بِحَمْدِهِ
اَلسَّلاَمُ عَلَيْكُمْ وَ رَحْمَةُ اللّٰهِ وَ بَرَكَاتُهُ بِعَدَدِ عَاشِرَاتِ دَقَائِقِ عُمْرِكُمْ فِى الدُّنْيَا وَاْلآخِرَةِ آمِينَ
{"Im Namen dessen, der gepriesen sei. Und es gibt kein Ding, das Ihn nicht lobt und preist." (Sure 17, 44). "Der Friede sei mit euch, Sein Erbarmen und Sein Segen nach der Anzahl der Minuten und Sekunden in eurem Leben im Diesseits und im Jenseits."}
   Meine lieben getreuen Brüder und meine zum Dienst am Qur'an befähigten und begeisterten Gefährten! 
   Diesmal hat das geistige Geschenk (manevî hediye) eurer Stifte (kalem) über meine Erwartungen (me'mul) hinaus bewiesen (isbat), dass es unter euch anstelle eines alten, schwachen und hilflosen Said viele junge (genç), standhafte (kavî) und fähige (iktidarli) Saids gibt. Es wohnt in ihnen der gleiche Geist (ruh), die gleiche Sprache (ifade), der gleiche Glaube (iman)... Gott sei unendlicher Lobpreis und Dank (sükür ve sena), dass der barmherzige Herr (Rabb-i Rahîm) euch für die Risale-i Nur zu Beschützern (hâmi) und Verbreitern (nasir), zu Herren (sahib) und Schülern (sakird) gemacht (ihsan) hat. Trotz aller für uns so äußerst schwierigen Umstände (müskilât) verlieh Er euch dennoch Erfolg in Seinem heiligen Dienst (kudsî hizmet). 
   Da Zeit und Ort (zaman ve zemin) mir ein längeres Gespräch, das ich so gern (müstak) mit euch führen möchte, nicht erlauben, muss ich mich hier nun kurz fassen und grüße jeden Einzelnen von euch Tausend Mal aus tiefstem Herzen und ganzer Seele (ruh u canim) und wünsche euch Frieden (selâm). Wie wunderbar hat Gott doch alles gefügt (mâsâallah)! Möge Er euch segnen (bârekâllah)! 
   Euer Bruder, der in diesen segensreichen heiligen drei Monaten (suhur-u selâse) eurer Gebete (dua) dringend bedarf
  Said Nursî 
  * * * 
  Eine wichtige Hadith, der von der Endzeit berichtet: 
لاَ تَزَالُ طَائِفَةٌ مِنْ اُمَّتِى ظَاهِرِينَ عَلَى الْحَقِّ حَتَّى يَاْتِىَ اللّٰهُ بِاَمْرِه
{"Aus meiner Gemeinschaft wird eine Schar siegreich auf dem Recht fortbestehen bis der Jüngste Tag anbricht."}
   In der zweiten Stunde am zehnten Tag im heiligen Monat Ramadan (Ramazan-i serif) kam mir plötzlich diese heilige Hadith wieder in Erinnerung (hatir). Vielleicht aufgrund dessen, dass ich darüber nachgedacht habe, wie lange die Schar der Schüler (sakirdler) der Risale-i Nur noch fortbestehen wird, wurde mir eingegeben (ihtar): 
لاَ تَزَالُ طَائِفَةٌ مِنْ اُمَّتِى
{"Aus meiner Gemeinschaft wird eine Schar siegreich fortbestehen."}
(Die Verdopplung wird mitgezählt, die Nunation dagegen nicht.) Der numerische Wert (makam-i cifrî) dieses Abschnitts (fikra) macht 1542 und weist damit auf das Ende dieses Fortbestehens hin.
لاَ يَعْلَمُ الْغَيْبَ اِلاَّ اللّٰهُ
{"Das Verborgene kennt niemand außer Gott."} ظَاهِرِينَ عَلَى الْحَقِّ
{"Auf dem Recht bestehend"}
(die Verdopplung wird mitgezählt).
   Auch dieser Abschnitt macht in seinem numerischen Wert 1506 und weist beinahe als chiffriert darauf hin, dass sie bis zu diesem Jahr (tarih) in der Öffentlichkeit auftreten (zahir ve asikârane), ja sogar siegreich (galibane) sein wird; dann jedoch nach einer Niederlage (maglubiyet) nur noch versteckt ihre Aufgabe der Erleuchtung (vazife-i tenvi) fortsetzen wird.
وَ الْعِلْمُ عِنْدَ اللّٰهِ لاَ يَعْلَمُ الْغَيْبَ اِلاَّ اللّٰهُ
{"Das Wissen ist bei Gott. Das Verborgene kennt niemand außer Gott."}
حَتَّى يَاْتِىَ اللّٰهُ بِاَمْرِهِ
{"bis der Jüngste Tag anbricht."}
(die Verdopplung wird mitgezählt). Auch dieser Abschnitt macht in seinem numerischen Wert 1545 und weist auf den Anbruch des Jüngsten Tages hin.
لاَ يَعْلَمُ الْغَيْبَ اِلاَّ اللّٰهُ
{"Das Verborgene kennt niemand außer Gott."}
   Es ist zu bemerken und zu bestaunen (cây-i dikkat ve hayret), dass diese drei Abschnitte (fikra) übereinstimmend das Jahr 1500 aufweisen. Somit weisen sie mit den Jahren 1506 bis 1542, 1545 in ihrer Entsprechung und Übereinstimmung (tetabuk ve tevafuk) in ganz und gar sinnvoller (manidar), verständlicher (makul) und weisheitsvoller (hikmetli) Art auf drei gewaltige Umwandlungen (inkilab-i azîm), wenn auch zu ziemlich verschiedenen Zeiten, hin. Diese Hinweise (îma) sind zwar nur eine Übereinstimmung (tevafuk) und gelten nicht als Beweis (delil) und sind keineswegs absolut (kuvvetli) zu nehmen, aber da es mir plötzlich eingegeben (ihtar) wurde, haben sie mich dennoch überzeugt (kanaat). Außerdem kann niemand den Jüngsten Tag (kiyamet) mit Sicherheit voraussagen; dennoch kann man mit solchen Hinweisen (îma) zu einer persönlichen Überzeugung und einer an Sicherheit grenzenden Wahrscheinlichkeit (galib ihtimal) gelangen.
   Der Abschnitt (fikra) aus der Sure Fatiha
اَلَّذِينَ اَنْعَمْتَ عَلَيْهِمْ
{"diejenigen, welche dein Wohlgefallen gefunden haben (sirat-i müstakim)",}
welcher die große Schar der Leute beschreibt, die auf dem rechten Weg sind, stimmt - ohne die Verdopplung mitzuzählen (seddesiz) - mit dem Jahr 1506 oder 1507 ganz genau mit dem Zahlenwert des Abschnitts (makamina tevafuk) 
ظَاهِرِينَ عَلَى الْحَقِّ
{"dem Recht bestehend"}
überein und entspricht seiner Bedeutung (manasina tetabuk). Wenn die Verdopplung (sedde) mitgezählt wird, stimmt der Zahlenwert mit dem Abschnitt
لاَ تَزَالُ طَائِفَةٌ مِنْ اُمَّتِى
{"Aus meiner Gemeinschaft wird eine Schar siegreich fortbestehen."}
mit drei sinnvollen Unterschieden voll überein (manidar farkla tam muvafakat), und auch die sinngemäße Entsprechung (manen mutabakat) bekräftigt den Hinweis dieser Hadith (bu hadîsin îmasi) und steigert (teyid) ihn bis zum Grad einer Chiffre (remz). Das Wort "auf dem rechten Weg" (sirat-i müstakim), dass in verschiedenen Ayat im Qur'an gebraucht wird, weist in seiner chiffrierten Bedeutung (mana-yi remzi) auf die Risale-i Nur mit seinem Inhalt und Zahlenwert (manaca ve cifirce îma) hin, wodurch mit einem, der Chiffre annähernden Hinweis (îma) demonstriert wird, dass die Schar der Schüler (sakird) der Risale-i Nur in der Endzeit (âhirzaman) am Schluss dieser gewaltig großen Schar (taife-i kübra-i a'zam) zu einer akzeptierten Gruppe (hizb-i makbul) werden wird, so wie mir plötzlich und unerwartet eingegeben (ihtar) wurde.
اَلْعِلْمُ عِنْدَ اللّٰهِ لاَ يَعْلَمُ الْغَيْبَ اِلاَّ اللّٰهُ
{"Das Wissen ist bei Gott. Das Verborgene kennt niemand außer Gott."}
  * * *     Meine lieben Mitbrüder! 
   Gerade jetzt in dieser Stunde, während ich noch aus dem Qur'an las, wobei mich eine Ayah aus der Sure "Ibrahim" beschäftigte, welche mit der Risale-i Nur in engem Zusammenhang steht, brachte Emin den Brief, den er euch senden wollte. Wegen unserer knappen Zeit konnte in diesem Abschnitt nur ein kleiner Tropfen (katrecik) aus dem Meer dieser umfangreichen Ayah angeführt werden. Wir haben ihn innerhalb weniger Minuten geschrieben. So blieb denn für eine Korrektur keine Zeit mehr. So bitte ich euch denn deswegen um eure Nachsicht (kusura bakmayiniz). 
  * * * 
بِاسْمِهِ مَنْ تُسَبِّحُ لَهُ السَّمٰوَاتُ السَّبْعُ وَاْلاَرْضُ وَمَنْ فِيهِنَّ وَاِنْ مِنْ شَيْءٍ اِلاَّ يُسَبِّحُ بِحَمْدِهِ
اَلسَّلاَمُ عَلَيْكُمْ وَ رَحْمَةُ اللّٰهِ وَ بَرَكَاتُهُ بِعَدَدِ عَاشِرَاتِ دَقَائِقِ اَيَّامِ الْفِرَاقِ
{"Im Namen dessen, den die sieben Himmel und die Erde preisen und alles, was darinnen ist. Und es gibt kein Ding, das Ihn nicht lobt und preist." (Sure 17, 44) "Der Friede sei mit euch, Sein Erbarmen und Sein Segen nach der Anzahl der Minuten und der Sekunden, der Tage der Trennung." (der Trennung des Meisters von seinen Schülern)}
   Meine lieben, getreuen, zuverlässigen und standhaften Brüder! 
   Hunderttausend Mal Lob und Dank sei Gott dem Gerechten (Cenab-i Hakk) dafür, dass Er getreue (sadik), aufrichtige, fleißige Leute wie ihr es seid, um die Risale-i Nur versammelt, sie im Dienst (hizmet) des Glaubens (iman) und des Qur'an miteinander verbindet und sie mit euren mächtigen und lichtvollen Stiften (kuvvetli ve nurlu kalem) arbeiten lässt.
   Meine lieben Mitbrüder! Diesmal hat mich eure Sendung (irsalat) so sehr glücklich und dankbar (memnun ve minnetdar) gemacht, dass jede Seite mir als ein kostbares Geschenk (hediye) und ein wunderbarer Brief erschien. Mein Kummer (hüzün) und meine Sorgen (gam) verschwanden und mein Herz (kalb) erfüllte sich mit Freude und Frohsinn (sürur ve sevinç). Möge Gott der allbarmherzige Erbarmer (Cenab-i Erhamürrâhimîn) sich nach der Anzahl der Buchstaben (dieser Bücher) eurer erbarmen (rahmet) und mit euch zufrieden (razi) sein.
   Mein lieber Bruder Hâfiz Ali! Einmal in Barla während ich in einer Freitagsnacht betete (Cuma gecesi dua ederken), hörte ich zweimal eindeutig (sarihan) deine Stimme "âmîn" sagen. Da drehte ich mich um und fragte: "Wann kam Hafiz Ali?" Die Brüder sagten: "Er ist nicht hier." Nun kann ich aber aufgrund dieses Ereignisses (vakia) sagen, dass das Hören deines "âmîn" zu meinem Gebet (dua) aus einer drei-, vierstündigen Entfernung und deine Abschriften, die von einer dreißigtägigen Entfernung zu mir gekommen sind (mesaf), um für meine schwache Einladung, mit mir zu beten (davet ve dua), hier als ein kräftiges und wirksames (kuvvetli ve tesirli) "âmîn" gelten, mir zu Hilfe (imdad) geeilt sind und für mich eine sehr bedeutsame Übereinstimmung (manidar bir tevafuk) darstellen.    Mein lieber getreuer Sabri! Nachdem ich an deinem Körper (= deinem Fuß) das Siegel meiner Bruderschaft (kardesligimin sikkesi) gesehen hatte, {ein anatomisches Unterscheidungsmerkmal} entstand in meinem Herzen (kalb) das Gefühl der Vorsehung (hiss-i kabl-el vuku): Dieser Mann (zât) wird mir zu einer wichtigen Zeit einen sehr bedeutenden brüderlichen Dienst (kardeslik) erweisen. Und das ist dir auch gelungen (muvaffak). Du hast ihn mir erwiesen (oldun, yaptin). Möge Gott mit dir ewig zufrieden sein (Allah razi olsun). 
   Ich hatte Abdülmecid eine Nachricht über den Fünften Strahl (Besinci Sua'i haber) gegeben, aber keine Antwort bekommen. Vielleicht hat man dort aus Vorsicht (ihtiyat) geschwiegen. So habe ich ihm denn nichts geschickt. Ihr solltet also deswegen erst einmal mit ihm korrespondieren (muhabere). Danach könnt ihr ihn ihm zusenden. Wenn ihr mir die Abhandlung für die Kranken (Hastalar Risalesi) senden wollt, wäre es besser, wenn auch die Abhandlung für die Alten (ihtiyarlar Risalesi) gleich mit dabei wäre. Tausend Grüße (selâm) allen meinen aufrichtigen Brüdern, die mir in eurem Brief Grüße (selâm) gesandt haben.
   Dieser Tage vernahm ich im Lauschen meines Herzens den folgenden Frage- und Antwortwechsel. Daraus möchte ich Ihnen hier eine Zusammenfassung geben: 
   Da sagte jemand: "Die allseitigen Vorbereitungen (tahshidat) der Risale-i Nur und ihr umfassender Einsatz aller Kräfte für Glaube (iman) und Einheit (tauhid) werden noch ständig verstärkt. Doch selbst den hartnäckigsten Atheisten zum Schweigen zu bringen, würde schon ein Hundertstel genügen. Warum aber sucht sie dann noch so fieberhaft nach immer neuen Beweisgründen (tahshidat)? "
   Man gab ihm zur Antwort: "Die Risale-i Nur bessert nicht nur kleinere Schäden wieder aus, sie setzt keine Hütte wieder in Stand, sondern wirkt einer umfangreichen Zerstörung an einer weitläufigen Burg entgegen, die den Islam umfasst und deren Steine groß wie die Berge sind. Sie bemüht sich nicht nur darum, das Herz eines einzigen Menschen und sein persönliches Gewissen zu heilen, sondern das Herz des (islamischen) Volkes und das Denken der Allgemeinheit, dem durch die Verderben bringenden Mittel und Geräte, die schon tausend Jahre lang vorbereitet und angesammelt worden sind, so fürchterliche Wunden geschlagen wurden und das Gewissen der Allgemeinheit (= Muslime), das durch den Zusammenbruch der islamischen Grundsätze, Bewegungen und Kennzeichen (Sheair), welche ein Zufluchtsort der (islamischen) Gemeinschaft im Allgemeinen und der einfachen Gläubigen im Besonderen war, allmählich verdorben worden ist, durch das Wunder des Qur'an und seine tiefen Wunden mit den Mitteln und Möglichkeiten des Qur'an und des Glaubens zu heilen. Gegen solche allgemeine fürchterliche Zerstörung, gegen solche Verwundungen und Verletzungen ist es sicherlich notwendig, Zeugnisse von unumstößlicher Wahrhaftigkeit und Beweismittel so stark wie die Berge zu finden, erprobte Heilmittel in der Wirksamkeit von tausend Gegengiften und zahllose Medikamente. Diese Aufgabe erfüllt die Risale-i Nur, entstanden in unserer Zeit, inspiriert durch das Wunder, ein Wunder, das die Verkündigung des Qur'an ist, und die ein Fahrzeug ist des Fortschritts und der Entwicklung auf den Stufen des Glaubens." Dies ist der Sinn eines langen Gesprächsablaufes, den ich zur Gänze mit angehört habe. Er erfüllte mich mit grenzenloser Dankbarkeit. Dies ist jedoch hier nur eine kurze Zusammenfassung.    Aufgrund dieses Ereignisses (hâdise) möchte ich einen Vorfall (vakia) erklären, der mir in den letzten Tagen wieder einfiel (hatir): 
   Während ich am Schluss der Rezitation nach dem Gebet (namaz tesbihati) dreiunddreißig Mal die Formel der Einheit (kelime-i tevhidi) wiederholte, kam mir ins Herz: eine heilige Hadith (Hadîs-i serif) besagt: "Manchmal gilt eine Stunde Nachsinnen (tefekkür) genauso viel wie ein Jahr der Anbetung (ibadet)." Diese Stunde dient der Risale-i Nur. "Bemühe dich also, dir diese Stunde zu ermöglichen!", so wurde es mir eingegeben (ihtar). Und so dauerte - wenn auch nicht direkt beabsichtigt (ihtiyarsiz) - ein besinnliches Gespräch (tefekkürî bir tekellüm), das eine Zusammenfassung der beiden Kapitel (tefsir) des Großen Zeichens (Âyet-i Kübra) ist, welche die beiden Kommentare zur Großen Ayah (âyet-ül kübra) aus dem Qur'an sind, genau eine Stunde. Dabei habe ich bemerkt, dass es aus einem wunderbaren Geheimnis (sirr), ausgewählt (müntehab) aus der Zusammenfassung (hülâsa) des ersten Kapitels (Birinci Makam) des Großen Zeichens (Âyet-ül Kübra), das ich euch übersandt habe, und aus lichtvollen (nurlu) und wohlgestalteten Abschnitten (tatli fikra), abgeleitet aus dem arabischen 29. Blitz (Yirmidokuzuncu Lem'a-i Arabiye), zusammengesetzt ist. Ich habe angefangen, es in vollkommener Freude (kemal-i lezzet) jeden Tag nachsinnend (tefekkürle) zu lesen. Nach ein paar Tagen kam mir in Erinnerung (hatir): Da die Risale-i Nur nun einmal ein Wegweiser (mürsid) in dieser Zeit ist, kann sie für ihre Schüler (talebe) zugleich auch ein großes Gebet (vird-i ekber) sein. So habe ich denn zu meinem Stift (kalem) gegriffen. Ich hatte mir schon lange vorgenommen (niyet), aus mehr als Tausend Ayat des Qur'an, welche spezielle Quellen (hususî menba) und eine Fundgrube aller Abhandlungen sind, anhand dieser Hinweise (isaret), die ich bereits in meinem Qur'anexemplar gemacht hatte, einen großen Auszug (Hizb-i A'zam) aus dem Qur'an zu machen. Nun habt ihr das Recht, das ich diesen großen Abschnitt (hizb-i a'zam) und dieses große Gebet (vird-i ekber) bei passender Gelegenheit auch an euch sende, damit auch die Gefolgschaft (mensub) der Risale-i Nur an dem einen oder anderen segensreichen Tag die Gelegenheit (hakkiniz) hat, ihn zu lesen. Möge Gott es so wollen (insâallah), dass er in Kürze an euch abgeschickt werden wird. Um einige Wörter zu übersetzen und einen Teil der Zusammenhänge verständlich (tefhim) zu machen, möchte ich, wenn ich dazu die Zeit finde, dem noch so etwas wie eine kurze Anmerkung (hasiye) hinzufügen.
   Allen Brüdern und allen Gefährten im Dienst (hizmet) am Qur'an in Sehnsucht und Wunsch (hasret ve istiyak) nach einem Wiedersehen
   Tausende Grüße (selâm). 
  Stets eurer Gebete bedürftig 
  Said Nursî 
  * * * 
   Meine lieben Mitbrüder! 
   Obwohl ihr es eigentlich verdient (hakkiniz) hättet, dass ich jeden Tag einen langen Brief an euch schreibe, wartet leider ein Brief, den ich vor drei Jahren geschrieben habe, noch bis heute darauf, ihn an euch abzusenden. Er steckt noch immer in der Tasche meiner alten Jacke, d.h. die Risale-i Nur flößte den Atheisten (dinsizler) unter den Weltleuten (ehl-i dünya) ein so großes Entsetzen (dehset) ein, dass sie uns ständig unter Druck setzen, obwohl ich mich gar nicht in ihre weltlichen Angelegenheiten (dünyalar) einmische. Wie dem auch sei...
   Meinen standhaften (sebatkâr), aufrichtigen Brüdern, die ich niemals vergessen kann, besonders auch den zuverlässigen, getreuen (vefadar siddik) Brüdern in meiner zweiten Heimat Barla, sende ich viele herzliche Grüße (selâm) und bete (dua) für sie.    Mit tausenderlei Sehnsüchten und Wünschen (hasret ve istiyak) an euch denkend und sich in vierundzwanzig Stunden vielleicht hundert Mal im Gebet (dua) an euch erinnernd (tahattur) und eurer Gebete bedürftig
  Said Nursî 
  * * * 
بِاسْمِهِ سُبْحَانَهُ اَلسَّلاَمُ عَلَيْكُمْ
{"Im Namen dessen, der gepriesen sei. Friede sei mit euch."}
   Oh meine opferwilligen Brüder! 
   Ich möchte mit euch vier, fünf Worte besprechen:
   Erstens: Aufgrund der Begeisterung und der Freude (sevk ve sürur), die mir auch diesmal wieder eure Briefe bereitet haben, sage ich: nachdem ich eure vollständige Treue (sadakat), Einsatzfreude (gayret), Standhaftigkeit (sebat) und Unerschütterlichkeit (metanet) im Dienst (hizmet) am Qur'an gesehen habe, bin ich bereit, in vollkommener Ruhe des Herzens (istirahat-i kalb) dem Tod (mevt) und der Stunde des Abschieds (ecel) entgegenzusehen und dann kann ich voll Freude (sürur) sagen: "Nach mir seid ihr nun da und das genügt.", und so von dieser Welt (dünya) Abschied (veda) nehmen.
   Zweitens: Die Abschrift (tebyiz) des "Großen Zeichens" (Âyet-ül Kübra) zeigt hier genauso wie die Abschrift des "Großen Zeichens" vor einem Jahr dort eine symmetrische Übereinstimmung (tevafuk). Die Entsprechung beider Übereinstimmungen (tevafukun tetabuk) dem Zufall zuzuschreiben, ist ein Ding der Unmöglichkeit... sie erleuchtet und bestätigt (tenvir ve tasdik) besonders die geistige (gayb) Unterschrift (imza) der Übereinstimmung der dreiunddreißigmaligen Formel der Einheit (kelime-i tevhid) {in dem Schriftbild der vorliegenden Kopie} durch den Stift des Schreibers, dessen Stift dem Schwert "Zülfikar" gleicht.
   Drittens: fehlt
   Viertens: Seit drei Jahren bin ich hier von allem und jedem völlig abgeschnitten. Da ich unter einem unerträglichen Druck (tahammülsüz tazyik) stehe, konnte ich nicht mit euch korrespondieren (muhabere). Die Ängste und Verdächtigungen (evham) hier sind beispiellos. Ihr sollt deshalb soweit wie möglich nicht sagen, dass die "Kennzeichen der Endzeit" (Esrat-üs Saat) von hier gekommen sind. Ihr sollt stattdessen sagen: "Dies hier ist eines seiner Werke (eser), das von einem anderen Ort in unsere Hände gelangt ist."
  * * *  بِاسْمِهِ مَنْ تُسَبِّحُ لَهُ السَّمٰوَاتُ السَّبْعُ وَاْلاَرْضُ وَمَنْ فِيهِنَّ وَاِنْ مِنْ شَيْءٍ اِلاَّ يُسَبِّحُ بِحَمْدِهِ
اَلسَّلاَمُ عَلَيْكُمْ وَ رَحْمَةُ اللّٰهِ وَ بَرَكَاتُهُ
{"Im Namen dessen, den die sieben Himmel und die Erde preisen und alles, was in ihnen ist. Und es gibt kein Ding, das Ihn nicht lobt und preist." (Sure 17, 44) "Der Friede sei mit euch, Sein Erbarmen, Sein Segen."}
   Meine lieben aufrichtigen, opferwilligen und getreuen Brüder! 
   Aufgrund eures diesmaligen so wertvollen geistigen Geschenkes (manevî hediye), das alle meine Erwartungen übertraf (fevkalme'mul), fielen mir (hatira) drei, vier sehr kleine Punkte (mes'ele) ein:
   Erstens: In dem Buch, in dem das dritte Wunder Alis (Keramet-i Aleviye, mit dem Gott zufrieden sein möge) erklärt wird, steht geschrieben, dass in den Abhandlungen (risale) nur zwei Abschnitte als Anhang (zeyl) angefügt worden sind. Hier werden diese Abschnitte (zeyl), welche die Form einer Abhandlung (risale sekline) angenommen haben, als Anhang bezeichnet. Was die anderen Abschnitte im Anhang betrifft, so werden sie hingegen als Schlussworte (hâtime), Ergänzungen (ilâve) und Anmerkungen (hasiye) betrachtet.
   Zweitens: Es war mir bisher noch nicht in den Sinn (hatir) gekommen, in Anbetracht des "Großen Gebetes" (vird-i ekber), {seine eigene, arabisch geschriebene Zusammenfassung dieser beiden Kapitel (A.d.Ü.)} entstanden aus den beiden Kapiteln des "Großen Zeichens" (Âyet-ül Kübra), zu sagen, dass der "Zwanzigste Brief" (Yirminci Mektub) und das "Zweiunddreißigste Wort" (Otuzikinci Söz) die wichtigsten Abschnitte daraus so gut erklären (beyan) und übersetzen, dass dem nichts (ihtiyaç) weiter hinzuzusetzen bleibt. Obwohl ich eigentlich die Absicht (niyet) hatte und auch versprochen (va'det) hatte, mich noch um eine Übersetzung zu bemühen, wurde ich nun nicht mehr dazu in Dienst (istihdam) gestellt.
   Drittens: Da die Risale-i Nur sich von mir trennte und ich auch von ihrem Erleuchtungsbereich (daire-i tenvir) {d.h. seine Bücher standen ihm nicht zur Verfügung (A.d.Ü.)} weit entfernt geblieben bin, habe ich erkannt und Gott sehr dafür gedankt, dass mich Seine Güte (inayet-i ilahiye), um auch diese Umgebung (havali) hier und auch andere Provinzen - wie Eskisehir - eines Teiles ihrer bedeutenden und durchaus notwendigen Wahrheiten (ehemmiyetli ve lüzumlu hakikat) teilhaftig werden (hissedar) zu lassen, sie noch einmal zu wiederholen, so als würden sie wieder neu verfasst, diese Art Wahrheiten jedoch auf eine neue, feinsinnige (letafetli) Weise zu erklären (izah), sozusagen entgegen meiner eigentlichen Absicht (ihtiyarim olmadan) mit dazu herangezogen hat (isti'mâl). 
   Diesmal wollte ich euch - wäre ich dazu imstande - als Gegenleistung für eure Geschenke (hediye), allein schon für ihren materiellen Preis, zehn Lira für jede Abhandlung (risale), für das "Fünfundzwanzigste Wort" (Yirmibesinci Söz) fünfundzwanzig Goldstücke, ja sogar Diamanten, und für das "Neunundzwanzigste Wort" (Yirmidokuzuncu Söz) neunundzwanzig Rubine geben. Nehmt dies alles so an (kabul), als ob es euch so gegeben würde. Alis Stift, der in der Übereinstimmung {bestimmter Wörter im Schriftbild} erfolgreich (tevafukta muvaffakiyet) ist, hat in dem Buch über die Wundertaten Alis (Keramet-i Aleviye), mit dem Gott zufrieden sein möge, in der Tat einen wunderschönen, deutlich sichtbaren Beweis (delil) geliefert. Hunderttausend Mal: wie wunderbar ist doch, was Gott gewollt hat (mâsâallah). Die Abhandlung für die Kranken, (Hastalar Lem'asi) die Hüsrev so wunderbar schön (sirin) und vollkommen abgeschrieben hat, und die Abhandlung über die sechs Namen Gottes (Esma-i Sitte Lem'asi) erschienen mir in meinen Augen samt euren Briefen wie zwei Zeugnisse eurer Treue (sadakatmedar) und so als wären sie in Gold gefasst, mit Diamanten verziert und genauso lang wie diese Abhandlungen. Das aber erinnerte (hatir) mich mit Tränen in meinen Augen an ihren überaus wichtigen Dienst (hizmet) an der Risale-i Nur. Möge Gott der barmherzige Allerbarmer (Cenab-i Erhamürrâhim) euch Sein Erbarmen (rahmet), Seinen Segen (bereket), Fülle (saadet) und Glück (ihsan) schenken nach der Anzahl der Buchstaben (harf) in den Abhandlungen aus euren paradiesischen Geschenken (Firdevsî hediyenizdeki risaleler). Âmîn.    Mein lieber unerschöpflicher, unermüdlicher, aufrichtiger und wahrhaftiger Bruder Hafiz Ali! Diesmal habe ich keinen Zweifel daran, dass das Gebet (dua) 
اَللّٰهُمَّ وَفِّقْهُ فِى خِدْمَةِ الْقُرْآنِ وَ اْلاِيمَانِ
{"Oh Gott, führe ihn im Dienst am Glauben und am Qur'an zum Erfolg."}
für dich am Ende der Abhandlung über die Wunderhaftigkeit des Qur'an (i'caz-i Kur'an), die mit deinem Stift abgeschrieben wurde und in ihrer Übereinstimmung erfolgreich (tevafukta muvaffakiyet) ist, wohl zur Gänze angenommen werden (tam kabul) muss.
   Allen Brüdern, jedem Einzelnen von ihnen, meine Grüße (selâm). 
  Said Nursî 
  * * * 
بِاسْمِهِ وَاِنْ مِنْ شَيْءٍ اِلاَّ يُسَبِّحُ بِحَمْدِهِ
اَلسَّلاَمُ عَلَيْكُمْ وَ رَحْمَةُ اللّٰهِ وَ بَرَكَاتُهُ بِعَدَدِ حُرُوفِ رَسَائِلِ النُّورِ وَمَعَانِيهَا الْمُتَمَثِّلَةِ فِى الْهَوَاءِ وَ فِى اْلاَفْهَامِ اِلَى يَوْمِ الْقِيَامِ
{"In Seinem Namen. Und es gibt kein Ding, das Ihn nicht lobt und preist." (Sure 17, 44)}
{Der Friede sei mit euch, Sein Erbarmen, Sein Segen nach der Anzahl der Buchstaben der Risale-i Nur und ihrer Bedeutungen, die in der Luft und im Geist weiterschwingen bis zum Tage der Wiederauferstehung, amîn."}
   Meine lieben getreuen und zuverlässigen Brüder! 
   Auch diesmal haben mich die vier Briefe derer, mit denen ich eng verbunden war, so sehr gefreut (mesrur) und wegen der Risale-i Nur so sehr glücklich (memnun) gemacht, dass die Freudentränen darüber viele meiner Sorgen (hüzün) weggewischt haben, weil ich diese heldenhaften Gefährten wiedergefunden habe. Nun möchte ich gerne vier Antworten auf eure vier Briefe schreiben. Und das wäre in der Tat auch euer Recht (hakk). Doch aufgrund eurer so aufrichtigen Einheit (samimî ittihad) sollte auch ein einzelner Brief genügen. Doch möchte ich euch auch noch fünf, sechs verschiedene kleine Punkte (mes'ele) erklären:
   Erstens: Wenn wir seit langem immer wieder gesagt haben, dass die Zeit für die Rettung des Glaubens (iman kurtarmak) arbeitet und uns dabei ungewollt anhand der Zeugnisse (bürhan) immer wieder besonders auf die Grundpfeiler des Glaubens (erkân-i imaniye) konzentriert (tahsidat-i azîme) haben, erwies die Zeit, dass wir dazu durchaus berechtigt (hak) waren und dass dies auch notwendig (hakli ve lüzumlu) war. Ich hatte euch vor einem Monat etwas über die Antwort geschrieben, welche bei einem geistigen Gespräch (manevî bir muhavere) aus dem Verborgenen (gayb) kam und sich auf diese besondere Konzentration (azîm tahsidat) der Risale-i Nur bezieht. Einige Leute (zâtlar) haben diesen Abschnitt (fikra) am Ende der Abhandlung "Das große Zeichen" (Âyet-ül Kübra Risalesi) angeführt.
   Zweitens: Mein lieber Bruder Samli Tevfik! Dein Brief hat mich in meinem tiefsten Herzen (derinden derine) sowohl berührt (müteessir) als auch froh (müferrah) gestimmt. Er ließ mich spüren (ihsas), dass bei dir gute Veränderungen (hayirli tahavvülât) im Gange sind.    Sprecht dem Verwandten des verstorbenen (Merhum) Hâfiz Ahmed gegenüber mein Beileid (ta'ziye) aus und sagt ihm meinerseits: Vor ein, zwei Monaten gesellte sich Hâfiz Ahmed unversehens - während ich noch betete (dua) - zu dem Kreis meiner engsten Verwandten und aufrichtigen Schüler (hâlis talebe) {für die er gerade betete} und ich spürte, er hätte mir sagen wollen: "Auch ich habe ein Recht auf einen Platz in diesem Kreis (bu dairede hakkim var)." So ließ ich ihn denn in diesem engsten Kreis, damit er jederzeit an meinen geistigen Verdiensten seinen Anteil (manevî kazançlarima hissedar) bekomme. Möge Gott es so wollen (insâallah), dass es auch so bleiben wird. Und ich habe verstanden, dass ihr beide zusammen von Anfang an wegen eures Dienstes (hizmet) an der Risale-i Nur dabei {in meinen Gebeten} wart. Allen Freunden in Barla sende ich meine Grüße (selâm). 
   Drittens: Mein lieber Bruder Sabri! Der Brief des ehrenwerten (kiymetdar) Hulusi gefiel mir sehr gut, weil er sowohl Hulusis Bedeutsamkeit und Wert (kiymet) als auch die des Fünften Strahls (Besinci Sua) zeigt.
   Der Fünfte Strahl (Besinci Sua) trägt zum besseren Verständnis des Glaubens (imanlar tashih) in der Allgemeinheit (umum) und besonders bei den Gelehrten (ehl-i ilmin) bei und stärkt ihn (kurtar) in der Tat auf diese Weise.
   Sowohl du als auch Hüsrev sprechen über Halil Ibrahim. Dieser Mann (zât) ist jedoch ein bedeutender Schüler (talebe) der Risale-i Nur und ihr begabter Multiplikator (iktidarli bir nasir) und gehört zu den Aufrichtigen (haslar). Ich bin überzeugt, dass er von unserem vorausgegangenen Zwischenfall (sâbik hâdise) seine Lektion (ders) in äußerster Vorsicht (ihtiyat) und ernsthafter Verbundenheit (ciddî bir alâkadarlik) gelernt hat. Ihr sollt ihm und seiner Frau (rüfeka) meine Grüße (selâm) überbringen (teblig). 
   Viertens: Mein lieber Bruder Hüsrev! Dein Brief wurde zu einem Heilmittel (sifa) in meinem Kummer (so wie Hasan und die Mustafas), zu einer Labsal (deva) in all meinen Wünschen (wie die Abhandlung über die "Wunder Mohammeds") (Mu'cizat-i Ahmediye) und zu einem Licht (ziya) der Hoffnungen (wie Re'fet, Konyali Sabri).
   Des Weiteren ist es eine Wohltat (hayir), dass die Krankheit und das Alter deiner Mutter (vâlide), die eine verehrte Schülerin (muhterem bir talebe) der Risale-i Nur und meine geistige Schwester (âhiret hemsirem) im Kreise unserer nächsten Schüler ist, dich nach Isparta gebracht hat. Wenigstens hast du ihr die Abhandlungen für die Kranken und für die Alten (Hastalar ve ihtiyarlar Risaleleri) vorgelesen. Diese Abhandlungen mögen sie an meiner Stelle nach ihrem Wohlergehen fragen und sie (teselli) trösten.
   Ich erinnere mich (tahattur) öfter im Gebet (dua) an meine Schüler und Freunde (talebeler ve dostlar) dort. Ich kann sie nicht vergessen. Ich grüße (selâm) alle meine Brüder, jeden Einzelnen von ihnen, und bete (dua) für sie.
  Said Nursî 
  * * *  بِاسْمِهِ سُبْحَانَهُ وَاِنْ مِنْ شَيْءٍ اِلاَّ يُسَبِّحُ بِحَمْدِهِ
اَلسَّلاَمُ عَلَيْكُمْ وَ رَحْمَةُ اللّٰهِ وَ بَرَكَاتُهُ بِعَدَدِ حَاصِلِ ضَرْبِ عَاشِرَاتِ دَقَائِقِ رَمَضَانَ فِى حُرُوفِ مَا كَتَبْتُمْ مِنَ الرَّسَائِلِ
{"Im Namen dessen, der gepriesen sei. Und es gibt kein Ding, das Ihn nicht lobt und preist." (Sure 17, 44) "Friede sei mit euch, Sein Erbarmen, Sein Segen nach dem Resultat der Multiplikation der Sekunden und Minuten im Monat Ramadan mit den Buchstaben der Abhandlungen der Risale-i Nur, die ihr abgeschrieben habt."}
   Meine lieben getreuen Brüder! 
   Ich wünsche euch aus ganzer Seele (ruh) Glück und Segen (tebrik ve tes'id) sowohl für den segensreichen (mübarek) Monat Ramadan, als auch für die Heilige Nacht der Bestimmung (Leyle-i Kadri), die nach Gottes Willen (insâallah) so fruchtbar für euch sein möge wie Tausend Monate, für glückliche Festtage (saadetli bayram), und für euren so wertvollen Dienst (kiymetdar hizmet). 
   Meine lieben Mitbrüder! Die letzten Geschenke (hediye) eurer heiligen Stifte (kudsî kalem) haben mich so sehr dankbar und glücklich gemacht (minnetdar ve mesrur) und darüber freue ich mich (mesrur) so sehr, als wäre uns eine "Lichtfabrik" (Nur) um die Erleuchtung (isik) der Welt (dünya) und eine Rosenfabrik (gül), {Der Brief kommt aus Isparta, einer Stadt, die für ihre Rosengärten berühmt ist. (A.d.Ü.)} welche die Vergangenheit und die Zukunft (mazi ve istikbal) mit Wohlgerüchen (rayiha-i tayyibe) erfüllt, vom Himmel (sema) herab zu Hilfe (imdad) gesandt worden, stünde als eine Kraft (kuvvet-üz zahr) zu meiner Unterstützung hinter mir und sei ohne Unterlass (mütemadiyen) tätig; und darüber freue ich mich. Hunderttausende Male Dank sei Gott (Elhamdülillah). 
   Mein lieber Bruder Sabri! Deine beiden Briefe, die ich nacheinander von dir erhalten habe (fâsilali), zeigen mir gleichsam wie zwei Zeugen aus dem Verborgenen (sahid-i gaybî), wie hochgeschätzt dein Dienst (hizmetin makbuliyeti) ist. Zu dem von dir gebrauchten Ausdruck "Lichtfabrik" (Nur fabrikasi) sage ich "Tausend Mal Tausend wie wunderbar ist doch, wie Gott es gewollt hat (mâsâallah), möge Gott dich segnen (bârekâllah), möge Gott dich zum Erfolg führen (veffakakellah)." Du und Siddik Süleyman sind in meinen Augen, nach meiner Vorstellung (fikrim) und in meinen Gebeten (dua) stets zusammen. Wenn ich mit dir spreche, sehe ich euch beide Schulter an Schulter beieinander. Auch eure unschuldigen und gesegneten (mübarek) Kinder sind in mein Gebet mit eingeschlossen.
   Mein lieber Bruder Hâfiz Ali! In deinem Brief bestärkte mich deine Bescheidenheit (tevazu), deine Wahrhaftigkeit (ihlas), dein Lob (medh) über Hüsrev und deine Überzeugung (kanaat) von den Schülern (talebe) der Risale-i Nur, dass sie wie ein einziger Körper (tek vücud) sind, bestärkte (kuvvet) meine große Hoffnung (ümid) über dich und meinen guten Eindruck (hüsn-ü zan) von Dir völlig. Die beiden Lütfüs, die Mustafas und die Hâfiz Alis sind mit Nureddin, der Küçük Sabri gleicht, zusammen im Kreis der aufrichtigen Schüler (has talebeler) der Risale-i Nur als Teilhaber (hissedar) an der Fülle (feyz) des Ramadan und an den geistigen Verdiensten (manevî kazanç), nach Gottes Willen (insâallah), angenommen (kabul) worden. Wegen der Exemplare (nüsha), deren jede Seite mir als ein wertvolles Geschenk (hediye) gilt, stehe ich weiterhin besonders, ja wirklich ganz außerordentlich tief in deiner Schuld.    Mein lieber Bruder Hüsrev! Ich schwöre (kasem), wenn ich dazu imstande (mukabil) wäre, würde ich dir für jede Seite der Abhandlung über die Wunder Mohammeds (Mu'cizat-i Ahmediye), die du diesmal mit goldenen Lettern geschrieben hast, allein schon als deinen materiellen Lohn je ein Goldstück schenken. Ich bin zu der sicheren Überzeugung (kanaat) gelangt, dass du tatsächlich in einer ewigen Rosenfabrik zum Schreiber ernannt wurdest. Unendlicher Lob (hamd ü sena) und Dank dafür sei dem allbarmherzigen Herrn (Rabb-i Rahîm). Nach meiner Vorstellung (tasavvur) sind Hüsrev und Rüsdü gleichsam zu einem einzigen Namen (tek isim) miteinander verschmolzen. Ich denke mir und stelle mir vor (biliyorum ve buluyorum), dass ihr beide in allen Angelegenheiten der Risale-i Nur beisammen seid. Ich habe euch noch eine Ergänzung (tetimme) zugesandt, die mir zu der Ayah,
اَوَمَنْ كَانَ مَيْتًا
{"ist denn einer, der tot war" (Sure 6, 122)}
plötzlich einfiel (hatir) und durch die geistige Wirkung (manevî te'sir) der beiden Briefe Sabris noch bevor sie hier ankamen, geschrieben wurde. Sie ist in gewissem Grade privat (mahrem) und nur für die Engsten und Vertautesten (has ve emin) bestimmt. Es wäre gut, wenn Samli Tevfik auch den "Strahl des Großen Zeichens" (Âyet-ül Kübra Sua'i) in der Form, wie Hâfiz Ali dreiunddreißig Mal "Lâ ilahe illallah" in symmetrischer Übereinstimmung (tevafuk) geschrieben hatte, schreibt. Meinen Brüdern, jedem Einzelnen von ihnen, meine Grüße (selâm). 
  Stets eurer Gebete bedürftig 
  Said Nursî 
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   Meine lieben Mitbrüder! 
   Der fortdauernden geistigen Zerstörung (tahribat-i manevi) gegenüber verstärkt sich - Dank sei Gott (lillahilhamd) - allmählich der bewundernswerte (mu'cizane) Widerstand (mukavemet), die Kraft (satvet) und die Bedeutsamkeit (kiymet) der Risale-i Nur. Sie zerstreut die Zwangsherrschaft des Naturalismus (tabiat tagutu), welcher der Grundstein (temel tasi) und der Stützpunkt (nokta-i istinadi) dieser Irrlehre (dalalet) ist, verbreitet die Lichter (nurlari saçar) in alle Richtungen wie ein diamantenes Schwert (elmas kilinç) in der Hand des Qur'an und zerstreut so die Finsternis (zulümat). Aber solche Arten (enva'i) von Irrlehren gibt es viele. In gleichem Verhältnis haben auch die Abhandlungen (risale) unterschiedliche Vorzüge (meziyet) und Bedeutungen (ehemmiyet). Wenn es euch leicht möglich wäre, sendet uns auch den "Blitz" über die Natur (Tabiat Lem'asi). 
  * * * 
  Die Antwort , die Emin und Feyzi auf ihre Frage an den Meister bekommen haben: 
   Frage: Sie sagen in der Antwort, die Sie uns gegeben haben: "Derjenige, der den großen politischen Kreisen {und ihren Ideen} mit Interesse (merak) folgt, erleidet an seinen Verpflichtungen innerhalb dieser engen Kreise einen Schaden." Wir möchten eine Erklärung (izah) dafür.    Als Antwort sagt unser Meister (Üstadimiz): Wer in dieser Zeit - durch sein Interesse (merak) ernsthaft mit dem Rundfunk verbunden - das Ringen (bogusma) auf diesem Globus mit Interesse (merak) beobachtet, wirklich aufmerksam betrachtet, erleidet in der Tat einen ganz großen materiellen und geistigen (maddî ve manevî) Verlust. Er gerät entweder mit seinem Verstand in die Zerstreutheit (aklini dagitir) und landet innerlich im Irrsinn (manevî bir divane), oder er gerät mit seinem Herzen in die Zerstreutheit (kalbini dagitir) und landet innerlich in der Glaubenslosigkeit (manevî bir dinsiz), oder er gerät mit seinen Vorstellungen in die Zerstreutheit (fikrini dagitir) und wird so in seinem Inneren zu einem Europäer (manevî bir ecnebi). In der Tat habe ich es selbst erlebt: Ein einfacher Mann (âmî bir adam), der einmal religiös gelebt (mütedeyyin) und sich mit den entsprechenden Lehren beschäftigt hatte (ilme mensubiyet), wurde durch sein nichtsnutziges Interesse (lüzumsuz bir merak) nach der Niederlage eines Ungläubigen (kâfirin maglubiyeti), eines Feindes des Islam (islâm düsmani), so traurig, dass er fast schon in Tränen (mahzuniyet) ausbrach, während er sich über eine Niederlage (maglubiyet) der Gemeinschaft der Nachkommen des Propheten (Âl-i Beytten Seyyidler Cemaati) mit einem Ungläubigen (kâfir) freute (mesruriyet). Das habe ich selbst erlebt. Ist ein solch einfacher Mann, der um eines großen politischen Kreises (daire-i siyaset) willen, mit dem er nichts zu tun hat (alâkasiz), einen solchen ungläubigen Feind (kâfir bir düsman) einem zur Verteidigung bereiten Nachkommen des Propheten (seyyid) vorzieht (tercih), etwa nicht das seltsamste Beispiel des Irrsinns (divanelik) und der Zerstreutheit des Verstandes (akli dagitmaklik)? 
   In der Tat verwahrlost (serseri) man, indem man die Neugierde (merak) der Menschen mit nur einfachen Vorstellungen (basit fikirli) für die Probleme (mesail) weiter Kreise der Politik (siyaset) weckt - deren Aufgaben (vazife) sich in gewissem Grade auf die Beamten in der Außenpolitik (siyaset memurlar), die Stabsoffiziere (erkân-i harb) und die Kommandanten beziehen (münasebet) - und diese Menschen dazu verleitet, ihre alltäglichen Pflichten (lüzumlu vazifesi) zu vernachlässigen, sodass sie mit ihrer Seele, ihrem Glauben (din), ihrem Privatleben (sahsiye), ihrer Familie (beytiye) und ihrem Dorf (karye) nicht mehr zurechtzukommen (idare-i ruhiye), füttert stattdessen ihren Verstand (akil) mit leerem Gerede (geveze), zerstört in ihren Herzen (kalb) die Freude (zevk) und Begeisterung (sevk) für die Wahrheiten des Glaubens (hakaik-i imaniye) und des Islams, entführt sie zu Luftschlössern (havalandirmak), wo sie dann ihre Herzen (kalb) trunken machen (serseri) und innerlich (manen) absterben, womit sie den Boden für die Glaubenslosigkeit (dinsizlik) vorbereiten (ihzar), indem sie die Menschen in ihrer Art völliger Neugierde (kemal-i merak) dazu verführt, Radio zu hören, um sich so in für sie sinnlosen (malayani) und unnützen (lüzumsuz) politischen Fragen (mesail-i siyasiye) unterrichten (ders) zu lassen, was im Gemeinschaftsleben (hayat-i içtimaiye) der Muslime einen derartigen Schaden (zarar) verursacht, dass sich einem die Haare sträuben, denkt man dabei an die Konsequenzen (neticeleri) für die Zukunft.
   In der Tat ist jederman mit seinem Land (vatan), seinem Volk (millet), seiner Regierung (hükûmet) verbunden. Aber diese Verbundenheit, sich von vorübergehenden Strömungen mitschleppen zu lassen und das Wohl (menfaat) des Volkes, des Landes und der Regierung von der rein zeitlichen politischen Führung (muvakkat siyasetler) einiger weniger Personen (bazi sahislar) abhängig zu machen, ja das Wohl sogar als diese Person selbst zu betrachten, ist völlig falsch. Wenn die Aufgabe (vazife), die für jeden aus dieser Heimatliebe und dem Gefühl der Liebe (perverlik) zum Volk erwächst, zu einer Verpflichtung (vazife) wird und mit ihr in eins verschmilzt, so wird das, was ihm von dem Dienst (hizmet), der Verbundenheit (alaka) und dem Interesse für sein eigenes Herz (kalb), seine Seele (ruh) und von den wahrhaftigen Aufgaben (hakikî vazifedar), wie sie mit ihrem Privatleben (idare-i sahsiye), Familienleben (beytiye) und in den weiteren Bereichen wie der Religion (diniye) steht, zehn, zwanzig, ja sogar hundert. Zum Nachteil dieser ernsthaften und so vielen notwendigen Verbindungen für politische Strömungen (siyaset cereyani), deren ein einziger unnötig und für ihn überflüssig sind, zu opfern (feda), was ist das, wenn es nicht Wahnsinn (divanelik) ist?
   Soweit die Antwort, die uns unser Meister (Üstad) in großer Eile gegeben hat. Wir haben diese eilige Aussage in Eile aufgenommen. Betrachtet sie also mit Nachsicht (kusura bakmayiniz).     Auch wir bestätigen (tasdik) dies mit ganzer Kraft (kuvvet). Denn wir bezeugen dies bei uns selbst und auch bei den Freunden, die wir kennen, und bestätigen (müsahede) es aufgrund unserer Erlebnisse (tecrübe). Viele von ihnen hören sogar aus Neugierde (merak) den Rundfunk, der genau zur Gebetszeit spricht, ebenso sehr wie sie das Gemeinschaftsgebet (cemaat), ja sogar das eigene Gebet (namaz), vernachlässigen. Während sie die Ohrfeigen und die Kämpfe (bogusma), welche sie aufgrund ihrer Ausschweifungen (sefahet) und den Irrlehren (dalalet) der eher ärgerlichen als bürgerlichen Zivilisation (medeniyet) als Strafe für die Schikanen (ihanet) gegenüber dem Islam ständig auf den Kopf bekommen, hören sie den weiten politischen Kreisen (siyaset) mit Interesse (alâkadarane) aufmerksam zu. Die Personen (sahis), deren Atem giftig (nefesi zehirli) und deren Kopf berauscht ist, da sie ihren Unterricht (ders) vom Rundfunk bekommen, erleiden dadurch einen gewaltigen Schaden (zarar) an ihren heiligen (kudsî) und wichtigen Aufgaben (vazife). 
  Von den Schülern (sakird) der Risale-i Nur 
  Emin, Feyzi 
  * * * 
Briefe aus Kastamonu - 20

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   (Ein Abschnitt von Ahmed Nazif) 
   Verehrter Meister! 
   Es ist zweifelsfrei, dass die Risale-i Nur, die trotz der Schwäche und Ohnmacht Eurer erhabenen Persönlichkeit (yüksek sahsiyetiniz) die Wunderhaftigkeit (i'caz) des Qur'an, der in seiner Verkündigung ein Wunder ist (Mu'ciz-ül Beyan), durch die Güte des Herrn (inayet-i Rabbaniye) und die Barmherzigkeit Gottes (rahmet-i ilahiye) wie die glänzenden, kraftvollen Strahlen der Sonne in unsere Herzen (kalb) eindringen lässt, und die Wahrheiten der Religion und des Glaubens (hakaik-i diniye ve imaniye), um die schwachen, armseligen Gläubigen (mü'min) vor der Bedrohung durch die Irrlehren (dalalet) zu retten (halâs), sie in Sicherheit (selâmet) zu bringen und auf den rechten Weg zu führen (hidayet), dient und heilig (hâdim ve kudsî) ist, auf jeden Fall als der Geist unserer Zeit (sahib-i zuhur) bezeichnet werden wird, der die rechte Leitung (hâdî) gibt und dessen diese Zeit bedarf (muhtaç). Aufgrund dessen, da Ihr doch das Sprachrohr (tercümani) des Qur'an und sein öffentlicher Ausrufer (dellâl) und zudem auch der Verfasser (müellif) und der einzige Diener (hâdim-i yegânesi) dieser Risale-i Nur seid und außerdem - obwohl Ihr doch nur ein schwacher und armseliger Soldat (âciz ve fakir bir nefer) wart - durch euren geistigen Dienst (manevî hizmet) in den hohen Grad eines Marschalls (müsiriyet derece-i âliye) erhoben wurdet, habt Ihr den Segen (tefeyyüz) verdient (istihkak), sodass der Allwissende (Âlim-i Mutlak), der absolute Herrscher (Hâkim-i Mutlak), der absolut Allmächtige Herr (Kadir-i Mutlak), Seine Erhabene Majestät (Zülcelal Hazretleri) diese heilige, erhabene Aufgabe (kudsî vazife-i âliye) einem hohen öffentlichen Ausrufer (dellâl) besonders anvertraut (me'mur) - der Ihr doch Euch selbst für bedeutungslos (kiymetsiz) erachtet - einem besonders wertvollen (kiymetli), tugendhaften (fazilet), segensreichen (feyizli) und erhabenen Generalstab (âlî derece) angehört, ihn dafür bestimmt und besonders dazu beauftragt.
هذَا مِنْ فَضْلِ رَبِّى
{"Das ist von der Gnade meines Herrn."}
   Er hat auch uns ohnmächtige, rebellische, sündige (günahkâr) Diener durch Seine Güte und Freigiebigkeit (lütf u keremiyle) die rechte Leitung (irsad) und den rechten Weg (hidayet) gezeigt, Euch, unseren Meister (Üstad), zu unserem Wegweiser (rehber), unserem geistigen Führer (mürsid) ernannt und uns als unser Fahrzeug (vasita) gegeben, wofür wir selbst zu schwach sind, Euch unsere Dankbarkeit (sükran) zu erweisen und unsere ewige Verbundenheit (minnet) zu bekunden.    So ist das nun, mein Meister (Üstad)! Dieses wahrhaftige Wort (hakikî kelime), diesen segensreichen (mübarek) und ehrenwerten Namen (ism-i serif) auch der Risale-i Nur schon jetzt rein äußerlich zu verpassen, steht mir nicht zu (haddim) und ich hüte mich davor, ihn zu gebrauchen (istimal), während mir vollkommen klar (idrak) ist, dass dafür an einem anderen Ort, an anderer Stelle (mahal) außer dem Brief von Küçük Hüsrev ve Mehmed Feyzi, die unsere überaus wertvollen Kameraden (kiymetli arkadas) und im Dienst (hizmet) am Qur'an wertvollen Begleiter (kiymetli refik) und Mitarbeiter (serik) sind, nicht die passende Zeit ist. Denn solange mein Meister (Üstad) noch keine Erlaubnis und keine Billigung (izin ve müsaade) gegeben hat, können derartige Bezeichnungen nicht von Wert (kiymet) sein. Ich bekam nur aufgrund der Eingebung (ilham), die ich aus der Risale-i Nur empfing, den Eindruck, dass Bruder Feyzi, der in unserer Gegend (muhit) den ersten Platz erworben hat, in seinem Brief diesen Ausdruck lediglich aus seiner guten Meinung (hüsn-ü niyet) und außergewöhnlichen Verbundenheit (fart-i merbutiyet), Treue (sadakat) und Wahrhaftigkeit (ihlas) gebraucht hat.
   Da ich Eure Aufmerksamkeit (mesguliyet) durch den Fehler (hata), den ich begangen (hâdis) habe, auf diese Äußerung (izhar) gelenkt habe, bin ich jetzt sehr betrübt (mütessir) und bitte nun um Eure Verzeihung (af). So bitte ich denn (istirham) in vollkommener Aufrichtigkeit (kemal-i hulus) darum, dass Ihr es mir durch Eure ermahnende (ikaz), Eure belehrende (irsad) Güte (nimet) und die geistige Führung mit einem Tadel (himmet-i itab) verzeihen möget und ich so von den geistigen Ohrfeigen (manevî tokat) der Risale-i Nur verschont (muhafaza) bleibe.
   Mein teurer (aziz) und ehrenwerter (kiymetli) Meister! Durch die Güte und die Gnade (lütf u keremiyle) Gottes des Gerechten (Cenab-i Hakk) und durch Seine grenzenlose Huld (ihsan) habe ich sehr viele materielle und geistige (maddî ve manevî) Wundertaten (keramet) und den Segen (bereket) der Risale-i Nur, deren heiligem Dienst (hizmet-i kudsiye) ich mich angeschlossen (intisaben) habe, in augenscheinlicher Gewissheit (aynelyakîn) erlebt und Ihre Freude (lezzet) genossen (tatmis). So bitte (rica) ich Euch denn darum, die Fehler dieses Eures schwachen Dieners (hizmetkâr) wegen seiner positiven Haltung (hüsn-ü niyet) und Reinheit des Herzens (hulus-u kalbi) zu verzeihen (bagislama), wobei ich einige dieser so vielen Wundertaten (keramet) dieser segensreichen (mübarek) Risale-i Nur anführen möchte. Es ist dies wie folgt:
   Die Person (zât), die das Sprachrohr (tercümani), der Verfasser (müellif) und Eigentümer (sahibi) der Risale-i Nur ist, war im Jahre 1324* oder 1325*, in Istanbul unter der Bezeichnung und mit dem Titel "Bedîüzzaman" berühmt geworden. Ich selbst war von seinen Publikationen durch das große Lob in den Medien (matbuat) sehr beeindruckt (mütehassis). Da ich damals in meiner jugendlichen Unwissenheit (cahil) gerade erst einmal siebzehn Jahre alt war, erhielt dieser gesegnete Name (mübarek isim) in meinem Herzen (kalb) seinen besonderen Platz. Um dieser Liebe (muhabbet) und Ehrfurcht (hürmet) im Herzen (kalb) willen muss es gewesen sein, dass ich im Jahre 1326, {alle Jahreszahlen nach dem alten Julianischen Kalender (rumi)} als Hazret-i Üstad auf seiner Schwarzmeerreise (Karadeniz) unter seinem Namen und Titel "Bedîüzzaman Said-i Kürdî" mit zweien seiner Diener Inebolu besuchte, wobei er damals von berühmten Gelehrten (meshur ülema) aus Inebolu, wie Haci Ziya und anderen Gelehrten zum Schiff begleitet wurde, ihm zufällig auf dem Markt begegnete und diesen gesegneten Mann (mübarek zât) mit dem Gefühl (hissi) einer sehr tiefen Liebe (muhabbet) begrüßte (selâm) und er meine Grüße mit einem Lächeln (mütebessim), einer lichtvollen Miene (nuranî sîmalar) und seinen durchdringenden Blicken (keskin nazar) entgegennahm und ich in seinen geistigen Blicken (manevî nazar) seine Gunst (iltifat) erfuhr. Seit diesem Tag mehrte sich meine Liebe (muhabbet) und meine Verbundenheit (alâkam) mit ihm. Ich sehe mit augenscheinlicher Gewissheit (aynelyakîn), dass sie, in mir und in meiner Erinnerung, seit dreißig Jahren bewahrt geblieben ist.    Vor etwa sechs Jahren nach meiner Schätzung hatte ich in einem Artikel einer Zeitung mit Bedauern gelesen, dass diese Weltleute (ehl-i dünya) nicht davor zurückgeschreckt sind, ihn, für den die Bevölkerung in Isparta ein großes Interesse gezeigt hat, während er sie in Religion und Glaube (din ve îman) unterrichtet hatte, dennoch zu verhaften. Obwohl ich zum ersten Mal nach dreißig Jahren, also einer so langen Zeit, eine so bittere Nachricht (aci haber) bekommen hatte, konnte ich mich dennoch nicht weiter (kat'iyyen baska) darüber informieren (malûmat), was in der Zwischenzeit mit ihm geschehen (akibet) war. Zehn Jahre lang hatte ich stets nach meinen fünfmaligen Gebeten (dua) zu Gott, dem Herrn der Welten (Cenab-i Rabb-ül Âlemîn Hazretleri), inständig (niyaz) darum gebetet: "Oh Herr (Rabb), schenke mir doch in Deiner Güte (ihsan) einen vollendeten Lehrer (mürsid-i kâmil)." Vor drei Jahren, d.h. im Jahre 1357 nach der Hicra und im Jahre 1938 nach Christus (miladi), hörte ich dann endlich in einem CafÇhaus in Inebolu von einem armseligen Betrunkenen aus Kastamonu, dass eine Person, die er lobend erwähnte (sitayisle bahsettigi bir zât), sich in Kastamonu befindet (mevcudiyet) und dort in der Verbannung (menfî) lebt. Nun also darauf aufmerksam geworden, habe ich weiter nachgefragt und nachgeforscht (tahkik ve ta'mik) und zu meinem Erstaunen (hayret) erfahren, dass diese Person der damalige Said-i Kürdî war, den ich seit dreißig Jahren verborgen in meinem Herzen (kalb) bewahrt hatte. Und so verspürte ich denn, wie diese Liebe mit der Zeit in meinem Herzen (kalb) aufs Neue entzündet wurde und mich also fest dazu entschlossen (lâzim ve sart) machte, jedes Risiko auf mich zu nehmen, ihn in jedem Fall zu besuchen (ziyaret) und seine gesegneten (mübarek) Hände zu küssen. Bei meinem Besuch fand ich ihn mit dem segensreichen Namen (ism-i mübarek) des Alten Said als Bedîüzzaman Said Nursî und den Verfasser (müellif) und Eigentümer (sahib) der Risale-i Nur. Ich habe mich in vollkommener Liebe (kemal-i ask) und Aufrichtigkeit (ihlas) fest an ihn gehalten und zu mir gesagt, dass mein einziger Lehrer (mürsid), Wegweiser (rehber) und großer Meister (üstad) diese Risale-i Nur ist. Ich danke (sükrederek) Gott dem Gerechten (Cenab-i Hakk) so viele Male, wie der Weise Qur'an Buchstaben (Hakîm'in harfleri) zählt, dass Er mich in Seiner grenzenlosen Güte (hadsiz ihsanat) geleitet (hidayet) und mir eine solche Gnade (inayet) erwiesen hat. Und so sagte ich:
اَلْحَمْدُ لِلّٰهِ هذَا مِنْ فَضْلِ رَبِّى
{"Dank sei Gott! Dies ist von der Güte meines Herrn."}
{(Anmerkung): So wie einige Freunde Gottes (ehl-i velayet) ihre zukünftigen Schüler (talebe) - noch ehe sie zur Welt (dünya) kamen - durch die Entwicklung (inkisaf) ihrer inneren Vorausschau (hiss-i kabl-el vuku) in wunderbarer Weise (kerametkârane) entdeckt (kesfettik) haben, so haben in der Tat auch einige der bedeutenden (mühim) Schüler (talebe) der Risale-i Nur in ihrer inneren Vorausschau (hiss-i kabl-el vuku) schon lange zuvor verspürt (hisset), dass sie in Zukunft in Zusammenarbeit mit Said dem Lichte (Nur) dienen (hizmet) werden. So ist denn auf diese Weise auch Nazif einer von ihnen.}
   Im Vergleich dazu erfuhren wir in unseren materiellen, irdischen (maddî ve dünyevî) Angelegenheiten, in den geschäftlichen Verdiensten (kazançlar) und in unseren persönlichen und ganz privaten (sahsî ve hususî) Arbeiten, vor unserem Anschluss (intisab) an die Risale-i Nur, wie auch nach dem Anschluss (intisab) an die Risale-i Nur, außergewöhnliche Unterschiede und Segen (fark ve bereket), wobei wir nun - mehr als das größtmögliche Blühen (mes'ud) eines Geschäftes (tüccar), bzw. der Freiheit (serbestlik) eines glücklichen (müferrah) Reichen - wohlgesonnen, frisch, fröhlich (ferah u sürur) und frei (serbest) und weiterhin im Leben gesund und munter (sihhat ve âfiyet) - Gott sei Dank (elhamdülillah) - ein glückliches Leben (imrar-i hayat) verbringen dürfen. So möchten wir denn hier mitteilen und bestätigen (itiraf ve tasdik), dass wir dies der heiligen Güte und Gnade (kudsî lütf u keramet) der Risale-i Nur verdanken.    Wir möchten auch noch mitteilen (tasdik), dass wir augenfällig bezeugen (aynen müsahede) können, dass unser ehrenwerter Meister (Üstad hazretleri) sich persönlich für die Veröffentlichung (nesriyat) der Risale-i Nur und hinsichtlich der Wahrheiten des Glaubens (hakaik-i imaniye), besonders aber für den Dienst und die Anbetung Gottes (ibadet) sowie für das Gebet (namaz) eingesetzt (me'zuniyet-i hususi) und religiöse Unterweisungen (telkinat-i diniye) erteilt hat und noch erteilen wird - wozu wir hinsichtlich unserer Person (sahs) in all unserer Unwissenheit (cahil), Schwäche (âciz), Mangelhaftigkeit (nâkis) und Unfähigkeit (iktidarsiz) nicht in der Lage gewesen wären - die jedoch machtvoll (kuvvetli) überzeugen (ikna') und seine wirkungsvollen Ansprachen (müessir hitab) zu greifbaren Ergebnissen (âsâr-i fiiliye) führen. So können wir voll Stolz (kemal-i fahrle) bestätigen (müsahede), dass es unserem Meister (üstad) im Namen der Risale-i Nur gelingt (muvaffak), viele Muslime, die das Gebet (namaz) bisher vernachlässigt haben - Dank sei Gott (elhamdülillah) - dazu zu bringen, die Moschee (câmi) regelmäßig zum Gebet (namaz) aufzusuchen und so greifbare Ergebnisse (âsâr-i fiiliye) und dergleichen heilige Dienste (kudsî hizmet) zu erbringen und dass diese aus der großen, außerordentlichen Güte (hârika keramet) der Risale-i Nur erwuchsen und noch erwachsen werden.
   Seit Beginn des Zweiten Weltkrieges, der jetzt gerade zwischen Deutschland und Großbritannien tobt, und in seinem weiteren Verlauf erheben zahllose Atheisten (zindik) und Heuchler (münafik) ihre durch nichts zu begründenden Anschuldigungen (isnadat) gegen meine Person, um - seien es neuzeitlich geschulte Menschen (münevver fikirli âlim) oder ungeschulte Atheisten (cahil mülhid), also fast alle außer einigen meiner Freunde (dost) - d.h. fast alle Leute in der Stadt (memleket halki) von meinem heiligen Dienst (kudsî hizmet) abzuschrecken, so als hätte ein nichtsnutziger Teufel (seytan-i aleyhi mâyestehik) bereits alle Leute in der Stadt verführt (igfal) und gegen mich aufgehetzt (tahrik), sodass sie unter den Leuten in der Stadt bis hin zu den Behörden der Regierung (erkân-i hükûmet) mit Nachdruck gegen mich die Ansicht (zihniyet) verbreiten: "Nazif versucht die Leute mit seiner oppositionellen Politik (muhalif bir siyaset) in seiner Gefolgschaft (tarafdar) zur Einheit des Islam (ittihad-i islâm) zusammenzuführen und treibt so seine politische Propaganda." So haben sie denn alle Teufel zur Spionage gegen mich (seytanlarin tecessüsleri) in Bewegung gesetzt. Es scheint, dass meine Gegner (aleyhtar) Rache (intikam) an mir nehmen wollen, indem sie nicht zögern, hinter meinem Rücken sowohl diese furchtbare, atheistische Srömung (müdhis cereyan) anzufeuern und mich unter der Bezeichnung "Anhänger der Deutschen" (Almanci), was nach ihrer Vorstellung abscheulich (menfur) ist, der Verachtung (hakaret) auszusetzen. Tatsächlich aber kann ich - Gott sei Dank (lillahilhamd) - da ich durch die Unterweisung (irsad) der Risale-i Nur die Wahrheiten des Glaubens (hakaik-i imaniye) und des Qur'an höher schätze als alles in der Welt (kâinat) und fest an sie glaube (itikad), sie nicht für die politischen Strömungen dieser Welt (küre-i arz), auch nicht, böte man mir dafür die Herrschaft über die ganze Welt (dünya saltanati), eintauschen. Ich bin nur ein Diener (hâdim) der Risale-i Nur, Anhänger der Wahrheit (hakikatçi) und des Glaubens (imanci) und des Qur'an (Kur'anci). So erfahre ich seit vielen Jahren trotz all ihrer Angriffe (hücum) zwei Werke der Güte Gottes (eser-i inayet): 
   Erstens: So wie dies alles unserem Dienst (hizmet) der Veröffentlichung (nesriyat) der Risale-i Nur nicht nur keinen Schaden zugefügt hat, ist dieser über alle unsere Erwartungen hinaus zum Erfolg (fevkalme'mul muvaffak) geworden.
   Zweitens: Jedes Mal, wenn uns wieder ein heftiger Angriff (hücum) bevorstand, bekamen wir von unserem Meister (Üstad) die Anweisung (emr): "Habt Acht! (Dikkat) Darüber hinaus ist es auch ein offensichtliches Wunder (asikâr bir keramet) der Risale-i Nur, dass im Jahr 1359 der Hicra, etwa am zehnten oder zwölften Tag des Heiligen Monats Ramadan (Ramazan-i Serif), ein Herr unter unseren Brüdern namens Hatib Mehmed - Gott hab ihn selig (Allah rahmet etsin) - verstarb (vefat), während er den sechsundzwanzigsten Blitz , die "Abhandlung für die Kranken" (ihtiyarlar Risalesi) abschrieb. Wegen seiner Krankheit war er nicht imstande, seine Arbeit fortzusetzen und brach sie ab, nachdem er das Bekenntnis zur Einheit (kelime-i tevhid) "Lâ ilahe illâ Hû" geschrieben hatte, und bat Feyzi Mehmed Efendi, den Bruder, der ihn besuchte (ziyaret) und ein fleißig arbeitender Freund (fa'al arkadas) von uns ist, darum, dass er sie zu Ende (ikmal) bringt. Und so verschied er aus dieser Welt (dünyaya veda) und beginnt nun nach Gottes Willen (insâallah) ein Ewiges Leben (ebedî hayat). Dadurch zeigte er, nachdem er mit diesem schönen Wort (kelime-i tayyib) das Ende seines Lebens (hayat) besiegelt hatte, dass er im Glauben (iman) ins Grab (kabr) geht. Zudem gab er dadurch eine eindeutige frohe Botschaft und Kunde (müjde ve tebsirat) für die Schüler (talebe) der Risale-i Nur.    Ich bitte meinen verehrten Meister (kiymetli Üstadim) darum, dass dieses offensichtliche Wunder (açik keramet) und die gewaltig große Verkündigung (tebsirat-i azîme) des Geheimnisses (sirr) der Ayah
فَفِى الْجَنَّةِ خَالِدِينَ
{"Sie werden ewig im Paradies sein.) (Sure 11, 108),}
die in der Abhandlung über den "Hinweis aus dem Qur'an" (isarat-i Kur'aniye) an der sechsundzwanzigsten Stelle behandelt wurde und - vollkommen richtig - besagt (tebsirat): "Die Schüler (talebe) der Risale-i Nur werden im Glauben (iman) ins Grab steigen." sich auch auf alle unsere Brüder beziehen (tamim) wird und so der Grad der Erhabenheit (derece-i ulviyet) der Risale-i Nur augenscheinlich (aynelyakîn) erkannt und gesehen wird und wann und wie ihnen der Lohn (mükâfat) für ihre Dienste (hâdim) erteilt werden wird; {nämlich im Jenseits} dass also dieses offensichtliche Wunder, dieser Sachverhalt (hakikat) - falls es angemessen (muvafik) ist - hier in diese Abhandlung (Risale) über den "Hinweis aus dem Qur'an" (isarat -i Kur'aniye) als Anmerkung (tahsiye) aufgenommen werden wird.
  Ein Schüler (sakird) der Risale-i Nur 
  Ahmed Nazif Çelebi 
  * * * 
   Der hier folgende Abschnitt (fikra) ist eine Schlussfolgerung (istihrac) von Ahmed Nazif Çelebi, der ein tüchtiger Schüler (faal bir sakird) der Risale-i Nur ist. Es wird als angemessen betrachtet, diesen Text sowohl der an der zweiunddreißigsten Stelle angeführten Ayah im "Ersten Strahl" (Birinci Sua) beizufügen als auch bei den Texten (fikra) des "Siebenundzwanzigsten Briefes" (Yirmiyedinci Mektub) mit anzuführen. Er selbst sagt hier:
   Ich habe die hier folgenden Ayat während der Rezitation eines Hâfiz mit angehört:
   Aus der Sure Ahzab (Sure 33):
بِسْمِ اللّٰهِ الرَّحْمٰنِ الرَّحِي
يَا اَيُّهَا الَّذِينَ آمَنُوا اذْكُرُوا اللّهَ ذِكْرًا كَثِيرًا ٭ وَسَبِّحُوهُ بُكْرَةً وَاَصِيلاً ٭ هُوَ الَّذِى يُصَلِّى عَلَيْكُمْ وَمَلٰئِكَتُهُ لِيُخْرِجَكُمْ مِنَ الظُّلُمَاتِ اِلَى النُّورِ وَكَانَ بِالْمُؤْمِنِينَ رَحِيمًا ٭ تَحِيَّتُهُمْ يَوْمَ يَلْقَوْنَهُ سَلاَمٌ وَاَعَدَّ لَهُمْ اَجْرًا كَرِيمًا ٭ يَا اَيُّهَا النَّبِىُّ اِنَّا اَرْسَلْنَاكَ شَاهِدًا وَمُبَشِّرًا وَنَذِيرًا ٭ وَدَاعِيًا اِلَى اللّٰهِ بِاِذْنِهِ وَسِرَاجًا مُنِيرًا ٭ وَبَشِّرِ الْمُؤْمِنِينَ بِاَنَّ لَهُمْ مِنَ اللّٰهِ فَضْلاً كَبِيرًا ٭ صَدَقَ اللّٰهُ الْعَظِيمُ
{"Im Namen Gottes, des Erbarmers, des Allbarmherzigen" "Oh ihr Gläubigen! Gedenkt Gottes in häufigem Gedenken und preiset Ihn des Morgens und des Abends! Ihn, der - mit Seinen Engeln - den Segen über euch spricht, um euch aus der Finsternis heraus ins Licht zu führen. Und Er ist barmherzig zu den Gläubigen. Er wird sie am Tage der Begegnung mit dem Friedensgruß (Selam) begrüßen. Und Er hält reichlichen (kerim) Lohn für sie bereit. Oh Prophet (nabi)! Wir haben dich als Zeugen gesandt, als Verkünder einer frohen Botschaft und als einen Warner, damit du sie mit Seiner Erlaubnis zu Gott rufst und ihnen eine strahlende Leuchte seiest. Und verkündige den Gläubigen, dass sie eine große Huld von Gott zu erwarten haben." (Sure 33, 41-46) "Gott der Allmächtige hat wahr gesprochen!"}    Ich habe das Gefühl, dass sich in diesen Ayat Indizien (îma), Zeichen (remz), ja selbst Hinweise (isaret) auf die Risale-i Nur finden, da es nun einmal solche Ayat wie diese Ayat (vazife-i risalet) gibt, die in jedem Jahrhundert dem Auftrag des Prophetentums entsprechen und sich auf seine Berufung (davet) beziehen. Und da nun einmal in jedem Jahrhundert (asr) einzelne Personen (efrad) auftreten und es Bestätigungen (mâsadak) gibt, und da nun einmal die Eigenschaften (sifat) und Bezeichnungen (ünvan), die in diesen Ayat dem ehrwürdigen Gesandten (Resul-ü Ekrem) zugeschrieben werden, zu allen Zeiten anzutreffen sind und in jedem Jahrhundert ihre Gültigkeit (hükmet) haben, gehört es in der Tat zu der Besonderheit (se'ni) des geistigen Wunders (i'caz-i manevî) des Qur'an, ja ist sogar ein Erfordernis (muktezasi) und geradezu eine Notwendigkeit (lâzim), dass unter diesen beiden Bezeichnungen (ünvan) im Umfang ihrer Bedeutung als Zeichen (mana-yi remz) die Werke und Personen (eserler ve zâtlar) wie die Risale-i Nur, die diese Aufgabe (vazife) erfüllen, in den Kreis und den Umfang (daire-i sümul) solcher Ayat eintreten. Da nun einmal die Risale-i Nur in diesem sonderbaren Zeitalter (acib asir) auf eine außergewöhnliche Art und Weise (müstesna bir suret) die Aufgabe (vazife) erfüllt, auf die diese Ayat hinweist (isaret), so ist sie in ihrer Bedeutung (mana) im weitesten Umfang (daire-i külliye) dessen eigentliches Objekt (ferd). Mit Sicherheit können wir anhand verschiedener Zeichen (müteaddid emare) und verborgener Hinweise (gizli karine) sagen, dass diese Ayat genauso wie die im Ersten Strahl (Birinci Sua) aufgezählten weiteren einunddreißig Ayat mit ihren hinweisenden Bedeutungen (mana-yi isari) die Risale-i Nur betreffen. Es ist dies wie folgt:
لِيُخْرِجَكُمْ مِنَ الظُّلُمَاتِ اِلَى النُّورِ وَكَانَ بِالْمُؤْمِنِينَ رَحِيمًا
{"... um euch aus der Finsternis heraus ins Licht zu führen. Und Er ist barmherzig zu den Gläubigen."}
   Dieser Satz bedeutet sinngemäß (mana-yi isarîsi): "Um von einer überaus düsteren Ungerechtigkeit (karanlik bir zulüm) und einer überaus dichten Finsternis (karanlik bir zulmet), die schon bis 1370 (= 1954) andauert, euch, oh ihr Gläubigen (ehl-i iman) und Leute des Qur'an zu den Lichtern (Nurlar), die aus dem Qur'an hervorgehen, zu den Strahlen des Glaubens (imanin isiklari) hinzuführen. Sein Name umfasst das Licht (Nur), und in seiner Bedeutung findet sich Gottes Barmherzigkeit (manasinda rahîmiyet). Er betrifft in unserem Zeitalter (asr) einen Funken (lem'a) aus dem Qur'an, in dessen Bedeutung sich der Name Gottes: "das Licht" (ism-i Nur) und der Name Gottes: "der Allbarmherzige" (ism-i Rahîm) manifestiert (mazhar) und darauf hinweist (îma). Außer der sinngemäßen Übereinstimmung (mana mutabakati) findet sich ein Zeichen (emare) und ein Hinweis (karine) auf folgende Weise: Der Zahlenwert (makam-i cifr) des folgenden Textes
اِلَى النُّورِ وَكَانَ بِالْمُؤْمِنِينَ رَحِيمًا
{"... in das Licht. Und er ist barmherzig zu den Gläubigen."}
ergibt - die Verdopplung und die Nunation (sedde ve tenvin) mitgezählt - 947, womit der Zahlenwert von "Risale-i Nur", bzw. "Risalet-i Nur" mit 947 genau übereinstimmt (tevafuk). 
اِنَّا اَرْسَلْنَاكَ شَاهِدًا وَمُبَشِّرًا
{"Wir haben dich als Zeugen gesandt und als Verkünder einer frohen Botschaft."}
   Dieser Satz verweist mit seinem Zahlenwert (makam) - die Verdopplung (sedde) wird hier nicht mitgerechnet, weil sich die Nunation (tenvin) am Ende des letzten Wortes findet (vakif), sodass hier nur der Buchstabe "Elif" gezählt wird - auf das Jahr 1323 (= 1907). Er verkündet den Gläubigen (ehl-i iman), die in diesem Jahr über dem Ausbruch (mebde-i infilâki) einer fürchterlichen Revolution (inkilab) am Sitz des Kalifats (Merkez-i Hilafet) in Verzweiflung geraten sind, eine frohe Botschaft (müjde) und weist (isaret) auf einen wahrhaftigen Zeugen (hakikî bir sahid) hin, der für die Wahrhaftigkeit (hakkaniyet) und die Stärke (kuvvet) der islâmiyet ein machtvolles Zeugnis ablegt (kuvvetli sehadet) und aufgrund der Erbschaft des Prophetentums (veraset-i nübüvvet) eine Einladung (davet) überbringt. {Dieser Satz weist auf einen Zeugen hin, der am Sitz des Kalifats Zeugnis ablegt und die Gläubigen zur islâmiyet einlädt. (A.d.Ü.)} وَنَذِيرًا ٭ وَدَاعِيًا اِلَى اللّٰهِ
{"... und als einen Warner und damit du sie zu Gott rufst."}
   Dieser Satz
{(Anmerkung):
وَدَاعِيًا اِلَى اللّٰهِ
("damit du sie zu Gott rufst.")
   Dieses Wort stimmt genau mit dem numerischen Wert (makam) des Wortes Bediüzzaman überein (tevafuk), das ein wahrhaftiger Name (hakikî bir ismi) der Risale-i Nur ist und ihm sinngemäß entspricht (manen mutabakat). Das Wort وَدَاعِي ‌ـ(du rufst") allein stimmt mit dem Namen des Sprachrohrs (tercüman) der Risale-i Nur "Said" mit seinen drei Buchstaben überein (ittihad), wobei es eine Entsprechung (tevafuk) mit drei unterschiedlichen Buchstaben hat. Denn die Nunation, Elif und Wau macht insgesamt 57. Das ist drei makam weniger als der numerische Wert des Buchstabens "Sin"
   im Namen des Schülers (talebe) der Risale-i Nur
   "Küçük Abdurrahman Tahsin".}
verweist mit seinem Zahlenwert (makam-i cifr) auf das Jahr 1256 (= 1840), wobei die Nunationen - weil sie nicht am Ende des letzten Wortes stehen (vakif) - mitgerechnet werden, und bezieht sich auf das Anfangsstadium der Verfinsterung (inhisaf) der islâmiyet in diesem Zeitalter wie auch in heutiger Zeit, zu der die Vorbereitungen (ihzar) bereits vor einem Jahrhundert (asir) begonnen (mukaddemat) hatten.
وَدَاعِيًا اِلَى اللّٰهِ
{"damit du sie zu Gott rufst."}
   Der makam-i cifr dieser Worte beträgt 191 und stimmt ganz genau mit dem numerischen Wert (aded) des Namens Bediüzzaman überein (tevafuk), der ein wahrhaftiger Name (hakikî ism) der Risale-i Nur ist, und weist darauf hin, dass auch die Risale-i Nur inmitten dieser Verfinsterung (inhisaf) eine Einladung, eine Berufung zu Gott ("dâî-i ilallah") ist.
بِاِذْنِهِ وَ سِرَاجًا مُنِيرًا
{"mit Seiner Erlaubnis zu Gott rufst und ihnen eine strahlende Leuchte seist."}
{(Anmerkung):
بِاِذْنِهِ وَ سِرَاجًا مُنِيرًا
("ihnen mit Seiner Erlaubnis eine strahlende Leuchte seist.")
   Der makam dieses Ausdrucks beträgt 1330 und stimmt genau (tevafuk) mit dem Jahr der Erscheinung (zuhur) des Kommentars (tefsir) "Hinweis auf das Wunder" (isarat-ül i'caz) überein, der die Einführung (fatiha) zur Risale-i Nur ist. Wenn der ausgesprochene Buchstabe (melfuz) "ye" in dem Wort بِاِذْنِهِ ‌ـ(mit Seiner Erlaubnis") mitgerechnet wird, so beträgt er 1340 (= 1924). Das entspricht (tetabuk) dem Jahr der Erscheinung (zuhur) der Risale-i Nur. Da die Nunation (tenvin) nicht am Ende des Satzes liegt (vakf) und daher als ein "nun" gezählt wird, so ergibt der makam 1380. Das ist ein Zeichen (remz) des Qur'an, dass die Risale-i Nur in diesem Jahr (tarih) nach Gottes Willen (insâallah) eine strahlende Leuchte (sirac-i nuranî) werden wird, welche die Erde (Küre-i Arz) erleuchten (isik) wird.
   Ein Schüler (sakird) der Risale-i Nur
   Tahsin}    Und nur das Wort سِرَاجًا مُنِيرًا {"eine strahlende Leuchte"} steht völlig mit dem Wort "Siracünnur" (Leuchte des Lichtes), das eine Bezeichnung (ism) für die Risale-i Nur ist, dem Wort (lafzen) und dem Sinne (manen) nach, wie auch mit seinem numerischen Wert (cifren) exakt in Übereinstimmung (tevafuk). Die Buchstaben "mim" und "je" in dem Wort مُنِيرًا {"strahlend"} entsprechen (mukabil) dem verdoppelten Buchstaben (seddeli) "nun" in dem Wort النُّورِ {"Licht".} Da Imam Ali, mit dem Gott zufrieden sein möge, in seiner verborgenen Huld (keramet-i gaybiye) der Risale-i Nur den Titel "Siracünnur" (Leuchte des Lichtes) verleiht, kann man in der Tat sagen, dass ihm dies durch diesen Teil (fikra) dieser Ayah inspiriert (mülhem) worden ist, und wir sagen dies ohne zögern.
وَبَشِّرِ الْمُؤْمِنِينَ بِاَنَّ لَهُمْ مِنَ اللّٰهِ
{"Und verkündige den Gläubigen, dass sie (eine große Huld) von Gott zu erwarten haben."}
   Dieser Satz verweist mit seinem numerischen Wert (makam-i cifrî) auf das Jahr 1359, wenn dabei die Verdopplung (sedde) mitgezählt wird. Er bezieht sich genau auf das Jahr dieses Jahrhunderts (asr), in dem wir uns heute (1943) befinden und berichtet durch ein Zeichen sinngemäß (mana-yi remzi), dass Gott für die Gläubigen (ehl-i iman) eine große Huld (ihsan) bereit hält. Wir sehen, dass in dieser Zeit die größte Gnade (ihsan) die Rettung des Glaubens (imani kurtarmak) ist. Und wir sehen, dass es vor allem die Risale-i Nur ist, die den Glauben (iman) mit einzigartigen Zeugnissen rettet (hârika bürhanlarla kurtaran), d.h. dass also sie es ist, die für diese Zeit eine große Gnade ("fadlun kebir") ist. Dieser Hinweis (isaret) wird im Folgenden noch besonders bekräftigt (kuvvet): 
   Das Wort فَضْلاً {"Huld"} aus der Aussage فَضْلاً كَبِيرًا {"große Huld"} ergibt einen makam von 960. Dieser Name der Risale-i Nur verwandelt sich in die Form (izafed) eines Verhältniswortes (tavsif tarzi) und wird zu "Risale-i Nuriye", deren numerischer Wert (makam) 962 beträgt und so mit einem sinnvollen (manidar) Unterschied von zwei Zahlen in Übereinstimmung (tevafuk) ist und weist so mit dem Finger durch ein Zeichen und einen Wink (remzen ve îmaen) auf ihr Haupt hin.
   Oh Gott, unser Herr (ilahî Ya Rabb)! Gewähre unserem Meister (Üstad) Said Nursî, dem Verfasser (müellif) der Risale-i Nur und seinen Schülern (talebe), den Dienern (sakird) der Risale-i Nur und ihren Angehörigen (mensub) in Deinem Schutz und Deiner Obhut (muhafaza-i hifzinda) und Deiner Göttlichen Burg (kal'a-i ilahiye) Schutz und Sicherheit (muhafaza ve emin)... Amin... Und bringe sie dazu, dass sie im Dienst (hizmet) am Qur'an und am Glauben (iman) verharren und standhaft bleiben (sabit ve daim)... Amin... Und hilf ihnen bei diesem ihrem heiligen Dienst (kudsî hizmet) und schenke (ihsan) ihnen Erfolg (muvaffakiyet) und Deinen Beistand (muavenet)... Amin... Und lass sie das große Geheimnis (sirr-i a'zam) des Ehrwürdigen (Azîmüssan) Qur'an, der in seiner Verkündigung ein Wunder (Mu'ciz-ül Beyan) ist, das heilige Geheimnis (sirr-i kudsî) der Erkenntnis Gottes (marifetullah), der Liebe Gottes (muhabbetullah), der Liebe des Gesandten Gottes (muhabbet-i Resulullah) und das große Geheimnis (sirr-i uzma) von "Hasbünallahü ve ni'melvekil {"Gott ist unser befriedigender Anteil. Welch vorzüglicher Sachwalter." (Sure 3, 173)} und der Güte und Huld des Wohlwollens Gottes (rizaullah) und der Schau der Schönheit Gottes (rü'yet-i Cemalullah) erlangen, oh Herr der Welten (Rabb-el Âlemîn)!  اَللّٰهُمَّ صَلِّ عَلَى سَيِّدِنَا مُحَمَّدٍ وَ عَلَى آلِهِ وَ صَحْبِهِ وَ اَهْلِ بَيْتِهِ اَجْمَعِينَ الطَّيِّبِينَ الطَّاهِرِينَ آمِينَ بِحُرْمَةِ سَيِّدِ الْمُرْسَلِينَ وَ الْحَمْدُ لِلّٰهِ رَبِّ الْعَالَمِين
{"Oh Gott, schenke unserem Herrn Mohammed und seiner Familie und seinen Gefährten und den Leuten seines Hauses, die gut und rein sind, Deinen Segen; âmîn. Um des Herrn der Gesandten willen sei Gott dem Herrn der Welten Lobpreis und Dank."}
  Euer armer, schwacher, hilfloser, sündiger Schüler und Diener aus inebolu 
  Ahmed Nazif Çelebi 
  * * * 
بِاسْمِهِ سُبْحَانَهُ وَاِنْ مِنْ شَيْءٍ اِلاَّ يُسَبِّحُ بِحَمْدِهِ
اَلسَّلاَمُ عَلَيْكُمْ وَ رَحْمَةُ اللّٰهِ وَ بَرَكَاتُهُ اَبَدًا دَائِمًا
{"Im Namen dessen, der gepriesen sei! Es gibt fürwahr kein Ding, das Ihn nicht dankend lobpreist!" (Sure 17, 44) "Friede sei mit euch und Gottes Erbarmen immer und ewiglich."}
   Mein höchst liebenswerter und über alles ehrenwerter, gütiger, stets opferbereiter, großer Meister und teurer Herr! 
   Ich habe Euren kostbaren Brief (kiymetdar mektub), der wertvoller ist als eine Schatzkammer (mücevherat) voller Juwelen (hazine), ja selbst mit dem Schmuck (zînet) dieses vergänglichen irdischen Lebens (fâni dünya hayatini) nicht zu vergleichen ist, am Abend des 23. Tages dieses segensreichen heiligen Monats Ramadan (mübarek Ramazan-i Serif) zehn Minuten vor dem Fastenbrechen (iftar) von der Post abgeholt. Möge Gott der Gerechte (Cenab-i Hakk) es annehmen (kabul), dass ich daraufhin gleich zwei Mal Iftar gefeiert habe. {erstens der Empfang des Abendessens und zweitens der Empfang dieses kostbaren Briefes}
اَلْحَمْدُ لِلّٰهِ هذَا مِنْ فَضْلِ رَبِّى
{"Dank sei Gott! Dies ist von der Güte meines Herrn."}
   Da die langen Zeilen, die ich zuvor geschrieben hatte, hohl und sinnlos (malayani ve bosluk) waren, ich Euch ziemlich damit aufgehalten (mesgul) habe und die wertlosen, unnützen Geschenke (kiymetsiz, degersiz hediye) sowohl von uns als auch von unserem gesegneten (mübarek) Bruder Zekeriya ohne Eure Zustimmung (me'zuniyet) angenommen (kabul) habe und dennoch wagte (cesaret), sie Euch anzubieten (takdim), erwartete (intizar) ich schüchtern, dass ich die daraus erwachsene Ablehnung (adem-i kabul) und die Unzufriedenheit (hosnut) meines verehrten Meisters (aziz Üstad) und seinen Tadel (tekdirat) erfahren würde.Doch da brachte mir der Postbote (müvezzi) bereits zwei Briefe. Da es bereits die Zeit zum Iftar war, öffnete ich sie stehenden Fußes. Nachdem mir jedoch die so schöne (sirin) und geradezu faszinierende (cazib) Schrift Eurer Exzellenz (hatt-i fâzilaneniz), deren Wert ich gar nicht zu schätzen weiß, als hätte sie mich mit den Worten "Fürchte dich nicht!", angesprochen (hitab), mit einem Lächeln (tebessüm) in die Augen gefallen war, konnte ich vor Freude (sürur) nicht mehr weiterlesen. Ich bin stattdessen sofort nach Hause geeilt und fing noch während des Iftar an zu lesen.    Mein liebevoller und gütiger Meister! Ich erinnerte (hatir) mich der Verheißung (tebsirat) seiner Exzellenz (Hazret) Muhyiddin-i Arabî und bin fest davon überzeugt (iman), dass die väterliche Liebe (sefkat-i pederane), die ich von Eurer Exzellenz (Zât-i fâzilan) erfahre, jene väterliche Liebe (sefkat-i pederane) zum Ausdruck bringt, welche diese große Persönlichkeit (o büyük zât) verkündet hat. Der Allmächtige Gott und Herr (Kadir-i Mutlak Hazretleri) möge mit Euch, meinem Meister (Üstad), voll und ganz zufrieden (kat kat razi) sein und auch uns in Euren Diensten (hizmet) und im Dienst am Qur'an verharren und standhaft (sabit ve daim) sein lassen... und uns die wertvollen und heiligen Hinweise (kudsî isaret) unseres Meisters (Üstad) und seine kostbaren Gebete (dua) zuteil (mazhar) werden lassen... âmîn - um des Hauptes der Gesandten willen (bihürmeti Seyyid-il Mürselîn) -.
   Geliebter Meister! Die Annahme meines Beitrags (mesaî) im Dienst (hizmet) am Qur'an und bei der Veröffentlichung (nesriyat) der Risale-i Nur, der doch nur einem Körnchen (zerre) gleicht, durch unseren erhabenen Meister zu seiner Zufriedenheit (hüsn-ü kabul) erlangt zu haben (mazhariyet), hat mich, Euren schwachen (zayif), ohnmächtigen (âciz) und armseligen Diener (fakir hizmetkâr) in all seiner Unfähigkeit (iktidar) und mangelndem Verständnis (idrak), Euren Schüler (talebe) mit seinem, in seinem verwirrten Bewusstsein (suuru muhtel) doch so begrenzten Einblick (ihata) in die Dinge, so sehr in Glück (ne derece sevinç) und Freude (sürur) versetzt, wie ich es gar nicht beschreiben kann. Ich weiß gar nicht, wie ich Gott dem Gerechten (Cenab-i Hakk), dem aller Ehren würdigen (Hazret), unendlichen Segen (Feyyaz-i Mutlak) schenkenden Herrn, der uns armen Sündern (günahkâr) und Euch, unserem Meister (Üstad), nach dreißig Jahren ihres Verlangens (istiyak) und zehn Jahren der Bittgebete (münacat) und des Flehens (niyaz), eine solche geistige, geheiligte Anerkennung (manevî ve kudsî takdirat) verliehen (ihsan) hat und - ohne der Unaufmerksamkeit seiner Diener (kullarin isyanlari) zu achten - dennoch alles kennt und hört und ihnen, was sie sich nur wünschen (istedik) in Hülle und Fülle (bâligan mâ belag) schenkt, der alles was da ist (mükevvenat) in der Hand Seiner Allmacht (yed-i kudret) hält und dem alles gehört (sahib) und Sein Eigentum (mâlik) ist, und der über alles herrscht (hâkim), loben und Ihm danken (hamd ve sükür) soll.
   Verehrenswerter Meister! Gewährt uns doch Euren Beistand (tavassut), damit Gott unserem geringen, nur einem Körnchen gleichenden (katre mesabe) Dienst (degersiz hizmet) in diesem so überaus kurzen und bescheidenen irdischen Leben (dünya hayat) und unserem Lobpreis und Dank (hamd ve sükür) nach Seinem Willen (insâallah) das Geheimnis (sirr) von "möge Gott es annehmen" (Tekabbelallah) verleihen möge (mazhar). 
   Obwohl der zweite Brief aus dem "Band der Briefe" (Mektubat Risalesi) mir ständig gegenwärtig (hatir) ist und ich mich darum bemühte, immer diesen Euren Anweisungen zu folgen (emirler riayet), hat mich, Euren Diener, eine Weisung aus dem Unsichtbaren (mücbir-i gaybî) dazu geführt (tahrik), auch wenn Ihr in Eurem ganzen Leben (ömrü) niemals (muhalif) ein Geschenk (hediye) ohne Gegenleistung (mukabele) angenommen (kabul) habt, diesem zweiten Brief zuwider (muhalefet) zu handeln. Meine Absicht (niyet) ist dabei jedoch rein (hâlis), meine Loyalität (sadakat) und meine Verbundenheit (merbutiyet) völlig richtig (ciddî) und durchaus fest, frei von jeglichem Schein (riyad), und betrifft und beruht (matuf ve müstenid) keineswegs auf irgendeinem materiellen Vorteil (maddî menfaat); vielmehr wurde uns und unserer Provinz (memleket) auf dem Weg des Wohlwollens Gottes (Allah rizasi yolunda) eine heilige Persönlichkeit (kudsî zât), die uns, um besonders solch Schwache (âciz), Aufrührerische (âsi), Sündige (günahkâr) wie wir es sind, auf den rechten Weg zu geleiten (hidayet), sie zu führen (irsad) und sie bis zum Ziel zu begleiten und die Leute des Irrwegs (ehl-i dalalet) und der ketzerischen Erneuerungen (ehl-i bid'a) zum Weg der Wahrheit (tarîk-i hakka) einzuladen (davet), er, der ein Diener (hâdim) der Wahrheiten des Glaubens (hakaik-i imaniye) ist, von Gott (vedîatullah) im Namen des Qur'an und mit dem Ziel des Dienstes (hizmet) an der Risale-i Nur zu treuen Händen (ihsan) anvertraut.
   Wie unser ehrenwerter Gast (misafir) uns Sündern (günahkâr) zu geistiger Hilfe (manevî yardim) eilt und sich Tag und Nacht darum bemüht, uns zur Verzeihung Gottes (magfiret-i ilahiye) hinzuführen (irsad), fühlen auch wir, dass wir zu dieser Aufgabe verpflichtet (vazifesiyle mükellef) sind, diesem lieben Gast (aziz misafir) gern und willig auch zu seiner materiellen Hilfe (istiyak) rein um Gottes (Allah) willen zu eilen und uns dafür einzusetzen.    Außerdem befielt uns sowohl der Qur'an als auch unser Prophet (Hazret-i Peygamber), mit dem Friede und Segen sei, تَعَاوَنُوا {"einander beizustehen"} auch den Obdachlosen (Gurabaya) unsere Hilfe anzubieten.
   Ich bitte um Verzeihung, mein ehrenwerter, geliebter Meister! Ich weiß ja, dass Ihr keine Geschenke (hediye) annehmen (kabul) wollt. Jedoch haben mich unsere Gefährten (arkadas) dringend darum gebeten (israr), Euch wegen einer Unterstützung (muavenet) wie der Armensteuer (Zekat) und den Almosen (Sadaka) zu schreiben (mecbur). Ich dachte zudem, dass solche Dinge für Eure materiellen Bedürfnisse, wie die Miete für Eure Behausung (ikametgâh) und andere unentbehrliche Notwendigkeiten (mübrem ihtiyaçlar) wie Holz und Kohle, durchaus erforderlich (lâzim) wären.
   Eigentlich ist meine Empfehlung (tavsiye) und mein Rat (telkinat) für unsere Gefährten (arkadas), niemals an irgendwelche materiellen Vorteile (maddî menfaat) zu denken, damit das Prinzip unseres Meisters (kaide-i Üstada) nicht gebrochen wird. Denn der Glaube (din) darf nicht als Werkzeug für irdische Dinge (dünya) missbraucht werden. Der Glaube (din) verträgt es überhaupt nicht (kabul), als Mittel, einen Lohn (vasita-i cer) zu bekommen oder einen materiellen Gewinn (maddî menfaati) zu erlangen. Ja, ich nehme mir bei der Veröffentlichung (nesriyat) der Risale-i Nur sogar unseren verehrten Meister (kiymetli Üstad) als Beispiel (taklid), um niemand zu Dank (minnet) verpflichtet zu sein.
   Verehrenswerter und liebevoller Meister! Als Eure Diener (hizmetkâr) möchten wir ihnen wenigstens nicht als unserem Meister (Üstad), sondern wie einem verehrenswerten Gast in der Fremde (garib bir misafir) um des Wohlwollens Gottes willen (rizaen lillah) finanziell helfen (maddî yardim), damit Ihr zudem in Eurer Überzeugung keinen geistigen Schaden (manevî zarar) erleidet müsst, bitten und beten (niyaz ve tazarru) wir zu Gott dem Herrn (Cenab-i Allah), der die Macht (kuvvet), Kraft (kudret) und Größe (azamet) besitzt (sahib), an Seiner göttlichen Schwelle (dergâh-i ilahiye) darum, dass unsere Hilfe bei Ihm doch als etwas Gutes angenommen (hüsn-ü kabule mazhar) wird.
   Ehrenwerter Meister! Wir haben die Absicht, Euch anlässlich (kaim) der kommenden Festtage (Bayram) mit einigen unserer Gefährten (arkadas) zu besuchen, Euch unsere Hochachtung zu erweisen (arz-i ta'zim makaminda) und Euch, unseren verehrten Meister (kiymetli Üstad), im Namen und an Stelle (makam ve hüküm) aller Schüler und Studenten (talebe ve sakirdler) der Risale-i Nur und aller ehrenwerten Diener (kiymetli hizmetçi) des Qur'an sowohl zum Heiligen Monat Ramadan (Ramazan-i Serif) als auch der Nacht der Bestimmung (Leyle-i Kadr) und den segensreichen Festtagen (mübarek Îd-i Fitr) zu beglückwünschen (tebrik). Bei Gott dem Gerechten (Cenab-i Hakk) bitten und beten (niyaz ve tazarru') wir in Gemeinschaft (birlik) mit vielen Brüdern und Gefährten (kardes ve arkadas) unter Eurer - unseres Meisters - Führung (Üstadimiz basimizda) gemeinsam noch mit dergleichen vielen Heiligen Ramadan-Monaten (Ramazan-i Serif) beehrt (müserref) zu werden, küssen eure gesegneten (mübarek) beiden Hände und bitten (istirham) Euch als unseren ehrenwerten Meister (kiymetli Üstad), um Eure - Gott wohlgefälligen - Gebete (dua-i hayriye) und Heiligen Unterweisungen (kudsî irsad). 
   Euer stets eurer Heiligen Gebete (kudsî dua) bedürftiger (muhtaç), sündiger (günahkâr) Diener (hizmetkâr) und Schüler (talebe) 
  Ahmed Nazif 
  * * *     Ein Abschnitt (fikra) von Hilmi, Tahsin und dem Teehausbesitzer (Çayci) Emin, Schülern (sakird) der Risale-i Nur. Es ist angemessen (münasib), diesen Abschnit (fikra) dem "Siebenundzwanzigsten Brief" (Yirmiyedinci Mektub) beizufügen. 
   Da unsere Abhandlungen (risale) durch die Spitzel (casus) in den letzten Tagen mit großer Aufmerksamkeit (hassasiyet) beobachtet werden, zeigt auch der Schutz der Gnade Gottes (inayetin himayeti) durch eine Art Aufmerksamkeit (hassasiyet) Seine besondere Gunst (ikram). Hier dafür nur ein ganz kleines Beispiel (cüz'î bir nümune): 
   Was den Lebensunterhalt (maiset ciheti) der Schüler (sakird) der Risale-i Nur betrifft, so ist er eine Gunst Gottes (ikram-i ilahî), die sich in einer winzigen, jedoch staunenswerten (sâyan-i hayret) und überaus subtilen Übereinstimmung (latif bir tevafuk) offenbart, einem Ereignis (vakia), in dem sich zweifelsohne jene Güte (keramet) zeigt, die im Dienst (hizmet) an der Risale-i Nur zum Ausdruck kommt. Die Übereinstimmung (tevafuk) hat in diesem Fall (vakia) ihre Quelle (menbai) in einer Kette der Keramet (silsile-i keramet) der Risale-i Nur, die uns bei einer sechsmaligen Übereinstimmung (alti aded tevafukat) einer solchen Art (cins) eines Zusammentreffens (ittifak) zu der Überzeugung (hükmet) hat gelangen lassen, dass dies in der Tat die Wahrscheinlichkeit (ihtimal) eines bloßen Zufalls (tesadüf) von vornherein ausschließt. Es ist dies wie folgt:
   Da wir seit ein paar Tagen unseren Meister (Üstad) nicht besucht hatten, ging ich mit meinem Bruder Emin, den Meister zu besuchen (ziyaret). Nachdem wir nachmittags gemeinsam das Gebet (ikindi namaz) verrichtet hatten, beehrte er (emr) uns mit den Worten: "Ich möchte euch etwas zu essen anbieten; hier ist euer Proviant (tayin)." Und noch einmal wiederholend sagte er: "Wenn ihr nicht esst, wird es mir zu einem neunfachen Verlust (zarar). Denn anstelle dessen, was ihr esst, wird Gott der Gerechte (Cenab-i Hakk) es mir zukommen lassen."
   Obwohl wir aber immer noch dafür um Verzeihung baten (rica), etwas zu essen abzulehnen, beehrte er uns (emr) weiterhin mit den Worten: "Esst, was euch bestimmt (rizk) ist; es wird zu mir kommen." Um uns seiner ausdrücklichen Empfehlung nicht zu widersetzen, begannen wir also nun, von der dargebotenen Butter und dem wohlschmeckenden Kürbis (kabak tatlisi) mit etwas Brot zu essen. Doch während wir noch zu Tisch saßen, kam zu unerwarteter Zeit und Weise ein Mann zur gleichen Zeit zur Tür herein. Er hielt in der einen Hand so viel frisches Brot wie wir gerade gegessen hatten und ebenso viel Butter (ein Stück von der Größe einer Haselnuss) wie wir gerade gegessen hatten und in der anderen Hand etwa ebenso viel wohlschmeckenden Kürbis wie vor uns auf dem Tisch stand. Wir kamen aus dem Staunen nicht mehr heraus. Denn es gab für uns überhaupt keine Möglichkeit, dies alles in irgendeiner Weise auf den Zufall (tesadüf) zurückzuführen. So hatten wir denn mit eigenen Augen den Segen des Herrn (bereket-i Rabbanî) in der Versorgung (rizk) der Schüler (sakird) der Risale-i Nur geschaut. Unser Meister (Üstad) sagte (emr) jedoch: "Die Gabe (ihsan) wird zehnfach sein. Wobei diese Gunst (ikram) genau die gleiche Menge ausmachte; d.h. der Aspekt des Proviants (tayin) stand hier im Vordergrund. {Das heißt, es ging hier um die genaue Versorgung der Schüler und nicht um irgendein Almosen (sadaka). (A.d.Ü.)} Die Versorgung mit dem Proviant erfolgt hier also mit der Waage (mizan)." {d.h. nicht beliebig, sondern ausgewogen (A.d.Ü.)} Später dann, noch am selben Abend, zeigte sich jedoch auch noch der Aspekt eines Almosens (sadaka). Da haben wir dann gesehen, wie vom Brot das Zehnfache, von der Buttermehlhelva (tereyagi tatlisi) auch das Zehnfache und, da er den wohlschmeckenden Kürbis (kabak tatlisi) nicht so besonders mag, statt dessen von den Zuccinis (kabak) und den Auberginen, sauer eingelegt (patlican tursusu), ebenfalls das Zehnfache, ganz im Gegensatz zu unserer Erwartung (me'mulün hilafina), hereinkam, als ein geistiger Lohn (manevî ücret) für ein einwöchiges Studium (mütalaa) des "Zweiten Strahls" (ikinci Sua) aus der Risale-i Nur. Das haben wir mit eigenen Augen gesehen, d.h. die Süßigkeit des wohlschmeckenden Kürbisses (kabak tatlisinin tatliligi) wurde in die Buttermehlhelva (tereyagi-un helvasi) umgewandelt, während das sauer Eingelegte (tursu) gleich geblieben ist.    So wie die Schüler (sakird) der Risale-i Nur für ihre guten Dienste (hüsn-ü hizmet) eine rasche Belohnung (mükâfat) erfahren, sahen wir mit eigenen Augen auch hier, wie in Isparta geschehen ist, dass auch diejenigen, die im Dienst Fehler (hizmette kusur) begehen, gleichfalls {gemeint sind Anhänger wie Gegner der Risale-i Nur (A.d.Ü.)} Ohrfeigen bekommen. Über lediglich fünf, sechs unter weit mehr Vorfällen möchten wir hier berichten.
   Erstens: Ich, mit Namen Tahsin, bekam eines Tages - weil ich in unserem neu eröffneten Laden (dükkân mesgalesi) zu viel zu tun hatte und daher der mir mit dem "Licht" anvertrauten Aufgabe (vazife-i Nuriye) durch meine Nachlässigkeit (tenbellik) nicht nachkommen konnte - zur gleichen Zeit einen zärtlichen Klaps (sefkatli bir tokat). Als ich nämlich in unserem Laden saß, kam jemand herein, vertraute mir ein Pfand (emanet) von hundert Lira an und bat mich, ihm dafür einen Hundert-Lira-Schein zu geben. Um dem Besitzer dieser Summe Geldes um Gotteslohn (Allah için) einen Dienst (hizmet) zu erweisen, ging ich also zur Zentralbank (maliye sandik), um diese Scheine umzutauschen. Man entdeckte jedoch unter ihnen (paralari sayarken) einen Falschen (kalp lira). So musste ich denn während eines dementsprechenden Verhöres (ifade) Rede und Antwort stehen, Rechenschaft ablegen (muahazeye maruz), und auch mein Haus wurde einer Durchsuchung (taharri) unterzogen (îcab). Dann wurde ich vor Gericht (mahkeme) gestellt. Da dies aber nur eine Zurechtweisung (terbiye) und ein zärtlicher Klaps (sefkat tokadi) war, zeigte sich hier wieder einmal die Güte der Risale-i Nur und rettete mich, ohne dass ich dabei Schaden (zarar) nahm.
   Zweitens: Ein Mann (bir zât), der unserem Meister (Üstad) und der Risale-i Nur vier, fünf Jahre lang gelegentlich gedient (hizmet) und sie auch anderen zu lesen gegeben hatte und ihr ernsthafter Anhänger (tarafdar) war, erschien eines Tages plötzlich mit einer Zeitung religiösen Inhalts in seiner Hand. Da er jedoch dabei dem Vertreter (sahib) einer Strömung (cereyan) Sympathie entgegenbrachte (tarafdarane bir tavir), die dem Geist (meslek) der Risale-i Nur zuwiderlief (muhalif), fühlte sich der Meister (Üstad) innerlich sehr beunruhigt (cani çok sikildi). Ein, zwei Tage danach bekam dieser Mann dafür zwar einen Schlag, wenn auch nur einen zärtlichen Klaps (sefkatli bir tokat). Da sagte zu ihm ein Arzt: "Wenn Sie sich jetzt nicht operieren (ameliyat) lassen, werden Sie zu hundert Prozent daran sterben." So ließ er sich also gezwungenermaßen operieren. Doch mit Hinsicht auf die Zärtlichkeit (sefkat) empfing er rasch Hilfe (imdad) und so wurde er denn gerettet (kurtuldu). 
   Drittens: Ein Beamter (memur) pflegte die Risale-i Nur in vollkommener Begeisterung (kemal-i istiyak) zu lesen. Dabei bemühte er sich öfter, dem Meister zu begegnen und dabei aufrichtig an seinen Unterweisungen (ders) teilzunehmen. Da wurde er plötzlich von einem Kommissar in Angst (evhem) versetzt. So hörte er denn auf, den Meister noch weiter zu besuchen und (die Risale-i Nur) zu lesen. Als er aber nun in eine andere Stadt fuhr, brach er sich unvorhergesehen und völlig überraschend ein Bein. So musste er denn einen Monat dort bleiben. Wiederum begleitete ihn die Zärtlichkeit (sefkat) wie ein Freund (yâr). Seitdem hat er nun wieder mit Begeisterung (sevk) begonnen, zu lesen.
   Viertens: Eine bedeutende Persönlichkeit (zât) pflegte die Risale-i Nur mit völliger Hochschätzung (kemal-i takdir) sowohl zu lesen als auch abzuschreiben. Doch eines Tages verlor er jedes weitere Interesse (sebatsizlik) daran und erhielt dafür einen keineswegs mehr zärtlichen Klaps (sefkatsiz bir tokat): Seine Partnerin (refikasi), die er sehr geliebt hatte, verstarb. Da aber auch seine beiden Söhne an einen anderen Ort verzogen, geriet er auf diese Weise in eine leidvolle (acinacak) Situation.
   Fünftens: Ein Mann (zât), der sich vier Jahre lang um die Angelegenheiten des Meisters an einem Marktflecken (çarsi) gekümmert hatte (hizmet), kündigte ihm eines Tages die Freundschaft (sadakati birakip) und schlug einen anderen Weg ein (meslegini degistirdi). Da erhielt er überraschend einen ganz und gar nicht zärtlichen Klaps (sefkatsiz bir tokat). Darunter leidet er nun schon seit einem Jahr.    Sechstens: Es handelt sich um einen Vorfall, von dem ein Hoca betroffen wurde. Vielleicht ist er jetzt noch immer ein wenig nachtragend (helâl etmez). Wir haben den Kontakt mit ihm verloren (görmüyoruz). Darum wollen wir jetzt über seine Ohrfeige auch nicht weiter reden (tokadi kaldi)! 
   Es gab noch viele andere derartige Vorfälle, weswegen wir keinen Zweifel (sübhe) mehr daran haben, dass sie auf jeden Fall Ohrfeigen (tokat) waren, die sich aufgrund von Nachlässigkeiten (kusur) gegenüber der Risale-i Nur ereigneten.
   Die Schüler (sakird) der Risale-i Nur, die das bestätigen (tasdik), Hilmi, Emin, Tahsin
  Auch ich kann das in der Tat bestätigen (tasdik) 
  Said 
  * * * 
   Noch etwas Wunderhaftes (keramet) bei der so leichten Verbreitung (sühulet-i intisari) der Risale-i Nur durften wir erleben, während wir diesen Brief schreiben und zu der Zeit, da wir die Güte (keramet) des Essens mit eigenen Augen wahrnehmen. Es ist dies wie folgt:
   Wir hatten sieben, acht wichtige Abhandlungen (risale) und die Abhandlung über die "Hinweise (isarat) des Qur'an" aus dem Buch "Strahlen" (Sua) zusammen mit einem wichtigen Brief in einem Sack für einen wichtigen Bruder in eine andere Stadt (sehir) gesandt. Unser Fahrer verlor jedoch dieses Paket. Dennoch gelangten diese Werke (eser) in einer derartigen Zeit, noch bevor Heuchler und Spitzel (münafiklar ve casuslar) darüber Bescheid (haber) wussten, durch eine vertraute (emin) Hand nach fünf Tagen wieder in unsere Hände, wodurch wir zu der sicheren Überzeugung (kat'î kanaat) gelangten, dass eine Gnade (inayet) uns beschützt (himaye). 
   Ein weiterer subtiler Schutz (latif bir himayet) der Güte des Herrn (inayet-i Rabbaniye) gegenüber der Risale-i Nur war Folgendes: In einem Augenblick undurchsichtiger Verhältnisse (karanlik bir vaziyet) während einer beängstigenden Zeit, in der Verdächtigungen (evham) und Schnüffeleien (tecessüs) der Spitzel (casuslar) und der Untersuchungsbeamten (taharri memurlar) die Behausung (menzil) unseres Meisters (Üstad) belauerten (sarma), stahl eine Maus eine Socke des Meisters. Wir haben noch lange danach gesucht und sie nirgendwo finden können. Endlich entdeckten wir dann das Mauseloch. Es war aber unmöglich, dass die Socke da hinein gekommen sein könnte. Jedoch zwei Tage später sahen wir, dass dieses Tier die Socke mit sich geschleppt und genau dort hatte liegen lassen, wo private (mahrem) Briefe und Dokumente (evrak) lagen, deren Inhalt (muhteviyat) wir längst schon vergessen hatten. Eigentlich hatten wir schon zwei Mal dort nachgesehen, konnten sie da aber nicht entdecken. Die Socke dahin zu bringen war jedoch nur dadurch möglich, dass sie über das Ofenrohr geklettert war, um dahin gelangen zu können. Nur ein überaus kluger und intelligenter Mann (kurnaz ve zeki) hätte dies zuwege bringen können. Da hier jedoch überhaupt keine Möglichkeit (ihtimal) für einen Zufall (tesadüf) blieb, sagte der Meister (Üstad): "Diese Briefe müssen wir von dort wegschaffen." Wir haben sie dann erst einmal durchgelesen. Ihr Inhalt war zwar keineswegs politisch (siyaset). Sie hätten jedoch einen wichtigen Grund (vesile) für diese argwöhnischen Spitzel (vehham casus) abgeben können, gegen uns aus einem Korn eine Kuppel (habbeyi kubbe) zu bauen. Wir haben sowohl sie als auch noch andere Dinge fortgeschafft, die als Vorwand (bahane) hätten dienen können. Wegen unserer Aufregung (heyecan) haben die Spitzel (casus) bereits Bescheid (haber) gewusst und dachten schon, dass wir uns auf irgendetwas vorbereitet hätten. Bevor sie jedoch hereinstürmten (hücum), kam Emin zwei Tage zuvor mit einem Sack ins Zimmer (menzil). Genau hinter ihm trat auch der Kommissar der Dienststelle (karakol) heimlich herein, ohne es jemanden merken zu lassen. Er fand jedoch in der Hand von Emin anstelle der Bücher nur einen Sack, in dem sich Jogurt befand, und änderte daraufhin seine Verhaltensweise (tavri). Wie dem auch sei. Kurzum: entgegen aller Feinde und Spitzel (düsman ve casus), welche die Verbreitung (intisar) der Risale-i Nur verhindern wollten, kam ihnen nur eine einzige Maus (fare) entgegen und machte ihre Pläne null und nichtig.    Wir, Hilmi, Tahsin, Emin, Tevfik und Said bestätigen dies.
   Mehmed Feyzi leistete damals gerade seinen Militärdienst ab und war also deshalb nicht mit dabei. Er hätte ansonsten das Recht (hakk) gehabt, als Erster zu unterschreiben.
  * * * 
   (Ein Abschnitt aus dem Brief von Ahmed Nazif') 
   Uns von den Diensten (hizmet) zurückzuziehen, die zu versehen (îfadan) wir materiell und geistig (maddî ve manevî) schuldig sind (borc), ist nicht etwa Ausdruck einer Gefühllosigkeit (hissizlik) und einer Indifferenz (bîganelik) in unser Natur (fitrat) und Beschaffenheit (yaradilis), sodass wir uns davor hätten zurückziehen können. Und da Gott der Allbarmherzige Schöpfer (Cenab-i Hâlik-i Rahîm) uns nun einmal als Menschen (insan) erschaffen hat, wie können wir da so ganz und gar sorglos (bîgane) bleiben, obwohl wir nicht einmal ein Tausendstel der Aufgaben (vazaif), welche die Menschlichkeit (insanlik) uns befiehlt (emret), erfüllen (îfa) konnten. Wobei Sie uns in dieser Hinsicht entschuldigen (mazur) mögen, obwohl Sie, unser sehr verehrenswerter Meister (kiymetli Üstad), der unser entschlossener (azimkâr), standhafter (cefakâr), opferwilliger (fedakâr), grenzenlos geduldiger (mütehammil), heiliger (kudsî) und ehrenwerter Gast (aziz bir misafir) in der Fremde (garib) sind, der doch unsere Herzen (kalb) mit Lichtern (nurlar) erfüllt, obwohl wir eigentlich Sünder (günahkâr) und Fahnenflüchtige (âsi) sind. Dabei trösten (teselli) wir uns noch mit der Vorstellung (zanni), dass wir ja unsere Schuld (borc) nur mit wertlosen (degersiz), materiellen Dingen (maddiyat) ohne jede Bedeutung (kiymet) bezahlen können, da wir uns nicht bis in die Welt des Geistes (maneviyat) hinein ausstrecken können. Verzeihen Sie uns, unser Meister (Afv buyurunuz Üstadim)! Welchen Muslim gäbe es denn, der den Ruf (nida) des öffentlichen Ausrufers (Dellâl) des Qur'an gehört hat und dabei seine Ohren verstopfte (tika). Gott bewahre! Und überhaupt keineswegs (Hâsâ sümme hâsâ)! Der Strahl (sua) der Lichter (Nurlar) blendet unsere Augen. Er hat unsere Herzen (kalb) in aller Lauterkeit (safiyet) mit Gott (Allah), dem Qur'an, dem auserwählten Gesandten (Resul-i Mücteba), mit dem Friede und Segen sei, und den liebenswürdigen Erben (aziz vârisler) des Hauptes beider Welten (Cihan Serveri) verbunden und wird sie auch noch weiterhin miteinander verbinden. Diese Bindung (bag) ist eine solche Bindung, welche durch die Gnade des Gerechten (inayet-i Hakk) überhaupt kein Materialist (maddiyyun), kein Atheist (mülhid) und auch nicht die Schar der Irregehenden (firak-i dâllenin) zu zerreißen vermag, selbst wenn sich auch alle Kräfte (kuvvet) der Ungläubigen der ganzen Welt (dünya kâfirleri) vereinigten: es wird ihnen nicht gelingen, diesen heiligen Bund aller Herzen (kudsî rabita-i kalbiye) zu zerbrechen.
اَلْحَمْدُ لِلّٰهِ هذَا مِنْ فَضْلِ رَبِّى
{"Lobpreis und Dank sei Gott! Dies ist durch die Gnade meines Herrn."}
   Ich kann nicht damit einverstanden sein, dass sich Eure Eminenz (Zât-i fâzilanelerince), ohne einer Notwendigkeit (lüzum) oder einem Bedürfnis (îcab) zufolge überhaupt die Mühe machen (zahmetlerini ihtiyar) könnten einen Brief zu schreiben, geschweige denn, sich in dieser Hinsicht gekränkt (gücen) zu fühlen. Ich würde es für einen großen Fehler (hata) ansehen und für eine Respektlosikeit (hürmetsizlik) erachten, meinem verehrungswürdigen Meister (kiymetli Üstadim) einen Umstand (isgali) zu bereiten (teskil), der ihm bei der Erfüllung (îfasi) seiner heiligen Aufgaben (kudsî vazife) hinderlich (mani') sein könnte.
  Ahmed Nazif Çelebi 
  * * *  بِاسْمِهِ سُبْحَانَهُ وَاِنْ مِنْ شَيْءٍ اِلاَّ يُسَبِّحُ بِحَمْدِهِ
اَلسَّلاَمُ عَلَيْكُمْ وَ رَحْمَةُ اللّٰهِ وَ بَرَكَاتُهُ اَبَدًا دَائِمًا
{"Im Namen dessen, der gepriesen sei! Es gibt fürwahr kein Ding, das Ihn nicht dankend lobpreist!" (Sure 17, 44) "Friede sei mit euch und Gottes Erbarmen immer und ewiglich."}
   Meine lieben getreuen Brüder! 
   Die meisten Weisheiten, die im Qur'an wiederholt werden und am Ende des Neunzehnten Wortes erklärt werden, finden sich in der Risale-i Nur. Dort findet sich auch die zweite Weisheit vollständig wieder. Diese Weisheit aber ist folgende:
   Jedermann braucht jederzeit den Qur'an. Doch niemand ist dazu in der Lage, ständig den Qur'an zu lesen. Doch ist er wahrscheinlich dazu in der Lage, eine Sure zu lesen. Deshalb sind die wichtigsten Themen des Qur'an in seinen längsten Suren enthalten, wodurch sich jede Sure zu einer kleinen Qur'anausgabe gestaltet. Das heißt also, dass einige Themen, wie die Auferstehung (Haschir), die Einheit Gottes (Tauhid) und die Geschichte Mosis, wiederholt werden, damit sie niemandem vorenthalten bleiben. Weisheit von gleicher Bedeutung liegt auch darin, dass einzelne feinsinnige Glaubenswahrheiten und auch kraftvolle Zeugnisse dafür in verschiedenen Risalat wiederholt worden sind, ohne dass ich es bemerkt hätte, ganz ohne es zu wollen oder auch nur zu beabsichtigen. Ich war darüber sehr erstaunt und habe mich selbst gefragt: "Warum nur hat Gott gewollt, dass ich dies alles übersehen sollte?" Später wurde mir dann auf unumstößliche Weise klar, dass in dieser unserer Zeit jedermann die Risale-i Nur benötigt. Doch kann er nicht das Gesamtwerk erhalten. Und könnte er es erhalten, so kann er es doch nicht lesen. Stattdessen aber kann er einen kleinen Auszug aus der Risale-i Nur erhalten, der das Gesamtwerk in sich zusammenfasst und meistens kann er dann auch immer, wenn er das Bedürfnis dazu hat, über einige Themen darin nachlesen und so, gleich einem, der immer wieder das Bedürfnis nach Nahrung verspürt, gleichfalls immer wieder sein Studium aufnehmen.
   Zweiter Punkt: Es wäre angemessen (münasib), wenn am Ende der kurzen arabischen Abhandlung (risalecik) mit dem Titel "Die Große Rezitation" (Vird-ül Ekber), welche aus dem Buch "Das Große Zeichen" (Âyet-ül Kübra) herausdestiliert worden ist, versehen mit einer Anmerkung als Kommentar (tefsir) zu der Ayah, die am Anfang der Abhandlung in Form eines Bittgebets (Risale-i Münacat) steht, nur noch die arabischen Texte (ilâve) hinzugefügt und mit ihr zusammen gelesen werden. Auch wir haben das in unseren Exemplaren (nüsha) so geschrieben.
   Dritter Punkt: Meine lieben Brüder! In meinem Herzen (kalb) tauchte häufig die Frage auf: Warum hat imam-i Ali, mit dem Gott zufrieden sein möge, der Risale-i Nur und besonders der Abhandlung "Das Große Zeichen" (Âyet-ül Kübra Risalesi) eine so große Beachtung (ehemmiyet) geschenkt? So hatte ich auf den Sinn dessen gewartet. Dank sei Gott (Lillahilhamd) wurde er mir inspiriert (ihtar). Auf diesen Sinn, der sich mir entschleiert (inkisaf) hat, möchte ich jetzt nur einen kurzen Hinweis (isaret) geben. Es ist dies wie folgt:    Da es eine besondere Eigenschaft (mümtaz bir hasiyet) der Risale-i Nur ist, den letzten und umfangreichsten Stützpunkt (istinad) des Glaubens (iman) wirksam und sicher (kuvvetli ve kat'î) kundzutun (beyan), zeigt sich diese Eigenschaft in der Abhandlung "Das Große Zeichen" (Âyet-ül Kübra Risalesi) ganz besonders glänzend. In diesem eigenartigen Zeitalter (acib asir) dehnt sich der Kampf zwischen dem Unglauben (mübareze-i küfür) und dem Glauben bis zum letzten Stützpunkt (nokta-i istinad) hinaus und stützt sich darauf. So kämpfen (çarpisiyorlar) z.B. zwei Bataillone (tabur) auf einem Kampfplatz (sahrada) gegeneinander, auf dem sich zuvor alle Streitkräfte (kuvvet) beider Seiten zu einer riesengroßen Feldschlacht (meydan muharebe) gegeneinander aufgestellt hatten. Dabei nutzt die feindliche Seite jedes Mittel aus (vasitayi istimal), um ihr Bataillon mit allen für seinen Kampf erforderlichen Dingen (cihazat-i muharribe) seines größten Heeres (ordu) auszurüsten (imdad) und seine geistige Verfassung (kuvve-i maneviye) ganz außerordentlich zu unterstützen (takviye), und nutzt dabei jede Gelegenheit (vesile) aus, um die geistige Verfassung des Bataillons der Gläubigen (ehl-i iman) zu zerschlagen und die Solidarität seiner Mitglieder (efradin tesanüdü) zu brechen. Ein interessanter Anreiz (istinadgâh) zieht die Leute an (temayül) und vernichtet so ihren Rückhalt (ihtiyat kuvveti). Gegen jeden einzelnen Soldaten des Bataillons der Muslime (Müslüman taburu) sendet sie eine sich auf den Geist (ruh) ihrer Gesellschaft (cem'iyet) und Kommunität stützende (mütesanid) Gemeinschaft (cemaat). In einer Zeit (hengâm), in der sie sich anstrengt, deren geistige Verfassung (kuvve-i mâneviye) ganz und gar zu vernichten (mahvet), tritt jedoch jemand wie Hizir hervor und spricht zu diesem Bataillon: " Sei nicht verzweifelt! Du hast einen so unerschütterlichen Stützpunkt (nokta-i istinad) und solch unbesiegbare (maglub), großartige Heere (muhtesem ordular) und unerschöpfliche Ersatzkräfte (ihtiyat kuvvetler), welche selbst die ganze Welt (dünya) nicht herausfordern könnte. Ein Grund eurer jetzigen Niederlage (maglubiyet) liegt darin, dass ihr gegen eine Gemeinschaft (cemaat) und ihre geistige Körperschaft (sahs-i maneviye) nur einen einzigen Soldaten schickt. Strengt euch also an, sodass jeder einzelne Soldat mit einer starken geistigen Kraft (kuvvetli kuvve-i maneviye), die er von den Kreisen, die seine Stützpunkte (istinad noktalar) sind, diese geistig nutzt (manen istifade), zu einer geistigen Körperschaft (sahs-i maneviye) und zu einer Gemeinschaft (cem'iyet) wird." So sagte er und so überzeugte er völlig (tam kanaat). 
   Genauso wurden auch die Leute des Irrweges (ehl-i dalalet), welche die Gläubigen (ehl-i iman) angreifen, da dieses Zeitalter eine Zeit der Gemeinschaften (cemaat zamani) ist, durch die Gesinnung der Gesellschaft (cem'iyet) und ihre Kommunität zu einer geistigen Körperschaft (sahs-i manevî) und zu einem bösen Geist (ruh-u habis). Dieser verdirbt das allgemeine Gewissen (vicdan-i umumî) und das Herz der Gesamtheit (kalb-i küllî) in der islamischen Welt (âlem). Er zerreißt auch den erhabenen islamischen Schleier (perde-i ulviye), welcher die traditionelle Überzeugung (taklidî olan itikadlari) des einfachen Volkes (avam) schützt, und verbrennt das vererbte Gefühl (hissiyat-i mütevârise), welches das Glaubensleben (hayat-i imaniye) am Leben erhält und traditionsgemäß (an'ane) überliefert wird. Während sich aber nun ein jeder einzelne Muslim für sich allein verzweifelt (me'yusane) vor diesem entsetzlichen Feuer zu retten versucht (çabalarken), eilte ihm die Risale-i Nur wie Hizir zu Hilfe (imdad). Imam Ali, mit dem Gott zufrieden sein möge, entdeckte in seiner geistigen Schau (kesfen) die Abhandlung "Das Große Zeichen" (Âyet-ül Kübra Risalesi), welches als einen wunderbaren (hârika) dienstbereiten Soldaten (emirber nefer) in seinem Dienst (hizmet) das letzte Heer (ordu), {(Anmerkung): Eine Macht (kuvvet), die den Kosmos (kâinat) nicht zugrunde richten kann, kann es nicht in die Flucht jagen.} das den Kosmos umfasst (kâinati ihata) zeigt und aus ihm materielle wie geistige Hilfe (maddî, manevî imdad) holt, die alle Widerstände verbrennt (mukavemetsûz). Und das zeigte er (= Imam Ali) mit Nachdruck (ehemmiyet). 
   Die anderen Punkte im Gleichnis (temsil) kann man sich selber ausdeuten (tatbik), damit die Essenz (hülâsas) dieses Geheimnisses (sirr) sichtbar wird.
  Said Nursî 
  * * *  بِاسْمِهِ سُبْحَانَهُ وَاِنْ مِنْ شَيْءٍ اِلاَّ يُسَبِّحُ بِحَمْدِهِ
اَلسَّلاَمُ عَلَيْكُمْ وَ رَحْمَةُ اللّٰهِ وَ بَرَكَاتُهُ بِعَدَدِ حُرُوفَاتِ رَسَائِلِ الَّتِى كَتَبْتُمْ وَتَكْتُبُونَ
{"Im Namen dessen, der gepriesen sei! Es gibt fürwahr kein Ding, das Ihn nicht dankend lobpreist!" (Sure 17, 44) "Friede sei mit euch und Gottes Erbarmen und Sein Segen nach der Anzahl der Buchstaben der Abhandlungen, die ihr bereits geschrieben habt und noch schreiben werdet."}
   Meine lieben getreuen Mitbrüder! 
   Der zweite Teil des Inhaltsverzeichnisses (Fihriste), das ihr unter dem Titel "Der zehnte Strahl" (Onuncu Sua) geschrieben habt, hat mir die folgende starke Hoffnung (kuvvetli bir ümid) eingeflößt: Die Risale-i Nur fand anstelle eines Ohnmächtigen (âciz), Alten (ihtiyar), Schwachen (zayif) und Hilflosen (bîçare) wie mir unter euch noch viele junge (genç), kräftige (kuvvetli) Saids und wird sie auch weiter noch finden. Darum stelle ich mir vor (tahmin), dass von jetzt an die Vervollständigung (tekmil), die Erklärung (izah) und die Ausführung (beyan) der Risale-i Nur mit allen Anmerkungen (hasiye) und Beweisen (isbat) euch anvertraut (tevdi') werden wird. Ein weiteres Zeichen (emare) dafür ist das Folgende: Obwohl ich in diesem Jahr vielmals versucht (ihtar) habe, die Wahrheiten (hakikat) aufzuschreiben (kaydetmek), die mir eingegeben (tesebbüs) wurden, gelang es mir doch nicht, noch weiter daran zu arbeiten.
   Die Risale-i Nur kann für euch eine vollständige Quelle (mükemmel bir me'haz) sein. Und wenn für jeden daraus z.B. der Glaubensartikel (erkân-i imaniye), dass der Qur'an Gottes Wort (kelâmullah) ist, und über seine wunderhaften Anmerkungen (i'cazî nükte) die Abschnitte aus den verschiedenen Abhandlungen (müteferrik risale) zusammengetragen werden oder unterschiedliche Beweise (bürhan) über die Wiederversammlung (hasre) zusammengefasst werden u.dgl. Dinge mehr, kann in der Tat eine vollständige Erklärung (mükemmel bir izah), eine Anmerkung (hasiye) und eine Erläuterung (serh) zustande kommen. Ich denke, dass die Risale-i Nur die erhabenen Wahrheiten des Glaubens (hakaik-i âliye-i imaniye) zur Gänze umfasst (ihata) und kein Bedürfnis mehr aufkommen lässt, an anderen Stellen noch weiter zu suchen. Nur manchmal wäre vielleicht noch eine Erläuterung (izah), eine weitere Ausführung (tafsil) notwendig (muhtaç). Daher kommt es mir so vor, als wäre meine Aufgabe (vazife) hiermit beendet. Eure Aufgabe setzt sich jedoch noch fort. So möge denn Gott es wollen (insâallah), dass sich eure Aufgabe mit Erläuterungen (serh), Darlegungen (izah), einer Vervollständigung (tekmil), Anmerkungen (tahsiye), Veröffentlichungen (nesir) und Unterweisungen (talim), ja sogar mit einer Abfassung (te'lif) des "Fünfundzwanzigsten und Zweiunddreißisten Briefes" (Yirmibesinci ve Otuzikinci mektublar) und mit der Vervollständigung (tekmil) der neun Kapitel (Dokuz Makam) des "Neunten Strahls" (Dokuzuncu Sua) sowie mit der Ordnung (tanzim), Einordnung (tertib), Auslegung (tefsir) und Korrektur (tashih) der Risale-i Nur fortsetzen wird.
   Eine geistige Körperschaft (sahs-i manevî), die aus der Kraft der Wahrhaftigkeit (kuvvet-i ihlas) und dem Zusammenhalt (tesanüd) der ganzen Gemeinschaft (heyet-i mecmuasi) aufrichtiger (samimî), reiner (hâlis) Schüler (sakird) der Risale-i Nur herausgefiltert und so in Erscheinung (tezahür) getreten ist, ist für euch eine beständige (bâki) und mächtige Reservekraft (muktedir bir kuvvet-i zahr) und ein Wegweiser (rehber). 
   Ihr schreibt, dass die Briefe, die von hier aus dort ankommen, {von Kastamonu nach Isparta} durch die Arbeitsgruppe der Gesegneten (mübareklerin heyeti) zu einer Abhandlung (risale seklinde) zusammengefasst werden, wobei auch Hüsrev die Arbeit, einige nebensächliche oder persönliche Randbemerkungen sowie überflüssige Abschnitte (fikra) wegzulassen, Hafiz Ali und Sabri überlässt. Hüsrevs wunderhafte (kerametli), aufmerksame (dikkatli), durchaus zutreffende (isabetli) und scharfsinnige (keskin) Betrachtungsweise (nazar) der Risale-i Nur ist völlig richtig. Es ist daher besser, wenn in einem solchen Werk von bleibendem Wert (bâki bir eserde) nur zeitlich bedingte (muvakkat), nebensächliche und rein persönliche Worte weggelassen werden. Wir haben drei wunderhafte (kerametkârane) Punkte in eurem letzten Brief festgestellt:    Erstens: Ein fleißiger Schüler (taleb) der Risale-i Nur namens Küçük Hüsrev Mehmed Feyzi, der sich hier in seiner Wahrhaftigkeit (ihlas), seiner inneren Verbundenheit (irtibat) {mit dem Meister} und seiner Befähigung {für den Dienst} als ein Hüsrev von hier erweist, hat nun seine Wehrpflicht (asker) beendet und ist wieder nach Hause zurückgekommen. Als ich ihm ein zweites Mal begegnete, fand ich in eurem Brief gleichfalls den Namen "Feyzi" geschrieben, worauf wir uns sagten: "Diese Schüler (sakird) der Risale-i Nur stehen einander so sehr nah auch wenn sie örtlich voneinander weit entfernt sind, dass sie überraschend einander gespürt (hisse) und geschrieben {Ein Soldat namens "Feyzi" kommt nach Hause, während zur gleichen Zeit ein Brief eintrifft, in dem ebenfalls der Name "Feyzi" auftaucht (A.d.Ü.).} haben.
   Zweitens: Als dieser Küçük Hüsrev Feyzi in diesen letzten Tagen in Istanbul war, habe ich mich im Interesse (hesab) der Risale-i Nur an ihn erinnert (zihnim). {nicht im persönlichen Interesse, sondern weil er wichtig für Risale-i Nur ist.} Da wurde ich traurig (müteessir). "Ist er etwa krank?" Doch da wandte überraschend meine Vorstellung (zihnim) ihr Gesicht von ihm ab. So beschäftigte ich mich denn intensiv mit Hafiz Ali. Und ich verstand, dass es da etwas gibt, was mich traurig (teessür) macht. Es muss etwas mit Hâfiz Ali zu tun haben, der im Zentrum {in Denizli} für die Risale-i Nur aktiv (fa'al) ist. So habe ich also mit Gebeten (dua) für die Heilung (sifa) von Hâfiz Ali begonnen und sie noch weiter fortgesetzt. Ich hatte sogar, bevor der Brief bei uns ankam, Feyzi gefragt: "Hast du etwa eine Krankheit gehabt?" Er hatte zu mir "Nein" gesagt. Da sagte ich: "Wenn das so ist, hat in Isparta ein bedeutender, starker Pfeiler (kuvvetli bir rüknü) eine Krankheit. So hatte meine Vorstellung (hayalim) das Gesicht der Sache verändert." Dann kam euer Brief bei uns an und wurde die Sachlage (hakikat) deutlich.
   Drittens: Vor zwanzig Tagen fiel mir nach den segensreichen Tagen (eyyam-i mübarek) ein (hatir), dass es für diejenigen, die ihren Stift nicht jeden Tag für den Dienst (vazifedarane) gebrauchen, genug ist, alle vierundzwanzig Stunden hundertmal während der gemeinschaftlichen Erwähnung (ünvan-i icmalîsi) aller Schüler (talebe) der Risale-i Nur ihren Anteil (hissedar) zu haben. Die Namen von einigen, welche sich mit ihren persönlichen Namen (hususî isimler) im Kreis der Elite-Schüler (has sakirdler) befinden, wurden vorübergehend weggelassen. Auch unser Bruder Hakki Efendi war unter ihnen. Ein paar Tage ging das so weiter. Dann wurde Hakki plötzlich ohne jeden Grund wieder zu einem Gefährten (arkadas) von Hulusi. Und so trat er denn mit seinem Bild und Namen wieder in den Kreis der Elite (has) ein. Zur gleichen Zeit, in der Hakki in einem Abschnitt (fikra) eures Briefes schreibt: "Er {Üstad} soll mich im Gebet (dua) nicht vergessen.", haben wir gedacht (tahmin), dass er aufgrund dessen (hesab) doch das persönliche Gebet verdient. Es gab in den letzten Tagen sogar viele derartige Blitze (lem'alar) der Gnade (inayet). Emin wird in den täglichen Nachrichten (kazanmis hesabiyle) darüber einen Artikel (fikra) verfassen. Vielleicht wird er ihn auch an euch schicken. Die kleinen Schüler (küçük talebeler) der Risale-i Nur dort und auch alle zukünftigen (istikbal) so wertvollen Schüler (kiymetdar sakirdler) haben schon heute ihren Anteil (hissedar) im Kreise der Schüler (talebeler dairesi). Als Mehmed Feyzi in Istanbul nach den Abhandlungen (risaleler) des Alten Said suchte, hatte der heldenmütige (kahraman) Rüsdü noch am selben Tag in einem Laden die noch vorhandenen (mevcud) Exemplare gesammelt und mitgenommen. Küçük Hüsrev suchte verzweifelt (müteessir) auch noch an anderen Orten und entdeckte so die "Zeichen des Wunders" (isarat-ül i'caz'). In Gedanken sagte er sich nun: "Es sind die Brüder aus Isparta, die mir jedenfalls bereits vorausgewesen sind." Wie dem auch sei: er will nun auch an seinem Exemplar (nüsha) der "Zeichen des Wunders" die Wunderhaftigkeit in der Übereinstimmung (keramet-i tevafukiye) vermerken, wie sie sich in den Exemplaren (nüshalar) von Hafiz Ali und Sabri vorfinden lässt. {Er will die Übereinstimmungen (tevafuk), die Hafiz Ali und Sabri in ihren Exemplaren bereits angestrichen haben, nun auch in seinem eigenen Exemplar kopieren (A.d.Ü.).} Eine ganz einfache Lösung wäre, wenn ihr in einem kleinen Heft auf jeder Seite eine Extraseite für die Kommentare (tefsir) und die Buchstaben des Alphabets (Elif und Tâ usw.) eintragt und mir zuschickt. Wenn ihr das aber nicht so einfach machen könnt, könnt ihr es auch sein lassen.    Ich grüße (selâm) alle Brüder, jeden von ihnen einzeln und besonders diejenigen, die sich mit den Abhandlungen (risaleler) intensiv beschäftigen (mesgul), begrüße ich und bete (dua) für sie und erwarte auch ihre Gebete (dua) für mich.
  Euer Bruder Said Nursî 
  * * * 
   (Ein Artikel (fikra) von Emin und Küçük Hüsrev Feyzi) 
   Gesegnete (mübarek zât) Personen wie Hüsrev und Rüsdü, die unter unseren getreuen (sadik), aufrichtigen (hâlis), standhaften (metin) und beständigen (vefakâr) Brüdern (kardes) im Dienst (Hizmet) am Qur'an unsere Vorbilder (sebkat) sind, haben verschiedene Artikel (müteaddid fikralar) über die Segnungen (bereket) geschrieben, die den Dienern (hâdim) der Risale-i Nur als Zeichen (emare) dafür, dass ihre Aufgaben (vazife) gewürdigt (makbuliyet) worden sind, geschenkt worden sind. Wie die Artikel dieser Brüder (kardeslerimizin fikralari) wollen auch wir einige Ereignisse (hâdisat) beschreiben, die sich in jüngster Zeit genauso abgespielt haben (tezahür), wie wir dies selbst bezeugen können. Hier wollen wir nur einen Teil von ihnen als Beispiel (nümune) anführen.
   Das Erste von ihnen ist das Folgende: Kürzlich machten wir zusammen mit dem Meister (Üstadimizla) einen Ausflug (kira). Er geruhte, uns anzuweisen, Tee (çay) zu machen (emir buyurdu), und zwar jeden von uns jeweils zwei Gläser mit jeweils drei Stückchen Zucker zu trinken. Und so haben wir denn alle jeweils zwei Gläser Tee mit jeweils drei Stückchen Zucker getrunken. Nur Bruder Emin hat seinen Tee mit einem Stückchen Zucker weniger getrunken. Am Abend sind wir dann zum Zimmer unseres Meisters (Üstad) gegangen, der die Quelle der Verbreitung (menba-i intisari) der Risale-i Nur ist. Emin wollte sodann die Anzahl Zuckerstückchen, die wir gebraucht (sarfolunan sekerleri) hatten, wieder in die Zuckerdose zurücklegen. Die Dose nahm jedoch nicht mehr als acht Stückchen Zucker auf. "Gepriesen sei Gott" (Fesübhanallah) rief da Emin aus. An Stelle der siebzehn Stückchen Zucker war nun die Dose schon mit acht Stückchen Zucker bereits voll. Darüber waren wir nun sehr erstaunt (taaccüb). So hat uns denn dieser Vorfall (vakia) im Grade einer Bezeugung (suhud) zur Gewissheit (kanaat) gebracht, dass dieses Geheimnis (sir) eine Gnade Gottes (inayet-i ilahiye) und eine Güte des Herrn (iltifat-i Rabbaniye) für die Risale-i Nur und ihre Diener (hâdim) gewesen ist.  
 Zweitens: Als der Meister gleichfalls am selben Tag die Abhandlung "Sechs Angriffe" (Hücumat-i Sitte Risalesi), die ich, Mehmed Feyzi, bereits abgeschrieben und dem Meister (Üstad) zurückgebracht (teslim) hatte, an dem Ort, wo er sie versteckt hatte, nachsuchte, um sie mir zu geben, konnte er sie dort wider Erwarten (fevkalme'mul) nicht mehr finden. Da wandte er sich plötzlich im gleichen Moment in einer Weise, die seinen sonstigen Gepflogenheiten in der Weise widersprach (âdetlerinin hilafina), wie dies bisher noch niemals vorgekommen war, infolge dieses Vorkommnisses (hâdise) um, setzte seine Brille ab und wandte sich (müteveccih) der Treppe (merdiven) zu. Im selben Augenblick sahen wir, dass ein Spitzel (casus bir adam) in der Absicht der Verbreitung (intisar) und dem Dienst (hizmet) an der Risale-i Nur einen Schaden (zarar) zuzufügen, unten an der Treppe stand, offensichtlich (zahiren) in der Absicht, ihn besuchen (ziyaret maksadiyla) zu kommen. Doch spürte er (hisseder) sogleich, dass der Meister (Üstad) ziemlich aufgeregt (telasli) war. Da lenkte der Meister (Üstad) seine bisherige Aufmerksamkeit (öteki nazar) um und auf seinen körperlichen Zustand (hâdise-i bedeniye) hin und sagte zu ihm: "Du siehst, dass ich im Augenblick gerade entschuldigt (mazurum) bin. So verschiebe denn deinen Besuch auf einen anderen Tag." Der kehrte also wieder um und ging. So blieben denn sowohl Mehmed Feyzi als auch die Abhandlung über die "Sechs Angriffe" (Hücumat-i Sitte) und noch andere unserer Arbeiten von seinen Schnüffeleien (tecessüs) verschont.
   Das Verschwinden (kaybolmasi) der Abhandlung "Sechs Angriffe" (Hücumat-i Sitte) aus dem für sie bestimmten Versteck (saklandigi muayyen yerinde), noch dazu auf diese so ungewöhnliche Weise (fevkalâde bir surette), war ein ganz außergewöhnlicher Vorfall (ehemmiyetli bir hâdise). Der ungewöhnliche Zustand (hilaf-i âdet halet), von dem der Meister plötzlich betroffen war (Üstada âriz olan), und das Verschwinden dieser Abhandlung - von ihrer doch ansonsten für sie bestimmten Stelle - können keineswegs einem Zufall (tesadüf) zugeschrieben werden (hamledilmez). In der Tat haben wir eine Woche später diese Abhandlung (risale) ganz unerwartet (hilaf-i me'mul) an einer anderen Stelle wiedergefunden. Auf Weisung (emr) des Meisters (Üstadimin emriyle) las ich sie mit meinem Bruder Emin mit großer Aufmerksamkeit (ehemmiyetli). Dabei gab uns der Meister (Üstad) seine Erläuterungen (izahat). Bis zu dieser Zeit hatten wir noch nie einen so bedeutenden und zugleich wunderbaren Unterricht (mühim ve tesirli ders) erhalten. Das also heißt, dass sich diese Abhandlung (risale) aufgrund dieser beiden bedeutsamen Geheimnisse (mühim sir) nicht gezeigt hatte. So lässt dieses Ereignis (hâdise) keinen Zweifel (sübhe) mehr daran, dass die wahrhaftigen und getreuen (ihlasli ve sadik) Schüler (sakird) der Risale-i Nur jederzeit unter einem Schutz, der Gnade Gottes (hifz u inayet) und stets unter Seiner Obhut (himayet) sind.
   Drittens: Unser Meister hatte einmal ein Kilogramm Käse. Meistens aß er von diesem Käse - weil er ihn mochte (hosuna) - jeden Tag ein-, zweimal ein Stück. Zudem gab er auch uns davon zu essen. Und zumeist aß er von ihm, wenn er sonst nichts weiter zu essen hatte. So ging das sechs Monate lang weiter und immer noch hatte er hundert Gramm von diesem Käse übrig. Ich, sein beständiger Diener (hizmetçi) Emin und Kücük Hüsrev, sein Schüler (talebe) und Diener, haben dies ohne Zweifel (yakînen) selbst miterlebt und können es bestätigen. Jedoch nach Bekanntgabe (ifsa) dieses gesegneten Ereignisses (hâdise-i bereket) begann sich der Boden, der vorher nicht zu sehen gewesen war, zu zeigen und nun wurde eine stete Abnahme (noksaniyet) sichtbar. In der Tat ist das als ein Ausdruck seines Segens (bereket hususunda) ein staunenswertes (sâyan-i hayret) Ereignis (hâdise). Des Weiteren reichte auch ein halbes Kilogramm Butter, obwohl er an den meisten Tagen reichlich davon verwendet hatte (fazlaca sarfoldugu), etwa für fünfzig Tage, was zeigt, dass zweifelsohne ein Segen (bereket) darin lag.
   Wieder einmal an einem Festtag (Bayram Ramadan) hatten Tahsin und ich, nämlich Emin, ein Kilogramm feinen Zucker gebracht, obwohl der Meister (Üstad) damit nicht einverstanden war. Obwohl er meistens für Jogurt, Milch, Kürbis und noch andere Dinge manchmal zwanzig, dreißig Gramm Zucker verwendet hatte, blieben mehr als zwei Monate später dennoch von diesem Zucker mehr als zweihundert Gramm übrig, wofür die Ursache auf jeden Fall auf Gottes Segen (bereket) zurückzuführen ist.    Zudem hat unter allen Schülern (sakird) in dieser Gegend (havalide) jeder mehr oder weniger verspürt und ganz offen gesagt (itiraf): "Wenn wir an der Risale-i Nur arbeiten, spüren wir sowohl Segen (bereket), als auch Leichtigkeit (sühulet) bei unserer Versorgung (rizk), als auch eine ganz offensichtliche (zahiren) Weite (insirah) in unserer Brust und Frohsinn (ferah) in unserem Herzen (kalb)." So kann z.B. ich selbst, Emin, ganz offen sagen, dass ich ein ganzes Jahr lang gearbeitet habe, bevor ich in den Kreis der Risale-i Nur eingetreten bin. Sobald ich aber ich in den Kreis der Risale-i Nur eingetreten war, lebte ich, obwohl ich doch im Jahr nur drei, vier Monate arbeiten konnte, ruhiger (müferrah) und glücklicher (mes'ud) als zuvor, weshalb ich nicht im geringsten daran zweifle, dass dies zu hundert Prozent aus dem Segen des Dienstes {(Anmerkung): Als Bruder (kardes) Emin in unsere Stadt (memleket) kam, arbeitete er jeden Monat sehr fleißig (fa'al). Ich sehe, dass er jetzt nicht länger als drei, vier Monate arbeitet. Doch habe ich in der Tat keinen Zweifel daran, dass der Grund dafür in dem Segen des Dienstes (hizmetin berekâti) an der Risale-i Nur liegt. Dies bestätige (tasdik) ich aus ganzem Herzen (kuvvet).
   Küçük Hüsrev, Mehmed Feyzi} (hizmetin bereketi) der Risale-i Nur erwächst.
   Zudem sagt unser Meister (Üstad) z.B.: "Auch ich bin anhand vieler Erfahrungen (tecrübe) zu der sicheren Überzeugung (kanaat-i kat'iyyem) gelangt, dass ich, wann immer ich mich mit der Korrektur (tashihat) der Risale-i Nur beschäftigte (mesgul), hinsichtlich meiner Versorgung einen Segen (rizkimda bereket) als auch eine Leichtigkeit in einer überaus offensichtlichen Weise (zahir tarzda) erfahre. Wann immer ich nicht damit beschäftigt war, habe ich diesen Umstand (hal) nicht erfahren." Außerdem sagt unser Meister (Üstad) - und das können wir auch bestätigen (tasdik): "Ich habe in letzter Zeit verstanden, dass sowohl ich als auch meine Freunde (dost) bis heute das Gesicht dieser Tatsache (hakikat) in einer anderen Form erfahren haben. Es ist dies wie folgt: Obwohl im Gefängnis ein einziger Laib Brot für mich acht, manchmal zehn Tage ausreichte (kâfi), lebe ich hier und heute genau auf diese Weise. Sowohl ich als auch meine Brüder (kardes) hatten das immer darauf zurückgeführt, dass ich ja nur wenig esse und kaum Appetit (istahsizlik) habe. Wir haben jedoch anhand vieler Zeichen (emare) ohne Zweifel verstanden, dass dieser merkwürdige Umstand (acib hal) nur die Folge dieses Segens (bereket) war. Den Laib Brot, der für mich ein paar Mal acht Tage ausreichte (kâfi), konnte ich mit dem gleichen Appetetit (istiha) in den Zeiten, in denen ich diesen Segen (bereket) wegen meiner Untätigkeit nicht erfuhr, in zwei Tagen manchmal in anderthalb Tagen aufessen. Also erhielt ich meinen ganzen Proviant (mükemmel tayinat) in den letzten sechzehn, siebzehn Jahren aufgrund des Segens (bereket), der aus dem Dienst (hizmet) an der Risale-i Nur erwächst." In der Tat sind wir auch im Grade einer augenscheinlichen (aynelyakîn) Sicherheit zu der Überzeugung (kanaat) gelangt, dass all diese vielen Ereignisse ein Segen (hâdisat-i bereket) waren, der ein Strahl (sua) der geistigen Wunderhaftigkeit (i'caz-i manevî) des Qur'an ist, der in seiner Verkündigung ein Wunder (Mu'ciz-ül Beyan) ist. Er sagt sinngemäß (manen): "Oh ihr Schüler (sakird) des Qur'an! Das, was euch meistens von euren heiligen Aufgaben (vazife-i mukaddese) abhält, ist eure Sorge um den Lebensunterhalt (maiset telasesi). Der wird euch jedoch durch die Fülle (feyz) des Quran in Form eines Segens (bereket) gegeben. Darum sollt ihr euch allein um eure Aufgaben (vazife) kümmern."
اَللّٰهُمَّ يَسِّرْلَنَا خِدْمَةَ الْقُرْآنِ بِنَشْرِ رَسَائِلِ النُّورِ بِحُرْمَةِ اِسْمِكَ اْلاَعْظَمِ وَ حَبِيبِكَ اْلاَكْرَمِ آمِينَ
{"Oh Gott, erleichtere uns den Dienst am Qur'an in der Verbreitung der Risale-i Nur um Deines großen Namens und Deines ehrwürdigen Geliebten willen; âmîn."}    Des Weiteren war zur selben Zeit dieser obigen gesegneten Begebenheiten (hâdisat-i bereketi) durch ein Wunder (keramet) der Risale-i Nur das Haus eines Schülers, das hunderte Lira wert ist, bei einem entsetzlichen Brand in der Nähe überraschend verschont (kurtulmasi) geblieben. Eine Frau, die dank ihrer spirituellen Einstellung (âhiret cihetinde) sehr mit dem Sprachrohr (tercüman) der Risale-i Nur verbunden war, wurde, als sie - trotzdem das ganze Haus bereits lichterloh brannte - dennoch nach oben eilte, um ihre Diamanten, ihre Juwelen (elmas ve mücevherat) und ihr Gold im dritten Stock dieses Gebäudes zu retten (kurtarmak) - rundum von dem Feuer eingeschlossen. Sie konnte ihre Juwelen nicht retten und war vielmehr auch selbst in höchster Lebensgefahr (tehlike-i kat'iyye). In diesem Augenblick erinnerte (hatir) sich auch das Sprachrohr (tercüman) der Risale-i Nur - tief ins Gebet versunken (siddetli dua ederken), es möge doch das Haus seines Schülers (talebe) von den Flammen verschont (kurtarmasi) bleiben - auch an diese hilflose Frau und betete auch für sie, wobei er auch die Risale-i Nur als Fürsprecher (sefaatçi) erwähnte, in der Sorge, es könnte auch seine geistige Schwester (âhiret hemsiresi) von den Flammen bedroht werden. So flehte er denn für sie (niyaz): "Oh Herr (Ya Rabbi), erbarme dich (merhamet) ihrer!" Im selben Augenblick schlug diese Frau ein Fenster ein und stürzte sich vom zweiten Stockwerk hinunter in den Hof; und es war vollkommen ungewöhnlich, dass sie sich dabei weder etwas verstaucht noch irgendetwas gebrochen hatte. Darüber hinaus waren in diesem schrecklichen Flammenmeer, das selbst Kupfer und Eisen schmelzen ließ, nachdem das ganze große Gebäude (konak) ausgebrannt war, dennoch all ihre Juwelen und ihr Gold - ohne irgeneinen Schaden zu erleiden oder auch nur einen Kratzer davongetragen zu haben - in einem Sack Mehl unversehrt (muhafaza) geblieben. Sie fand sie und nahm sie wieder mit. Durch den Segen (bereket) der Risale-i Nur hat sie sowohl sich selbst, ihr Leben (can) als auch ihr Hab und Gut gerettet (malini kurtarmis). 
   Im gleichen zeitlichen Zusammenhang mit diesen oben geschilderten Ereignissen (mezkûr hâdisat) erhielten zur gleichen Zeit zwei Männer*mit bedeutenden Funktionen (vazife), die ihre Grenzen in schikanöser Weise (muacciz) überschritten (mütecaviz) hatten, durch die Risale-i Nur auf wunderbare Weise (kerametkârane) noch während ihrer Attacken (tecavüz) und Schikanen (taciz), zwei Ohrfeigen (tokad), der eine auf seinen Kopf, der andere einen Schlag (sille) auf die Brust (ciger), {(Anmerkung): Tatsächlich hat einer von diesen Angreifern (mütecaviz) sich dafür entschuldigt (dehalet) und sich so vor dem Tode gerettet (kurtuldu), während der andere ein Jahr lang gelitten (azab) hat und danach gestorben ist.} was bei uns überhaupt keinen Zweifel mehr daran ließ, dass sie eine Ohrfeige zu unserem Schutz und zur Bewahrung (hifz u himayet) der Gnade des Herrn (inayet-i Rabbaniye) im Dienst (hizmet) für den Qur'an erhalten hatten, sinngemäß (manen) mit dem Hinweis: "Nun ist es aber genug! Haltet ein! Ihr habt eure Ohrfeige zu Recht verdient."
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Briefe aus Kastamonu - 39

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   (Da Ahmed Nazif und sein Sohn Salahaddin, denen es gelungen (muvaffak) ist, Hinweise (isaret) der Ayat auf die Risale-i Nur herauszufinden (istihrac), welche im "Ersten Strahl" als einunddreißigste und zweiunddreißigste Ayah angeführt wurden, zu den bedeutenden Schülern (sakird) der Risale-i Nur gehören, ist dieser Artikel (fikra) von Salahaddin es würdig, ihn unter den Artikeln des "Siebenundzwanzigsten Briefes" einzureihen.     Da der Funke (kivilcim), der im Jahre 1358 (= 1939) von Danzig aus übergesprungen war, sich rasch über Europa ausbreitete, die Form eines Flächenbrandes annahm und nun alle Völker mobil machte (seferî vaziyeti), begann auch in der Türkei zum Teil eine allgemeine Mobilmachung. Diejenigen, welche in den Jahren 1327, 28, 29 geboren waren, wurden nun im Jahre 1359 (= 1939) zu den Waffen gerufen. Aus diesem Anlass wurden auch die jüngeren unter den Schülern (talebe) der Risale-i Nur, wie Mehmed Feyzi und ich, aufgrund einer Weisheit (hikmet) zum Wehrdienst (asker) einberufen.
{(Anmerkung): Auf Feyzis und Salahaddins Einberufung (asker) hin lächelte (tebessüm) der Meister (Üstad) leise und sagte: "Sie können euch nicht von mir wegnehmen. Ihr habt eine Aufgabe (vazife) und werdet dazu eingeladen (davet) werden. Denn auch wenn schon nicht durch die Sprache (lisan), wird doch eure Haltung und euer Verhalten (hal ü etvar) diese Aufgabe (vazife) versehen." Tatsächlich hat Salahaddin, nachdem er eingezogen (asker) wurde, im gesegneten (mübarek) Monat Ramadan am Tavsan Tepesi in Izmit trotz der schwierigen Wetterlage dennoch der Gemeinde (cemaat) beim Teravihgebet als Imam gedient. Die Bataillone wurden zum Alay'in Hadimköy versetzt, wo dann der 27., 28., 29. Tag im Monat Ramadan anfiel (tesadüf), und er daher sein Fasten und sein Gebet (oruç ve namazi) auf dem Schiff und die Nacht der Bestimmung (Kadir Gecesi) auf dem Bahnsteig in Hadimköy bei nasskaltem Wetter und mit dem Wasser, das er unter schwierigen Umständen organisiert hatte, die Waschungen (Abdest) vorgenommen, auf einem Kastendeckel sein Gebet verrichtet und die Nacht in einem Güterwagen in einem erbärmlichen Zustand (vaziyet) mit Dankgebeten (sükürler) verbrachte, was die religiösen Empfindungen (hiss-i diyanet) seiner Kameraden (neferat) in Aufregung (heyecan) versetzte und als Unterricht (ders) galt. Vor dem Festtagsgebet (bayram namazi) in Balaban Köyü las er für Soldaten und Zivilisten in der Dorfmoschee das "Vierte Wort" (Dördüncü Söz) über das Gebet (namaz) wortgetreu vor und predigte (vaaz) aus der Risale-i Nur. Auch mein Bruder Feyzi hat genauso in seiner Kompanie (kit'a) in einer noch wirksameren (tesirli) Weise in der Sprache seines geistigen Zustandes und seines Mundes (manevî lisan-i hal ve kal) Unterricht erteilt, was die Ansprache des Meisters (nutku) in der Tat bestätigt (tasdik). Der 27., 28. und 29. waren die schwierigsten der segensreichen Tage (mübarek günler). Im Jahre 1359 wurden in der Türkei auch die Jahrgänge 27, 28 und 29 zum Wehrdienst (asker) einberufen. Auch diese Übereinstimmung (tevafuk) fügt diesem Wunder (keramet) noch eine Feinheit (letafet) hinzu.
   Salahaddin}
Da dem Sinne (manen) nach verständlich wurde, dass unser Meister (Üstad) wegen der Notwendigkeit (îcab), uns nur für sechs, sieben Monate zur Verbreitung (intisar) der Risale-i Nur an einem anderen Ort (muhit) aufzuhalten, sein Herz (kalb), seine Gedanken (fikir) und seine Hände (avucu) zu der Barmherzigkeit (rahmet) Gottes des Gerechten (Cenab-i Hakk) emporhob, sind wir aufgrund der Annahme (kabul) dieses Gebetes (dua), infolge eines bedeutenden Wunders (keramet) der Risale-i Nur und aufgrund des Wehrdienstes (askerlik vazifesi) an einen anderen Ort (muhit) zum Dienst (hizmet) der Risale-i Nur gesandt worden. Sechs, sieben Monate nachdem Feyzi und Salahaddin ihren Dienst bei der Verbreitung (vazife-i nesri) erfüllt hatten, und das in der gefährlichsten Zeit für die oben angeführten Jahrgänge, als die deutschen Heere (ordu) Rumänien besetzten (isgal), Bulgarien unter Druck (tayik) geriet und auch Italien gegen Griechenland kämpfte (harb), wurde dann durch unsere Entlassung (terhis) dieses Wunder (keramet) verständlich.
{(Anmerkung 1): Mein Meister (Üstad) hat mir in der Tat den Auftrag erteilt, die Abhandlung über die Wunder Mohammeds (Mu'cizat-i Ahmediye) nach der Vorlage (tarz) von Bruder Hüsrev abzuschreiben. Ich, Feyzi, war jedoch ein wenig nachlässig. Überraschend wurde ich dann mit dem Jahrgang 28 einberufen (asker). Wieder sagte der Meister (Üstad) zu mir: " Schreibe die Abhandlung über die Wunder Mohammeds (Mu'cizat-i Ahmediye) ab. Ich werde dich jetzt noch nicht gehen lassen." So habe ich denn damit angefangen. Und auch mein Einberufungsbescheid (emir) blieb noch eine Woche liegen. Es kam mir etwas dazwischen (âriza). Und so blieb auch meine Schreibarbeit (noksan kaldi) liegen. Und erneut bekam ich einen Stellungsbefehl (asker). Und wieder sagte der Meister (Üstad): "Geh und schreib ab!" So habe ich denn im Ernst (ciddî) angefangen, daran zu arbeiten. Und wieder blieb entgegen allem Erwarten (fevkalme'mul) auch dieser zweite Stellungsbefehl (emir) abermals liegen. Eine Woche später hatte ich dann wieder eine Entschuldigung (mazeret) und ließ meine Schreibarbeit (yazi) liegen. Dann sagte der Meister (Üstad): "Nun liegt deine Aufgabe (vazife) hinsichtlich der Risale-i Nur beim Militär (askerlik)." Und da kam auch schon plötzlich wieder der Befehl (emir). Und so habe ich denn einen zärtlichen Klaps (sefkat tokadi) bekommen und wurde in Dienst (vazife) gestellt. Gott, dem Gerechten, sei Dank (Cenab-i Hakk'a sükür): Dort habe ich dann an der Risale-i Nur gearbeitet und mich in ihren Dienst gestellt (çalistim ve çalistirildim). Wie es der Meister (Üstad) uns gesagt hatte, wurde ich nach sechs, sieben Monaten wieder entlassen (terhis) und habe meinen geliebten Meister (Üstad) wiedergefunden (kavustum). Und möge mir Gott (insâallah) meine Fehler (kabahat) verzeihen! So mögen denn die Risale-i Nur und die Brüder Hüsrev, Rüsdü und Sabri, die im Dienst (hizmet) am Qur'an unsere Vorbilder (sebkat) sind, meine Fürsprecher (sefi') sein, wenn ich den Meister (Üstad) darum bitte, mir meine Fehler (kusur) zu vergeben. Ich sehe ein (itiraf), dass ich für meine Nachlässigkeit (tenbellik) einen leichten Klaps (sefkat tokadini) dafür bekommen habe.
   Feyzi}    Als aber nun Salahaddin einen Monat später, als sein Jahrgang (emsal) zum Militärdienst einrückte (ordudan sevk edilmesi), fiel es einigen dieser Leute vom Lande (memleket halkindan) auf, dass er in Inebolu nicht mit den übrigen seines Alters (emsal) gekommen war. Sie meldeten (ihbarat) dies mehrmals der Polizei und schließlich brachte der für diesen Wehrbereich (askerlik subesi) zuständige Kommandant (reis) seinen Vater mit Hilfe der Polizei zu seinem Büro (sube) und fragte ihn, wo denn sein Sohn sei. Der zeigte ihm ein Telegramm, das er tags zuvor von seinem Sohn empfangen hatte. So wurde es denn nun verständlich, dass er zur Marinekommandantur (Deniz Alayi) in Ismit einberufen (müretteb) worden war und dass sein Sohn die Stadt nicht in böser Absicht (kasden) verlassen hatte, sondern bereits einen Monat vorher aus geschäftlichen Gründen (ticaret) dorthin gegangen war. So wurde denn sein Vater Ahmed Nazif wieder auf freien Fuß gesetzt. Im Übrigen hatte einer seiner Kameraden (arkadas), der ein Sekretär (kâtib) war und mit dem er sich jeden Tag unterhalten hatte, es vergessen, ihn auf der Liste derer einzutragen, deren Einberufung verschoben worden war (askerlikleri te'hir edilenler), und die danach an einem Telegrafenmast ausgehängt wird. Dabei werden diejenigen, deren Einberufung verschoben (tecil) wurde, erst später zum Dienst einberufen und dabei noch ziemlich schief angeschaut (fena nazar), wovor Salahaddin allerdings verschont (nazardan kurtulmasi) blieb. Salahaddin wurde auch nicht bestraft, obwohl er sich dem Bataillon, zu dem er einberufen worden war, erst mit fünfzehn Tagen Verspätung (bakaya) angeschlossen (müretteb) hatte. Er wurde - ohne erst noch eine Empfehlung zu benötigen (tavsiye muhtaç) - als Bataillonssekretär (alay yazici) aufgenommen. Obwohl Soldaten, die sich bei Selahaddins Entlassung (terhis) auch nur drei Tage verspätet hatten, einem Justizverfahren (mahkeme) unterzogen wurden, wurde er selbst entlassen (terhis) ohne bestraft (ceza) zu werden, obwohl er sich erst einen Monat später angeschlossen hatte. Bei seinem Abschied standen sogar seinem Bataillonskommandeur und dessen Helfer (yaver) Tränen der Rührung (teessür) in den Augen. Und überdies sind wir zu der sicheren Überzeugung (kat'î kanaat) gelangt, dass dies eine Wundertat (keramet) war, welche der Risale-i Nur zuzuschreiben ist.
   Des Weiteren hatte ich, als ich einmal aus Tosya nach Kastamonu fuhr, die Bücher der Risale-i Nur "Blitze" (Lem'a) und "Strahlen" (Sualar) bei mir. Ich las etwas aus einem Kapitel (mebhas) über die Wiederauferstehung (Hasr). Der Lastwagen kletterte die Hänge (yokus) empor. Die Hitze der Luft und des Motors (makine) lasteten auf mir. Während ich mir noch dachte (fikr): "Diese Risale-i Nur ist ein gewaltig großes Wunder (muazzam bir mu'cize) des Qur'an. Könnte sie noch weiter auf einer anderen Ebene (saha) Wunder (mu'cize) zeigen? Denn eigentlich ist ja das Wunder den Propheten (Enbiya), mit denen der Friede sei, zugehörig (mahsus). Nach dem Ehrwürdigen Gesandten, mit dem Friede und Segen sei, wird kein Wunder mehr gezeigt werden." Inmitten meiner Überlegungen (mülahaza) rollten wir, wobei sich der Lastwagen mit fürchterlichen Stößen und Schlägen (müdhis sadme) drei Mal überschlug, fünfundzwanzig, dreißig Meter tief hinunter. Ich wiederholte mehrmals die Bekenntnisformel (Sehadet). Ich untersuchte mich, ob ich vielleicht verletzt wäre. Hunderttausendmal Dank (yüzbin sükür)! Ich war überhaupt nicht verletzt! Ängstlich richtete ich mich auf und sah, dass der Fahrer ganz und gar mit Verletzungen übersät war und dabei "Ach und weh!", stöhnte. Danach kontrollierte (tedkik) ich auch meine Umgebung. Auf der Fahrerseite waren die Tür und alle Scheiben völlig zerstört (hurdahas). Auf meiner Seite war hingegen nicht eine einzige Scheibe zerbrochen. In diesem Augenblick habe ich begriffen, dass dies eine Gnade Gottes (keramet) war, zwar kein Wunder (mu'cize), doch eine wunderhafte Ohrfeige aus dem Verborgenen (kerametkârane gaybî bir tokat) war, damit ich nicht noch einmal über derartige verquere (macerali) Fragen nachdenken solle.   Einer der Schüler (sakird) der Risale-i Nur 
  Salahaddin Çelebi 
  * * * 
بِاسْمِهِ سُبْحَانَهُ وَاِنْ مِنْ شَيْءٍ اِلاَّ يُسَبِّحُ بِحَمْدِهِ
اَلسَّلاَمُ عَلَيْكُمْ وَ رَحْمَةُ اللّٰهِ وَ بَرَكَاتُهُ بِعَدَدِ حُرُوفَاتِ مَا اَرْسَلْتُمْ لَنَا
{"Im Namen dessen, der gepriesen sei! Es gibt fürwahr kein Ding, das Ihn nicht dankend lobpreist!" (Sure 17, 44) "Friede sei mit euch und Gottes Erbarmen und Sein Segen nach der Anzahl der Buchstaben eurer Sendungen."}
   Mein lieber Bruder! 
   Im letzten Teil der Hadith, die auf die Endzeit hinweist (isaret), wo von der Ayah
مَثَلاً كَلِمَةً طَيِّبَةً كَشَجَرَةٍ طَيِّبَةٍ
{"Ein gutes Wort ist wie mit einem guten Baum zu vergleichen." (Sure 14, 24)}
die Rede war, kam mir in den zwei Minuten, in denen der Hinweis dieser Hadith korrigiert (tashih) wurde, ein Hinweis aus dem Verborgenen (isaret-i gaybiye) kurz zusammengefasst in den Sinn (hatira). Doch hatte sich bei ihrer numerischen Übereinstimmung (tevafuk-u cifrîsi) wegen der großen Eile ein harmloser kleiner Fehler (sehiv) eingeschlichen. Ich hatte auch seitdem gar nicht weiter darauf geachtet (dikkat). Bei der Abschrift des Artikels (fikranin kitabeti) über diese Ayah in der Sammlung der Briefe (Lâhika Risalesi), welche die Gemeinschaft der Gesegneten (Mübarekler Heyeti) ernst und gewissenhaft (cidden ve hakikaten) gesammelt und verfasst (cem' ve te'lif) hatten, habe ich jedoch eine fehlgegangene Korrektur (kasdî sehiv) bemerkt. Diese fehlgegangene Korrektur machte mich nun mahnend (ihtardarane) auf meine eigenen Fehler und Mängel (kusurkârane sehvi) aufmerksam. Das hat mich der Gemeinschaft (heyet) der sehr kritisch betrachtenden (müdakkik), so Gesegneten (mübarek) gegenüber, überaus dankbar (minnetdar) und glücklich (mesrur) gemacht. Es ist dies wie folgt: كَلِمَةً طَيِّبَةً {"ein gutes Wort"} Der numerische Wert (makam) dieses Ausdrucks wurde hier fälschlicherweise (sehven) mit 1002 angegeben. Dabei wurde hier der Buchstabe "Ta" ط übersehen. Richtig ist aber 1011! Das entspricht (tevafuk) dem numerischen Wert des Ausdrucks "Risale-i Nur" mit einer Differenz von dreizehn. Geht man jedoch von der Isafet-Bindung (izafeden tavsife) zur adjektivischen Konstruktion über, so lautet der Ausdruck nun رِسَالَةٌ نُورِيَّةٌ "Risalatun Nuriyyeh". Es kommt also noch ein "Ye" und ein "He" hinzu. Damit entfällt (ilâve) die Verdopplung (sedde) und es fehlt dann ein "Nun". Wenn die Nunation in dem Wort طَيِّبَةً {"ein gutes",} die in gewissem Grade das Wortende (vakfoldugu) darstellt, nicht mitgerechnet wird, ergibt sich hier ganz genau eine 1 als Differenz (bir tek fark); wenn in dem Ausdruck "Risalatu-n'Nuriyyeh" die langen Vokale (medde) "a" und "u" nicht mitgerechnet werden, stimmt der makam mit dem makam des Ausdrucks "ein gutes Wort" ohne Differenz (fark) überein (tevafuk).     Des Weiteren liegen besonders starke Hinweise (kuvvetli isaret), Zusammenhänge (münasebet) und Übereinstimmungen (tetabuk) dieser beiden Ayat mit ihren Bedeutungen (mana ciheti) auf die beiden Strömungen (cereyan) vor, weswegen auch eine mangelhafte Übereinstimmung (nâkis bir tevafuk) - ein schwaches Zeichen (zaîf bir emare) - bereits genügen (kâfi). 
   Des Weiteren schaden (zarar) dergleichen kleine Differenzen (fark) bei solchen Zusammenhängen (makam) und solchen großen Summen (yekûn) nicht. Ich vermute (tahmin), dass dieser Fehler (sehiv), wie der Fehler beim Hinweis (isaret) der Ayah an der fünften Stelle, ein Schlüssel zu einer Art bedeutender Hinweise aus dem Verborgenen (isarat-i gaybiye) werden wird und auch ein Hinweis (isaret) darauf war, dass diese gewaltige (muazzam) Ayah an die dreiunddreißigste Stelle kommt. Möge Gott es wollen (insâallah), dass in Zukunft (istikbal) ein Bruder diese Schatzkammer (hazine) öffnen wird.
  * * * 
   In letzter Zeit habe ich die Übereinstimmung (tevafuk) des Kommentars (Tefsir) und des Zehnten Wortes nachgeschlagen. Dann habe ich zu mir gesagt: All diese Rechenbeispiele (tafsilât) sind vielleicht eine Verschwendung (israftir). Es gibt sicherlich noch viele weitere wichtige Themen (mes'ele). Man sollte seine Zeit nicht so vergeuden. Da wurde mir plötzlich eingegeben (ihtar): All diese Übereinstimmungen (tevafuk) stellen einen besonders wichtigen Hinweis (mes'ele) dar. Da zudem durch diese Übereinstimmung (tevafuk) nun einmal eine besondere Gnade (inayet-i hâssa) und Gunst des Erbarmers (iltifat-i Rahmanî) für die Risale-i Nur zum Ausdruck (tezahür) kommt, kann eine Empfindung der Dankbarkeit (hiss-i sükran), Zufriedenheit (memnuniyet) und dankbaren Freude (mütesekkirane sevinç) über diese Zuwendung (iltifat), gleich wie übertrieben (ifratkârane) sie auch sein sollte, keine Verschwendung (israf) sein. Die Zusammenfassung (mücmel) dieser Inspiration (ihtar) möchte ich in zweierlei Hinsicht erläutern:
   Erstens: In jedem Geschehnis, gleich wie unbedeutend (cüz'î) es auch sein mag, zeigt sich die Erscheinung einer Absicht und eines Willens (kasd ve irade). Einen Zufall (tesadüf) kann es hier in Wahrheit (hakikî) nicht geben. In der Tat ist diese Anordnung der Buchstaben (hurufatin vaziyetleri) in den Worten, wenn es besonders viele (kesret) sind, auch ganz besonders gestört (daginik), sodass man sie dem Zufall (tesadüf) zuschreiben könnte. Besonders beim Schreiben (kitabet) findet sich aber nun, da es in der Anordnung der Buchstaben, die miteinander in überhaupt keiner Beziehung (münasebet) stehen, und in die sich menschlicher Wille (ihtiyar-i beserî) nicht einmischen kann, eine Entsprechung (tenasüb), eine Ordnung (nizam). Und diese Anordnung (vaziyet) wird mit Sicherheit durch einen Willen aus dem Verborgenen (irade-i gaybî) gestaltet. So wie überhaupt nichts außerhalb des Bereiches Seines Wissens (daire-i ilim) und Seiner Macht (kudret) liegt, so liegt auch dies nicht außerhalb des Bereiches seines Willens (daire-i irade) und seiner Entscheidung (mesiet), sodass auch bei solch unbedeutenden (cüz'î) und weit verstreuten (daginik) Dingen dennoch eine Entsprechung (tenasüb) beabsichtigt ist und sie so geordnet (tanzim) werden. Unter dieser Ordnung (tanzim) und dem Aufscheinen (cilve) eines allumfassenden Willens (irade-i âmme) erfährt man in Form einer besonderen Gnade (inayet-i hâssa) - in der Art eines Privilegs (imtiyaz) für die Risale-i Nur - eine besondere Zuwendung (teveccüh) und Gunst (iltifat). Um diesen feinsinnigen (derin) Sachverhalt erkennen zu können, betrachtete ich die Übereinstimmungen (tevafukat) in dem Kommentar (tefsir) "Ein Zeichen des Wunders" (isarat-ül i'caz) aufmerksam und erkannte und verspürte dieses Geheimnis (sirr) mit einer sicheren Überzeugung (kanaat).     Zweite Hinsicht: Wenn z.B. eine hoch gesegnete, heilige (mübarek ve kudsî) Person einem überaus armen und bedürftigen (fakir ve muhtaç) Mann, um ihm auf eine unerhoffte (ümid) Weise ihre Gunst (ihsan) zu erweisen (iltifatkârane), in einer Schale ein Geschenk (hediye) - eingepackt in eine Pappschachtel - überreicht, möchte dieser arme (bîçare) Mann dieser so bedeutenden Persönlichkeit sicherlich seinen Dank (tesekkür) tausendfach mehr als ihr Geschenk darbringen. Gleich wie verschwenderisch und übertrieben (israf ve ifrat) er mit seinem Dank (tesekkür) für diesen Gunsterweis (iltifat) ist, der so wertvoll wie Tausende ihrer Geschenke ist und den sie durch dieses Geschenk erweisen wollte, wird er {sein Dank für ihren Gunsterweis} doch hoch geschätzt (makbul). Und wenn er auch die Pappe, in die diese so gesegnete Person ihr Geschenk eingepackt hat, ihr zum Segen (teberrük) wie Zucker äße, auch die harte Schale (sert kabuk) der Walnüsse in ihrem Geschenk zu ihrem Segen (teberrük) verspeiste wie Brot und die Schale dieses Geschenkes (hediyenin kabini) wie ein gesegnetes (mübarek) Buch küsste und über seinen Kopf erhöbe, so würde das doch keine Verschwendung (israf) sein; genauso wurde auch an dem Gesicht der Risale-i Nur die Gunst (iltifat) der persönlichen Güte (inayet-i hâssa) des allumfassenden Willens (irade-i âmme) in dem Umschlag der Übereinstimmung (tevafuk) geschenkt (ihsan). Auf jeden Fall ist die Ausführung (tafsilât) und Beschreibung (tasvirat) dieser Übereinstimmung (tevafuk) eine Art des aktiven Dankens (tesekkürat) gleich den erregenden Talakmiten (heyecanli teressuhat) der Freude (sevinc) und der Dankbarkeit (minnetdarlik). Das wird nicht als Fehler angesehen (Kusura bakilmaz). Es ist also keine Verschwendung (israf), wenn für ein Geschenk im Werte von vierzig Para für das Material, das die Gunst (iltifat) einer solchen Person zum Ausdruck bringt, in der Tat vierzigtausendmal gedankt (tesekkür) wird.
   Zweiter Punkt: Ich habe sowohl an mir selbst als auch an den Schülern (talebe) der Risale-i Nur in meiner Umgebung nach den verbotenen Monaten (suhur-u muharreme) {Monate, in denen zu jagen und zu kämpfen verboten ist (A.d.Ü.).} eine Art Erschöpfung (yorgunluk) und hinsichtlich ihrer Begeisterung (sevk) Erschlaffung (fütur) bemerkt, deren Ursache mir aber nicht ganz klar (vâzihen) ist. Jetzt habe ich gesehen, dass die bereits zuvor angenommene Ursache (tahminî sebeb) tatsächlich wahr (hakikat) ist. Es ist dies wie folgt:
   Wenn z.B. die materielle Luft (hava) verschmutzt (fena) ist, dann macht sie krank (fena tesir). Wenn aber auch die geistliche Luft (manevî hava) verschmutzt wird, gibt sie jedem entsprechend seiner Veranlagung eine Erschütterung (sarsinti). In den drei Monaten (Suhur-u selâse) und im Monat Muharrem läutern (safi) und verbessern (güzel) ernsthafte Zuwendung (teveccüh), Eifer (himmet) und Erleuchtung (tenvir) aller Gläubigen (umum ehl-i iman) entsprechend Verdienst und Handel im Sinne für das Jenseits (âhiret kazanci) die geistliche Luft (manevî hava) der islamischen Welt (Âlem). Die Menschen widersetzen sich den entsetzlichen Störungen (müdhis ârizalara) und Stürmen (firtina). Dadurch und durch seinen eigenen Beitrag (sayede ve sayesinde) empfängt ein jeder seinem Grad entsprechend seinen eigenen Verdienst (istifade). 
   Aber nachdem diese segensreichen Monate (suhur-u mübarek) vergangen waren, verwandelte sich in etwa der Ausstellungsort und Markt (pazar) dieses Handels für das Jenseits (âhiret ticareti) {Beten und Fasten ist verdienstvolles Handeln, das im Jenseits seine Früchte tragen wird (A.d.Ü.)} und die irdische Ausstellung (sergisi) wird wieder geöffnet. In gewissem Grade verändert sich wieder die Art und Weise, wofür man sich täglich einsetzt (himmet). Der so entstehende schmutzige Dampf (buharat-i müzahref), der die ganze Atmosphäre verpestet (tesmin), zerstört auch die geistliche (manevî) Luft. So wird ein jeder seinem Grad entsprechend geschädigt. Der Ausweg, sich vor dem Schaden durch diese Luft zu bewahren (zararindan kurtulmak), besteht darin, die Dinge mit den Augen der Risale-i Nur zu betrachten und - gleich wie sehr auch die Schwierigkeiten wachsen (müskilât ziyadelesse) - in Hinsicht auf die heiligen Aufgaben (kudsî vazife) noch entschlossener und mit noch mehr Begeisterung (sevk) zu handeln. Denn die Trägheit und der Rückzug (fütur ve çekil) der anderen ist ein Grund für alle Mitarbeiter (ehl-i himmet), ihre Begeisterung (sevk) und ihren Einsatz (gayret) nur noch zu steigern. Denn sie sind sich dessen bewusst und sollten es auch sein (bilir ve bilmelidir), da sie verpflichtet (mecbur) sind, auch die Aufgaben (vazife) derer, die sich wieder zurückgezogen haben, soweit möglich zu übernehmen.
  * * *  بِاسْمِهِ وَاِنْ مِنْ شَيْءٍ اِلاَّ يُسَبِّحُ بِحَمْدِهِ
اَلسَّلاَمُ عَلَيْكُمْ وَ رَحْمَةُ اللّٰهِ وَ بَرَكَاتُهُ بِعَدَدِ تَوَافُقَاتِ الْكَلِمَاتِ وَحُرُوفَاتِهَا فىِ كِتَابِ الْكَائِنَاتِ
{"Im Namen dessen, der gepriesen sei! Es gibt fürwahr kein Ding, das Ihn nicht dankend lobpreist!" (Sure 17, 44) "Friede sei mit euch und Gottes Erbarmen und Sein Segen nach der Anzahl der Übereinstimmungen der Wörter und der Buchstaben in dem Buch der Schöpfung."}
   Meine lieben getreuen, edelmütigen Brüder! 
   Ihr habt mir nicht darüber berichtet (haber), in welchem Zustand (vaziyetlerinden) die Fabriken Licht und Rose (Nur ve Gül) in dieser eigenartigen Zeit sind. Denn in Wirklichkeit sind sie es, mit denen ich in dieser Welt am meisten verbunden bin. Wie dem auch sei... eine der subtilen Übereinstimmungen (letaif-i tevafuk), welche in der Art der Früchte der Wahrheit (hakikat) sind und ein Anlass, die Schüler (talebe) der Risale-i Nur zu begeistern (medar-i tesvik), wurde diesmal auf Feyzis Wunsch und Veranlassung hin euch zugesandt.
{(Anmerkung): Da man die Worte (huruf) des Qur'an übersetzen (tercüme) will, um ihn zu verfälschen (tahrif), zu verändern (tebdil) und zu verdrehen; welches ein furchtbares Verbrechen (cinayet) der Ungläubigen (mülhid) ist, gegen das Said ankämpft (cihad). Daher ist seine extreme (ifratkârane) und verschwenderische (müsrifane) Erforschung (tedkikat) über die Übereinstimmung (tevafuk) nicht ganz unnötig und kann nicht ohne Sinn sein.}
   Es ist dies wie folgt:
   Eines Tages hatte ich gerade nichts zu korrigieren (tashihat). Da fiel mir mein Fehler und Versehen (yanlisim ve sehvim) bei der Übereinstimmung (tevafuk) des Buchstabens "t" ( ت ) in dem Kommentar "Ein Zeichen des Wunders" (isarat-ül i'caz) wieder ein (hatirim). So habe ich denn nach einer "Buße für meine Sünden" (keffaret-üz zünub) gesucht. Und auf einmal dachte ich daran, dass der Buchstabe "elif" am Anfang des Wortes "Allah" (Lafzullah) in dem Buch "Ein Zeichen des Wunders" (isarat-ül i'caz), welches ein kurz gefasstes Inhaltsverzeichnis (muhtasar fihrist) und der eigentliche Kern (çekirdek-i aslî) der Risale-i Nur ist, und in anderen Abhandlungen (resail-i saire) wundersame Anordnungen (kerametkârane vaziyet) bildet. Also habe ich in dem ganzen Buch "Ein Zeichen des Wunders" (isarat-ül i'caz) auf den Seiten Anfang und Ende der Zeilen von oben nach unten gezählt, ob auch die Buchstaben "lam" und "he" des Wortes "Allah" (Lafzullah) auch solche Formen bilden würden. Ich habe gesehen, dass "lam" ( ل ) und "he" ( هـ ) genauso wie das "elif" so wundersame Anordnungen (kerametkârane vaziyet) ergeben. So möge Gott es denn wollen (insâallah), dass dies vielleicht für meine Fehler und Flüchtigkeiten (kusur ve yanlis) wegen des Versehens (sehiv) bei der Übereinstimmung (tevafuk) eine kleine Buße für die Sünden (keffaret-üz zünub) sein möge. Wir hatten im letzten Brief an euch geschrieben, dass wir einen Hinweis (isaret), einen Faden (uç) und ein Zeichen (emare) dafür gesehen haben, dass in dem Buch "Ein Zeichen des Wunders" (isarat-ül i'caz) auch die Gesamtheit (mecmuu) anderer Buchstaben in einer anderen Form bedeutungsvoll wundersam (vaziyet-i hârika) zueinander angeordnet sind. Da aber sehr viel Zeit nötig ist, dieses umfangreiche Geheimnis (genis sirri) als Ganzes zu betrachten, erlauben mir (müsaade) andere sehr wichtige Aufgaben (vazife) jetzt nicht, mich damit zu beschäftigen (istigale).     Meine lieben Mitbrüder! Haltet in dieser bedrängnisvollen Zeit und unter diesem Druck (tazyikat) eine solche Nachspeise der Wissenschaft (tefekkühat-i ilmiye), die Verstand und Herz (akil ve kalb) froh und fröhlich macht, nicht für eine Verschwendung (israf). Eine gute Meinung (hüsn-ü niyet) ist so ein Mittel (kimya), das Glasperlen (sise) in Diamanten (elmas) und Ton (toprak) in Gold (altun) verwandelt. Möge Gott es so wollen (insâallah), dass auch solch eine gute Meinung (hüsn-ü niyet) und diese Nachspeise (tefekkühat) zu einem Schlüssel zur Speisekammer (anbar) wahrer Nahrung (hakikî bir gida) werde und einen Weg zu Nahrung und Kraft (kut ve kuvvet) für diejenigen erschließe, die in ihrem Dienst ohnmächtig werden (hizmette za'fa düsenlere). 
   Der letzte Buchstabe des Wortes "Allah" (Lafzullah) wird genauso 85 Mal wie der erste Buchstabe des Wortes "der Majestätische" (Lafza-i Celal). Mit der Sprache der Übereinstimmung (tevafuk) mit einer sinnvollen (manidar) Differenz zu der Anzahl von اَللّٰهُ وَاحِدٌ {"Gott ist der Eine"} spricht اَللّٰهُ وَاحِدٌ {"Gott ist der Eine".}
   "He" ( هـ ) mit einer Anzahl steht 85 Mal fast im Allgemeinen in Übereinstimmung (tevafuk). Nur manchmal kommt es vor, dass eine Seite übersprungen wird. "He" ( هـ ) mit Zweieranzahl stimmt mit absoluter Mehrheit (ekseriyet-i mutlak) 42 Mal überein (tevafuk). "He" ( هـ ) mit Dreieranzahl ist 25 Mal und steht meistens in Übereinstimmung (tevafuk). "Be" ( ب ) der im Alphabet zweiter und im Qur'an und im "Bismillah" der erste Buchstabe ist, wird wieder 85 Mal gleich. Er spricht اَللّٰهُ وَاحِدٌ {"Gott ist der Eine".} "Be" ( ب ) mit Zweieranzahl ist 43 und stimmt mit einer Differenz des "He" ( هـ ) mit Zweieranzahl überein (tevafuk). "Be" ( ب ) mit Dreieranzahl ist 27 und steht mit dem "He" ( هـ ) mit Dreieranzahl mit Zweierdifferenz in Übereinstimmung (tevafuk). "Te" ( ت ) mit Fünferanzahl ist 23 Mal und stimmt mit "He" ( هـ ) mit Dreieranzahl mit zwei Differenzen überein. "Te" ( هـ ) mit Sechseranzahl ist fünfzehn Mal und stimmt mit dem Wau mit Viereranzahl überein (tevafuk). "Wau" ( و ) mit Sechseranzahl ist 26 oder 27 Mal. "Wau" ( و ) mit Fünferanzahl ist 25 Mal und stimmt mit der Sechseranzahl mit einer- oder zweier-Differenz überein (tevafuk). Elif mit Sechseranzahl wird acht Mal und Elif mit Fünferanzahl rezitiert acht Mal und stimmen miteinander genau überein (tevafuk). 
   Zusammenfassung: Fünf "he" ( هـ ) und sechs "huva" هُوَ da sie der Heilige Name (ism-i mukaddes) sind, zeigen sich zueinander in wunderhaften Formen (kerametkârane vaziyet). 
   "Lâm", welcher der mittlere Buchstabe des Wortes "Allah" (Lafzullah) ist, stimmt mit seinen 75 Mal mit dem ersten Buchstaben "Elif" überein (tevafuk). Sie stimmen beinahe im Allgemeinen - mit einer Dreier-Differenz - mit der Anzahl von هُوَ اللّٰهُ {"Er ist Gott."} überein (tevafuk) und verkünden so in der Sprache ihrer Übereinstimmung هُوَ اللّٰهُ {"Er ist Gott."}    Lâm mit Zweieranzahl kommt 65 Mal vor und stimmt (tevafuk) mit absoluter Mehrheit (ekseriyet-i mutlak) überein und spricht in der Sprache der Übereinstimmung der Anzahl von "Allah" ( اَللّٰهُ ) ohne eine Differenz oder mit Zweier-Differenz "Allah" ( اَللّٰهُ ) aus und rezitiert (zikr) Ihn. Die Dreieranzahl von "Lâm" stimmt meistens miteinander überein (tevafuk) und mit seinen 33 Mal auch mit der gesegneten Anzahl (aded-i mübarek) von 33 überein (tevafuk) und steht mit dem numerischen Wert (makam-i cifrîsi) von "Lâm" mit einer Dreier-Differenz in Übereinstimmung (tevafuk) und stimmt mit nur einer Differenz (manidar bir fark) mit der Anzahl von "Er ist der Allgegenwärtige, der Eine" ( وَاحِدٌ اَحَدٌ ) überein (tevafuk), während sie mit ihrer Sprache "Er ist der Allgegenwärtige, der Eine" ( وَاحِدٌ اَحَدٌ ) sagt und so urteilt. Vier Mal "Lâm" macht 18 und entspricht in der Sprache der Übereinstimmung (tevafuk) der Anzahl von "der Allgegenwärtige" ( وَاحِدٌ ) 19 Mal nur mit einer sinnvollen Differenz (manidar fark) "der Allgegenwärtige" ( وَاحِدٌ ) und macht so die Einheit (tevhid) bekannt. Diese Viereranzahl mit der weiteren Zweieranzahl zusammen trägt nur mit einer Zweier-Differenz in der Sprache der Übereinstimmung (tevafuk) "Es git keine Gottheit außer Ihm (Lâ ilahe illâ Hû)" vor.
   Wenn die jeweilige Anzahl 85, 75 und 65 ergibt und eine Anzahl von 85 und zwei Anzahlen deren Hälfte 40 und die dritte auf die Hälfte {(Anmerkung): In der zweiten Anmerkung auf der Seite 84 endet das Wort "Hamzah" mit einem "T ( ت ‌ـ)". zwanzig herabsetzt und miteinander in Übereinstimmung (tevafuk) stehen und die Blitze (lem'alar) des Wortes "der Majestätische" (Lafza-i Celal) und der Bekenntnisformel der Einheit (Kelime-i Tevhid) ausdrücken (ifade) und dgl. wohlgeordnete numerische Entsprechungen (niseb-i adediye) und sinnvoll übereinstimmende Zusammenhänge (münasebat-i tevafukiye) erkennen lassen, so gibt das uns die Überzeugung (kanaat), dass dies kein Zufall (tesadüf) sein kann, sondern vielmehr eine Entsprechung (tevfik) und eine Einordnung (tanzim) als Merkmal der Angenommenheit (alâmet-i kabul). {ein Zeichen, dass die Risale-i Nur bei Gott angenommen ist (A.d.Ü.).}
  Euer Bruder 
  Said Nursî 
  * * * 
  (Eine Abhandlung (fikra) von Hâfiz Ali über seinen Auszug (istihrac) aus der Ayah, die an der 33. Stelle erwähnt wird und auf die Risale-i Nur hinweist.) 
بِاسْمِهِ سُبْحَانَهُ وَاِنْ مِنْ شَيْءٍ اِلاَّ يُسَبِّحُ بِحَمْدِهِ
اَلسَّلاَمُ عَلَيْكُمْ وَ رَحْمَةُ اللّٰهِ وَ بَرَكَاتُهُ
{"Im Namen dessen, der gepriesen sei! Es gibt fürwahr kein Ding, das Ihn nicht dankend lobpreist!" (Sure 17, 44) "Friede sei mit euch und Gottes Erbarmen und Sein Segen"}
   Euer Exellenz, mein geliebter Meister!     Als ich gestern Abend das Gebet (aksam namazini) verrichtete, hat sich mir, während ich bei der zweiten Rekat nach der Heiligen Sure Fatiha die Ayah
شَهِدَ اللّٰهُ اَنَّهُ لاَ اِلهَ اِلاَّ هُوَ وَالْمَلٰئِكَةُ وَاُولُوا الْعِلْمِ قَائِمًا بِالْقِسْطِ لاَ اِلهَ اِلاَّ هُوَ الْعَزِيزُ الْحَكِيمُ
{"Gott bezeugt, dass es keine Gottheit gibt außer Ihm, desgleichen die Engel und die, welche das Wissen haben. Er sorgt für Gerechtigkeit. Es gibt keine Gottheit außer Ihm. Er ist der Allmächtige, der Allweise." (Sure3, 18)}
- reziterte - ohne dass ich noch weiter darüber nachdachte und obwohl sich in meinem Herz und Verstand (akil ve kalb) nichts, auch kein Grund für eine weitere Vertiefung (taharriye) mehr fand, wurde mir auf einmal das Fenster meines Geistes (ruh) mit dem Hinweis dieser gewaltig großen, ehrwürdigen Ayah (âyet-i kerim) auf die Risale-i Nur und ihren Verfasser (müellif) in ihrem sinngemäßen Zusammenhang (münasebet-i manevi) geöffnet. Nach dem Gebet (namaz) habe ich dann darüber nachgedacht. Tatsächlich (hakikaten) liegt hier ein machtvoller (kuvvetli), sinngemäßer Zusammenhang (münasebet-i manevi). Es ist dies wie folgt:
   In diesem Kosmos (kâinat) ist das erste, das die Allgegenwart Gottes (vahdaniyet-i ilahiye) den Menschen (ins), Dschinnen und Geistwesen (ruhaniyat) auf eine absolut sichere Weise zeigt und beweist (isbat), der Ruhmreiche (Azîmüssan) Qur'an. In unserer Zeit ist es nun die Risale-i Nur, die auf der zweiten und dritten Stufe in vollkommener Gerechtigkeit (kemal-i adalet) und mit zuverlässigen, bestätigten (sadik ve musaddak) Zeugnissen (hüccet) den Augen (enzar) der Menschen und Dschinnen (ins ü cin) die Allgegenwart Gottes (vahdaniyet) in den verschiedenen Perioden des Kosmos (kâinat safahati) offensichtlich und allumfassend (vâzih ve bahir) zeigt und beweist (isbat). Da sie alle Schichten der Menschheit (tabakat-i besere) sowohl in den Religionsschulen (medrese) als auch in den öffentlichen Schulen (mekteb) und den Kasernen (kisla), angefangen vom einfachen, ungebildeten Volk (âmî avam) bis zur Elite der Gebildeten (ehass-i havas), weise (hakîm) und souverän (hâkim) unterrichtet (ders), ausbildet (talim) und erzieht (terbiye), wie wir dies bezeugen (meshud) können, gibt uns dies eine zweifelsfreie Überzeugung (kanaat), dass auch die Risale-i Nur und ihre Bestätigung (mâsadak) ein Thema (mevzu) dieser ehrwürdigen Ayah (âyet-i kerime) ist.
   Nach der zweiten Bekenntnisformel der Einheit (kelime-i tevhid) stellt sich Gott der Gerechte (Cenab-i Hak), erhaben ist Seine Majestät (Celle Celalühü), mit dem Namen "der Allmächtige, der Allweise" (El-Aziz-ül Hakîm) vor. Auf der zweiten Stufe auf die Geistige Körperschaft (sahs-i manevî) der Risale-i Nur hinzuweisen (isaret), in der dieselben Namen in Erscheinung (isimlerin mazhari) treten, ist eine Eigenschaft (keyfiyet), die der Würde (se'ni) des Ruhmreichen (Azîmüssan) Qur'an angemessen (yakisir) ist. Denn trotz seines armseligen Zustandes (fakr-i hali), vielleicht gegen die ganze Welt (dünya) die Würde eines Wissenschaftlers (izzet-i ilmiye) aufrechtzuerhalten (muhafaza), hat das Sprachrohr (tercüman) der Risale-i Nur einer Drangsal (musibet), die schlimmer war als der Tod, die Stirn geboten und standgehalten. Es ist richtig und wird bestätigt (sadik ve musaddak), dass wiederum die Risale-i Nur es ist, die das Rätsel (muamma) der weisheitsvollen Verfügung (hikmetle tasarrufat) über Himmel und Erde (zemin ve semavat) löste. Ein Zeichen, dass diesen machtvollen (kuvvetli), sinngemäßen Zusammenhang (münasebet-i maneviyeyi) bestätigt (teyid), ist das Folgende: اُولُوا الْعِلْمِ
{"die das Wissen besitzen"}
der numerische Wert (makam-i cifrî) ist 214 und stimmt ganz genau mit dem Zahlenwert (makam) von 214 für "Bediüzzaman", welcher ein Name der Risale-i Nur ist - das "z" mit Verdopplungszeichen (seddeli) und das "lam" als der ursprüngliche Artikel (lâm-i aslî) {arab. Bediü-el'zaman (A.d.Ü.)} werden mitgerechnet - überein (tevafuk) und steht mit dem Zahlenwert (makam) von 215 für "Molla Said", welcher der wahre und beständige (hakikî ve daimî) Name des Verfassers (müellif) ist, mit einer Differenz von eins (bir tek fark) in Übereinstimmung (tevafuk). Dies ist ein Zeichen (emare) dafür, dass sowie sich mit Sicherheit dieses Heilige Wort (kelime-i kudsi) {gemeint ist der Qur'an als das "Wort Gottes"} in jedem Jahrhundert (asr) neu offenbart, auch in diesem Jahrhundert die Resail-in Nur ein Grund (bir ferd) ist, sich auf sie zu beziehen (medar-i nazar). 
وَ اُولُوا الْعِلْمِ قَائِمًا بِالْقِسْطِ
{"... und die, welche das Wissen haben. Er sorgt für Gerechtigkeit."}
(Das zweite Vau und Hemze, die nicht ausgesprochen werden, werden auch nicht mitberechnet) mit der Zahl 601 nach dem numerischen Wert (makam) und stimmt mit dem numerischen Wert (makam) der Risale-i Nur von 599 und dem Wert (makam) von "Resail-in Nur" nur mit einer Zweier-Differenz mit beiden Namen überein (tevafuk), welches ein Zeichen (emare) für sie ist.
شَهِدَ اللّٰهُ اَنَّهُ لاَ اِلهَ اِلاَّ هُوَ وَالْمَلٰئِكَةُ وَاُولُوا الْعِلْمِ
{"Gott bezeugt, dass es keine Gottheit gibt außer Ihm, desgleichen die Engel und die, welche das Wissen haben."}
   Der numerische Wert (makam-i cifrî ve ebcedî 1360) {(*): die beiden "Hemze", die nicht ausgesprochen werden, werden auch nicht mit berechnet.} dieser heiligen Formel für Seine Einheit (cümle-i tevhidiye-i kudsiye) stimmt ganz genau mit diesem Jahr (sene) unserer Zeit (asr) eines einzigartigen Aufruhrs (isyan), der Aufstände (tugyan) und des Starrsinns (temrrüd), einer seltsamen Undankbarkeit (garib küfran), emotionaler Eruptionen (galeyan) und der Leugnung des Glaubens (ilhad) und mit dem Jahr (tarih), in dem wir uns befinden, überein und entspricht (tevafuku ve tetabuku) ihm. Dies ist mit Sicherheit ein machtvolles Zeichen (kuvvetli bir emare) dafür, dass sich die wichtigen Personen (efrad) dieser sehr großen, umfangreichen und allumfassenden Einheit (âmm olan tevhid) und unseres Bekenntnisses (sehadet) zu ihr, die ein Anlass ist, sie in Betracht zu ziehen, in diesem Jahrhundert (asr) unseres Zeitalters (vakt) finden wird, das mehr als andere Zeiten (zaman) ein solches Bekenntnis (sehadet) braucht. Heute gibt es sehr viele Zeichen (emare), Hinweise (isaret) und eine frohe Kunde (besaret), dass die Resail-in Nur, die dieses Bekenntnis (sehadet) in einer wirksamen Weise beweist (isbat), eine solche Kunde (efrad) und ein Anlass (mâsadak) ist, besondere Aufmerksamkeit (medar-i nazar) auf sich zu lenken.
اللّٰهُ اَعْلَمُ بِالصَّوَابِ وَالْعِلْمُ عِنْدَ اللّٰهِ
{"Gott kennt das Richtige. Und das Wissen ist bei Gott."}
سُبْحَانَكَ لاَ عِلْمَ لَنَا اِلاَّ مَا عَلَّمْتَنَا اِنَّكَ اَنْتَ الْعَلِيمُ الْحَكِيمُ
{"Gepriesen seist du! Kein Wissen haben wir, außer dem, das Du uns gelehrt hast. Du bist der Allwissende, der Allweise." (Sure 2, 32)}
  Einer der Schüler (sakird) der Risale-i Nur 
  Hâfiz Ali (R.H) 
  * * * 
   Eine Frage (mes'ele), die mir plötzlich eingegeben wurde: 
   Es gibt Überlieferungen (rivayet), die besagen, dass die Fehler und Sünden (hatiat ve günahlar) einer Person (sahs) in der Endzeit eine überaus fürchterliche Summe bilden werden. Ich habe mich früher einmal gefragt, ob denn ein einfacher Mann so viele Sünden (günah) wie Tausende Männer begehen könnte; welche Sünden - außer denen, die wir bereits kennen - der Gesamtheit des Kosmos (heyet-i mecmuasi) schaden, den Weltuntergang auslösen und ganze Welten über ihren Köpfen zugrunde richten können. Heute - in dieser Zeit - erkennen wir bereits verschiedene Ursachen (esbab).     So wurde mir z.B. unter vielen Aspekten (müteaddid vücuh) über den Rundfunk verständlich: Ein einziger Mann kann mit einem einzigen Wort gleich eine Million Sünden (kebair) auf einmal begehen. Er kann auch Millionen Menschen zur Sünde verführen, indem er sie dazu verleitet, ihm zuzuhören. Ein Rundfunkgerät, das hunderttausende Wörter in der Luft (küre-i hava) auf einmal ausspricht und eine ihrer Zungen ist, ist in der Tat ein Geschenk Gottes (nimet-i ilahiye) für die Menschheit (nev'-i besere). Obwohl es eigentlich nötig wäre, dazu die Luft mit all ihren Atomen mit Lobpreis (hamd ü sena) und Dank (sükür) zu erfüllen, gebraucht die Ausschweifung des Menschen (sefahet-i beseri), die aus dem Irrtum (dalalet) erwächst, dieses gewaltig große Geschenk (azîm nimet) zu einem Gegenteil von Dankbarkeit (sükrün aksine), wofür sie dann sicherlich eine Ohrfeige (tokat) bekommen wird. Wie diese selbstsüchtige (gaddar) Zivilisation, die eher ärgerlich als bürgerlich (mimsiz medeniyet) ist, nicht durch den Gebrauch zum Guten (hüsn-ü istimal) ihren Dank (sükrünü) für die Geschenke Gottes (ihsanat-i ilahiye) mit dem Namen "Wunder der Zivilisation" (havarik-i medeniyet) erweist, sondern sie stattdessen zu ihrer Zerstörung (tahribat) einsetzt und dadurch eine Undankbarkeit (küfran-i nimet) begeht, weswegen sie eine solche Ohrfeige (tokat) bekommen hat, durch die sie das Glück im Leben (saadet-i hayatiye) ganz und gar verloren hat. So stürzten denn die Menschen, die man sich doch eigentlich als zivilisiert vorgestellt (medenî tasavvur) hatte, noch tiefer hinab als bis auf die Stufe eines Eingeborenen, eines unkultivierten Wilden (vahsi) oder eines unzivilisierten Beduinen. Und sie lässt ihn schon die Qual der Hölle (Cehennem) schmecken, noch ehe er tatsächlich zur Hölle hinabfährt.
   Der Rundfunk als ein Geschenk für die Allgemeinheit (nimetiyet ciheti) erfordert (iktiza) auch einen allgemeinen Dank (sükür). Was diesen allgemeinen Dank betrifft, muss wie ein himmlischer Qur'an-Rezitator (semavî bir hâfiz) mit hunderttausenden Zungen, jederzeit im Kosmos (kâinat) der Qur'an vorgetragen werden, sodass alle gegenwärtig Angesprochenen (muhatab) in der Tat das urewige Wort (kelâm-i ezelîsi) des Schöpfers der Himmel und der Erden (Hâlik-i Arz ve Semavat) gleichzeitig hören, sodass der allgemeine Dank (sükrünü) für diese Gabe (nimet) dargebracht werde und dieses Geschenk sich fortsetzen könne.
  Said Nursî 
  * * * 
   Meine lieben getreuen Brüder! 
   Über die Briefe, die wir von euch, nämlich den Besitzern der Licht-Fabrik (Nur sahibi) und dem Vorbeter (imam) der segensreichen Gemeinde (mübarek cemaat) von Atabey bekommen hatten, haben wir uns sehr gefreut (mesrur). Es ist mit Sicherheit zweifellos eine einzigartige (hârika) Wundertat der Treue (keramet-i sadakat) der Alis und Mustaphas, dass innerhalb von drei, vier Monaten in drei, vier Dörfern von den Analphabeten (ümmiler) fünfzig Stifte (kalem) mit der Abschrift der Risale-i Nur erfolgreich (muvaffak) waren. Dieses wunderhafte Ereignis (kerametkârane) weckte in dieser Umgebung unter den Schülern (sakird) der Risale-i Nur eine besonders machtvolle Hoffnung (kuvvetle ümid) und versetzte sie in eine große Begeisterung (ziyade sevk). Möge Gott euch und diese analphabetischen Abschreiber (ümmi kâtibler) hunderttausend Mal segnen (Bârekâllah). 
   Ich habe mir um die Lichtfabrik und die Rosenfabrik Sorgen gemacht und mich bereits gefragt, in wieweit sie im Dienst (hizmet) an der Risale-i Nur fortgeschritten sind und habe auch euch danach gefragt. Weit über alle meine Erwartungen und Vorstellungen (ümid ve tahmin) hat mich in dem Brief von Hüsrev die Nachricht über ihren mit Tausend Stiften versehenen Dienst (hizmet haberi) an der Risale-i Nur erfreut. Besonders eure {die Nachricht der Besitzer der Lichtfabrik (A.d.Ü.)} über die Analphabeten (ümmiler) in einigen Dörfern, die mit fünfzig Stiften zu Hilfe (imdad) geeilt sind, erfreute uns so sehr (memnun), als wäre es die frohe Kunde (müjde) von einer beständigen Schatzkammer (bâki bir hazine). Möge Gott mit euch ewig zufrieden sein (Allah razi olsun). Âmîn. Möge Er euch im Dienst am Glauben (hizmet-i imaniye) und am Qur'an Erfolg (muvaffak) verleihen. Âmîn. Die Übereinstimmung und Entsprechung (tevafuk ve tetabuk) zwischen dem großen Hâfiz Ali und Nazif ist nicht nur eine Übereinstimmung (tevafuk) in ein, zwei Hinsichten, sondern vielmehr in vielerlei Hinsichten (cihetler).     Grüße (selâm) an alle Brüder, an jeden Einzelnen von ihnen
  * * * 
   Meine lieben getreuen Brüder! Euer Einsatz und eure Arbeit (gayret ve faaliyet) ist - weit über meine Erwartungen (ümid) hinaus - von der Art, mich bis zum Ende meines Lebens (hayat) glücklich und dankbar (mesrur ve mütesekkir) zu machen. Die Antwort auf eure Frage, die ihr diesmal in eurem Brief stellt, ist offensichtlich (bedihî) die: "Was sollte man in dieser Zeit tun, bzw. vorziehen (takdim): daran zu arbeiten, den Qur'an auswendig zu lernen (Hifz-i Kur'an), oder die Risale-i Nur abzuschreiben?" Denn in diesem Universum (kâinat) gebührt - wie in jedem Jahrhundert (asr) - die höchste Rangstufe (makam) dem Qur'an. Das Auswendiglernen und die Rezitation (hifz ve kiraet) des Qur'ans, wofür der Lohn (sevab) je Buchstabe (harf) zehn, ja bis zu Tausenden Segenspunkte zählt, geht jedem anderen Dienst (hizmet) voraus (mukaddem) und hat vor ihm den Vorzug (müreccah). Was aber die Risale-i Nur betrifft, so ist sie Beweis und Zeugnis (bürhan ve hüccet) für die Glaubenswahrheiten (hakaik-i imaniye) dieses Ruhmreichen (Azîmüssan) Qur'an und ein Mittel und Anlass (vasita ve vesile) für das Auswendiglernen und die Rezitation (hifz ve kiraet) des Qur'an und Kommentar und Erläuterung (tefsir ve izah) seiner Wahrheiten (hakaik). Daher ist es dringend notwendig (elzem), zugleich mit dem Auswendiglernen (hifzi) des Qur'an an ihr zu arbeiten.
   Jedem einzelnen Bruder (kardes) in den Kreisen der Lichtfabrik und der Rosenfabrik (Nur ve Gül) aus der Gruppe der Gesegneten (Mübarekler Heyeti), entsprechend den Vorbildern (nümune) der Lütfüs, in der Gemeinschaft (cemaat) der Haci Hâfiz'lar und den Rangstufen (makam) von Siddik Süleyman und Hakki, besonders aber den Schülern (talebe) der Risale-i Nur, die aus fünfzig Analphabeten (ümmid) bestehen, jedem Einzelnen von ihnen senden wir unseren Gruß (selâm), beten (dua) für sie alle und bitten auch sie um ihre Gebete..
  Said Nursî 
  * * * 
بِاسْمِهِ سُبْحَانَهُ وَاِنْ مِنْ شَيْءٍ اِلاَّ يُسَبِّحُ بِحَمْدِهِ
اَلسَّلاَمُ عَلَيْكُمْ وَ رَحْمَةُ اللّٰهِ وَ بَرَكَاتُهُ
{"Im Namen dessen, der gepriesen sei! Es gibt fürwahr kein Ding, das Ihn nicht dankend lobpreist!" (Sure 17, 44) "Friede sei mit euch und Gottes Erbarmen und Sein Segen"}
   Eure Exellenz, mein geliebter, ehrenwerter und edelmütiger Meister und Herr! 
   Ich sehe mit Freudentränen (sevinç yaslari) in meinen Augen, dass ich aus der Fülle (feyz) der Risale-i Nur, für die ich ewig dankbar (minnetdar) und zu jedem Dienst bereit (hâdim) sein werde, sehr viele große Komplimente des Herrn (eltaf-i Rabbaniye) erfahre, derer ich nicht würdig (lâyik) bin und für die meinen Dank (sükran) abzustatten ich überhaupt nicht fähig bin. Nazif, gestern noch dieses allgemein bekannte Scheusal (menfur-u umumî), ist heute zu einem glänzenden Patrioten (parlak bir vatanperver) bzw. Wahrheitssucher (hakikatçisi) geworden. اَلْحَمْدُ لِلّٰهِ هذَا مِنْ فَضْلِ رَبِّى
{"Dank sei Gott, dies ist durch die Gnade meines Herrn."}
   Ich höre mit eigenen Ohren lichtvolle Klänge (nurlu sadâlar) aus den Fabriken des Lichtes und der Rose (Nur ve Gül), auch von der Gruppe der Gesegneten (Mübarekler Heyeti), von denen ich seit Jahren begeistert (müstak) bin, und von der Maschinerie und dem Räderwerk dieser Heiligen (mukaddes) Fabrik. Und das stimmt genau mit den Ereignissen (hâdis) überein (tevafuk). 
   Trotz meiner Schwäche (âciz), Fehlerhaftigkeit (kasir) und (cahil) Unwissenheit erweisen mir unsere liebenswerten Brüder Mübarek Sabri und Büyük Hâfiz Ali, zwei wichtige Mitglieder aus ihrer Gemeinschaft (cemaat) der getreuen (siddiklar) Kämpfer (mücahidler), opferwillige Helden (fedakâr kahramanlar), welche heute für ihre geistige Körperschaft (sahsiyet-i manevi) in einem kleinen Ausmaß jenen ehrenwerten Herren (Efendiler) gleichen, Leuten der Auserwählung (Ashab-i Güzin), die erhaben sind und zu jenen zehn gehören - möge Gott mit ihnen zufrieden sein (Ridvanullah) - denen bereits im Qur'an das Paradies versprochen wurde (Asere-i Mübessere) in ihrem Edelmut (âlîcenabane) ihre Liebe (muhabbet) und herzliche Verbundenheit (merbutiyet-i kalbiye). 
   Da es eine Güte aus dem Verborgenen (keramet-i gaybiye) ist, welche im Rauschen der Wellen (dalgalarin hisirtilari) emporsprüht, die durch die lichtvollen Winde (nurlu rüzgârlari) aus diesem erhabenen (yüksek), machtvollen (muktedir) Lichtmeer (nur deryasi) entsteht, ist diese bedeutende Übereinstimmung (mühim tevafukat) für uns sehr wertvoll.
   Wenn nun mein sündhaftes (günahkâr) und einfältiges Wesen (âdi sahsim), dessen ganzes vergangenes Leben (geçmis ömrü) voller Aufruhr (isyan) war, durch zwei gesegnete (mübarek) Mitglieder (uzvu) von einer dermaßen erhabenen und heiligen Gemeinschaft (mukaddes bir heyet) gutgeheißen (hüsn-ü kabul) wird, so deren Zuwendung erfährt (iltifatlar mazhar), durch deren Edelmut (yükseklik) mit derer eigenen wertvollen Arbeit (kiymetli mesaî) und deren heiligem Dienst (hizmet -i kudsiye) an seinem so geringen (cüz'î), anspruchslosen Dienst (hizmet) innerlich Anteil nehmen (istirak), ja ihn als deren eigenen Dienst betrachten (benimsemek) und ihn auf diese Weise anerkennen (kabul), so ist dies eine große Güte des Herrn (lütf-u Rabbanî), die sich durch die heilige Wundertat (kudsî keramet) der Risale-i Nur als eine unendliche Gnade des Hochgepriesenen (nihayetsiz eltaf-i Sübhaniye), des Hochgeehrten Herrn (Cenab-i Rabb-i izzet) erweist, wofür ich hiermit meinen Dank (sükran) abstatten möchte.
   Wenn also nun als sichtbare Wirkung (âsâr-i fiiliye) unseres so fehlerhaften (hatali), ja wertlosen und nur geringfügigen Dienstes (cüz'î olan hizmeti), gleich einem Tropfen aus dem Meer des heiligen Dienstes (hizmet-i kudsiye) unserer wertvollen Brüder, und obwohl ich als euer Diener (bende) mich heute nicht dazu für würdig erachte, meine Wenigkeit (sahsiyet) in ihrer Schwäche (âciz), Unwissenheit (cahil) und Sündhaftigkeit (günahkâr), die in ihrer Erhabenheit zu erreichen (erisilmesi) unvorstellbare (muhal), geistige Körperschaft (sahsiyet-i manevi) ihrer Exellenzen (Hazerat), der Gefährten des Gottesgesandten (Ashab-i Resulullah) - Gott möge mit ihnen allen zufrieden (Ridvanullah) sein - diese hohe Zuwendung (yüksek iltifat) zweier Mitglieder (azasi) jener Gemeinschaft der Gesegneten (Mübarekler Heyeti) trotzdem zu erleben, die - wenn auch nur schattenhaft - eine, wenn auch nur kleine Erscheinung (cilvesi) von ihnen repräsentieren, ist eine heilige Erfahrung (kudsî mazhariyet), zu der die Risale-i Nur, unter der Führung (delalet) des Allmächtigen (Kadir-i Mutlak), des Schöpfers in Seiner Majestät (Hâlik-i Zülcelal), euren Diener (bendeniz) gebracht hat, wofür ich Ihn dem Maß allen Seins (mevcudat) entsprechend und nach der Anzahl der Buchstaben (hurufat) der Risale-i Nur lobe und preise (hamd ü sena) und wofür ich jedem Mitglied (azalar) dieser auserwählten (güzide) und kostbaren Gemeinschaft aller Gesegneten (Mübarekler Heyeti) und allen Mitbrüdern, jedem Einzelnen von ihnen, in Ehrerbietung (ihtiram) meinen verbindlichsten Dank (minnet ve sükran) anbiete.
  Eure Schüler und Diener 
  (Talebeniz ve hizmetkâriniz) 
  Ahmed Nazif 
  * * *    Das Folgende ist eine Wahrheit (hakikat), welche diejenigen, die sich um ihrer Liebe (Sefkat) willen auf Wegen der Ketzerei (bid'at) und des Irrglaubens (dalalet), Wegen, die außerhalb der islamischen Grundsätze (esasat-i islâmiye) liegen, in die Irre gegangen (sapanlar) waren, wieder zurückführt. 
   Da die menschliche Liebe (schefkat) eine Manifestation der Barmherzigkeit des Herrn ist, darf man das Maß Seines Erbarmens nicht überschreiten und den Erbarmer aller Welten auf der Stufenleiter der Liebe nicht überflügeln. Überschreitet und überflügelt man sie, so ist diese Liebe sicherlich keine Barmherzigkeit und keine Liebe mehr, sondern eine Krankheit der Seele (ruh) und ein Gebrechen des Herzens, das von Irrglaube und Ketzerei infiziert wurde.
   So ist es z.B. ein gewaltiges Unrecht und eine Unbarmherzigkeit über alle Maßen, wenn die Ungläubigen und die Heuchler, die in der Hölle brennen, wenn dergleichen Dinge, wie die Strafe und das Heilige Bemühen (cihad) in ein und derselben Liebe den gleichen Platz finden und so in ein falsches Licht gerückt werden, gleich wie den Qur'an und den überwiegenden Teil des himmlischen Glaubens (edyan-i semavi) zu verleugnen und zu verwerfen. Denn Untiere und Drachen, welche unschuldige Tiere zerfleischen, in Schutz zu nehmen und sie zu lieben (schefkat) ist eine fürchterliche Brutalität und eine grausame Gewissenlosigkeit. Und für Menschen liebevoll Partei zu ergreifen und voll Erbarmen für sie zu beten, dass sie ihrer Strafe entgehen mögen, ist gewiss für diese unschuldigen Leute des Glaubens eine fürchterliche Unbarmherzigkeit und eine abscheuliche Ungerechtigkeit.
   In der Risale-i Nur wurde der unumstößliche Beweis dafür erbracht, dass Unglaube und Irrglaube gegenüber dem Universum eine große Beleidigung, gegenüber den Geschöpfen ein gewaltiges Unrecht, die Aufhebung der Barmherzigkeit und die Ursache allen Übels ist. Sogar die Fische in der Tiefe des Meeres beklagen sich über diese Verbrecher, indem sie sagen: "Sie sind es, welche die Ursache dafür sind, dass unser Friede (istirahat) gestört ist." Dies ist eine gut bezeugte Überlieferung (rivayet-i sahih). Aus diesem Grunde bedauern diejenigen, die in ihrer Liebe (schefkat) die Bestrafung der Ungläubigen und der Heuchler bedauern und sie bemitleiden keineswegs jene zahllosen Unschuldigen, welche ihrer Liebe würdig wären. Dies gilt nur insoweit, als auch die Unschuldigen (masum) mit verbrennen müssen, wenn ein Übel (âfât) diejenigen trifft, die es auch verdient (müstehaklara) haben. Dann ist es unmöglich, dass man sie nicht bemitleidet (acimamak). Es gibt aber auch eine verborgene Barmherzigkeit (merhamet) gegenüber den Unterdrückten (mazlumlar), die durch die Strafe der Verbrecher (câniler) Schaden erleiden.
   Einmal erlebte ich in mir einen tiefen, tiefen Schmerz (müteellim), weil die Feinde im Ersten Weltkrieg Muslimen und besonders ihren Frauen und Kindern jede Art von Gewalt antun und sie sogar töten. Da in meiner Natur (fitrat) Liebe und Mitleid (sefkat ve rikkat) besonders stark ausgeprägt sind, musste ich so sehr darunter leiden (tahammül), wie ich es kaum mehr ertragen (azab) konnte. Dann tauchte auf einmal in meinem Herzen (kalb) der Gedanke auf: Diese unschuldig zu Tode Gekommenen (maktul masumlar) sind so zu Blutzeugen (sehid) und damit zu Gottes Freunden (veli) geworden; ihr vergängliches Leben (fâni hayat) hat sich so in ein ewiges und unvergängliches Leben (bâki bir hayat) verwandelt. Und alle ihre Güter, die sie verloren hatten (zayi' olan mallar), sind ihnen in eine für immer und ewig (bâki) bestehende Stiftung (sadaka) umgewandelt (mübadele) worden. Auch wenn diese Unschuldigen (mazlum) sogar ungläubig (kâfir) wären, erhalten sie im Jenseits (âhiret) dennoch aus der Schatzkammer (hazine) der Barmherzigkeit Gottes (rahmet-i ilahiye) wegen dieser irdischen Übel (dünyevî âfât) solche Belohnungen (mükâfat) für ihre Leiden (belalar) wie es ihrem Wesen entspricht. Öffnete sich der Schleier des Verborgenen (perde-i gayb), würden diese Unschuldigen (mazlum) eine große Barmherzigkeit für sie in Erscheinung treten (tezahür-ü rahmet) sehen und sagen: "Oh Herr (Ya Rabbi!)! Lob und Dank sei Gott (Sükür Elhamdülillah)". So habe ich es erkannt und bin auf zuverlässige Weise zu dieser Überzeugung (kanaat) gelangt und mich von meiner Trauer und meinem tiefen Leid infolge meiner so sehr großen Liebe (ifrat-i sefkat) errettet (kurtuldum). 
  * * *     Meine lieben getreuen Mitbrüder! 
   Diesmal sende ich euch zwei Abschnitte:
   Erstens: Einen Teil davon hatte ich euch bereits zuvor gesandt. Diesmal wurde mir dieser Abschnitt durch eine geistige Eingebung (ihtar-i manevî) sowohl vervollständigt (tekmil) und mir zugleich mitgeteilt, dass er wichtig ist. Er ist für diejenigen nützlich (faidesi), die alte Werke des Alten Said bereits gesehen hatten, die politische (siyaset) Themen betreffen (münasebet); doch ist er zugleich ein wenig privat gehalten. Er darf daher nicht in die Sammlung der Briefe (Lâhika) aufgenommen werden.
   Zweiter Abschnitt: Aufgrund einer geistigen Eingebung (manevî bir ihtar) ist er eine Ermahnung (ikaz) und eine Warnung (ihtar) für einen Bruder, der einige neu erschienene Bücher (eserler) gekauft hat, die dem Dienst (hizmet) an der Risale-i Nur unwissentlich schaden (zarar) könnten. Er ist eine Erinnerung (tenbih) für die übrigen Schüler (talebe) der Risale-i Nur, damit sie in ihrem Dienst (vazife) nicht nachlässig (halel) werden. Dies soll in die Sammlung der Briefe (Lâhika) aufgenommen werden.
   Ich habe von einer bedeutenden Persönlichkeit, die ein Erbe (vâris) von Küçük Lütfü ist, mit der Unterschrift (imza) von Hulusi-i Sâlis ihren Brief erhalten, der ihren wertvollen Dienst (hizmet) an der Risale-i Nur zum Ausdruck bringt und wie sehr sie sich dabei innerlich angesprochen fühlt (tesahubu), und mich sehr darüber gefreut (mesrur). Wer ist diese Persönlichkeit (zât)? Ich gratuliere (tebrik) ihm zu seinem Dienst, grüße (selâm) ihn vielmals und bete (dua) auch für ihn. Ich grüße (selâm) vor allem die Fabriken "Rose und Licht" (Gül ve Nur), die Gemeinschaft der Gesegneten (Mübarekler) und alle Brüder, jeden Einzelnen von ihnen. Gott der Gerechte (Cenab-i Hak) möge den Fabriken, welche dieses Land (memleket) erleuchten (tenvir) und die Wohlgerüche (rayiha) des Paradieses (Cennet) verströmen, Erfolg (muvaffak) und Beständigkeit (daim) verleihen. Âmîn. Wir aber nehmen hier zugleich mit ihren strahlenden Lichtern (parlak nurlar) die betörenden (sirin) Düfte (kokular) und Wohlgerüche (rayihasi) der Ewigen Welt (Âlem-i Beka) wahr (istismam). 
  * * * 
بِاسْمِهِ سُبْحَانَهُ
{"Im Namen dessen, der gepriesen sei"}
   Für die Brüder, die unter den Schülern (talebe) der Risale-i Nur die Reinen (haslar) sind, diejenigen, die sich innerlich angesprochen fühlen (sahib) und ihre Erben (vârisler) sind, und die Säulen und Grundpfeiler (erkân ve esaslari) sind, die die Reinen unter den Reinen (haslarinin haslari) sind, möchte ich in Bezug auf ein Ereignis (hâdise), das in den letzten Tagen stattgefunden hat, Folgendes erklären:    Den Bedürfnissen nach den Wahrheiten des Islam entspricht und genügt die Risale-i Nur. Sie lässt keinen Wunsch nach anderen Schriften mehr offen. Es wird aus vielen gesicherten Erfahrungen verständlich, dass sich in der Risale-i Nur ganz kurz und leicht finden lässt, wie man seinen Glauben retten, stärken und überzeugend leben soll. Ja, die Risale-i Nur verkürzt in der Tat einen Weg von fünfzehn Jahren auf fünfzehn Wochen und führt zu einem überzeugten und überzeugenden Glauben (iman-i tahkiki). Dieser euer armer Bruder, der vor zwanzig Jahren während einer Fülle von Studien manchmal an einem einzigen Tag einen ganzen dickleibigen Band durchstudierte, er begnügt sich heute mit dem Qur'an: Mir ist heute die Risale-i Nur, die aus dem Qur'an hervorgegangen ist, genug. Ich brauche kein anderes Buch und ich habe auch kein anderes Buch bei mir. Und obwohl in der Risale-i Nur so viele erleuchtende Wahrheiten angesprochen werden, benötige ich zu ihrer Abfassung seit zwanzig Jahren (kein anderes Buch). Und auch ihr solltet ganz gewiss nicht mehr als zwanzig mal mehr benötigen.
   Und da ich überdies auch noch an euch mein Genügen hatte und habe, schaue ich mich auch nicht nach anderen um und beschäftige mich nicht mit ihnen. Für euch aber ist es notwendig, dass ihr an der Risale-i Nur euer Genügen findet; und in dieser Zeit ist es vielleicht das Notwendigste überhaupt!...
   Da heute in den neuen Werken (eserler) einiger Gelehrten (üleman) ihr Weg und ihre Art und Weise (meslek ve mesreb) unterschiedlich und für die ketzerischen Erneuerungen (bid'at) günstig sind, setzt sich dementgegen die Risale-i Nur gegen die Glaubenslosigkeit (zindika) ein, um die Wahrheiten des Glaubens (hakaik-i imaniye) zu wahren (muhafaza) und sieht ihre Aufgabe (vazife) darin, entgegen diesen ketzerischen Erneuerungen (bid'at) die Buchstaben und die qur'anische Schrift (huruf ve hatt) zu wahren (muhafaza). Dennoch haben einige der reinen Schüler (has talebe) die Werke einiger Hodschas, die mit ihnen Schlag um Schlag - obwohl sie doch selbst noch die Buchstaben und die qur'anische Schrift (huruf ve hatt) unterrichten (ders) - unter dem Deckmantel eines religiösen Wissens (ilm-i din) auf eine wirksame (tesirli) Weise den Buchstaben und der Schrift (huruf ve hatt) des Qur'an Schläge versetzen, auf ihren mir unerklärlichen Wunsch (sirri bilinmez) hin diese Werke gekauft. Ohne dass ich darüber Bescheid (haber) wusste, spürte ich doch auf dem Berg gegen diese reinen Schüler auf eine ziemlich heftige Weise eine gewisse Gereiztheit (gerginlik). Also habe ich sie davor gewarnt. Dank sei Gott (elhamdülillah) sind sie nun zur Besinnung gekommen. Und so möge denn Gott es so wollen (insâallah), dass sie sich jetzt völlig davon befreit (kurtuldular) haben.
   Meine lieben Mitbrüder! Unser Weg (meslek) ist nicht der Angriff (tecavüz), sondern die Verteidigung (tedafü). Zudem ist er nicht die Vernichtung (tahrib), sondern die Wiederherstellung (tamir). Zudem sind wir nicht die Herren (hâkim) der Lage, sondern die Beherrschten (mahkûm). Unsere Angreifer (tecavüz) sind ohne Zahl. Auf ihrem Weg (meslek) liegen auf jeden Fall sehr bedeutende Wahrheiten (hakikat), die auch unsere eigenen (mal) sind. Für die Verbreitung (intisar) solcher Wahrheiten (hakikat) brauchen sie uns (ihtiyaç) aber nicht. Sie haben Tausende Leute, die solche Dinge lesen und weiterverbreiten (nesreder). Eilen jedoch auch wir ihnen zu Hilfe (yardim), bleiben besonders wichtige Aufgaben (vazife), die wir selbst auf unseren eigenen Schultern tragen, dadurch unerledigt, was nun zur Folge hat, dass wir aber nun einen Teil der Prinzipien und erhabenen Wahrheiten (âlî hakikatlar), die es zu wahren (muhafaza) gilt, und mit deren Wahrung jeweils eine bestimmte Gruppe (taife) betraut (mahsus) ist, aus den Augen verlieren. So wurden z.B.unter einem gewissen Vorwand (bahane) Ereignisse unserer Zeit (hâdisat-i zamaniye) ein Anlass zur Abfassung ihrer Werke (eser), wobei das, was das islamische Recht (ruhsat-i ser'iye) gestattet, nun zu einem Vorwand (perde) dient, der es ihnen erlaubt, in gewisser Weise einer Art Wahabitismus oder auch einer bestimmten mystischen Einstellung (Melâmîlik) den Boden vorzubereiten (ihzar). Stattdessen ist es eine wesentliche Aufgabe (vazife-i asliye) der Risale-i Nur, der Wahrung einiger - wenn auch nicht allgemein gültiger (umuma tesmil), jedoch wohl ausgewogener (ince) und dabei durchaus wichtiger Grundlagen, wie sie in jedem Fall stets der Wahrheit (hakikat) des Islam entsprochen haben (cereyan edip gelen) - wie den Grundlagen der Gottesfreundschaft (esas-i velayet), den Grundlagen der Gottesfurcht (esas-i takva), den Grundlagen der allgemein empfohlenen oberen Grenzen (esas-i azimet) und den Grundlagen entsprechend der Tradition des Propheten (esasat-i Sünnet-i Seniye), zu dienen (muhafaza). Wir dürfen sie selbst noch in einer angeblichen Notlage (sevk-i zaruret) oder mit besonderer Erlaubnis (fetva) aufgrund der Ereignisse (hâdisat) keinesfalls aufgeben. بِاسْمِهِ سُبْحَانَهُ
{"Im Namen dessen, der gepriesen sei"}
   Vierzehn Jahre nach seiner Abfassung (te'lif) schaute ich noch einmal in dem Buch "Dialoge" (Münazarat) nach und habe dort gesehen, dass es in dergleichen Werken (eser) Fehler (hatiat) gibt, die der Alte Said in einem Geisteszustand (halet-i ruhiye) begangen hatte, der die Folge der damaligen Veränderungen (inkilab), der dortigen Umgebung (muhit) und der äußeren Einflüsse (tesirat-i hariciye) war. Ich bitte wegen dieser Fehler und Versehen (kusurat ve hatiat) aus ganzem Herzen (kuvvet) um Vergebung (istigfar) und bereue (nedâmet) diese Fehler (hatiat). Es ist daher meine Bitte (niyazim) um der Barmherzigkeit (rahmet) Gottes des Gerechten (Cenab-i Hakk) willen, dass Er mir meine Fehler (hatiat), die ich mit der Absicht (niyet) begangen habe, die Gläubigen (ehl-i iman) aus ihrer Verzweiflung (me'yusiyet) zu erlösen (izale), wegen meiner guten Absicht (hüsn-ü niyet) verzeiht und vergibt.
   In dergleichen Büchern (eser) des Alten Said sind zwei wichtige Grundsätze (esas-i mühim) vorherrschend (hükmediyor). Diese beiden Grundsätze beruhen auf Tatsachen (hakikat). Doch wie die geistliche Vision (kesfiyat) der Freunde Gottes (ehl-i velayet) der Ausdeutung (tevilât) und die Wahrträume (rü'ya-yi sadika) der Ausdeutung (tevile) bedürfen, bedarf auch die Wahrnehmung einer Vorhersehung (hiss-i kabl-el vuku) noch feinsinniger Ausdeutungen (ince tabir), wohingegen die Erklärung (beyan) dieser beiden Wahrheiten (hakikat), die der Alte Said mit seiner Vision einer Vorhersehung (hiss-i kabl-el vuku) wahrgenommen hatte, ohne jede Auslegung und ohne Ausdeutung zum Teil fehlerhaft und zum Teil widersprüchlich (hilâf) erscheint.
   Erster Grundsatz: Entgegen der Hoffnungslosigkeit der Leute des Glaubens gibt es die gute Nachricht, die besagt, dass es da für die Zukunft ein Licht (Nur) gibt. Es hat da ein Vorausempfinden gegeben, bevor es geschah, dass die Risale-i Nur in der Zukunft den Glauben vieler Leute des Glaubens retten und stärken werde. So hatte er (= Bediuzzaman) es empfunden und durch diese Brille hatte er während der freiheitlichen Revolution (Hürriyet) die politischen Ereignisse betrachtet. Und er hatte sich in dieser Richtung bemüht, ohne den tieferen Sinn (der Hadithe) zu erkennen und zu deuten. So hatte er die Dinge vom Standpunkt der Politik und der Macht und der Masse aus betrachtet. Er hatte es so richtig empfunden. Aber er hatte es nicht ganz richtig ausgedrückt.
   Zweiter Grundsatz: Der Alte Said hatte genau wie manche Leute aus der Politik sowie hervorragende Schriftsteller, das Kommen dieser so schrecklichen Diktatur vorausgeahnt und bereits damit begonnen, ihr (der Diktatur) die Stirn zu bieten. Dieses Vorgefühl kommender Ereignisse, das noch der Deutung und der Erklärung bedurfte, hatte er noch nicht gekannt. Er hatte nur ein schwaches Bild und den Namen der Diktatur gesehen. Daraufhin hatten sich die Politiker und auch die Schriftsteller zum Kampf gerüstet. Denn weil er den schwachen Schatten jener Despotien, die eine Zeitlang später einmal kommen werden und der ihnen einen Schrecken einflößte, schon für das Wahre und Echte hielt, handelte er dementsprechend und gab er die entsprechenden Erklärungen ab. Seine Absicht war richtig, das Ziel aber (auf das sie sich richtete) war ein Irrtum.    So hatte der Alte Said also in alter Zeit eine Ahnung von einer solch merkwürdigen Despotie gehabt. In einigen seiner Werke gibt es Erklärungen, in denen er sie angreift. Gegen diese außergewöhnliche Schreckensherrschaft erblickte er in einer Regierung nach dem islamischen Gesetz (meschruta-i meschrua) das Mittel der Rettung. Und weil er sagte und dachte: "Die Freiheit nach dem islamischen Gesetz (hürriyet-i scher'iye), verbunden mit einer Beratung im Rahmen der Satzungen des Qur'ans, kann dieses furchtbare Unglück beseitigen." so bemühte er sich auch in diesem Sinne.
   In der Tat hat die Zeit gezeigt, dass ein Staat (devlet), der sich die Bezeichnung eines guten Demokraten (hürriyetperver) zugelegt hat, als ein Musterbeispiel (nümune) jenen Kolonialismus (istibdad) - der sich dann daraus entwickelt hat - mit seinen dreihundert Kolonialbeamten (müstebid memurlar) gebracht hat, der dreihundert Millionen Inder seit dreihundert Jahren so leicht in Fesseln gebunden hält als wären es gerade einmal dreihundert Mann, und sie derart unter seiner kolonialen Herrschaft (istibdad) hält, dass sie sich kaum noch rühren können, einer so überaus grausamen Zwangsherrschaft (esedd-i zulm), nämlich mit Hilfe der Despotie seiner Gesetze (kanun-u müstebidanesi), die es möglich macht, für die Fehler (hata) eines einzigen Mannes Tausende Menschen zu bestrafen (tecziye), indem sie dies als Ordnung und Gerechtigkeit (inzibat ve adalet) darlegen und auf diese Weise die Welt hinters Licht führt (dünyayi aldatmis) und in Flammen aufgehen lässt.
   In jenem Buch (eser) mit dem Titel "Die Dialoge" (Münazarat) finden sich einige Notizen (kayidlar) und kurze Anmerkungen (hasiyecikler) in Form von Anspielungen (latife). Sie waren in damaliger Zeit in der Art einer Anspielung (mülatafe) für seine wohlerzogenen (zarif-üt tab) Schüler (talebe) verfasst (te'lif) worden. Denn damals waren sie dort auf den Bergen (daglar) bei ihm. Und er erklärte ihnen die Dinge in der Art einer Unterweisung (ders). 
   Was aber nun die Wahrheit von der "Medresetüzzehra" betrifft, welche sich am Ende der Münazarat-Risala als deren Geist und Grundlage findet, so wird sie sich in der Zukunft zeigen, um der Risale-i Nur-Medresse den Boden vorzubereiten. In einem Vorgefühl künftiger Ereignisse suchte er diese lichtvollen Wahrheiten im materiellen Bereich. Später begann dann aber auch der materielle Gesichtspunkt dieser Wahrheit Gestalt anzunehmen. Der inzwischen verstorbene Sultan Reschad gab neunzehntausend Lira in Gold, um in Van den Grundstein für die Medresetüzzehra zu legen. Der Grundstein wurde gelegt. Doch dann kam der Erste Weltkrieg und die Fundamente blieben stehen. Fünf, sechs Jahre später ging ich nach Ankara und bemühte mich erneut um diese Wahrheit. Von zweihundert Abgeordneten gaben 163 ihre Unterschrift, damit für die Medresse hundertfünfzigtausend Lira in Banknoten bewilligt werden sollten. Und tatsächlich wurde diese Summe bereitgestellt. Aber zum tausendfachen Bedauern wurden die Medressen geschlossen und die Wahrheit blieb hintenan. Doch Gott dem Gerechten sei grenzenlos Dank dafür, dass diese Medresse in Isparta als eine geistige Idee grundgelegt werden und die Risale-i Nur dort Gestalt annehmen konnte. Inscha-a'llah werden die Schüler der Risale-i Nur in der Zukunft damit Erfolg haben, diese hohe Idee auch in materialisierter Form zu errichten.
   Obwohl der Alte Said entschieden (siddet-i muhalefet) gegen das Komitee der Einheits- und Fortschrittspartei (ittihad Terakki) war, brachte er doch ein hohes Lob (takdirat) und seine Gefolgschaft (iltizam) gegenüber der Regierung (hükûmet) und ihrer Partei und besonders gegenüber der Armee (ordu) zum Ausdruck, da er mit einem Gefühl der Vorhersehung (hiss-i kabl-el vuku) bereits spürte, dass in dieser militärischen Gemeinschaft (cemaat-i askeriye) und auch in dieser nationalen Gemeinschaft (cem'iyet-i milliye), die bis dahin noch nicht entrahmt worden war, nach sechs, sieben Jahren etwa eine Million Märtyrer (süheda) im Range von Heiligen (evliya mertebesi) in Erscheinung treten werden und hat sie daher - wenn auch ungewollt (ihtiyarsiz) und ganz gegen seine sonstige Art (mesrebine muhalif) - vier Jahre lang verteidigt (tarafgir). In den Unruhen des Ersten Weltkriegs wurde dann ihre so segensreiche Sahne (mübarek yagi) herausgeschleudert und sie so gleich wie Ayran entrahmt. Der Neue Said aber widerspricht (muhalefet) nun dem Alten Said und hat seinen alten Kampf (mücahede) wieder aufgenommen.
  * * *  بِاسْمِهِ سُبْحَانَهُ وَاِنْ مِنْ شَيْءٍ اِلاَّ يُسَبِّحُ بِحَمْدِهِ
اَلسَّلاَمُ عَلَيْكُمْ وَ رَحْمَةُ اللّٰهِ وَ بَرَكَاتُهُ بِعَدَدِ حُرُوفَاتِ الْقُرْآنِ
{"Im Namen dessen, der gepriesen sei! Es gibt fürwahr kein Ding, das Ihn nicht dankend lobpreist!" (Sure 17, 44) "Friede sei mit euch und Gottes Erbarmen und Sein Segen nach der Anzahl der Buchstaben des Qur'an."}
   Meine lieben Mitbrüder und getreuen Gefährten! 
   Viel Glück und Erfolg! Eure so ernsthafte Arbeit und euer Einsatz (sa'y ü gayret) sind sowohl hier als auch an anderen Orten ein Ansporn und erwecken Begeisterung (sevk u gayret). Unendlicher Dank (sükür) sei Gott dem Gerechten (Cenab-i Hakk) dafür, dass der Erfolg (fütuhat) der Risale-i Nur jetzt langsam wächst. Die Gläubigen (ehli iman) verspüren nun ihre Wunden und finden in ihr dafür ihre Medikamente (ilâç). 
   Den Hinweis (isaret), den Hâfiz Ali den beiden Ayat entnommen hat und in seinem Brief beschreibt, haben wir aufmerksam gelesen. Auch wir haben uns, wie die Besitzer (sahib) der Lichtfabrik (Nur fabrikasi), sehr darüber gefreut und er hat uns froh (mesrur ve müferrah) gestimmt. Da aber nun die "Dreiunddreißig Ayat", welche mit einem verborgenen Hinweis (isaret-i gaybi) von der Risale-i Nur berichten, mit der Ayah
شَهِدَ اللّٰهُ
{"Gott bezeugt..." (Sure 3, 18)}
bereits abgeschlossen sind, öffnete sich das Tor für die Hinweise (isaret) dieser beiden neuen Ayat nicht in Form eines eigenen Abschnittes (müstakil bir surette). Zudem ist jetzt noch nicht zu erkennen, welcher von den bisherigen "Dreiunddreißig Ayat" sie als Anhang hinzugefügt (tetimmesi) werden sollen. Bisher ist lediglich klar, dass der Abschnitt (fikra) 
بِاَيْدِى سَفَرَةٍ كِرَامٍ بَرَرَةٍ
{"in den Händen der Schreiber, vornehmen und frommen Engeln" (Sure 80, 15-16)}
sinngemäß auf die Verbreiter und die Schreiber (nasir ve kâtibleri) der Risale-i Nur hinweist (mana-yi isarî). Zudem weist auch der Abschnitt (fikra) 
يَتْلوُا صُحُفًا مُطَهَّرَةً فِيهَا كُتُبٌ قَيِّمَةٌ
{"Ein Gesandter Gottes, der ihnen Blätter verliest, die rein sind und eindeutige Worte enthalten." (Sure 98, 2-3)}
sinngemäß auf die Teile (ecza), Seiten (suhuf) und Bücher der Risale-i Nur hin (mana-yi isari). Aber nach der numerischen Berechnung (cifir) haben wir, kurz gesagt, verstanden, dass sie sich dann etwa nach 1360 (1945) voll entfalten (parlak vaziyet) wird.    Die Lichtfabrik (gül fabrikasi) sollte uns einmal einen ganz prächtigen mohammedanischen Rosengarten (parlak bir gül bahçesi) zum Geschenk (hediye) machen. Und ihn erwarten wir nun mit ganzem Herzen (ruh-u canimiz). 
   Da die Schülerschaft (sakird) der Risale-i Nur, die im Rahmen der gelobten Sitte (sünnet-i seniye) des Propheten - Dank sei Gott (lillahilhamd) - bereits den vollkommenen Glauben (kemal-i îman) erlangt und insoweit Gestalt angenommen hat, dass sie die Aufmerksamkeit (nazar-i dikkat) der Heiligen (evliya) und geistlichen Lehrer (mürsid) in dieser Zeit auf sich gelenkt (celbedecek vaziyeti) hat, werden sich nun die wahren geistlichen Lehrer (hakikî mürsid), die sich in jeder Zeit finden, in jedem Fall und in dieser Zeit für die Schüler (sakird) der Risale-i Nur interessieren (müsteri). Wenn einer von ihnen zu ihnen kommt und sich ihnen anschließt, messen sie ihm ebensoviel Wert bei wie zwanzig anderen Schülern.
   Da zudem die angenehme, ja geradezu anheimelnde (zevkli ve cazibedar) Atmosphäre der Gottesfreunde (velayet teressuhati) gegenüber den Anstrengungen (mesakkat), dem Kampf (mücahede) und der Mühsal (külfet) im Dienst (hizmet) der Risale-i Nur gegeben sind, könnte die Wahrheit (hakikat), über die hier - an Feyzi gerichtet - geschrieben (hitaben beyan) wurde, auch dort in dieser Umgebung nützlich (faidesi) sein, weswegen wir sie euch hier beigefügt (leffen) gesandt haben.
   Wir grüßen (selâm) alle Brüder, jeden Einzelnen von ihnen
   Mein lieber Bruder Feyzi! Wenn du so wie die Helden (kahraman) in der Provinz (Vilayet) Isparta sein willst, musst du auch genauso sein wie sie sind. Eine besonders ansprechende (cazibedar) Persönlichkeit (zât), die ein bedeutender Scheych, ein geistlicher Lehrer (mürsid) und besonders ansprechender Heiliger (cazibedar evliya) aus dem Nakschi-Orden gewesen war - möge sich Gott seiner erbarmen (Allah rahmet eylesin) - der vier Monate lang ununterbrochen fünfzig, sechzig Schüler (sakird) der Risale-i Nur im Gefängnis (hapishane) hinreißend unterhalten (celbkârane sohbet) wollte, konnte doch nur einen einzigen Schüler vorübergehend zu sich heranziehen. Alle übrigen blieben diesem doch recht ansprechenden (cazibedar) Scheych gegenüber reserviert.
   Der Dienst an der Risale-i Nur, welcher für sie ein hoher und kostbarer Dienst am Glauben ist, genügt ihnen und bestärkt sie darin. Diese Schüler haben in ihrem Herzen, d.h. mit dem ganzen Scharfsinn und Weitblick ihrer Seele (kalb) folgende Wahrheit verstanden: Wenn die Risale-i Nur mit einem Dienst verbunden wird, so rettet sie den Glauben, wird sie mit einem Orden (tarikat) oder der Würde eines Ordensoberen (Scheich) verbunden, so verhilft sie dazu, die Stufenleiter der Heiligkeit emporzuklimmen. Dient sie dazu, den Glauben eines Menschen zu retten, so ist dies noch bedeutender und verdienstvoller als zehn Gläubige die Stufenleiter der Heiligkeit emporzuführen. Denn der Glaube verhilft zur ewigen Glückseligkeit, sichert einem Gläubigen ein ewiges Königreich, so groß wie die ganze Erde. Die Heiligkeit aber erhöht ihm noch das paradiesische Leben und verleiht ihm einen tieferen Glanz. Einen Menschen zu einem König zu machen ist eine noch verdienstvollere Aufgabe als zehn Menschen zu Heiligen zu machen.    Wenn also dieses subtile Geheimnis von einem Teil deiner Brüder in Isparta nicht mit dem Verstande erkannt wird, so haben sie es doch mit der ganzen Scharfsinnigkeit ihres Herzens erkannt. Sie werden einen armen sündigen Menschen den Heiligen, falls sie einen solchen finden, und auch den Exegeten als Kollegen vorziehen. Käme in diese Stadt ein Kutub (= ein Leitstern des Glaubenslebens), ein Gaus-u adham (= ein gewaltiger Gelehrter) und sagte: "Ich werde dich in zehn Tagen auf die Stufe eines Heiligen (velayet) emporsteigen lassen." und du ließest die Risale-i Nur fahren und gingest mit ihm, du wärest denen, die in Isparta für ihr Ideal kämpfen, kein Bruder mehr!
  * * * 
Briefe aus Kastamonu - 61

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بِاسْمِهِ وَاِنْ مِنْ شَيْءٍ اِلاَّ يُسَبِّحُ بِحَمْدِهِ
اَلسَّلاَمُ عَلَيْكُمْ وَ رَحْمَةُ اللّٰهِ وَ بَرَكَاتُهُ بِعَدَدِ حَاصِلِ ضَرْبِ حُرُوفِ مَا اَرْسَلْتُمْ لَنَا مِنَ الرَّسَائِلِ فِى عَاشِرَاتِ دَقَائِقِ هذِهِ اللَّيْلَةِ الرَّغَائِبِ وَ لَيْلَةِ الْمِعْرَاجِ وَلَيْلَةِ الْبَرَاتِ وَلَيْلَةِ الْقَدْرِ وَ اَعْطَاكُمُ اللّٰهُ بِعَدَدِهَا ثَوَابًا وَحَسَنَاتٍ آمِينَ
{"In Seinem Namen! Es gibt fürwahr kein Ding, das Ihn nicht dankend lobpreist!" (Sure 17, 44) "Friede sei mit euch, Gottes Erbarmen und Sein Segen nach der Anzahl der Buchstaben der Risale-i Nur, die ihr uns gesandt habt, vervielfältigt um die Zahl der Sekunden, der Minuten dieser Heiligen Nacht der"Guten Hoffnung" (Regaib) und der Nächte der "Himmelfahrt" (Mi'radsch), der "Freisprechung" (Bera'et) und der "Bestimmung" (Qadr). Möge Gott der Gerechte euch noch einmal so viel Segen und gute Werke schenken. Âmîn."}
   Meine lieben getreuen Brüder und opferbereiten getreuen Gefährten! 
   Erstens: Wir beglückwünschen (tebrik) euch zu diesen segensreichen Heiligen drei Monaten (mübarek suhur-u selâse) und zu den kostbaren, segensreichen Nächten (leyali-i mübarek) in ihnen. Möge Gott der Gerechte (Cenab-i Hak) jede Nacht für euch so wertvoll machen wie die Nacht der "Guten Hoffnung" (Regaib) und die Nacht "der Bestimmung" (Kadir) und ebenso segensreich (sevab). Âmîn.
   Zweitens: Für jeden Buchstaben (harf) eurer letzten lichtvollen (nurlu hediye) Geschenke möge Gott der Barmherzige Allerbarmer (Cenab-i Erhamürrâhimîn) Tausend Segnungen (hasene) in das Buch eurer guten Werke (defter-i a'mali) eintragen und der Seele (ruh) von Âsim Tausend Barmherzigkeiten (rahmet) schenken.
   Drittens: Hüsrevs Stift, der ein wunderbarer (kerametli), vergoldeter Schlüssel ist zur Schatzkammer (hazine) des Qur'an, der in seiner Verkündigung ein Wunder (Mu'ciz-ül Beyan) ist, wie auch zur Risale-i Nur, zeigt jedem Auge zu Recht die verborgene Schönheit des Buches "Die Wunder Mohammeds", mit dem Friede und Segen sei (Mu'cizat-i Ahmediye) besonders prachtvoll und schön. Möge Gott der Gerechte (Cenab-i Hak) seinem Stift auch weiterhin Erfolg und Beständigkeit (muvaffak ve daim) in diesem Dienst (hizmet) verleihen. Âmîn.
   Das Buch "Die Wunder des Qur'an" (Mu'cizat-i Kur'aniye), das Küçük Ali in der Art von Büyük Ali abgeschrieben hat, der ein großer Held (kahraman) in der Gemeinschaft der Gesegneten (Mübarek Heyeti) ist, nahm - einem unvergänglichen Brillanten (bâki pirlanta) gleich - seinen Platz dem des Buches "Wunder Mohammeds", mit dem Friede und Segen sei (Mu'cizat-i Ahmediye) vollkommen entsprechend (tam mutabik) ein. Möge der Barmherzige Allerbarmer (Erhamürrâhimîn) dem Kopisten in Seiner Güte (ihsan) für jeden Buchstaben das Zehnfache an Segen (sevab) verleihen. Âmîn.    Mehmed Tahirî ist Küçük Lütfüs würdiger Nachfolger und ein Held (kahraman) in Atabey. Seine Bücher sind für diese Umgebung schöne, lichtvolle (nurlu) Geschenke und sehr kostbar. Der barmherzige Allerbarmer (Rahmanürrahîm) möge ihm und seinem Vater für jeden Buchstaben (harf) und für jedes Wort (kelam) aus der Schatzkammer Seiner Barmherzigkeit (hazine-i rahmet) sein Erbarmen (rahmet) schenken. Âmîn.
   Der machtvolle (kuvvet) Stift von Hasan Ulvî aus Aydin wird mit Gottes Hilfe (insâallah) die lichtvolle Aufgabe (vazife-i nuriye), die der verstorbene (merhum) Âsim unvollendet hinterlassen hat, zu Ende führen und so mit seinem schönen Stift die Seelen (ruh) von Âsim und Lütfü glücklich machen. Sein kleines Geschenk (hediye) lässt seine zukünftigen wertvollen Dienste (hizmet) erahnen (ihsas) und hat einen bedeutenden Platz erhalten. Möge Gott mit ihm (Hasan Ulvî) zufrieden sein (Allah razi olsun), âmîn.
   Auf den Brief von unserem Bruder Re'fet Bey, der zu den maßgeblichen Säulen (erkân-i mühimmesi) der Risale-i Nur gehört, mit seinen Fragen in den Abhandlungen (resail) einen bedeutenden Platz einnimt und sie auf diese Weise geistig belebt (manen yasayan) sowie auf den Brief von Hüsrev, der den mohammedanischen Rosengarten (Gül-ü bahçesi) der Rosenfabrik pflegt, wollte ich jeweils separat mit einem eigenen Brief antworten. Doch meine Zeit erlaubt (müsaade) mir dies im Augenblick nicht.
  * * * 
   Meine lieben getreuen Mitbrüder! 
   Über eure Briefe habe ich mich so sehr gefreut (mesrur), dass ich es gar nicht mehr beschreiben (tarif) kann, und besonders über diese beiden so kostbaren Briefe von Hüsrev, in denen er uns mitteilt, dass die Risale-i Nur sich in dem Dorf von Haci Hâfiz in ganz außergewöhnlicher Weise verbreitet (tevessü). Ich bewahre diese beiden Briefe wie Dokumente (nusha) und wie ein zuverlässiges Zeugnis (hüccet-i katia) auf. Sie werden den Schülern (talebe) in dieser Umgebung (havalide) gezeigt, um ihre Begeisterung (tâziyane-i tesvik) zu wecken.
   So wie die Risale-i Nur ein geistiges Wunder (mu'cize-i manevî) des Qur'an ist, so bestätigen (tasdik) wir hier jeden Tag, dass auch Hüsrev's Stift eine überaus machtvolle Wundertat (kuvvetli bir keramet) der Risale-i Nur ist. Wir wollten eigentlich Hüsrev's Brief mit einem langen Brief unsererseits beantworten. Es wollte uns jedoch nicht gelingen, unserem Wunsch Folge zu leisten.
   Auch der Brief von Küçük Ali, einem der Helden der Gesegneten (mübarekler kahramanlari), hat in mir eine große Hoffnung (ümid) geweckt. Dass Mustafa Hulusi's segensreicher Sohn (mübarek bir mahdumu) Hâfiz Ahmed, der sein wertvoller und segensreicher (mübarek) großer Bruder und zu Recht ein vollkommener Nachfolger (halef) des verstorbenen (merhum) Mustafa Hulusi ist, nach der Art und Weise (sistem) seines Vaters und seiner Onkel (peder ve amucalar) der Risale-i Nur dient (hizmet), hat mich so sehr gefreut (müferrah), als wäre Abdurrahman wieder zur Welt gekommen.    Die Dienste (hizmet) von Tahir und Abdullah Çavus an der Risale-i Nur, welche zu den Helden (kahraman) von (Aras) gehören und die Plätze der beiden ehemaligen, so wertvollen Schüler (sakird), wie Lütfü und Zekâi in Aras Atabey nicht vakant (bos) bleiben lassen, beseitigten (izale) meine Sorgen (endise) über Aras vollständig.
   Die Krankheit von Hüseyin, dem Sohn von Ismail, hat mich traurig (müteessir) gemacht. Möge Gott es wollen (insâallah), dass er noch zu einem vollkommenen Lütfü werden und noch viele gute Dienste leisten wird. Eure Briefe, die hier ankommen, werden - wenn auch teilweise abgekürzt - in die Briefsammlung (Lâhika) aufgenommen werden. Diesmal wollen wir euch einen Text, der mir persönlich (mahrem) über die kurz gefasste Wahrheit (mücmel hakikat) über die Auslegung aus dem "Geheimnis von "wir haben dir... gegeben" (Sirr-i inna A'tayna) aus dem Verborgenen (istihrac-i gaybî) überraschend ins Herz (kalbe ihtar) eingegeben wurde, und eine Anmerkung (hasiye) zu der Abhandlung (fikr) über die "Verhüllung der Frauen" (Tesettür Risalesi) zusenden. Diese Heiligen drei Monate (suhur-u selâse) ermöglichen es, ein etwa über achtzigjähriges Leben (ömür) zu gewinnen. {Es handelt sich hier um den Gewinn (sevab) eines ganzen im Glauben vollbrachten Lebens} Mit Sicherheit werden sich auch solche Kämpfer (mücahid), wie ihr es seid, darum bemühen, es zu gewinnen. Möge Gott der Gerechte (Cenab-i Hak) für euch jede einzelne dieser Nächte so wertvoll wie die Nacht der Himmelfahrt (Leyle-i Mi'rac), die Nacht der Vergebung (Leyle-i Berat) und die Nacht der Bestimmung (Leyle-i Kadir) machen. Âmîn.
  (Sehr wichtig, aber teilweise meine persönliche Ansicht) 
   Meine lieben Mitbrüder! 
   In meine individuelle (mahrem) Auslegung (istihrac) des "Geheimnisses von "Wir haben dir... gegeben" (Sirr-i inna A'tayna) genauso wie in die Frohen Botschaft aus dem Unsichtbaren (gaybî müjde) "Ein Licht (Nur) wird aufgehen und wir werden es sehen" in der Abhandlung "Dialoge" (Münazarat Risalesi) entsprechend meiner numerischen Berechnung (cifr), hatte sich - obwohl sie aufgrund einer Inspiration und der tatsächlichen Gegebenheiten der Wahrheit (ilhamî ve hak bir hakikati) entsprach - bei meiner persönlichen Auslegung (fikrimle olan tatbikat) ein Fehler eingeschlichen. Und dieser Fehler hatte mir Sorgen bereitet. Denn was die Frohe Botschaft vom Licht (müjde-i nuriye) in den Abhandlungen (risaleler) "Dialoge" (Münazarat) und "Eingebungen" (Sünuhat) betrifft, so hat sie heute in der Risale-i Nur tatsächlich Gestalt (hal) angenommen. Denn anstelle des erwarteten weiten politischen Kreises (daire-i siyasiye), was sich jedoch später als Fehler herausstellte, beseitigte sie (izale) diesen Fehler in der Form eines hohen Kreises des Lichtes (daire-i nuriye). Obwohl meine persönliche Auslegung (sirr-i mahrem) des "Geheimnisses von "Wir haben dir... gegeben" (Sirr-i inna A'tayna) aufgrund meiner numerischen Berechnung (istihrac-i cifrî) sinngemäß (meali) "über den Köpfen derjenigen, die der islâmiyet Schläge versetzen, wird es eine so fürchterliche Explosion geben, die bis zum Ende der Welt (kiyamet) nicht vergessen werden wird." sich auf zwölf Jahre und einen sehr weiten Kreis bezog, legte ich (tatbik) sie im Gegensatz (aksine) zu dem Geheimnis der Frohen Botschaft des Lichtes (nur müjdesi sirrini) als einen engen Kreis und mit einer bestimmten Regierung aus (hususî bir hükûmet), wobei meine Vorstellung (fikr) diesen weiten Kreis nicht umfassen (ihata) konnte und deswegen die Form dieser Wahrheit (hakikat) geändert hat. In Wirklichkeit verschiebt sich der Gründer und das Haupt (müessi ve basi) dieses Regimes in genau demselben Jahr (tarih), auf das meine Auslegung (istihrac) hinweist, aus dieser Welt (dünya) und er bekam seinen Schlag.
   Und noch im selben Jahr verschied der Mann, der Knopf und Schalter einer entsetzlichen Strömung (müdhis cereyan) war, die sich wie unter einem Schleier verborgen hält und die meisten der Erde (küre-i arz) und den überwiegenden Teil der Menschheit (nev'-i beser) ihrer Diktatur unterordnete, die ihr Knopf und der geistige (manen) Kopf über Tausenden von Köpfen, wenn auch der Furchtbarste von ihnen war. Zur selben Zeit, in der er selbst geohrfeigt wurde, verging kaum ein Jahr und alle Häupter dieser entsetzlichen Strömung samt ihrer Anhängerschaft (tarafdar) empfingen entsetzliche Schläge vom Himmel herab gleich einem katastrophalen Unwetter (musibet). Und sie werden diese Qual (azab) bis zum Weltende (kiyamet) erleiden müssen und erleiden sie schon heute. Die Strafe für ihre Verbrechen (cinayetlerin cezasi), die sie an den vom Himmel geoffenbarten Religionen (edyan-i semaviye) und an der islâmiyet begangen haben, erfuhren sie in einem überaus weiten Kreis und erfahren sie noch heute (gördüler ve görüyorlar). Weil sie mit dem Schmutz einer eher ärgerlichen als bürgerlichen Zivilisation (mimsiz medeniyet) die Welt (dünyay) besudelt hatten, kam noch in demselben Jahr (tarih), das meine Berechnungen (istihrac) angegeben hatten, auf das Haupt der eher ärgerlichen als bürgerlichen Zivilisation eine solche Ohrfeige vom Himmel (semavî tokat) herab, durch die sie dann noch tiefer als bis in die finsterste Einöde herabstürzten.    Zusammenfassung: Bei der Auslegung des "Geheimnisses von "Wir haben dir... gegeben" (Sirr-i inna A'tayna) wurde der ansonsten so weite Kreis mit einem engen Kreis verwechselt (tatbik). Was die Frohe Botschaft des Lichtes (Nur müjdesi) betrifft, so wurde der enge und geistige (dar ve manevî), jedoch hohe Kreis als ein weiter, materieller (genis ve maddî) Kreis, dargestellt (tasvir). Hunderttausend Mal danke ich (sükür) Gott dem Gerechten (Cenab-i Hakk), dass er diese meine beiden Fehler durch eine machtvolle geistige Inspiration (kuvvetli bir ihtar-i manevî) korrigiert hat (islah), wodurch er mich das Geheimnis von
يُبَدِّلُ اللّٰهُ سَيِّئَاتِهِمْ حَسَنَاتٍ
{"denen wird Gott einmal ihre schlechten Taten gegen gute eintauschen." (Sure 25, 70)}
erfahren (mazhar) ließ. Dank dafür sei Gott (Elhamdülillahi) nach der Anzahl der Atome im Kosmos (zerrat-il kâinat). 
   Meine lieben ehrwürdigen Brüder! Habt Acht! ihr dürft dieses persönliche Geheimnis (sirr-i mahremi) nicht mit diesem Abschnitt (fikr) öffentlich weiterverbreiten (fâs), vielmehr besser diese Abhandlung (risale) auf sich beruhen lassen (arastirmayin). Ihr dürft diesen Abschnitt (fikr) also nur den nächstvertrauten Schülern (haslar) zeigen, falls ihr einen Missbrauch für ausgeschlossen (zararsiz) haltet.
  * * * 
   Meine lieben getreuen Mitbrüder! 
   Noch bevor eure letzten Briefe bei uns eintrafen, ließ mich eine Inspiration bereits auf wunderbare Weise (kerametkârane) die Antwort schreiben, d.h. die außergewöhnliche Treue (sadakat) der Briefschreiber steigerte sich so bis zum Grad einer Wundertat (keramet). 
   Meine lieben Mitbrüder! Für eure so hohe Meinung und das Lob (takdirat) in euren Briefen, auch könnte ich nur einem Tausendstel davon entsprechen, bin ich doch Gott grenzenlos dafür dankbar (sükrederim). Die Leitung und Führung (tesirati ve kumandasi) durch eine Persönlichkeit von sehr hohem Rang (makam sahibi bir zât) wie sie in der geistigen Körperschaft (manevî sahsiyet) der Risale-i Nur und unter den überaus zahlreichen Schülern (talebe) unerkannt wirksam ist, ist jedoch deutlich spürbar. Und man stellt sich dabei so einen Armen (bîçare) vor, der doch von ihren Vorstellungen (tasavvur) tausendfach weit entfernt ist. Diese so große Bedeutung (ehemmiyet), die ihr mir da zuschreibt und mir doch überhaupt nicht zusteht (hakkim olmadan), wird euch zwar mit Gottes Hilfe (insâallah) nicht weiter schaden (zarar), doch besteht die Möglichkeit (ihtimal), dass dies die positive Wirkung (hüsn-ü cereyan) der Risale-i Nur beeinträchtigen (zarar) könnte. Da verspürt ihr irgendeine Wahrheit (hakikat) und in eurer außerordentlichen Treue (sadakat) und Aufrichtigkeit (ihlas) seht ihr sogar mit Gottes Hilfe (insâallah) etwas Wahres (hak), doch täuscht man sich (aldanilir) hier machmal bei der Gestaltgebung (suret). Wir sind hier nur unserem Dienst (hizmet) verpflichtet. Die Folgen (Netice) und der Erfolg (muvaffakiyet) dessen steht jedoch allein Gott dem Gerechten (Cenab-i Hakk) zu.
  * * *     (Es ist zu beachten) 
   Die Risale-i Nur ist ein mahnender Dialog mit einem Teil der Brüder unter meinen Schülern, um ihre hoch über meine Grenzen hinaus gehenden phantastischen Vorstellungen zu mäßigen. 
   Über einen solchen Dialog, wie ich ihn vor vierzig Jahren mit meinem großen Bruder Molla Abdullah (möge der Herr sich seiner erbarmen) geführt habe, möchte ich hier eine kleine Geschichte erzählen:
   Dieser verstorbene Bruder war ein persönlicher Schüler des großen und bedeutenden Heiligen Hazret-i Siyaeddin (möge seine Seele geheiligt sein). Weil aber dieser Ordensmann gerne einmal sehen wollte, ob sein Meister (Murschid) ihn wirklich ganz in Liebe angenommen und eine gute Meinung von ihm habe, sagte dieser mein verstorbener Bruder: "Hazret-i Siyaeddin kennt alle Wissenschaften. Auf der ganzen Welt ist er gleich einem großen Leitstern ..." So verkündete ich, um mich an ihn zu binden, welch eine wundervolle Stufe (makam) er doch bereits erreicht habe.
   Und auch ich sagte zu meinem Bruder: "Du übertreibst. Hätte ich ihn gesehen, so hätte ich ihn durch vielerlei Dinge zum Schweigen bringen können. Doch du liebst ihn in Wahrheit so wenig wie ich. Denn unter der Gestalt dieses gewaltigen Leitsterns (Kutub), der die Wissenschaften des Weltalls kennt, liebst du einen Siyaeddin, den du dir eingebildet hast; d.h. du bindest dich an einen Namen und liebst ihn. Würde sich der Vorhang des Unsichtbaren öffnen und du könntest die Wahrheit sehen, würde deine Liebe entweder ganz verblassen, oder auf ein Viertel zusammenschrumpfen. Doch liebe auch ich diese gesegnete Persönlichkeit genauso wie du wirklich sehr und schätze sie hoch. Denn er ist ein lauterer, tatkräftiger und bedeutsamer Führer für alle Leute des Glaubens auf dem Gebiet der erhabenen Sunna und in der Lehre von der Wahrheit. Könntest du erkennen, auf welcher Stufe (makam) diese Persönlichkeit steht, du würdest dich nicht von ihm zurückziehen, Abstand von ihm nehmen, deine bisherige Liebe als einen Fehler ansehen, sondern im Gegenteil, ihn noch mehr verehren und dich voller Hochachtung mit ihm verbunden fühlen. D.h. ich liebe den wahren Siyaeddin, während du einen eingebildeten Siyaeddin liebst."
{(Anmerkung): Denn du verkaufst ihm deine Liebe (muhabbet) sehr teuer. Du erwartest eine Gegenleistung, die hunderfach größer ist als der Preis, den du gibst. In Wirklichkeit wäre als Preis für seinen wahren Rang selbst noch die größte Liebe zu gering.}    Weil aber nun dieser mein Bruder ein wahrer Wissenschaftler war, der gerecht dachte und ernsthaft nachprüfte, so wusste er meinen Standpunkt zu würdigen und akzeptierte ihn auch.
   Oh ihr, meine kostbaren Schüler der Risale-i Nur, meine Brüder, die ihr mehr als ich mit Freude und Opferbereitschaft gesegnet seid! Eure Wertschätzung und eure außerordentlich hohe Meinung über meine Person schaden euch vielleicht nicht. Doch klar-schauende Menschen wie ihr sollten ihre Aufgabe und ihren Dienst im Auge behalten und die Dinge von diesem Standpunkt aus betrachten. Fiele der Vorhang und ihr könntet meinen wahren Charakter erkennen, befleckt mit Fehlern von Kopf bis Fuß: Das würde euch dazu führen, vor mir davonzulaufen. Doch weil ich eure brüderliche Liebe nicht gerne verlieren und euch nicht enttäuschen möchte, sollt ihr eure Verbundenheit (irtibat) mit meiner Person (sahsiyet) nicht über den Rang (makam) hinaus von mir abhängig machen, den ihr euch weit über meine Begrenzungen hinaus vorgestellt (tasavvur) habt.
   Ich bin für euch wie ein Bruder (kardes). Es steht mir nicht zu, eine geistliche Führerposition (mürsidlik) anzunehmen. Ich bin auch kein Meister (Üstad), sondern vielmehr euer Mitschüler (ders arkadas). Ich bedarf wegen meiner Fehler eurer hilfreichen Gebete (sefkatkârane dua) und eures Beistandes (hmmet). Es steht mir auch nicht zu, dass ihr von mir geistigen Beistand (himmet) erwartet, vielmehr bin ich es, der eures Beistands (himmet) bedarf. Durch die Güte und Gnade (ihsan ve kerem) Gottes des Gerechten (Cenab-i Hakk) sind wir mit euch in einem besonders heiligen (kudsî), besonders wichtigen (ehemmiyetli), besonders wertvollen (kiymetdar) und allen Gläubigen (ehl-i iman) nutzbringenden Dienst (menfaatli bir hizmet) nach den Grundsätzen der Arbeitsteilung (taksim-ül mesaî) verbunden. Die geistige Körperschaft (sahs-i manevî), die aus unserem Zusammenhalt (tesanüd) erwächst, reicht uns in ihrer außerordentlichen Bedeutung (ehemmiyet) und ihrem Wert (kiymet) und genügt uns (kâfi) als unser Meister (üstad) und geistlicher Führer (irsad). 
   Da zudem in dieser Zeit der Dienst am Glauben (hizmet-i imaniye) als über allen anderen Dingen stehend betrachtet und als die wichtigste Aufgabe (vazife) angesehen wird, und da nun einmal - was die Quantität (kemmiyet) betrifft - ihre Bedeutung (ehemmiyet) im Verhältnis zur Qualität (keyfiyet) nur gering ist, und da nun einmal die nur vorübergehenden (muvakkat), veränderlichen (mütehavvil) politischen Welten (siyaset âlemleri) im Verhältnis zu den ewigen (ebedî), unvergänglichen (daimî), unveränderlichen (sabit) Diensten am Glauben (hidemat-i imaniye) ohne Bedeutung sind, nicht als Maßstab (mikyas) und auch nicht als Basis (medar) dienen können, müssen wir uns mit den segensreichen Rängen (feyizli makam) der Risale-i Nur im Rahmen ihrer Anweisungen (talimat) und vom Standpunkt des Dienstes (hizmet), den sie uns beschert (bahset), begnügen (kanaat). Anstatt jemandem aufgrund meiner weitaus überspitzten guten Vorstellung (hüsn-ü zan) einen übertrieben hohen Rang (müfritane âlî makam) zuzuschreiben, sind außerordentliche Treue (sadakat) und Standhaftigkeit (sebat), ein unverbrüchlicher Zusammenhalt (müfritane irtibat) und Wahrhaftigkeit (ihlas) notwendig. In diesem Sinne müssen wir unsere guten Eigenschaften fortentwickeln (terakki). 
اَلْبَاقِى هُوَ الْبَاقِى
{"Der Beständige ist der bleibt und besteht."}
  Euer Bruder 
  Said Nursî 
  * * *     Meine lieben getreuen Brüder! 
   Die beiden letzten heiligen Geschenke (hediye-i kudsiye) von Hüsrev, der ein Held (kahraman) der Risale-i Nur ist, und wie er diese beiden Geschenke des Himmels (semavî hediye) in der Form eines geistigen Wunders (manevî i'cazini) und auf wunderbare Weise (kerametkârane) vor Augen führt und uns und dieser Umgebung (muhit) in diesen heiligen drei Monaten (suhur-u selâse) zum Geschenk (hediye) macht, ist ein wunderbarer Dienst (mu'cizane bir hizmet) angesichts (nokta-i nazarinda) der Risale-i Nur. Möge Gott es wollen (insâallah), dass dieser Stift der Rosenfabrik (Gül fabrikasi) auch hier die Umgebung in einen Rosengarten (gülistan) verwandeln wird. Möge Gott der Gerechte (Cenab-i Hak) dem, der diesen Stift führt (sahib), für jeden Buchstaben (harf), den er aus dem Qur'an abschreibt, wie in der Nacht der Bestimmung (Leyle-i Kadir) dreißigtausend Segenspunkte (sevab), Seine Barmherzigkeit (rahmet) und gute Werke (hasane) schenken. Âmîn, âmîn, âmîn.
   Meine lieben Mitbrüder! Als eine Ergänzung (tetimmesi) zu unserer Antwort, die mir aus eurer Treue (sadakat) erwuchs (teressuh) und die wir daher gegen eure weitaus überspitzte (haddim) gute Meinung (hüsn-ü zan) zuvor geschrieben hatten, haben wir den folgenden Abschnitt (fikr) vor zwei Tagen geschrieben. Auf euren Brief von voriger Woche, welcher aus eurer außerordentlichen Treue (sadakat) und edlen Gesinnung (ulüvv-ü himmet) erwuchs (teressuh), hier nun die Begründung für eine Antwort (cevabimin hikmeti), die eure gute Meinung (hüsn-ü zanni) bis zu einem gewissen Grade widerlegt (cerheden): 
   In dieser unserer Zeit, wo es derartige, alle anderen beherrschende Strömungen, die alles und jedes Ding für sich in Beschlag nehmen, gibt, vermute ich, dass jene Persönlichkeit, die wir in Wahrheit erwarten und die im nächsten Jahrhundert kommen soll, einmal angenommen, sie wäre in dieser unserer Zeit schon unter uns, um nicht von diesen Strömungen in ihrer eigenen Bewegungsfreiheit behindert zu werden, sich aus der Welt der Politik zurückziehen und von den politischen Verhältnissen Abstand nehmen wird, um einem neuen Ziel zuzustreben.
   Daraus ergeben sich nun drei Fragestellungen: Die eine betrifft das Leben, eine andere das islamische Gesetz (Scheriat), eine weitere den Glauben (iman). Vom Standpunkt des Glaubens aus betrachtet, ist der Fragenkomplex, der den Glauben betrifft, der wichtigste und der größte. Heute aber werden nach allgemeiner Ansicht und angesichts der bedrückenden Zustände in der Welt das Leben und das Gesetz (Scheriat) als die wichtigsten Dinge betrachtet. Doch wäre jene Persönlichkeit jetzt unter uns, sie würde sofort auf dem ganzen Erdenrund die Stellenwerte jener drei Fragenkomplexe verändern, er würde das, was in der Menschheit allgemein üblich ist, aber mit den Gesetzen Gottes (adetullah) nicht übereinstimmt, er würde in jedem Fall die schwerwiegendste Frage zum Grundproblem machen und nicht die anderen Fragenkomplexe zum Grundproblem machen, damit nicht der Dienst am Glauben in seiner Reinheit in den Augen der Allgemeinheit verdorben werde und damit auch für das klare Unterscheidungsvermögen einfacher Leute, das ja so leicht zu übertölpeln ist, realisierbar werde, dass dieser Dienst nicht als ein Mittel für andere Zwecke gebraucht werden kann.
   Überdies sind seit zwanzig Jahren unter dem alles zerstörenden Einfluss dieser Diktatur die Sitten dermaßen verdorben worden, Treue und Beständigkeit sind verloren gegangen, sodass man unter zwanzig kaum einem mehr trauen kann. Unter diesen besonderen Umständen sind Beharrlichkeit, Festigkeit, Treue und eine geradezu nationale Begeisterung für das Volk des Islam notwendig, wenn es nicht unfruchtbar bleiben, wenn ihm kein Schaden entstehen soll.    D.h. der reinste, sicherste, wichtigste und erfolgreichste Dienst ist der heilige Dienst im Kreise der Schüler der Risale-i Nur. Wie dem auch sei... zu diesem Thema möge dies hier für heute genug sein.
   Alle Brüder grüße (selâm) ich hiermit, jeden Einzelnen von ihnen. Wir beten (dua) für sie in diesen segensreichen Tagen (eyyam-i mübareke), und bitten auch euch in den kommenden segensreichen Tagen (eyyam) und Nächten (leyali-i mübareke) um eure Gott wohlgefälligen Gebete (makbul dua). 
   Die abgeschriebene Abhandlung "Lemata" fanden wir als ein Geschenk (hediye) von Tahiri zu Recht als sehr wertvoll (kiymetdar). Möge Gott es wollen (insâallah), dass sie ihm in dieser Umgebung (havalide) {hier in Kastamonu} sehr viele Segenspunkte (sevab) erbringen (kazan) wird. Er ist ein vollkommener Lütfü. Möge Gott ihm zum Erfolg verhelfen (Allah muvaffak eylesin). 
  * * * 
   Meine lieben getreuen Mitbrüder! 
   Erstens: Wir beglückwünschen (tebrik) euch zur Nacht (Leyle-i Berat) der Vergebung und dem kommenden Heiligen Monat Ramadan und bitten (niyaz) Gott den Gerechten (Cenab-i Hak), dass die kommende Nacht der Bestimmung (Leyle-i Kadr) für euch und für uns noch segensreicher (hayirli) werden möge als Tausend Monate und so in das Buch unserer guten Taten (defter-i a'mali) eingetragen werde. So haben wir uns denn vorgenommen (niyet), bis zum Festtag (Bayram) folgendes Gebet (dua) zu sprechen:
اَللّٰهُمَّ اجْعَلْ لَيْلَةَ قَدْرِنَا فِى هذَا الرَّمَضَانَ خَيْرًا مِنْ اَلْفِ شَهْرٍ لَنَا وَ لِطَلَبَةِ الرَّسَائِلِ النُّورِ الصَّادِقِينَ
{"Oh Gott, mache die Nacht der Bestimmung (Leyle-i Kadr) in diesem Ramadan für uns und für die treuen Schüler (talebe) der Risale-i Nur so segensreich wie Tausend Monate."}
   Zudem möge Gott es wollen (insâallah), dass die Übersendung der beiden Exemplare des Qur'ans, die das Wunder (mu'cizeli) der Übereinstimmung zeigen, in diesen segensreichen Monaten (mübarek aylar) so sehr zu einem Anlass des Segens (medar-i bereket), des geistigen Lohnes (sevab), des Verdienstes (hasenat) und des Erfolges (fütuhat) werden wird, dass wir von der Barmherzigkeit Gottes (rahmet-i ilahiye) erhoffen (ümid) dürfen, dass dieser Ramadan für uns jeden Tag einen Segen bringen wird, wie er dem der Nacht der Bestimmung (Leyle-i Kadir) gleicht.
   Von heute an haben wir für jeden Tag den folgenden Ablauf (tedbir) vorbereitet: Die uns am nächsten stehenden der umwohnenden Schüler (has talebe) der Risale-i Nur rezitieren gemeinsam mit euch, ein jeder aus seinem Qur'an-Exemplar, und zwar ein jeder an jedem Tag im Heiligen Monat Ramadan (Ramazan-i Serif) einen Abschnitt (bir cüz), wodurch an jedem Tag des Monats Ramadan in einer Art Dhikr-Kreis (hatme-i Kur'aniye), in einer recht weitläufigen geistigen (manevî) Versammlung (meclis), einem Kreis, der Isparta und Kastamonu umfasst, deren einzelne Glieder die Schüler (talebe) der Risale-i Nur sind, während ihr in seiner Mitte (merkez) steht und die Schüler der Risale-i Nur um euch herum (etraf). Auch die Lehrer sind nach Art der Nakschi-Tradition in diesem Kreis anwesend (hatme-i hacegân). Ebenso sind auch alle Schüler (sakird) der Risale-i Nur, jedoch in einem weit größeren Umfang (mikyas) ihrer Absicht entsprechend (niyetiyle) geistig anwesend (manen hazir) und rezitieren den Qur'an in ihrer Vorstellung (tasavvur), nehmen auf diese Weise auch an der heiligen Sikr-Feier (kudsî hatmeyi) teil, wofür wir von der Barmherzigkeit Gottes (rahmet) des Gerechten (Cenab-i Hakk) Erfolg (tevfik) erflehen (niyaz). 
   Zweitens: Die außergewöhnlichen Dienste (hizmet) der heldenhaften Schüler (kahraman talebe) und auch von Haci Hâfiz aus dem Dorf Sav, die dort in der Umgebung eine Quelle der Ermutigung (sebeb-i tesvik), ein Grund ihres Eifers (medar-i gayret), ein Vorbild und Beispiel (nümune-i imtisal) sind, finden auch hier in unserer Umgebung (havali) durch ihren bekannten, außerordentlichen Fleiß und Einsatz (sa'y ü gayret) als ein außerordentlich gutes Beispiel (hüsn-ü misal) und ein Vorbild ihres Fleißes (nümune-i gayret) beachtlichen Anklang (intibah) und ernten dabei eine große Begeisterung (istiyak). Die Briefe des heldenhaften Hüsrev über sie wirken wie segenspendende Amulette (mübarek nusha) bei denjenigen, die von Krankheiten wie Faulheit (tenbellik) und Gleichgültigkeit (lâkaydlik) befallen sind, als Heilmittel (sifa) und gehen so von Hand zu Hand.    Drittens: Eure kostbaren Briefe, die hier angekommen sind, haben wir bereits in die Sammlung der Briefe (Lâhika) aufgenommen, wobei wir jedoch einige Wörter abgeschwächt haben. Wir haben also Sätze, die aus einer allzu guten Meinung (hüsn-ü zan) erwachsen sind, etwas abgemildert (ta'dil). Ihr sollt euch aber deswegen nicht beleidigt fühlen (gücenmeyiniz). 
   Viertens: Das Dorf Atabey (Karye), das zwischen islâmköyü und Kuleönü liegt und solche Schüler (talebel) wie Siddik Sabri und Lütfü hervorgebracht hat, kam mir immer wieder in Erinnerung und ich dachte bei mir: "Weshalb blieb dieses Dorf doch so untätig (söndü) und verschlafen (geri)?" und so war ich sehr traurig (müteessir). Darum sei nun Gott dem Gerechten (Cenab-i Hakk) unendlicher Dank (sükür) dafür, dass Tahir und Abdullah Çavus all meine Sorgen gänzlich aufgehoben (izale) und mir einen großen Trost (teselli) geschenkt haben. Ich habe sogar die "Blitze" (Lem'alar) und den "Siebten Strahl" (Yedinci Sua), welche Tahir uns neulich geschenkt (hediye) hatte und die wir beide zusammen in einem Band gebunden haben, genau gelesen (mütalaa). So habe ich denn in diesem Tahir einen Hüsrev, einen Lütfü und einen Âsim entdecken können. Möge Gott der Gerechte (Cenab-i Hak) mit ihm und mit euch allen immer und ewig zufrieden sein (razi olsun). Möge es nun Gottes Wille sein (insâallah), dass Seine Abschrift (nüsha) hier von großem Nutzen (is) sein wird.
   Wir haben mehr als fünfhundert Ayat, welche für die Abhandlungen des Lichtes (Resail-in Nuriye) als Quelle und Grundlage (menba ve esas) dienten, unter dem Titel "Ein prachtvoller, großer Auszug (Hizb-ül Ekber-ül A'zam) aus dem Qur'an (Azîmüssan), dessen Verkündigung ein Wunder (Mu'ciz-ül Beyan) ist", zusammengestellt. Es ist uns jedoch nicht gelungen (muvaffak), sie euch noch in diesem Ramadan zuzusenden. Nach Gottes Willen (insâallah) werden wir sie euch aber bei nächster Gelegenheit zusenden.
   Wir grüßen (selâm) alle unsere Brüder, jeden Einzelnen von ihnen, beten für sie (dua) und bitten auch euch in diesen segensreichen Tagen (mübarek eyyam) und Nächten (leyal) um eure Gebete (dua). 
  * * *  بِاسْمِهِ سُبْحَانَهُ وَاِنْ مِنْ شَيْءٍ اِلاَّ يُسَبِّحُ بِحَمْدِهِ
اَلسَّلاَمُ عَلَيْكُمْ وَ رَحْمَةُ اللّٰهِ وَ بَرَكَاتُهُ
{"Im Namen dessen, der gepriesen sei! Es gibt fürwahr kein Ding, das Ihn nicht dankend lobpreist!" (Sure 17, 44) "Friede sei mit euch, Gottes Erbarmen und Sein Segen."}
   Meine lieben getreuen Brüder! 
   Die Zusicherung (teminkârane fikra) von Gausu-l'adham
فَاِنَّكَ مَحْرُوسٌ بِعَيْنِ الْعِنَايَةِ
{"Fürwahr, du stehst in den Augen der Güte Gottes unter Seinem Schutz.",}
entspricht (mutabik) bis heute für die Schüler (sakird) der Risale-i Nur vollkommen. Obwohl der Umzug (müfarakat) der Brüder Hüsrev, Rüsdü und Re'fet, unter denen gerade Hüsrev eine besondere tragende Säule (metin bir rüknü) war, uns nach außen hin als schmerzhaft und von Nachteil erscheint, sind wir voller Hoffnung (ümid), dass er durch Gottes Willen (insâallah) und in Seiner göttlichen Barmherzigkeit (rahmet-i ilahiye) dennoch eine große und weitreichende (hayirli) Auswirkung zeigen wird. Obwohl die Qualen unserer Inhaftierung (hapsimiz musibeti) doch recht schmerzhaft (azab) waren, wurden sie in Wirklichkeit (hakikat) dennoch für unseren Dienst (hizmet) in eine große Güte und Barmherzigkeit (inayet ve rahmet) umgewandelt. Denn es gibt in eurer Umgebung (hava) noch viele Hüsrevs, die Dank sei Gott (lillahilhamd) nun durch euren Einsatz begonnen haben, sich ebenfalls hervorzutun (meydan). Vielleicht wurde ja Hüsrev, der doch eine lange Zeit pausenlos (mütemadiyen) tätig gewesen ist, nun aber eine Ruhepause (istirahat) auferlegt. So erhoffen wir (ümid) denn durch die Güte Gottes (inayet-i ilahiye), dass anstelle seiner wertvollen Stifte jetzt seine segensreiche (mübarek) Zunge und seine aufrichtige Haltung (hâlisane ahval) seinen heiligen Dienst (kudsî hizmet) genauso weiterführen wird, wie ja auch der Wehrdienst (askerlik) von Feyzi und Salahaddin sich als genauso segensreich (mübarek) erwiesen hat.
   Meine lieben Mitbrüder! Was die obigen Geschehnisse betrifft (hâdise münasebeti), so möchte ich hier eine bis dahin verborgen gebliebene Voraussage (ihbar-i gaybîsi) darlegen, die sich ganz genau auf die Risale-i Nur bezieht (mutabik). Darüber wurde bereits vor sechs, sieben Jahren berichtet, dass viele Schüler (sakird) der Risale-i Nur - unter ihnen Hüsrev, Hulusi, Rüsdü und Re'fet - in der Art, wie sich diese Voraussage auf das Waffenhandwerk (meslek-i askeriye) und damit auf den Zweiten Weltkrieg (Harb-i Umumiye) bezieht, einberufen werden würden und ein Zweiter Weltkrieg ausbrechen werde, und über die Art unserer Teilnahme (istirak) daran, d.h. über die Einberufung der Schüler (talebe). Denn im zweiten Hinweis der Abhandlung "Achtundzwanzigster Blitz" (Yirmisekizinci Lem'a), in dem die zweite wunderhafte (keramet) Voraussage von Imam Ali behandelt wird, ergibt die Aussage
فَيَا حَامِلَ اْلاِسْمِ
{"oh Träger des Namens"}
nach cifr in etwa 1940, wenn man
فَقَاتِلْ وَلاَ تَخْشَ
{"Kämpfe und fürchte dich nicht!"}
noch hinzu zählt. Dieser numerische Wert beinhaltet mit seinem Hinweis (tarih) die Voraussage, dass wir in diesem vorausgesagten Jahr an einem Weltkrieg teilnehmen (istirak) werden, d.h. nicht mit dem alten Verbündeten (müttefik), vielmehr nun für dessen Gegner Partei ergreifen werden. Und Gott kennt das Verborgene (Allahu a'lem)! So ist dies also jetzt genau das Jahr, in dem die bedeutenden Säulen (erkân-i mühim) der Risale-i Nur einberufen (istirak) werden.    Wir grüßen (selâm) alle Brüder, jeden Einzelnen von ihnen. Hilmi, Feyzi, Nazif und Emin grüßen euch ebenfalls und erweisen euch ihren Respekt (arz-i hürmet). 
اَلْبَاقِى هُوَ الْبَاقِى
{"Der Beständige ist der bleibt und besteht."}
  Said Nursî 
  * * * 
بِاسْمِهِ وَاِنْ مِنْ شَيْءٍ اِلاَّ يُسَبِّحُ بِحَمْدِهِ
اَلسَّلاَمُ عَلَيْكُمْ وَ رَحْمَةُ اللّٰهِ وَ بَرَكَاتُهُ بِعَدَدِ حَاصِلِ ضَرْبِ عَاشِرَاتِ دَقَائِقِ لَيْلَةِ الْقَدْرِ فِى حُرُوفِ الْقُرْآنِ
{"In Seinem Namen! Es gibt fürwahr kein Ding, das Ihn nicht dankend lobpreist!" (Sure 17, 44) "Friede sei mit euch, Gottes Erbarmen und Sein Segen nach der Anzahl des Ergebnisses der Multiplikation der Zahl der Sekunden und der Minuten der Nacht der Bestimmung mit der Anzahl der Buchstaben im Qur'an."}
   Meine lieben getreuen Brüder! 
   Erstens: Von ganzem Herzen und tiefster Seele (ruh u canim) beglückwünsche ich euch (tebrik) zum segensreichen Monat Ramadan und bitte (niyaz) den Barmherzigen Allerbarmer (Erhamürrâhimîn), dass die Gebete (dua), die ihr in diesem segensreichen Monat (mübarek sehir) darbringt, bei Gott dem Gerechten (Cenab-i Hak) angenommen (makbul) werden.
   Zweitens: Der heilige Monat Ramadan ist in diesem Jahr sowohl für die islamische Welt als auch für die Schüler der Risale-i Nur von großer Bedeutung und von hohem Wert. Es entspricht den grundsätzlichen Regeln eines fundamentalen Geheimnisses, dass der Anteil für ein Werk, das von den Schülern der Risale-i Nur, um des Jenseits willen, verrichtet wurde, und zwar die Summe dessen, was jeder Einzelne eingebracht hat und d.h., für jeden Bruder derselbe Anteil, in dem Buche seiner Taten eingetragen wird. Weil aber nun die Gesetzesregeln Gottes und Seine Barmherzigkeit es so erfordern, ist der Gewinnanteil derer, die mit ehrlicher und aufrichtiger Absicht in den Kreis der Risale-i Nur eingetreten sind, geradezu gewaltig und umfasst alles. Ein jeder von ihnen erhält gewissermaßen tausende von Aktien. Inscha-a'llah (wolle es Gott) wird es nicht so sein, wie mit weltlichen Gütern, die einer Zellteilung oder Bodenerosion vergleichbar in Anteile zerstückelt werden. Vielmehr wird in jedes Einzelnen Buch der Taten derselbe Betrag eingetragen und es wird sein, wie mit einer Lampe, die ein Mann hereingebracht hat und die sich nun in tausenden von Spiegeln widerspiegelt, ohne dass die Lampe dadurch aufgeteilt würde. Wenn also ein echter Schüler der Risale-i Nur die Wahrheit der Leyle-i Kadir (= die Nacht der Bestimmung) in sich erfährt und im Ramadan auf eine hohe Stufe emporgetragen wird, dann haben wir die feste und bestimmte Hoffnung, aus der Weite des göttlichen Erbarmens, dass auch alle anderen ehrlichen und aufrichtigen Schüler darauf ihren Anspruch haben und ihren Anteil daran erhalten.
  * * * 
   Meine lieben getreuen, gesegneten, tapferen Brüder! 
   Erstens: Wir bitten (niyaz) Gott den Barmherzigen Allerbarmer (Cenab-i Erhamürrâhimîn), die Gebete (dua), die in diesem segensreichen (mübarek) Monat Ramadan jeder einzelne aufrichtige Bruder (has kardes) wie ein vierzigtausendzüngiger Engel (melaik) mit vierzigtausend Zungen - d.h. mit geistigen Zungen (manevî dil) - nach der Anzahl der Brüder nach unserem Grundprinzip (düstur-u esasiyle) der Zusammenarbeit (istirak-i a'mal) dargebracht haben und noch darbringen werden, nach der Anzahl dieser Zungen von der Barmherzigkeit Gottes (rahmet-i ilahiye) angenommen (makbul) werden. In diesem Sinne (mahiyet) beglückwünschen (tebrik) wir euch alle zu diesem Monat Ramadan.    Zweitens: Obwohl eure letzten, stets wieder rührenden (tesir) wie erfreulichen (sürur), eine frohe Botschaft verkündenden Briefe (müjdeli mektub) es würdig wären, eine Antwort darauf im Umfang eines Buches zu schreiben, seid wegen meiner kurzen Antwort aufgrund meiner so knapp bemessenen Zeit (müsaadesiz) nicht beleidigt (gücenmeyiniz). Insbesondere durch den Brief Ahmeds, der ein bedeutender Schüler (talebe) in dem Dorf Sava ist, das ein Pflanzbeet aller Tapferen (kahraman) ist, habe ich einen so tief empfundenen Eindruck empfangen, dass ich dadurch vor Freude (sürur) zu Tränen gerührt wurde.
   Hundertausende Male Dank (sükür) sei Gott dem Gerechten (Cenab-i Hakk) dafür, dass die gesegneten (mübarek) Frauen und Mütter in diesem Dorf jetzt den ganzen Wert (kiymet) der Risale-i Nur vollständig erkannt haben. Die Einsatzfreude (fedakârlik), die diese gesegneten Frauen und all die bedeutenden, aufrichtigen geistigen Schwestern (hâlis âhiret hemsire) bei der Verbreitung (intisar) der Risale-i Nur gezeigt haben, hat mich und hat uns alle in vollkommener Freude (kemal-i sürur) zu Tränen gerührt.
   Da auf dem Weg (meslek), den die Risale-i Nur uns weist, einer der wichtigsten Grundsätze (esas) ja die Liebe (sefkat) ist, wobei die Frauen die Quelle (maden) dieser Liebe sind, warte ich nun schon seit langem darauf, dass das Wesen (mahiyet) der Risale-i Nur in der Welt (âlem) der Frauen erkannt wird. Dank sei Gott (Lillahilhamd), dass in letzter Zeit auch in dieser Umgebung (havali) die Frauen mehr aktiv und begeistert (istiyak ve faaliyetle) als die Männer geworden sind und sich so auf das Beste betätigen. So beweisen sie denn, dass sie Schwestern (hemsire) der Gesegneten (mübarek) aus dem Dorfe Sav sind. Diese Entwicklung (tezahür) {d.h. die Aktivitäten der Frauen sowohl in Kastamonu als auch in Sav (A.d.Ü.)} beiderseits ist in dieser Zeit ein gutes Zeichen (fâl-i hayir) dafür, dass die Risale-i Nur - gespeist aus diesen Quellen der Liebe (sefkat) - erglänzen und die Herzen aller erobern (fütuhat) wird.
   Auch die tapferen Hirten (bahadir çobanlar) des Dorfes Sav, welche die Risale-i Nur in ihren Säcken mit sich tragen, um sie dann abzuschreiben, werden - genauso wie die Einsatzfreudigkeit (fedakârlik) der Frauen dort - in ihrer Umgebung (havali) auf diese Weise ein besonders wirksamer (tesir) Anreiz zu weiteren Abschriften (medar-i tesvik) werden. Wir wünschen die Namen all jener Frauen und der Hirten zu erfahren, damit sie mit diesen Namen für das tägliche Gebet in die Liste all der aufrichtigen Schüler (has talebe) eingetragen werden können.
   Der visionäre Traum (hakikatli rü'ya) von Kâtib Osman weist (isaret) mit Recht auf ein bedeutendes Ereignis (hakikat) hin, das besonders segensreich (mübarek) ist und eine frohe Kunde (müjdelidir) bringt. Genauso wie Rüsdü in seinem Traum erschaute, wie Hazret-i Siddik {Abu Bekir, mit dem Gott zufrieden sein möge} auf die Weisung (emr) unseres Propheten, mit dem Friede und Segen sei, während seiner Predigt (hutba) auf der Kanzel (mimber) allen das "Neunundzwanzigste Wort" gezeigt hat, so erschaute auch Kâtib Osman eine Paradiesesjungfrau (huri), die vom Himmel herabstieg, um die Briefsammlung (lâhika) wie eine Predigt (hutbe) vorzutragen, was ein schönes Zeichen (güzel bir isaret) dafür ist, dass die Risale-i Nur angenommen worden (makbuliyetine) ist.
  * * *     Meine lieben getreuen Mitbrüder! 
   Ich möchte hier einen subtilen (latif), bedeutungsvollen (manidar) Sachverhalt (hâdise) erklären, der zugleich auch eine frohe Kunde (besaret) bringt:
   Erstens: Eine verzweifelte Situation (me'yusane bir hatira), aus der heraus jedoch eine frohe Kunde (müjdeli bir ihtar) erwachsen ist:
   In den letzten Tagen fiel mir wieder ein (hatir), dass jemand, der in das gesellschaftliche Leben (hayat-i içtimaiye) eintritt, stets mit vielen Sünden konfrontiert (günahlara maruz) wird, und zwar unabhängig davon, womit er sich ansonsten beschäftigt (temas). Die Menschen sind in jedem Fall (cihet) von diesen Sünden umgeben (sariyor). Wie also sollte sich ein Mensch in seinem persönlichen Gebetsleben (hususî ibadet) und seiner Gottesfurcht (takva) angesichts so vieler Sünden verhalten (mukabele)? So also habe ich mir in dieser verzweifelten Situation meine Gedanken darüber gemacht (me'yusane düsündüm). 
   Und es fiel mir wieder ein, unter welchen Verhältnissen (vaziyet) sich die Schüler (talebe) der Risale-i Nur im gesellschaftlichen Leben (hayat-i içtimaiye) befinden. Doch dachte ich dabei zugleich auch an den machtvollen Hinweis (kuvvetli isaret) aus dem Qur'an und an die frohe Kunde (besaret) von Imam Ali und Gausu-l'Azam, dass nämlich die Schüler (sakird) der Risale-i Nur gerettet (necat) und zu den Leuten der Ewigen Glückseligkeit (ehl-i saadet) gehören werden. So sagte ich mir denn voll Staunen (mütehayyir) in meinem Herzen (kalb): "Wie kann denn ein jeder den aus Tausend Richtungen auf ihn zukommenden Sünden mit einer einzigen Zunge {im Gebet} widerstehen (mukabele), sie besiegen (galebe) und sich retten (necat)?" Da wurde mir in diesem meinem Erstaunen (tahayyür) die folgende Inspiration (ihtar) eingegeben:
   Aufgrund des Gesetzes (kanun) für ein Zusammenwirken für das Jenseits (istirak-i a'mal-i uhreviye), welches ein Grundprinzip (düstur-u esasiye) unter allen wahrhaftigen (hakikî) und getreuen Schülern (sadik sakird) der Risale-i Nur ist, und im Geheimnis (sirr) ihres wirklich ehrlich (samimî) und aufrichtig gemeinten (hâlis) Zusammenhaltes (tesanüd) verrichtet ein jeder ebenso aufrichtige (hâlis) und wahrhaftige Schüler (hakikî sakird) nicht nur mit einer Zunge, sondern vielmehr mit so vielen Zungen wie es Mitbrüder gibt sein Gebet (ibadet), bittet um Vergebung (istigfar) und tritt so den von Tausend Seiten angreifenden Sünden (günah) im Gebet mit Tausenden Zungen entgegen. Wie manche Engel (melaike), die mit vierzigtausend Zungen Gottes gedenken (zikr), verrichtet auch ein aufrichtiger (hâlis), wahrhaftiger (hakikî) und gottesfürchtig (müttaki) lebender Schüler (sakird) mit den Zungen seiner vierzigtausend Mitbrüder sein Gebet (ibadet), wird so würdig seiner Errettung (necata müstehak) und gehört so nach dem Willen Gottes (insâallah) auch zu den Leuten der Ewigen Glückseligkeit (ehl-i saadet). Und so gelingt es ihm auch, entsprechend seiner Treue (sadakat), seiner Dienstbarkeit (hizmet), seiner Gottesfurcht (takva) und der Enthaltung von den großen Sünden (içtinab-i kebair) in Einheit (daire) mit der Risale-i Nur diesen erhabenen (ulvî) und umfassenden Dienst und die Anbetung Gottes (küllî ubudiyet) zu meistern (sahib). Auf jeden Fall aber ist es notwendig, um diesen großen Verdienst nicht aus den Augen zu verlieren, in der Gottesfurcht (takva), der Wahrhaftigkeit (ihlas) und der Treue (sadakat) standhaft zu bleiben.
   Zweitens: Damals, als ich gerade erst vierzehn Jahre alt war, tauchte ein unlösbares Problem (mâni) auf: Es fand sich niemand, der mein Lehrmeister (üstad) hätte sein können, um mir traditionsgemäß (vaziyet) einen Turban umzubinden (sarik sardirmak) {also vergleichsweise einen Doktorhut (A.d.Ü.)} und und mir eine Robe (cübbe) zu verleihen als Zeichen meiner nunmehrigen Zulassung zum Lehramt (icazet). Wegen meiner Jugend passte diese Kostümierung (kisve) noch nicht zu mir, denn in unserer Provinz (memleket) war sie nur für wirklich bedeutende Hodschas bestimmt...    Des Weiteren: Da die großen Gelehrten (âlim) damals mir gegenüber nicht die Haltung eines Meisters (üstadlik vaziyeti), sondern entweder die meines Gegners (rakib) oder die ihrer Hingabe (teslimiyet) gezeigt haben, fand sich niemand, der es gewagt hätte, mir eine solche Robe (cübbe) zu verleihen und sich dadurch als mein Meister zu erweisen (üstadlik vaziyetini). Nachdem vier, fünf Persönlichkeiten, die zu den großen Heiligen (evliya-yi azîm) gehörten, dahingegangen (vefat) waren, kam ich anhand einiger Anzeichen (emare) zu der Überzeugung (kanaat), - da ich bis dahin mein sechundfünfzigjähriges Recht (hakkim) {56 Jahre später war Üstad bereits siebzig Jahre alt. (A.d.Ü.)} darauf, eine Robe (cübbe) tragen zu dürfen, die das sichtbare Merkmal meiner Zulassung zum Lehramt (icazetin zahir alâmeti) wäre, einem Meister (üstad) die Hand zu küssen und ihn als meinen Meister (üstadlik) anzuerkennen (kabul) noch nicht bekommen hatte - dass in diesen Tagen Hazret-i Mevlâna Zülcenaheyn Hâlid Ziyaeddin aus seiner hundertjährigen Entfernung seine eigene Robe (cübbe) mit dem Turban (sarik), der zu dieser Robe (cübbe) gehört, auf eine sehr eigenartige Weise {(Anmerkung): Diese segensreiche, mir nun anvertraute Robe (mübarek emanet) erhielt ich durch die Hand einer ehrenwerten Dame (muhterem hanim) namens Âsiye, einer der geistigen Schwestern unter den Schülern (talebe) der Risale-i Nur.} zu mir schickte, um sie mir zu verleihen. Und nun trage ich diese segensreiche (mübarek), hundert Jahre alte Robe (cübbe) auch und danke Gott dem Gerechten (Cenab-i Hakk) hunderttausend Mal dafür.
  * * * 
   Meine lieben getreuen Brüder! 
   In der Anmerkung zu der Einführung zu dem "Gewaltigen Auszug" (Hizb-ül Ekber) aus dem Qur'an, den wir euch gesandt haben, fehlt ein Satz. Und zwar muss es anstelle des Satzes "Wer ein wunderhaftes Gebet (mu'cizatli bir vird) lesen will, soll dies lesen." folgendermaßen heißen: "Wer ein Gebet rezitieren will, das wunderhaft (mu'cizatli) ist und dessen jeder Buchstabe zehn, hundert, fünfhundert, Tausend und Tausende Segnungen (sevab) und Früchte bringt, soll dieses vom Himmel herabgesandte Gebet (semavî vird) lesen."
   Zweitens: In dem Text mit der Überschrift: "Eine Situation, aus der eine frohe Kunde (müjdeli hatira) erwuchs", soll dem Satz "... verrichtet ein jeder ebenso aufrichtige (hâlis) und wahrhaftige Schüler (hakikî sakird) nicht nur mit einer Zunge, sondern vielmehr mit so vielen Zungen wie es Mitbrüder gibt sein Gebet (ibadet), bittet um Vergebung (istigfar)... " soll aufgrund einer weiteren Eingebung (ihtar) der nun folgende Satz hinzugefügt werden. Dieser Satz lautet:
   "Und so gelingt es ihm auch, entsprechend seiner Treue (sadakat), seiner Dienstbarkeit (hizmet), seiner Gottesfurcht (takva) und der Enthaltung von den großen Sünden (içtinab-i kebair) in Einheit (daire) mit der Risale-i Nur diesen erhabenen (ulvî) und umfassenden Dienst und die Anbetung Gottes (küllî ubudiyet) zu meistern (sahib). Auf jeden Fall aber ist es notwendig, um diesen großen Verdienst nicht aus den Augen zu verlieren, in der Gottesfurcht (takva), der Wahrhaftigkeit (ihlas) und der Treue (sadakat) standhaft zu bleiben."
   Des Weiteren beglückwünschen und gratulieren (tebrik ve tes'id) wir euch zur Nacht der Bestimmung (Leyle-i Kadr) und dem kommenden Festtag (Bayram) von ganzem Herzen und tiefster Seele (ruh u canim). 
  * * * 
   Meine lieben getreuen (siddik), segensreichen (mübarek) Mitbrüder, die der Anlass zu meiner Tröstung (medar-i teselli) in dieser Welt (dünya) und meine lichtreichen Gefährten (nuranî yoldaslar) auf dem Weg ins Zwischenreich (berzah yolunda) sind. Möge Gott es so wollen (insâallah), dass sie auch am Tage der Wiederauferstehung (mahser) meine Fürsprecher (sefaatçi) sein werden! 
   Ich beglückwünsche euch (tebrik) und gratuliere euch (tes'id) schon im voraus zur Nacht der Bestimmung (Leyle-i Kadr) und zum Festtag (Bayram) von ganzem Herzen und tiefster Seele (ruh u canim).     Des Weiteren möchte ich euch mitteilen, dass ich von einer fürchterlichen Krankheit, wie ich sie noch nie zuvor erlebt hatte, wider alles Erwarten (fevkalme'mul) durch die Gebete (sifa duasinin) der aufrichtigen Schüler (hâlis talebe) der Risale-i Nur um Heilung so unerwartet und wie durch ein Wunder (mu'cize) und eine ganz außergewöhnliche Gnade (hârika bir keramet) wieder genesen (sifa) bin. Ich sende euch über diese außergewöhnliche Krankheit (hârika hastalik) den folgenden Artikel (fikra) von Emin und Feyzi, die dieses Ereignis bezeugt haben (vakiayi müsahede), damit ihr daraus eure Lehren (medar-i ibret) ziehen könnt. Ich grüße (selâm) alle Brüder, jeden Einzelnen von euch, und bete (dua) für euch. Zudem mache ich mir auch Sorgen um Hüsrev.
اَلْبَاقِى هُوَ الْبَاقِى
{"Der Beständige ist der bleibt und besteht."}
  Euer Bruder 
  Said Nursî 
  * * * 
   Meine lieben Mitbrüder in Isparta! 
   Wir möchten euch hier über das berichten, was wir über die Krankheit unseres Meisters (Üstad) bereits bezeugt (meshudat) haben, und euch mit Freuden (müjde) mitteilen, dass unser Meister seine Gesundheit wiedererlangt hat (kesb-i âfiyet). 
   Im heiligen Monat Ramadan hat unser Meister fünf Tage lang auf die folgende Weise gefastet (savm-i visal) und dabei kein Brot zu sich genommen, sondern als Nahrung (gida) drei Löffel Reismehlpudding (muhalleb) und fünf, sechs Löffel kalten Jogurt; in der dritten Nacht einen halben Löffel Pudding; in der vierten Nacht zum Fastenbrechen (iftar) fünf Löffel einer dünnen Nudelsuppe (sehriye); zum Frühstück (sahur) {nach dem mit der Morgendämmerung (Sure 2, 187) das Fasten beginnt (A.d.Ü.)} wieder etwas Nudelsuppe und Jogurt, etwa drei, vier Löffel; von der Nudelsuppe, wenn man die Flüssigkeit nicht mitberücksichtigt, fünf Dirhem, den Jogurt, die Flüssigkeit ebenfalls nicht mitgerechnet (süzülse), zehn Dirhem, der Pudding, gleichfalls ohne Wasser gewogen (susuz), sechs, sieben Dirhem; in der fünften Nacht fünf, sechs Löffel Nudelsuppe, in der es kaum noch Nudeln (tanesiz gibi) gab, zum Frühstück sechs, sieben Löffel von der Reissuppe, also insgesamt dreißig Dirhem (96g) feste Nahrung während fünf einander folgenden Fastentagen (savm-i visali) und dabei zwar zum Teravih-Gebet gefehlt, alle übrigen Gebete (vazife) aber sehr wohl verrichtet. So haben wir ein wunderhaftes Beispiel einer außergewöhnlichen Begnadung (inayetin hârikalarindan bir kerametini) miterlebt, dessen die Schüler (sakird) der Risale-i Nur teilhaftig geworden sind.
   Die heftige Wut (hiddet), die wir von unserem Meister (Üstad) noch nie erfahren hatten, erfuhren wir nun, da wir beide, d.h. Emin und Feyzi, nicht vorsichtig (ihtiyat) genug waren, um seine Wut als Ausdruck seiner Unzufriedenheit (inceden inceye) {(Anmerkung): Seine Krankheit war so heftig, dass er in vier Nächten insgesamt nur etwa eine Stunde schlafen konnte.} - im Gegensatz zu den Süleymans in Barla und Isparta - nicht auch noch zu provozieren (tahrik). Dennoch war diese Krankheit wiederum ein Zeichen der Barmherzigkeit (eser-i rahmet), sodass in den so bedeutenden Nächten während der letzten zehn Tage (asr-i âhir) im Ramadan ein jeder Schüler (herbir sakird) in dieser Umgebung (havali) - woran wir gar nicht denken, noch es uns auch nur vorstellen konnten (hatir u hayale) - für die Aufgabe (vazife), der unser Meister (üstad) nicht mehr zu seiner Zufriedenheit nachgehen (tam îfa) konnte, neben seinen eigenen persönlichen Aufgaben zusätzlich noch eine Stunde für den Meister (üstadi hesabina) zur Beteiligung (istirak) an dem geistigen Kampf (mücahede-i maneviye) aller Schüler (sakird) der Risale-i Nur mit der Absicht (hedef) ihrer Eintragung in das Buch der guten Taten (defter-i a'mali) genauso wie der Meister (üstad) selbst zu arbeiten begann. So haben sie denn anstelle des Meisters, der selbst nur noch ein paar Stunden arbeiten konnte, sehr viele Stunden damit verbracht, eben diese selbe Aufgabe (vazife) zu erfüllen, sodass unser Meister (üstad) sogar öfter einmal sagte: "Meiner Wenigkeit genügte meine eigene nur noch mangelhafte Arbeit nicht mehr (kâfi) als ein Grund (medar) oder Ansporn zu den Taten der Mitbrüder in der Provinz (havali) Isparta für das Jenseits (a'mal-i uhreviye)." So brachte denn Gott der Gerechte (Cenab-i Hak) in Seiner Barmherzigkeit (rahmet) mittels (vesile) dieser Krankheit eine geistige Körperschaft (sahs-i manevî) hervor und schenkte (ihsan) uns diese Umstände (tedbir) als einen mächtigen Ansporn (kuvvetli bir medar) und entwickelte so eine Individualität (cüz'iyet) zu einer Kollegialität (külliyet).     Noch eine subtile Erscheinung (letaif) dieser Krankheit: Der Meister (üstad) konnte kaum noch einen Ton von sich geben und also auch kaum noch sprechen. Dann kam völlig unerwartet kurz vor dem Fastenbrechen (iftar) ein Arzt (doktor) zu ihm und wollte ihm den Puls fühlen. Da sagte der Meister (üstad) zu ihm: "Ich lasse mich nicht wegen meiner Krankheit untersuchen und brauche auch keine Ärzte (hekim). Mein Arzt ist Gott der Gerechte (Cenab-i Hak'tir)." Dann wurde er plötzlich sehr lebhaft (canlandi), gewann seine Stimme wieder, und es war, als hätte er selbst die Stelle des Arztes eingenommen und als wäre nun der Arzt (doktor) in die Rolle des Patienten geschlüpft. Dann las er dem Arzt einen wichtigen Brief vor. Der wurde dem Arzt in seinem Kummer zu einer heilenden (deva) Medizin (ilâç). Dann hörten wir den Kanonenschuss {Das öffentliche Signal zum Iftar (A.d.Ü.)} und der Meister sagte zu dem Arzt: "Bleiben sie zum Iftar hier!" Doch der Arzt entgegnete ihm: "Entschuldige mich (kusur etmisim), aber ich habe heute nicht gefastet." Darüber waren wir sehr erstaunt. Doch nun wurde uns die Haltung (vaziyet) unseres Meisters (üstad) klar und wir erkannten, dass ihm diese Haltung (vaziyet) eingegeben worden war, weil er die nur rein medizinisch bestimmte (tib noktasi) Haltung (vaziyet) eines Arztes, der sein Fasten (oruc) nicht hielt (bozmus), auch nicht akzeptierte (kabul). 
   Auch wir bestätigen (tasdik), dass das Gebet um Heilung (sifa duasi) seitens der geistigen Körperschaft (sahs-i manevî) der Risale-i Nur in der Tat mehr und Besseres bewirken kann als es hunderttausend Ärzte könnten, weshalb die Gebete für die Heilung (sifa dualari) dieser Krankheit in der Nacht der Bestimmung (Leyle-i Kadir) durch die Schüler (talebe) der Risale-i Nur und besonders von den unschuldigen Kindern (masumlar) in so wunderbarer (hârika) Weise ihre Wirkung (tesir) gezeigt haben, dass unserem Meister (üstad) plötzlich wieder ein Zustand (vaziyet) geschenkt wurde, der selbst noch über den eines Gesunden (sihhat) hinausging. Und so begann er denn wieder so zu beten und zu arbeiten, wie es der Nacht der Bestimmung (Leyle-i Kadr) würdig ist. Wir haben mit eigenen Augen gesehen, dass diese Gebete der Schüler (sakird) der Risale-i Nur um die Heilung (dua-yi sifa) als ein Gnadenerweis Gottes (keramet) ein ganz ungewöhnliches Wunder (hârika bir mu'cize) bewirkten.
   Wir grüßen (selâm) alle Brüder, die dort leben, jeden Einzelnen von ihnen, erweisen ihnen unseren Respekt (arz-i hürmet) und bitten sie um ihre Gebete (dua). 
  Eure Brüder unter den hiesigen Schülern (sakird) der Risale-i Nur. 
  Emin, Mehmed Feyzi 
  * * *  بِاسْمِهِ سُبْحَانَهُ وَاِنْ مِنْ شَيْءٍ اِلاَّ يُسَبِّحُ بِحَمْدِهِ
اَلسَّلاَمُ عَلَيْكُمْ وَ رَحْمَةُ اللّٰهِ وَ بَرَكَاتُهُ
{"Im Namen dessen, der gepriesen sei! Es gibt fürwahr kein Ding, das Ihn nicht dankend lobpreist!" (Sure 17, 44) "Friede sei mit euch, Gottes Erbarmen und Sein Segen."}
   Meine lieben getreuen und segensreichen Brüder und meine fleißigen und starken Kameraden im Dienst am Qur'an und meine lichtvollen Gefährten auf dem Weg der Wahrheit auf der Reise durch das Zwischenreich hinüber ins Jenseits! 
   Ich beglückwünsche euch und gratuliere euch (tebrik ve tes'id) aus ganzem Herzen und tiefster Seele (ruh u canim) zur Nacht der Bestimmung (Leyle-i Kadr) und zu den Festtagen (Bayram) und freue mich über eure hochgeschätzten Gebete (makbul dualar) im heiligen Monat Ramadan. Möge Gott der Gerechte (Cenab-i Hak) die Freude dieses Festtages (bayramin süruru) einen Anfang und den Anlass für eine wahrhaftige allumfassende Freude sein lassen. Âmîn.
   Des Weiteren sehe ich die Geschenke (hediye) eurer lichtvollen Stifte (nurlu kalem), die ihr uns als Geschenk zu diesem segensreichen Fest (mübarek bayram) geschickt habt, als so kostbar an, wie ich es gar nicht beschreiben (tarif) kann. Wie die Krüge des Kauthar-Wassers (âb-i kevser) im Paradies (Cennet-ül Firdevs) habe ich sie in vollkommener Begeisterung (kemal-i istiyak) und Dankbarkeit (sükran) mit Freudentränen angenommen (kabul) und zu meiner Stirne emporgehoben. {zum Ausdruck der Dankbarkeit und Ehrerbietung (A.d.Ü.)} Unendliches Lob und Dank (hamd ü sükr) spreche ich vor Gott dem Gerechten (Cenab-i Hakk) aus, der solche Stifte wie diamantene Schwerter und Helden der Wahrheit (hakikat kahramanlari) der Risale-i Nur geschenkt (ihsan) hat.
   Ich bitte (niyaz) Gott den Barmherzigen Allerbarmer (Cenab-i Erhamürrâhimîn), dass Er euch für jeden Buchstaben dieser segensreichen (mübarek) Bücher und Abschriften einen zehnfachen Segen schenken (hasene ihsan) möge.
   Der Abschied (infikâk) von Hüsrev hatte mich wirklich sehr traurig (müteessir) gemacht. Aber Tahirî beseitigte durch seine glänzenden Stifte diese meine Trauer (teessürat). Er wird mit seinen Eltern und mit all seinen übrigen Familienangehörigen (efrad-i ailesi) für immer mit dem Kreis der wahrhaften Schüler (has talebe) der Risale-i Nur verbunden (hissedar) sein.
   Des Weiteren schlossen infolgedessen nun auch Tahirîs Dorf Atabey genauso wie die Dörfer islâmköyü, Sava Köyü und Kuleönü Karyesi Freundschaft (arkadas) mit dem Dorf Nurs und haben ab heute ihren Anteil (hissedar) an all unseren geistigen Verdiensten (manevî kazanc). 
   Ich bin auch zu der Überzeugung (kanaat) gelangt, dass Kâtib Osman, der ein Hâfiz Ali aus Isparta ist, mit Recht ein zweiter Hüsrev ist. Möge Gott der Gerechte (Cenab-i Hak) noch recht viele Opferwillige (fedakâr) und wahrhaftige Bannerträger (hakikî sahibleri) der Risale-i Nur so wie er und Mehmed Zühdü der Provinz Isparta zum Geschenk (ihsan) machen. Âmîn    Die Aktivitäten und die Einsatzfreudigkeit (faaliyet ve gayret) der großen Abdurrahman, Küçük Ali und Hâfiz Mustafa unter den Tapferen (kahraman) der Gruppe der Gesegneten (mübarek) sowie einige Punkte im letzten Brief von Hâfiz Mustafa haben mich vor Freude zu Tränen gerührt. Und da ist noch etwas: In einem der Briefumschläge fanden wir 25 Banknoten; wir konnten aber nicht mehr festststellen, in welchem. Ihr wisst ja, dass ich in meinem ganzen Leben von niemandem Geschenke (hediye) annehmen konnte. Ich musste sogar neulich ein Geschenk von Rüsdü ablehnen und ihn dadurch kränken. Ich habe es also zurückgewiesen. Denn Gott der Gerechte (Cenab-i Hak) lässt es nicht zu, mich in Not (muhtaç) geraten oder vor den Menschen als bedürftig (muhtaç) erscheinen zu lassen. Macht euch also um mich keine Sorgen (merak). Unter der Gruppe der Gesegneten (mübarek) spüre ich jedoch eine solche geistige Körperschaft (sahs-i manevî), dass ich ihnen gegenüber meine Prinzipien (kaide) einfach nicht mehr bewahren (muhafaza) kann. Um einer solchen geistigen Körperschaft (sahs-i manevî) gegenüber niemanden zu verärgern (kizdir) oder zu kränken (renci), akzeptiere (kabul) ich wenigstens fünf Lira von diesem Geld als Darlehen (borç), um sie in diesen Festtagen (Bayram) für gute Dinge (umûr-u hayriye) zu verwenden (sarf). Die übrigen zwanzig Lira sende ich Sabri. Er wird sie in seinem Namen zurückgeben. Ihr sollt euch aber deswegen nicht beleidigt fühlen (gücenmeyiniz). Jedoch die vier so wundervollen Geschenke (hediye) von حسن ع م mit ihren so außergewöhnlichen (müstesna) Stiften erschienen mir als besonders kostbar (kiymetdar). Mögen sie viele in dieser Umgebung (havali) in Begeisterung (sevk) versetzen und nach Gottes Willen (insâallah) dazu führen (sevked), mit ihnen weiter abzuschreiben (kitabet). Hunderttausend Dank (sükür) sei Gott dem Gerechten (Cenab-i Hakk), welcher der Risale-i Nur solche machtvollen Schreiber (kalemler) geschenkt (ihsan) hat.
   Mehmeds Brief aus der Gemeinschaft (heyet) der Gesegneten (mübarekler) hat mich sehr gefreut (sevin). Ich habe ihn den Honoratioren (esraf) dieser Provinz (memleket) - die jetzt bei mir sind, während ich bereits den Antwortbrief schreibe - vorgelesen. Und selbst die Honoratioren riefen daraufhin aus: "Wie wundervoll ist doch, was Gott geschaffen hat (mâsâallah)! Möge Er ihn segnen (bârekâllah)!" und jubelten (hayret) und waren von ihm begeistert (alkis). Wir wollen also von diesem und den anderen Briefen jeweils einen Ausschnitt in die Briefsammlung (lâhika) aufnehmen.
   Der Brief von Haci Osman, der bei dem Empfang (istikbal) Büyük Mustafas - dem ersten unter Abdurrahmans Erben (vâris) {ein Ehrentitel! (A.d.Ü.)} und besten unter den Schülern (sakird) der Risale-i Nur - durch die Haustür {Üstad hatte die Haustür verriegelt. Sie öffnete sich jedoch von selbst, als Büyük Mustafa sich ihr näherte. (A.d.Ü.)} sein Begleiter (arkadas) war sowie die Träume die er in ihm beschreibt, sind sehr bedeutsam (mânidar) und deren Auslegung (tabir) ist durchaus zutreffend.
   Meine lieben Mitbrüder! In dieser Minute, in der ich hier noch mit euch korrespondiere, bleibt bis zum Iftar noch eine halbe Stunde. Es ist die Nacht vor dem Festtag (Bayram). Aber meine Krankheit ist noch immer kaum zu ertragen (siddetli). Daher kann ich mich nicht länger mehr äußern (konusam). Denn ich habe eine schwere und durchaus ernst zu nehmende (tehlikeli) Krankheit. Durch die Gnade (mu'cize) des Gebetes der geistigen Körperschaft (sahs-i manevî) der Risale-i Nur für meine Genesung (sifa duasi) ist diese Gefahr (tehlike) jedoch bereits wunderbarerweise (keramet) fast vorübergegangen. Nur mein Husten (öksürük) ist noch immer so schrecklich und meine innere Unruhe (heyecan) so groß, dass ich hier nun leider meine Korrespondenz mit euch, meinen Brüdern, die ich mehr als meine Seele (canim) liebe (sevdi), abbrechen muss (kisa kesi). 
   Und dann ist da noch etwas: In der Provinz (havali) Isparta wurden bereits hunderte von jungen Saids und Hüsrevs ausgebildet (yetismis). Dieser bereits alt und schwach (ihtiyar ve zaîf) gewordene Said ist nun bereit (hazir), mit vollkommener Ruhe im Herzen (kemal-i istirahat-i kalb) von dieser Welt (dünya) Abschied (veda) zu nehmen. Und besonders immer dann, wenn ich daran denke, dass sich in dem Dorf Sava, das nun schon eine bedeutende Schule des Lichtes (Medrese-i Nuriye) geworden ist, in der sich vor allem Haci Hâfiz, die Ahmeds und Mehmeds, ja sogar die ehrenwerten Damen (muhterem hanimlari) wie die Ehegattin (refika), Tahiris Töchter (kerimeler) und die unschuldigen (masum) Kinder mit der Risale-i Nur beschäftigen, bemerke ich, dass ich auf diese Weise eine vergeistigte (manevî) Art paradiesischen Lebens (Cennet hayati) auf dieser Erde (dünya) erschaue (zevk). Dieses Geschenk (hediye) der dortigen Ahmeds habe ich zum Segen (teberrük) eures ganzen Dorfes angenommen, geküsst und über mein Haupt erhoben. {zum Ausdruck der Dankbarkeit und Ehrerbietung (A.d.Ü.)}
  * * *     Meine lieben getreuen Mitbrüder! 
   Unendlicher Dank (sükür) sei Gott dem Gerechten (Cenab-i Hakk), dass meine so schwere und schreckliche (dehsetli) Krankheit ihren Platz einer so barmherzigen (merhametli) und solch Segen spendenden (sevabli) Genesung (âfiyete) geräumt und sich davon gemacht hat. Ich und meine Gefährten (arkadas) hier bestätigen (tasdik), dass darin ein ganz großes Geschenk (nimet) verborgen ist.
   Des Weiteren sei Gott dem Gerechten (Cenab-i Hakk) unendlicher Preis und Dank (sükür ve hamd), dass euer letztes Geschenk (hediye) zum Ramadan diese so wunderschönen Exemplare (nüsha) sind. Durch sie wurden diese meine Festtage (Bayram) zu einem großen und ganzen Festtag (toplayan bir küllî Bayram). Besonders die Abhandlungen (risaleler), die der erste Tahiri, der ein zweiter Hüsrev ist, so überaus sorgfältig und mit zahlreichen Übereinstimmungen (tevafuk) abgeschrieben hat, haben mich mit so viel Dankbarkeit und Freude (minnetdar ve mesrur) erfüllt, dass ich, wenn ich dazu imstande wäre, für jede Abschrift (nüsha) gerne zehn Goldlira gegeben hätte. Es hat uns in unseren Hoffnungen (ümid) ganz besonders bestärkt (kuvvetlendirdi), dass ein so ungewöhnlich begabter Schüler (kuvvetli bir sakird) sich dermaßen für die Risale-i Nur einsetzt (sahib). 
   Er hat sein Dorf mit den Dörfern der Tapferen (kahramanlar) von Sava und der Gruppe der Gesegneten (mübarekler) auf das gleiche geistige Niveau (safina) gebracht. Atabey (Aras) muss auf ihn und seinesgleichen stolz (iftihar) sein. In seinen Abschriften (nüsha) finden sich nur sehr wenige Fehler. Es muss lediglich in den Texten, von denen er abgeschrieben hatte, einige kaum noch lesbare Wörter gegeben haben, sodass sie bei der Abschrift (istinsah) unverändert übernommen wurden (kaydedilmis). Es wäre besser, wenn die Exemplare dort mit den Abschriften, die ich bereits korrigiert (tashih) habe, noch einmal Korrektur gelesen (mukabele) {mit einem Vorleser und einem Zuhörer (A.d.Ü.)} würden. Wir haben die Abhandlungen (risaleler), die dieser talentierte (kuvvetli) und opferwillige (fedakâr) Bruder, seine unschuldigen (masum) Kinder und seine Frau (refika) abgeschrieben haben, sehr schön in einem Band (cild) zusammengefügt. Es wurde für diejenigen, die es sehen, besonders die Frauen und ihre Töchter, die hier im Frauenkreis der Risale-i Nur sind, zu einem wirkungsvollen (tesirli), anziehenden (cazibedar) und anspornenden Beispiel (nümune-i tesvik). 
   Hasan aus Aydin führt seinen Stift wirklich ganz einzigartig (hakikaten gayet müstesna); und in seinen Abschriften ist eine vollkommene Wahrhaftigkeit (tam bir ihlas) zu erkennen. Seit wann ist dieser Mann (zât) eigentlich im Kreis der Risale-i Nur tätig und ich möchte auch noch gerne wissen (merak), in welcher Lage (hal) er sich im Augenblick befindet.    Neulich habe ich durch Abdul Mecid einen langen Brief von Hulusi erhalten. Dieser Bruder versteht es in der Tat, durch seine Standhaftigkeit (sebat), seine Unerschütterlichkeit (metanet) und Wahrhaftigkeit (ihlas) seinen ersten Platz zu behaupten (muhafaza). So habe denn auch ich ihm durch Abdulmecid schreiben lassen: "In den Briefen, die ich an die Mitbrüder in Isparta geschrieben habe, bist und bleibst auch du noch mein Partner (muhatab). Denn meine Korrespondenz (muhabere) mit dir ist noch keineswegs beendet (kesilmemis)." Das habe ich ihm also geschrieben.
   Über die Lage (vaziyetler) von Hüsrev, Re'fet, Rüsdü möchte ich auch gerne informiert (merak) werden. Und insbesondere wie ist die Situation (hal) von Hüsrev? {Er leistet gerade seinen Wehrdienst ab. (A.d.Ü.)} Und geht es auch Hâfiz Ali, dem Inhaber der Licht-Fabrik (Nur fabrikasinin sahibi) gut (rahat)? 
   Wir grüßen (selâm) alle unsere Brüder, jeden Einzelnen von ihnen.
  * * * 
   In den letzten Tagen wurden mir zwei subtile (ince) Fragestellungen in mein Herz (kalb) eingegeben. Ich konnte sie aber nicht mehr rechtzeitig zu Papier (kalem) bringen. Nachdem jedoch diese Zeit vergangen ist, wollen wir nun diese bedeutenden Wahrheiten (hakikat), eine nach der anderen, beleuchten (isaret). 
   Erste Fragestellung: Einer unserer Mitbrüder hat beim Tesbihat (= Rezitationen nach dem rituellen Gebet) nur wenig Sorgfalt an den Tag gelegt. Deshalb sage ich: Die Tesbihat nach dem Gebet (Namaz) sind Rezitationen in der Nachfolge (tarikat) des Propheten und von ihm selbst autorisiert. Von diesem Standpunkt aus betrachtet, haben sie eine große Bedeutung. Später entfaltete sich dann die Wahrheit dieses Wortes in der folgenden Weise:
   So wie sich das, was noch der Prophet selbst autorisiert hatte, über alle anderen Velayat erhebt und zu einer Risalet (Botschaft) verwandelte, so erheben sich nun auch die Tesbihat, welche unmittelbar auf das Gebet folgen und besonders autorisierte Rezitationen im Wege des Propheten sind und von ihm her ein hohes Ansehen genießen, in hohem Maße über alle anderen Wege und sonstigen Rezitationen. Auch dieses Geheimnis enthüllte sich mir auf folgende Weise:
   Befindet man sich in einer Gemeinschaft, die zur Dhikr-Feier den Kreis geschlossen hat oder sich zum Schlussgebet des Nakschi-Ordens in einer kleinen Moschee vereint, so kann man in einer solchen Gemeinschaft empfinden, wie alles von Licht erfüllt ist. Ein Mann, der wachen Herzens nach dem Gebet (namaz) seinen Tesbih (Rosenkranz) durch die Finger gleiten lässt und dabei sagt: Subhana'llah! Subhana'llah! (Gepriesen sei Gott!), empfindet dabei innerlich, wie hundert Millionen Menschen in Anwesenheit Ahmeds, mit dem Friede und Segen sei, der hier den Vorsitz eingenommen hat, ihren Tesbih durch die Finger gleiten lassen. Mit Erhabenheit und Größe sagt er: Subhana'llah! Subhana'llah! Unter der unsichtbaren Leitung des Oberhauptes dieser Dhikr-Gemeinde sagt er: Al-hamdu li'llah! Al-hamdu li'llah! (Dank sei Gott!), während der Dhikr-Kreis und die ganze große Gemeinde von hundert Millionen Schülern (Murid) des Siegelträgers Ahmed, mit dem Friede und Segen sei: Al-hamdu li'llah! Al-hamdu li'llah! anhebt und sich in dieses Al-hamdu li'llah hineinversenkt und er sich daran beteiligt. Und ebenso ist es mit dem Allahu ekber! Allahu ekber! (Gott ist groß!) Im gleichen Sinne, wie oben beschrieben, und die Ordensbruderschaft im Blick, wiederholt er dreiunddreißig Mal: La ilahe illa'llah. La ilahe illallah. La ilaha illa'llah. (Es gibt keine Gottheit außer Gott) im Dhikr-Kreise vom Orden Ahmeds, mit dem Friede und Segen sei, und während der Dhikr-Feier, unter der Anwesenheit der Persönlichkeit Ahmeds, mit dem der Friede und Segen sei, und welcher der Dhikr-Leiter dieses Kreises ist, sagt er: اَلْفُ اَلْفِ صَلاَةٍ وَ اَلْفُ اَلْفِ سَلاَمٍ عَلَيْكَ يَا رَسُولَ اللّٰهِ
{"Tausend mal tausend Segen und tausend mal tausend Friedenswünsche mit Dir, oh Prophet Gottes!"}
   So habe ich es verstanden und empfunden und so habe ich es mir vorgestellt. Das heißt also, dass die Tesbihat nach dem Gebet von sehr großer Wichtigkeit sind.
   Zweite Fragestellung: In der Erläuterung und Besprechung der Zeichen zur Einunddreißigsten Ayah:
يَسْتَحِبُّونَ الْحَيٰوةَ الدُّنْيَا
{"Sie lieben das diesseitige Leben."}
wurde Folgendes gesagt:
   Eine Besonderheit dieses unseres Jahrhunderts liegt darin, dass es das diesseitige Leben vor dem ewig währenden Leben bewusst bevorzugt. D.h. ein Stückchen zerbrechlichen Glases so bewusst vor einem Diamanten von bleibendem Wert zu bevorzugen, ist zu einem Leitgedanken geworden. Da muss ich mich doch sehr darüber wundern. In diesen Tagen bin ich daran gemahnt worden: wenn ein Glied oder Organ des menschlichen Körpers erkrankt oder verletzt worden ist, geben die übrigen Glieder und Organe ihren Dienst teilweise auf und eilen ihm zu Hilfe. Genauso ist es, wenn ein Organsystem, das entsprechend der menschlichen Natur dazu bestimmt ist, die Sehnsucht nach Leben, die Bewahrung des Lebens und die Freude an ihm, die Begeisterung, die Liebe (aschk) zum Leben in sich zu tragen, aus vielerlei Gründen verletzt worden ist. Es überlässt die anderen, feineren, inneren Sinnesorgane der Beschäftigung mit sich selbst, beginnt damit, den Zusammenbruch des Systems herbeizuführen und sorgt dafür, dass sie ihre eigentlichen Aufgaben vergessen. Ebenso ist es, wenn attraktive, schlüpfrige, trunkene, rauschende Vergnügungen ablaufen, wenn Menschen, die auf einer hohen Stufe (makam) stehen und auch verschleierte (d.h. wohlanständige) Frauen, verspielten Kindern und Herumtreibern von der Straße gleich, in den Sog der Anzüglichkeiten geraten und zu Teilhabern daran werden, die ihre wahren Aufgaben zeitweilig hintenan gestellt haben. Genauso ist es, wenn in unserem Jahrhundert das menschliche Leben, insbesondere das Gemeinschaftsleben, so schreckliche und doch so anziehende Formen angenommen hat, so beklagenswert geworden ist und dennoch seine Neugierde weckt, wenn der Mensch seine hohen und erhabenen Aufgaben, sein Herz und seinen Verstand hinter sich zurücklässt, sich selbst (nefs) aufgibt und auf die Stufe des Tieres (nefs-i emmare) zurückfällt, so wie ein Falter sich in das Feuer der Verführung (fitna) stürzt. Doch gibt es zur Erhaltung des irdischen Lebens, dort wo die Notwendigkeit dazu gegeben ist, in der Tat vorübergehend auch die Erlaubnis nach islamischem Gesetz (ruhsat-i scher'iyye), einigen Dingen vor dem Leben im Jenseits den Vorzug zu geben. Eine bloße Notlage jedoch, die noch nicht Ursache genug ist, daran zugrunde zu gehen, sondern nur einen Schaden verursacht, bewirkt noch keine Sonderregelungen und macht noch keine Ausnahme. Doch in diesem unserem Jahrhundert sind die Nerven der Menschen schon so sehr gereizt worden, dass sie angesichts einer kleinen Notlage oder eines gewöhnlichen weltlichen Schadens die diamantengleichen religiösen Angelegenheiten vernachlässigen. In der Tat sind die Nerven und Organe des Menschen, seine Lebensadern, die Funktionen zur Erhaltung seines Lebens in unserem Jahrhundert durch Verschwendung, Unwirtschaftlichkeit, Unbescheidenheit und Habsucht schwer in Mitleidenschaft gezogen und geschädigt worden, dass kein Segen (berekat) mehr in ihnen liegt. Armut, Not und die Sorge um den Lebensunterhalt sind noch gewachsen. Dabei richten die Leute des Irrweges ihre Aufmerksamkeit auch noch ständig auf dieses vergängliche Leben und lenken dabei ihre Blicke so sehr auf sich selbst, dass sie selbst noch den allergeringsten Lebensbedürfnissen vor den großen religiösen Fragen den Vorzug geben. Dieser sonderbaren Krankheit einer merkwürdigen Zeit, dieser furchtbaren Plage, vermag nur die Risale-i Nur als Verkünderin der Wunderhaftigkeit des Qur'an ein wirksames Heilmittel entgegenzusetzen, nur ihre standhaften, unerschütterlichen, beharrlichen, ehrlichen, aufrichtigen und zu jedem Opfer bereiten Schüler können diesem Übel einen Widerstand entgegensetzen. Wenn dies aber so ist, dann muss man sich vor allen Dingen ihrem Kreis anschließen, dann ist es notwendig, mit Treue und Festigkeit, ehrlich, aufrichtig und voll Vertrauen an ihm festzuhalten, um von den Auswirkungen dieser seltsamen Krankheit befreit zu werden.
   Wir grüßen (selâm) alle unsere Brüder, jeden Einzelnen von ihnen, und beten (dua) für sie.
  * * * 
   Meine lieben getreuen und standhaften Brüder! 
   Eure Aktivitäten (faaliyet) und euer standhaftes Bemühen (sebatkârane) versetzten uns und viele Leute in der Umgegend im Umkreis der Risale-i Nur gleich der Unruh in einer Uhr (zenberek) beständig in Bewegung (hareket). Möge Gott (Allah) mit euch ewig zufrieden sein (ebeden razi olsun). Tausend Mal âmîn, âmîn, âmîn.
   Wir haben einen Abschnitt geschrieben, um ihn den gewaltig großen Rezitationen (Vird-ül A'zam) der Risale-i Nur hinzuzufügen (ilhak), die wir euch vor dem Buch "Auszüge (hisb) aus dem Qur'an" zugeschickt hatten, und noch einen weiteren Abschnitt, dessen Platz wir im 29. Blitz (Yirmidokuzuncu Lem'a) angezeigt haben. Da mein individuelles Nachsinnen (tefekkürat) von dieser Art ist, und mir so eingegeben (ihtar) wurde, habe ich es auch so niedergeschrieben.    Des Weiteren wurde mir in Bezug auf die zweite Fragestellung, also die Überwältigung des religiösen Lebens (hayat-i diniye) durch das irdische Leben (hayat-i dünyeviye), über das in meinem letzten Brief, den ich euch vor einigen Tagen zugesandt hatte, eine überaus subtile Bedeutung (ince mana), die sich nicht zu Papier bringen ließ, ins Herz (kalb) gegeben. Auf diese Bedeutung möchte ich hier lediglich einen äußerst kurzen Hinweis (isaret) geben. Es ist dies wie folgt:
   Ich habe erkannt und erfahren, dass die Freude (zevk), welche die dem Leben verhafteten (hayatperest), in die Irre geleiteten (ehl-i dalalet) dieses eigentümlichen Jahrhunderts (acib asr) getäuscht und berauscht (sarhos), wenn sie von den - nur oberflächlichen (surî) - vergänglichen (fâni) Dingen bekommen, sehr bitter und leidvoll (aci ve elîm) ist, während für die Gläubigen und die Rechtgeleiteten (ehl-i iman ve hidayet) an der gleichen Stelle und an den gleichen vergänglichen Dingen (fâniyatta) eine auf die ewige Beständigkeit (bâkiyane) und Erhabenheit verweisende Freude (ulvî bir zevk) liegt, die ich jedoch nicht zum Ausdruck bringen kann.
   An vielen Stellen (müteaddid yerinde) in der Risale-i Nur wurde bereits bewiesen (isbat), dass für die Irregeleiteten (ehl-i dalalet) alles außer der gegenwärtigen Zeit (zaman-i hazir) abwesend und von den Schmerzen der Trennungen (firaklarin elemleri) erfüllt ist. Für die Rechtgeleiteten (ehl-i hidayet) sind die Vergangenheit und die Zukunft (mazi, müstakbel) mit allem, was zu ihnen gehört (müstemilât), anwesend und lichtvoll (mevcud, nurlu). So habe ich erfahren, dass in der Vergänglichkeit (fâniyat), d.h. die vergangenen, zeitlichen Verhältnisse (muvakkat vaziyet), für die Weltleute (ehl-i dünya) eine Abwesenheit in den Finsternissen (karanlik madum) des völligen Vergehens (fena-yi mutlak) und für die Rechtgeleiteten (ehl-i hidayet) anwesend sind (mevcud). Denn ich habe mich an die freudigen (zevl) oder wertvollen (kiymet), ehrwürdigen (seref) zeitlichen Zustände (muvakkat vaziyet) der alten Zeit (eski zaman), mit denen ich mich sehr verbunden (alâkadar) fühle, betrübt erinnert (mütehassirane hatir) und verlangte nach ihnen voll Sehnsucht (müstakane arzu). Während ich darüber nachdachte, weshalb diese segensreichen Zustände (mübarek vaziyet) in der Vergangenheit (mazi) verbleiben und nun einmal vergänglich (fâni) seien, ermahnte mich das Licht (nuru ihtar) des Glaubens an Gott (iman-i Billah), dass diese Zustände (vaziyet) zwar rein äußerlich vergänglich (fâni) seien, nach einer anderen Hinsicht aber durchaus anwesend (mevcud) sind. Denn diese Zustände (vaziyet), die Erscheinungen der ewig bestehenden Namen (bâki isim) Gottes des Gerechten (Cenab-i Hakk) sind, bleiben im Bereich des Wissens (daire-i ilim) und in den wohlverwahrten Tafeln (elvah-i mahfuz) und in den Tafeln der Bilder (elvah-i misal) weiter bestehen (bâki), so wie sie vom Standpunkt der beständigen Verbindung (bâkiyane münasebet), die das Licht des Glaubens (nur-u imani) eingibt, in einer überzeitlichen Form (fevk-az zaman) anwesend sind (mevcud). Ich habe erkannt, dass du diese Umstände (vaziyet) in vielerlei Hinsichten (cihet) und auf vielen geistigen (manevi) Leinwänden betrachten und in sie hineingehen (görebilir ve girebilir) kannst. Und ich habe gesagt: "Da nun einmal ein Gott da ist (Allah var), ist alles da (her sey var)." Dieser sprichwörtliche Satz (darb-i mesel) drückt auch diese große Wahrheit (hakikati) aus und weist auf sie hin: "Für wen Gott da ist, d.h.wenn er Gott kennt, ist alles anwesend (mevcud); wer aber Gott nicht kennt, für den ist alles abwesend (madum)." Also erhalten diejenigen, die durch ihre Ausschweifung (sefahet) einen Dirhem einer Freude (zevk) voller Leid (elem), voller Finsternis (karanlik), ja selbst noch überschattet von Reue (tahassür) einer hundertfach beständigeren (daimî) Freude an der gleichen Stelle, jedoch ohne Leid vorziehen, entgegen ihren ursprünglichen Absichten (aks-i maksud) in der gleichen Freude auch noch schmerzliches Leiden (elîm elem). 
  * * * 
Briefe aus Kastamonu - 82

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* *  بِاسْمِهِ سُبْحَانَهُ وَاِنْ مِنْ شَيْءٍ اِلاَّ يُسَبِّحُ بِحَمْدِهِ
اَلسَّلاَمُ عَلَيْكُمْ وَ رَحْمَةُ اللّٰهِ وَ بَرَكَاتُهُ بِعَدَدِ ثَوَابَاتِ قِرَائَةِ حُرُوفَاتِ الْقُرْآنِ الَّتِى قَرَاْتُمُوهَا بِنِيَّتِنَا فِى رَمَضَانَ
{"Im Namen dessen, der gepriesen sei! Es gibt fürwahr kein Ding, das Ihn nicht dankend lobpreist!" (Sure 17, 44) "Friede sei mit euch, Gottes Erbarmen und Sein Segen nach der Anzahl der Belohnungen, welche wir durch die Rezitation der Worte des Qur'an empfangen werden, die wir im Monat Ramadan zu rezitieren beabsichtigen."}
   Meine lieben getreuen und gesegneten Brüder! 
   Viele segensreiche Gebete (mübarek dua) von Hâfiz Ali haben mich und uns alle in seinem letzten Brief aus tiefster Seele (derin ruhu) erfreut und mit Dank (sükr) erfüllt. Er schreibt, dass die Ayat
اَلَمْ نَشْرَحْ لَكَ صَدْرَكَ
{"Haben wir dir nicht deine Brust geweitet." (Sure 94, 1)}
und
اِنَّ مَعَ الْعُسْرِ يُسْرًا
{"Fürwahr, mit dem Schweren ist auch das Leichte!" (Sure 94, 6)}
welche mit ihrem Hinweis (mana-yi isarîsi) für jeden, der von einem Unglück betroffen (musibetzede) und in Kummer und Sorgen (hüzün ve keder) gestürzt ist, zu einem Helfer (mededres), einem Retter (halaskâr), zur Genesung (sifa) und zu einer Quelle der Freude (medar-i sürur) werden sowie sie sich auch auf jeden von einem Unglück betroffenen (musibetzede) beziehen und sich so in Hinsicht auf diese vergangene Krankheit (hastalik) auch auf uns beziehen. Diesen Punkt hat Hafiz Ali in der Tat ganz richtig erkannt. So möchte auch ich ihn bestätigen (tasdik) und sage deshalb: Auch hätte sich diese Krankheit (hastalik) noch zwanzigmal verschlimmert, wäre sie uns doch immer noch von Vorteil (ucuz) und zu einem Segen (rahmet) geworden im Vergleich zu dem Ergebnis (netice), das sie uns dabei erreichen (kazan) ließ.
   Hafiz Ali beschreibt (mich dabei jedoch als) seinen Üstad als einen so ganz besonders wertvollen Menschen von so untadeligem Charakter, wie mir das gar nicht zusteht. Wir wollen aber annehmen, dass er in seiner so ganz absichtslosen Sprache nicht eine Laudatio über mich geschrieben hat, sondern eine Art Gebet. Auch ist es ja wahr, und wir nehmen diese Nachricht, die uns Hafiz Ali übermittelt, freudig auf, dass in Orten wie Sav und in Städten wie Isparta eine Medrese-i Nuriye entstanden ist und dass die wahren Schüler der Risale-i Nur wunderbarerweise von Tag zu Tag in ihrer geistigen Haltung wachsen und ihr innerliches Licht stets heller erstrahlt, worüber vielleicht Anatolien froh ist, ja vielleicht sogar die ganze islamische Welt sich freut. Am Ende dieses Absatzes heißt es dann: "Der, welcher der wahre Überbringer aller Nachrichten (muhbir-i Sadiq) ist, hat uns mitgeteilt, dass die Zeit nahe herbeigekommen, der Boden schon dafür vorbereitet ist, im Reiche des Geistes den Sieg zu erringen und die Finsternis zu zerstreuen. Darum bitten und beten und flehen wir mit ganzem Herzen und mit ganzer Seele (ruh) und erhoffen dies von der göttlichen Barmherzigkeit." Was aber uns, die Schüler der Risale-i Nur betrifft, so ist unsere Aufgabe unser Dienst und uns nicht einzumischen in die Dinge Gottes und Ihn in gewisser Weise nicht zu prüfen, indem wir Seine Aufgabe als Voraussetzung für unseren Dienst ansehen, wobei wir nicht die Anzahl (der Schüler) sondern die Qualität (des Unterrichts) im Auge behalten. Zudem hat unter all den fürchterlichen Gründen, die dazu geführt haben, dass schon seit langem ein Sittenverfall eingetreten ist und das irdische Leben in jeder Hinsicht dem jenseitigen Leben vorgezogen wird, die Risale-i Nur bis jetzt den Sieg der Gottlosen und die Angriffe der Irrgläubigen zunichte gemacht, den Glauben hunderttausender Hilfloser gerettet und hunderte und tausende wahrhaft gläubiger Schüler heranwachsen lassen, von denen jeder für hundert und manchmal für tausend andere steht. Und der, welcher der wahre Überbringer aller Nachrichten (muhbir-i Sadiq) ist, hat es genauso bestätigt, durch Geschehnisse bewiesen, so wie er es gesagt hat. Und inscha-a'llah wird sie keine Macht von der Brust Anatoliens reißen. So werden am Ende der Zeiten die ursprünglichen Gefährten des ganzen weiten Lebenskreises, nämlich der Mehdi und seine Schüler mit Erlaubnis Gottes des Gerechten kommen, diesen Kreis hier erweitern und diesen Samen zur Blüte bringen. Wir aber werden es im Grabe schauen und Gott dafür danken.    Das Lob (medhi) und die ausführliche (tafsil) Information von Hâfiz Ali über diesen so wertvollen Bruder Hasan Âtif aus der Provinz Aydin lassen uns nun von Dank erfüllt (minnetdar) sein. Und auch dieser Bruder ist nun jeden Morgen mit allen wahrhaftigen (haslar) Schülern in unseren Gebeten bei uns.
  * * * 
   Meine lieben getreuen Mitbrüder! 
   Wir gratulieren (tebrik) euch! Ihr seid Hafis, die den Qur'an auswendig kennen und wahrhaftig aufmerksam (hakikaten müdakkik) vortragen können. Diese wenn auch sehr feinen Fehler (sehivler) in Hüsrevs Abschrift des Qur'an zu entdecken, zeigt zweifelsohne, dass euer Gedächtnis (hifzi) wirklich zuverlässig (kuvvet) ist. Das ist wirklich anerkennenswert (minnetdar) und wir danken euch (tesekkür) auch dafür. Möge Gott der Gerechte (Cenab-i Hak) mit euch allzeit zufrieden sein (ebeden razi olsun). In diesem Zusammenhang möchten wir als Musterbeispiel einen Teil der wunderbaren (hârika) Erlebnisse von Hüsrev erwähnen, der sich im Dienst (hizmet) an der Risale-i Nur als besonders tapfer (kahraman) erwiesen hat. Es ist dies wie folgt:
   Dieser Mann (zât) schrieb aus der Risale-i Nur in neun, zehn Jahren etwa vierhundert Abhandlungen aufmerksam und mit einer Übereinstimmung (tevafuk) ab. Obwohl er kein Hâfis war, der den Qur'an auswendig kennt, schrieb er zwei wunderschöne (mükemmel) Exemplare des Qur'an und den dritten auf eine andere Weise, wie eine Art Wunder (i'caz) des Qur'an, das man mit bloßem Auge erkennen kann, insgesamt also drei Exemplare des Qur'an ab. Sie kamen bei uns an, ohne noch vorher vollständig Korrektur (mukabele) gelesen zu werden und wir haben sie gleichfalls ohne vorher Korrektur zu lesen an euch weitergeleitet. Vierzig, fünfzig Fehler (sehiv), die ihr jedoch in vollkommener Aufmerksamkeit an Vokalen und Konsonanten (hareke ve harf) entdeckt habt, zeigen wie wunderbar (hârika) diese Stifte von Hüsrev sind. Denn, dass unter dreihunderttausend und sechshundertzwanzig Buchstaben in jedem Exemplar des Qur'an und unter so vielen vorhandenen wie nicht vorhandenen Vokalen (hareke ve sükûn) nur vierzig, fünfzig Fehler vorzufinden sind, zeigt, wie wunderbar bei der richtigen Führung (kalemin isabet) dieser Stift ist.
   Es ist schon recht eigenartig (latif), dass der Mann (zât), der Hüsrevs Fehler (sehiv) entdeckt hatte, bei zwei Buchstaben selbst einen Fehler begangen hat. Hüsrev machte einen Fehler unter hunderttausend Buchstaben. Dieser Mann übersah also bei der Korrektur (tashih) einen Punkt bei einem von zwei Buchstaben und beging so einen Fehler. Der Fehler dieses aufmerksamen Hâfis macht daher den Fehler Hüsrevs entschuldbar (afvet).     Des Weiteren können wir sagen, dass Hüsrevs Stift genauso wunderbar (hârika) wie seine Gedanken und sein Herz (fikr, kalb) ist. Seine Hingabe (irtibat) an, seine Begeisterung (istiyak) für und seine Zufriedenheit (kanaat) mit der Risale-i Nur entwickelt und entfaltet sich (terakki ve inkisaf) mit der Zeit. Kein Ereignis (hâdise) vermag ihn zu erschüttern (sarsmiyor) oder gar einzuschüchtern (fütur). Da ist etwas ganz Wunderbares (hârika) mit ihm geschehen. Denn obwohl er fünf Jahre lang der Risale-i Nur gegenüber indifferent (yabanî) geblieben war, schloss er sich jedoch völlig unerwartet ihr an (intisab), wonach er innerhalb eines Monats vierzehn Abschnitte (risale) aus der Risale-i Nur abgeschrieben hat.
   Des Weiteren habe ich in fünf, sechs Exemplaren (mushaf) des Qur'an Zeichen (isaret) gesetzt, um die Funken einer besonderen Art der Wunderhaftigkeit (lem'a-i i'caziye) des Qur'ans {gemeint sind die Übereinstimmungen (tevafuk) im Text (A.d.Ü.)} selbst noch für das bloße Auge sichtbar zu machen, und ihre Abschnitte unter den Brüdern verteilt (taksim), welche die arabische Schreibweise (hatt-i arabî) des Qur'an perfekt (mükemmel) beherrschen. Obwohl Hüsrev in Hinsicht auf die arabischen Schriftzeichen keinen von ihnen erreichen konnte, war er dennoch unerwartet eines Tages allen diesen Schreibern (kâtibler) und Lehrern (muallim) der arabischen Schreibweise überlegen (tefevvuk) und in der arabischen Schreibweise zehnfach erfolgreicher als die besten (mümtaz) seiner Mitbrüder. Und so haben sie alle gemeinsam bestätigt (dasdik): "Er hat uns alle überholt. Wir können ihn in der Tat nicht erreichen (yetise)." So sagten sie. Das also heißt, dass Hüsrevs Stift eine einzigartig (hârika) wunderbare Gnade (mu'cizevari keramet) des Qur'an ist, der in seiner Verkündigung ein Wunder (Mu'ciz-ül Beyan) ist, und desgleichen auch der Risale-i Nur.
  Euer Bruder 
  Said Nursî 
  * * * 
  Eine Ergänzungsschrift zu den zwei Abschnitten, die schon früher über die Bevorzugung des irdischen Lebens vor dem jenseitigen Leben geschrieben wurden. 
   Dieses merkwürdige Jahrhundert hat das irdische Leben noch schwerer gemacht, die Ansprüche an das Leben haben sich vervielfältigt und (das Leben) dadurch noch erschwert und unnötige Bedürfnisse zu notwendigen Bedürfnissen gemacht. Sie sind zu Modeerscheinungen, zur Leidenschaft, zur Sucht geworden. So hat man aus dem Leben und seiner Lebensweise für jedermann jederzeit das bedeutendste Ziel und den wichtigsten Zweck gemacht. Das aber bildet nun wiederum eine Sperrmauer gegenüber dem religiösen, dem ewigen, dem jenseitigen Leben oder verweist es auf den zweiten oder dritten Rang. Zur Strafe für diesen Irrtum haben sie eine derartige Ohrfeige erhalten, dass ihnen die Welt zur Hölle geworden ist. Auf diese Weise geraten aber auch religiöse Leute mitten in ein solch furchtbares Unglück hinein, stürzen in einen Abgrund hinunter und merken es manchmal noch nicht einmal.
   Ich habe es kurz gesagt, erlebt, dass einige fromme und rechtschaffene Leute ein wirklich außerordentlich ernsthaftes Interesse an uns gezeigt haben. Ich habe es erlebt, dass ein, zwei Leute gerne fromm sein und ihren Glauben auch praktizieren wollten, um im weltlichen Leben Erfolg zu haben und im beruflichen Leben voranzukommen. Ja, sie wünschten sich sogar, die Gabe der geistigen Schau zu erlangen (keschf) und Wunder (keramet) tun zu können. D.h. sie haben sich ihre Sehnsucht nach dem Jenseits und den jenseitigen Früchten gläubiger Pflichterfüllung zu einem Steigbügel oder zu einer Art von Sprungbrett werden lassen. Sie wissen nicht, dass himmlisches Glück und irdisches Glück nur in dem Grade erworben werden können, als sie dazu dienen, Angelpunkt der bevorzugten Glaubenswahrheiten und Beweggrund zur Erlangung der himmlischen Güter zu sein. Wenn dabei aber herauskommt, dass Letztere lediglich zu einem Mittel geworden und die Handlung, welche das Gute zu erlangen als Ziel gehabt hatte, der Nutzen geworden ist, dann ist diese Handlungsweise wertlos geworden, oder wenigstens ist ihre Absicht verdorben (ihlas) und das Verdienst dabei verloren.    Erfahrungsgemäß ist das Beste, was uns von dieser Krankheit, von diesem heimtückischen und verhängnisvollen Übel unseres Jahrhunderts, von dieser Seuche, von dieser Gewaltherrschaft und aus der Finsternis befreien kann, das Licht, das von der Risale-i Nur ausstrahlt, von seiner verstehenden und ausgleichenden Gerechtigkeit. Dafür gibt es vierzigtausend Zeugen. Wenn also diejenigen, die dem Kreis der Risale-i Nur nahestehen, sich ihm nicht anschließen, so droht mit großer Wahrscheinlichkeit Gefahr. Denn es ist in der Tat so, dass die Ayah:
يَسْتَحِبُّونَ الْحَيٰوةَ الدُّنْيَا عَلَى اْلآخِرَةِ
{"Sie lieben das irdische Leben mehr als das jenseitige."}
ein Zeichen dafür setzt, dass in diesem unserem Jahrhundert auch die Leute des Islam das irdische Leben bewusst dem jenseitigen Leben vorziehen. So hat sich seit dem Jahre dreizehnhundertvierunddreißig ndH (etwa 1917 nC) eine derartige Regentschaft auch unter den Gläubigen einzunisten begonnen.
عَلَى اْلآخِرَةِ
{"... mehr als das jenseitige."}
   In der Tat ergibt sich nach der Ebced-Rechnung durch Umsetzen der Buchstaben in Ziffern die Zahl eintausenddreihundertdreiunddreißig oder -vierunddreißig. Zur gleichen Zeit wurde im vergangenen Weltkrieg mit den Feinden der Islamiyet, die den Sieg errungen hatten, ein Vertrag abgeschlossen und es begann die Herrschaft eines Regimes, welches den weltlichen Dingen den Vorzug vor den religiösen gab. Zwei, drei Jahre später konnte man dann tatsächlich dessen Folgen beobachten.
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   Meine lieben getreuen Mitbrüder! 
   Da ich in dieser derart großen Kälte keine Nachricht (haber) mehr von euch erhalten habe, mache ich mir jetzt so meine Sorgen (merak). Ich sende euch also jetzt einige Abschnitte, die mir aufgrund dieser durch die Kälte verursachte mitleidsvolle Sorge (sefkatli bir endise) eingefallen sind. Vielleicht sind sie auch für euch von Nutzen (faide). 
   Des Weiteren haben wir die Abschnitte über die Wiederauferstehung (hasir), mit denen wir hier gute Erfahrungen (faide) gemacht haben, am Ende des Zehnten Wortes in Form eines Anhangs (lâhika) zusammengefasst. Der erste Abschnitt, die Einführung der Abhandlung über die Auferstehung (mukaddeme-i hasriye), die der Neunte Strahl (Dokuzuncu Sua) ist, soll am Ende des Zehnten Wortes angefügt werden. Dem soll anstelle und dem Wert (bedel) des Ersten Kapitels (birinci makam) dieser Einführung zur Abhandlung über die Auferstehung (mukaddeme-i hasriye) entsprechend das Vierte Zeichen (Dördüncü Remiz) des Dreißigsten Blitzes (Otuzuncu Lem'a) über den Namen Gottes "el'Hayy" angefügt werden. Nach diesem soll der Abschnitt, vom Anfang des Schlusswortes (Hâtime) zur Abhandlung über die Einheit Gottes (Tevhid Risalesi), die der Zweite Strahl (ikinci Sua) ist, wo die Beweisführung (isbat) behandelt wird, welche die Auferstehung (hasir) betrifft, bis zu dem Satz "Diese vier Problemstellungen (mes'ele) zur Auferstehung (hasir) genügen für jetzt. Wir kommen wieder auf unser Hauptthema (saded) zurück." geschrieben werden. Danach soll der Abschnitt aus dem 26. Blitz "Eine Abhandlung für die Alten (Ihtiyarlar Lem'asi), angefangen von dem Satz, der etwa in der Mitte der Fünften Hoffnung (Besinci Ricasi) steht: "Einer Überlieferung zufolge (nass-i hadîs) sind 124 tausend Propheten (Enbiya), die edelsten Persönlichkeiten (mümtaz sahsiyetler) der Menschheit (nev'-i beser), in der Tat usw..." bis zur "Sechsten Hoffnung" (Altinci Rica) folgen. Ihr könnt auch noch weitere, ähnliche Abschnitte (parça) aus verschiedenen anderen Abhandlungen (risaleler) über die Auferstehung hinzufügen (ilâve), die ihr dafür geeignet (münasib) haltet. Sie haben in ihrer Gesamtheit (heyet-i mecmuasi) eine große Wirkung (tesir). 
  * * *     (Von besonderer Bedeutung!) 
بِاسْمِهِ سُبْحَانَهُ وَاِنْ مِنْ شَيْءٍ اِلاَّ يُسَبِّحُ بِحَمْدِهِ
{"Im Namen dessen, der gepriesen sei! Es gibt fürwahr kein Ding, das Ihn nicht dankend lobpreist!" (Sure 17, 44)}
   Mit großer Anteilnahme und lebhaftem Mitgefühl (schefkat) habe ich das Elend und das Unglück und den Hunger wahrgenommen, der diesen Winter zusammen mit der strengen äußerlichen Kälte und dieser schlimmen innerlichen Kälte über diese Armen in ihrem menschlichen Elend kam. Das hat mich in tiefstem Herzen angerührt. Da bekam ich plötzlich den mahnenden Hinweis: In solchen Zeiten des Leidens liegt auch für die Ungläubigen eine Art von Erbarmung und Belohnung, denn sie kamen bei allem Unglück noch verhältnismäßig billig davon. Wenn der Himmel ein solches Elend schickt, so macht er dadurch diejenigen, welche daran unschuldig sind, zu einer Art von Märtyrern. Ich hatte vor drei, vier Monaten noch keine Ahnung von den Zuständen und dem Krieg in Europa und in Russland, als ich voll Mitleid an all die Kinder und das ganze einfache Volk dort gemahnt wurde. Die Einteilung, die diese innerliche Ermahnung erklärt, wurde mir zu einer Salbe für das Leid, das mir aus meiner Anteilnahme (schefkat) erwuchs. Es ist dies wie folgt: Wer durch ein unabwendbares Unglück, das infolge der Verbrechen einiger Diktatoren über ihn kam, in Tod und Verderben gestürzt wurde, erlangt, so er noch keine fünfzehn Jahre alt ist, unabhängig von seiner Religionszugehörigkeit, genauso wie die Muslime den Status eines Märtyrers. Durch eine große innerliche (manevi) Belohnung würde ein solches Unglück für ihn bedeutungslos werden.
   Aber auch diejenigen, welche schon älter als fünfzehn Jahre sind, haben einen großen Lohn, wenn sie in ihrem unverschuldeten Leiden ruhig und bescheiden bleiben, ja werden sogar vor der Hölle errettet. Denn in dieser Endzeit hat sich ja zudem auch noch ein Vorhang der Gleichgültigkeit, eine Art Zwischenzustand (fetret) über die Religion (din) im allgemeinen und die Religion des Propheten (Din-i Muhammedi), über dem der Friede und Gottes Segen sei, herabgesenkt. Doch wird in dieser Endzeit der wahre Glaube Jesu, mit dem der Friede sei, wiederhergestellt werden, so dass sich mit Sicherheit sagen lässt, dass die z. Zt. noch im Dunkel dieses Zwischenzustandes (fetret) verharrenden Christen, welche unschuldig mit ins Unglück hineingezogen worden sind, Schulter an Schulter mit den Muslimen auch eine Art von Märtyrern genannt werden können. Besonders die Alten, vom Unglück geplagten, die Armen und Schwachen litten unter der Macht und Gewalt der großen Diktatoren und ihrer Grausamkeit.    Wenn dabei Menschen vom Unglück getroffen wurden, die ungerecht und grausam waren, welche unschuldige Menschen ins Elend gestürzt hatten, diese egoistischen, niederträchtigen, teuflischen Menschen, die um ihres eigenen Vorteils willen Feuer unter den Menschen geschürt haben, so ist das für sie die vollkommene und ganz und gar verdiente Gerechtigkeit des Herrn.
   Wenn nun aber diejenigen, welche unter dieser Katastrophe leiden, den Unterdrückten zu Hilfe eilen und sich für den Frieden der Menschheit, die Erhaltung der Grundlagen des Glaubens und all dessen, was den Menschen hoch und heilig ist, und die Achtung der Menschenrechte einsetzen, dann ist das Ergebnis eines solchen opferbereiten Einsatzes für das innerliche Leben hier und im Jenseits um so größer. Das hat zur Folge, dass diese Katastrophe (musibet) für sie zu einem Grund wird, auf den sie stolz sein können (medar-i seref) und worüber sie sich freuen (sevdirir) dürfen.
  * * * 
   Meine lieben Mitbrüder! 
   In den letzten Tagen wollte ich zwei Abhandlungen (risale) über die "Acht Zeichen" (Rumuzat-i Semaniye) an bedeutende Schüler (talebe) eines Ortes senden. Der Weg war aber gesperrt. So konnte ich also nicht dorthin gelangen. {Es war mitten im Winter und der Weg unpassierbar. (A.d.Ü.)} Ich habe dann die beiden Abhandlungen noch einmal aufmerksam durchgelesen (mütalaa). Danach habe ich mich in meinen Gedanken (fikr) gefragt: "Weshalb fiel der Vorhang auf dem Weg der symmetrischen Übereinstimmung (tevafuk), die uns zu einem Ziel (maksad) führt, das uns mit Frohsinn (zevkli), Schönheit und aller Süßigkeit (sirin) erfüllt und zugleich auch unsere Neugier erweckt, noch bevor wir weiter auf diesem Weg geführt wurden? Und warum hat man uns nun auf einen anderen Weg geführt, um uns dort arbeiten zu lassen?"
   Doch dann erhielt ich auf einmal die Eingebung (ihtar): "Das würde den Dienst (hizmet) an den Schätzen (hazine) der Wahrheiten des Glaubens (hakaik-i imaniye), die hundertfach wichtiger und wertvoller sind als der Weg (meslek), der diese verborgenen Geheimnisse (gaybî esrari) zu entschleiern vermag, und die Befriedigung (medar) allgemeiner Bedürfnisse (umumî ihtiyaca) sind, deren in dieser Zeit jeder dringend bedarf (siddetle muhtaç), und die die Grundsteine (temel taslari) der islâmiyet sind, und ihre Bedeutung (istifade) schmälern. Das würde die Wahrheiten des Glaubens (hakaik-i imaniye), die das größte und höchste Ziel (maksad) sind, zweitrangig erscheinen lassen. Darum ist dies alles so geschehen."
   Durch die Zeichen (remz) der 110. Sure
اِذَا جَاءَ نَصْرُ اللّٰهِ
{"Wenn die Hilfe Gottes kommt..."}
wurden mir die verborgenen Geheimnisse (esrar-i gaybiye) enthüllt, dann plötzlich wieder verschlossen und der Vorhang fiel.
   Des Weiteren wurden wir aus diesem Grund (sir) auf diesem Weg nicht länger mehr beschäftigt (istihdam). So kam denn aus den Tropfsteinen (teressuhat) dieses Weges der symmetrischen Übereinstimmung (meslek-i tevafuk) lediglich eine Unterschrift (imza) unter der Wahrhaftigkeit (hakkaniyet) der Risale-i Nur, ein Schmuckstück ihrer Prägnanz (cezaletine bir zînet) und eine Art Wunderhaftigkeit (i'caz) zum Vorschein, die aus der Wohlordnung (intizam) und der Verhältnismäßigkeit (vaziyet) der Worte (huruf) des Qur'an in Erscheinung (tezahür) trat. So hat man uns denn auf unserem Weg nicht länger mehr schaffen lassen.    Wir grüßen (selâm) alle unsere Brüder und Gefährten in der Schule (ders) der Risale-i Nur, jeden Einzelnen von ihnen, beten (dua) für sie und bitten auch sie um ihre Gebete.
  * * * 
  Meine lieben getreuen, gesegneten, unschuldigen Brüder! 
   Wir haben die Geschenke (hediye) eurer Stifte erhalten, die besonders segensreich (mübarek), in unser aller Augen sehr wertvoll und in meinen eigenen Augen wie ein ewiges, paradiesisches, heiliges Geschenk (hediye-i kudsiye) 
وِلْدَانٌ مُخَلَّدُونَ
{der "ewigen (ebedî) Jünglinge" des Paradieses (Firdevs)}
die beiden, vergangenen und die noch kommenden Festtage (Bayram) wie Zucker (sekerleme) und Süßigkeiten (tatlilar) des Paradieses (Cennet) versüßt (tatlilastiran) und wie die Verhüllung und Bekleidung (hulleleri ve libaslari) der Paradiesesjungfrauen (Huri), die siebzig verschiedene Arten der Verzierungen (zînet) und Ornamente (nakislar) tragen, unser geistiges Beisammensein (manevî meclisi) geschmückt (zînetlendi) haben. Und so sollt ihr denn nun anhand eines Ereignisses (hâdise) verstehen, was mir in den letzten Tagen begegnet ist und mich bis in meine Träume verfolgt hat, wie bedeutsam dieses Geschenk angesichts des Dienstes (hizmet) an der Risale-i Nur ist. Es ist dies wie folgt:
   Drei Tage noch bevor wir euer so wertvolles geistiges Geschenk (manevî hediye) {eure Abschriften (A.d.Ü.)} erhalten hatten, also genau in der Zeit, in der euer Geschenk in Kastamonu bereits abgeschickt wurde, sah ich im Traum, dass uns von geistiger Seite (mânevi bir canib) ein königlicher Erlass (ferman-i sahane) bezüglich einer Ernennung (terfi-i makam) und Verleihung (rütbe) zukam und ihre Überbringer diese in vollkommener Ehrfurcht (kemal-i hürmet) in Händen hielten und uns überreichten. Und da sahen wir, dass dieser erhabene Erlass (ferman-i âlî) der ruhmreiche (Azîmüssan) Qur'an war. Daraufhin (hal) kam diese Auslegung (mana) in mein Herz (kalb): also werden die geistige Körperschaft (sahs-i manevî) der Risale-i Nur und wir, ihre Schüler (sakird), aus der verborgenen Welt (âlem-i gayb) wegen des Qur'an einen Erlass (ferman) empfangen, was ihre Ernennung (terfi) und Beförderung (terakki) betrifft.
   Was die jetzige Auslegung (tabir) betrifft, so bedeutet sie, dass wir den geistigen Kommentar (manevî tefsir) zum Qur'an, der diesen Erlass repräsentiert (fermani temsil), durch die Stifte der unschuldigen (masum) Kinder erhalten haben. Ein, zwei Stunden bevor die jetzige Auslegung (tabir) dieses Traums Gestalt annahm, haben ihm auch Feyzi und Emin ihre Ausdeutung (tabir) gegeben und die ist auch richtig (hak) und von Bedeutung.
   Des Weiteren verspürte (hiss) dieses lichtvolle Geschenk (hediye-i nuraniye), das unsere Empfindung von Freude und Glück (medar-i sürur ve ferah) hervorgerufen hatte, durch eine Empfindung der Vorhersehung (hiss-i kabl-el vuku) zwar meinen Geist (ruh) ganz und gar, teilte (haber) diese jedoch dem Verstand (akl) nicht mit, sodass ich schon zwei Tage vor Ankunft, {des Geschenkes (A.d.Ü.)} d.h. am Tag nach der Nacht, in der ich diesen Traum geträumt habe, so wie er später in dem Artikel (fikr) von Feyzi und Emin ausgedeutet wurde, vom Morgen bis zum Abend (sabahtan aksama) und zum Teil auch noch den nächsten Tag lang ein solches Gefühl von Freude und Glück (bir sevinç, bir sürur) verspürte, wie ich dies noch nie zuvor erfahren hatte, und dabei ständig und bei jedem Anlass meine Freude (ferah) äußerte und dreißig, vierzig Mal dabei lächelte, ja lachte (tebessüm ile güldüm).     Sowohl ich als auch Feyzi hielten dies für recht eigenartig und waren darüber sehr erstaunt (taaccüb ve hayret). 
{(Anmerkung): Wir hatten unseren Meister (üstad) noch nie so glücklich (nes'eli) erlebt. Da wir den Grund (sebeb) dafür nicht kannten, waren wir in der Tat darüber sehr erstaunt (hayret).
   Emin, Feyzi}
Da ein Mann, der ansonsten in dreißig Tagen noch kein einziges Mal gelacht hatte, nun plötzlich an einem einzigen Tag dreißig Mal lachte, waren wir darüber sehr erstaunt (hayret). Jetzt aber wurde uns klar, dass diese Freude (o sürur) und dieses Glücksgefühl (o sevinç) aus dem noch gar nicht angekommenen Geschenk (hediye) erwuchs, das die Abschriften der Stifte der unschuldigen Kinder und der Analphabeten (masumlar ve ümmiler), welche den oben erwähnten (mezkûr) geistigen Erlass (manevî ferman) repräsentieren (temsil), über die Seiten des Lebens (sahaif-i hayat) künftiger Generationen (nesl-i âtî), über die Seiten der Zukunft (sahife-i mukadderat) der islamischen Welt (âlem) und über das Buch der künftigen (istikbal) Gläubigen (ehl-i iman) ihr Licht verbreitet (nesr-i envâr) und die reinen und aufrichtigen (hâlis ve sâf) Taten und Dienste (amel ve hizmet) dieser unschuldigen Kinder in das Buch aller Taten (sahife-i a'mal) und guten Werke (hasenat) {der geistigen Körperschaft (A.d.Ü.)} eingeschrieben und dort festgehalten werden und die Nachricht (haber) verbreiten, dass sich die Zukunft (mukadderat) der Schüler (sakird) der Risale-i Nur glücklich fortsetzen (mes'udane idame) wird. Ein Tausendstel von diesem Großen Ganzen (azîm yekûn), das zu meinem Anteil (hisseme) gehört, hat mein Geist (ruh) bereits im Voraus verspürt und mich dadurch in freudige Erregung (mesrurane heyecan) versetzt.
   Es verbreitet nun Tausende Male Freude und Glück (sürur ve sevinç), wenn diese Segen bringenden Wohltaten (makbul ameller) solcher Hunderter unschuldiger (masumlar) Kinder, die man in ihrem Gebet nicht zurückweisen (reddedilmez dualar) kann, in das Buch der Wohltaten (defter) meiner kleinen und großen Mitbrüder in der Tat eingeschrieben werden und so auch in das Buch der Wohltaten (sahife-i a'mal) eines Sündigen (günahkâr) wie mir eingetragen werden. Ob ihrer so unschuldigen und tapferen (masumane ve kahramanane) Dienste in einer so finsteren Zeit (karanlik bir zaman), unter diesen schweren Umständen (agir serait), beglückwünschen wir (tebrik) nun sowohl diese unschuldigen Kinder, diese Analphabeten (masum ve ümmi) und ihre Lehrer (muallim), als auch ihre Eltern sowie auch ihr Dorf (köy), ihr Land (memleket) und Volk (millet) und natürlich auch Anatolien.
   Wenn ich dazu imstande wäre, jedem meiner gesegneten (mübarek), unschuldigen Kinder und Analphabeten (masum ve ümmi) persönlich einen Dankesbrief (tesekkürname) oder doch wenigstens eine Glückwunschkarte (tebrikname) zu schicken, würde ich sie schreiben. Darum bitte ich sie, diesen meinen Wunsch (arz) so anzunehmen (kabul), als hätte ich es tatsächlich getan. Darum werde ich nun ihre Namen in Form eines Kreises (daire) aufschreiben und ihn während meiner Gebete (daire) betrachten. Außerdem nehme ich sie in den Kreis (daire) der wahrhaftigen Schüler (has sakird) der Risale-i Nur auf und lasse sie all meiner geistigen Verdienste (manevî kazanç) teilhaftig werden (hissedar). 
   Übermittelt (teblig) ihren Eltern, Verwandten und Lehrern (akraba ve üstadlar) meinerseits Grüße (selâm). Möge Gott der Gerechte (Cenab-i Hak) sie und ihre Kinder (evlâd) in dieser und in jener Welt (dünya ve âhiret) glücklich (mes'ud) machen, âmîn.
   Wir grüßen (selâm) alle unsere Brüder, jeden Einzelnen von ihnen, beten (dua) für sie und bitten (rica) auch sie um ihre Gebete in diesen letzten zehn Nächten (leyali-i asr) im Ramadan, welche im Qur'an mit Lob und Preis (medh ü sena) erwähnt werden. Wir fügen hier auch noch die Artikel (fikr) von Emin und Feyzi über diesen Traum als Beilage (leffen) hinzu.
  * * *     Meine lieben Mitbrüder in Isparta! 
   Wie ein subtiler (latif) Traum uns über eine Sache, welche die Vorherbestimmung betrifft, zu einer Überzeugung (kanaat) im Grade einer Augenscheinlichkeit (suhud) gebracht hat, verkündet uns der zweite ebenso ernst zu nehmende Teil dieses subtilen Traumes eine geistige Frohe Botschaft (manevî bir müjde) und Mitteilung (besaret), die wir nun euch, unseren Brüdern, erklären wollen. Es ist dies wie folgt:
   Vor zwei Tagen sah unser Meister (Üstad) Folgendes im Traum: Ich, Feyzi, machte mit ihm zusammen einen Spaziergang. Unterwegs sage ich plötzlich zu dem Meister: Hier muss ich die Perlen (tesbih) des Bären sammeln. Mein Meister blickt auf und sieht so etwas wie ineinander verflochtene weiße Fäden. Auf dieses so merkwürdige Wort hin, also meine Bemerkung (vaziyet), ich hätte dem Bären die Perlen (tesbih) zugeschrieben, lachte er schallend, wachte auf und lachte noch immer, ja sogar noch bis zum Abend und in einer Weise, wie wir dies noch nie zuvor erlebt hatten, und machte mit mir noch zwanzig, dreißig Mal wegen dieses Erlebnisses in seinem Traum (hâdise-i nevmiye) seine Scherze (mülatafe). Und wenn er auch mit einigen Dingen, die damit gar nicht in Beziehung (münasebet) standen, versuchte, ihn auszulegen, passte seine Auslegung (tabire) in keiner Hinsicht. Dann, am zweiten Tag seiner alltäglichen Gepflogenheit (âdet-i müstemir) zufolge nach seiner eigenen Erfahrung (tecrübe) zum Teil noch am selben Tag dieses richtigen Traumes (rü'ya-yi sadika), zum Teil erst am folgenden Tag zur selben Stunde kam ein Freund (dost), der so aussah wie ich und dem Meister im Traum in meiner Gestalt erschien, zu dem Meister (Üstad) und sagte zu ihm: "Was hältst du davon, das Fett eines Bären von denen, die es sammeln, zu besorgen und auf die Empfehlung (tavsiye) eines Mannes, der ein Muezzin ist und einen Tesbih machen kann, einem bedeutenden Mann zu geben, damit er wegen seiner Krankheit (hastalik) jeden Morgen etwas davon isst?" Darauf lachte unser Meister (Üstad) genauso wie er zuvor im Traum gelacht hatte. Und auf einmal fiel ihm sein Traum wieder ein (hatir), er fand diese eigenartige, ja wortwörtliche Auslegung (tabir) in vollkommenem Staunen (kemal-i taaccüb) und in Verwunderung (hayret) und sagte ihm: "Er soll davon niemals Gebrauch machen."
   Entsprechend der Sechsten Anmerkung des ersten Kapitels (Risale) des Achtundzwanzigsten Briefes, der von den Träumen handelt, gelten Wahrträume (rü'ya-yi sadika) als ein sicherer Beweis (hüccet-i katia) dafür, dass die göttliche Vorsehung (kader-i ilahî) alles umfasst (ihata). Genauso wie es unser Meister (Üstad) anhand Tausender Erfahrungen (tecrübe) erkannte, bewies auch dieser Vorfall (vakia) für uns im Grade der Augenscheinlichkeit (suhud) zweifelsohne (kat'î isbat), dass die Ereignisse (hâdisat) vorherbestimmt (mukadder), bekannt (malûm) und klar (muayyen) sind, noch ehe sie zustande (vücud) kommen. Er wurde so für uns ein überaus subtiles (gayet latif) und sicheres Beispiel (kat'î bir nümune) für diesen Artikel des Glaubens (rükn-ü imanîye), dass nämlich die Ereignisse nach Maß (mizan) der göttlichen Vorsehung zustande kommen.
   Des Weiteren sieht der Meister (Üstad) in der zweiten Phase desselben Traumes, dass zu der Gemeinschaft (heyet) der Risale-i Nur ein Erlass (ferman) kommt. Überraschend kam er dann auch und es stellte sich heraus, dass dieser heilige (kudsî) Erlass der Qur'an war. Die Auslegung (tabir) dessen haben wir gesehen, als sich an demselben Tag in derselben Stunde dieser Erfahrung (tecrübe) der gewaltig Große Auszug (Hizb-ül Ekber) aus dem Qur'an völlig unerwartet im Haus der bekannten Âsiye Hanim ein Exemplar dieses Großen Auszugs mit rundum verzierten Seitenrändern in einem hundertjährigen, wunderschönen Schuber (kab) befand. Auf diesem Schuber prangte das mit Goldfarbe (sirma) aufgeprägte königliche Siegel (turra-i sahane) wie auf wichtigen Erlassen der Könige (padisahlarin mühim fermanlar). Unser Meister (Üstad) sagte: "Ein Erlass (ferman) ist gekommen, und es war der Qur'an. Jetzt aber kam dieser Große Auszug (Hizb-ül Ekber) aus dem Qur'an. Da auf ihm das Siegel des Erlasses (ferman turrasi) aufgeprägt ist, erwarten wir von der Barmherzigkeit Gottes (rahmet-i ilahiye), dass er für die Gemeinschaft (heyet) der Risale-i Nur zu einem Erlass des Herrn (Ferman-i Rabbanî) werden wird, der die Frohe Botschaft (besaret) verkündet und ein Mittel des Segens und des geistigen Fortschritts (medar-i feyz ü terakki) ist. Dieser Auslegung (tabir) folgend machte uns am zweiten Tag euer so wertvolles Geschenk (hediye) seine wahrhaftige Auslegung (hakikî tabir) sonnenklar bekannt (meydan). 
   Unter den Schülern und beständigen Dienern der Risale-i Nur
   Emin und Feyzi, der wie ein kleiner Hüsrev ist.
  * * *     Meine lieben getreuen Mitbrüder! 
   Aus ganzem Herzen und tiefster Seele (ruh-u canim) beglückwünsche (zrbrik) ich euch zum kommenden Festtag (Bayram). Diese so wertvollen Abhandlungen (kiymetdar risaleler), welche die gesegneten, unschuldigen (mübarek masum) Kinder und ehrenwerten, analphabetischen Alten (muhterem ümmi ihtiyarlar) und ihre Lehrer (üstadlar) uns neulich gesandt haben, um dieses Fest (Bayram) so überaus segensreich (mübarek) werden zu lassen, ließen wir in fünf Bänden (cild) aufs Beste zusammenfassen und haben sie so gebunden und geordnet (tanzim). 
   Möge Gott es so wollen (insâallah), dass sie von ihnen viel genutzt und oft gebraucht (istifade) werden. Wir haben so das Gefühl (hisse), dass die Abhandlungen (risale), welche diese segensreichen, unschuldigen Kinder und ehrenwerten Analphabeten (mübarek masumlar ve muhterem ümmiler) in ihrer Unschuld und Aufrichtigkeit abgeschrieben (masumane ve hâlisane) haben, mit ihren Schriften zu der Wundertat (keramet) der Risale-i Nur noch eine Wundertat (keramet) hinzugefügt (ilâve) haben und sie nun noch wirksamer (tesirli) sind als die Kalligrafien anderer.
   Als Feyzi die viele Beispiele der Übereinstimmung (tevafuk) vorweisende Sammlung der Kinder, die er sorgfältig einbinden ließ, zu mir brachte, hatte ich gerade fürchterliche Kreuzschmerzen (kuluncum). Da rief ich: "Mein Bruder, komm schnell (aman)! Drück einmal hier zusammen! Mein Kreuz tut mir so weh!" Gleich danach haben wir unsere Sammlung aufgeschlagen und betrachtet. Und das war für mich plötzlich dermaßen heilsam (sifa), dass wir darüber meine Kreuzschmerzen völlig vergessen haben. Erst danach haben wir uns wieder daran erinnert und waren darüber ganz erstaunt (tahattur). Außerdem wollen wir die Namen derer, welche diese Abhandlung (risale) abgeschrieben haben und ihr Alter auf den ersten Seiten dieser fünf Bände als ein Lehrbeispiel (medar-i ibret) eintragen, um damit bewirken zu können, dass für sie gebetet (dua) wird. Ihr sollt meinerseits sie und besonders ihre Lehrer (üstadlar) und ihre Eltern, jeden Einzelnen von ihnen, sowohl zu ihrem Dienst (hizmet) als auch zu ihrem Fest (Bayram) beglückwünschen (tebrik). 
   Da sie des Weiteren, was Isparta betrifft, meine große Hoffnung (ümid) tatkräftig bestätigt (isbat) haben, haben sie mir damit auch einen großen Trost (teselli) erwiesen. Ihr sollt ihnen, der Gemeinschaft (heyetine) der Gesegneten (mübarekler), der Schule des Lichtes (Medrese-i Nuriye) und den Inhabern der Fabriken "Licht und Rose" (Nur ve Gül) meine Dankbarkeit (minnetdarlik) bis zum Ende meines Lebens mitteilen (teblig).     Gleich wie wir, dem tiefen Sinn (sirr) des Lobpreises (tesbihat) nach dem Gebet (namaz) entsprechend, durch unseren Lobpreis (tesbih), das Gedenken Gottes (dhikr) und das Bekenntnis unseres Glaubens (tehlil) nach dem Gebet (namaz) selbst in den gewaltigen mohammedanischen Kreis (hatme-i muazzama-i Muhammediyye) eintreten und in dieser Absicht (niyet) selbst in unserem Geiste (tasauvvur) im Kreise dieser großen und weiten, weltumspannenden, lobpreisenden mohammedanischen Gemeinde Gottes gedenken (dhikr) und Ihn lobpreisen (tesbih), was eine Quelle aller Segnungen (füyuzat) ist, dürfen wir uns auch, wenn wir am Unterricht (ders) in diesem weiten Kreis der Gemeinde der Risale-i Nur an den Tausenden Worten der Gebete (dua) und guten Werke der Unschuldigen (Kinder) und der gesegneten Alten teilhaben, die in der Kette der Lichter (envar) ihren Unterricht (ders) erhalten, in ihr arbeiten und dazu "Amin" sagen, wenn mit ihnen zusammen und obgleich in ihrer Abwesenheit, dennoch nicht von ihnen getrennt in Raum und Zeit, in unseren Träumen, entsprechend unserer Absicht (niyet) und in unserer meditativen Schau (tasauvvur) Schulter an Schulter und Knie neben Knie beieinander sitzen, über alle Maßen für glücklich erachten. Besonders nun am Ende meines Lebens solch kostbare geistige Kinder und Hunderte Abdurrahmans zu finden, ist für mich schon in dieser Welt (dunya) wie ein Leben im Paradies (cennet). Da ich im vergangenen ehrwürdigen (serif) Monat Ramadan krank gewesen bin und ich so mit augenscheinlicher und wahrhaftiger Gewissheit (aynelyaqin ve haqqalyaqin) erleben durfte, was für eine großartige Erfahrung es für mich war, wie ein jeder meiner Brüder eine Stunde für mich gearbeitet hat, wurde mir durch ihre Gebete (dua) und die Arbeiten, welche diese unschuldigen (Kinder) und gesegneten Alten (für mich verrichtet haben), Gebete (dua), welche niemals zurückgewiesen werden, auch die Gebete (dua), die sie in meinem Namen für ihre Lehrer (ustadh) verrichtet haben (die sie das Schreiben gelehrt haben), bereits in dieser Welt (dunya) mein Dienst an der Risale-i Nur als ein bleibendes (baqi) jenseitiges (uhrevi) Ergebnis gezeigt.
اَلْحَمْدُ لِلّٰهِ هذَا مِنْ فَضْلِ رَبِّى
{"Lob und Preis sei Gott, dies ist von der Gnade meines Herrn."}
  * * * 
   (Dies ist von großer Bedeutung) 
   Meine lieben getreuen Brüder! 
   In Bezug darauf, dass dieser Tage ein überaus getreuer (sadik) und ansonsten recht umsichtiger Bruder wegen seiner Unvorsichtigkeit (ihtiyatsiz) eine kleine Ohrfeige bekommen hat, und obwohl ich mich zudem in den letzten vier Monaten, wie auch Tausende anderer Männer, von den Ereignissen in der Welt (ahval-i âlem) bedroht fühle, habe ich dennoch über die Politik und von dem Weltkrieg (siyaset ve harb) überhaupt keine Nachricht (haber) bekommen, auch gar nicht bekommen wollen und mich dabei in einem Zustand befunden, in dem ich gar kein Interesse (merak) mehr zeigte, waren meine engsten Brüder, wie Feyzi und Emin darüber erstaunt (hayret) und fragten (istifsar) mich danach. Aus diesem Grund war es nötig, eine Tatsache (hakikat), über die ich doch schon so oft gesprochen (beyan) hatte, nochmals ein wenig zu erläutern (bahsetmek). Es ist dies wie folgt:    Obwohl die (Erkenntnis) der Wahrheiten des Glaubens in dieser Zeit vor allen anderen Dingen der allererste Zweck ist und die übrigen Dinge auf dem zweiten, dritten und vierten Platz zurückbleiben und mit der Risale-i Nur (der Wahrheit) zu dienen unsere allererste Aufgabe, Angelpunkt unseres Interesses und oberstes Ziel sein müsste, bestimmt der heutige Zustand der Welt das irdische Leben (hayat-i dünyevi), besonders das gesellschaftliche Leben und ganz besonders das politische Leben, wobei die Stellungnahme für oder gegen die eine oder andere der kriegführenden Parteien auf die Nerven geht und sie reizt bis tief ins Innere der Herzen, wobei selbst die diamantengleichen Glaubenswahrheiten in einem Grade durch vergängliche Wünsche ersetzt werden, die nur noch einen Schaden mit sich bringen, der bereits dieses ganze unglückselige Zeitalter bestimmt hat und immer noch weiterbestimmt, (die Menschen) dermaßen indoktriniert hat und immer noch weiter indoktriniert, sodass ein Teil oberflächlicher Leute, ja sogar ein Teil der Sufis (Veli), die sich den Verlockungen der Welt gegenüber als schwach erwiesen haben und die sich außerhalb des Kreises der Risale-i Nur befinden, wegen ihrer Verbindungen (rabita) mit dem politischen wie gesellschaftlichen Leben, den Einfluss der Glaubenswahrheiten auf einem zweiten oder dritten Platz zurückgelassen haben und, indem sie, der Wirkung jener Strömungen folgend, die ihnen gleichgesinnten Heuchler lieben und die Leute der Wahrheit, die ihnen widersprechen, ja selbst die Leute der Heiligkeit (ehli velayet) kritisieren und sie hassen, sogar ihre eigenen religiösen Empfindungen von diesen Strömungen abhängig machen.
   So ist denn wegen der besonderen Gefahren dieses Jahrhunderts durch den Dienst an der Risale-i Nur und die Beschäftigung mit ihr die heutige Politik mit ihren verschiedenen Strömungen dermaßen aus meinem Blickfeld entschwunden, dass ich mich darüber vier Monate lang nicht mehr für den Weltkrieg interessiert und auch nicht mehr danach gefragt habe.
   Außerdem sollte es nicht so sein, dass die wahren Schüler der Risale-i Nur bei ihrer Aufgabe an den Glaubenswahrheiten, welche doch in ihrer Unwandelbarkeit den Edelsteinen gleichen, sich um das Schachspiel der Diktatoren kümmern, ihre geheiligten Aufgaben aber vernachlässigen und sich dabei in ihrer geistigen Haltung selbst besudeln. Gott, der Gerechte, hat uns das Licht und eine leuchtende Aufgabe, ihnen aber das Dunkel und ihre dunklen Spiele gegeben. Da sie uns dabei die kalte Schulter zeigen, uns nicht helfen wollen, auch die heiligen Lichter aus unseren Händen nicht annehmen wollen, ist es ein Fehler, uns herabzuwürdigen, ihnen bei ihren dunklen Spielen zum Schaden unserer Pflichterfüllung auch noch zuzuschauen. Für uns und unsere Belange sind die geistigen Genüsse und die Lichter (envar) des Glaubens in unserem Kreis Genüge und Erfüllung.
   Ich grüße (selâm) alle Brüder, jeden Einzelnen von ihnen, und beglückwünsche sie zu den kommenden Festtagen (bayramlar tebrik). 
اَلْبَاقِى هُوَ الْبَاقِى
{"Der Beständige ist der bleibt und besteht."}
  Said Nursî 
  * * *  بِاسْمِهِ سُبْحَانَهُ وَاِنْ مِنْ شَيْءٍ اِلاَّ يُسَبِّحُ بِحَمْدِهِ
اَلسَّلاَمُ عَلَيْكُمْ وَ رَحْمَةُ اللّٰهِ وَ بَرَكَاتُهُ بِعَدَدِ قَطَرَاتِ الثَّلْجِ
{"Im Namen dessen, der gepriesen sei! Es gibt fürwahr kein Ding, das Ihn nicht dankend lobpreist!" (Sure 17, 44) "Friede sei mit euch, Gottes Erbarmen und Sein Segen nach der Anzahl der Schneeflocken."}
   Meine lieben, getreuen Mitbrüder! 
   Wir beglückwünschen (tebrik) euch nochmals mit all unseren Brüdern in dieser Umgebung (havali) zu den kommenden Festtagen (bayramlar). Es stünde euch ja eigentlich zu (hakkini), euch nun für eure fünf, sechs Briefe ebenso mit fünf, sechs Briefen zu antworten. Ihr sollt mich aber wegen meines Analphabetentums (ümmilik) entschuldigen. So begnüge (iktifa) ich mich denn mit diesem einen kurzen Brief.
   Erstens: Wegen des Bedauerns (teessüf) Hüsrevs, dass er diesmal nicht wieder mit einem Brief einen Beitrag (hizmet) für die Risale-i Nur leisten konnte, {Er musste während seines Wehrdienstes seinen Dienst an der Risale-i Nur unterbrechen. (A.d.Ü.)} sollt ihr ihm schreiben, dass Hüsrevs faszinierende Schriften (cazibedar yazilar) und seine Kopien (nüshalar) an seiner Stelle noch immer auf eine hervorragende Weise ihren Beitrag leisten.
   Auch die Briefe Hulusis, welche in die als "Siebenundzwanzigster Brief" (Yirmiyedinci Mektub) bezeichnete Sammlung aufgenommen wurden, arbeiten nun gleichfalls an seiner Stelle und versehen dort zum Teil seine Aufgabe (vazife). Und für seine inzwischen verstorbene Mutter (merhum vâlide) wird jetzt namentlich gebetet (dua). 
   Das folgende Gebet (dua), das Hasan Âtif aus Aydin dem Brief von Hâfiz Ali als Anmerkung (hasiye) beigefügt hat, kann seinesgleichen nicht finden: "Oh Herr (ya Rabb)! Lass Said lachen (güldür), damit sich in seinem Lachen (gülmesi) Rosen (güller) öffnen." Dieser derart merkwürdige Abschnitt (fikr) ist eine eigenartige Wundertat seiner Treue (sadakat) zur Risale-i Nur und seiner Wahrhaftigkeit (ihlas), sodass es mit der Zeit des Schreibens darüber, dass dieser armselige (bîçare) Said, der in dreißig Tagen noch kein einziges Mal lachte, nun an einem Tag dreißig Mal lachte, was mit der Absendung dieses Briefes an euch ganz genau übereinstimmt (tevafuk). 
   Den Brief von Marangoz Ahmed, in dem er davon berichtet, dass die segensreichen Schüler (mübarek sakird) der Risale-i Nur auf wunderbare Weise (kerametkârane) die Briefe, die in einer Nacht dort ankamen, abschreiben, um sie dann an den Ort ihrer Bestimmung zu senden, was mich tatsächlich vor Freude weinen ließ und viele meiner Sorgen (merak) hinwegwischte (izale) und was mich so außerordentlich in Freude (mesrur) und Dank (mütesekkir) versetzt hat, haben wir gleichsam wie ein Buch (kitab) im Werte von zehn Briefen (mektub) in Empfang genommen (kabul). Anstelle unseres verstorbenen (merhum) Bruders Marangoz Mustafa Çavus, der uns so kostbar (kiymetdar) und so tapfer (fedakâr) war und mir acht Jahre lang treu (vefakâr) gedient (hizmet) hatte, hat uns Gott, der Gerechte (Cenab-i Hakk), in Seiner Barmherzigkeit (rahmet) den heldenhaften (kahraman) Marangoz Ahmed gesandt.
   Da die Briefe von Hâfiz Ali, dem Besitzer (sahib) der Licht-(Nur)-Fabrik, den Grad seiner sehr subtilen (ince) und so erhabenen Gefühle (hissiyat) und seiner wunderhaften Wahrhaftigkeit (kerametkârane ihlasini) zum Ausdruck bringen, ist es auch erforderlich, ihnen mit einer recht langen Antwort (mukabele) zu entgegnen. Doch wollen wir hier jetzt nur so viel sagen: Da er uns in unser aller Namen bereits zu dem kommenden Fest (Bayram) beglückwünscht (tebrik), ernennen wir ihn hiermit zu unserem Stellvertreter (tevkil), damit er nun auch unsererseits gleichfalls jeden einzelnen Bruder beglückwünschen (tebrik) möge.    Die Abschriften der Gemeinschaft der Gesegneten (mübarekler), unter ihnen auch Tahiri, besonders aber die, welche Tahiri mit seinem wertvollen Stift so süß (tatli) wie die Speise des Paradieses (Cennet taamlari) und so schön wie die Kleidung der Paradiesesjungfrauen (huri) angefertigt hat, spornen (sevk) jeden hier an, sie in Freude (lezzet) zu lesen (mütalaa). Die Worte (Sözler), von denen Hâfiz Alis Brief handelt und die Tahiri uns noch zusenden will, haben wir noch nicht erhalten. Die Exemplare (nüsha), die seine beiden unschuldigen, segensreichen (masume iki mübarek) Töchter abgeschrieben haben, sind hier in der Welt (âlem) der Frauen und Mädchen im Umlauf. Jeder, der sie sieht, ist spontan von der Risale-i Nur begeistert. Für diese Vielzahl der Geschenke (hediye) des sehr fleißigen und tapferen (çaliskan ve fedakâr) Tahiri sind wir ihm zu großem Dank (çok borç) verpflichtet.
   Ich wollte noch fragen, wie es dem segensreichen (mübarek) Abdullah geht, der ein Briefträger (postaci) der Risale-i Nur ist. Mit dem Brief von Hâfiz Ali bekam ich jetzt die Antwort, auch ohne eigens danach zu fragen. Möge Gott (Allah) mit ihnen beiden zufrieden sein (razi olsun). Am Schluss seines Briefes passt der Artikel mit seiner Bemerkung (beyanindaki fikrasi) über die unschuldigen Geschenke (masumane hediye) der unschuldigen Kinder (masumlar) und der segensreichen analphabetischen Alten (mübarek ümmi ihtiyarlar), welche in Vergangenheit und Zukunft (mazi ve müstakbel) selbst noch die Geister des Himmels (semavat ehlini) in Freude (mesrur) versetzen, besonders schön.
   Der unvergleichliche Beobachter (nâzir-i bînazir) des "Lichthafens" (Nur iskelesi), Sabri, schreibt in einem persönlichen Brief mit scharfsinnigem Blick (Basiret-basîr), dass eine segensreiche (mübarek) Schwester das Gebetbuch "Cevsen-ül Kebir" auswendig gelernt hat; dadurch beweist diese Schwester ihre Würde, mit der sie sich nun schon seit langem unter den Schülern (talebe) der Risale-i Nur befindet und deren Name nun zusammen mit dem Namen von Âsiye Hanim in meinem Gebet (dua) erwähnt (zikr) wird, die die Robe von Hazret-i Mevlâna Hâlid so gut aufbewahrt und uns dann eines Tages gebracht hat. Einen Text (fikra), der so überraschend über ihre Zunge ging, werden wir euch noch zusenden.
   Falls der Prediger (Hatib) in Kozca sich voll und ganz mit der Risale-i Nur befasst, soll Sabri ihn auch an meiner statt von mir grüßen (selâm). 
   Die Abschriften (risale) der unschuldigen Kinder (masum), der Analphabeten (ümmi) und ihrer Lehrer (üstad), die wir erhalten haben, haben wir bestens geordnet (tasnif) und in sieben Bänden (cild) zusammengefasst. Der erste Band besteht aus schönen Abschriften (nüsha) der unschuldigen Kinder (masum), die auf die symmetrische Übereinstimmung (tevafuk) hinweisen. Der zweite Band besteht sodann aus den schönen Abschriften der Alten (ihtiyarlar) und dem ebenso schön geschriebenen Exemplar "Wunder Ahmeds" (Mu'cizat-i Ahmediye) des tapferen (kahraman) Sükrü. Zu Beginn der dritten Seite jedes dieser sieben Bände wurde der folgende Text (fikra) als Vorwort (medar-i ibret) eingefügt. Grüße (selâm) an alle.
   "Die schönen Abschriften (sirin nüsha) von fünfzig, sechzig kleinen, unschuldigen Schülern (sakird) der Risale-i Nur und vierzig, fünfzig Schülern (talebesinin), Analphabeten (ümmi), segensreichen Alten (mübarek ihtiyarlari) und ihren wertvollen Lehrern (üstad), die auf eine symmetrische Übereinstimmung (tevafuk) hinweisen, haben sie uns gesandt. Wir haben diese Abschriften (parça) in sieben Bänden (cild) zusammengefasst.    Diese sind ein Teil der Abhandlungen (risaleler), welche die gesegneten analphabetischen Alten (mübarek ümmi ihtiyarlari) vierzig Jahre später um der Risale-i Nur willen allen Arbeiten vorgezogen (tercih) und abzuschreiben begonnen haben, in denen die unschuldigen Kinder (masum) der Risale-i Nur unterrichtet (ders) wurden und sie abgeschrieben haben. Diese Arbeit, die sie in heutiger Zeit so ernsthaft verrichten (ciddî çalisma), zeigt, dass die Risale-i Nur eine solche geistige Freude (manevî zevk) und ein so bezauberndes Licht (cazibedar bir nur) ausstrahlt, dass ihr Genuss (lezzet) eine Freude (sürur) und eine Begeisterung (sevk) ist, die jede Art Spiele und Fördermittel (eglence ve tesviklere), die man in den Schulen (mekteb) entwickelt (icad) hat, um die Kinder zu begeistern (sevkle sevketmek) und sie zum Lernen zu bringen, übertrifft, welche die Risale-i Nur in der Art vermittelt, dass die Kinder und die analphabetischen Alten (ümmi ihtiyarlar) auf diese Weise reagieren.
   Des Weiteren zeigt dieser Sachverhalt (hal), dass die Risale-i Nur Wurzeln (kök) schlagen wird. Und mit Gottes Hilfe (insâallah) wird nichts sie jemals wieder entwurzeln können; sie wird auch unter den künftigen Generationen (ensal-i âtiye) weiterbestehen und sich fortsetzen. Genauso wie diese unschuldigen (masum) kleinen Schüler (sakird) auch die analphabetischen Alten (ümmi ihtiyarlar), die in den bezaubernden Kreis (cazibedar dairesi) der Risale-i Nur eingetreten sind, zum Teil auch die Hirten (çoban), die Nomaden (yörük) und ihre Oberhäupter (efe) in dieser Zeit und unter diesen eigenartigen Umständen (acib serait) es allen anderen Dingen vorzogen (tercih), an der Risale-i Nur zu arbeiten, zeigt, dass in dieser Zeit das Bedürfnis (ihtiyaç) nach der Risale-i Nur größer ist als das nach Brot, sodass die Bauern (çiftçi), die Hirten (çoban), die Nomaden (yörük) und ihre Oberhäupter (efe) {(Anmerkung): Es ist ein Hinweis (isaret) auf die Einsatzfreudigkeit von insbesondere Sükrü Efe unter den Tapferen (kahraman) der Risale-i Nur und besonders dem Kommandanten auf dem Berg, von Veli, dem Hirten (Çoban), und Süleyman, dem Helden (Bahadir) der Nomadenstämme (yörük asiretleri), und anderen.} die Wahrheiten (hakaik) der Risale-i Nur als eine größere Lebensnotwendigkeit (hacat-i zaruriye) betrachteten als die Notwendigkeit zu überleben (hacat-i zaruriye)." 
  * * * 
   Meine lieben getreuen Mtbrüder! 
   In dieser Gegend (taraf) ist jetzt die Straße gesperrt und es kommt auch keine Post mehr. Ich wartete noch auf einen Brief oder eine Abhandlung (risale) von euch. Jetzt habe ich jedoch eine Eingebung in meiner Seele (ruh) empfangen (ihtar) und demzufolge warte ich nicht mehr länger, sondern werde euch drei Abschnitte übersenden, die hier eine recht positive Wirkung (hüsn-ü tesir) gezeigt haben. Die Abschriften (nüsha) der unschuldigen Kinder (masum), der analphabetischen, segensreichen Alten (ümmi mübarek ihtiyar) und des heldenhaften (kahraman) Tahiri erzielen stets in einer beständigen, glänzenden Weise ihre Erfolge (fütuhat). Ich musste mich lediglich bei der Korrektur (tashih) einiger kleiner Abschnitte ein wenig besser konzentrieren. Diese Anstrengung war mir jedoch keineswegs unangenehm (tatli). Sie wurde mir vielmehr zum Segen (rahmet) und hat mich an die Schar dieser Unschuldigen und Segensreichen (masum ve mübarek) angeschlossen. Denn da ihre Schrift so ähnlich aussieht wie meine eigene, habe ich sie so betrachtet, als hätte ich selbst diese Abschriften (parçalar) geschrieben. Hätte ich sie selbst geschrieben (tam sahib), würden sie auch genauso aussehen wie diese.
  * * *    (Eine Wahrheit (hakikat), die als Anrede (hitab) an die Mitbrüder in Kastamonu geschrieben wurde. Ich sende sie euch in der Meinung, dass sie vielleicht auch für euch von Nutzen (faide) sein könne.) 
   Die Risale-i Nur verlangt von ihren treuen und standhaften Schülern als Preis für die so großen Verdienste und Erfolge und alle ihre so wertvollen Ergebnisse, zu welchen ihre Schüler gelangt sind, eine unverfälschte Treue (sadakat) und ausdauernde, unerschütterliche Beharrlichkeit. Zwanzigtausend erfahrene Menschen bezeugen (sehadet), dass sie sich mit Hilfe der Risale-i Nur einen kraftvollen und wahrhaftigen Glauben (îman-i tahkikî), den man sich (normalerweise) in einer Medresse in fünfzehn Jahren erwirbt, in der Tat bereits in fünfzehn Wochen, ja manche in nur fünfzehn Tagen, erworben haben.
   Auch die gemeinsam im Sinne eines jenseitigen Lebens verrichteten Tätigkeiten ("istirak-i a'mâl-i uhreviyye") veranlassen jeden Schüler durch all die vielen (bei Gott) angenommenen Gebete (dua), die sie jeden Tag (alle gemeinsam) mit Tausenden aufrichtiger Zungen verrichten und durch all die guten Werke (a'mâl-i sâliha) Tausender rechtschaffener Leute (ehl-i salâhat) ebenso viele (Tausende) Verdienste (für sich) zu erwerben, wodurch es sich also zeigt, dass jeder wahrhaft getreue (hakiki sâdik) und standhafte Schüler mit seinen Werken (von einem) zu Tausenden Männern wird, was ein überaus sicherer Beweis dafür ist, dass diese aufrichtigen Schüler als ein Wunder aus dem Verborgenen (keramet-i gaybiye), aufgrund dreier wunderbarer (keramet), hochgeschätzter Voraussagen von Imam Ali sowie die frohen Botschaften von Ghaus-i Adham, durch welche (diese Schüler für ihren Dienst) gelobt und (dazu weiter) angespornt werden, sowie aufgrund von Hinweisen von besonderer Überzeugungskraft, (die wir) im Qur'an, der in seiner Verkündigung ein Wunder ist (Kur'an-i Mu'cizül-Beyan), finden, zu den Leuten der Glückseligkeit und des Paradieses gehören werden. Sicher verlangt ein solcher Gewinn (des Paradieses) einen entsprechenden Preis.
   Da dies aber nun einmal die Wahrheit ist, sollten alle Wissenschaftler (ehl-i ilim), die Mystiker (ehl-i tarikat) und die Sufis (sofi mesreb), die dem Kreis um die Risale-i Nur nahe stehen, sich dieser Strömung anschließen, sie mit dem Kapital, das sie aus ihrem Wissen (ilim) und ihrer mystischen Erfahrung (tarikat) schöpfen, stärken und stützen, sich auch darum bemühen, diesen Kreis noch zu erweitern und ihre Schüler dazu anspornen, ihr Ego (enaniyet), einem Eisstückchen vergleichbar, in diesen Kreis wie in einen See, gefüllt mit dem Wasser des Lebens (âb-i hayat), hineinzuwerfen, damit es in ihm und mit ihm verschmelze, um so selbst einen ganzen See für sich zu gewinnen. Wer hingegen einen anderen Weg einschlägt, schädigt dadurch nicht nur sich selbst, sondern beschädigt zugleich auch, ohne es zu wissen, die gerade (müstakim), solide gebaute (metin) qur'anische Straße, ja, er unterstützt damit sogar noch den Unglauben, wenn auch indirekt und wiederum ohne es zu wissen.
   Seht euch vor, ja, hütet euch vor den weltlichen (dunya) Strömungen, besonders aber vor den politischen Strömungen und ganz besonders vor den auf das Ausland gerichteten Strömungen, damit sie euch nicht in eine Spaltung hineinreißen! Diese irregeleiteten Gruppen, die sich gegen euch vereinigt haben, dürfen (keine Gelegenheit dazu bekommen), euch ins Verderben zu stürzen.
اَلْحُبُّ فِى اللّٰهِ وَ الْبُغْضُ فِى اللّٰهِ
{"Liebe um Gottes willen, Zorn um Gottes willen!"}
   Anstelle dieser edlen (rahman) Prinzipien dürfen nicht die teuflischen Grundsätze
اَلْحُبُّ فِى السِّيَاسَةِ وَ الْبُغْضُ لِلسِّيَاسَةِ
{"Liebe um der Politik (Staatsräson) willen, Zorn um der Politik (Staatsräson) willen"}
dominieren.
   Einem engelgleichen Bruder in der Wahrheit (hakikat) gegenüber darf man keine Feindschaft und einem Parteigenossen gegenüber, der doch nur ein finsterer Geselle (hannas, Sure 114) ist, keine Liebe (muhabbet) und aufgrund seiner politischen Zugehörigkeit kein Einverständnis mit seinem Despotismus zeigen und sich nicht innerlich an seinen Verbrechen mitschuldig machen.    Die heutige Politik verdirbt in der Tat die Herzen (qalb) und überlässt die so verstörten Seelen (ruh) ihrer Qual. Ein Mensch, der den Frieden seines Herzens (Selâmet-i kalb) und die Ruhe seines Geistes (istirahat-i ruh) sucht, sollte die Politik meiden. Es hat heute auf dieser Erde in der Tat ein jeder seinen Anteil am (allgemeinen Unglück), das ihn in seinem Herzen (qalb), seiner Seele (ruh), seinem Geist (aql) oder seinem Körper ergreift, zieht sich so seine Strafe zu und stürzt ins Elend. Da nun insbesondere die Leute des Irrtums und der Gottvergessenheit (ehl-i dalâlet ve ehl-i ghaflet) von Gottes umfassendem Erbarmen (merhamet-i umumiye-i ilâhiyye) und der vollkommenen Weisheit des Hochgelobten (hikmet-i tamme-i Sübhaniye) nichts erfahren haben, jedoch aufgrund eines allgemein-humanitären Mitempfindens mit dem ganzen Menschengeschlecht verbunden sind, ziehen sie sich zusätzlich zu ihren eigenen Schmerzen auch noch das augenblickliche Elend der ganzen Menschheit und all ihre entsetzlichen Leiden zu, empfinden selbst all ihren Jammer und ihre Qual. Denn da sie auf eine völlig unnötige und nutzlose Weise ihre tatsächlichen Pflichten (vazife-i hakikiye) und absolut (elsem) notwendigen Aufgaben vernachlässigt haben, lauschen sie nun auf die Bedrohungen aus dem Ausland, die politischen Unruhen, die weltweiten Ereignisse und kümmern sich darum und berauschen sich daran. So werden sie in ihrem Geiste (ruh) zu Wirrköpfen und in ihrem Verstande (aql) zu Schwätzern.
اَلرَّاضِى بِالضَّرَرِ لاَ يُنْظَرُ لَهُ
{"Wer mit dem Schaden zufrieden ist, empfängt kein Erbarmen (merhamet)."}
   Diesem Grundsatz entsprechend haben sie selbst ihr Recht auf Mitleid (sefkat) und die Würde derer, über die man sich erbarmt (merhamet liyakati), verwirkt. Man braucht sie also nicht zu bedauern und zu bemitleiden (sefkat). Und sie rufen völlig unnützerweise das Unglück (bela') auf sich herab.
   Ich schätze, dass diejenigen, die auf dem ganzen Erdenrund in allem Sturm und Brand noch den Frieden des Herzens (selâmet-i kalb) bewahren und die Ruhe des Geistes (istirahat-i ruh) retten können, einzig diejenigen sind, die den wahren Glauben (hakiki ehl-i îman) und Vertrauen in Gott (ehl-i tevekkül) besitzen und darum zufrieden sind. Darum werden auch die meisten unter denen, die sich (jetzt noch) retten können, diejenigen sein, die nun wahrhaft aufrichtig (sadakat) in den Kreis der Risale-i Nur eintreten.
   Denn da sie im Lichte (Nur) und in der Sichtweise des Unterrichts (ders) im wahren Glauben (îman-i tahkikî), den sie aus der Risale-i Nur empfangen haben, in allen Dingen stets die Spur und das Antlitz der göttlichen Barmherzigkeit (rahmet-i ilâhiyye) erblicken, in allen Dingen Seine vollkommene Weisheit (kemal-i hikmet) und die vollkommene Ausgewogenheit Seiner Gerechtigkeit (cemal-i adalet) bezeugen, in vollkommener Hingabe (kemal-i teslimiyet) und Zufriedenheit auch mit allem Unglück, das zum Handeln der Herrschaft Gottes (Rububiyet-i ilâhiyye) hinzugehört und das sie in Ergebenheit (teslimiyet) und Gelassenheit zufrieden auf sich nehmen, keineswegs versuchen, in ihrem Mitgefühl (sefkat) selbst noch über die göttliche Barmherzigkeit (merhamet-i ilâhiyye) hinauszugehen, erleiden sie auch niemals Pein und Qual. Wer also nun aufgrund dieser Tatsache (hakikat) Glück und Wohlergehen nicht nur im jenseitigen Leben (hayat-i uhreviye), sondern auch schon im diesseitigen Leben (dünyadaki hayati) ersehnt, kann und wird all dies - bestätigt durch unendlich viele Erfahrungen - in der Risale-i Nur durch den Glauben (iman) und den Unterricht (ders) aus dem Qur'an erfahren.
  * * *  
Briefe aus Kastamonu - 104

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Zwei Anmerkungen (ihtar) zu den zwei Erfahrungen (hatira) in den letzten Tagen. 
   Erstens: Ich hatte darüber nachgedacht, dass die alten Frauen (ihtiyare hanim), die sich in dieser Stadt (sehir) der Risale-i Nur anschließen, standhaft (sebat) sind und sich im Gegensatz zu anderen nicht erschüttern lassen. Auf einmal wurde mir diese heilige Hadith eingegeben:
عَلَيْكُمْ بِدِينِ الْعَجَائِزِ
{"folgt in der Endzeit der aufrichtigen Religiosität (dinleri) und der festen Überzeugung (kuvvetli itikad) der alten Frauen."}
   Da diese alten Frauen von ihrem Wesen (fitrat) her zwar schwach, jedoch empfindsam (hassase) und zartfühlend (sefkatli) sind, brauchen (muhtaç) sie mehr als alle anderen Trost (teselli) und das Licht (Nur) des Glaubens (din); und in der Tat brauchen (ihtiyac) sie in ihrem Wesen (fitrat) auch den Segen einer opferbereiten Liebe (fedakârane sefkat) mehr als die anderen, ein unendlich liebevolles (sefkatperverane) Licht der Tröstung (nur-u teselli), den Gnadenerweis der Barmherzigkeit des Allerbarmers (iltifat-i merhamet-i Rahman), einen Stützpunkt (nokta-i istinad) und einen Punkt, von dem aus sie Hilfe (nokta-i istimdad) erwarten, wie sie sie im Glauben (din) finden können. Vollkommen standhaft (tam sebat) zu sein ist ein Erfordernis (mukteza) ihres Wesens (fitrat). Daher erscheint die Risale-i Nur, die in dieser Zeit dieses Bedürfnis (hacati) vollkommen befriedigt, ihrem Geist (ruh) mehr als alle anderen Dinge als wohltuend (hos) und erfüllt ihre Herzen (kalb). 
   Zweitens: In den letzten Tagen kamen zu mir einige ganz verschiedene Leute (zâtlar). Ich dachte erst, dass sie sich für das Jenseits (âhiret) interessierten. Stattdessen habe ich erkannt, dass sie sich bei uns und bei der Risale-i Nur melden, weil sie entweder in ihrem Geschäft (ticaret) oder bei ihren Arbeiten (isler) einen Verlust (kesad) oder einen Misserfolg (muvaffak) erlitten hatten, für ihren Erfolg oder mit der Absicht, sich vor einer Insolvenz zu retten, an uns wenden (müracaat) und um ein Gebet (dua) ersuchen oder eine Beratung (istisare) wünschen.
   "Was soll ich mit ihnen machen, ihnen sagen?", so sagte ich (tahattur) zu mir selbst. Da wurde mir auf einmal die folgende Ermahnung (ihtar) zuteil: "Weder du selbst solltest zu einem Tor (divane) werden, noch töricht (divanece) daher reden, indem du sie in ihrer Torheit (divanelik) auch noch bestärkst. Denn ein einziger Mann, der anstatt sich um die Beschaffung eines Gegengiftes (tiryak) gegen das Gift (zehir) der Schlangen (yilanlar) zu bemühen und sich damit zu beschäftigen, ja verpflichtet (vazifedar) ist, sie zu erjagen, stattdessen einem anderen Mann, der sich inmitten der Schlangen befindet und sich dabei den Mückenstichen (sinekler isirmasi) aussetzt und selbst auch noch viele Helfer hat um diese Mücken zu verscheuchen, sich beeilt, ihm gegen die Mückenstiche zu helfen (yardim), während er auf die Schlangenbisse (yilanlarin isirmasi) nicht achtet, ist ein Tor. Derjenige, der ihn zu Hilfe ruft, ist auch ein Tor und ein solches Gespräch (sohbet) mit ihm ist auch nur eine törichte Unterhaltung." Im Vergleich zu dem grenzenlosen Leben im Jenseits (hayat-i uhreviye), ist der Verlust (zarar) dieses vorübergehenden (muvakkat), vergänglichen (fâni), so kurzen Lebens auf Erden (hayat-i dünyeviye) in der Tat kaum mehr als ein Mückenstich. Der Verlust des Ewigen Lebens (hayat-i ebediye) ist jedoch im Vergleich dazu wie ein Schlangenbiss.
  * * *  بِسْمِ اللّٰهِ الرَّحْمٰنِ الرَّحِيمِ
{"Im Namen Gottes, des Erbarmers, des Allbarmherzigen"}
   Hochverehrter Herr und Meister! 
   Im Jahre 1321 (= 1905) hatte ich die beiden Abhandlungen (Risaleler) über die Wunder Mohammeds, mit dem Friede und Segen sei, (Mu'cizat-i Ahmediye) und über die wunderhafte Voraussage von Ghausu-l' A'dham (Keramet-i Gavsiye) in der Traumwelt (âlem-i menam) erschaut. Bis jetzt konnte ich jedoch den Sinn (hikmet) dessen nicht verstehen. Der Traum, an den ich mich noch ganz genau erinnern kann, war folgendermaßen:
   Im oben erwähnten Jahr sah ich in einer Nacht im Traum, dass in dem Gebiet von Qasîm im Lande Necid auf der arabischen Halbinsel drei Sonnen aufgegangen waren. Ich habe einen Mann (zât), der neben mir stand, den ich jedoch noch nie zuvor gesehen hatte, gefragt: "Wie ist es möglich, dass da gleich drei Sonnen sind?" Da sagte er zu mir: "Eine dieser Sonnen ist die Sonne des Propheten, mit dem Friede und Segen sei, die andere ist die von Ghauthu- l'Geylani, die dritte aber ist eine künftige Sonne." Ich habe jetzt erkannt, dass diese dritte Sonne die Risale-i Nur ist.
اَللّٰهُ نُورُ السَّمٰوَاتِ وَاْلاَرْضِ مَثَلُ نُورِهِ كَمِشْكَاةٍ فِيهَا مِصْبَاحٌ اَلْمِصْبَاحُ فِى زُجَاجَةٍ اَلزُّجَاجَةُ كَاَنَّهَا كَوْكَبٌ دُرِّىٌّ يُوقَدُ مِنْ شَجَرَةٍ مُبَارَكَةٍ زَيْتُونَةٍ لاَ شَرْقِيَّةٍ وَلاَ غَرْبِيَّةٍ يَكَادُ زَيْتُهَا يُضِيءُ وَلَوْ لَمْ تَمْسَسْهُ نَارٌ نُورٌ عَلَى نُورٍ يَهْدِى اللّٰهُ لِنُورِهِ مَنْ يَشَاءُ
{"Allah ist das Licht des Himmels und der Erde. Sein Licht ist in einer Nische, in der eine Lampe steht. Diese Lampe ist aus Glas. Sie leuchtet wie ein funkelnder Stern. Sie brennt mit Hilfe eines gesegneten Baumes, eines Ölbaumes, der weder im Osten noch im Westen steht und dessen Öl erleuchtet, ohne dass es vom Feuer berührt worden wäre - Licht über Licht. Allah führt zu seinem Licht, wen Er will." (Sure 24, 35)}
   Diese Ayah aus dem Qur'an weist (isaret) auf die Wahrheit (hakikat) dieses Traumes hin. Dieser lichtvolle Traum zeigt genau dieselbe Wahrheit, auf die die oben erwähnte Ayat des Lichtes (Âyet-i Nur) mit ihren zehn Hinweisen wie mit zehn Fingern hindeutet. Vor achtunddreißig Jahren gab er diese Nachricht (haber). Die Auslegung (tabir) dieser drei Sonnen mit ihrer gewaltigen Leuchtkraft (nur-u a'zam) - und Gott allein weiß das Verborgene (Allahu a'lem) - muss in der Tat folgendermaßen sein.
   Die erste dieser Sonnen ist in diesem Jahrhundert die Risale-i Nur. Ihr glänzendstes Licht (parlak bir nur) ist die wunderbare Abhandlung (risale-i hârika) mit dem Titel "Die Wunder Mohammeds", mit dem Friede und Segen sei (Mu'cizat-i Ahmediye, Aleyhissalâtü Vesselâm). 
   Die zweite ist die Sonne des himmlischen Lichtes (nur-u semavî), das aus der wahren Religion (din-i hakikî) von Hazret-i isa (= Jesus) erstrahlt.    Drittens: Es ist eine Sonne, die im Geiste (ruh) der mystischen Orden (tarîkat) und aus der Quelle dieser Mystik (tasavvuf menbai) aufsteigt. Hier zeigt sie sich nun in Geist (mana) und Gestalt (timsal) von Seyh-i Geylanî. Ich habe in der Abhandlung (Risale) "Der erste Strahl" (Birinci Sua) mit eigenen Augen gesehen, dass die "Ayah des Lichtes" (Âyet-in Nur) in zehn Hinsichten (vecih) auf die Risale-i Nur hinweist (isaret). Sie ist die erste Ayah aus den 33 Ayat des Qur'an, die auf die Risale-i Nur hinweisen (isaret). Wer möchte, kann dort nachschlagen.
   Euer schwacher Schüler (âciz sakird), der euch mehr als sich selbst (nefs) liebt.
  Major 
  Binbasi Muhyiddin 
  * * * 
   An unsere lieben getreuen, unerschütterlichen, standhaften Brüder! 
   Im Namen der Schüler (talebe) der Risale-i Nur in dieser Umgebung (havali) senden wir euch viele liebe Grüße (pek çok selâm) und erweisen euch unseren Dank (arz-i sükran). Wir werden euch ewig dankbar (ebeden minnetdar) dafür sein, dass ihr uns durch eure machtvollen, prächtigen (muktedir ve parlak) Stifte sowohl wachgerüttelt habt, als auch zu Hilfe (yardim) gekommen seid. Möge Gott es so wollen (insâallah), dass ihr mit euren lichtvollen Stiften (nuranî kalemleri) dazu beitragen werdet, dass diese Provinz (vilayet) Isparta ähnlich werden wird. Besonders der prächtige und so erfolgreiche (muvaffak) Stift unseres so bedeutsamen Bruders, des tapferen (kahraman) Tahirî, mit seiner - die symmetrische Übereinstimmung (tevafuk) vorweisenden - Abschrift bringt solche wunderhaften Erfolge (kerametkârane fütuhat) hervor. Die Abschriften seiner beiden unschuldigen (masumeler) Töchter, all der anderen unschuldigen (masumlar) Kinder und der analphabetischen Alten (ümmi ihtiyarlar) mit all ihren bunten und vielerlei verschiedenen (çesit çesit) Besonderheiten (meziyet) faszinieren (teshir) uns und versetzen jeden in helle Begeisterung (sevkle sevkediyor), wann immer er sie liest. Möge Gott, der Gerechte (Cenab-i Hakk), mit euch stets zufrieden sein (ebeden razi olsun) und euch einen immerwährenden Erfolg (muvaffak) schenken. Âmîn.
   Dieser beunruhigende Vorfall einer Durchsuchung (hâdise-i taarruziye), über den unser so bedeutender und segensreicher (mühim ve mübarek) Bruder Hâfiz Mustafa uns berichtet (haber) hatte, hat uns große Sorgen (hayret) bereitet. Da haben wir dann den Sinn (hikmet) der Besorgnis und all der Aufregung (endise ve heyecan) des Meisters (Üstad) in dieser unserer Zeit verstanden. Er pflegte immer mit einem gewissen Gefühl der Vorhersehung zu uns zu sagen: "Seid vorsichtig (dikkat)! Seid standhaft (sebat)! Die Heuchler (münafiklar) schmieden einen Angriffsplan (taarruz)!" So hat er uns zur Umsicht (ihtiyat) ermahnt und er sagte uns zudem: "Aber sie können euch nichts antun (halt edemezler)." 
   Wie die Brüder aus Isparta uns berichtet haben, obwohl in der Zeit, in der sich dieser so bedeutende und so beunruhigende Vorfall (hâdise-i taarruziye) einer Durchsuchung ereignet hatte, unsere Korrespondenz (muhaber) unterbrochen war, ermahnte (ikaz) unser Meister (Üstad) uns, Emin und Feyzi, bei jeder Gelegenheit (mütemadiyen) in der Tat immer wieder, wenn wir von einer solchen Durchsuchung betroffen waren (taarruza maruz): "Seid vorsichtig! Sie bereiten ihren Angriff (taarruz) auf vier verschiedene Weisen vor. Haltet ihnen also eisern stand (sebat)! Sie können euch jedoch nichts antun (halt)." Wir waren also aufmerksam, es geschah weiter nichts (bir sey yok) und wir haben auch nichts weiter beobachtet.
   Außerdem diktierte er uns diesen - der augenblicklichen Situation angepassten (tam mutabik) - Brief, den wir euch ja bereits gesandt haben, um diesen Vorfall, der ja schon in der Luft lag (gaybî hâdiseyi), noch zu vermeiden.
  Die Schüler der Risale-i Nur 
  Nazif, Salahaddin, Tevfik, Hilmi, Emin, Feyzi 
  * * *  بِاسْمِهِ سُبْحَانَهُ وَاِنْ مِنْ شَيْءٍ اِلاَّ يُسَبِّحُ بِحَمْدِهِ
اَلسَّلاَمُ عَلَيْكُمْ وَ رَحْمَةُ اللّٰهِ وَ بَرَكَاتُهُ
{"Im Namen dessen, der gepriesen sei! Es gibt fürwahr kein Ding, das Ihn nicht dankend lobpreist!" (Sure 17, 44) "Friede sei mit euch, Gottes Erbarmen und Sein Segen."}
   Meine lieben, getreuen Brüder und heldenhaften Gefährten im Dienst am Qur'an! 
   Drei Briefe habe ich bereits abgeschickt, nachdem ich eure Sendung bekommen hatte. Hâfiz Ali hat diesmal in seinem Brief nichts darüber geäußert (bahsetmemis). Das beunruhigt mich (merak). Die Krankheit (hastalik) von Hâfiz Ali, der der Inhaber der Lichtfabrik (Nur fabrikasi sahibi) ist, hat mich traurig (müteessir) gemacht und veranlasste uns dazu, führ ihn zu beten (dua). Möge Gott, der Gerechte (Cenab-i Hakk), ihm Kraft und Genesung (kuvvet ve sifa) schenken. Âmîn.
   Der Brief von Hâfiz Ali und die Briefe von Ahmed Feyzi, der in seiner Art Halil ibrahim gleicht, der eine der bedeutenden Säulen der Risale-i Nur ist, ausgenommen ihre hundertfach über meine Grenzen hinausgehenden guten Vorstellungen (hüsn-ü zan) von meiner Person (sahsim) - abgesehen davon -, da sie die unerschütterliche (sarsilmaz) und derart starke Verbundenheit (kuvvetli irtibat) von Halil ibrahim und Ahmed Feyzi mit der geistigen Körperschaft (sahs-i manevî) der Risale-i Nur in der dortigen Umgebung (havali) zeigen, haben uns sehr gefreut (cidden mesrur). 
   In der Tat trägt ihre innige Verbundenheit (siddetli alâkadarlik) dazu bei, dass die Risale-i Nur in der dortigen Umgebung (havali) heimisch wird und sich dort weiterhin behaupten kann. Die Briefe dieser beiden sind zwar rein äußerlich betrachtet in dem, was sie meiner Person (sahsim) an Bedeutung (atf-i ehemmiyet) zuschreiben, nicht angemessen (muvafik), vielmehr eine Übertreibung (mübalaga), in Wahrheit (hakikat) sind jedoch die Ausdrücke, (tabirat) die sie hinter dieser verkehrten Objektwahl (suret) in ihren Briefen für die geistige Körperschaft (sahs-i manevîye) gebrauchen, welche aus der aufrichtigen Gemeinschaft (samimî tesanüd) der Schüler (sakird) der Risale-i Nur heraus entstanden ist, für die Wahrheit (hakikat) der Risale-i Nur, die aus dem Qur'an herrührt, zutreffend und genau richtig (mutabik ve hak), während sie diese stattdessen für eine einzelne Person (cüz'î ferde) wie mich verwendet haben.
   Obwohl sie tausendfach über meine Grenzen hinausgehen, habe ich sie also dennoch im Namen dieser geistigen Körperschaft (sahs-i manevî) zugunsten der Wahrheit (hakikat) der Risale-i Nur in diesem bedeutenden und doch ihrer so bedürftigen Land sowohl als ein Kennzeichen ihrer außerordentlichen Verbundenheit (alâka) als auch all ihrer Aktivitäten (faaliyet) in ihm akzeptiert (kabul). 
   Wir verstehen (telakki) auch den Brief von Ahmed Feyzi als Ausdruck seiner Einsatzfreudigkeit und Entschlossenheit (azm ve karar) - wolle es Gott (insâallah)! - mit ganzer Kraft (kuvvet), wie Feyzi aus Kastamonu, für die Risale-i Nur zu arbeiten. Da aber seine Nichtswürdigkeit (mahviyet) zu viel, seine Bescheidenheit (tevazuu) zu groß, auch das, was er sich wünscht, zu viel ist, die Gebete (dua) in seinem Brief jedoch sehr schön sind, steht er deshalb in unserem Gebet stets Schulter an Schulter mit unserem Feyzi hier in Kastamonu.
   Den Brief von Halil ibrahim, ja selbst jeden Brief von ihm, akzeptiere ich (kabul) sowohl in seinem Namen als auch in dem von ince Mehmed. Ich betrachte sie beide gleich Hüsrev und Rüsdü als den gleichen Geist (ruh) in zwei Körpern (cesed). Möge Gott, der Gerechte (Cenab-i Hakk), ihnen Erfolg (muvaffak) verleihen und alle dort in ihrer Umgebung eines Geistes sein (emsalini çogaltsin) lassen. Und in diesem Brief teilt er uns mit, dass Hâfiz Mehmed Emin und Mustafa Çavus von den Schülern (talebe) der Risale-i Nur sich gemeinsam mit Leuten (zâtlar) wie Ahmed aus Siirt, Salahaddin und izzeddin für die Risale-i Nur interessieren und mit ihr beschäftigen. Wir senden auch ihnen, jedem Einzelnen von ihnen, unsere Grüße (selâm) und möchten mit ihnen und allen Schülern (talebe) der Risale-i Nur im Gebet vereinigt (tesrik) sein.    Hâfiz Ali lobt den Brief, den er von uns erhalten (takdir) hat, und äußert sich (hülâsa) sehr schön dazu. Sein Ausdruck (tabir) passt sehr schön, wenn er sagt: "Da die Risale-i Nur der Laden (dükkân) der Ewigen Glückseligkeit (saadet-i ebediye) ist und ewig beständige Diamanten (bâki elmas) zum Verkauf anbietet, soll man dort nicht nach vergänglichen (fâni), zerbrochenen Glaskugeln fragen."
   Allen Brüdern sowohl in Isparta als auch in Manisa, jedem Einzelnen von ihnen, senden wir unsere Grüße (selâm), beten (dua) für sie und bitten auch sie um ihre Gebete. Im Gefängnis saß bis jetzt noch der frühere Schreiber (kâtib) der Risale-i Nur, der heldenhafte (kahraman) Sefik. {Viele Gefangene lernten die Risale-i Nur erst im Gefängnis kennen. (A.d.Ü.)} Ist er wohl noch am Leben (sag)? Wenn ja, wo ist er jetzt? Ich würde das gerne wissen. Fragt also Ali Ibrahim nach ihm!
  * * * 
   Meine lieben getreuen Mitbrüder! 
   Ich hatte mir immer Sorgen (endise) gemacht, dass nach den Monaten der Restriktion, {Suhur-u Muharreme: Monate, in denen bestimmte Dinge untersagt sind (A.d.Ü.)} besonders aber kurz vor dem Frühling (bahar), die Sorge (gafleti) um das Leben hier auf Erden (hayat-i dünyevi) in gewissem Grade eine Trägheit (fütur) einflöße und durch einige Erschütterungen (sarsinti) und Krankheiten (hastalik) und die Einberufungen (askerlik) in gewissem Grade eine Schwäche (zayiflik) im Dienst (hizmet) an der Risale-i Nur eingetreten wäre. Dank (sükür) sei Gott, dem Gerechten (Cenab-i Hakk), dass diese Sorge (endise) durch eure Briefe und durch den Besuch von Âtif Hasan aufgehoben (zâil) wurde. In eurem Brief war auch von einem sehr wichtigen Ereignis des Lichtes (hâdise-i nuriye) die Rede, also von eurer Absicht (tesebbüs), den Druckauftrag (tab) für den Großartigen Auszug (Hizb-ül Ekber) aus dem Qur'an zu erteilen.
   Die Ayat in diesem Buch sind in der Tat der "Großartige Auszug" (Hizb-ül Ekber), der Geist (ruh), das Wesen (esas), die Quelle (madeni), der Meister (üstad) und die Sonne (günes) aller Abhandlungen in der Resail-i Nuriye. Nach seinem Druck wäre es nach Möglichkeit ebenfalls notwendig, unter dem Titel "Der Große Auszug (Hizb-ül Ekber) zur Risale-i Nur" in Arabisch ferner auch die beiden Kapitel des "Großen Zeichens" (Âyet-ül Kübra) und die Abhandlung (risale), welche die Zusammenfassung des "Bittgebetes" (Münacat'in hülâsasi) ist, drucken zu lassen. Euer Exemplar (nüsha) ist jedoch nicht so vollkommen wie mein Exemplar. Wir könnten es hier abschreiben und euch, wenn ihr wollt, zusenden. Oder aber, wenn ihr das wollt, senden wir es an euren Beauftragten (vekil) in der Druckerei (matbaa) in Istanbul. Dann müsst ihr uns aber seine Anschrift mitteilen!
   Bruder Hasan Âtif ist tatsächlich für den Dienst (hizmet) an der Risale-i Nur bestens geeignet (lâyik) und befähigt (müstaid). Neben seiner besonderen Schreibkunst sind seine Wahrhaftigkeit (ihlas), seine Verbundenheit (irtibat), sein Interesse (alâkadarlik), seine Ernsthaftigkeit (ciddiyet) und auch seine Treue (sadakat) vollkommen (mükemmel). Möge Gott, der Gerechte (Cenab-i Hakk), Menschen wie ihn vermehren! Wir senden euch diesen Bruder anstelle von zwanzig Briefen als einen lebendigen (canli) Brief.    Auf den so kostbaren und besonders wirkungsvollen (tesir) Brief von Hâfiz Ali hin, den er an seine hiesigen Brüder gesandt hat, antworten vor allem Feyzi und Emin und sagt Feyzi im Namen aller: "Wir, die Schüler dieser Provinz (memleket talebeleri), sind die kleinen Brüder der Helden (kahraman) von Isparta, ja sogar ihre Schüler. Wir lernen von ihnen den Unterricht (ders), den Dienst (hizmet) und ihre Standhaftigkeit (ciddiyet). Jeder von ihnen ist für uns ein Lehrer (üstad). Wir küssen ihre Hände und erweisen ihnen unsere Hochachtung (arz-i hürmet). Möge Gott, der Gerechte (Cenab-i Hakk), mit diesen Helden ewig zufrieden sein (razi olsun). Âmîn." So sagen sie.
   Die schöne Schrift in diesem kleinen Briefchen eines bedeutenden kleinen Schülers (talebe) der Risale-i Nur und Sabris ersten Schülers, der wie ein Beobachter des Hafens (iskele nâzir) der Risale-i Nur ist, hat uns sehr gefreut (mesrur etti). Möge Gott, der Gerechte (Cenab-i Hakk), ihm und den unschuldigen (masum) Kindern, die wie er an der Risale-i Nur arbeiten, Erfolg (tevfik), Geborgenheit (selâmet) und Glück (ihsan) schenken, âmîn.
   Hâfiz Mustafas Brief, welcher für uns von großer Bedeutung ist, zeigte eine Begebenheit (hakikat), auf die ich seit langem gewartet habe, dass nämlich die Schüler (sakird) im Kreise der Risale-i Nur in Form einer gegenseitigen Beratung (istisare) begonnen haben, besonders wichtige Arbeiten, wie z.B. den Druckauftrag (tab), zu versehen.
  * * * 
   Meine lieben getreuen, zuverlässigen, aufrichtigen und wahrhaftigen Brüder! 
   Erstens: Diesmal konnten wir zum dritten Mal ein segensreiches Geschenk (teberrük) unseres Bruders Haci Hâfiz entgegennehmen, welcher der Lehrer (mürsid), der Gründer (müessis) und der Verwalter (müdebbir) der Lichtschule (Medrese-i Nuriye) ist. Als ich noch in Barla lebte, waren der wunderhafte (kerametli), staunenswerte Segen (acib bereket) in Gestalt von süßen Häppchen (lokma) und später in Isparta zweieinhalb Okka Honig (etwa 3 kg), der Grund eines außergewöhnlichen Ereignisses (hârika bir hâdise), welches die Abhandlung über die Sparsamkeit (iktisad Risalesi) versüßte.
{(Anmerkung): Heute nehme ich an (tahmin), dass damals auch der Honig (bal) von ihm war; ich kann mich aber nicht mehr so genau daran erinnern (tahattur).}
Beim dritten Mal sandte er mir ein Geschenk, welches das Andenken und die Komplimente (hatirlar ve iltifatlar) der Tausend segensreichen (mübarek) Menschen {hier haben die Einwohner eines ganzen Dorfes mitgearbeitet! (A.d.Ü.)} und ihrer unschuldigen (masum) Kinder repräsentiert. Das Prinzip meines sechzigjährigen Lebens (kaide-i hayatiye) und das Gedenken (hatirini) meiner Prinzipien habe ich um dieser Tausend Andenken {die Erinnerung an ein ganzes Dorf (A.d.Ü.)} willen (hatirin hatiri) geschunden.
   Zweitens: Das Buch über "das Wunder (Mu'cizat) des Qur'an", das Âtif Hasan wirklich wunderschön abgeschrieben hat und das eine symmetrische Übereinstimmung (tevafuk) erkennen lässt, habe ich durchgeblättert (temasa), nachdem er gegangen war. Hätte ich die Möglichkeit dazu, würde ich ihm für jede Seite eine Lira geben. Möge Gott es so wollen (insâallah), dass dieses Exemplar (nüsha) Tausenden Menschen von Nutzen (istifade) sein und für sein ewig währendes Leben (hayat-i bâkiye) wie ein Brunnen (çesme) seinen Ertrag (vâridat) bringen wird. Er wird neben Hüsrev und dem tapferen (kahraman) Tahirî der Dritte sein.    Drittens: Der weisheitsvolle Wahrtraum (sadik ve hikmetli) von Kâtib Osman, der ein langjähriger (eski), bedeutender (ehemmiyetli), fleißiger (çaliskan) Schüler (sakird) der Risale-i Nur ist, und seine treffende Ausdeutung (mutabik tabir), hat ihn und sie alle froh (müferrah) gemacht und auch uns fröhlich (mesrur) gestimmt. Er schreibt in seinem Brief einige Dinge, über die ich gerne noch mehr wissen (merak) möchte. Hüsrev und Rüsdü, Hâfiz Ali, Zühdü Bedevi, Nuri und der Inhaber der Lichtfabrik (Nur fabrikasi sahibi), die Tahirs, die Gemeinschaft der Gesegneten (mübarekler heyeti) aus der Lichtschule (medrese-i nuriye), die analphabetischen Alten (ümmi ihtiyarlar) und die unschuldigen Kinder (masum çocuklar), sie alle lassen grüßen (selâmlar). Und auch wir senden ihnen, jedem Einzelnen von ihnen, unsere Grüße (selâm) und beten (dua) für ihren Erfolg und ihre Geborgenheit (muvaffakiyetler ve selâmetler). 
   Da sowohl in dieser Umgebung (havali) und selbst an sehr vielen anderen Orten viele durch eure Aktivitäten (faaliyet) in Begeisterung (sevk) geraten und sich die Risale-i Nur dadurch sehr verbreitet, beunruhigt dies die Weltleute (ehl-i dünya) und weckt ihre Aufmerksamkeit (nazar-i dikkat). Manch kleine Störung (ufak tefek) erwächst daraus. Gleichwie Vorsicht (ihtiyat) jederzeit angebracht ist, ist sie auch heute wieder notwendig (lâzim). Hazret-i imam-i Ali Radiyallahü Anh sagt in seiner Kasside an zwei Stellen: سِرًّا تَنَوَّرَتْ {"insgeheim erleuchtet"} und weist so darauf hin, dass die Risale-i Nur im Verborgenen strahlt und leuchtet (tenevvür ve tenvir). So weit wie möglich sollt ihr den vorbeiziehenden Stürmen keine Aufmerksamkeit (ehemmiyet) schenken und sie nicht weiter beachten. Euer aufrichtiger Zusammenhalt (samimî tesanüd) und die gegenseitige Beratung (mesveret-i ser'iye) bewahren euch ja schon (muhafaza) vor solchen Dingen und macht die Ansichten (fikr) der geistigen Körperschaft (sahs-i manevînin) unter euch durch diese gegenseitige Beratung (mesveret) bekannt.
   Euer Bruder (kardes), der im Diesseits (dünya), in der Zwischenwelt (berzah) und im Jenseits (âhiret) stolz und dankbar (mütesekkirane iftihar) ist, immer sein wird und im Dienst (hizmet) am Qur'an euer Gefährte (arkadas) ist.
  Said Nursî 
  * * * 
   Meine lieben getreuen Mitbrüder! 
   Ihr sollt wegen dieses neuerlichen Falles einer Hausdurchsuchung (hâdise-i taarruziye) nicht traurig sein. Denn anhand vieler Erfahrungen (mükerrer tecrübe) steht die Risale-i Nur unter der Gnade Gottes (inayet). Es hat noch nie eine Gruppe gegeben, die bis heute in einem derart wichtigen Dienst (ehemmiyetli hizmet) mit so geringer Mühsal (mesakkat) davongekommen wäre wie wir.
   Des Weiteren haben wir durch viele Fälle (vakia), wie meine Krankheit im vergangenen Ramadan und unser Missgeschick (musibet) in Eskisehir, unter äußerlich so schwierigen, mühevollen Umständen (mesakkatli hâlât) Entwicklungen (inkisafat), ja noch bessere Erfolge (tesirli fütuhat) zugunsten der Risale-i Nur erfahren. Möge Gott es so wollen (insâallah), dass auch dieses so beunruhigende Ereignis (sikintili hâdise) entgegen der Absicht der Heuchler (münafiklar) die Verbreitung (fütuhat) der Risale-i Nur vielleicht auf einem anderen Weg (mecra) zu erleichtern ermöglicht (teshile vesile).     Es ist von einiger Bedeutung, dass der "Fünfte Strahl" (Besinci Sua), dessen Themen (mesail) vor fünfundzwanzig Jahren niedergeschrieben und nun in den Band "Strahlen" (Sualar) eingereiht wurden, nachdem nur noch ein, zwei Seiten mit einer Auslegung hinzugefügt (ilâve) worden waren, jetzt in ihre Hände gelangt ist. Darin liegt jedoch eine gewisse Weisheit (hikmet), ihnen vielleicht ihren eigenen Weg (meslek) aufzuzeigen und den Zustand (mahiyet) dessen zu erkennen, der da zur Hölle (Cehennem) fuhr. Darin zeigt sich jene göttliche Fügung (kaza-i ilahî), die unser Vermögen (iktidar) gewaltig übersteigen würde. So sollt auch ihr euch auf die Weishet (hikmet) Gottes, des Gerechten (Cenab-i Hakk), Seine Gnade (inayet) und Seinen Schutz (hifz) verlassen (itimad) und euch darüber weiter keine Sorgen (merak) mehr machen.
   Sowohl ihr als auch sie sollen wissen, dass, so wie Almosen (sadaka) Verschonung von einem Unglück bewirken können, so auch die Risale-i Nur ein Grund sein kann, um Anatolien und besonders die Provinzen Isparta und Kastamonu vor Katastrophen vom Himmel und von der Erde (âfât-i semaviye ve arziye) zu behüten, bzw. sie zu verhindern (def' u ref'). So ist die Bedeutung (mana), die Sabri aus der Ayah
يَا اَرْضُ ابْلَعِى...وَاسْتَوَتْ عَلَى الْجُودِىِّ
{"Oh Erde, verschlinge dein Wasser und oh Himmel, halt ein!" und es nahm ab das Wasser; und vollzogen ward der Befehl, und sie hielt an auf dem Berge Ararat (Cebel-i Cudi)." (Sure 11, 44)}
entnommen (istihrac) hat, in der Tat richtig und zutreffend (hak ve mutabik). 
   Die Risale-i Nur vermag für Anatolien gleich der Arche Noah (Sefine-i Nuh) ihren Berg Ararat (Cebel-i Cudi) zu finden und ist in der Tat ein Grund dafür, dass Anatolien von dem Feuer und einer Sintflut (yangin ve tufan) auf Erden (küre-i arz) verschont bleibt. Denn wie Aufsässigkeit (tugyan), die aus einer Schwäche des Glaubens (za'f-i iman) erwächst, meistens das allgemeine Unglück (musibet-i âmme) heraufbeschwört, so bewirkt die Risale-i Nur, die den Glauben (iman) aufs höchste bestärkt (kuvvet), in der Barmherzigkeit Gottes (rahmet-i ilahiye), dass Anatolien außerhalb des Kreises dieses allgemeinen Unglücks (musibet-i âmme) verbleibt. Auch wenn die Weltleute (ehl-i dünya) und die Bevölkerung (halk) Anatoliens sich zwar der Risale-i Nur nicht anschließen wollen, so werden sie sie jedoch nicht angreifen. Wenn sie sie aber angreifen, so sollen sie dabei daran denken, dass sie vom Feuer (yangin), der Sintflut (tufan), einem Erdbeben (zelzele), von Seuchen (taun), die in ihrer Nähe auf sie lauern, überwältigt werden, und dann zur Besinnung kommen. Da wir uns nun einmal nicht darauf einlassen, uns in ihre diesseitigen Angelegenheiten (dünyalar) einzumischen, besteht sicherlich (kavî) die Möglichkeit (ihtimal), dass diese Katastrophen (felâket) über sie hereinbrechen werden, wenn sie sich sinnloserweise allzu weit in unsere jenseitigen Angelegenheiten (âhiretimize) einmischen.
   So habe ich mich denn in diesen letzten acht Monaten und gerade wegen dieses beunruhigenden (heyecan) Ereignisses bei euch, Feyzi und Emin, die jetzt bei mir sind - und alle Freunde, die mit mir in näherem Kontakt (temas) stehen, sind dafür meine Zeugen (sahid) - kein einziges Mal nach diesem Weltkrieg (Harb-i Umumî) noch nach der politischen Lage (siyaset) erkundigt. Auch den Rundfunk, den ich durch einen Lautsprecher in meinem Zimmer hören konnte, habe ich seit drei Jahren nicht mehr eingeschaltet, obwohl doch jemand wie ich eigentlich Gründe (münasebet) wie Tausende Männer hätte, meine Aufmerksamkeit diesen weltlichen Angelegenheit (dünya) zuzuwenden. Das also heißt, dass derjenige, der uns angreift, unmittelbar den Glauben (iman) angreift. Wir überlassen sie also Gott, dem Gerechten (Cenab-i Hakk). Da wir zudem gar keinen Umgang (münasebet) mit den Politikern haben, sollen sie ohne jeden Zweifel (kat'î bilsin) wissen, dass die einzige Möglichkeit (yegâne çaresi), das Volk (millet) in diesem Land (memleket), in diesem Jahrhundert (asir) vor dem Anarchismus, der Abtrünnigkeit (tereddi) und der völligen Verrohung (tedenni-i mutlak) zu schützen, darin liegt, die Grundlagen der Risale-i Nur zu beachten.    Die unschuldigen (masum) Kinder und ihre Lehrer (üstad), die wegen dieses Falles (hâdise) in Aufregung (sikinti) versetzt wurden, sollen wissen, dass - gleich wie eine Stunde unter erschwerten Bedingungen (agir serait) Wache zu halten einem Jahr der Anbetung (ibadet) und jede Stunde eines ernsthaften (hakikî) Nachsinnens über den Glauben (tefekkür-ü imaniye) einem Jahr im Gehorsam (taat) gleichzusetzen ist - so auch ihre nun glücklich überstandene Aufregung (sikintilar) mit Gottes Hilfe (insâallah) zu einer solchen Quelle des Segens (sevaba medar) werden wird. So mögen sich schließlich einmal ihre Ängste und Sorgen (merak ve teessür) in Glück und Freude (ferah ve sürur) verwandeln. Aufgrund des zweimaligen Ausspruchs von Hazret-i Ali, mit dem Gott zufrieden sein möge:
سِرًّا بَيَانَةً سِرًّا تَنَوَّرَتْ
{"sie erklärt im Verborgenen, sie erleuchtet im Verborgenen"}
sind wir aber dazu verpflichtet (mükellef), in unserem Verhalten (vaziyet) jederzeit (muhafaza) vorsichtig (ihtiyat) und auf der Hut zu sein (sakinmak). 
   Als Beweis (delil) dafür, dass die Gefolgsleute (mensub) der Risale-i Nur, ohne es zu wissen (suur) und zu wollen (ihtiyar), untereinander in Beziehung (münasebet) stehen und durch die Geschehnisse (hâdise) miteinander verbunden (alâkadar) sind, hat sich in den letzten Tagen das Folgende ereignet:
   Seit dem Geschehen (vuku) des dortigen Falles (hâdise) bis heute verging eine Phase der Stille (tevakkuf devresi), als hätte sich das Verhalten der Schüler (talebelerin vaziyetleri) von verschiedenen Schichten (muhtelif tabakalar) hier wegen eines wichtigen Ereignisses (hâdise) verändert, eine Zurückhaltung, um die Aufmerksamkeit (nazar) der Heuchler (münafiklar) nicht auf sich und auf uns alle lenken zu wollen. Ich war darüber (hayret) erstaunt. Des Weiteren haben wir verstanden, dass die Ausdeutung der Täume (rü'yalarinin tabirleri) einiger Leute (zât) wie Nazif euer Fall (hâdise) war.
   Allen Brüdern, jedem Einzelnen von ihnen und besonders denjenigen, die von diesem Unglück betroffen sind (musibetzedeler), senden wir unsere Grüße (selâm) und beten (dua) für sie. Möge Gott, der Gerechte (Cenab-i Hakk), sie umgehend befreien, damit sie ihren Dienst (vazife) wieder aufnehmen können. Âmîn.
  * * * 
بِاسْمِهِ سُبْحَانَهُ وَاِنْ مِنْ شَيْءٍ اِلاَّ يُسَبِّحُ بِحَمْدِهِ
اَلسَّلاَمُ عَلَيْكُمْ وَ رَحْمَةُ اللّٰهِ وَ بَرَكَاتُهُ بِعَدَدِ كَلِمَاتِ الْقُرْآنِ وَحُرُوفَاتِهَا
{"Im Namen dessen, der gepriesen sei! Es gibt fürwahr kein Ding, das Ihn nicht dankend lobpreist!" (Sure 17, 44) "Friede sei mit euch, Gottes Erbarmen und Sein Segen in der Anzahl der Worte des Qur'an und seiner Buchstaben."}
   Meine lieben getreuen, gesegneten Brüder und mächtigen, tatkräftigen und standhaften Gefährten im Dienst am Qur'an! 
   In diesen Tagen sind mit mir zusammen sechs Leute, als erster Marangoz Ahmed und ich als der Letzte, aufgrund einer inneren Eingebung (manevî ihtar) jeweils die Ursache eines Ereignisses (mes'eleye medar) geworden.
   Erstens: In dem Brief von Marangoz Ahmed, der tatkräftig (fa'al), sehr fleißig (çaliskan) und einer der Schüler (talebe) der Risale-i Nur und der Licht-Schule (Medrese-i Nuriye) ist, heißt es, dass ein unschuldiges Kind Namens Esref im Alter von zehn Jahren sein Dorf und seine ganze Habe (mal) verlassen, eine Entfernung von zwei Tagesmärschen (mesafe) zurückgelegt habe und dem es - obwohl es zuvor noch nie etwas geschrieben hatte - gelungen ist, innerhalb von zehn Tagen die Risale-i Nur abzuschreiben, was ein Wunderwerk (keramet) der Risale-i Nur ist, und es so auch selbst eine wunderbare Blume (hârika bir çiçegi) der Schule des Lichtes (Medrese-i Nuriye) genannt werden darf.    In der Tat sagen wir dazu auch noch: So wie es ein Wunder der Macht (hârika-i kudret) ist, wenn sich in diesem spürbaren Winter (maddî bir kis) eine schöne Blume öffnet, so ist es in der Tat (elbette) auch ein außergewöhnliches Wunderwerk der Barmherzigkeit (hârika bir mu'cize-i rahmet), eine außergewöhnliche, wunderhafte Güte des Herrn (hârika bir keramet-i inayet-i Rabbaniye) für diese Provinz und eine außerordentliche Gabe Gottes (hârikulâde bir ikram-i ilahî) für die Schüler (talebe) der Risale-i Nur, wenn in dem innerlichen, so entsetzlichen Winter (manevî ve dehsetli kis) dieses Zeitalters (asr) das Dorf (Karye) Sava, d.h. der Baum "Sava", Tausend schöne Blüten und paradiesische Früchte (Cennet meyveler) hervorbringt und sich in dem Garten der Provinz (memleket bahçesi) Isparta Blumen Tausender mohammedanischer Rosen (gül-ü Muhammedî A.S.M.) {(Anmerkung): Jede einzelne Blume ist eine "sadberk", d.h. eine hundertblättrige Blume.} öffnen. Daran glauben wir (itikad) fest und danken (sükr) Gott, dem Gerechten (Cenab-i Hakk), dafür ohne Ende.
   Die Nachricht in Marangoz Ahmeds Brief über die opferwilligen Schüler (fedakâr talebeler) in dem Dorf Dariviran, die an die fleißigen Schüler alter Zeit erinnern, bereitete den Schülern der Risale-i Nur, die in den Koranschulen (medrese) ausgebildet wurden und sich an uns und die Schüler der alten Zeit mit Heimweh (tahassür) erinnern, eine tiefe Freude (derin bir sürur). Es ist so schön, dass die Schülerinnen (hanimlar talebe) der Lichtschule (Medrese-i Nuriye) durch ihre Gebete (dua) und Rezitationen (evrad) aus dem Qur'an die fleißigen Schreiber mit ihren Stiften seelisch (manevî) und geistig (evrad) unterstützen. Das wird auch für die Frauen in dieser Umgebung (havali) eine beispielhafte Lektion. Möge Gott, der Gerechte (Cenab-i Hakk), mit ihnen und mit allen Schülern und Lehrern (umum talebelerinden ve üstadlarindan) der Medrese ewig zufrieden sein (razi olsun). 
   Der Traum Ahmeds ist sehr segensreich (mübarek) und schön. Jesus' (Hazret Isa A.S.) machtvollem Ruf (kuvvetli sadâsi) zu lauschen, kann ein Hinweis (isaret) darauf sein, dass die Christen (isevîler) sich der Schar des Qur'an (Hizb-ül Kur'an) zu ihrer beachtlichen Unterstützung (kuvvetli bir imdad) anschließen (iltihak) werden.
   Der zweite Mann und seine Frage: Ein junger Hafiz unter den Schülern (talebe) der Risale-i Nur sagte einmal, wie das so viele Leute sagen: "Bei mir nimmt stets die Krankheit der Vergesslichkeit (unutkanlik) zu. Was soll ich dagegen tun?" Daraufhin habe ich ihm gesagt: "Du solltest soweit wie möglich nicht nach den Frauen (nâmahrem) schauen. Denn es gibt da eine Überlieferung (rivayet), nach der, wie Imam Schafi, mit dem Gott zufrieden sein möge, sagte: "Das Verbotene (haram) zu betrachten führt in die Vergesslichkeit (nisyan)." 
   Je häufiger Muslime (ehl-i islâm) ihre Blicke über Verbotenes (nazar-i haram) schweifen lassen, umso stärker begehren (heyecan) die fleischlichen Gelüste (hevesat-i nefsaniye) auf und der Leib (vücud) verschleudert (israf) durch Missbrauch (sû'-i istimalât) seine Kräfte. Man wird dann in der Tat dazu gezwungen sein, ein paar Mal in der Woche eine Waschung (gusl) vorzunehmen. Daraufhin erleidet man, medizinisch betrachtet (tibben), eine Schwäche (za'f) in seinem Gedächtnisvermögen (kuvve-i hâfizasi). 
   Aufgrund der freizügigen Bekleidung (açik-saçiklik) beginnt in diesem Zeitalter (asir), besonders in diesen heißen Ländern (memalik-i harre), die durch den bösen Blick (sû'-i nazar) verursachte Kraftvergeudung (sû'-i istimalât) stets mehr diese allgemeine Krankheit der Vergesslichkeit (umumî bir unutkanlik) zur Folge zu haben. Und in der Tat beschwert (sekva) sich jeder mehr oder weniger darüber. So zeigt sich in der Verbreitung dieser allgemeinen Krankheit (tezayüd) ihre letztendliche Auslegung (tevili ucunda), so wie sie die entsetzliche Nachricht (müdhis bir haber) einer heiligen Hadith verkündet. In ihr geruhte der Prophet (asm) zu sagen (ferman): "In der Endzeit (Âhirzamanda) wird der Qur'an der Brust des Hafiz entrissen werden. Er wird ihn verlassen und vergessen." Das aber würde heißen, dass sich diese Krankheit stets weiter ausbreiten (dehset) wird und dass durch diesen bösen Blick (sû'-i nazar) bei manchen das Auswendiglernen des Qur'an behindert wird; und so die Auslegung dieser Überlieferung (hadîsin tevilini) offenlegen wird.
لاَ يَعْلَمُ الْغَيْبَ اِلاَّ اللّٰهُ
{"Das Verborgene kennt Gott allein!"}    Der dritte Mann und seine Frage: 
   Ein Mann, der mit uns sehr oft Umgang (alâkadar bir zât) pflegte, beklagte sich sehr oft bitter: "Ich kann meine fünf Sinne nicht beieinander halten (adam olamiyorum). Allmählich wird meine Lage immer schwieriger (fena). Ich kann die Wirkungen (neticeler) meiner geistigen Dienste (manevî hizmetler) nicht mehr wahrnehmen." So bat er mich also um Hilfe (meded). Nun schreiben wir ihm daher das Folgende:
   "Diese Welt (dünya) ist ein Dienstgebäude (dâr-ül hizmet) und kein Ort der Entlohnung (ücret). Die Entlohnung für Ihre Arbeit (A'mal-i sâliha), Ihre Früchte (meyve) und das Licht (Nur) Ihrer guten Werke findet sich im Zwischenreich (berzah) und im Jenseits (âhiret). Diese ewig bleibenden Früchte (bâki meyveler) schon in dieser Welt (dünya) ernten zu wollen und in dieser Welt nach ihnen zu verlangen, hieße, dass man das Jenseits (âhiret) dem Diesseits (dünya) unterordnen (tâbi') wolle. So zerbricht die Wahrhaftigkeit (ihlas) eines guten Werkes (amel-i sâlihin) und ihr Licht (Nur) entschwindet. Nach diesen Früchten verlangt man in der Tat nicht, ja man hat noch nicht einmal eine solche Absicht (niyet). Werden sie einem aber gegeben, soll man daran denken, dass sie einem als eine Aufmunterung gegeben werden, und dafür danken (sükreder)." 
   Wie bereits in ein, zwei Briefen erklärt (beyan) wurde, dass in der Tat die Umstände in diesem Zeitalter (asir) so sehr den Nerv (damar) des irdischen Lebens (hayat-i dünyevi) getroffen, verletzt und die Menschen in Panik (heyecan) versetzt haben, dass nun im Gegenzug jemand (zât), der unter den Frommen (ehl-i salahat) als ein alter (ihtiyar), gesegneter (mübarek) Hodscha lebt, und sich bereits in dieser Welt (dünya) nach den Freuden (ezvak) einer Art jenseitigen Lebens (hayat-i uhreviye) sehnt, schon in dieser Welt (dünya) vorrangig die Freude im Leben (zevk-i hayat) erfährt.
   Viertens: Ein Mann (zât), der mit uns Umgang (alâkadar) pflegte, klagte (sekva) ganz erbärmlich (müteessifane), so wie sehr viele sich auch darüber beklagen, dass sie ihre Freude und Begeisterung (zevk u sevkini) für die Rezitationen (evrad), die sie früher stets so intensiv (siddetli) in ihrem Orden (tarîkat) vorgetragen hatten, nun verloren haben und Langeweile und Schläfrigkeit (sikinti ve uyku) sie jetzt überwältigt (galebe). Wir haben zu ihm gesagt:
   So wie die wahrnehmbare Luft (maddî hava), wenn sie schlecht wird (bozuldugu vakit), innerlich zu einer Beklemmung (sikinti) führt und sich die solcherart beengten Bronchien (asabî sîneler) zusammenzuschnüren (inkibaz hali) beginnen, so entsteht manchmal genauso eine ungute geistige Atmosphäre (manevî hava), und das besonders in diesem Zeitalter (asir), in dem diese geistige Atmosphäre (maneviyat) weitgehend verfremdet (yabanilesmis) wurde, und das insbesondere in den Ländern (memleketler), in denen Lustbarkeiten (hevesat) und die Wünsche der Begierde (müstehiyat-i nefsaniye) Allgemeingut geworden (taammüm) sind, und besonders die Wachsamkeit (intibah) und die allgemeine Zuwendung (teveccüh-ü umumî) der islamischen Welt (âlem), welche in diesen Monaten der Restriktionen (suhur-u muharrem) und den gesegneten Monaten (suhur-u mübareke) die geistige Atmosphäre (manevî hava) wieder gereinigt (tasfiye) hat, nachdem diese segensreichen Monate (mübarek suhur) vergangen waren, wieder zum Stillstand (tevakkuf) kamen, in der Zeit der Auswirkungen der Irrtümer (dalaletlerin tesirleri), die durch diesen Stillstand wieder Gelegenheit (firsat) fanden, die Luft zu verpesten, und besonders in dem gewissen Mangel der Zudringlichkeit (tasallutlarinin noksaniyetinden) des irdischen Lebens (hayat-i dünyevi) und der Gelüste der Begierde (hevesat-i nefsaniye) unter dem Druck des Winters (kis tazyikati) bei den Muslimen (ehl-i islâm) und den Gläubigen (ehl-i iman) der Wunsch, für das jenseitige Leben (hayat-i uhreviye) zu arbeiten und durch den Anbruch des Frühlings (bahar) mit dem Aufstreben des irdischen Lebens (hayat-i dünyevi) und der Lustbarkeit der Begierde (hevesat-i nefsaniye) diesen Wunsch nach dem Jenseits (istiyak-i uhreviye) verschleiert hat, sich in dieser Zeit mit Sicherheit bei solchen heiligen Rezitationen (kudsî evrad) anstelle der Freude und der Begeisterung (zevk, sevk) nur noch Gähnen und Langeweile (esnemek ve fütur) ausbreiten. Da jedoch nach dem Geheimnis (sirr) 
خَيْرُ اْلاُمُورِ اَحْمَزُهَا
{"die guten Arbeiten (a'mal-i sâliha) diejenigen sind, welche anstrengend sind",}
nun einmal diese guten Taten und wohltätige Arbeiten (umûr-u hayriye), die quälend (mesakkatli), mühevoll (külfetli), freudlos (zevksiz) und nur noch anstrengend (sikintili) sind, deswegen noch wertvoller (kiymetli), noch segensreicher (sevabli) sind, muss man sich während dieser Anstrengung (sikinti) daran erinnern, dass in dieser Mühsal (mesakkat) mehr Segen und eine größere Anerkennung (makbuliyet) liegt, und in Geduld (sabir) und in Freude dafür danken (mesrurane sükretmek).     Fünftens: Ein Schüler (talebe) der Risale-i Nur sagte, dass ein Grund dafür, dass er nicht für die Risale-i Nur arbeiten könne, der sei, dass seine Sorgen um den Lebensunterhalt (derd-i maiset) gewachsen sind. Wir haben ihm daraufhin gesagt: "Da du nicht an der Risale-i Nur arbeitest, wurde die Sorge um den Lebensunterhalt (derd-i maiset) für dich schwieriger (siddet). Denn jeder Schüler (talebe) in dieser Umgebung (havali) bestätigt und auch ich sage: insoweit wir an der Risale-i Nur arbeiten, wird unser Leben einfacher (kolay), in unsere Herzen (kalb) kehrt Freude (ferahlik) ein und auch der Lebenserwerb (maiset) wird leicht (sühulet). 
   Der sechste Mann aber heißt Said, und das ist meine Wenigkeit (bîçare). Der Respekt (hürmet) aber, die Liebe (muhabbet) und Zuwendung (sohbet), die jeder für sich selbst wünscht (arzu), erstrebt und mit Freuden (ferah) annimmt (kabul), fallen meiner Person (sahs) schwer, beunruhigen (sikiyor), ja betrüben mich (müteessir), ausgenommen jene Dinge, die sich auf die Risale-i Nur beziehen. Würde man jedoch von mir erwarten, dass ich all die erhabenen Eigenschaften (yüksek hasiyetler) der Risale-i Nur und die so bedeutenden Vorzüge (meziyet) der Schüler (sakirdler) und ihrer Geistigen Körperschaft (sahs-i manevî) in eigener Person vorweisen könnte, es schiene mir (tahmin), als wollte man diese ihre bergeschweren Bedeutsamkeiten (mana) - nach meinem Verständnis - den schwachen (âciz) Schultern einer hilflosen (bîçare), gebrechlichen (zaîf) Person (sahsim gibi) aufbürden, deren Prozess der Altersschwäche (meslek-i acz) bereits weit fortgeschritten ist, und der unter dieser Last gebückt und gebeugt (ezilir, sikilir) geht.
   Mein Blatt Papier hier zwingt mich nun dazu, die beiden letzten Punkte (mes'ele) ganz kurz zu fassen. So senden wir denn Lüfüs heldenhaften Nachfolgern (kahraman vârisler) in der Fabrik des Lichtes (Nur) und der Rose (Gül), der hohen Gemeinschaft (yüksek heyeti) der Gesegneten (mübarekler), der Schule des Lichtes (Medrese-i Nuriye), jedem Einzelnen der unschuldigen Kinder (masumlar) und der analphabetischen Alten (ümmi ihtiyarlar) Tausende Grüße (binler selâm). 
  Euer Bruder, der stets eures Gebetes bedarf und sehnsüchtig nach euch verlangt 
  Said Nursî 
  * * * 
   Meine lieben getreuen, unerschütterlichen, unerschrockenen, standhaften und opferbereiten Brüder!     Ich halte es nicht für nötig, euch wegen dieser beängstigenden Hausdurchsuchungen (siddetli taarruz) Mut (tescie) zuzusprechen. Wir wissen ja bereits, dass eure unerschütterliche Standhaftigkeit und eure Überzeugung (itikad), dass jedem schmerzlichen Ereignis (hâdise-i elîm), das die Risale-i Nur betrifft, eine Gnade und Barmherzigkeit (inayet ve rahmet) zugrunde liegt, zu eurer Ermutigung genügt (tesciinize kâfidir). Nur ein Ding macht mir noch Kummer (merak). Sind alle Bücher der Risale-i Nur, die sie in Beschlag (elde) genommen haben, nur ein einziges Gesamtwerk (takim), und wem gehörten sie? Das würde ich gerne wissen. Derjenige, dem sie gehören, soll sich aber deswegen keine Sorgen (merak) machen. Sie werden bestimmt an seiner Stelle (onun hesabina) bei den zuständigen Ämtern (ehemmiyetli makam) die Herzen (fütuhat) erobern und ihm auf diese Weise ihren Segen (sevab) bringen. Und wir können auch für ihn eine neue Gesamtausgabe der Risale-i Nur zusammenstellen. Gibt es außerdem noch jemand, der verhaftet (tevkif) wurde? Und wie heißt übrigens der Hodscha, an den er verwiesen (havale) wurde?
   Zweitens: Die Korrespondenz gelegentlich über Atabey abzuwickeln, so wie Sabri und Hâfiz Ali um der Erleichterung der Korrespondenz (teshil-i muhabere) willen miteinander abgestimmt (re'yi karar) haben, akzeptieren (kabul) auch wir genauso wie sie. Die Sendung wird unter dem Namen Abdullah Çavus, der ein Nachfolger (vâris) von Lütfü ist, an seine Anschrift geschickt werden.
   Drittens: Die Abhandlung über die "Wunder (Mu'cizat) des Qur'an", die Sabri in der Art abgeschrieben hat, die ihre symmetrische Übereinstimmung erkennen lässt, und die Ausdeutungen (istihrac) in seinem Brief, welche die Risale-i Nur betreffen, haben uns außerordentlich gefreut (mesrur). Die Abhandlung über die "Wunder des Qur'an", {Mu'cizat-i Kur'aniye (A.d.Ü.)} die Hasan Âtif für uns so prachtvoll und faszinierend (sasaali ve cazibedar) abgeschrieben hat, haben wir als Basis (esas) genommen und dem die Themen (mebahi), die sich in anderen Abhandlungen (risaleler) auf Anmerkungen (nükte) zur "Wunderhaftigkeit (i'caz) des Qur'an" beziehen, im Anhang (zeyiller) beigefügt. Und so bekam denn das Ganze eine recht schöne Form.
   Zum Beispiel: Die Siebzehnte Stufe (onyedinci mertebe) des "Großen Zeichens" (Âyet-ül Kübra) über den Qur'an, das "Zwanzigste Wort" (Yirminci Söz) und der "Siebte Blitz" (Yedinci Lem'a), worin die letzten Ayat der Sure "Fath" als ein Wunder (mu'cize) behandelt werden, die wichtigsten Abschnitte aus der Abhandlung "Inhaltsverzeichnis" (Fihriste) über die Acht Hinweise (Rumuzat-i Semaniye), und die beiden Anmerkungen (nükte) zum Kenz-ül Ars {ein Buch über die Namen Gottes (A.d.Ü.)} u.dgl. Abschnitte werden im Anhang (zeyiller) aufgeführt. Diese Abhandlung glänzt nun genauso wie der Anhang {durch ihren Anhang, der aber auch nun durch Sabri abgeschrieben werden sollte (A.d.Ü.)} zu der Abhandlung über die "Wunder Mohammeds" (Mu'cizat-i Ahmediye). Sabri, die Vermittlung der Lichter (Nurlar santrali), wird nun auch diese Abhandlung gleich der über die Wunder (Mu'cizat) des Qur'an, die er ja bereits sehr schön abgeschrieben hat, mit Gottes Hilfe (insâallah), zu ihrer vollendeten Schönheit führen.
   Viertens: Der Brief von Abdullah Çavus, der ein wahrhaftiger (hakikî) und durchaus aufrichtiger Nachfolger (vâris) des verstorbenen (merhum) Lütfü ist, zeigt, wie groß seine Treue (sadakat), seine Wahrhaftigkeit (ihlas) und seine Verbundenheit (irtibat) ist. Ich denke stets an Abdullah aus islâmköy in meinen Gebeten (dua), gemeinsam mit Abdullah Çavus. Auch er hat bereits gezeigt, dass er mit Recht (elhak) dieser Anerkennung (makam) würdig ist. Der korrigierte (musahhah) letzte Teil der Abhandlung "Inhaltsverzeichnis" (Fihriste) wird ihm, wolle es Gott (insâallah), wunschgemäß zugesandt werden. Sie wurde aber nicht so eingehend korrigiert (tashihat), wie er es sich vorgestellt hatte. Denn ich habe die Abschriften dieser gesegneten (mübarek) Brüder, die sie in gemeinsamer Arbeit (taksim-ül a'mal) angefertigt haben, als ein gesegnetes (mübarek) Andenken betrachtet und konnte es daher nicht übers Herz bringen (kiyamadim), etwas daran zu verändern.
   Fünftens: Dieser Tage griff mich (taarruz) eine zwar äußerlich unsichtbare, jedoch - wegen eines großen Bedauerns (teessür) - seelisch (manen) gefährliche Krankheit an, aus der Sorge (endise), dass ich wegen dieses Vorfalls (hâdise) gezwungen sein könnte, die Arbeiten an der Risale-i Nur zeitweilig zu unterbrechen (tevakkuf) und mich stattdessen mehr um die weltlichen (dünya) Dinge zu kümmern und den Kontakt mit den Leuten, mit denen ich seit zwanzig Jahren nicht mehr geredet habe, weil ich mich ja, wegen meines Dienstes (hizmet) am Qur'an, nicht mehr mit politischen (siyaset) Angelegenheiten beschäftigen durfte (memnu'), nun wieder aufzunehmen. Da ich jedoch meiner täglichen Gewohnheit (müstemir âdet) nun nicht mehr zur Gänze nachgehen konnte, bitte ich, gleich wie wegen meiner Krankheit im Ramadan, meine Brüder nochmals sehr um ihre geistige Unterstützung (manevî muavenet). Macht euch jedoch weiter keine Sorgen (merak): ich bin keineswegs bettlägerig. Ich kann lediglich diese vielen Exemplare (nüsha) nicht mehr alle korrigieren (tashih).     Sechstens: Wenn die Risale-i Nur in einem Gebiet (cephe) eine Unterbrechung (tevakkuf) erleidet, werden diese Unterbrechungen durch ihre Erfolge (fütuhat) auf anderen Gebieten wieder ausgeglichen. Obwohl hier in Bezug auf diesen Vorfall aus Vorsichtsgründen (ihtiyat) eine Unterbrechung in gewissem Grade sogar beabsichtigt (niyet) gewesen und deshalb bevorzugt (tervic) worden war, beobachten wir dementgegen in dieser Umgebung geradezu ein Aufblühen, während es in Isparta mit den "Lichtern" zu einer Stockung gekommen war.
اَلْحَمْدُ لِلّٰهِ هذَا مِنْ فَضْلِ رَبِّى
{"Dank sei Gott. Dies kommt von der Gnade meines Herrn."}
   Ja, mehr noch als das: Zu unserer Überwachung ist eine bedeutende Persönlichkeit gekommen, die an uns und an der Politik interessiert ist. Ich habe zu ihm gesagt: "Es sind nun achtzehn Jahre her, dass ich nicht mehr bei ihnen vorstellig geworden bin und auch keine Zeitung mehr gelesen habe. In den letzten acht Monaten habe ich nicht einmal danach gefragt, was in der Welt (dschihan) vor sich geht. Seit drei Jahren höre ich auch die Radio-Sendungen nicht mehr, die man hier empfangen kann, um nicht innerlich an meinem heiligen Dienst Schaden zu nehmen. Der Grund dafür ist der Folgende: Der Dienst am Glauben (iman) und die Glaubenswahrheiten (iman hakaiki) stehen über allen Dingen dieser Welt. Sie dürfen von nichts abhängig sein und für nichts instrumentalisiert werden! Damit aber in unserer Zeit der Dienst am Glauben nicht in den Augen der Gottvergessenen (ehl-i ghaflet), der Irrgläubigen, derer, die ihren Glauben (din) für ihre weltlichen Belange instrumentalisieren und der Leute, die achtlos Juwelen von unvergänglichem Wert für Glasscherben eintauschen, von starken äußeren Strömungen abhängig und deren Werkzeug wird und so für die Allgemeinheit seinen hohen Wert verliert, verbietet uns der Dienst am Weisen Qur'an mit absoluter Strenge jede Beschäftigung mit der Politik. Oh, ihr Anhänger der Politik und Mitglieder der Regierung! Verdächtigt uns nicht und belästigt uns nicht! Vielmehr wäre es im Gegenteil nötig, dass ihr uns Hilfe leistet. Denn mit unserem Dienst, der sich auf Sicherheit, Respekt und Barmherzigkeit stützt, bemühen wir uns sowohl um Ruhe und Ordnung, als auch darum, das Leben der Gemeinschaft vor der Gesetzlosigkeit zu retten, wodurch wir für eure wahren Aufgaben den Grundstein legen, euch dabei unterstützen und bestärken."
   Siebtens: Jenen Brief, in dem wir einige in dem Brief von Hâfiz Ali erwähnten Personen angesprochen (hitab) und ihnen geschrieben haben, und den letzten Brief, der davon handelte, dass wir diesen, uns noch recht gegenwärtigen Vorfall (hâdise-i hazira) ziemlich leicht überwinden werden, haben wir heute vor einer Woche in der Post aufgegeben. Hâfiz Ali schrieb uns jedoch seinen Brief so, als hätte er diese beiden Briefe, die doch noch unterwegs waren, bereits gelesen, was ein Funke der Wundertat (lem'a-i keramet) seiner Treue (sadakat) ist. Noch am selben Tag erzählte (hikâye) uns Köroglu Ahmed, einer von Nazifs Freunden - etwas, das noch nie zuvor geschehen war - seinen Traum, in dem er gesehen hat, dass zu mir ein hoher Beamter und bedeutender Politiker (memur-u siyasî) gekommen wäre, und das drei Stunden bevor dieser Beamte tatsächlich erschien. Er wollte gerne eine Auslegung (tabir) seines Traumes. Danach jedoch erübrigte (tevilsiz) sich hier jeder Kommentar.    Alle meine Brüder, besonders aber diejenigen, welche von dem unglückseligen Vorfall betroffen (musibetzede) wurden, grüßen wir (selâm) und schließen sie in unsere Gebete (dua) mit ein.
  * * * 
   Meine lieben getreuen, gesegneten Brüder, meine standhaften, unerschütterlichen, unerschrockenen Gefährten im Dienst am Qur'an und am Glauben und meine liebevollen, opferwilligen und beständigen Wegbegleiter in diesem irdischen Gasthaus! 
   Diesmal haben uns die Briefe des Inhabers (sahib) der Licht-Fabrik und des heldenhaften (kahraman) Tahiri, der sein perfekter Helfer (muavin) und ein vollendeter Hüsrev ist, und der zweite Traum von Marangoz Ahmed, einem der Helden der Licht-Schule (Medrese-i Nuriye), und am Ende des dritten Traumes, in dem jener Hâfiz Mehmed, der sich durch den bekannten, unglücklichen Vorfall (musibet) nicht erschüttern ließ und noch stets fleißig (faal) ist, mit den Kindern gemeinsam das Schlussgebet (hatim duasi) {nachdem sie gemeinsam den Qur'an durchgelesen hatten (A.d.Ü.)} sprach und ihnen die Risale-i Nur vorlas, frohe Botschaften (besaret) verkündigt und von uns bergesgleiche, geistige Lasten (manevî agirliklar) fortgenommen. Möge Gott, der Gerechte (Cenab-i Hakk), euch und sie alle vor seelischen und materiellen Plagen (âfât-i maneviye ve maddiye) beschützen. Âmîn.
   Marangoz Ahmeds zweiter Traum hat sich mit dem Propheten (Peygamber) beschäftigt (alâkadarlik), mit dem Friede und Segen sei, und hat mich frohgemut (sürurlu) gestimmt und ist ein Wahrtraum (rü'ya-yi sadika) gewesen, in dem der materielle Dienst (maddî hizmet) der Brüder und Schwestern (kardesler ve hemsireler) in der Umgebung der Licht-Schule (Medrese-i Nuriye) eine lebendige und beseelte (canli ve ruhlu) Gestalt annahm, welche einen Hinweis (isaret) darauf gibt, dass ihr Dienst ein Anstoß (medar) dazu sein wird, die gelobte Sitte (sünnet-i seniye) des Propheten, mit dem Friede und Segen sei, wieder neu zu beleben (ihyas). In diesem Zusammenhang möchte ich von einem Traum erzählen (beyan), den ich zwei Tage vor Erhalt eures Briefes geschaut hatte. Es ist dies wie folgt:
   Ich habe Folgendes gesehen: Ich habe in diesem Traum erkannt, dass der jetzige Präsident (reis), bzw. die derzeitigen Präsidenten mit ein, zwei bedeutenden Gelehrten (hoca), die ich persönlich kannte, darüber debattierten, wer den Rang des Kalifattums (hilafet rütbesi) einnehmen und die entsprechenden Angelegenheiten (mes'eleler) wahrnehmen solle, welchem von diesen Gelehrten, bzw. Präsidenten er also zugesprochen werden sollte. Dann habe ich gesehen, dass sie sich gegen mich entschieden hatten, um mir das Ergebnis ihres Beschlusses (netice-i karar) bekannt zu geben. Da wachte ich auf. Am Morgen habe ich dann den Brüdern {von meinem Traum (A.d.Ü.)} berichtet und dabei gesagt: "Gott kennt das Verborgene" (Allahu a'lem). Es muss in der Umgebung (havali) der Provinz Isparta trotz der deutlichen Niederlage (maddî maglubiyet) der Risale-i Nur einen geistigen Sieg gegeben haben (manevî bir galib), sodass nun in den hohen offiziellen Rängen (büyük makamat-i resmiye) die wichtigsten Fragen (mühim mesail) des Islam ein Thema (medar-i bahs) werden können. Da wir in Isparta nicht erkennen können, wie weit sich dieser unglückliche Vorfall (musibet) inzwischen entwickelt hat, auch schon seit langem weder von der Lage in der Welt (hal-i âlem) noch von der politischen Lage eine Vorstellung oder etwas darüber gehört haben, ließ mich ein Hinweis (emare) (darüber, dass dieser Traum ein Wahrtraum) (rü'ya-yi sadika) gewesen war, wenigstens einen Tag lang darüber nachdenken. Bei diesem Hinweis (emare) handelt es sich um Folgendes:    Ein bedeutender Schüler (talebe) der Risale-i Nur kam aus Ankara zu mir und sagte, ohne dass ich danach gefragt hatte: "Der Herr Präsident (Reis) hat den Auftrag erteilt (emret), einen neuen Kommentar (tefsir) zum Qur'an zu schreiben und es soll schon jemand damit angefangen haben, ihn zu schreiben."
   Des Weiteren sagte er, dass der Innenminister (Dâhiliye Vekili), seiner zwanzigjährigen Gewohnheit (âdet) zum Trotz, die Religion (din) gelobt und über sie gesagt hat: "Ein Volk ohne Religion (dinsiz bir millet) kann nicht weiterbestehen." Und auch der Erziehungsminister (Maarif Nâziri) sprach sich, seinen überkommenen Prinzipien zum Trotz, lobend über die islamische Sitte (âdâb) aus, da er eine grundlegende Veränderung wahrgenommen hatte. So habe ich denn, aufgrund dieses Traumes, nachdem ich mir zunächst acht Monate lang meine Ohren zugehalten hatte, diese Nachrichten (haber) empfangen. Doch wollte ich (arzu) so gerne den Grund dafür verstehen. Und so bekam ich denn plötzlich eine Eingebung (ihtar): Die Irrgläubigen (ehl-i dalalet) haben nun auch die Beamten in ihrer Politik (memur-u siyasiye) in die Irre geführt (aldatip) und sie gegen die Risale-i Nur in einem abgesteckten Rahmen mit aller Macht (genisçe) eingekreist und angegriffen (taarruz), um den Grad ihrer Macht (derece-i kuvveti) zu erproben. Doch dann mussten sie erkennen, dass diese über eine Kraft verfügt, die man nicht entwurzeln und nicht besiegen (maglub) kann. Da sie jedoch auf den bedeutenden großen politischen Ebenen (makamat-i resmiye) deren Wesen (mahiyet) zu ihrem Thema (medar-i bahs) gemacht hatten und darauf ihre Aufmerksamkeit (dikkat) gerichtet hatten, wurden sie nun dazu gezwungen, den Weg zu einer Art von Versöhnung (musalaha) vorzubereiten. Hatten sie also bis jetzt im Gegensatz zu den Tatsachen und aller Vernunft (hakikat ve hikmet) sämtliche Verdienste (iyilik) dem verstorbenen Präsidenten (reis), alle Verluste (fenalik) hingegen dem Volk (millet) und dem Militär (ordu) zugeschrieben, so bemühen sie sich nun sicherlich darum, als Preis für ihren derart erheblichen Fehler (hata-yi azîme), den Boden zu bereiten (teskil), um so einen Ausweg (çare) zu finden, indem sie jetzt alle Verluste (fenalik) dem Verstorbenen (ölene) zuschreiben, und sich so in gewissem Grade von ihren verheerenden Fehlern (dehsetli hatiat) zu befreien. Das lässt sich sowohl aus diesem Traum als auch aus den Nachrichten (haber) entnehmen. Der gemeinsame Brief des ersten und zweiten Hulusi und die Einsatzfreudigkeit (gayret) dieser beiden bedeutenden Säulen (rükn-ü mühimme) zeigen bei allem, was geschieht (hâdise), dass ihre Treue (sadakat) noch härter (metin) ist als der Stahl.
  Said Nursî 
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   Meine lieben getreuen und standhaften Brüder und meine wahrhaftigen Erben! 
   In diesen Tagen versuchte ich diejenigen, welche die Risale-i Nur angreifen und euch in Unruhe versetzen, mit dem Ergebnis, dass ich darüber wütend wurde, zu verfluchen. Doch dann wollte ich es plötzlich nicht mehr dulden, dass Isparta etwas zustößt und betete stattdessen: "Oh Herr! Isparta ist eine Medresetüzzehra der Risale-i Nur. Bringe die schlechten Beamten, die sich dort befinden, zur Vernunft und führe alles zu einem guten Ende." und bete so auch noch heute.
   Zweitens: Ich habe die arabisch verfassten Abhandlungen (risale) wie "Korn" (Habbe), "Tropfen" (Katre), "Duft" (Semme) oder "Wellen" (Hubab) durchgeblättert, die Salahaddin in diesen Tagen aus Istanbul mitgebracht hatte. Ich habe gesehen, dass die Wahrheiten (hakikat), die der Neue Said unmittelbar auf der Reise seines Herzens (harekât-i kalbiye) bezeugt hat, als Kerne der Risale-i Nur gelten. Sie sind bereits sowohl als "Flamme" (Su'le) als auch als "Blume" (Zühre) arabische Teile der Risale-i Nur. {Texte in türkischer Sprache erschienen erst achtzehn Jahre später. (A.d.Ü.)} Da sie unmittelbar die Lektionen (ders) meiner Seele (nefs) sind, wurden sie in Arabisch und in der Form kurzer Abhandlungen (ibare) geschrieben und sind daher nicht für andere Menschen gedacht.    Damals hatten sie sie vor allem der Seyhülislâm, die Mitglieder (a'za) des "Hauses der Weisheit" (Dâr-ül Hikmet) {Name einer Universität (A.d.Ü.)} und die großen Gelehrten (âlimler) Istanbuls mit hohem Lob und großer Wertschätzung (tahsin ve takdir) entgegengenommen. Da sie Werke (eserler) des Neuen Said sind, sind sie nun auch Bestandteile der Risale-i Nur. Was die Werke des Alten Said betrifft, so hat unter seinen arabischen Büchern (risaleler) nur das Buch "Ein Zeichen des Wunders" (isarat-ül i'caz) im Gesamtwerk der Risale-i Nur einen wichtigen Platz (mevki) eingenommen.
   Des Weiteren kann auch die Abhandlung (risale) unter dem Titel "Lemaat", die durch die Beteiligung (istirak) der beiden Saids in einem Monat Ramadan zwischen den beiden Neumonden (hilâl) verfasst wurde (te'lif), die dann spontan und unbeabsichtigt (ihtiyar) in gewissem Grade die Form eines nicht gereimten Gedichtes (manzum) angenommen hat und in dem Buch "Ein Zeichen des Wunders" (isarat-ül i'caz) in etwa den Umfang (kit'asi) von fünfzig, sechzig Seiten in türkischer Sprache einnimmt, in die Risale-i Nur eingereiht werden. Leider konnte ich davon kein Exemplar (nüsha) mehr erhalten. Denn da sie jedem gefielen (hos), blieb von diesen gedruckten Exemplaren (matbu' nüshalar) keines mehr übrig.
   Des Weiteren habe ich es für wert (lâyik) erachtet, die auf der Wissenschaft des Logismus beruhende Abhandlung (risale-i mantikiye) des Alten Said mit dem Titel "Die rote Kürze" (Kizil Îcaz), welche aus der noch ungedruckten (gayr-i matbu') Abhandlung "Die suspensive Bedingung" (Ta'likat) herausgesickert ist, und die hinsichtlich der Wissenschaft des Logismus (ilm-i mantik) als ein Wunderwerk (saheser) gilt, eine wunderbare (i'cazli) und ganz außerordentliche Kürze (îcaz-i hârika) aufweist, die kritischen Gelehrten (müdakkik ülemalar) in Bewunderung versetzte (hayret) und sie dazu veranlasste, sie - in ihrer Begeisterung (tahsinle) aufmerksam geworden - genauer zu betrachten, mit der Risale-i Nur zu verbinden und sie den Gelehrten (âlimler) unter den Schülern (sakirdler) vor Augen zu führen. Sie ist jedoch sehr tiefschürfend (derin). Dieser Tage habe ich Feyzi ein wenig in ihr unterrichtet (ders). Vielleicht möchte Feyzi {ein Gelehrter, der auch das Arabische beherrscht (A.d.Ü.)} seine Lektion (ders) einmal selbst auf Türkisch niederschreiben, damit auch noch andere das verstehen können.
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   Meine lieben getreuen standhaften Brüder und meine wahrhaftigen Erben! 
   Dieser Tage wurde mir innerlich eine überaus wichtige, jedoch Besorgnis erregende (endiseli) Frage (sual-i manevî) in Bezug auf die Schüler (talebe) der Risale-i Nur in meinem Herzen (kalb) eingegeben. Und so wurde mir denn auf einmal klar, dass die meisten Schüler der Risale-i Nur durch ihre innere Haltung (lisan-i hal) diese Frage bereits gestellt haben und noch stellen werden. So kam mir auf einmal die Antwort in den Sinn (hatira). Ich habe sie Feyzi mitgeteilt und er sagte mir darauf: "Das sollten wir wenigstens einmal kurz aufschreiben."
   Eine Besorgnis erregende (endiseli) Frage: In dem Wirrwarr (fitnesi) dieser Endzeit wird der Hunger (açlik) eine wichtige Rolle spielen. Durch ihn werden die Irrgläubigen (ehl-i dalalet) zusehen, wie den hilflosen, hungernden Gläubigen (aç ehl-i iman) die Sorgen um den Lebensunterhalt (derd-i maiset) über den Kopf wachsen, indem sie sich darum bemühen werden, dass zu ihrer Zeit die religiösen Empfindungen (hissiyat-i diniye) entweder vergessen oder als nur zweit- oder drittrangig betrachtet werden, wie man das an Hand der Überlieferungen (rivayet) verstehen kann. Wenn sich aber nun in allen Dingen, ja selbst im Falle einer alle vernichtenden Strafe für die Gläubigen (ehl-i iman) und alle Unschuldigen (masumlar) nach der Bestimmung Gottes (kader-i ilahî) ein Aspekt der Barmherzigkeit (vech-i rahmet) und Gerechtigkeit (adalet) auftut, wie sieht das dann in diesem Fall in etwa aus? In welcher Weise werden dann die Gläubigen (ehl-i iman) und besonders die Schüler (talebe) der Risale-i Nur noch in diesem Unglück (musibet) etwas Gutes für ihren Glauben (iman) und das Jenseits (âhiret) gewinnen (istifade), wie werden sie sich dann verhalten (davran) und wie sich zur Wehr (mukavemet) setzen können?    Antwort: Da der wichtigste Grund dieses Unglücks (musibet) eine Auflehnung (isyan) ist, die aus der Undankbarkeit (küfran-i nimet) und einem Mangel an Zufriedenheit (sükürsüzlük) und mangelnder Wertschätzung (takdir) der Gaben Gottes (nimet-i ilahiye) erwächst, schickt der Allweise Gerechte (Âdil-i Hakîm), um den wahren Geschmack (hakikî lezzet) Seiner Gaben (nimet), darunter besonders jener, welche unserer Ernährung (gida) dienen, darunter besonders jene, welche die größte Gabe hinsichtlich des Lebens (hayat) ist, nämlich das Brot (ekmek) und seinen so großen Wert als Gabe (nimetiyet) und seine außerordentliche Bedeutung zu zeigen und die Menschen so zur wahren Dankbarkeit (hakikî sükr) hinzuführen, diesen undankbaren (sükürsüz) Menschen, die auf die Askese innerhalb der Religion (riyazet-i diniye) wie z.B. im Ramadan nicht achten (riayet), dieses Unglück (musibet) und handelt damit nach derselben Weisheit (hikmet) gerecht (adalet). 
   Die Aufgabe (vazife) der Gläubigen (ehl-i iman), der Kenner der Wahrheit (ehl-i hakikat), besonders aber der Schüler (talebe) der Risale-i Nur, ist es, sich darum zu bemühen, die Not des Hungers (musibetli açlik) in der Art eines Hungers (açlik) als Form einer religiösen Askese (riyazet-i diniye) im Ramadan zu einem Mittel der Zuflucht (vesile-i iltica), der Reue (nedamet) und Ergebung (teslimiyet) zu machen, um dem zum Schein nur vorgeschobenen Grund einer Notlage (zaruret bahanesi) nicht zu erlauben, zur Bettelei (dilencilik), zu Diebstahl (hirsizlik) oder Gesetzlosigkeit (anarsilik) zu verleiten. Auch ein Teil jener Reichen (zengin) und ihrer Mitarbeiter (ehl-i maas), welche für die hungernden Armen (aç fakirler) kein Bedauern empfinden (acimayan), sollen auf die Risale-i Nur hören und aufgrund dieses Hungergefühls (hiss) gezwungenermaßen für hungernde (mecburî açlik) Menschen zu einem Gefühl des Erbarmens (merhamet) gelangen und mit ihrer Gabe (zekat) ihnen zu Hilfe (yardim) eilen. Auch die jungen Leute (gençler), die ihre Seele (nefs) mit wohlschmeckenden Speisen verwöhnt (simartan), sich berauscht (serkes) und sie in niederem Verlangen (hevesat-i rezile) und Auflehnung (tugyan) missgeleitet und sie trunken (sarhos) gemacht haben, sollen durch die Rechtleitung (irsad) der Risale-i Nur unter den gegebenen Umständen (hâdis) {einer allgemeinen Hungersnot (A.d.Ü.)} mannhaft durchhalten (istifade). Nachdem sie also nun ihre Hände in gewissem Grade von Unzucht und Sünde (fuhsiyat ve günah) zurückgezogen und mit ihren Genüssen und Begierden (nefislerinin zevkleri), mit ihrem Leben in Saus und Braus (galeyanlar), in Schmutz und Unrat (pislikler), {z.B. Tabak und Alkohol} gebrochen hatten, waren sie zum Gehorsam (taate) und allen guten Werken (hayrat) gelangt; dadurch sollen sie diese gegebenen Umstände (hâdise), auch wenn sie sich gegen sie (aleyhler) richten, nun zu ihren Gunsten (lehler) nutzen. Auch die Leute, die anbeten und gute Werke tun (ehl-i ibadet ve salahat), sollen in dieser Zeit, in der die meisten Menschen an Hunger (aç) leiden, und in der die Dinge so sehr verwickelt (karismis) sind, und einen Zustand (tarz) erreicht haben, in dem Verbotenes und Erlaubtes (haram ve helâl) nicht mehr voneinander zu unterscheiden ist, einer Zeit, in der zweifelhaft gewordene Güter (sübheli mal) gewissermaßen (manen) als Allgemeingut für die Versorgung aller (erzak-i umumiye) als erlaubt (helâl) gelten dürfen, sagen: "Ich begnüge mich mit dem Lebensnotwendigen (mikdar-i zaruret)" und so in diesem aufgezwungenen Übel (mecburî belaya) eine Art gesetzmäßiger Askese (riyazet-i ser'iye) erblicken. Was Gott so bestimmt hat (Kader-i ilahiye), soll man nicht mit Klagen (sekva), sondern mit einer Art von Zustimmung (riza) entgegennehmen.
   Allen Brüdern, insbesondere den von der Notlage (musibetzedeler) Betroffenen, sende ich viele Grüße (selâm) und bete für ihre Ruhe und Geborgenheit (selâmet).     Mein lieber Bruder Sabri! Hiermit ernenne ich dich zu meinem Stellvertreter (tevkil). So sollst du mich bei denen vertreten (tevkil), die mir ihre Grüße (selâm) senden. Ich sende jedem einzelnen von ihnen meine Grüße (selâm). Diesmal kam dein Brief zwar ziemlich spät hier an; trotzdem hat er mich in einigen Punkten sehr glücklich (memnun) gemacht.
   Er zeigt Sabris diamantene, ja stahlharte Festigkeit (elmas ve metanet) in seiner so geradlinigen Art zu denken (isabet-i fikr). Da ihr es nun einmal für angemessen haltet, auch auf dem Wege über Atabey mit Hâfiz Ali zu korrespondieren (muhabere), teilt mir die Anschrift von Abdullah Çavus oder einem anderen in Atabey mit, den ihr für geeignet (münasib) haltet. Wir haben bereits den zweiten Band (cild) der Abhandlung "Inhaltsverzeichnis" (Fihriste) abgeschrieben, der "Zehnter Strahl" (Onuncu Sua) heißt, und den Abdullah Çavus für euch bestellt hat, und Feyzi hat den "Großen Auszug des Lichtes" (Hizb-ül Ekber-i Nuriye) abgeschrieben. Möge Gott es so wollen (insâallah), dass wir euch beide demnächst zusenden können.
  Said Nursî 
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   Meine lieben getreuen Brüder! 
   Diesmal zeigen die Briefe von Sabri und Hâfiz Ali eine außerordentliche Wundertat (keramet) und einzigartige Kraft (hârika kuvvet) der Risale-i Nur. Es hat die Schüler (sakird) in dieser Umgebung (havali) außerordentlich gefreut (mesrur), dass die fleißigen und einsatzfreudigen Schüler (gayyur talebe) der Licht-Schule (Medrese-i Nuriye) versprochen (taahhüd) haben, in ein paar Tagen anstelle der Bücher von Hâfiz Mehmed, die zu Schaden (zayi') gekommen waren, die ganze Sammlung noch einmal abzuschreiben und ihm zu geben. Aufgrund der Nachfrage (tahkikat) von Hâfiz Ali geht seitdem das Gerücht um: "In den Läden ist das Papier ausverkauft. Die Schüler (sakird) der Risale-i Nur haben das ganze Papier gekauft." Und die Rückgabe (iade) der Bücher an Mehmed Zühdü sind eine Nachricht (hâdise), welche die Schüler (sakird) der Risale-i Nur mit Stolz (müftehirane) erfüllt, sie ermutigt und begeistert (tesci' ve tesvik). Sabri fragt in seinem Brief: "Aus welchem Grund (hikmet) erscheinen seit zwei, drei Jahren unter dem Titel der "Risale-i Nur" keine neuen Bücher mehr? {Üstad hat nach 1940 keine Bücher mehr geschrieben. (A.d.Ü.)} Warum ist hier in ihrer Abfassung (te'lif) eine Phase des Stillstands (tevakkuf devresi) eingetreten." Die Antwort darauf ist lang. Zudem liegt ihre Abfassung (te'lif) nicht im Rahmen unseres freien Willens (ihtiyar). Außerdem behindern (mâni') einige wichtige Gründe (esbab) und Störungen (âriza) das, damit auch die Schüler (sakird) der Risale-i Nur an ihrer Abfassung (te'lif) einen Anteil haben können.
   Viele fleißige Schülerinnen (çaliskan hanim sakirdler) hier - wie vor allem Âsiye, Ulviye und Lütfiye - erweisen ihren Schwestern (hemsire) in der Schule des Lichtes (Medrese-i Nuriye) und der Ehefrau Sabris, die ihren Gruß gesendet hat, und ihren Brüdern ihren Respekt (arz-i hürmet), senden ihre Grüße (selâm) und beten (dua) für sie.
   Allen Brüdern, jedem Einzelnen von ihnen, senden wir unsere Grüße und beten für sie.
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   Meine lieben getreuen Brüder!     Die Briefe der heldenhaften Tahirî und Kâtib Osman wurden für mich in der Tat zu einem Heilmittel (ilâç). Sie galten mir in meiner Besorgnis für meine halb körperliche (maddî), halb seelische (manevî) Krankheit als Elexier (tiryak). Möge Gott, der Gerechte (Cenab-i Hakk), mit ihnen und mit euch ewig zufrieden sein (ebeden razi olsun). Eure Entschlossenheit und Standhaftigkeit (azm ü sebat), eure Wahrhaftigkeit und Ehrlichkeit (ihlas ve ciddiyet) ließen die Weltleute (ehl-i dünya) in der Tat eine Niederlage (maglub) erleiden und tun es auch weiterhin noch. Darüber hinaus ist der Grund dafür, dass diejenigen, die wegen einer einzigen Abhandlung über "die Verhüllung der Frau" (Tesettür Risalesi) bereits hundertzwanzig Leute verhaftet (tevkif) hatten, trotz hundertunddreißig Exemplaren (risale) nicht einmal einen einzigen Mann verhaften konnten, eure Wahrhaftigkeit (ihlas) und eure Unerschütterlichkeit (metanet). Durch all diese Eigenschaften seid ihr ihnen überlegen (hükmediyor). 
   Wir gratulieren (tebrik) Tahiri zu seiner Reise nach Istanbul, wo er den Druckauftrag für den gewaltig "Großen Auszug" (Hizb-ül Ekber) {aus dem Qur'an (A.d.Ü.)} und die "Gewaltige Rezitation" (Vird-ül A'zam) {Gebete auf der Basis der Namen Gottes (A.d.Ü.)} erteilen will, aus ganzer Seele (ruh), und beten für seinen Erfolg (muvaffakiyetine dua). In Istanbul gibt es außer Sefik noch viele andere, die mit der Risale-i Nur tief verbunden (alâkadar) sind. Ich kenne aber ihre Anschriften nicht. Die kann man jedoch durch Sefik Haci Bekir aus Barla oder Hâfiz Emin, der in Inebolu als Vollstreckungsbeamter (icra) arbeitet, und Mehmed Efendi aus Güran herausfinden. Auf Empfehlung (münasebet) von Freunden aus Istanbul soll ein bekannter Prediger (meshur bir vaiz) gekommen sein, um mit mir zu sprechen, ist aber wieder zurückgegangen, ohne mich zu treffen. Wir senden euch auch noch die Kopie des Briefes, den wir jemandem geschrieben haben. Vielleicht brauchen auch dort einige Leute genau dieselbe Lektion (hitab) wie dieser Mann.
   Die Schüler (sakird) der Risale-i Nur, die Istanbul besuchten, haben uns von Ihrer Einsatzfreudigkeit (gayret), Ihrer Ehrlichkeit (ciddiyet) und Ihren zu Herzen gehenden Predigten (tesirli vaaz) berichtet. Sie möchten gerne einen solch unerschütterlichen (metin) und aufrichtigen Herrn (hâlis bir zât) wie Sie im Kreis der Risale-i Nur sehen. Und auch ich möchte Sie genauso wie diese sehr gerne im Kreise (daire) der Risale-i Nur sehen. Sie wissen ja, dass zwei Elif - getrennt voneinander - zwei ergeben. Stehen sie aber beide Schulter an Schulter, so bekommen sie den Wert von elf. Wenn Sie also in Ihrem Dienst am Glauben (hizmet-i imaniye), aus dem heraus Sie Ihre guten Ratschläge (ihzar) in zu Herzen gehende Worte (tesirli nasihat) kleiden, dennoch auf sich allein gestellt bleiben, ist es sehr schwierig, allen Angriffen und Beschuldigungen (tehacümat-i müttehideye) von heute Widerstand (dayanmasi) bieten zu können. Wer sich hingegen dem Dienst (hizmet) der Risale-i Nur anschließt, wird gleich den beiden Elif, die Elf ergeben, ja erhält vielmehr den Wert und die Stärke (kiymet ve kuvvet) von 111, {sobald es drei "elif" sind (A.d.Ü.)} um so gegen alle Irrtümer (dalalet) derer, die sich uns gegenüber verbündet (ittifak) haben, standhalten zu können (dayanacak). 
   Diese Zeit ist für die Kenner der Wahrheit (ehl-i hakikat), aber keine Zeit der Individualisten (sahsiyet) und der Egoisten (enaniyet). Unsere Zeit ist die Zeit einer Gemeinschaft (cemaat). Eine geistige Körperschaft, die aus einer Gemeinschaft (cemaat) heraus zusammenwächst, erweist sich als überlegen (hükmeder) und beständig (dayanabilir). Um einen großen Teich (havuz) für sich gewinnen (sahib) zu können, ist es notwendig, seinen Egoismus (enaniyet) und seinen Individualismus (sahsiyet), die man als einzelne Eisstückchen betrachten kann, in diesem Teich schmelzen und zergehen zu lassen. Anderenfalls schmilzt dieses Stückchen Eis und geht verloren, ohne den Teich für sich zu gewinnen (istifade). 
   Darüber hinaus ist es unbegreiflich (mûcib-i taaccüb) und nur noch zu bedauern (medar-i teessüf), dass die Leute des Rechtes und der Wahrheit (ehl-i hak ve hakikat) ihre außerordentliche Kraft (kuvvet), die in ihrer Eintracht (ittifak) liegt, durch ihre Zwietracht (ihtilaf) wieder verlieren, während sich die Leute der Zwietracht (ehl-i nifak) und des Irrwegs (ehl-i dalalet) einigen (ittifak), obwohl es ihrer Wesensart (mesreb) eigentlich widerspricht, um die in dieser Eintracht (ittifak) liegende beträchtliche Kraft (kuvvet) zu erhalten. Während sie nur zehn von Hundert sind, besiegen (maglub) sie trotzdem die übrigen neunzig Kenner der Wahrheit (ehl-i hakikati). 
  * * *     Meine lieben getreuen Mitbrüder! 
   Nun bin ich aber neugierig (merak), wann Hüsrev, Rüsdü, Re'fet und Hâfiz Ali von Isparta vom Wehrdienst (askerlik) wieder zurückkommen. Und ich möchte insbesondere wissen, wann Hüsrevs Stift wieder dazu bereit sein wird, mit innerer Anteilnahme an der Verbreitung (fatihane intisarina) {Üstad möchte gerne wissen, ob Hüsrev nun beim Militär eine völlig neue Art zu leben kennengelernt hat. (A.d.Ü.)} der Risale-i Nur mitzuwirken (kavusacak). Zudem sollt ihr ihnen meine Grüße mitteilen. Vor zehn Minuten waren hier zwei mutige, aber völlig ungebildete Männer, von denen der eine den anderen in den Kreis der Risale-i Nur mitgebracht hatte. Ich habe zu ihnen gesagt: "Angesichts der großen Wirkung, welche diesem Kreise gegeben ist, brauchen wir hier Männer von einer unerschütterlichen Treue und einer Standhaftigkeit, die sich nicht biegen noch brechen lässt." Hier in Isparta haben die Brüder eine Opferbereitschaft gezeigt, die ans Wunderbare grenzt. Doch die Grundlage ihres Dienstes an der Nurculuk-Bewegung, wie sie von der Welt so sehr bewundert wird, ist vielmehr ihre ans Wunderbare grenzende Treue und ihre außergewöhnliche Standhaftigkeit. Der Grund für diese Standhaftigkeit ist erstens ihre Glaubensstärke und ihr aufrechter Charakter. Der zweite Grund dafür liegt in ihrem angeborenen Mut. Darum sagte ich auch zu ihnen: "Ihr seid für euren Mut und für eure Entschlossenheit berühmt... Wenn ihr aber euren Mut dort zeigt, wo es um die unbedeutenden Dinge dieser Welt geht, so solltet ihr, die ihr mannhaft und tapfer euren Mut bewiesen habt, eure Treue bestimmt auch dort zeigen, wo es im heiligen Dienst an der Risale-i Nur, um die jenseitigen Ziele geht, wie sie die Welt verdient hat. Und da stimmten sie mir auch vollkommen zu.
  * * * 
   Meine lieben getreuen Brüder und meine unermüdlichen (kuvvetli) Gefährten im Dienst am Qur'an! 
   Ich habe neulich den heldenhaften Tahiri in eurer aller Namen getroffen und einen Lütfü, einen Hâfiz Ali, einen Hüsrev und einen Said (aber einen noch jungen Said) an ihm beobachtet (müsahede). Ich habe Gott, dem Gerechten (Cenab-i Hakk), vielmals dafür gedankt (sükret). Auf eine Frage (mes'ele), die durch die Schüler (talebe) bezüglich des Kommissars gestellt wurde, der diesmal dessen Körper bereits gerochen hatte und sogleich zu mir gekommen war, jedoch noch ehe er hier bei mir ankam, {Der Kommissar hatte Tahiri bereits gerochen und kam als erster und später auch noch Tahiri zu Üstad. Im Folgenden schreibt hier Üstad seine Antwort auf die entsprechenden Fragen seiner Schüler. (A.d.Ü.)} und bezüglich des Durchsuchungskommandos (taharri adamlari), schicke ich euch eine Antwort in dem Gedanken, dass sie vielleicht für euch nützlich (faidesi) sein könnte.
   Antwort auf die Frage (suale cevab), die von den Schülern (sakird) der Risale-i Nur gestellt wurde, die ständig im Dienst (hizmet) des Meisters stehen.     Frage: So viele Jahre stehen wir nun schon in Ihren Diensten (hizmet). Nie haben wir bei Ihnen irgendeine Beziehung (alâka), ein Interesse (alâka) für diese Welt (dünya), ihr Gesellschaftsleben (hayat-i içtimaiye) und ihre Politik (siyaset) wahrgenommen. Stets bemerken wir bei Ihnen, dass Sie mit nichts anderem beschäftigt sind, als mit der Unterweisung (ders) über den Glauben und das Jenseits (iman ve âhiret). So haben wir denn in diesen letzten achtzehn Jahren die Erfahrung gemacht, dass dies stets Ihre Haltung (vaziyet) gewesen ist. Was aber war nun der Grund dafür, dass man in Isparta aus blauem Dunst heraus die ganze Provinz in Aufruhr (memleket heyecan) gebracht und einen Prozess (mahkeme) gegen Sie eröffnet hat? Selbst nach einer vier Monate langen Untersuchung (tahkikat) hatte das Gericht (mahkeme) bei hundert Kameraden noch immer nichts gefunden (netice), was irgendetwas mit der Welt (dünya) oder ihrer Politik (siyaset) zu tun gehabt (alâkaya) hätte. So haben sie denn lediglich eine Ausrede (bahane) erfunden, die jedoch sie selbst und ihr Gericht (mahkeme) für ewig in Verlegenheit (ebedî mahcub) bringen wird. Und sie haben nur fünf oder zehn von hundert Leuten fünf, sechs Monate Haftstrafe (ceza) auferlegt. Und was ist nun der Grund dafür, dass man Sie - obwohl man hier doch schon seit mehr als sechs Jahren unter polizeilicher Aufsicht (karakol) und Überwachung (nezaret ve nazar) jede Ihrer Bewegungen (vaziyet) durch das Fenster des Zimmers, in dem Sie wohnen, ständig durch die Polizei (karakolca) beobachtet hat, noch bis vor zwei, drei Monaten stets nicht nur heimlich, sondern in aller Öffentlichkeit (gizli ve asikâre) beobachtete und oftmals durchsucht (taharri) hat, auch Ihre Freunde kontrolliert (tahkikat), um sie auf diese Weise wegzuekeln - Sie als ihren wichtigsten und zugleich undurchsichtigsten Politiker (karisik bir siyasetçi) betrachtet? Für uns ist dies alles nicht nur traurig (müteessir) sondern vor allen Dingen völlig unbegreiflich (mütehayyir). Erst seit zwei, drei Monaten können wir nun endlich ungehindert (serbest) zu Ihnen kommen. Denn bis jetzt konnten wir ja nur heimlich (gizli) und in ständiger Furcht (korkarak) zu Ihnen kommen. Wir bitten Sie nun darum, uns doch diese Angelegenheit (mes'ele) einmal zu erklären (izah). 
   Hier nun meine Antwort: Ich konnte genauso wie ihr, ja vielleicht noch mehr als ihr, diesen Sachverhalt (vaziyet) auch nicht begreifen (hayret) und war darüber genauso erstaunt (taaccüb). Eine ausführliche Antwort (izahli cevab) auf diese eure Frage findet sich in der Abhandlung (risale) über meine "Verteidigungen" (Müdafaat Lem'asi) vor dem Gericht, welche der "Siebenundzwanzigste Blitz" (Yirmiyedinci Lem'a) ist, und im "Sechzehnten Brief" (Onaltinci Mektub). Daraus möchte ich hier nun ein, zwei Grundsätze (esas) kurz erklären (beyan): 
   Erster Grundsatz: Die Beamten, die für Sicherheit (asayisi temin) und Öffentliche Ordnung (idare) und für die Verwaltung (inzibat) zuständig sind - die Polizisten und Kommissare - sollten uns auf unserem Weg (meslek) nicht beargwöhnen (tevehhümkârane), nicht angreifen (taarruz) oder verdächtigen (evham); vielmehr ist es das Erfordernis (muktezasi) ihres Dienstes, uns zu beschützen (himayetkârane), zu ermuntern (tesvik) und zu ermutigen (tesci'). Denn der Grundstein (temel tasi) ihres Dienstes (vazife) ist der Respekt (hürmet), die Barmherzigkeit (merhamet) sowie die Beachtung des Erlaubten und des Verbotenen (helâl-haram). Nach diesen Grundsätzen des Gehorsams (itaat düsturu) kann das gesellschaftliche Leben (hayat-i içtimaiye) in sicheren Grenzen (emniyet dairesi) verlaufen. In Anbetracht der Wirkung der Risale-i Nur auf das gesellschaftliche Leben sind diese Grundsätze (esas) sichergestellt, und auch das Ergebnis (netice) dessen ist bereits praktisch erfahrbar geworden. Da die wichtigsten Zentren (merkez) der Risale-i Nur Isparta und Kastamonu sind, werden die Polizeibeamten (zabita memurlari) dort die Dinge im Vergleich mit anderen Provinzen (memleket) aufmerksam, aber gerecht (insaf) betrachten können und so den glänzenden Beitrag (yardim) der Risale-i Nur für sie erkennen können.
   Obwohl aber nun ihre Schüler (talebe) so zahlreich sind und auch das Recht (hak) und die Macht (kuvvet) für sich in ihrer Hand haben, sind sie dennoch überhaupt keine Gefahr (zarar) für die öffentliche Sicherheit (asayis). Ja selbst Tausend Schüler (talebe) fügen dem gesellschaftlichen Leben (hayat-i içtimaiye) keinerlei Schaden (zarar) zu, im Gegensatz zu der Gefahr, die zehn andere Leute für es bedeuten und dem Schaden, den sie verursachen könnten. {Die Schüler der Risale-i Nur halten sich an die oben angeführten Grundsätze, während andere Menschen, die sich nicht daran halten, einen Bürgerkrieg heraufbeschwören könnten. (A.d.Ü.)} Das vermag jeder einzusehen, dessen Herz noch nicht verdorben (kalb bozuk) ist.
   Der Sinn und die Weisheit (sirr-i hikmeti) des obigen Sachverhaltes (mes'ele) stellt sich folgendermaßen dar:    In der Welt der Islamiyet und überhaupt in der Welt der Menschen (insaniyet) heißen die drei grundlegenden Fragenkomplexe: Glaube (Iman), Gesetz (scheriat) und Leben (hayat). Da aber der Bedeutendste unter ihnen die Glaubenswahrheiten umfasst, vermeiden die wahren und treuen Schüler der Risale-i Nur entschlossen die Politik, ja wenden sich mit Widerwillen von ihr ab, damit diese qur'anischen Glaubenswahrheiten nicht von anderen Strömungen und von anderen Mächten und von denen, die den Glauben (din) für ihre eigenen Ziele instrumentalisieren, wodurch diese juwelengleichen qur'aniscnen Wahrheiten wie Glassplitter missachtet werden, abhängig gemacht werden, sodass der Dienst der Rettung des Glaubens, der unsere heiligste und größte Aufgabe ist, voll und ganz erfüllt werden kann. Auch ihr wisst ja, dass dieser euer Bruder in diesen achtzehn Jahren, um auch nicht ein einziges Mal bei dieser Regierung vorstellig werden zu müssen, nicht mehr am politischen oder sozialen Leben teilgenommen hat, wie sehr dies vielleicht sonst notwendig gewesen wäre. Ich habe mich auch in den letzten acht, neun Monaten nicht ein einziges Mal nach dem Tohuwabohu dieses Weltkrieges erkundigt oder auch nur dafür interessiert.
   Ihr wisst ja, dass ich weder wissen, noch mich mit irgendjemandem darüber unterhalten (medar-i sohbet) möchte, und dass ich noch nicht einmal weiß, ob jetzt bereits Friede (sulh) geschlossen wurde, ob der Krieg (harb) schon beendet ist, oder noch andere außer England und Deutschland miteinander Krieg führen.
   Des Weiteren wisst ihr ja alle, die ihr bei mir seid, dass ich den Rundfunk, der jeden in Klatschsucht und Trunksucht (geveze ve sersem) stürzt und den ich seit drei Jahren durch einen Lautsprecher in meinem Zimmer mithören könnte, nicht mehr als zwei Male gehört noch darum gebeten habe. Selbst der Uneinsichtigste (insafsiz) kann bestätigen (tasdik), wie weit derjenige von jeglicher Einsicht (insaf) entfernt ist, der den Weg (meslek) angreift (taarruz), dem ein Mann folgt (takib), der so sehr diesen Umständen (vaziyet) gegenüber indifferent und gleichgültig (alâkasiz ve lâkayd) ist, und den man verdächtigt (evham) und durch ständige Beobachtungen (tarassud) schikaniert (sikinti). 
   Zweiter Grundsatz: Meine Brüder! Leute wie ihr wissen, dass wir in unserer Berufung die Selbstsucht, den Egoismus, der sich hinter dem Schleier von Ruhm und Ehre als Herr aufspielt, fliehen wie vor einem todbringenden Gift. Ja, wir hüten uns sogar streng vor einer Haltung, die auch nur einen solchen Eindruck aufkommen ließe. Sicherlich habt ihr hier in sechs, sieben Jahren mit eigenen Augen gesehen und schon zuvor in zwanzig Jahren durch eure Nachforschungen in Erfahrung gebracht, dass ich für meine Person Hochachtung und Ansehen nicht wünsche. Eine solche Sache habe ich euch streng verwiesen. Ich bin sehr darüber verärgert, wenn ihr meiner Wenigkeit unnötig Beachtung schenkt. Nur mit Rücksicht auf die Risale-i Nur, die in unserer Zeit ein Wunder im Geiste des Weisen Qur'an ist und in Anbetracht dessen, dass ich selbst ihr Schüler bin, nehme ich diese Äußerungen der Hingabe und der Bestätigung und den Ausdruck eurer Verbundenheit dankend an. So können selbst noch die Toren begreifen, wie sinn- und zwecklos es ist, wenn die Leute der Regierung, vom Ordnungsamt und der Verwaltung Menschen verdächtigen, die es sich zur Richtlinie ihres Handelns gemacht haben, Egoismus, Selbstsucht und Scheinheiligkeit in der Gestalt von Ruhm und Ruf in einem solchen Maße zu fliehen.
  Said Nursî 
  * * * 
Briefe aus Kastamonu - 122

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Meine lieben getreuen, standhaften Brüder! 
   Der geistige Sieg (manevî galebe) aller vom Unglück Betroffenen (musibetzede) und ihr Freispruch ist von der Art (mahiyet), dass er nicht nur euch und uns, sondern selbst alle Gläubigen (ehl-i iman) in diesem Lande (memleket) in Freude versetzt. Denn er hat so die Tore (meydan) zur Freigabe (hürriyet) der Risale-i Nur geöffnet. Bis jetzt waren wir aus Furcht (tevehhüm) vor ihrer Beschlagnahme (müsadere) zu großer Vorsicht (ihtiyat) gezwungen (mecbur). In diesen achtzehn Jahren - und besonders in den letzten sechs Jahren - habe ich hier sehr viel Mühe (zahmet) darauf verwandt, diese Abhandlungen (risaleler) stets zu verbergen, was mir sehr viel Kummer (endise) und Sorge (azab) bereitet hat.
   Lobpreis und Dank (hamd ü sena ve sükür) sei Gott, dem Gerechten, nach der Anzahl der Worte (hurufat) der Risale-i Nur, denn diesmal zerriss Er durch einen geistigen Sieg (manevî galebe) diesen tyrannischen und finsteren Schleier. Durch ein wenig Anstrengung bereitete Er den Boden für einen großen Lohn (ücret) und ihre umfangreiche Verbeitung (fütuhat). {Dieser Schleier hatte bis dahin die Verbreitung der Risale-i Nur verhindert. (A. d.Ü.)} Diese zweimonatige Dauer der Pause (tevakkuf müddeti), entsprechend dem Vorfall unserer Verhaftung (hapsimiz hâdisesi), veranlasste auf eine andere Weise (vesile) die Verbreitung (intisar) der Risale-i Nur in einem noch breiteren Kreise. {Die Untersuchungskommission war dadurch gezwungen, die Risale-i Nur zu lesen. (A.d.Ü.)} So gratuliere ich (tebrik) euch denn und besonders denen, die von diesem Unglück (musibetzede) betroffen waren, und besonders Hâfiz Mehmed, und wünsche ihnen "gute Besserung" (geçmis olsun). {Mögen sie alles Leid, dass sie bisher erfahren mussten, möglichst rasch überwinden! (A.d.Ü.)} Nun sind wir zu der festen Überzeugung gelangt und wir haben keinen Zweifel mehr daran, dass es eure wunderbare Treue (sadakat), außerordentliche Wahrhaftigkeit (ihlas), unerschütterliche Festigkeit (metanet) und euer starker Zusammenhalt (tesanüd) war, was das Gericht (mahkeme) beherrschte und besiegte, das wegen einer einzigen Abhandlung über "Die Verhüllung der Frau" (Tesettür Risalesi) hundert Leute für hundert Tage verhaften (tevkif) ließ und trotz hunderter Abhandlungen (risaleler) wie dieser nicht einmal einen einzigen Mann noch nicht einmal einen einzigen Tag verhaften (tevkif) konnte. Möge Gott, der Gerechte (Cenab-i Hakk), mit euch ewig zufrieden sein (ebeden razi olsun). Âmîn.
  * * * 
   Meine lieben, getreuen Brüder! 
   Erstens: Wir beglückwünschen euch (tebrik) zu den segensreichen drei Monaten (suhur-u selâse-i mübareke), die euch ein geistiges Leben (ömr-ü manevî) von mehr als achtzig Jahren erwerben lassen und besonders zu dieser Heiligen Nacht der "Guten Hoffnung" (Leyle-i Regaib). Euer Freispruch (beraetiniz) und geistiger Sieg (manen galebe) versetzte diese Ungerechten (zalimler) in Erstaunen. Sie haben die Front (cephe) geändert. Sie haben auf feindselige Angriffe (taarruz) verzichtet und versuchen nun sich auf freundschaftliche Weise einzuschleichen, um die aufrichtigen Schüler (has talebeler) vom Dienst (hizmet) der Risale-i Nur abzuhalten und finden für sie irgendeine Beschäftigung (mesgale), z.B. eine Stellung als Beamter (memuriyet) oder sie werden befördert (terfian), um eine höhere Beamtenlaufbahn (memuriyet) einzuschlagen, sodass sie noch mehr arbeiten müssen, oder finden für sie noch eine zusätzliche Arbeit (mesgale). Es gibt hier viele Vorfälle (vakialar) dieser Art. So sieht denn ein solcher Angriff (taarruz) in dieser Hinsicht (cihet) noch gefährlicher (zararli) aus. {Falsche Freunde sind noch gefährlicher als eine offene Feindschaft (A.d.Ü.).}
   Zweitens: Auch hier in diesem Gymnasium (lise mekteb) wurde nun das "Licht" wirksam (tesirli bir nur). Es sind das "Erste Kapitel" (Birinci Mevkif) des "Zweiunddreißigsten Wortes" (Otuzikinci Lem'a), die Anmerkungen über die Namen der "Gerechte" und der "Richter" (ism-i Adl ve Hakem Nükteleri) aus dem "Dreißigsten Blitz" (Otuzuncu Lem'a), bis zum Ende der "Abhandlung über die Natur" (Tabiat Lem'asi), aus dem "Großen Zeichen" (Âyet-ül Kübra), das Zitat aus dem "Ersten Kapitel" (Birinci Makam), angefangen von "Tatsächlich sieht jeder Gast, der in das Königreich (memleket), das Gasthaus (misafirhanesi), kommt, das diese Welt (dünya) ist..." bis zur "Achtzehnten Stufe" (onsekizinci mertebe), in der das Zeugnis (hakikat) des Kosmos (kâinat) für die Tatsache von der Abhängigkeit allen Seins (hudûs) bis zur Veränderlichkeit allen Seins (imkân) - ausgenommen die "Stufen" (mertebe) der Inspiration (ilham) und der Offenbarung (vahiy) - welches wir aufgrund einer geistigen Eingebung (ihtar-i manevî) genehmigt (izin) haben, mit den neuen Buchstaben herauszugeben. Mit einer Schreibmaschine haben sie bereits für sich geschrieben. {eine Abschrift der Schüler für den Hausgebrauch} Auch ihr könnt diese vier Abschnitte mit den neuen Buchstaben kopieren, sie dann zu einem Band (cild) zusammenfügen und den Leuten der Verleugnung (ehl-i inkâra) an den Kopf werfen.    Da ich in diesem Jahr schon sehr alt, schwach und kraftlos geworden bin, bitte ich nun meine jungen Brüder um ihre geistige Unterstützung (manevî muavenet) in diesen segensreichen drei Monaten (mübarek suhur-u selâse). Wir grüßen (selâm) einen jeden Einzelnen von euch und beten (dua) für eure Geborgenheit (selâmet) in beiden Welten (dâreyn). 
  Said Nursî 
  * * * 
  (Dieser Brief ist von großer Bedeutung) 
   Meine lieben getreuen Brüder! 
   Ich habe in diesen Tagen über die Prinzipien der Rechtschaffenheit (takva) und der Guten Werke (amel-i salih) nachgedacht, welche unter dem Blickwinkel des Weisen Qur'an betrachtet, nach dem Glauben (iman) die wichtigsten Grundsätze sind. Takva ist die Enthaltung vom Verbotenen und der Sünde und gute Werke tun heißt, sich im Rahmen des Gebotenen bewegen und Verdienste zu erwerben. Jederzeit das Böse zurückzuweisen und dabei dem Gewinn des Guten den Vorzug geben in dieser Zeit der Verheerungen, der Zügellosigkeit und attraktiver Lustbarkeiten, heißt dieser Takva der Zurückweisung jeglicher Verderbnis und der Unterlassung aller schweren Sünden die grundlegende Basis einer ersten Priorität einzuräumen. Takva ist in dieser Zeit der Verheerungen und des Schreckens negativer Strömungen geradezu ein Grundprinzip gegen diese Verheerungen. Wer seine Pflicht (farz) tut und die schweren Sünden lässt, wird gerettet werden. Inmitten einer sündigen Welt mit aufrichtigem Herzen (ihlas) gute Werke zu tun und sie mit reiner Absicht zu Ende zu führen, gelingt nur höchst selten. Doch werden diese wenigen guten Werke unter derart schwierigen Umständen für viele gezählt. Dabei ist Takva (als positive Grundhaltung bereits die Voraussetzung) für ein gutes Werk (amel-i salih). Denn etwas Verbotenes zu unterlassen ist eine Pflicht (vacib); seine Pflicht zu erfüllen aber ist eine verdienstvolle Handlung (sevab), die einer Vielzahl von nur gewohnheitsmäßigen (sünnet) gleichkommt. In unserer Zeit gleicht eine einzige Unterlassung, bei einem Angriff eines nach tausenden zählenden Geschwaders von Sünden, der Aufgabe von hundert Sünden und entsprechen nur wenige Taten der Erfüllung von hundert Pflichten (vacib). In diesem wichtigen Punkt bewirkt die gute Absicht (niyet), der im Namen der Takva gefasste Vorsatz, eine Sünde zu meiden, dass aus einem Gebet (ibadet) um Bewahrung vor der Sünde (menfi) eine wirklich bedeutende gute Tat (a'mal-i saliha) erwächst. Für die Schüler der Risale-i Nur besteht die bedeutendste Aufgabe in unserer Zeit darin, inmitten aller Sünde und Verkommenheit (tahribat) dennoch weiterhin die Takva als Grundsatz aufrechtzuerhalten. Denn wenn einem Menschen bei der jetzigen Art des gesellschaftlichen Lebens in jeder Minute hunderte von Sünden entgegenkommen, ist die Takva, verbunden mit dem Vorsatz, sich von ihr abzuwenden (niyet-i ictinab), sicherlich (der Verrichtung) hunderter guter Werke gleichzusetzen. Bekanntlich kann ein Schloss, das von einem einzigen Mann an einem einzigen Tage zerstört wurde, auch von zwanzig Männern nicht in zwanzig Tagen wieder aufgebaut werden. Wenn aber nach dem Zerstörungswerk eines einzigen Mannes zwanzig Mann notwendig sind, um es nun wieder aufzubauen, dann ist es ganz besonders wunderbar, wenn sich heute die Risale-i Nur tausenden von Zerstörern standhaft und effektiv entgegenstellt. Wären nun aber diese beiden einander entgegengesetzten Kräfte etwa gleich stark, so wäre die Wiederherstellung als ein wunderbarer Erfolg und eine besondere Leistung zu betrachten.
   Kurz gesagt ist das Gemeinschaftsleben bis in seine Grundfesten, den Respekt und die Empathie (merhamet), auf denen es sich gestaltet, schwer erschüttert worden. In manchen Bereichen ist das besonders schmerzlich und bringt für die armen alten Väter und Mütter entsetzliche Folgen mit sich. Gott, dem Gerechten, sei Dank dafür, dass die Risale-i Nur überall dort, wohin sie gelangt, dieser fürchterlichen Zerstörung Widerstand entgegensetzt und die Dinge wieder in Ordnung bringt. So wie Gog und Magog nach der Zerstörung der Mauer von Zulkarneyn auch noch die ganze Welt in Verwirrung bringen wollten, beginnt nun heute mit der Erschütterung der qur'anischen Mauer, die das mohammedanische Gesetz ist, eine Anarchie, in der das Leben und seine Ethik (ahlak) finster sind, und eine tyrannische Glaubenslosigkeit, welche noch schrecklicher als (in der Zeit) von Gog und Magog ist, (die Menschen) zu verwirren und zu verderben. Möge Gott es wollen (inscha-a'llah), dass dieser geistige Kampf, den die Schüler der Risale-i Nur unter diesen Umständen führen, wie zu Zeiten der Sahabis (= der Schüler des Propheten) als ein nur geringes Werk zur Quelle sehr großen Lohnes (sevab) und (der Beginn) eines guten Werkes (a'mal-i saliha) wird.
   Meine lieben Brüder! 
   So ist uns denn in einer solchen Zeit, gegen diese furchtbaren Geschehnisse, neben der Kraft unserer Aufrichtigkeit (ihlas) als unsere stärkste Kraft die Teilnahme an den himmlischen Werken (istirak-i 'amal-i uhreviye) zum Leitmotiv gegeben. Denn so wie die Feder das Gute (a'mal-i saliha) jedes Einzelnen auch in das Buch der guten Taten jedes Anderen mit einträgt, so erhält auch die Rede jedes Einzelnen durch den Schutz und Schirm der Takva noch Kraft und Hilfe. Und besonders für unsere armen Brüder, welche die Zielscheibe solch heftiger Angriffe sind, sind in diesen drei gesegneten Monaten und an den geheiligten Tagen solch treue und tapfere Mitbrüder zur Stelle, die ihnen mit liebevoller Sorge (sefkat) zu Hilfe eilen. Und auch ich bitte euch mit ganzer Seele (ruh) um diesen geistigen Beistand. Auch mache ich die Schüler der Risale-i Nur, ihren Glauben und ihre Treue vorausgesetzt, zu Teilhabern an all meinen Gebeten (dua) und geistigen Verdiensten. Unter dem Leitmotiv ihrer Teilnahme an allen himmlischen Werken und dem Schild ihrer Schülerschaft an der Risale-i Nur entsprechend, mache ich sie vierundzwanzig Stunden täglich (zu Teilhabern) und manchmal noch hundert Mal mehr.
  Said Nursî 
  * * *     Meine lieben getreuen Mitbrüder! 
   Gestern berichtete mir Emin - ohne dass ich es eigentlich wollte - über ein Armeecorps, das in diese Gegend (havali) gekommen ist - und auch darüber, dass den Russen ihre Verbindungen (ittisal) zum Kaukasus abgeschnitten worden sind, wobei ich gar nicht wusste, ob diese Russen nun ihren Krieg (harb) weiterführen wollten. Obwohl ich ihm sofort das Wort abgeschnitten und ihn zum Schweigen gebracht habe, zeigte mein Herz (kalb) dennoch dafür ein reges Interesse (alâka). Danach wurde mir jedoch heute im Gebet (namaz) und anschließend während meiner Rezitation (tesbihat) geistigerweise (manevî tarz) eingegeben: In jedem Fall wird eine der Strömungen (cereyan), die auf Erden (Küre-i Arz) miteinander streiten und kämpfen (mücadele), sich für die islâmiyet, den Qur'an, die Risale-i Nur und unseren Weg (meslek) entscheiden; von diesem Standpunkt aus ist es notwendig, sie im Auge zu behalten. Die Gründe, die ich in ein, zwei Briefen beschrieben habe, warum wir sie nicht betrachten dürfen, sind zwar für Herz und Verstand (kalbe, akla) ausreichend; sie genügen (kâfi) aber nicht für eine neugierige und wissbegierige Seele (merakli ve hevesli olan nefse), so wie es meinem Herzen (kalb) offengelegt wurde. Folgendes wurde mir während der Rezitation (tesbihat) eingegeben (ihtar): 
   Ein wichtiger Grund: Während man etwas betrachtet, erwächst zugleich ein Gefühl (hiss) der Anteilnahme an einer der Seiten (tarafa tarafgirlik); das Auge des Parteigängers (tarafgir) kann die Fehler der Strömung (taraf cereyan), für die er Partei ergreift (tarafdar), nicht mehr wahrnehmen und sympathisiert mit ihrer Ungerechtigkeit (zulmüne riza), ja beklatscht (alkis) sie vielleicht sogar. Da das Einverständnis mit dem Unglauben (küfre riza) als Unglaube (küfür) gilt, so ist auch das Einverständnis mit der Ungerechtigkeit (zulme razi) selbst bereits eine Ungerechtigkeit (zulüm). Mit Sicherheit ereignen sich derartige Ungerechtigkeiten und solche Zerstörungen (zulümler ve tahribat), die den Himmel zum Weinen bringen, während dieser entsetzlichen Duelle auf unserer Erde (zemin yüzünde); das Recht (hukuk) vieler Unschuldiger und Unterdrückter (masum ve mazlumlar) wird nicht mehr geachtet und geht verloren (kayboluyor, mahvoluyor). Aufgrund des ungerechten Grundsatzes (zalimane düstur) einer erbarmungslosen Zivilisation (gaddar medeniyet), die eher ärgerlich als bürgerlich ist (mimsiz), welcher besagt: "Für die Gemeinschaft (cemaat) werden Einzelne geopfert (ferd feda), für die Sicherheit des Volkes (milletin selâmeti) werden die individuellen Rechte (cüz'î hukuk) nicht mehr geachtet.", wurde die Möglichkeit einer so entsetzlichen Ungerechtigkeit (dehsetli bir zulüm) eingeräumt, wie selbst während der Grausamkeiten (vahset) der ersten Jahrhunderte (kurûn-u ûlâ) Vergleichbares nicht vorgekommen ist. In Anbetracht der lauteren Gerechtigkeit (adalet-i hakiki) des Qur'ans, der in seiner Verkündigung ein Wunder ist (Mu'ciz-ül Beyan), opfert (feda) man das Recht (hakk) eines Einzelnen (ferd) nicht für die Gemeinschaft (cemaat); "Recht ist Recht; klein oder groß, wenig oder viel, sind gleich vor dem Gesetz" heißt es hinsichtlich des Gesetzes des Himmels (kanun-u semavî) und der lauteren Gerechtigkeit (hakikî adalet), weshalb Leute wie die Schüler (sakird) der Risale-i Nur, die mit der Wahheit (hakikat) des Qur'ans beschäftigt sind, ohne Zwang (zaruret), völlig unnötig, einzig zur Befriedigung ihrer Neugierde (hevesli bir merak), nur um den Verlauf dieser sogenannten Strömung (cereyanin harekâtini), die in Anbetracht des Ergebnisses (netice) einen Beitrag (faide) leisten könnte, noch vor dem Zustandekommen dieses Ergebnisses (netice) unnötigerweise zu betrachten, ihre tyrannischen Zerstörungen (zalimane tahribat) beklatschen, in der Vorstellung, sie würden schließlich für die islâmiyet und den Qur'an ihren Dienst (hizmet) erweisen, ihr deshalb geistig folgen (fikren takib) und sich in dieser Weise mit ihr beschäftigen, ist keineswegs korrekt (münasib); daher wurde mir klar, dass auch die Seele (nefis) dem Verstand (akil) und dem Herzen (kalb) folgend ihre Neugier (merak) aufgegeben hat.
   Zweiter Punkt: Der sichere Sieg (kat'î galebe) der Risale-i Nur in Isparta versetzte die Ungläubigen (zindiklar) in Erstaunen. Im Interesse einiger verbohrter, engstirniger (mütemerrid ve muannid) Atheisten, die als die bösen Geister (ruh-u habis) dieses verstorbenen Schurken (herif) gelten und in dem Gedanken (fikr) an ihre Niederlage (maglubiyet) einen Gegenangriff starten wollen, hat jener andere atheistische Schurke (zindik herif) genau dieselben Ausdrücke (tabirat) wie in dem Kapitel (bahs) über das Zwiegespräch mit dem Teufel (münazara-i seytaniye) die Schar des Teufels (hizb-üs seytan) über den Propheten, mit dem Friede und Segen sei, und den Qur'an auf ihre Art und Weise (meslek), nur in einer etwas anderen Form, von vorn bis hinten gegen den Qur'an und den Propheten, mit dem Friede und Segen sei, - wenn auch unter einem Deckmantel - verwendet. Jener Atheist aber, der einen muslimischen Namen trägt, um der Punkte willen, die dergleichen häretischen, verbohrten (mütemerrid) und die atheistischen Philosophen (dinsiz feylesof) und Ungläubigen Europas seit frühen Zeiten am Qur'an und am Leben (hâlât) des Propheten, mit dem Friede und Segen sei, zu einem Anlass ihrer {d.h. nach der Art der oben genannten Atheisten (A.d.Ü.)} Kritik (medar-i tenkid) gemacht haben, verhielt sich, um von den leichtgläubigen (safdil) Muslimen, welche die Risale-i Nur nicht gesehen haben, gehört zu werden und sich ihnen zu zeigen, in einer solchen Weise hinterlistig (kurnazca), dass er versuchte, seinen Unglauben (küfr) vor ihnen zu verbergen, und war dabei in seinem Teufelswerk (seytanet) noch fortschrittlicher (ileri) als der Teufel sebst. Das hat mich sehr traurig (müteessir) gemacht.    In dem Brief unseres Bruders Sabri sagte er, dass die faulen und hohlen Listen (hud'alar), welche die verbohrten Atheisten (muannid mülhidler) gegen die Bewegung (cereyan) der Risale-i Nur ersonnen haben, kraftlos (kuvvetsiz) wie Haus und Netz einer Spinne (örümcek) und gleich den Schleiern ihres Teufelswerks (seytanet perdeleri) wertlos und unhaltbar und vor der Risale-i Nur zum Scheitern verurteilt sind und scheitern werden (yirtilir ve yirtilacak); in gleicher Weise kann auch dieses atheistische Druckwerk (matbu' eser), das dieser verbohrte, hartnäckige, engstirnige Atheist (zindik), welcher der böse Geist (ruh-u habis) dieses verstorbenen Schurken (ölen herif) ist, rein äußerlich betrachtet für die Muslime im Interesse (lehinde) des Türkentums geschrieben hat, in Wirklichkeit (hakikat) jedoch in der Absicht (niyet), die geistige Größe (azamet) und Pracht (hasmet-i manevi) des Qur'ans und des Propheten (Peygamber), mit dem Friede und Segen sei, unter ihnen zu zerstören, zu vernichten und herabzuwürdigen (âdilestirmek), den Büchern über die Wunder (Mu'cizat) des Qur'ans und über die Wunder (Mu'cizat) Mohammeds, mit dem Friede und Segen sei, gegenüber nicht einmal einem Spinnennetz (örümcek agi) gleichen: es wird zerrissen werden. Tausendfach bedauerlich aber ist es, dass es denen, welche die Risale-i Nur nicht kennen, einen absoluten Schaden (kat'î zarar) bereitet; aber auch diejenigen, welche die Risale-i Nur kennen, wenn sie denn neugierig (merak) fragen würden "Ja, was steht denn da drin?" beflecken so ihre reinen Herzen (safi kalblerini bulandirir). Zum mindesten aber verursacht es ihnen böse Einflüsterungen (vesvese) und Wahnvorstellungen (evham). 
   Die tapferen Schüler (sakirdler) der Risale-i Nur sollen (lâzim) solchen Dingen gegenüber auf der Hut (müteyakkiz) sein und stattdessen lieber ihre Arbeiten (faaliyet) aktivieren. Da die gedankliche Beschäftigung (zihnen mesgul) mit schlechten Dingen (fena) nur schlecht ist, will ich mich hier jetzt kurz fassen. Sie sollen diesem Vorfall keine weitere Beachtung schenken, damit die Neugierde (merak) und das Interesse der Leute nicht geweckt wird. Vielmehr sollt ihr es {das Buch dieses Schurken (A.d.Ü.)} als einen wertlosen, gottlosen (dinsizcesine) Fetzen Papier (paçavra) betrachten, ausgenommen einige, kurze, sinngemäße Übersetzungen (meali) der segensreichen Namen (esma-i mübareke) und der segensreichen Ayat. Ihr sollt mit dem folgenden Gleichnis verstehen, inwieweit dieser Schurke (herif) seine Grenzen (tecavüz) überschritten hat. Wenn z.B. ein Tor (ebleh) das Buch, das sachkundige, kritisch betrachtende Gelehrte (mütehassis ve müdakkik âlimler) einer weit von ihm entfernten Versammlung (meclis), lesen und studieren (tedkik) und er gerne einen Herrn, von dem sie Unterricht nehmen (ders aldiklari bir zât), aus dieser so weiten Entfernung (mesafe) betrachten möchte und sie doch nicht sehen kann, und nun im Gegensatz zu diesen Gelehrten seine Schlussfolgerungen (hüküm) zieht und Kritik (tenkid) übt, so ist dies eine verrückte Wahnvorstellung (divanece hezeyan). 
   Möge Gott, der Gerechte (Cenab-i Hakk), die Gläubigen und die Schüler (sakirdler) der Risale-i Nur vor der Bosheit (serr) derartiger Menschen bewahren. Âmîn.
  Said Nursî 
  * * *     Meine lieben getreuen Mitbrüder! 
   Nach dem Sieg (galebe) eurer außerordentlichen Standhaftigkeit (sebat) und Wahrhaftigkeit (ihlas) und nachdem sie dieses Unglück (musibet) vertrieben hatte, haben die Weltleute (ehl-i dünya) nun die Front (cephe) gewechselt. Durch die Intrigen der Ungläubigen (zindikanin desiseler) begannen hier in dieser Umgebung (havali) unter einem Deckmantel die materiellen und geistigen Provokationen (maddî ve manevî tahsidat) gegen uns. Nun versuchen sie überaus vorsichtig (dikkat) und auf teuflische Weise (seytancasi) den Zusammenhalt (tesanüd), der die wahre Kraft (hakikî kuvvet) der Schüler (sakird) ist, zu zerschlagen. Obwohl sie euch die Abhandlungen (risaleler) bereits wieder zurückgegeben haben, schmieden sie noch stets hinterlistig ihre Ränke (kurnazcasina dolaplar). Und obwohl wir nur eine Art Filiale (sube) von euch sind, stellen sie sich uns als eine Basis und als ein Zentrum (asil ve merkez) vor und setzen stets weitere Intrigen (desise) gegen uns ein. Doch unser wahrer Bewahrer ist Gott, der Gerechte (Hâfiz-i Hakikî Cenab-i Hak). Möge Gott es so wollen (insâallah), dass sie uns gar keinen Schaden (zarar) zufügen können. Doch sollt ihr uns in diesen segensreichen Tagen und Nächten (eyyam ve leyali-i mübareke) dieser segensreichen Monate (suhur-u mübareke) durch eure aufrichtigen Gebete (hâlis dualar) helfen. Ansonsten gibt es nichts Neues (Birsey yok). Ihr müsst jedoch so weit wie möglich vorsichtig und umsichtig (ihtiyatli ve dikkatli) sein. Die geistige Bürgschaft (manevî teminati) solcher Helden (kahraman) wie Hazret-i Ali (Radiyallahü Anhü) und Gavs-i Geylanî (Kuddise Sirruhu) und ihre Worte
قُلْ وَ لاَ تَخَفْ
{"Sprich und fürchte dich nicht!"}
sowie
وَلاَ تَخْش
{"Erschrick nicht!"}
ermutigen (cesaret) uns jederzeit und geben uns eine innere Kraft (kuvve-i maneviye). 
   Kâtib Osman schreibt in seinem Brief, dass Burhan, der tapfere (bahadir) Bruder des heldenhaften (kahraman) Rüsdü, sich sehr für die Rückgabe (kurtulma) {der beschlagnahmten Bücher (A.d.Ü.)} eingesetzt (hizmet) hat. Dieser tapfere (cesur) Bruder hatte uns auch schon vorher derartige Dienste (hizmet) erwiesen. Sowohl für ihn als auch für diejenigen, die an der Rückgabe (kurtulma) der Risale-i Nur mitgewirkt haben und ihren Beitrag (medhal) dazu geleistet haben, ja sogar für den Vorsitzenden (mahkeme reisi) und die einsichtigen Mitglieder (insafli a'za) des Gerichtes, beten und danken wir ihnen auch (hem dua, hem tesekkür). Wenn ihr es für angemessen (münasib) haltet, könnt ihr dem Vorsitzenden des Gerichtes (mahkeme reisi) auch unseren persönlichen Dank (tesekkür) abstatten.
  * * * 
بِاسْمِهِ سُبْحَانَهُ وَاِنْ مِنْ شَيْءٍ اِلاَّ يُسَبِّحُ بِحَمْدِهِ
اَلسَّلاَمُ عَلَيْكُمْ وَ رَحْمَةُ اللّٰهِ وَ بَرَكَاتُهُ بِعَدَدِ عَاشِرَاتِ دَقَائِقِ هذِهِ الشُّهُورِ الثَّلاَثَةِ
{"Im Namen dessen, der gepriesen sei! Es gibt fürwahr kein Ding, das Ihn nicht dankend lobpreist!" (Sure 17, 44) "Friede sei mit euch, Gottes Erbarmen und Sein Segen nach der Anzahl der Sekunden und Minuten dieser drei Monate."}
   Meine lieben getreuen Mitbrüder! 
   Erstens: Wir beglückwünschen (tebrik) euch noch nachträglich zu der "Nacht der Himmelfahrt" (Leyle-i Mi'rac) und zu der kommenden "Nacht der Vergebung" (Leyle-i Berat) und bitten um eure geschätzten Gebete (makbul dualar).     Zweitens: Die letzte Hälfte (nisf-i âhir) des "Fünfundzwanzigsten Wortes" (Yirmibesinci Söz) über die "Wunderhaftigkeit (Mu'cizat) des Qur'ans" blieb wegen des Übels der Hast (acelelik belasi) nur ganz kurz, weswegen wir - wie ich euch bereits vorher geschrieben hatte - einige Briefe (lâhika) im Anschluss (ilhak) hinzugefügt haben. Nun haben wir jedoch noch einen äußerst wichtigen Ausschnitt aus den "Funken" (Lemaat) wiederentdeckt, die bereits vor zwanzig Jahren herausgegeben wurden. Auch ihn im Anhang (zeyiller) der Abhandlung über die "Wunderhaftigkeit (Mu'cizat) des Qur'ans" hinzuzufügen (derc), wurde für durchaus richtig (münasib) gehalten. Ich habe ein Exemplar (nüsha) dieser "Funken" (Lemaat), das der tapfere Tahir mir gebracht hat, für besonders wertvoll erachtet. Wenn auch ihr ein Exemplar davon in eurer Nähe (havali) habt, sollt ihr auch diesen Ausschnitt dem Anhang der Abschriften (nüsha) beifügen. Diese "Funken" (Lemaat) sind ja bereits an und für sich wunderbar (hârika). Er wurde einmal im heiligen (Serif) Monat Ramadan innerhalb von zwanzig Tagen als Prosatext (nesir) ohne jede Vorbereitung oder weitere Anstrengung (tekellüf) niedergeschrieben. Danach haben wir dann gesehen, dass er mit einer unvorstellbaren Leichtigkeit (sehl-i mümteni') die Gestalt eines Prosatextes von dichterischer Schönheit (nesr-i manzum), bzw. als ein Gedicht ohne Reime (nazm-i mensur) Gestalt angenommen hatte. Darin ist allein schon dieser Ausschnitt noch wunderbarer (hârika). In den "Funken" (Lemaat) heißt die Überschrift (serlevha) zu diesem Ausschnitt: "In seiner Verkündigung in einer solchen Kürze (îcaz) liegt die Wunderhaftigkeit (i'caz) des Qur'ans."
   "Einmal habe ich im Traum gesehen: ich stehe am Fuß des Ararat (Agri Dagi). Plötzlich brach der Vulkan aus. Er schleuderte Steine - bergesgleich - in die Welt (âlem) hinein und ließ die Erde erbeben (sarsti cihan)." Von hier bis zu der Überschrift (serlevha): "Die Betrachtungsweise (tarz-i nazar) ist zweierlei: Die eine ist finster (zulmet), die andere lichtvoll (ziya)." Falls ihr die "Funken" (Lemaat) bis jetzt noch nicht in Händen habt, können wir euch diesen Ausschnitt (parça) noch von hier aus zusenden.
   Drittens: Ich möchte euch hier von einem zugleich subtilen (latif) als auch schönen (güzel) und selbst sensiblen (zarif) Geschehnis (hâdise) berichten: In diesem Land (memleket) haben die alten Frauen (ihtiyare hanim) und die gleich den alten, noch unschuldigen jungen Frauen (masume genç hanim), die sich mehr als die Männer (erkek) opferbereit (fedakârane) mit der Risale-i Nur verbunden fühlen, von ihren alten, mit Gold und Silber (sirmali ve yaldizli) bestickten Hochzeitskleidern, kostbare Stücke (ecza) an die Buchdeckel (cild) der Risale-i Nur geklebt, sodass sie nun so aussehen, als wären alle Abhandlungen (risale) mit goldenen Zierraten geschmückt (altun yaldiz) worden. So haben sie denn der innerlichen Schönheit (manen güzellik) der Einbände der Risale-i Nur und der Schönheit (cemal) der vergoldeten Schriften der Brüder Hüsrevs, Tahirîs, Alis, Hasan Âtifs und Âsims noch eine entzückende (sirin) Schönheit hinzugefügt (ilâve). Gleich den Schwestern Ümmühan und Sahide, von denen Hâfiz Ali in seinem Brief schreibt, gibt es auch hier viele ehrbare Schwestern (hemsireler), die mit aller Kraft (kuvvet) an der Risale-i Nur arbeiten, unter ihnen Âsiye, Sâniye, Ulviye, Lütfiye, Aliye und andere Schülerinnen (sakird) der Risale-i Nur. Sie alle grüßen (selâm) ihre Schwestern (hemsire) und Brüder und beten (dua) für sie.
  * * *  بِاسْمِهِ سُبْحَانَهُ وَاِنْ مِنْ شَيْءٍ اِلاَّ يُسَبِّحُ بِحَمْدِهِ
اَلسَّلاَمُ عَلَيْكُمْ وَ رَحْمَةُ اللّٰهِ وَ بَرَكَاتُهُ بِعَدَدِ عَاشِرَاتِ دَقَائِقِ شَهْرِ شَعْبَانَ وَ رَمَضَانَ
{"Im Namen dessen, der gepriesen sei! Es gibt fürwahr kein Ding, das Ihn nicht dankend lobpreist!" (Sure 17, 44) "Friede sei mit euch, Gottes Erbarmen und Sein Segen nach der Anzahl der Sekunden und Minuten der Monate Scha'ban und Ramadan."}
   Meine lieben, getreuen, segensreichen und standhaften Brüder! 
   Wir beglückwünschen (tebrik) euch zur Heiligen Nacht der Vergebung (Leyle-i Berat'inizi) und zu den segensreichen Nächten im Ramadan (Leyali-i Ramazan-i Mübareke). Gott dem Gerechten sei hunderttausend Mal Dank dafür, dass sich die Risale-i Nur ganz von selbst verbreitet und alle Lande erobert. Die Intrigen der Anhänger des Irrweges können sie nicht aufhalten, im Gegenteil: viele Glaubenslose strecken die Waffen. Wie schon Hafiz Ali sagte, ist ihre Furcht davor ganz besonders groß. Sie behindern und belästigen uns nicht mehr aus ihrem gottlosen Fanatismus heraus, sondern aufgrund ihrer Furcht. Möge Gott (inscha-a'llah) sie in dieser Furcht zur Risale-i Nur zurückführen.
   Da wir das wunderbare und hohe Gebet (hârika ve yüksek) des Inhabers (sahib) der Lichtfabrik (Nur fabrikasi) diesmal in seinem Brief als Stalakmiten (teressuhat) seiner außerordentlichen Wahrhaftigkeit und Treue (ihlas ve sadakat) betrachten, haben wir seine gute Ansicht (hüsn-ü zanni) von mir, die meine Grenzen (haddim) tausendfach übersteigt, im Namen (hesab) der Risale-i Nur akzeptiert (kabul) und schließen uns in sein Gebet (dua) mit unserem Amen (âmîn) mit ein. Der Brief aus der Lichtfabrik sowie der Brief von Hasan Âtif gelangten am Abend (aksam) vor der Nacht der Vergebung (Leyle-i Berat) in unsere Hand. Wir haben sie als einen segensvollen und segenbringenden (bereketli ve mübarek) Glückwunsch (tebrik) zu dieser Nacht verstanden (telakki). 
   Meine lieben Mitbrüder! 
   Ich bitte (rica) euch noch besonders, auch in diesem segensreichen (mübarek) Ramadan, wie auch im vergangenen Ramadan, diesem, eurem armen und schwachen (âciz ve zaîf) Bruder gleich eurem eigenen Zekat von eurer geistigen Arbeit für das Diesseits und das Jenseits (manevî ve uhrevî) entsprechend zu geben, für ihn auch ein wenig zu arbeiten und ihm so mit Hinsicht (cihet) auf die schwere Last zu helfen (yardim), die ihr ihm durch eure übertrieben gute Meinung (ziyade hüsn-ü zanni) von ihm aufbürdet (tahmil). 
   Da die meisten Menschen (halk) im Rausch (sersemlik) der Sorge um den Lebenunterhalt (Derd-i maiset) ihre Verpflichtungen gegenüber dem Jenseits (âhiret isleri) als zweitrangig betrachten, nutzen (istifade) die Irrgläubigen (ehl-i dalalet) sie aus und treiben sie noch mehr an (avliyorlar). {Da sie das Jenseits vergessen haben, müssen sie nun umso mehr für das Diesseits arbeiten (A.d.Ü.).} Möge nun Gott es so wollen (insâallah), dass die Schüler (sakird) der Risale-i Nur auch dieser geistigen Krankheit (manevî hastalik) mit den Prinzipien (düstur) der Genügsamkeit und der Sparsamkeit (kanaat ve iktisad) entgegen (mukabele) treten.
   Alle unsere Brüder (kardes) und Schwestern (hemsire), jeden Einzelnen von ihnen, grüßen wir und beten für sie und für ihn (selâm ve dua). 
  Said Nursî 
  * * *  بِاسْمِهِ سُبْحَانَهُ وَاِنْ مِنْ شَيْءٍ اِلاَّ يُسَبِّحُ بِحَمْدِهِ
اَلسَّلاَمُ عَلَيْكُمْ وَ رَحْمَةُ اللّٰهِ وَ بَرَكَاتُهُ
{"Im Namen dessen, der gepriesen sei! Es gibt fürwahr kein Ding, das Ihn nicht dankend lobpreist!" (Sure 17, 44) "Friede sei mit euch, Gottes Erbarmen und Sein Segen."}
   Meine lieben getreuen Mitbrüder! 
   Zu dem gesegneten (mübarek), heiligen (serif) Monat Ramadan beglückwünschen wir euch. Möge Gott, der Barmherzige, der Allerbarmer (Cenab-i Erhamürrâhimîn), um dieses segensreichen Ramadans willen in Seiner Barmherzigkeit (rahmet) der Umma des Ehrwürdigen Gesandten, mit dem Friede und Segen sei, der die Barmherzigkeit aller Welten (Rahmeten-lil-Âlemîn) ist, seine Hilfe (imdad) zuteilwerden lassen! Âmîn. Möge Er sie vor den Katastrophen und Irrwegen (âfât ve dalalet) bewahren, welche die Spuren des göttlichen Zornes (Âsâr-i gazab-i ilahî) sind! Âmîn. Möge er den Schülern (sakird) der Risale-i Nur bei der Verbreitung der Lichter (nesr-i envâr) des Qur'ans zum Erfolg (muvaffak) verhelfen. Âmîn.
   Das Eintreffen des "Gewaltigen Auszugs" (Hizb-ül A'zam) aus dem Qur'an erwarten wir in Sehnsucht (istiyak). 
   Zweitens: Hâfiz Ali gibt in seinem Brief die frohe Botschaft (tebsir) von der Ankunft des heldenhaften (kahraman) Süleyman Rüsdü bekannt. Auch wir wünschen ihm ein "Tausend Mal Willkommen!" Und wir beglückwünschen (tebrik) ihn und seine unschuldigen (masum) Kinder in dreierlei Hinsichten (cihet). Der lange Brief von Hasan Âtif an seinen Bruder Bedevi, den er Demirci Mehmed nennt, hat einen beachtenswerten Eindruck hinsichtlich der Wahrhaftigkkeit (ihlas) auf die Brüder hier gemacht. Und dass er sich darum bemüht, sich das Geheimnis und die Grundsätze (sirr ve düstur) der Abhandlung über die Wahrhaftigkeit (ihlas Risalesi) zu eigen zu machen (yerlestirmeye), hat uns sehr gefreut (mesrur). Möge Gott, der Gerechte (Cenab-i Hakk), uns noch recht viele solch wahrhaftiger (hâlis) Brüder schenken, wie er es ist. Die glanzvolle Verbundenheit (parlak irtibat) mit der Risale-i Nur dieser ehrenwerten ein, zwei Personen in hohem Alter (ihtiyar) unter den Tapferen (kahraman) der Lichtschule (Medrese-i Nuriye), von denen Âtif in seinem Brief berichtet, hat uns vor Freude (sürur) zu Tränen gerührt.
   Diesmal senden wir euch einen Artikel (fikra) mit dem Titel "Eine Ermahnung (ihtarname) für die Jugend in dieser Umgebung (havali), die in einem gefährdenden Zustand (tehlikeli vaziyet) {Ihr Leben im Diesseits lässt sie das Jenseits vergessen. (A.d.Ü.)} lebt", als eine Ergänzung (tetimmesi) zu der Schrift über die Ermahnung (ikaznamesi), die wir euch bereits für die Jugendlichen (gençler) gesandt hatten, sodass noch einmal nachdrücklich bewiesen (isbat) wird, wie wertvoll die Geradlinigkeit (istikamet), die Ehrbarkeit (iffet) und die Befolgung der gelobten Sitte (ittiba-i sünnet-i seniye) vom Standpunkt der Jugend (gençlik) ist, welcher die jungen Schüler (genç sakirdler) der Risale-i Nur folgen, und dass die wahrhaft frohgemute Jugend (hakikî ve zevkli gençlik), die Jugend der Glücklichen (bahtiyarlarin gençlikleri), von dieser Art sind und zeigen, wer die wahren (hakikî) Jungtürken {Jungtürkische Bewegung, deren Gedankengut später Kemal Mustafa Pascha und die türkische Volkspartei folgte, im Gegensatz zu den Schülern der Risale-i Nur. (A.d.Ü.)} sind.
   Alle Brüder und Schwestern grüßen (selâm) wir und beten (dua) für sie. Wir bitten sie auch um ihre segensreichen Gebete (mübarek dualar) in diesem gesegneten, heiligen (mübarek Serif) Monat Ramadan und in diesen gesegneten Tagen und Nächten (eyyam ve leyali-i mübareke), die uns Eins zu Tausend verdienen lässt. {Wir erhalten in diesen Tagen und Nächten einen tausendfachen Lohn. (A.d.Ü.)}
اَلْبَاقِى هُوَ الْبَاقِى
{"Der Beständige ist der, der bleibt und besteht."}
  Euer Bruder Said Nursî 
  * * *    Unterweisung, eine Ermahnung, Erinnerung für einige alleingelassene Jugendliche 
  (Eine Ergänzung (tetimmesi) zu der Schrift über die Ermahnung (ikaznamesi), die wir euch bereits für die Jugendlichen (gençler) gesandt hatten.) 
   Eines Tages kamen einige Jugendliche zu mir. Sie wollten eine wirksame Ermahnung von mir empfangen, um sich vor den Gefahren zu schützen, die ihnen aus ihren jugendlichen Interessen und ihrer Lebensweise erwachsen. So habe auch ich ihnen das gesagt, was ich früher denjenigen gesagt habe, die um Hilfe aus der Risale-i Nur gebeten hatten:
   Eure Jugendzeit wird mit Sicherheit vorübergehen. Wenn ihr nicht innerhalb des von Gott erlaubten Rahmens bleibt, wird diese Jugendzeit verloren gehen und euch nicht nur im Jenseits und im Grab, sondern auch schon in dieser Welt Unglück und Schmerzen bereiten, mehr als Genüsse. Wenn ihr aber dieses Geschenk eurer Jugendzeit der islamischen Erziehung entsprechend als eine Danksagung in Ehren, Redlichkeit und Gehorsam verbringt, wird diese Jugend euch innerlich ewig erhalten bleiben und euch dazu verhelfen, eine unsterbliche, ewige Jugend zu gewinnen.
   Was das Leben betrifft, so bringt es, gäbe es den Glauben nicht, oder hätte dieser Glaube durch den Ungehorsam keine Wirkung, infolge äußerlicher, sehr kurzer Genüsse und Vergnügungen, tausendfach mehr Leiden, Kummer und Sorgen. Denn da der Mensch Verstand und Denkvermögen hat, ist er von seinem Wesen her, im Gegensatz zum Tier, sowohl mit der gegenwärtigen als auch mit der vergangenen und der zukünftigen Zeit verbunden. Dabei kann er aus diesen Zeiten sowohl Schmerz als auch Freude schöpfen.
   Was aber ein Tier betrifft, so werden seine vergangenen Schmerzen und seine Ängste vor der Zukunft seine gegenwärtige Freude nicht zerstören, weil es darüber nicht nachdenken kann.
   Was aber den Menschen betrifft, welcher der Gottvergessenheit und dem Irrtum verfallen ist, so verbittern und zerstören die Trauer über das Vergangene und die Sorge vor der Zukunft sein augenblickliches bisschen Freude völlig. Was insbesondere die unerlaubten Freuden betrifft, so gleichen sie ganz und gar dem vergifteten Honig. Das heißt also, dass der Mensch vom Standpunkt des Lebensgenusses aus hundertfach tiefer sinkt als ein Tier. Vielmehr gehört dem, der einem Irrweg folgt und gottvergessen lebt, sein Leben, ja seine ganze Existenz, ja sogar seine ganze Welt nur einen Tag lang. Alle vergangenen Jahreszeiten und Lebensalter und alles, was da war, ist von seinem irrigen Standpunkt aus betrachtet, nicht mehr vorhanden, gestorben. Sein verstandesgemäßes Denken malt ihm alles in Dunkelheit und Finsternis aus. Was aber die Zukunft betrifft, so ist sie für ihn aus seinem Mangel an Überzeugung wiederum nicht existent. Die durch diese Nichtexistenz verursachten beständigen Trennungen verfinstern ihm, infolge seiner Fähigkeit darüber nachzudenken, beständig das Leben.    Wenn aber der Glaube das Leben zum Leben erweckt, dann wird sowohl die vergangene als auch die künftige Zeit im Lichte des Glaubens erleuchtet und erhält ihre Gestalt. Gleich der gegenwärtigen Zeit verleiht dann das Leben dem Herzen und der Seele des Menschen, vom Standpunkt des Glaubens aus betrachtet, erhabene, geistige Genüsse und Lichter, unter denen es sich gestaltet. Diese Wahrheit ist in einer Abhandlung für die Alten, der Siebenten Hoffnung, erklärt worden. Dort kann man darüber nachlesen.
   Siehe, so ist also nun das Leben. Verlangt es euch nach den Freuden und Genüssen des Lebens, so macht euer Leben lebendig durch ein Leben aus dem Glauben, schmückt es mit euren Pflichten gegenüber Gott und bewahrt es euch dadurch, dass ihr euch der Sünden enthaltet.
   Was aber die ungeheuerliche Wahrheit vom Tode betrifft, die jeden Tag und überall und zu jeder Zeit die Dahinscheidenden beweisen, so möchte ich sie euch anhand eines Beispiels erläutern, wie ich das schon anderen jungen Leuten gegenüber getan habe:
   Da ist zum Beispiel hier vor euren Augen ein Galgen aufgerichtet. Gleich daneben steht eine Los-Agentur, aber eine solche für die Vergabe der besonders hohen Gewinne. Nun werden also wir zehn, die wir hier sind, in jedem Fall, ob wir es wollen oder nicht, einen anderen Weg gibt es nicht, dorthin vorgeladen. Wir werden aufgerufen. Und während wir noch darauf warten und weil die Zeit unserer Abberufung unbestimmt ist, vielmehr jeden Augenblick jemand: "Komm, nimm dein Verdammungslos und steige zum Galgen hinauf!" oder: "Komm, nimm dein Los, mit dem du Millionen Goldstücke gewonnen hast!" rufen kann, kommen plötzlich zwei Menschen zur Tür herein. Einer von ihnen ist eine verführerisch schöne, halbnackte Frau, die in ihrer Hand eine Schale mit Helva hält, die äußerlich zwar köstlich erscheint, in Wirklichkeit aber giftig ist und die sie als Speise anbietet. Der andere aber, ein ernster Mann, der nicht betrügt und sich nicht betrügen lässt, tritt hinter der Frau ein und sagt:
   "Ich habe euch ein Losungswort, eine Anweisung mitgebracht. Wenn ihr dieses aussprecht und die Helva nicht esst, werdet ihr euch vor dem Galgen retten. Mit diesem Losungswort werdet ihr jenen einzigartigen, hohen Gewinn empfangen. Dort vor dem Galgen seht ihr ja bereits mit eigenen Augen, wie die Honigesser dahingehen und sich noch im Gehen von der vergifteten Helva in fürchterlichen Leibschmerzen krümmen, während ihr zwar nicht seht, wie diejenigen, welche das Große Los gezogen haben und die ihr offensichtlich auch zum Galgen hinaufsteigen seht, gar nicht aufgehängt werden, sondern von dort aus mit Leichtigkeit einen Schritt zur Los-Agentur hinüber tun und dort eintreten. Dafür gibt es Millionen Zeugen, die davon Nachricht geben. So schaut denn zum Fenster hinaus. Die obersten Beamten und die höchsten Persönlichkeiten, die sich damit beschäftigen, verkünden mit lauter Stimme und berichten: Diejenigen, welche zum Galgen hinaufsteigen, sind mit augenscheinlicher Sicherheit genauso, wie ihr sie seht. Diejenigen aber, die das Große Los gezogen haben, das sind die Besitzer des Losungswortes. Das sollt ihr ganz ohne allen Zwiespalt und Zweifel mit der absoluten Sicherheit des Tages wissen."    So fällt denn der Mensch, äußerlich betrachtet, in das Unglück des Todes, der einer Hinrichtung am Galgen, und in das des Grabes, welches einem Tor in die ewige Finsternis gleicht, weil er durch die Ausschweifungen und die unerlaubten Vergnügungen in seiner Jugend, die dem vergifteten Honig in unserem Beispiel gleichen, den Glauben verloren hat, der die Eintrittskarte und der Ausweis für die Schatzkammer der Ewigkeit und eine endlose Glückseligkeit ist, und so kann denn der Henker-Tod, vor dem Jung und Alt gleich sind, weil die Todesstunde unbekannt ist, jederzeit kommen, um seinen Kopf abzuschlagen. Wenn der Mensch diese von Gott verbotenen Leidenschaften, die dem vergifteten Honig gleichen, aufgibt, zu seinem Glauben steht und seine Pflichten gegenüber Gott, die das Losungswort des Qur'ans sind, auf sich nimmt, wird er das Los für die Schatzkammer zur ewigen Glückseligkeit aus der wunderbaren Lotterie der Zukunft, die dem Menschen bestimmt ist, gewinnen. Darüber berichten die hundertvierzwanzigtausend Gesandten Gottes, mit denen der Friede sei, und so viele Heilige und Kenner der Wahrheit, dass man sie gar nicht mehr zählen kann, übereinstimmend... und sie zeigen die Anzeichen dafür auf.
   Kurzum: Die Jugendzeit wird vergehen. Wenn sie in Ausschweifung vergangen ist, wird sie sowohl in dieser Welt, als auch im Jenseits, Tausende von Übeln und Schmerzen zur Folge haben. Wollt ihr begreifen, wie solche jungen Leute meistens durch Krankheiten, die aus Missbrauch und Kraftvergeudung entstanden sind, die Krankenhäuser, durch Maßlosigkeit und Übergriffe, die Gefängnisse und Armenhäuser, durch Depressionen und seelischen Kummer die Kneipen überschwemmen, so fragt in den Krankenhäusern und in den Gefängnissen und auf den Friedhöfen nach.
   Sicherlich werden die meisten Krankenhäuser euch in ihrer eigenen Sprache, in ihrem Seufzen und Wehklagen von den Krankheiten berichten, die in der Verführung der Jugend durch Verschwendung und Missbrauch entstanden sind.
   Auch aus den Gefängnissen werdet ihr von der Trauer so vieler unglücklicher junger Leute hören, welche in ihrem jugendlichen Überschwang für ihr ungesetzliches Verhalten Schläge bekommen haben.
   Zudem werdet ihr wissen, dass in jenem Zwischenreich, in der Welt des Grabes, dessen Tore ständig vor den Eintretenden geöffnet und hinter ihnen wieder geschlossen werden, die meisten Qualen eine Folge des Missbrauchs in der Jugendzeit sind, wofür auch alle die Kenner der Grabeswelt Zeugnis ablegen und was auch alle Kenner der Wahrheit bestätigen und bezeugen.
   Außerdem sollt ihr die Alten und Kranken fragen, die den größten Teil der Menschheit bilden. Weitaus die meisten von ihnen werden sicherlich in Trauer und Sehnsucht sagen: "Weh uns, wir haben unsere Jugendzeit umsonst verlebt, verloren und dafür bezahlen müssen. Hütet euch davor, dass ihr es nicht auch so macht, wie wir." Denn wer in seiner Jugendzeit fünf oder zehn Jahre mit unerlaubten Vergnügungen verbracht hat und deswegen in dieser Welt viele Jahre in Kummer und Sorge leben muss, im Zwischenreich Strafe und Schaden erleidet und im Jenseits die Qualen der Hölle und des Feuers zu verkosten bekommt, der verdient, trotzdem (obwohl) er sich in einem bedauernswerten Zustande befindet, nach dem Geheimnis:
اَلرَّاضِى بِالضَّرَرِ لاَ يُنْظَرُ لَهُ
{"Wer mit dem Schaden einverstanden ist, den soll man nicht bedauern."}
gar kein Mitleid. Denn wer seinen Schaden absichtlich herbeiführt, dessen braucht man sich nicht zu erbarmen und er verdient es auch gar nicht. Gott, der Gerechte, möge uns und euch vor den Verführungen und Verlockungen dieser Zeit retten und bewahren. Ämîn.
  * * *     Meine lieben getreuen Brüder und Schüler der Risale-i Nur! 
   Wegen des Einwandes (itiraz) seitens eines alten Mannes (ihtiyar bir zât), den man nicht von ihm erwartet (hatira) hatte, der aber den nur schwach (zaîf) Gestellten unter den Schülern (sakird) der Risale-i Nur geschadet (zarar) hat, muss ich nun doch noch (mecbur) - um dergleichen Einwänden (itirazlar) von Grund auf (esas) den Boden zu entziehen - eine Tatsache (hakikat) erklären. Und so wie ich es bereits jemandem erklärt habe, wiederhole (tekrar) ich es hier nochmals:
   Es ist leider verwunderlich als auch bedauerlich (mûcib-i taaccüb) und eine Quelle des Kummers (medar-i teessüf), dass die Leute der Wahrheit (ehl-i hakikat), während sie die außerordentliche Kraft (kuvvet) in ihrer Eintracht (ittifak) verloren haben und nun durch diesen Verlust (ziya') eine Niederlage (zayi') erleiden, während sich Heuchler (ehl-i nifak) und Irrlehrer (dalalet) zugleich - obwohl dies eigentlich ihrer Lehrmeinung (mesreb) nach ein Widerspruch (zid) ist - vereinigen (ittifak), um so eine beachtliche Kraft (kuvvet) aus ihrer Eintracht (ittifak) heraus zu gewinnen. Während sie doch nur zehn unter hundert sind, versetzen sie neunzig Leuten der Wahrheit (ehl-i hakikati) eine Niederlage (maglub). Die eigentliche Quelle (medar) allen Staunens und Verwunderns (taaccüb ve hayret) ist jedoch Folgendes: Obwohl wir doch von ihnen vor allen anderen Unterstützung und Ermutigung (muavenet ve tesvik) erwarten sollten und sie eigentlich auch zu dieser Hilfeleistung (yardim) hinsichtlich der Islâmiyet und ihres Weges (meslek) und ihres religiösen Dienstes (vazife-i diniye) verpflichtet wären, helfen (yardim) sie uns nicht, im Gegenteil (bilakis): sie erheben aufgrund eines Missverständnisses, das den Dienst (hizmet) der Risale-i Nur zum Stillstand hätte bringen können, mit Hilfe ihres Ansehens (ehemmiye) und ihrer gesellschaftlichen Stellung (mevki-i içtimaiye) auch noch ihre Einwände (itiraz). So haben sie denn der Ausdeutung (beyanat) einer Tatsache (hakikat) widersprochen (itiraz). 
   Ich weiß leider nicht, worum es sich dabei handelt (mes'ele), bzw. konkret um welche Ayah. Es müsste hier jedoch um ein Thema (mes'ele) aus den Hinweisen (isarat) des Qur'ans im "Ersten Strahl" (Birinci Sua) gehen, das wir rein persönlich (mahrem) behandelt hatten.
   Zudem möchte ich noch meinem verehrten alten Freunde erklären, Leuten von Aufmerksamkeit und auch euch, dass der Neue Said unter dem Segen des Qur'ans, dessen Wort ein Wunder ist, das, was die Glaubenswahrheiten betrifft, dermaßen mit logischen und wirklichkeitsgerechten Beweisen behandelt, dass nicht nur die islamischen Gelehrten (ulema), sondern selbst die verbohrtesten Wissenschaftler Europas sich das eingestehen müssen und es zugeben werden. Und so wie Hazret Ali und Ghaus-i Azam, mit denen Gott zufrieden sein möge, in der für sie typischen Ausdrucksweise auf den Wert und die Bedeutung der Risale-i Nur hingewiesen und symbolisch angedeutet haben, so lenkt auch der Qur'an mit seinem Wort des Wunders die aufmerksamen Blicke auf die Risale-i Nur, welche ein Wunder des Geistes in unserer Zeit ist, weist mit Hinweisen, Zeichen, Andeutungen und Symbolen auf die Tatsache dieses Wunders hin, welches ein Erfordernis der wunderbaren Beredsamkeit dieser verborgenen Sprache ist.    In der Tat wurde mir im Gefängnis in Eskischehir, zu jener furchtbaren Zeit und in einem Augenblick, da ich heiliger Tröstung ganz besonders bedurfte, der innere Anruf zuteil: "Du wirst die Heiligen der alten Zeit als Zeugen dafür anführen! Denn entsprechend dem Geheimnis des Wortes:
وَلاَ رَطْبٍ وَلاَ يَابِسٍ اِلاَّ فِى كِتَابٍ مُبِينٍ
{"Es gibt nichts, was frisch oder trocken wäre, außer in dieser klar verständlichen Schrift."}
nimmt in diesem Beispiel der Qu'ran als Herr des Wortes den höchsten Platz ein. Würde wohl der Qur'an die Risale-i Nur akzeptieren? Mit welchen Erwägungen betrachtet er sie wohl?" Ich fand mich dieser seltsamen Frage gegenübergestellt. So ersuchte ich denn den Qur'an um Hilfe. Plötzlich spürte ich, dass in ihm dreiunddreißig Ayat enthalten sind, von denen ein Teil solche sind, deren Bedeutung persönlich eindeutiger Art (mana-yi sarihi) ist, während ein anderer Teil mehr zeichenhafte Bedeutung hat. Und innerhalb der Gesamtheit solcher symbolischer Zeichen ist die Risale-i Nur lediglich eine der möglichen Ausdeutungen. Doch gibt ihr In-Erscheinung-treten einen besonderen Hinweis und ist zugleich Grund für einen gewissen Vorzug. Dies alles spürte ich innerhalb einer Stunde ganz klar und deutlich und bemerkte auch, dass ein Teil bis zu einem gewissen Grade Erläuterung, ein anderer Teil aber Zusammenfassung ist. Für mich selbst bleibt danach auch nicht der geringste Zweifel, kein Argwohn oder die Möglichkeit einer Täuschung mehr übrig.
   Auch ich habe dies, in der Absicht, den Glauben der Leute des Glaubens durch die Risale-i Nur zu bewahren, mit einer so absoluten Überzeugung geschrieben und es an meine wahrhaftigen Brüder weitergegeben, unter der Bedingung, dass sie es vertraulich (mahrem) behandeln. Und wir sagen in dieser Risala auch nicht, das sei der eindeutige Sinn dieser Ayah, sodass die Hocas sagen könnten:
فِيهِ نَظَرٌ
{"auch dies ist eine mögliche Betrachtungsweise".}
Auch wollen wir nicht sagen, wir hätten nun die symbolischen Zeichen erschöpfend ausgelegt.
   Wir wollen vielmehr sagen, dass sich unter einer eindeutigen Aussage verschiedene Ebenen subsummieren lassen. Eine Ebene ist die der zeichenhaften, der symbolischen Bedeutung; und diese zeichenhafte Bedeutung ist wieder ein ganzer Komplex. Davon hat jede Generation einen winzigen Bruchteil. Auch die Risale-i Nur ist in diesem Jahrhundert auf der Ebene der symbolischen Zeichen ein einzelnes Exemplar innerhalb dieser Gesamtheit. Doch dieses Exemplar lässt eine Absicht erkennen, lenkt die Blicke auf sich, macht die große Bedeutung einer Aufgabe sichtbar. Durch die schon in alten Zeiten unter den Gelehrten (ulema) gebräuchlichen Methoden der Chiffrendeutung und anderer mathematischer Berechnungen nimmt sie die Gestalt eines Fingerzeiges, ja sogar eines Beweises an. Damit soll keine Ayah des Qur'ans und nichts, was daran unbestreitbar ist, geschmälert werden, vielmehr soll damit seiner Wunderhaftigkeit und der Treffsicherheit seines Ausdrucks ein Dienst erwiesen werden. Derartige Zeichen aus dem Verborgenen sind unbestreitbar. Vertreter der Wahrheit, welche diese unendlich vielen Hinweise, die sich im Qur'an finden und sich ohne alle Entsprechung und Kalkulation ergeben, nicht in Abrede stellen, werden auch dies nicht leugnen und können es auch gar nicht bestreiten.
   Möchte aber nun jemand hier einwenden, er halte es für sonderbar, ja unwahrscheinlich, dass in der Hand eines so unbedeutenden Mannes, wie ich es bin, ein derart bedeutendes Werk entsteht, so möge er einmal darüber nachdenken, dass es doch ein Beweis für die gewaltige Macht und Größe Gottes ist, wenn aus einem Tannensamen von der Größe eines Weizenkorns ein Baum so hoch wie ein Berg emporwächst, und er wird gewiss sagen müssen, dass es ein Beweis für das allumspannende Erbarmen Gottes ist, wenn in einer Zeit der bittersten Armut, der tiefsten Not und des äußersten Mangels, wie sie die unsere ist, ein solches Werk in Erscheinung tritt.    Ich versichere euch und meinen Gegnern bei der Ehre und Würde der Risale-i Nur, dass diese Zeichen, die vorausschauenden Ankündigungen der Heiligen (auliya) und ihre Symbole mich stets zu Lobpreis und Danksagung bewegt haben und dazu, um die Vergebung meiner Verfehlungen zu bitten. Ich habe meiner Seele, welche gebieterisch (nefs-i emmare) nach Ruhm und Ehre verlangt, nie auch nur eine Minute ihre Ichsucht und ihren Egoismus vergönnt, welcher die Quelle des Stolzes ist und der Sucht nach Ruhm. Beweis dafür ist das Ergebnis der letzten zwanzig Jahre meines Lebens, welches vor euren Augen ausgebreitet liegt.
   In der Tat kann ein Mensch bei aller Wahrhaftigkeit nicht frei bleiben von der Befleckung durch Fehler, Vergesslichkeiten und Irrtümer. Ich habe, unbewusst, viele Fehler. Vielleicht habe ich meine Vorstellungen mit der Risala vermischt, wodurch dann Fehler entstanden sind.    In dieser Zeit, wo Millionen mächtiger, aufrichtiger, opferbereiter Menschen, Männer von Charakter, im Kampf gegen diese furchtbaren Verirrungen offenkundig mit ihren Theorien gescheitert und untergegangen sind, kann ein so unwissender und kaum gebildeter Mensch wie ich, ein Mann, der in seiner Armseligkeit einsam und allein, unter andauernder Überwachung durch die gegenüberliegende Polizeistation steht und sich in einer Lage befindet, wo ständig von allen Seiten gegen ihn die übelste Propaganda angezettelt und er von jedermann verabscheut wird, nicht der Autor einer Risale-i Nur sein, welche diesen Theorien weit voraus ist und ihnen weit besser Widerstand zu leisten vermag. Sie kann unmöglich das Produkt seines besonderen Talentes sein, auf das er auch noch (berechtigterweise) stolz sein könnte. Sie ist vielmehr ein Wunder, das in heutiger Zeit ganz unmittelbar dem Geiste des Weisen Qur'ans entspringt, ein Gnadengeschenk der Göttlichen Barmherzigkeit. Dieser Mensch hat mit tausenden seiner Mitmenschen nach jenem Geschenk des Qur'ans seine Hände ausgestreckt. Wie dem auch immer sein mag, ist ihm als Erstem die Aufgabe ihrer Übertragung zugefallen. Es gibt in der Risale-i Nur Teile, welche zu dem Schluss führen, dass sie nicht auf der Arbeit seiner Gedanken beruhen, nicht ein Werk seiner Intelligenz und Gelehrsamkeit sein können. Es gibt einige Abhandlungen, welche in sechs Stunden, andere, die in zwei Stunden, wieder andere, die in einer Stunde und einige, die in zehn Minuten niedergeschrieben worden sind. Ich schwöre und versichere: Selbst die Gedächtnisleistungen des Alten Said einmal vorausgesetzt, könnte ich doch eine solche Arbeit von zehn Minuten aus meinen eigenen Ideen heraus auch in zehn Stunden nicht bewerkstelligen. Jene Zwei-Stunden-Risala kann ich bei all meiner Begabung und guten Auffassungsgabe auch in zwei Tagen nicht zustandebringen. Das Dreißigste Wort, eine Risala, die in sechs Stunden erwuchs, kann auch der gewissenhafteste, gläubige Philosoph in sechs Tagen sorgfältigen Schaffens nicht verwirklichen. Usw...
   Das heißt, dass wir, obwohl doch völlig mittellos, Makler eines reichen Perlenkaufmanns und sein Handelsgehilfe geworden sind. Möge Gott, der Gerechte (Cenab-i Hakk), durch Seinen Segen und Seine Freigiebigkeit (fazl u kerem) uns und alle Schüler (sakird) der Risale-i Nur in diesem Heiligen Dienst (hizmet-i kudsiye) stets aufrichtig und wahrhaftig (hâlisane, muhlisane) zum Erfolg (muvaffak) führen. Âmîn.
  Said Nursî 
  * * *  بِاسْمِهِ سُبْحَانَهُ اَلسَّلاَمُ عَلَيْكُمْ وَ رَحْمَةُ اللّٰهِ وَ بَرَكَاتُهُ
{"Im Namen dessen, der gepriesen sei! Friede sei mit euch, Gottes Erbarmen und Sein Segen."}
   Meine lieben getreuen Mitbrüder! 
   Dieser Abschnitt soll sowohl in die Briefsammlung (Lâhika) als auch am Schluss der Abhandlung über die Wunderhaftigkeit (i'caz) des Qur'ans aufgenommen werden. In ein paar Tagen werden wir noch einen weiteren wichtigen Abschnitt schicken.
   Ein besonders starker Beweis (kuvvetli bir delil) dafür, dass jeder treue Schüler (sadik sakird) nach dem Geheimnis (sirr) der Nacht der Bestimmung im segensreichen (mübarek) Monat Ramadan, nach dem Geheimnis der Weisheit (sirr-i hikmet) dessen, dass er ein dreiundachtzigjähriges geistiges Leben (ömr-ü manevî) {Ein Monat der Anbetung im Ramadan entspricht Tausend ganz gewöhnlichen Monaten = dreiundachtzig Jahre.} erwerben lässt, und dem Geheimnis der Wahrhaftigkeit (sirr-i ihlas) zufolge nach dem Grundsatz (düstur) des Gemeinschaftssinns (tesanüd) unter den Schülern (sakird) der Risale-i Nur und ihr gemeinsames Handeln (istirak-i a'mal) für das Jenseits (uhrevî), diesen außerordentlichen geistigen Verdienst (manevî kazanc) erwerben wird, ist der, dass die Wahrscheinlichkeit groß (ihtimali kavî) ist, dass unter den vierzigtausend, ja sogar hunderttausend aufrichtigen und wahrhaftigen Gläubigen (hakikî mü'min) innerhalb dieses Kreises (daire) ein, zwei, ja sogar nicht nur zehn, zwanzig, sondern vielmehr Hunderte der Wahrheit der Nacht der Bestimmung (hakikat-i Leyle-i Kadr) entsprechen werden.
   Nach dem Geheimnis der Wahrhaftigkeit (sirr-i ihlas) und nach dem Geheimnis (sirr) des Grundsatzes (düstur) vom gemeinsamen Handeln für das Jenseits (istirak-i a'mal-i uhrevî) müssen wir und müsst auch ihr, dieser Wahrheit (hakikat) {wie im obigen Abschnitt dargestellt (A.d.Ü.)} entsprechend, in diesem heiligen (serif) Monat Ramadan, jeder von uns und für uns alle (umum) mit allen Kameraden gemeinsam vor Augen führen und immer mit dem Personalpronomen der ersten Person Plural (nun-u mütekellim-i maalgayr) **, d.h. immer
اَجِرْنَا اِرْحَمْنَا وَاغْفِرْلَنَا وَوَفِّقْنَا وَاهْدِنَا
{"Bewahre uns, erbarme Dich unser, vergib uns, führe uns {in unseren Dienst an der Risale-i Nur (A.d.Ü.)} zum Erfolg, führe uns auf dem rechten Weg!"}
وَاجْعَلْ لَيْلَةَ الْقَدْرِ فِى هذَا الرَّمَضَانَ خَيْرًا فِى حَقِّنَا مِنْ اَلْفِ شَهْرٍ
{"Lass diese Nacht der Bestimmung in diesem Monat Ramadan für uns so segensreich wie Tausend Monate werden!"}
und dergleichen Worten beabsichtigen (niyet), mit dem Pronomen نَا {"wir" (dieses Personalpronomen heißt "wir" (A.d.Ü.))} alle Brüder gemeinsam anzusprechen (farzedip) und dabei sicherlich auch euren - diesem so völlig schwachen - Bruder bei seiner schweren Aufgabe (agir vazife) mit einer persönlichen {Üstad bittet hier darum, ihn persönlich zu unterstützen}Absicht (hususî niyet) zu unterstützen (yardim). 
  * * * 
   Meine lieben getreuen Mitbrüder! 
   Sowohl euch als auch uns selbst und den Kreis der Risale-i Nur, besonders aber den tapferen (kahraman) Tahir, beglückwünschen (tebrik) wir dazu, dass diese "Gewaltige Rezitation" (Vird-ül A'zam) aus dem Qur'an nun in dieser Form erschienen (zuhur) ist. Zugleich mit der Herausgabe dieses Buches ereigneten sich in der Tat zwei phantastische Dinge (emr-i azîm): 
   Erstens: Für den Druck (tab) des Weisen (Hakîm) Qur'ans, so wie durch diese wunderbare (mu'cizeli) symmetrische Übereinstimmung, die den Augen als ein Wunder (mu'cizat) sichtbar wird, und den Druck der Exemplare der Risale-i Nur, in denen die Übereinstimmung als ein Wunder (kerametli) erkennbar ist, öffnete sich erstaunlicherweise eine neue Möglichkeit (çigir) im Bereich der Drucktechnik (matbaa).     Zweitens: Es handelt sich hier um den außerordentlichen Segen (sevab), den Tahir und Hâfiz Ali und ihre Mitarbeiter empfangen haben und der ein offensichtlicher Beweis für das Geheimnis (sirra delil-i zahir) ist, das in seiner Form, deren Vergleichbares (emsal) in der Druckerei (matbaa) und in der Drucktechnik (tab) noch nie zuvor gesehen wurde, so als ob die Abschriften von Tahir einer fotographischen Aufnahme entsprechend identisch gedruckt worden wären. Wer immer sie sieht, sagt sogleich: "Dies ist die Abschrift von Tahir und kein Druck (matbu')." 
   Da sowohl Papier als auch die Zeit knapp (dar) sind, bleibt hier nur noch übrig (bâki), alle zu grüßen (umuma selâm). 
  Euer Bruder 
  Said Nursî 
  * * * 
   Meine lieben getreuen Mitbrüder! 
   Obwohl ich in diesem heiligen (serif'te) Monat Ramadan sehr das Bedürfnis (muhtaç) habe, nicht über meinen Tellerrand (âfâka) zu schauen, sondern lieber die Welt (dünya) zu vergessen, zwingen sie uns (mecbur) leider dennoch ab und zu einmal wieder in die Welt zu schauen. Da jedoch diese Art der Betrachtung unserer Absicht (niyet) entsprechend, mit Gottes Hilfe (insâallah) auch ein Dienst am Glauben (hizmet-i imaniye) ist, möge dies auch als eine Art Gottesdienst (ibadet) gelten.
   So wie sie euch belästigen (ilistik), lassen sie in der Tat auch uns auf eine stets wieder andere Art und Weise ihre Lust, uns anzugreifen (tecavüz), verspüren. Dank (sükür) sei Gott, dem Gerechten (Cenab-i Hakk), dass ihre Angriffe (tecavüz) nach Art einer Provokation (aks-ül amel) den Erfolg (fütuhat) der Risale-i Nur nur noch fördern (yardim). Was den Einwand (itiraz) des alten Mannes in Istanbul {Jener Hodscha, der Üstad einmal kritisiert hat. (A.d.Ü.)} betrifft, so schreibt der tapfere (kahraman) Nazif, dass dieser Einwand (itiraz) bewirkt hat, dass die Risale-i Nur in Istanbul in neuem Erfolg (fütuhat) erstrahlt (parlamaga). Auch ganz kleine Angriffsversuche (tecavüz) aus anderen Kreisen (cihet) {von unseren Gegnern (A.d.Ü.)} führen so zum Erfolg (netice). Seit kurzem haben sie sich jedoch eine für uns bisher unvorstellbare Ausrede (hatira) ausgedacht, wodurch sie einige arme Hodschas und Sufis dazu bringen, sich von der Risale-i Nur zurückzuziehen und ihr gegenüber kühl und gleichgültig zu werden. Es ist dies wie folgt:
   Sie sagen: "Said duldet bei sich keine anderen Bücher, d.h. dass sie ihm nicht gefallen (begenmemek). So muss ihm auch Imam Gazalî, mit dem Gott zufrieden sein möge, ganz und gar nicht gefallen (begenmemek) haben, weshalb dessen Werke (eser) bei ihm auch nicht zu finden sind." So erregen sie denn mit diesen eigenartigen, ja geradezu unsinnigen (acib manasiz) Worten nur noch Übelkeit. Diejenigen, die diese Art Ränke (hile) schmieden, sind Ungläubige (ehl-i zindika), die sich unter einem Deckmantel verstecken und leichtgläubige (safdil) Hodschas und auch einige Sufis zu ihren eigenen Zwecken (vasita) missbrauchen.
   Dagegen sagen wir: "Gott bewahre uns (hâsâ) davor hundert Mal!... Die Risale-i Nur und ihre Schüler (sakird) dienen dazu - und keineswegs etwa mit dem Zweck, imam-i Gazalî, diesem Zeugnis (Hüccet) des Islams, meinem einzigen Meister (üstad), also dem, der mich mit Hazret-i Ali verbindet, mit dem Gott zufrieden sein möge, nicht zu gefallen (begenmemek) - nein - im Gegensatz dazu - mit allen Kräften (kuvvetler) den Weg (meslek), dem er folgte (takib), vor dem Angriff (hücum) der Irrgläubigen (ehl-i dalalet) zu beschützen (kurtarmak) und zu bewahren (muhafaza).     Aber dieser entsetzliche Angriff des Unglaubens (zindika hücum) erschütterte zu seiner Zeit (asir) nicht die Grundpfeiler des Glaubens (erkân-i imaniye). Da die Waffen (silâh), die diese Forscher (muhakkik), Gelehrten (allâme) und Exegeten (müçtehid) entsprechend den wissenschaftlichen (münazara-i ilmiye) und religiösen (diniye) Disputationen ihres Zeitalters gebraucht haben, nur schwer zu erhalten sind und man mit ihnen die Feinde (düsman) in heutiger Zeit nicht leicht besiegen könnte, und da die Risale-i Nur im Qur'an, dessen Verkündigung ein Wunder (Mu'ciz-ül Beyan) ist, Waffen (silâhlari) entdeckt hat, die sowohl schnell zu erhalten als auch zielgerichtet sind und exakt das Haupt der Feinde zu zerschmettern vermögen, wendet sie sich nicht (müracaat) zu den Werkbänken (tezgâh) dieser segensreichen, heiligen Personen (mübarek ve kudsî zâtlar). Denn der Qur'an, der die Meldestelle (merci) und die Quelle (menba) und der Meister (üstad) von ihnen allen ist, ist der richtige und vollkommene Meister (tam mükemmel bir üstad) der Risale-i Nur. Da sowohl die Zeit knapp als auch wir nur wenige sind, finden wir nun keine Zeit mehr, sodass wir auch von diesen lichtvollen Werken (nuranî eserler) Nutzen (istifade) ziehen könnten.
   Außerdem beschäftigen (mesgul) sich hundertfach mehr Menschen (zâtlar) als die Schüler (sakirdler) der Risale-i Nur mit diesen Büchern und erfüllen so diese Aufgabe (vazife). Und wir überlassen ihnen diese Aufgabe (vazife) auch. Ansonsten möge Gott uns behüten und bewahren (hâsâ ve kellâ)! Wir wissen die segensreichen Werke (mübarek eserlerini) dieser unserer heiligen Meister (kudsî üstadlar) mit Geist und Seele (ruh u canimiz) zu schätzen (severiz). Jedoch hat jeder von uns einen Kopf (kafa), zwei Hände (el) und einen Mund (dil); demgegenüber haben wir jedoch Tausende Angreifer (binler mütecaviz). Und die Zeit drängt. Da wir die Zeugnisse (bürhan) der Risale-i Nur als ebenso wirksam wie die neueste Waffe (silâh) betrachten, halten wir uns dementsprechend an ihr fest und begnügen uns (iktifa) damit.
   Eine subtile Übereinstimmung (Lâtif bir tevafuk) 
   Nachdem wir am Anfang dieses Briefes den Satz:
بِعَدَدِ عَاشِرَاتِ دَقَائِقِ شَهْرِ رَمَضَانَ
{"Nach der Anzahl der Minuten und der Sekunden des Monats Ramadan"}
geschrieben hatten, konnten wir ihn doch nicht mehr beenden, weil dazwischen verschiedene andere Arbeiten zu erledigen waren, bis dann der gesegnete (mübarek) Brief des gesegneten (mübarek) Âtif angekommen war. Am Anfang seines Briefes standen dann die Worte:
بِعَدَدِ عَاشِرَاتِ دَقَائِقِ شَهْرِ رَمَضَانَ
{"Nach der Anzahl der Minuten und der Sekunden des Monats Ramadan",}
die mit dem Satz am Anfang unseres eigenen Briefes in Übereinstimmung (tevafuk) waren, weswegen wir also hatten warten müssen. Die glanzvollen (parlak) Abschriften mit seinem begnadeten (kerametkâr) Stift, die er zuvor in diese Provinz (memleket) gesandt hatte, und seine Absicht, uns die Risale-i Nur in eben diese Umgebung (havali) zu Hilfe (imdad) zu senden, ist als ein sehr großer Dienst für das Licht (hizmet-i nuriye) zugleich auch eine Opferbereitschaft (fedakârlik) seinerseits; aber sie ist auch für ihn selbst dringend notwendig (lâzim). 
   Im Voraus danken wir ihm im Namen der hiesigen Schüler (sakird) der Risale-i Nur Tausende Male (binler tesekkür) und beglückwünschen (tebrik) ihn zu diesem seinem neuen Dienst (hizmet). Wegen seines gesegneten (kerametli) Stiftes, der sein Gesicht von den so anziehenden (cazibedar) Geheimnissen der Übereinstimmung (esrar-i tevafuk) abgewandt und unmittelbar der Veröffentlichung (nesri) der Risale-i Nur gewidmet hat, sind wir ihm nun sehr dankbar (minnetdar) und zugleich glücklich (mesrur). Möge Gott, der Gerechte (Cenab-i Hakk), die Anzahl solcher, ihm gleichender, aufrichtiger (hâlis) und wahrhaftiger Schüler (muhlis talebeler) noch vermehren. Âmîn.
   In euren Briefen wird gelegentlich über Siddik Süleyman, seine Treue und Zuverlässigkeit (hararetli sadakat), seine Verbundenheit (alâkadarlik) und seine so machtvolle Schülerschaft (kuvvetli sakirdlik) in alten Zeiten gesprochen. Ich kann seine Treue (sadakat), die Unbeirrbarkeit seines Herzens (selâmet-i kalb) und seinen aufrichtigen Dienst (hâlisane hizmet) an der Risale-i Nur und mir selbst gegenüber bis zum Ende meines Lebens nicht vergessen.
  * * *     Meine lieben, getreuen, aufrichtigen und wahrhaftigen Brüder und meine zuverlässigen und opferbereiten Gefährten! 
   In Bezug darauf, dass sich seit neuestem sowohl in Isparta als auch in dieser Provinz (havali) hier die Abhandlungen über die Wahrhaftigkeit (ihlas Lem'alari) aus der Risale-i Nur zu verbreiten (intisar) beginnen, wurde mir aufgrund von ein, zwei kleinen Ereignissen (hâdise) eine nachdrückliche Ermahnung (siddetli bir ihtar) ins Herz eingegeben. So sollen also nun über die Scheinheiligkeit (riyaya) drei Punkte beschrieben werden:
   Erstens: Bei den Pflichten (farz), den notwendigen Vorschriften (vâcib), den Kennzeichen des Islam (seair-i islâmiye), der Befolgung (ittiba) der gelobten Sitte des Propheten (Sünnet-i Seniye) und der Unterlassung (terk) des Verbotenen (haram), kann keine Heuchelei (riya) in Frage kommen, wohingegen sie in der Öffentlichkeit auszuüben (izhar) keineswegs eine Heuchelei ist. Es sei denn, dass jemand wegen seines überaus schwachen Glaubens (za'f-i iman) schon von Hause aus (fitraten) ein Heuchler wäre. Vielmehr verkünden Persönlichkeiten (zâtlar beyan) wie Imam Gazzali, das "Zeugnis des Islams" (Hüccet-ül islâm), mit dem Gott zufrieden sein möge, dass Dienst und Anbetung (ibadet), was zu den Kennzeichen des Islams gehört (seair-i islâmiye temas eden), offen zu verrichten (izhar), weitaus segensvoller (sevab) ist, als es zu verbergen (ihfa). Wobei sonstige freiwillige Anbetungen (nevafil) in ihrer Verborgenheit (ihfa) viel Segen (sevab) bringen, ist die Gottesfurcht (takva), die zu den Kennzeichen des Islams (seair) gehört und besonders in solchen Zeiten der ketzerischen Erneuerungen (bid'a) die Ehrenhaftigkeit (serafet) in der Befolgung der Sitte des Propheten (ittiba-i Sünnet) darstellt, zu demonstrieren (izhar), und inmitten einer Begehung selbst großer Sünden (kebair) in diesem Ausmaß bedeutet, etwas Verbotenes (haram) zu unterlassen (terk), nicht einmal eine Heuchelei (riya), sondern im Gegenteil vielfach segensreicher (sevabli) und wahrhaftiger (hâlis) ist, als sie zu verbergen (ihfa). 
   Zweiter Punkt: die Gründe, welche die Menschen zur Heuchelei verführen:
   Erstens: Die Glaubensschwäche (za'f-i iman). Wer nicht an Gott (Allah) denkt, der betet die Ursachen an (esbaba perestis) und verhält (vaziyet) sich dabei heuchlerisch und selbstgefällig (hodfüruslukla riyakârane) gegenüber den Menschen (halk). Die Schüler (sakird) der Risale-i Nur messen hingegen durch den nachdrücklichen Unterricht im wahrhaftigen Glauben (kuvvetli iman-i tahkikî dersiyle), den sie aus der Risale-i Nur erhalten, hinsichtlich ihres Dienstes und ihrer Anbetung (ubudiyet) den Ursachen und den Menschen (esbab ve nâs) keinen Wert (kiymet) und keine Bedeutung (ehemmiyet) mehr bei, als dass sie in Dienst und Anbetung (ubudiyetl) noch etwas darstellen (gösteris) und sich also heuchlerisch (riya) verhalten müssten.
   Der zweite Grund: Gier und Habsucht (hirs u tama') verführt im Hinblick auf alle Schwäche und Armseligkeit (za'f u fakr) dazu, sich heuchlerisch zu verhalten (riyakârane vaziyet), was wiederum dazu veranlasst, die Sympathie der Menschen (teveccüh-ü nâs) auf sich zu ziehen. Wolle es Gott (insâallah), dass die Würde (izzet), welche die Schüler (sakird) mit dem Glauben (iman) im Unterricht (ders) der Risale-i Nur empfangen haben, zugleich mit der Sparsamkeit (iktisad), der Genügsamkeit (kanaat), dem Gottvertrauen (tevekkül) und der Zufriedenheit mit ihrem Schicksal (kismetine riza), sie vor Heuchelei (riya) und Selbstgefälligkeit (hodfürusluk) um irdischer Vorteile willen (dünya menfaatleri) beschützen wird.
   Der dritte Grund: Die Sucht nach Ruhm (hirs-i söhret) und Ehre (hubb-u câh), der Wunsch, einen Rang innezuhaben (makam sahibi), seinesgleichen überlegen (tefevvuk) zu sein u.dgl. Gefühle (his), um bei anderen Menschen sympathisch zu erscheinen, wichtig zu tun (tasannu'kârane), um eine größere Bedeutung (ehemmiyet) zu erhalten, als einem zusteht (hadd) und sich mit viel Förmlichkeit (tekellüfkârane) auf einer höheren Stufe der Sprossenleiter (makamlar) zu repräsentieren, als ihm zukommt (lâyik olmadigi), verführen zur Heuchelei (riya). Da die Schüler (sakird) der Risale-i Nur ihr "Ich" (ene) in ein "Wir" (nahnu) umwandeln, d.h. ihr Ego (enaniyet) verlassen und so im Auftrag (hesab) der Geistigen Körperschaft (sahs-i manevî) im Kreise (daire) der Risale-i Nur arbeiten und nun statt "Ich" (ben) "Wir" (biz) sagen und unter anderem nach dem Leitsatz "Verschmelzen mit seinem Bruder" (fena fi-l ihvan) d.h. ihre Identität (sahsiyet) innerhalb der Geistigen Körperschaft (sahs-i manevî) der Mitbrüder verschmilzt und sich - um sich von der Heuchelei zu befreien - so verhält, wie die Ordensleute (ehl-i tarîkat) anhand ihrer Leitsätze "Verschmelzen (fena) mit seinem Scheych" und "Verschmelzen mit dem Propheten" (fena fi-r resul) die eigenwillige Seele (nefs-i emmare) abtöten, können sie sich - und so wolle es Gott (insâallah) - wie die Kenner der Wahrheit (ehl-i hakikat), die sich von der Heuchelei befreit (riyadan kurtaran) haben, auch in dieser Zeit durch dieses Geheimnis (sir) befreien.    Dritter Punkt: Ein edles Verhalten (tavir), das dazu dient, das Interesse der Menschen (nâs) für die Religion (vazife-i diniye) zu wecken (hüsn-ü kabul) und Handlungen (vaziyet), die ein Amt (makam) erfordern, können nicht als Selbstgefälligkeit (hodfürusluk) oder Heuchelei (riya) betrachtet werden und dürfen auch nicht als solche gesehen werden, es sei denn, dass ein Mann seinen Dienst (vazife) im Interesse (tâbi') seines eigenen Egos (enaniyet) betreibt und in dieser Art missbraucht (istimal). 
   Rezitert ein Imam während seines Dienstes als Imam (imamet vazifesi) seine Gebete (tesbihat) laut (izhar) und klar und zu aller Ohren (isma'), so kann das in der Tat in keiner Weise (cihet) eine Heuchelei (riya) sein. Da aber außerhalb seines Dienstes (vazife), wenn er dieselben Gebete (tesbihat) laut rezitiert (asikâre), damit alle Menschen sie hören sollen, sich eine Heuchelei (riya) darin untermischen könnte, ist der Segen (sevab), den sie ihm bringen noch höher, wenn sie leise (gizlisi) rezitiert werden.
   Die wahrhaftigen Schüler (hakikî sakirdler) der Risale-i Nur können sich bei ihren Veröffentlichungen religiöser Texte (nesriyat-i diniye), bei ihrem Dienst und ihrer Anbetung (ibadet) in der Befolgung des Vorbildes des Propheten (ittiba-i sünnet) und bei ihrer Gottesfurcht (takva) durch die Zurückhaltung von den großen Sünden (içtinab-i kebair) durchaus im Sinne (hesab) des Qur'ans für verpflichtet (vazifedar) halten. Wolle es jedoch Gott (insâallah), dass dies keineswegs als Heuchelei (riya) gelten könne, es sei denn, dass man in den Kreis der Risale-i Nur um einer weltlichen Absicht (maksad-i dünyevi) willen eingetreten sein sollte.
   Ich wollte noch weiterschreiben, durch einen geistigen Engpass (tevakkuf hali) musste ich jedoch leider hier abbrechen.
  * * * 
Briefe aus Kastamonu - 145

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* * * 
  Eine Exegese (istihrac) von Feyzi, gleichsam einem zweiten Hüsrev 
   (Ein Anhang (zeyl) und eine Ergänzung (lâhika) zur Exegese (istihrac) von Hâfiz Ali über die Ayah, die als Dreiunddreißigste unter den Ayat angeführt wurde, die auf die Risale-i Nur hinweisen.) 
   Ich habe einen starken Beweis (kuvvetli bir delil) in der großartigen (azîm) Ayah
اَفَمَنْ شَرَحَ اللّٰهُ صَدْرَهُ لِْلاِسْلاَمِ فَهُوَ عَلَى نُورٍ مِنْ رَبِّهِ
{"Ist denn einer, dem Gott die Brust für den Islam geweitet hat, sodass er nunmehr im Lichte seines Herrn ist..." (Sure 39, 22)}
dafür entdeckt, dass ein Aspekt (ferd), der außerhalb ihrer sinngemäßen Bedeutung (mana-yi sarih) im Umfang (külliyet) der Bedeutungsebene ihres Hinweises liegt (mana-yi isarî tabakasi), die Risale-i Nur und ihr Sprachrohr (tercüman) ist.    Denn der Satz
اَفَمَنْ شَرَحَ اللّٰهُ صَدْرَهُ لِْلاِسْلاَمِ فَهُوَ
{"Ist denn einer, dem Gott die Brust für den Islam geweitet hat, sodass er nunmehr..." (Sure 39, 22)}
macht nach dem chiffrierten (hesab-i cifrî), alphabetischen (ebced) und numerischen (riyazî) Wert 1329 oder 1328, d.h. also, dass sich der Aspekt (ferd), der im Umfang (külliyet) des Fragepronomens مَنْ {"wer?" (wörtliche Übersetzung des Textes: "ist etwa wer?" (A.d.Ü.))} und in dem Hinweis (isaret) فَهُوَ {"sodass er"} liegt und in Betracht gezogen (medar-i nazar) wird, sich mit einem Hinweis (remzen) auf jenes entsetzliche Jahr (dehsetli tarih) bezieht, in dem sich der erste und der zweite Weltkrieg zu kommen vorbereiten sowie den Zustand (vaziyet) einer Person (sahs), die durch das Licht (nuruyla) der Weitung der Brust (insirah-i sadr) 
{(Anmerkung): Eine Übereinstimmung (tevafuk) mit dieser Weitung der Brust (serh-i sadra) ist die, dass seit fünfundzwanzig Jahren ein ständiges Bittgebet (münacati) meines Meisters und - insoweit ich ihn und sein Leben (hal) verstanden habe -
اَللّٰهُمَّ اشْرَحْ صَدْرِى لِْلاِيمَانِ وَ اْلاِسْلاَمِ
   "Oh Gott weite meine Brust für den Glauben und den Islam!" das für ihn wichtigste Gebet ist.}
in einen anderen Zustand (hal) gerät, sich von ihren früheren Bedrängnissen (sikinti) befreit und einen lichtvollen Weg (nuranî bir meslek) nimmt.
   Das Wort نُورٍ مِنْ رَبِّهِ {"im Lichte seines Herrn..."}
aus dem Zitat:
فَهُوَ عَلَى نُورٍ مِنْ رَبِّهِ
{"sodass er nunmehr im Lichte seines Herrn ist..."}
steht sowohl numerisch (cifri) als auch nach seiner Beschreibung (suret) und Bedeutung (mana) mit dem Namen der Risale-i Nur und ihrer Bedeutung (mana) in Übereinstimmung (tevafuk), genauso wie das Jahr (tarih), auf das der Satz
اَفَمَنْ شَرَحَ اللّٰهُ صَدْرَهُ لِْلاِسْلاَمِ فَهُوَ
{"Ist denn einer, dem Gott die Brust für den Islam geweitet hat, sodass er nunmehr..."}
mit seinem numerischen Wert (makam-i cifrî) hinweist - nach meiner Erfahrung (tahkikat) - buchstäblich mit den Lebensumständen (vaziyet) meines Meisters, der das Sprachrohr (tercüman) der Risale-i Nur ist, übereinstimmt (tevafuk). 
   Denn in der damaligen Zeit, in etwa zu Beginn (mebde'ler) des Ersten Weltkrieges, gab mein Meister (Üstad) seine alte Gewohnheit (eski âdet) bezüglich der philosophischen Wissenschaften (ulûm-u felsefe) und dergleichen anderer hoher Geisteswissenschaften (ulûm-u âliye) auf {Er hatte bis dahin täglich ganze Bücher auswendig gelernt. (A.d.Ü.)} und begann sich innerlich vollständig zu öffnen (tam bir insirah-i sadr), um so seinen Kommentar (tefsir) "Hinweise auf das Wunder" (isarat-ül i'caz) abzufassen, welcher die Einführung (fatiha) der Risale-i Nur und ihre erste Stufe (birinci mertebe) ist, und setzte seine ganze Kraft (himmet) und Konzentration (efkâr) für den Qur'an ein. Die Übereinstimmung (tevafuk) damit ist ein machtvolles Anzeichen (kavî bir emare) dafür, dass in diesem Jahrhundert (asir) ein Aspekt (ferd), der im Umfang der Bedeutung dieses Hinweises (mana-yi isarî) {auf die im oberen Absatz behandelte Ayah (A.d.Ü.)} in Betracht gezogen (medar-i nazar) wird, das Sprachrohr (tercüman) der Risale-i Nur und der Repräsentant (mümessil) der geistigen Körperschaft (sahs-i manevî) ihrer Schüler (sakird) ist (temsil). 
   Da sich nun einmal der Qur'an, dessen Verkündigung ein Wunder (Mu'ciz-ül Beyan) ist, sich mit seinem umfassenden Wissen (ilm-i muhit) und dem ihm zugrunde liegenden umfangreichen Willen (irade-i samil) in jedem Jahrhundert (asir) auf jede Person (ferd) beziehen und sie ansprechen (hitab) kann und laut der Übereinstimmung (ittifak) der islamischen Gelehrten (ülema), da nun einmal die Ayat außer ihrer eindeutigen Aussage (mana-yi sarihi) in der Tat auch noch Bedeutungen (mana) auf den verschiedenen Ebenen (tabaka) wie mit einem Hinweis (isarî) mit einer Formel (remzî) oder einem Zeichen (zimnî) haben,
   und da nun einmal mit
يَا اَيُّهَا الَّذِينَ آمَنُوا
{"Oh ihr Gläubigen"}
und dergleichen Anreden (hitab), welche die Gläubigen (ehl-i iman) in jedem Jahrhundert (asir), so auch die in diesem Jahrhundert, genauso wie die Gläubigen (mü'min) im Zeitalter der Glückseligkeit (Asr-i Saadet) mit inbegriffen (dâhil) sind,    und da nun einmal dieses Zeitalter (asir) im Hinblick auf die Islamiyet derart bemerkenswert und voller Gefahren ist, während der Qur'an und die Ahadith nachdrücklich (siddet) mit einer Nachricht aus dem Verborgenen (ihbar-i gaybî) berichten, um die Gläubigen (ehl-i iman) von diesem Wirrwarr (fitna) abzuschrecken,
   und da nun einmal die chiffrierte (hesab-i cifrî), die alphabetische (ebced) und die numerische (riyazî) Berechnung seit langer Zeit schon eine zuverlässige (saglam) Berechnungsgrundlage ist und ein nicht zu widerlegender (kuvvetli) Hinweis (emare) sein kann,
   und da nun einmal die Risale-i Nur, ihr Sprachrohr (tercüman) und ihre Schüler (sakird) sich im Dienst (hizmet) am Glauben (iman) und am Qur'an, ihren glänzenden und wirkungsvollen Aufgaben (vazife), eine besonders große Bedeutung erworben (kesbet) haben,
   und da nun einmal diese große Ayah sich mit einer numerischen Berechnung (hesab-i cifir) auf diese Zeitepoche (asr) und die beiden Weltkriege bezieht, so wie sie mit dem Ausbruch des Ersten Weltkrieges und dem Erscheinen (zuhur) der Risale-i Nur übereinstimmt (tevafuk), zeigte sie dies auch anhand der entsprechenden Berechnungen (manen) im Voraus an. Mit Sicherheit ziehen wir hieraus aufgrund der oben erwähnten Gegebenheiten (mezkûr hakikat) und der beweiskräftigen Hinweise ohne Zweifel die Schlussfolgerung (hükmederiz), dass die Geistige Körperschaft (sahs-i manevî) der Risale-i Nur und ihr Sprachrohr (tercüman) im Umfang der Bedeutung (mana) dieser großartigen (azîm) Ayah auf der hinweisenden Ebene (isarî tabakasi) mit inbegriffen und ein Mitglied (ferd) ist, das mit in Betracht (medar-i nazar) gezogen werden sollte. Darauf weist diese Ayah hin, berichtet durch die Bedeutung ihres Zeichens (mana-yi remzi) davon und gibt - als eine Nachricht (haber) aus dem Verborgenen (ihbar-i gayb) - einen Funken ihrer Wunderhaftigkeit (lem'a-i i'caziye) zu erkennen, wie wir sagen könnten und auch sagen wollen.
   Analyse: Ein ش und zwei ر ergeben zusammen siebenhundert. ف م ن ل zweihundert. ص د هـ ا hundert. س م hundert. Der majestätische Name "Allah" macht siebenundsechzig. Zwei ل macht sechzig. فَهُوَ einundneunzig. Zwei oder drei Elif in dem Wort لِْلاِسْلاَمِ zwei oder drei. ح ist acht. نُورٍ مِنْ رَبِّهِ und "Risale-i Nur" sind zwei Ausdrücke, die beide das Wort نُور enthalten. In dem Wort "Risale" stimmt das ر mit dem ر in dem Wort رَبِّهِ überein. Wenn die Nunation in dem Wort نُورٍ mitgezählt wird und auch der Buchstabe ن in dem Wort النُّور mit der Verdopplung berechnet wird, so stimmen beide Worte miteinander überein. Der Ausdruck مِنْ به , der dem Wort نُورٍ folgt, ergibt siebenundneunzig und auch die Buchstaben هـ ل س ergeben mit den beiden Elif in dem Wort "Risale-i Nur" zusammen siebenundneunzig und stimmen so beide miteinander genau überein. Wenn in der türkischen Sprechweise Risale-i Nur mit einem Hemze über dem "i" ausgesprochen wird, beeinträchtigt dies jedoch die Berechnung nicht.    Der fünfzehnte Vers in der Sure "Al-Maidah"
قَدْ جَاءَكُمْ مِنَ اللّٰهِ نُورٌ وَكِتَابٌ مُبِينٌ يَهْدِى بِهِ اللّٰهُ
{"Wahrlich kam zu euch von Gott ein Licht und eine offenkundige Schrift. Gott leitet damit..." (Sure 5, 15-16)}
   Am Schluss der Sure An-Nisa'
يَا اَيُّهَا النَّاسُ قَدْ جَاءَكُمْ بُرْهَانٌ مِنْ رَبِّكُمْ وَاَنْزَلْنَا اِلَيْكُمْ نُورًا مُبِينًا
{"Oh ihr Menschen! Wahrlich kam zu euch ein Zeugnis von eurem Herrn und wir sandten euch ein klares Licht herab." (Sure 4, 174)}
Bei dergleichen Ayat habe ich ein machtvolles Anzeichen (kuvvetli bir karine) erkannt, dass die Risale-i Nur hinsichtlich ihrer Bedeutung (mana) und ihrer numerischen (cifir) Berechnung ein Aspekt ihrer Hinweise (mana-yi isarî) ist.
   Was die zweite Ayah betrifft, die als eine Ayah aus der Sure "Nisa'" angeführt wurde, so hat mein Meister bereits in der Abhandlung über die "Hinweise" (isarat) aus dem Qur'an, die der "Erste Strahl" (Birinci Sua) heißt, ihren Hinweis (isaret) erklärt. Was die erste Ayah betrifft, {die erste der oben erwähnten Ayat (A.d.Ü.)} welche die fünzehnte Ayah aus der Sure "Al-Maidah" ist, so bekräftigt sie sowohl diesen Hinsweis (isaretini teyid) und bestätigt zugleich den Hinweis (isaratini tasdik) der Ayah
اَفَمَنْ شَرَحَ اللّٰهُ
{"Ist denn einer, dem Gott die Brust geweitet hat..." (Sure 39, 22)}
Jeder, der diese Ayah unvoreingenommen (insaf) betrachtet, kann bestätigen, dass in diesem Jahrhundert (asir) die Risale-i Nur auf der Ebene (tabaka) ihrer hinweisenden Bedeutung (mana-yi isarî) in der Tat ganz genau ein Aspekt (ferd) ihres heiligen Sinnes (kudsî mefhum) ist.
   Da nun einmal der sinngemäße Zusammenhang (manevî münasebet) beweiskräftig (kavî) ist, dass die Risale-i Nur ein Aspekt (ferd) ihrer Bedeutung ist, und da nun einmal der numerische Wert (makam-i cifrî) dieser Ayah 1366, wenn die Verlängerungszeichen (medde) und die ungelesenen Hemze nicht mitgerechnet werden, 1362 ergibt, und da nun einmal die Risale-i Nur eine offenkundige Schrift (kitab-i mübin) ist, die das Licht und die rechte Leitung (nur ve hidayet) des offenkundigen (Mübin) Qur'ans verbreitet (nesreden), und da wir nun einmal keinen anderen kennen, der diese Aufgabe (vazife) unter diesen schwierigen Umständen (serait) besser erfüllen könnte, und da nun einmal die Ayat nicht wie andere Worte (kelâm) auf eine individuelle Bedeutung (cüz'î bir mana) beschränkt bleiben können (münhasir), und da nun einmal anhand eines verborgenen, hinweisenden Zeugnisses (delalet-i zimnî) regelmäßig in der Bedeutung des Wortes (mefhum-u kelâm) enthalten ist, und da nun einmal sehr viele Heilige (ehl-i velayet) - wie Necmeddin-i Kübra und Muhyiddin-i Arabî, mit denen Gott zufrieden sein möge - die meisten Ayat außer mit ihrer eindeutigen Bedeutung (mana-yi zahirî) sondern auch mit ihren esoterischen, hinweisenden (bâtinî ve isarî) Bedeutungen ausgelegt (tefsir) haben und sogar in ihrem Kommentar (tefsir) behauptet haben, dass mit Musa, mit dem Friede sei, und den Pharaonen Herz und Seele (kalb ve nefis) gemeint sind, und die Gemeinde (ümmet) sie deswegen nicht kritisiert haben, und viele der großen Gelehrten (ülema) sie bestätigt haben (tasdik), sind in jedem Fall durch das verborgene Zeugnis (delalet-i zimni) dieser Ayah für die Risale-i Nur anhand beweiskräftiger Zeichen (kuvvetli karineler) ihre Hinweise (isaret) sicher und sollte man daran nicht zweifeln.
   Analyse: قَدْ جَاءَكُمْ 169. مِنَ اللّٰهِ 157. نُورٌ die Nunation mitgerechnet 306. وَ كِتَابٌ مُبِينٌ die Nunation mitgerechnet 631. يَهْدِى بِهِ اللّٰهُ 103. in summa 1366.    Wenn die Verlängerungszeichen (medde) und die Hemze, die nicht mitgelesen werden, auch nicht mitgerechnet werden, stimmt {die obige Analyse (A.d.Ü.)} nach islamischer Zeitrechnung (muharrem tarihi) genau mit diesem Jahr, d.h. genau mit dem Jahr 1362 überein. Sollte man jedoch bei der Nunation in dem Wort مُبِينٌ unterbrechen, dann ergibt sich das Jahr 1316, was sowohl auf die Einführungszeit (mukaddemat) der Risale-i Nur als auch - die Nunation mitberechnet - auf ihre Entwicklungszeit (tekemmül) und - wie im "Ersten Strahl" (Birinci Sua) bereits erklärt (beyan) wurde, nachdrücklich auf das Ziel der Ayat hinweist und mit dem altbekannten Jahr (meshur tarih) genau übereinstimmt (tevafuk). 
  * * * 
  Dies wurde geschrieben, um die übermäßige gute Meinung (hüsn-ü zann) eines bedeutenden Gelehrten (Hodscha) über den Meister (Üstad) zu mäßigen, und euch gesandt in der Absicht, dass ihr auch davon einen Nutzen (faide) gewinnen könntet. 
بِاسْمِهِ وَاِنْ مِنْ شَيْءٍ اِلاَّ يُسَبِّحُ بِحَمْدِهِ
اَلسَّلاَمُ عَلَيْكُمْ وَ رَحْمَةُ اللّٰهِ وَ بَرَكَاتُهُ بِعَدَدِ عَاشِرَاتِ دَقَائِقِ شَهْرِ رَمَضَانَ
{"Im Namen dessen, der gepriesen sei! Es gibt fürwahr kein Ding, das Ihn nicht dankend lobpreist!" (Sure 17, 44) "Friede sei mit euch, Gottes Erbarmen und Sein Segen nach der Anzahl der Sekunden und Minuten des Monats Ramadan."}
   Unser lieber getreuer, ehrenwerter Bruder Hoca Hasmet! 
   Wir haben Ihren Brief über die Erneuerer (müceddid) mit Bewunderung (hayret) gelesen und unserem Meister (Üstad) darüber berichtet. Unser Meister sagt dazu:
   Unsere Zeit erfordert sowohl wegen des Glaubens (iman) und der Religion (din), als auch wegen des gesellschaftlichen Lebens (hayat-i içtimaiye) und des islamischen Gesetzes (seriat), als auch wegen des allgemeinen Rechtes (hukuk-u âmme) und der islamischen Politik (siyaset-i islâmiye) in der Tat einen überaus bedeutenden Erneuerer. Dabei ist jetzt die vornehmste Aufgabe eine Erneuerung (tecdid vazifesi) zur Erhaltung (muhafaza) der Wahrheiten des Glaubens (hakaik-i imaniyeyi) als das Heiligste (mukaddes) und das Allergrößte. Die Bereiche des islamischen Gesetzes (Seriat), des gesellschaftlichen (hayat-i içtimaiye) und des politischen Lebens (siyasiye) verbleiben im Vergleich mit diesen beiden auf der zweiten, dritten oder vierten Stufe (derece).     Was die nachdrückliche Bedeutsamkeit (ziyade ehemmiyet) der Erneuerung der Religion (tecdid-i din) in den Überlieferungen der Hadise (Rivayat-i hadîsiye) betrifft, so geht es hier um eine Rückbesinnung (tecdid) auf die Wahrheiten des Glaubens (imanî hakaik). Da aber in der Vorstellung des einfachen Volkes (efkâr-i âmme), in den Augen der Menschen, die das Leben lieben (hayatperest insanlar), Aspekte des islamischen gesellschaftlichen Lebens (hayat-i içtimaiye) und einer religiös gefärbten Politik (siyaset-i diniye), welche äußerlich vielseitig (zahiren genis) und hinsichtlich der Regierung (hâkimiyet) faszinierend (cazibedar) sind, noch bedeutsamer erscheinen, betrachten sie die Dinge durch diese Brille (adese), von diesem Standpunkt (nokta-i nazar) aus und verleihen ihnen so ihren Sinn (mana). 
   Darüber hinaus ist es sehr weit davon entfernt, ja vielmehr sieht es ziemlich unmöglich aus, diese drei Aufgaben (vezaif) gleichzeitig bei einer Person (sahis) oder einer Gemeinschaft (cemaat) zu finden und perfekt erfüllt (mükemmel) zu werden und einander nicht widerlegen (cerhet) zu sollen. Das kann nur bei Hazret-i Mehdi, der in der Endzeit (Âhirzaman) die lichtvolle Gemeinschaft (cemaat-i nuraniye) der Familie des Hauses (Âl-i Beyt) des Propheten (Nebevî), mit dem Friede und Segen sei, repräsentiert (temsil), und bei der geistigen Körperschaft (sahs-i manevî) seiner Gemeinde (cemaat) in dieser Zeit zusammen (içtima) sein. Unendlicher Dank (sükür) sei Gott, dem Gerechten (Cenab-i Hakk), dass Er in diesem Zeitalter (asir) die Wahrheiten (hakikat) der Risale-i Nur und die Geistige Körperschaft (sahs-i manevî) ihrer Schüler (sakird) dazu brachte, dass sie diese Aufgabe (vazifesi) der Erneuerung (tecdid) bezüglich der Erhaltung (muhafaza) der Glaubenswahrheiten (hakaik-i imaniye) erfüllen konnten. Seit zwanzig Jahren leisten sie in diesem heiligen Dienst (vazife-i kudsiye) anhand ihrer wirkungsvollen (tesirli), erfolgreichen Veröffentlichungen (fatihane nesri) gegen die Angriffe (hücum) des mächtigen Unglaubens (kuvvetli zindika) und des Irrglaubens (dalalet) tüchtig Widerstand (mukabele) und retteten (kurtar) den Glauben (iman) von hundertausenden Gläubigen (ehl-i iman), was vierzigtausend Leute bezeugen (sehadet) können.
   Er sagt jedoch, dass eine so arme, schwache und hilflose (bîçare) Person (sahs) nicht in Betracht gezogen (medar-i nazar) werden darf, um ihr eine Last (yük) aufzubürden, die doch tausendfach über ihre Grenzen hinausgehen würde. Doch lässt er Sie grüßen. Auch wir grüßen (selâm) eure Exzellenz (zâtiniz) und all diejenigen, die dort bei Ihnen mit der Risale-i Nur in Verbindung (alâkadar) stehen.
  Unter den Schülern (sakird) der Risale-i Nur 
  Emin, Feyzi, Kâmil 
  * * * 
بِاسْمِهِ سُبْحَانَهُ
{"Im Namen dessen, der gepriesen sei!"}
   Meine lieben Mitbrüder! 
   Ich habe durch eine geistige Eingebung (manevî bir ihtar) erkannt, dass ein einziger Hinweis (isaret) einer einzigen Ayah des Qur'ans in Form einer Botschaft aus dem Verborgenen (ihbar-i gayb) durch seine Übereinstimmung (tevafuk) einen Funken seiner Wunderhaftigkeit (lem'a-i i'caziye) zeigt.
اَيُحِبُّ اَحَدُكُمْ اَنْ يَاْكُلَ لَحْمَ اَخِيهِ مَيْتً
{"Wollte denn einer von euch das Fleisch seines toten Bruders essen?" (Sure 49, 12)}
   Der numerische Wert (makam-i cifrî) dieser ehrwürdigen Ayah - die Verdopplung (sedde) und die Nunation (tenvin) nicht mitgerechnet - ist 1351. Da die Grundform von مَيْتًا "tot" مَيِّتًا ist, {die erste Form ist das Adjektiv, die zweite das Adverb (A.d.Ü.)} so ergibt sich daraus das Jahr 1361. Damit schließt dieses Jahr (tarih) im Umfang der hinweisenden Bedeutung (mana-yi isarî) dieser Ayah eine entsetzliche üble Unterstellung (dehsetli giybet) {wie sie der oben gestellten Frage zugrunde liegt (A.d.Ü.)} als ein gewaltig großes Ereignis (umûr-u azîm) mit ein. Und als ein solch gewaltig großes Ereignis kam genau diese eigenartige üble Unterstellung (acib giybet) {wie sie der oben gestellten Frage zugrunde liegt (A.d.Ü.)} in eben diesem genannten Jahr zustande. Es ist dies wie folgt:    Über einen Mann, der in diesen achtzehn Jahren niemals einen Hut aufgesetzt hat, {Seit dieser Zeit ist es in der Türkei Gesetz, eine Schirmmütze zu tragen anstelle eines Turbans (A.d.Ü.)} um die gelobte Sitte aufrechtzuerhalten (Sünnet-i Seniyeyi muhafaza için), und dem seit achtzehn Jahren wie in Einzelhaft (haps-i münferid) jeglicher Kontakt (ihtilat) untersagt und er gezwungen (mecbur) wurde, allein in seinem Zimmer sein Leben (hayat) zu fristen und der, da er in seinem privaten Gebetsraum (ibadetgâh) den mohammedanischen Gebetsruf (ezan) auf arabisch vortrug und "Gott ist groß" (Allahü Ekber) sagte und die Wahrheit (hakikat) der Bekenntnisformel: "Es gibt keine Gottheit außer Gott" (Lâ ilahe illallah) sonnenklar dargelegt hat, worauf er mit seinen hundert Gefährten in Haft genommen (taht-i tevkif) und verurteilt (mahkûm) wurde, da er aufgrund hunderter Zeichen und Hinweise (emare ve karine) vollkommen davon überzeugt (kanaat) war, dass es ihm durch die Gnade Gottes (inayet-i ilahiye) gelang, eine frohe Botschaft (müjde) aus den Hinweisen (isarat) des Qur'ans sowohl für sich selbst als auch für seine vom Unglück (musibetzede) betroffenen Gefährten mit der Absicht (niyet) einer Tröstung (teselli) zu erläutern, üble Nachreden (giybet) zu verbreiten und diese mit unflätigen Ausdrücken (galiz tabirat) zu veröffentlichen (teshir) und dadurch gegen seine unschuldigen Schüler (masum sakird), die durch seine Unterweisungen (ders) ihren Glauben retten (imanlari kurtaran), Hass (tenfir) auszustreuen und in ihnen Zweifel (sübhe) zu säen; als ob es in der Öffentlichkeit (ortalik) sonst nichts anderes gäbe, was als Grund zu einer Verleugnung (medar-i inkâr) herangezogen wird, {Gläubige sind ein öffentliches Ärgernis, Ungläubige hingegen nicht (A.d.Ü.)} und sie sonst überhaupt nichts sähen, was verboten (münkerat) oder ein Verbrechen (cinayet) wäre, in der Vorstellung (zan), nur einen angeblichen Fehler (mevhum bir hata) dieses Hilflosen (bîçare), was vor den Augen von achtzig Kritikern (müdakkikler) {Zeugen vor Gericht (A.d.Ü.)} acht Jahre lang verborgen (saklanan) geblieben ist, während seine inkompetenten, jedoch hartnäckigen Blicke (sathî ve inadî nazar) hingegen seine aufgrund einer auf rein persönlichen Ansicht (içtihadî) beruhenden Fehler entdeckt {Hier behauptet der Hodscha infolge seiner Inkompetenz, die Ansichten, die Üstad verbreitet, seien falsch. (A.d.Ü.)} hätten, ihn nun mit groben Ausdrücken (galiz tabir) zu tadeln, ist mit Sicherheit ein gewaltig großes Vorkommnis (azîm bir hâdise), anlässlich dessen der Qur'an, der in seiner Verkündigung ein Wunder (Mu'ciz-ül Beyan) ist, in diesem Zeitalter (asir) und in diesem Land (memleket) besonders (kasden) darauf hinweisen (isaret) möchte. So ist denn meiner Meinung nach - so wie jede Sure und manchmal auch eine Ayah und manchmal ein Wort (kelim) im Qur'an sich als Wunder (mu'cize) erweisen kann - auch dieser eine Hinweis (tek bir isaret) in dieser Ayah in Form einer Botschaft aus dem Verborgenen (ihbar-i gayb) ein Funke seiner Wunderhaftigkeit (lem'a-i i'caz). 
   Es gibt drei Anzeichen (emare), dass diese Ayah auf diese Kritik (giybet) hinweist, die sich in diesem Zeitalter (asir) auf die Schüler (sakird) der Risale-i Nur bezieht:
   Erstens: In der Abhandlung (Risale) über die "Hinweise" (isarat) des Qur'an, die der "Erste Strahl" (Birinci Sua) ist, weist (isaret) die an fünfter Stelle angeführte Ayah auf die Risale-i Nur und ihr Sprachrohr (tercüman) hin:
اَوَمَنْ كَانَ مَيْتًا فَاَحْيَيْنَاهُ وَجَعَلْنَا لَهُ نُورًا يَمْشِى بِهِ فِى النَّاسِ
{"Ist denn einer, der tot war, und den wir dann zum Leben erweckt, und dem wir ein Licht gegeben haben, in dem er unter den Menschen umhergeht..." (Sure 6, 122)}
   Hier stimmt anhand überaus starker Zeichen (kuvvetli karineler) das heilige Wort {ein Wort aus der Heiligen Schrift (A.d.Ü.)} مَيْتًا {"tot"} nach der numerischen und alphabetischen (cifir ve ebced) Berechnung und entsprechend seinen drei verschiedenen Deutungsmöglichkeiten (cihet-i manasi) mit dem Namen Said-ün Nursî überein (tevafuk). 
   Zweites Zeichen: 
اَيُحِبُّ اَحَدُكُمْ
{"Wollte denn einer von euch... usw."}
diese Ayah ergibt nach ihrem chiffrierten und numerischen Wert (cifrî ve riyazî) 1361, genau in diesem Jahr (tarih) passierte dieses erstaunliche Vorkommnis. {die Kritik des Hodschas (A.d.Ü.)}    Unerwartet zeigte sich die Ayah
اَيُحِبُّ اَحَدُكُمْ اَنْ يَاْكُلَ لَحْمَ اَخِيهِ مَيْتً
{"Möchte denn einer von euch das Fleisch seines toten Bruders essen?" (Sure 49, 12)}
welche die Kritik in fünffacher Hinsicht tadelt (zemmi zemmeden) und die Unterstellung (giybet) wundersamerweise (mu'cizane) in sechsfacher Hinsicht verbietet (zecreden), vor mir, nahm Gestalt (temessül) an und sagte zu mir sinngemäß (manen): "Sieh mich an!" Da sah ich sie an und sah plötzlich während der Rezitation nach dem Gebet (tesbihat), dass sie die Jahre 1351 bis 1361 aufwies. So habe ich denn unsere Situation (hal) folgendermaßen wahrgenommen: Von 51-61 bereitete sich {die Unterstellung (A.d.Ü.)} am Horizont von Istanbul, von wo die Risale-i Nur auf Hilfe (meded) wartete, insgeheim (âfâkinda) eine Art Angriff (taarruz) vor und platzte dann plötzlich im Jahre 61. {d.h. der Hodscha trat in diesem Jahr mit seiner Unterstellung, über der er zehn Jahre lang gebrütet hatte, an die Öffentlichkeit. (A.d.Ü.)}
   Analyse: ت خ Tausend. م م ى ى hundert. ل ل ك ك hundert. Drittens ن ى م hundert. ح ح ح ب د dreißig. Viertens ى zehn. Fünf Mal elif, ein Mal هـ ergibt zusammen zehn. Da die Nunation (tenvin) am Ende wegen des Haltens (vakfen) als "Elif" gilt, ergbit sich summa summarum (yekûn) 1351. مَيْتًا betrachtet man das Adjektiv hier in seiner Grundform, also als ein Adverb mit Verdopplungszeichen (asli yâ-i müseddede), so ergibt sich daraus 1361.
{(Anmerkung): Da diese Ayah uns hier ausdrücklich verbietet (men), kritisch auf diese Unterstellung (giybet) einzugehen, müssen wir diejenigen vergessen, die uns hier etwas unterstellt haben, dürfen sie unsererseits nicht gleichfalls ins Gerede (medar-i giybet) bringen. Möge sich etwas Derartiges um Gottes willen (insâallah) nicht noch einmal wiederholen.}
  * * * 
بِاسْمِهِ سُبْحَانَهُ وَاِنْ مِنْ شَيْءٍ اِلاَّ يُسَبِّحُ بِحَمْدِهِ
اَلسَّلاَمُ عَلَيْكُمْ وَ رَحْمَةُ اللّٰهِ وَ بَرَكَاتُهُ بِعَدَدِ حُرُوفِ رَسَائِلِ النُّورِ الْمَقْرُوئَةِ وَالْمَكْتُوبَةِ
{"Im Namen dessen, der gepriesen sei! Es gibt fürwahr kein Ding, das Ihn nicht dankend lobpreist!" (Sure 17, 44) "Friede sei mit euch, Gottes Erbarmen und Sein Segen nach der Anzahl der gelesenen und geschriebenen Wörter der Risale-i Nur."}
   Meine lieben getreuen Mitbrüder! 
   In meinem Herzen (kalb) spürte ich das Bedürfnis (ihtiyaç), euch folgende drei Punkte zu erläutern (beyan):     Erstens: "Da in jedem Vorkommnis (hâdise) sowohl die Hand des Menschen (insan eli) als auch ein Einschreiten der göttlichen Vorsehung (kader müdahalesi) mit im Spiel sind, betrachtet der Mensch nur die äußerlichen Ursachen (zahirî sebeb), urteilt zuweilen ungerecht (haksiz) und begeht auf diese Weise ein Unrecht (zulm), wobei jedoch die göttliche Vorsehung (kader), da sie sich auf die verborgene Ursache eines Unglücks (musibetin gizli sebebi) bezieht, dennoch gerecht (adalet) handelt." Genau so lautet ein Grundsatz (kaide-i esasiye) in der Risale-i Nur.
   Des Weiteren steht anhand von Erfahrungen (tecrübe) fest, dass sich in den Vorfällen (hâdise), die der Risale-i Nur bis jetzt zugestoßen sind, die Hand der göttlichen Gnade (dest-i inayet) als auch ein Aspekt Seiner Barmherzigkeit (vech-i rahmet) erkennen lassen.
   Aufgrund dieser beiden Aspekte (cihet) entstand in meinem Herzen die Frage (kalbden bir sual): "Was ist der Aspekt der Gerechtigkeit und Barmherzigkeit (vech-i adalet ve rahmet) hinsichtlich des Lichtes (Nur) etwa in diesem jüngsten Vorfall (hâdise) in Istanbul?" Die folgende Antwort (cevab) kam mir da in den Sinn (hatira): 
   Das hat die Leute, die über das Wissen verfügen (ehl-i ilim) und die etwas aufmerksam betrachten können (ehl-i dikkat) dazu geführt, auch die Risale-i Nur kritisch zu betrachten und aufmerksam (tedkik) zu erforschen. Mit Sicherheit wird ein Gelehrter (âlim), der die Risale-i Nur aufmerksam durchforscht (tedkik), für sie stimmen (tarafdar), nachdem er sie objektiv (insaf) betrachtet hat. Die Risale-i Nur wird im Kreise (daire) der Gelehrten (ülema) und über dem Horizont (âfâk) von Istanbul heraufdämmern (tezahür). Dies ist der Aspekt der göttlichen Gnade und Barmherzigkeit (vech-i rahmet ve inayet)! 
   Was aber den Aspekt der Gerechtigkeit (vech-i adalet) göttlicher Vorsehung (kader-i ilahî) betrifft, so verhält es sich damit folgendermaßen:
   Einen beträchtlichen Teil der außerordentlichen Dienste am Glauben (imanî hizmet), die durch die Wahrheit (hakikat) der Risale-i Nur und durch die geistige Körperschaft (sahs-i manevî) ihrer Schüler (sakird) in Erscheinung getreten (tezahür) ist, ihrem hilflosen Sprachrohr (bîçare tercüman) zuzuschreiben und da sie den Dienst an der islamischen Politik (siyaset) und am gesellschaftliche Leben der Gemeinde (hayat-i içtimaiye-i ümme), welche in den Augen (nazar) der Weltleute (ehl-i dünya), der Politiker (ehl-i siyaset) und des einfachen Volkes (avam) erste Priorität (derece) hat, aber in Anbetracht der Wahrheit (hakikat nazari) und im Vergleich zum Glauben (iman) nur auf der zehnten Stufe an Bedeutung liegt, höher (racih) erachten als die Arbeit (çalismasi) an den Wahrheiten des Glaubens (hakaik-i imaniye), die in der ganzen Welt (kâinat) die größte Angelegenheit (mes'ele), die Aufgabe (vazife) und der Dienst (hizmet) ist; die übermäßig gute Meinung (hüsn-ü zan) der Gefährten (arkadaslar) dieses Sprachrohrs (tercüman) von ihm den Politikern (ehl-i siyaset) die Vorstellung (fikr) von einer revolutionären (inkilabci) islamischen Politik (siyaset) einflößt, daher gegen die Risale-i Nur im Hinblick auf das gesellschaftliche Leben (hayat-i içtimaiye) sich zu konfrontieren (cephe) und ihre Verbreitung (fütuhat) zu verhindern (mâni'), war durchaus möglich (ihtimal). Darin ist sowohl der Fehler (hata) als auch der Schaden (zarar) groß. Die göttliche Vorsehung (Kader-i ilahî), um diesen Fehler zu korrigieren (tashih) und diese Möglichkeit aufzuheben (ihtimali izale) und die Hoffnung (ümid) derer, die eine derartige Hoffnung hegen (besleyenler), zu mäßigen (ta'dil), ließ einen der Gelehrten (ülema) und aus den Nachkommen (sâdât) des Propheten und den Scheychs (mesayih) und den Freunden (ahbab) und den Landsleuten (hemsehri), die am meisten in solchen Fällen zu Hilfe (cihetlerde yardim) eilen und sich beteiligen (iltihaka kosacak) werden, als Gegner (muariz) hervortreten; damit hat sie diese extreme Haltung (ifrat) gemäßigt und handelte gerecht (adalet). Sie verurteilte (mahkûm) uns barmherzig (merhametkârane) zu diesem Vorkommnis (hâdise), indem sie sagte: "Für euch genügt der Dienst am Glauben (iman hizmeti), der die größte Angelegenheit (mes'ele) im Kosmos (kâinat) ist." Folgend brachte sie Dank sei Gott (lillahilhamd) diesen Gegner zum Schweigen (muarizi susturdu) und ließ dieses Feuer (ates) erlöschen. Die Heuchler (münafik) aber bemühen sich darum, dass es nicht wieder ausgeht.    Zweiter Punkt: Die aus diesem furchtbaren Wucher (ihtikâr) entstandene Not und Teuerung (kaht u galâ), Hunger und Elend (açlik ve zaruret) schädigen den Nerv des Lebens (yasamak damari) schwer. Diese Wunde ist ein Anlass (vesile), welcher die erhabenen Empfindungen für den Glauben (hissiyat-i ulviye-i diniye) in gewissem Grade zum Schweigen bringt und so eine Hilfe (yardim) für die Irrgläubigen (ehl-i dalalet) ist. So beginnt denn ein jeder zuerst an seinen Magen (mide) zu denken. Und auch das Herz (kalb) denkt mehr an Brot als an die Wahrheit (hakikat), eilt daher dem Leben (hayat) und dem Alltag zu Hilfe (yardim) und lässt seine wahre Aufgabe (vazife-i hakikiye) als zweitrangig erscheinen. Dagegen können die Schüler (sakird) der Risale-i Nur diese Periode als einen langen Monat Ramadan betrachten und dies zur Buße für ihre Sünden (keffaret-üz zünub) nutzen und in eine vorschriftsmäßige Askese (riyazet-i ser'iye) umwandeln. Dieses Unglück (musibet), das über die Unglückseligen (bedbaht) gekommen ist, die durch ihre öffentliche (alenen) Vernachlässigung des Fastens (nakz-i siyam) die Ehre (hürmet) des Ramadans missachtet haben, tut auch den Unschuldigen (masum) weh. Die Schüler (sakird) der Risale-i Nur und die Unschuldigen (masum) verwandeln dieses Unglück (musibet) jedoch zu ihren Gunsten (leh) und machen daraus (kalbeder) eine segenbringende Askese (riyazet). Sie treten ihm mit Genügsamkeit und Sparsamkeit (kanaat ve iktisad) entgegnen.
   Dritter Punkt: er besteht aus zwei Abschnitten
   Erster Abschnitt: Der Brief, den der Hoca Sabri über Feyzis Exegese (istihrac) an Feyzi geschrieben hat, ist durchaus lobenswert. Nachdem er in die Briefsammlung (Lâhika) aufgenommen wurde, haben wir jedoch einige Worte etwas abgemildert (ta'dil), damit die Hodschas nicht wieder فِيهِ نَظَرٌ {"das müssen wir erst noch genau betrachten"} sagen können.
   Zweiter Abschnitt: Der berühmte Ali Riza Efendi, der größte unter den Istanbuler Forschern und Gelehrten (ulema), ehemals Fetva Emin (= vereidigter Rechtsanwalt) und lange Zeit Müfti-ül'enam (Rechtsgelehrter), sagte einmal nach der Lektüre solcher Abhandlungen wie "Hinweise im Qur'an" oder "Das Große Zeichen" aus dem Buch "Der Erste Strahl", zu Hafiz Emin, welcher ein bedeutender Schüler der Risale-i Nur war: "Ich bestätige, dass Bediuzzaman in dieser unserer Zeit der Religion des Islams ganz gewiss den größten Dienst erweist. Seine Arbeiten sind völlig korrekt. In einer solchen Zeit wie der unseren führt er ein Leben der Entsagung und gänzlicher Selbstentäußerung (nefs). Seine Risale-i Nur wird den Glauben (din) erneuern. Möge Gott, der Gerechte, ihm Erfolg verleihen. Âmîn"
   Was nun aber die Kritik betrifft, welche manche heute gegen ihn vorgebracht haben, er lasse sich keinen Bart wachsen, so verteidigte er ihn mit einer kleinen Erzählung über Sultanü-l'Ulema, Mevlana Celaleddin Rumis Vater, indem er sagte: "Das ist von Bediuzzaman gewiss ein Ausdruck seiner persönlichen Freiheit. Ihn zu kritisieren gibt es da kein Recht." Und der verstorbene Hoca Mustafa befahl: "Schreibe nieder, was ich gesagt habe!"    Ich entbiete Bediuzzaman in vollkommener Hochachtung meinen Gruß. Um die Vollendung seines Werkes bete ich stets wie um die Vollendung meiner eigenen Seele. Möge er nicht bekümmert sein, wenn er sich durch vereinzelte Gelehrte (ulema) einer abfälligen Kritik ausgesetzt sieht. Denn es ist ein bekanntes Sprichwort, dass man nur nach "denjenigen Bäumen mit Steinen wirft, welche Früchte tragen." Setzen Sie Ihren Kampf, Ihre Bemühungen um die gute Sache fort! Gott, der Freigiebige und Gerechte, in Seiner Vollkommenheit gewähre Ihnen in Ihren Zielen und Wünschen recht bald den Erfolg zum Guten! Âmîn. Seien Sie Gott, dem Ewigen (Baki) und Gerechten (Hakk), anvertraut.
  Ali Riza, Fetva Emini 
   In dieser Weise hat ein gewiss kritisch Denkender, wortgewandt in den bekannten Geisteswissenschaften und einer der größten Gelehrten unserer Zeit, kompetent in Scheriah und Qur'an, die Risale-i Nur und deren Verfasser beurteilt. Die Schüler (talebe) der Risale-i Nur sollen vorsichtshalber (ihtiyaten) in dieser Angelegenheit (mes'ele) nicht seinen Namen gegenüber Unerfahrenen (yabanî) erwähnen und weitergeben (teshir), ihn jedoch in ihren Gebeten (dua) mit einschließen (dâhil). 
   Grüße (selâm) an alle Brüder
  * * * 
بِاسْمِهِ سُبْحَانَهُ وَاِنْ مِنْ شَيْءٍ اِلاَّ يُسَبِّحُ بِحَمْدِهِ
اَلسَّلاَمُ عَلَيْكُمْ وَ رَحْمَةُ اللّٰهِ وَ بَرَكَاتُهُ اَبَدًا دَائِمًا
{"Im Namen dessen, der gepriesen sei! Es gibt fürwahr kein Ding, das Ihn nicht dankend lobpreist!" (Sure 17, 44) "Friede sei mit euch, Gottes Erbarmen und Sein Segen immer und allezeit."}
   Meine lieben, getreuen, scharfsinnigen (müdakkik) und rechtschaffen (müstakim) Brüder! 
   Es gibt da eine Wahrheit, die ich auch mit einer sehr ernsthaften Ermahnung klar machen muss. Entsprechend dem Geheimnis:
لاَ يَعْلَمُ الْغَيْبَ الاَّ اللّٰهُ
{"Es kennt niemand das Verborgene außer Gott."}
können selbst Leute, die im Rufe der Heiligkeit stehen, die verborgenen Dinge nicht wissen, wenn sie ihnen nicht zu wissen gegeben wurden. Auch die größten Heiligen (veli) können den Zustand ihres Gegners nicht kennen und ihn deswegen zu Unrecht bekämpfen. Die unseligen Auseinandersetzungen zwischen den zehn, denen (das Paradies) vorausverkündet worden war, bezeigen dies. Das heißt also, dass zwei Heilige, Leute von Wahrheit, die einander nicht anerkennen wollen, nicht deswegen ihren geistigen Stand (makam) verlieren. Nur darf man dabei nicht offensichtlich den Gesetzen (Scheriat) ganz und gar entgegenhandeln und sich nicht einer offensichtlich falsch verstandenen persönlichen Freiheit entsprechend verhalten.    Wenn man aus diesem Grunde im Geheimnis (sirr) der Ayah
وَ الْكَاظِمِينَ الْغَيْظَ وَ الْعَافِينَ عَنِ النَّاسِ
{"Sie bezwingen ihren Groll und vergeben den Menschen." (Sure 3,134)}
diesem erhabenen, edelmütigen Grundsatz folgt, die gute Meinung der einfachen Gläubigen über ihren Scheych nicht zu verletzen, um so ihren Glauben vor einer derartigen Erschütterung zu bewahren und weil es notwendig ist, die Säulen (= Schüler) der Risale-i Nur vor ihrem zwar berechtigten, jedoch schädlichen Zorn über diese ungerechten Einwände zu schützen und so den Atheisten keine Gelegenheit zu bieten, die Gegnerschaft zwischen den beiden Gruppen der Leute des Rechten Weges (ehl-i haqq) auszunutzen, die einen mit den Waffen der anderen und deren Argumenten zu schlagen, eine Seite mit den Beweisen der anderen zu widerlegen und so beide (Kämpfer) zugleich zu Boden zu werfen und außer Gefecht zu setzen, sollten die Schüler der Risale-i Nur aufgrund der oben erwähnten vier Punkte ihren Gegnern nicht mit (Gefühlen) von Zorn und Wut und (Gedanken) der Widervergeltung entgegentreten. Stattdessen sollten sie nur die strittigen Punkte friedlich beilegen, um sich zu verteidigen und noch offene Fragen zu beantworten. Denn in unserer Zeit ist der Egoismus bereits weit fortgeschritten. Ein jeder Mensch bemüht sich darum, dass jenes Stückchen Eis, dem sein Ego gleicht und das seiner Statur entspricht, nicht schmilzt, sich nicht verformt. Er glaubt sich dafür entschuldigt und daraus entstehen (alle) Konflikte. Das schadet den Kennern der Wahrheit (ehl-i haqq), nutzt jedoch den Leuten des Irrwegs (ehl-i dalalet). 
   Der bekannte Fall von Kritik (in Istanbul) weist darauf hin, dass zukünftig einige Personen, die sich für gebildet (meschreb) halten und darauf besonders stolz sind, einige egoistische Leute, die von der islamischen Mystik angehaucht (sofî-mesreb) sind, einige Leute der Rechtleitung sowie einige Kenner der Wahrheit (ehl-i irsad ve ehl-i haqq), die ihre eigenwillige Seele (nefs-i emmare) noch nicht völlig abgetötet hatten und sich vor dem Abgrund ihrer Ruhmsucht noch nicht retten konnten, im Interesse ihrer Bildung (mesreb), die sie sich bereits erworben hatten und (aufgrund einer Art von) Berufung (meslek), die sie doch so populär gemacht hat, gegen die Risale-i Nur und deren Schüler opponieren werden, um sich so die Sympathie ihrer Gefolgschaft zu erhalten. Sie werden sich ihr im Gegenteil möglicherweise hartnäckig widersetzen. Angesichts solcher Vorkommnisse ist es jedoch notwendig, ruhig Blut zu bewahren, uns nicht erschüttern zu lassen, auch nicht mit Feindseligkeit zu reagieren und die Anführer unserer Gegner nicht in Verruf zu bringen.
   Deshalb muss ich hier ein Geheimnis (sirr), das zu enthüllen mir bislang noch nicht in den Sinn gekommen war, nun doch noch enthüllen. Es handelt sich um Folgendes:    Die geistige Körperschaft der Risale-i Nur und die geistige Körperschaft einiger erlesener Schüler, welche diese geistige Körperschaft vertreten, weil sie den Status (makam) eines "Ferid" (d.h. eines unmittelbaren Schülers des Qur'an) an sich erfahren haben, unterstehen nicht dem geistigen Pol (qutub) eines bestimmten Landes, ja noch nicht einmal der Jurisdiktion des Groß-Pols (kutb-u azam), der von einigen, äußerst seltenen Ausnahmen, einmal abgesehen, normalerweise im Hidschas (d.h. entweder in Mekka oder in Medina) residiert, und brauchen sich auch nicht seiner Jurisdiktion zu unterstellen. Der gleichzeitigen Existenz zweier Imame vergleichbar, ist es dabei nicht erforderlich, ihn zu kennen. So glaubte ich früher, dass die geistige Körperschaft der Risale-i Nur einer dieser beiden Imame sei. Inzwischen wurde mir klar, dass der "Große Helfer" (Ghaus-ul'adham) zur gleichen Zeit den Status eines Poles (kutbiyet), eines Helfers (ghausiyet) und auch die "Schülerschaft des Qur'an" (ferdiyet) besaß. Auch in der Endzeit (âhir zaman) erfahren die Risale-i Nur und die mit (Scheych Geylani) verbundenen Schüler den Status dieser Schülerschaft (ferdiyet makam). 
   Aufgrund dieses großen Geheimnisses (sirr-i azîm), das ich eigentlich als rein vertraulich hätte behandeln wollen, sollten sich die Schüler der Risale-i Nur sogar durch einen Einwand gegen die Risale-i Nur, und käme er - den unmöglichen Fall einmal angenommen - aus dem ehrwürdigen Mekka und vom Groß-Pol (kutb-u azam) persönlich, nicht erschüttern lassen, vielmehr diesen Einwand des ehrenwerten Groß-Pols (mübarek kutb-u azam) als ein Kompliment auffassen und ihn als einen Gruß (selam) von ihm annehmen und, um seine Gunst erwerben zu können, die Punkte, die Anlass zu seiner Kritik gegeben haben, solch großen Meistern (ustadh) gegenüber erläutern und ihnen die Hand küssen.
   Oh meine Brüder! Angesichts solcher entsetzlicher Strömungen und welterschütternder Ereignisse (hadith), die ein ganzes Leben (hayat) aus dem Ruder werfen können, sind eine unumstößliche innere Sicherheit (metanet) und stets ruhig Blut (itidal-i dem) erforderlich und eine grenzenlose Opferbereitschaft in sich zu tragen, vonnöten.
يَسْتَحِبُّونَ الْحَيَاةَ الدُّنْيَا عَلَى اْلآخِرَةِ
{"Sie ziehen das Leben in dieser Welt dem jenseitigen vor." (Sure 14, 3).}
   Der tiefere Sinn (sirr) dieser Ayah weist in der Tat auf folgende Bedeutung (manah) hin: (Wenn Menschen) in unserer Zeit, obwohl sie doch vom Jenseits (âhiret) Kenntnis besitzen und daran glauben, dennoch dieses irdische Leben (dünya) lieben und es dem jenseitigen (âhiret) vorziehen, zerbrechliches Glas einem unzerstörbaren (baqi) Diamanten wissentlich, froh und zufrieden vorziehen, ohne die Folgen zu sehen, blind ihren Gefühlen folgend, ein Dirhem (3 g) von einem Genuss-Gift, das sie gerade zur Hand haben, einem Batman (8 kg) unverfälschten Genusses in einer zukünftigen (Welt) vorziehen, so ist dies eine fürchterliche Krankheit, geradezu eine Plage. Und dem Geheimnis (sirr) dieser Plage entsprechend finden sich sogar einige echte Gläubige (hakikî mü'min), die sich manchmal auf die Seite der Leute des Irrwegs (ehl-i dalalet) stellen und so einen fürchterlichen Fehler begehen. Möge Gott, der Gerechte (Cenab-i Hakk), die Leute des Glaubens (ehl-i iman) und die Schüler der Risale-i Nur vor dem Übel (serr) dieser Plagen beschützen! Âmîn.
  Said Nursî 
  * * * 
   Meine lieben getreuen Mitbrüder! 
   Die Erscheinung (cilve) einer besonderen Gnade Gottes (inayet-i ilahiye), die in der Lage ist, gegen zwei Unglücke (musibet), die eine vom Himmel (semavî), die andere hingegen auf Erden (arzî), aufzutreten (mukabele), welche die Verbreitung (intisar) und die Erfolge (fütuhat) der Risale-i Nur behindern, beginnt nun sichtbar zu werden.
   Was dieses auf Erden (arzî) von den Menschen (insanî) verursachte Unglück (musibet) betrifft, so greifen (taarruz) - wie das in den Provinzen Isparta und Istanbul bereits geschah - auch in der Umgebung (havali) von Kastamonu die Irrgläubigen (ehl-i dalalet), um die Verbreitung (intisar) der Risale-i Nur zu behindern (sed), die aufrichtigen Schüler (has talebe) und fleißigen Arbeiter auf die verschiedenste Weise und mit einem umfangreichen Plan an, um ihnen ihre Begeisterung (sevk) zu nehmen, sodass sie schließlich in Überdruss (fütur) verfallen. Da jedoch diese Aufrichtigen (hâlisler) niemals überdrüssig (fütur) werden, behindern (zarar) sie sie nun dadurch bei ihrer Arbeit, dass sie für sie noch einige zusätzliche Beschäftigungen (mesgale) finden.    Was nun das auf den Himmel zurückzuführende Unglück (semavî musibet) betrifft, so überwältigt (galebe) das Gefühl für das Leben (hayat) und den Unterhalt (yasamak) infolge des Wuchers (ihtikâr) das Gefühl für die Religion (hissiyat-i diniye) und denken die meisten Menschen daher ständig an ihren Bauch (mide) und an ihren Lebensunterhalt (maiset). Ja, die Schüler (talebe) der Risale-i Nur, die meistens zu den armen Leuten (fukara) gehören, werden sogar durch diesen Zwang (mecbur) genötigt, gegen dieses Unglück (musibet) anzukämpfen (çabalamak) und ihren Dienst an der Veröffentlichung (nesir hizmeti), der ihre wahre (hakikî) und wichtigste Aufgabe (vazife) ist, wieder abzubrechen.
   Da die Menschen aus diesem Grund in ihren Gedanken (fikir) und Meinungen (zihin) vorsätzlich und ausdrücklich den Wahrheiten des Glaubens (hakaik-i imaniyeye) gegenüber in gewissem Grade eine gleichgültige Haltung (lâkaydlik vaziyet) an den Tag legen, brach eine Zeit der Untätigkeit (tevakkuf) an, wohingegen Gott, der Gerechte (Cenab-i Hakk), in Seiner Gnade und Allbarmherzigkeit (inayet ve rahmet) in einer anderen Form die Verbreitung (intisar) und alle Erfolge (fütuhat) der Risale-i Nur weiterhin ermöglichte. So begannen nun am Horizont (âfâk) von Istanbul z.B. unter den großen Gelehrten (üleman) der ehemalige Fetva Emin Ali Riza, Ahmed-i Siranî und unter den glänzenden Predigern (vaiz) Semsi u.dgl. Persönlichkeiten (zâtlar) sich ernsthaft mit der Risale-i Nur zu befassen (münasebetdar), sie kennen und schätzen (takdirkârane) zu lernen.
   Des Weiteren haben wir mit Hâfiz Mustafa, obwohl wir eigentlich gar nicht daran gedacht (hatir) hatten, etwas mit den neuen Buchstaben (huruf) zu drucken, um vor allem sieben Abschnitte als den wichtigsten Teil (mühim parça) aus dem "Großen Zeichen" (Âyet-ül Kübra) als einen gemeinsamen Band (mecmua) zu drucken, und weiter noch drei, vier Abschnitte, welche die Jugendlichen (gençler) wachrütteln (uyandiran) werden, als eine separate Abhandlung (risale) zur Druckerei (matbaa) gebracht, damit sie dort gedruckt werden sollen.
   Des Weiteren hatte eine bedeutende Persönlichkeit (mühim bir zât) den folgenden Versuch (tesebbüs) unternommen: d.h. sie hatte nämlich die Absicht (niyet) gehabt, einen Teil der wichtigsten Abschnitte mit Hilfe (muavenet) einer anderen hochrangigen (rütbeli) Persönlichkeit in Ankara zu drucken. Ich habe dem jedoch vorläufig noch nicht zugestimmt (muvafakat). 
   Kurzum, wenn eine Tür (kapi) ins Schloss fällt, öffnet die Gnade Gottes (inayet-i ilahiye) um der Risale-i Nur willen noch glanzvollere Türen zu neuen Wegen. Lobpreis (hamd ü sena) und Dank (sükür) sei Gott, dem Erbarmer, dem Allbarmherzigen (Cenab-i Erhamürrâhimîn) nach der Anzahl der geschriebenen und gesprochenen Worte (melfuz hurufat) der Risale-i Nur
هذَا مِنْ فَضْلِ رَبِّى
{"Dies ist durch die Gnade meines Herrn."}
   Aufgrund dessen braucht ihr wegen eurer Untätigkeit (tevakkuf) und dieser vorübergehenden (muvakkaten) Unterbrechung (fütur) nicht besorgt (merak) zu sein. Denn all die bis jetzt schon geleisteten Arbeiten gleichen Samenkernen (tohum), die in Zukunft (istikbal) ausreichend Ähren (kâfi sünbüller) hervorbringen können. Denn angenommen den unmöglichen Fall (farz-i muhal), dass nicht mehr weitergearbeitet werden könnte, würde es dennoch ausreichend (kifayet) sein. Denn es steht mit aller Klarheit (kat'iyyen takarrur) fest, dass man in dieser Zeit die Wahrheiten (hakikatlar) der Risale-i Nur genauso braucht (ihtiyaç), wie man auch Nahrungsmittel braucht (gida ihtiyaç). Wolle Gott (insâallah) es nun, dass dieses Bedürfnis (ihtiyaç) sie jetzt nicht mehr länger ihrer Untätigkeit (tevakkuf) überlässt, sondern sie wieder in Gang setzen wird (islettirecek). 
   Mit Hâfiz Mustafa haben wir uns an eurer aller statt unterhalten, jedoch nur eine ganz kurze Zeit. Möge Gott, der Gerechte (Cenab-i Hakk), ihm und Tahirî zum Erfolg (muvaffak) verhelfen, wenn sie die Sachen nun zum Druck bringen werden (tab' mes'elesinde), âmîn.    Den Brief von Hâfiz Ali haben wir gelesen, und es hat uns so sehr glücklich (mesrur) gemacht, dass die beiden mit Haci Hâfiz, welcher der Lehrer (üstad) der "Licht-Schule" (Medrese-i Nuriye) ist, überaus aufrichtig (samimane) und brüderlich (uhuvvetkârane) verkehren und sich miteinander beraten (mesveret). 
  Said Nursî 
  * * * 
   Meine lieben getreuen Mitbrüder! 
   Der Inhaber (sahib) der "Lichtfabrik" (Nur fabrikasi) fragt nach dem Satz aus dem "Ersten Strahl" (Birinci Sua), in dem die an vierter Stelle angeführte Ayah behandelt (bahs) wird und der besagt, dass sieben Grundlagen (esas) der Wahrheit (hakikat) des Islams in einer glänzenden Weise bewiesen (isbat) werden und sagt dazu: Wir wissen doch, dass die Anzahl der Grundpfeiler (Erkân) des Islam fünf ist. Und fragt sodann weiter: "Wie wird der Pfeiler (rükn) über die Verpflichtung, Almosen zu geben (vücub-u zekat), in diesen Abhandlungen (risale) erläutert (izah)?" 
   Antwort: Die Grundpfeiler (rükünler) des Islams sind die eine Seite, die Grundlagen (esaslar) der Wahrheit (hakikat) der Islâmiyet sind wiederum die andere Seite. Die Grundlagen (esas) der Wahrheit der Islamiyet sind mit den sechs Säulen des Glaubens (erkân-i imaniye) {(Anmerkung): Da das Wort "zusammen" im "ersten Strahl" (Sua) gefehlt hat, entstand hier ein Missverständnis (sübhe).} und den Grundlagen des Dienstes und der Anbetung (esas-i ubudiyet) eine Zusammenfassung der Gesamtheit (mecmuunun hülâsasidir) der Fünf Grundpfeiler des Islams, nämlich fasten (savm), beten (salât), pilgern (hacc), Almosen (zekat) geben und die Bekenntnisformel (kelime-i sehadet). Es ist hier bezweckt (murad), dass sich in der Risale-i Nur, die diese sechs Grundpfeiler des Glaubens (rükn-ü imaniye) und diese Grundlagen des Dienstes und der Anbetung (esas-i ubudiyet) beweist, die Erscheinung (cilve) der سَبْعَ الْمَثَانِى {"die zweimal geoffenbarten Sieben" (die Sure "Fatiha", die aus sieben Ayat besteht und zweimal offenbart wurde)} manifestiert (mazhariyet). Was mit der Erläuterung zu der Verpflichtung bezweckt (izahindan murad) wird, Almosen (Vücub-u zekat) zu geben, ist nicht die Ausführung (tafsilâti) der Einzelheiten (teferruat) des Almosengebens (zekat), vielmehr soll damit gesagt sein, dass mit ihr der Grad der Notwendigkeit (derece-i lüzumu) und der bedeutende Wert des Almosengebens (zekat) im gesellschaftlichen Leben (hayat-i içtimaiye) bewiesen (isbat) wurde. Es heißt in der Tat, dass in den Abhandlungen (risale), die wir vor der Risale-i Nur geschrieben hatten und wie auch an verschiedenen Stellen der Risale-i Nur selbst ohne Zweifel und ganz offensichtlich bewiesen (vâzihan isbat) wurde, wie bedeutsam die Verpflichtung, Almosen zu geben (vücub-u zekatin), für das Leben in der Gesellschaft (hayat-i içtimaiye) ist.
   Der Tod (vefat) der beiden kleinen Kinder (genç evlâd) unseres Bruders Sükrü Efendi, der in Isparta seine beiden Villen (kösk) für den Unterricht (ders) und die Veröffentlichung (nesir) der Risale-i Nur eine Zeitlang zur Verfügung (tahsis) stellte, hat mich sehr traurig (müteessir) gemacht. Es war damals, als seine unschuldige Tochter (masume kerime) erst fünf, sechs Jahre alt war und ich sie jedes Mal, wenn sie zu mir kam, zärtlich (sefkatle) fragte: "Wie heißt du?" Dann antwortete sie mir gewöhnlich in ihrer Unschuld, aber in vollkommenem Stolz (kemal-i fahr): "Hayrünnisa" (eine gute Frau) und dann musste ich lächeln (güldüm). Gott, der Gerechte (Cenab-i Hakk), hat dieses gesegnete, unschuldige Kind (mübarek masume) unerwartet in Sein Paradies aufgenommen und rettete sie so aus dieser irdischen Hölle (dünya Cehennem). Was seinen verstorbenen Sohn (merhum mahdum) Hayati betrifft, so hat ihn seine Krankheit (hastalik) gemeinsam mit Hayrünnisa, wolle es Gott (insâallah), in die Richtung des Paradieses (Cennet tarafina) geführt. Von diesem Standpunkt (nokta-i nazar) aus betrachtet, beglückwünsche (tebrik) ich diese beiden Kinder. Auch ihren Eltern möchte ich sowohl mein Beileid (ta'ziye) aussprechen, als - wohlverstanden (manen) - sie zugleich auch beglückwünschen (tebrik), dass ihre beiden Kinder nun dem Geheimnis (sirr) der
وِلْدَانٌ مُخَلَّدُونَ
{"ewigen Kinder" (Sure 56, 17)}
entsprochen haben. Ich habe sie beide mit den verstorbenen Schülern (vefat eden sakird) der Risale-i Nur in unsere Gebete (dua) mit eingeschlossen (dâhil).     Rüsdü Efendi soll an meiner statt (tarafimdan) Sükrü Efendi den "siebzehnten Brief" über das Beileid (ta'ziyenamesi) meinerseits (yerimde) vorlesen.
   Sabri, der Kapitän der Risale-i Nur, schrieb mir die Nachricht vom Tode (vefat haber) des Vaters und der Mutter Veli Efendis, eines Mitbruders, der auf der Insel (ada) Nis lebt, und nach dem Druck (tab) des Zehnten Wortes dieses viele Monate in seinem Haus (hane) versteckt hatte, um es vor Gefahren zu schützen (tehlikeden muhafaza), und der mit seinem Vater und seiner Mutter mit uns aufrichtig verbunden (alâkadar) war. Möge Gott, der Gerechte (Cenab-i Hakk), sich ihrer erbarmen (rahmet). Ich werde sie, wolle es Gott (insâallah), öfter zu Teilhabern (serik) an meinen geistigen Verdiensten (manevî kazanç) machen.
  * * * 
   Meine lieben getreuen Mitbrüder! 
   In heutiger Zeit, besonders aber in diesen letzten Tagen, ist für die Schüler der Risale-i Nur eine unerschütterliche Sicherheit (metanet), Gemeinschaftssinn und Vorsicht nötig. Dank sei Gott (Lillahilhamd) erwiesen sich (die Bauern) aus der Umgebung von Isparta als besonders heldenhaft, stahlhart und standhaft und gaben so den (Bewohnern) anderer Ortschaften ein gutes Beispiel.
   Oh Hüsrev! Deinen (so sehr) erfreulichen Brief habe ich empfangen und bin (tief) beeindruckt. Dass du nun mit deiner Aufgabe wieder beginnst, hat uns (alle) überaus froh gestimmt. Sei uns tausendmal willkommen! Mach dir keine Sorgen, weil deine (real existierende) Schreibfeder anderthalb Jahre nicht tätig werden konnte. An deiner Stelle und in Erinnerung an deine Wunder (keramet) wirkende Schreibfeder ist nun ein Exemplar der "Wunder Mohammeds" (Mu'cizat-i Ahmediye) in allen östlichen Provinzen wirkungsvoll unterwegs. Auch ein anderes, letzthin erstelltes Exemplar ist an deiner statt in istanbul an der Arbeit und Gott möge wollen (insâallah), dass es neue Horizonte (fütuhat) eröffnen wird. Denke daran, dass für die beiden wunderbaren Exemplare des hochangesehenen (Azîmüssan) Qur'an, die du geschrieben hast im ehrwürdigen (serif) Monat Ramadan, alle Verdienste (sevab), die du dir damit erworben hast, alles Gute und Schöne (tahsin) und aller Segen (tebrik), sowohl hier in unserer Gegend, als auch, insbesondere nachdem sie, wolle es Gott (insâallah) recht bald, gedruckt worden sind, aus der ganzen islamischen Welt (alem) mit unseren Gebeten (dua) um das Erbarmen Gottes (rahmet) über deiner Seele (ruh) herabregnen werden und danke dafür Gott!    Hâfiz Ali schreibt in seinem Brief, dass er sich entschlossen habe, mit den Hodschas in Islamköy in Liebe und Freundschaft (muhabbet ve dostluk) umzugehen, worüber wir uns denn gefreut (memnun) haben. Islamköy erlangte wegen seines so regen Interesses (alâkadarlik) an der Risale-i Nur in der Tat einen besonderen Status (imtiyaz) und einen ersten Rang (sebkat). So verwies ich denn immer wieder auf die Hodschas in Islamköy, die im Vergleich zu den Hodschas anderer Provinzen weit einsichtiger (insafli) waren und deren Hochschätzung (takdir) für die Risale-i Nur ich stets erfuhr, wenn ich dort war, und stellte sie hier in dieser Umgebung (havali) den Hodschas in ihrer Gleichgültigkeit (lâkaydlik) als gutes Beispiel (hüsn-ü misal) vor. Und wolle es Gott (insâallah), dass sie uns nicht enttäuschen (zarar) werden. So betrachte ich denn Islamköy gleich wie Nursköy {das Dorf, in dem Üstad geboren wurde} und die Hodschas dort als meine Verwandten (akraba) und sende ihnen meine Grüße (selâm). Daher nehme ich auch an (tahmin), dass die Lichtfabrik (Nur Fabrikasi) in diesem Dorf durch ihre Einsicht (insaf) und ihr Interesse (dostluklari) an der Risale-i Nur ohne große Schwierigkeiten (dagdagasiz) errichtet woren ist.
   Lieber Bruder Sabri! Mein herzliches Beileid! Möge Gott, der Gerechte (Cenab-i Hakk), diese unsere Mutter in Gnaden aufnehmen (vâlidemizi magfiret eylesin)! Âmîn. Wegen des Merkmals (nisan) an deinen Zehen (parmak), das unsere Verwandtschaft (karabet-i nesebiye) miteinander erahnen lässt (ihsas), und auch wegen der Aufgabe (vazife) der Brüderlichkeit, die du seit sieben, acht Jahren unermüdlich und mit noch größerer Begeisterung (hararetli fa'alane) versiehst als Abdülmecid, {ein Bruder von Üstad} war deine Mutter seligen Angedenkens (merhume vâlide) bestimmt auch meine Mutter. Und ich lasse sie auch zusammen mit meiner Mutter an meinen geistigen Verdiensten (manevî kazanç) und Gebeten (dua) teilhaben. Möge Gott, der Gerechte (Cenab-i Hakk), dir recht viel Geduld (sabr-i cemil) schenken (ihsan) und dieser zu Gott Eingegangenen (merhume) Sein Erbarmen in reichem Maße (garîk-i rahmet) zuteil werden lassen. Âmîn.
  * * * 
   Meine lieben getreuen Brüder! 
   Ich bin auf eine absolut zuverlässige Weise und anhand tausendfältiger Erfahrungen zu der sicheren Überzeugung gelangt und spüre an den meisten Tagen: an einem Tag, an dem ich im Dienst an der Risale-i Nur stehe, empfinde ich, dem Grade meines Dienstes entsprechend, sowohl in meinem Herzen (qalb), in meinem Leibe und in meinem Kopf, aber auch, was meine Versorgung betrifft, wie sich die Dinge zum Besseren entwickeln und entfalten, (fühle) die Erleichterung und Gottes Segen (bereket). Auch habe ich den Eindruck, dass viele der Brüder, bei denen ich dort gewesen bin, als auch diejenigen hier sich in der gleichen Lage befunden haben und noch befinden. Und viele von ihnen bestätigen mir: "Auch wir empfinden das Gleiche." Wie ich euch bereits im vergangenen Jahr geschrieben hatte, liegt das Geheimnis (sirr) dessen, dass ich mit so wenig Nahrung auskommen kann, darin, dass dies ein Segen Gottes (bereket) ist.
   Zudem gibt es da eine Überlieferung, dass Imam Schafii, mit dem Gott zufrieden sein möge, gesagt haben soll: "Ich verbürge mich für den Unterhalt (rizk) eines aufrichtigen Schülers der Wissenschaft (talebe-i ulûm)." Daher finden sie überall ihren Unterhalt (risq) in Fülle (bereket). Da dies aber nun einmal eine Tatsache ist und da nun einmal die Schüler der Risale-i Nur heute mit Recht den Titel eines aufrichtigen Schülers der Wissenschaft (talebe-i ulûm) verdienen, ist es doch sicher die beste Lösung, statt wegen des derzeitigen Hungers, in Not und Elend den Dienst an der Risale-i Nur aufzugeben, dabei die Sorge um das tägliche Brot als Entschuldigung anzuführen und dem täglichen Lebensunterhalt hinterherzulaufen, weiterhin dankbar und zufrieden an der Schülerschaft der Risale-i Nur entschlossen festzuhalten.    Die Sorge um den Lebenunterhalt (derd-i maiset) erfasst heute jeden und überall. Die Irrgläubigen (ehl-i dalalet) nutzen das aus (istifade). Aber auch die Beamten im religiösen Dienst (ehl-i diyanet) halten sich in der Tat für entschuldigt (mazur), wenn sie sagen: "Es ist die Notlage (zaruret)! Was können wir anderes tun?" Das also heißt, dass die Schüler (sakird) der Risale-i Nur diesem Unglück des Hungers (açlik) und der Not (zaruret) wieder mit dem "Licht" (Nur) entgegentreten (mukabele) müssen. Es ist nun die Aufgabe eines jeden Schülers (sakirdin vazifesi), nicht nur den eigenen Glauben zu retten (imanini kurtarmak), er ist vielmehr noch darüber hinaus dazu verpflichtet (mükellef), auch den Glauben (iman) der anderen {in Wort und Tat} aufrecht (muhafaza) zu halten. Das aber geschieht durch unerschrockene Beständigkeit (ciddî devam ile) in seinem Dienst (hizmet). 
   Wir hatten euch bereits geschrieben, dass ihr unseren Gegnern (muariz) nicht mit Hass (adavet) entgegentreten (mukabele) solltet. Vielmehr solltet ihr, soweit euch das möglich ist, allen Gottesfürchtigen (ehl-i takva) und den Gelehrten (ehl-i ilm) eure Freundschaft entgegen (dostane vaziyet) bringen. Auf ein Ding solltet ihr jedoch stets acht geben (dikkat): Ihr dürft es niemals zulassen, dass sie in euren Kreis so weit eindringen, dass dies schließlich zum Nachteil (zarar) der Risale-i Nur und zur Beeinträchtigung (ilisecek) der Unerschütterlichkeit (salabet) und Festigkeit (metanet) ihrer Schüler (sakird) führt. Wenn solche nicht mit gutem Willen und in reiner Absicht (niyet-i hâlise) zu euch kommen, werdet ihr am Ende in eurem Eifer nachlassen (fütur verirler). Gebärden sie sich arrogant (enaniyetli) und selbstgefällig (hodfürus), so untergraben sie die Beständigkeit (metanet) der Schüler (sakird) der Risale-i Nur und lassen ihre Interessen (nazar) von der Risale-i Nur weg nach außen (haricine) ziehen und abschweifen (çekip dagitir). Dann aber ist erhöhte Aufmerksamkeit (dikkat), innerliche Festigkeit (metanet) und besondere Vorsicht (ihtiyat) geboten.
   In dieser Umgebung (havali) wurden in der Tat unter den Schülern (talebe) der Risale-i Nur über meine Erwartungen (ümid) hinaus zwei Tapfere (kahraman) ausgebildet: Vater Ahmed Nazif und sein Sohn Salahaddin. Diese beiden Männer (zât) arbeiten an der Veröffentlichung (nesir) der Risale-i Nur; und wie wir gesehen haben, so viel wie zweihundert Mann. So wohnt z.B. der eine von beiden, also der Sohn, in der Provinz Kars, von wo aus er sich auf wirksame Weise (tesirli) um die Korrespondenz (muhabere) kümmert, so auch um den Brief, den ich für euch beifüge (leffen) sowie um Rundschreiben, die er auch nach Van, Erzurum, Konya und auch hierher sendet. So ist er ein wahrer Abdurrahman.
  Euer Bruder 
  Said Nursî 
  * * * 
   Die Risale-i Nur ist nicht ein besonderer Orden (tarîkat), sondern einfach nur die Wahrheit (hakikat). Sie ist ein Licht (Nur), das aus den Ayat des Qur'ans herausgesickert (teressuh) ist. Sie rührt weder von der Gelehrsamkeit des Orients (sarkin ulûmundan) noch der Wissenschaft des Westens (garbin fünunundan) her. Sie ist besonders (mahsus) für diese unsere Zeit eine übersinnliche Erscheinung (i'caz-i manevî) des Qur'ans, dessen Verkündigung ein Wunder (Mu'ciz-ül beyan) ist. In ihr liegt kein persönlicher Vorteil (menfaat-i sahsiye). Wenn man auch nur die Worte und die Briefe (Söz ve Mektub) der Risale-i Nur vollständig liest, werden sehr viele Wahrheiten offenbar (hakikatlar tezahür) werden. Aus diesem Grund werden die Menschen von ihrer heutigen Absicht (düsünce), d.h. von ihrer Absicht, das Abschreiben der Risale-i Nur nur noch ein wenig hinauszuzögern (çekinmek) oder sich erst noch ein Weilchen davor zurückzuziehen (çekilmek), augenblicklich Abstand (derhal teberri) nehmen.
   Mein lieber hochverehrungswürdiger Bruder! Beginnen Sie sofort mit dem Abschreiben und fürchten Sie sich nicht dabei! Der Dienst (hizmet) am Qur'an wird Sie dabei behüten (muhafaza). So wolle es Gott (insâallah)! Ein "Es möge vergangen sein" (geçmis olsun) für diejenigen, welche den anderen Efendi besucht (ziyaret) haben und die Brüder dort in der Umgebung (havali), welche die Risale-i Nur abschreiben. Der wahre Beschützer (Hâfiz-i Hakikî) wird Sie - so wolle es Gott (insâallah) - behüten (muhafaza). Da wir die Anweisung (emr) von Imam Ali, mit dem Gott zufrieden sein möge, تُقَادُ سِرَاجُ النُّورِ سِرًّا بَيَانَةً ٭ تُقَادُ سِرَاجُ السُّرْجِ سِرًّا تَنَوَّرَتْ
{"Angezündet wird die Leuchte des Lichtes durch geheime Verkündigung, angezündet wird die Leuchte der Leuchte durch die geheime Erleuchtung."}
befolgen (inkiyad) müssen (îcab), war es notwendig (lâzim) die Risale-i Nur im Geheimen zu lesen (okumak), im Geheimen abzuschreiben (yazmak) und im Geheimen zu verbreiten (nesretmek). Da es dadurch vorkam, dass diese Brüder diese Anweisung (emr) nicht befolgt (riayet) haben, bekamen sie einen zärtlichen Klaps (hafif sefkat tokadi), weswegen wir ihnen nochmals wünschen, es möge auch dies vergangen sein (geçmis olsun). 
{(Anmerkung): Unser Bruder Salahaddin weist (isaret) auf das Ereignis (hâdiseye) hin, dass, genauso wie in Isparta geschehen, auch hier in der Umgebung Hausdurchsuchungen erfolgten (taharri), um die Bücher der Risale-i Nur zu finden, wonach sie dann in Untersuchungshaft (sikistirdiklar) genommen wurden, man jedoch unter dem Schutz Gottes (hifz-i ilahî) nichts finden konnte.
   Feyzi}
   Sie sollen überhaupt keine Sorgen (merak) haben. Es wird ihnen nichts geschehen. Sie können ihnen nichts antun oder auch nur unterstellen. Wegen dieses Vorkommnisses (hâdise) sollt ihr nicht traurig (müteessir) sein und nicht den Mut verlieren; im Gegenteil, ihr sollt euren Einsatz noch steigern, sodass ihr an diesem Ort der Prüfungen und Erfahrungen (tecrübe-i meydan-i imtihan) Erfolg (muvaffak) haben könnt. Sie werden uns noch öfter wegen der Risale-i Nur belästigen (ilisirler), euch jedoch weiter nichts antun (halt) können. Denn unter dem Schutz (himaye) und um der Gebete (dua) und des Segens (berekât) solcher Persönlichkeiten (zâtlar), wie Gavs-i A'zam (K.S.) und imam-i Ali (R.A.) willen, wird euch der allein wahre Beschützer (Hâfiz-i Hakikî) in Seinen Schutz (hifz) nehmen.
اَلْحَمْدُ لِلّٰهِ هذَا مِنْ فَضْلِ رَبِّى
{"Dank sei Gott, dies ist von der Güte meines Herrn."}
   Alle geistige Drangsal (ruhanî inkibaz) wird, wolle es Gott (insâallah), überwunden werden. So erfährt die Risale-i Nur das Geheimnis (sirr) der Ayah
لِلَّذِينَ آمَنُوا هُدًى وَشِفَاءٌ
{"Für die, welche glauben, ist er eine Rechtleitung (Der Qur'an ist eine Rechtleitung.) und ihre Heilung." (Sure 41, 44)}
erbitte von ihm deine Hilfe (istimdad). Da alle Schüler (talebe) der Risale-i Nur sich füreinander an ihrem Dienst und ihrer Anbetung (ibadet) beteiligen (hissedar), verleiht diese gewaltige (azîm) Ayah, die ihre ständige Rezitation (virdleri) ist, auch euch diese Heilung (sifa). Setzt also auch weiterhin eure Abschriften der Risale-i Nur fort. Nur lasst dabei eure Vorsicht walten (ihtiyata riayet ediniz)! 
   Ich grüße (selâm) alle meine Brüder mit Hochachtung (hürmet) und möchte euch nochmals anbefehlen (tavsiye), weiter an der Risale-i Nur zu arbeiten, meine lieben Brüder.
  Euer Bruder 
  Salahaddin 
  * * *  
Briefe aus Kastamonu - 165

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*  بِاسْمِهِ سُبْحَانَهُ
{"Im Namen dessen, der gepriesen sei!"}
   Meine lieben Mitbrüder! 
   Diesmal schicken wir euch als eine Frucht (unseres Dienstes) diesen Brief.
  Eine Frucht des Schwarzen Berges 
   Eine einzige Bedeutung (mana) dieser Ayah aus dem Insgesamt ihrer Hinweise bezieht sich (auf die Zeit) von der Gründung unserer Republik (Hürriyet) bis zu diesem Zeitpunkt. Am dreißigsten Tag im zweiten Monat Tesrin (1358) stieg ich auf den Schwarzen Berg (Karadag). Da kam in meiner Erinnerung (die Frage) auf: "Wann sind eigentlich diese Katastrophen und die Zerstörungen über die Menschheit und insbesondere über die Muslime hereingebrochen, die sich noch heute fortsetzen, und wie lange werden sie noch andauern?" Da rückte mir plötzlich der Qur'an, der in seiner Verkündigung ein Wunder (Mu'ciz-ül Beyan) ist und alle meine Probleme lösen kann, die Sure وَ الْعَصْرِ {"Die Epoche" (Sure103)} vor Augen und sagte: "Schau her!" Da sah ich hin: So wie (diese Sure) in jeder Zeitepoche (asr) zu uns spricht (hitab), so bezieht sie sich besonders auch auf unser Jahrhundert (asr). 
   Dabei ergibt sich in der Sure
وَ الْعَصْرِ اِنَّ اْلاِنْسَانَ لَفِى خُسْرٍ
{"Bei dieser Epoche! Der Mensch ist in der Tat verloren.",}
nach der Abdsched-Rechnung (makam-i cifr) aus der
   Ayah
اِنَّ اْلاِنْسَانَ لَفِى خُسْرٍ
{"Der Mensch ist in der Tat verloren.",}
die Jahreszahl 1324, die den Beginn der Parlamentarischen Monarchie (hürriyet inkilabi) und damit die Umgestaltung des bisherigen Sultanats bezeichnet. (Es folgten) der Balkankrieg, die Kriege Italiens (in Afrika) und die Niederlage im Ersten Weltkrieg mit ihren abscheulichen Staatsverträgen, die Erschütterung (= Verbot) der Kennzeichen des Islams, die Erdbeben in unserem Land, die Feuersbrünste, die Stürme und die Katastrophen, die im Zweiten Weltkrieg droben und drunten, landauf und landab über diese Erde hinwegbrausten. Sie machen im Zusammenhang mit den Verlusten an Menschenwürde und Menschenleben (hasaret-i insaniye) die Wirklichkeit der Ayah in dieser Zeitepoche:
اِنَّ اْلاِنْسَانَ لَفِى خُسْرٍ
{"Denn der Mensch ist verloren.",}
im Zusammenhang mit dieser Zeitangabe ganz klar sichtbar, zeigen und beleuchten blitzartig dieses Wunder.
   Zählt man am Ende der Ayah
اِلاَّ الَّذِينَ آمَنُوا وَ عَمِلُوا الصَّالِحَاتِ
{"Außer denen die glauben und gute Werke tun...",0}
am Ende des Wortes "salihat" ein "H" هـ für ein "T" ت ‌ـ( T-marbuta) und zusätzlich auch noch die drei Verdopplungszeichen (Schedde) mit, so erhalten wir nach der Abdsched-Rechnung (makam-i cifr) die Jahreszahlen 1358-1359, welche Zeitangabe genau dieses Jahr und das folgende Jahr betrifft. Als den einzigen Ausweg, sich aus all diesen Katastrophen und ganz besonders den geistigen Katastrophen zu retten, zeigen sich Glaube (iman) und gute Werke sowie im Umkehrschluss der einzige Grund für all diese Katastrophen: der Unglaube und die Undankbarkeit (küfr-ü küfran), Sünde und Ausschweifung. So erkennen wir denn diese gewaltige Größe und Heiligkeit (azamet ve kudsiyet), welche in der Sure وَ الْعَصْرِ {"Die Epoche"} liegt, bestätigen, was für ein weitreichender und umfassender Schatz trotz ihrer Kürze in ihr liegt und danken Gott, dem Gerechten (Cenab-i Hakk), dafür.    Der Grund für die Errettung der islamischen Welt (alem) in dieser Zeitepoche (asr) aus der großen Katastrophe dieses fürchterlichen Zweiten Weltkrieges sind der Glaube (iman) und die guten Werke, (deren Nährboden) der Qur'an ist. Dementsprechend liegt der Grund für die Dürrekatastrophen und den bitteren Hunger, der die Armen getroffen hat, darin, dass sie die (geschmacksverstärkende) Süßigkeit des Hungers während der Fastenzeit nicht auf sich nehmen wollten sowie der Grund für die Verluste und Katastrophen, welche die Reichen (im Lande) getroffen hat, darin, dass sie die Armensteuer (zekat) nicht bezahlt haben, vielmehr stattdessen geizig gewesen sind. Auch der Grund dafür, dass Anatolien nicht zum Kriegsschauplatz geworden ist, liegt darin, dass die Risale-i Nur in ihrer überzeugenden (tahqiq) Art und auf überragende Weise den Herzen (qalb) von hunderttausend Menschen die Wahrheit des Heiligen Wortes (kelime-i kudsiyesinin hakikatini) 
اِلاَّ الَّذِينَ آمَنُوا
{"...außer denen, die glauben.",}
lehrt. Dies wird durch sehr viele Zeichen und durch die Überzeugung und aufmerksame Betrachtung Tausender Leute der Wahrheit (ehl-i hakikat) unter ihren Schülern bestätigt.
   Zum Beispiel: Eines unter vielen Anzeichen (emare) ist, wie sehr viele Leute, welche die Risale-i Nur {die Arbeit an den Abschriften und ihrer Verteilung (A.d.Ü.)} unter Druck (sikinti) gesetzt oder sich von ihrem Dienst (hizmet) zurückgezogen haben, Ohrfeigen (tokat) bekommen haben, um zu zeigen, dass ein Grund für die jetzige allgemeine Bedrängnis (umumî sikinti) der Fehler (hata) ist, in diesem Jahr in der Umgebung dieser Provinz (memleket) die Verbreitung (intisar) der Risale-i Nur auf eine umfassende (umumî) Art und Weise zu behindern (sikinti) und so die jetzige Zeit (devre) einer Art Unterbrechung (tevakkuf) auszulösen.
  Eine Ergänzung zu der Anmerkung (hasiye) über die Sure Ve-l'Asr ("Bei der Epoche..." - Sure 103) mit dem Titel "Die Frucht des Berges" (Dag Meyvesi) 
   Was den Buchstaben ت aus dem Wort اَلصَّالِحَاتِ {"die guten Werke"} betrifft, so kann er nach numerischer Berechnung (cifir) als der Buchstabe هـ gezählt werden, weil die Worte, die mit dem Buchstaben ت enden, meistens Haltestellen (vakf) sind; اِلاَّ "außer" wird hier mitgerechnet. In diesem Fall ergibt das 1358, was auf unsere Zeit hinweist. Da der Buchstabe هـ nicht ausgesprochen wird, kann der Buchstabe ت unverändert bleiben. Wenn - wie in diesem Fall - die Verdopplungen (sedde) nicht mitgerechnet werden und اِلاَّ "außer" auch nicht mitgerechnet wird, so weist (isaret) es darauf hin, dass bis zu - in etwa zweihundert Jahren - eine große Schar mit dem Glauben (iman) und mit guten Werken (amel-i sâlih) ihren Kampf (mücahede) gegen die gewaltig großen Zerstörungen (hasarat-i azîme) fortsetzen wird. Am Ende der Sure "Fatiha" der Satz
صِرَاطَ الَّذِينَ اَنْعَمْتَ عَلَيْهِمْ
{"den Weg derer, denen Du Gnade erwiesen hast" (Sure 1, 7)}
weist auf das Jahr 1547 oder 1577 hin; und ebenso auch die Hadîs لاَ تَزَالُ طَائِفَةٌ مِنْ اُمَّتِى ظَاهِرِينَ عَلَى الْحَقِّ حَتَّى يَاْتِىَ اللّٰهُ بِاَمْرِهِ
{"eine Schar aus meiner Gemeinde wird niemals aufhören, weiterzubestehen. Sie wird der Wahrheit folgen, bis der Befehl Gottes (zum Untergang der Welt) kommt."}
   Der erste Abschnitt weist mit seinem Zahlenwert (makam) von 1500 auf die Endzeit (âhirzaman) einer kämpferischen Schar (taife-i mücahidin) hin, der zweite Abschnitt mit seinem Zahlenwert (makam) von 1506 auf das Jahr ihres siegreichen Kampfes (galibane mücahede) und der dritte Abschnitt mit seinem Zahlenwert (makam) von 1545 mit nur einer geringen Differenz auf die verborgenen Hinweise (gaybî isaret) der beiden Sätze sowohl der Sure von der "Eröffnung" (Fatiha) als auch der Sure "die Epoche" (Ve-l'Asr) hin und stimmt mit ihnen überein (tevafuk). Jeder dieser drei Sätze der heiligen (serif) Hadith verweist also auf das Jahr (tarih) 1500 und die Hinweise, wie lang dieser Kampf sich fortsetzen wird, genauso wie der Satz
اَلَّذِينَ آمَنُوا وَعَمِلُوا الصَّالِحَاتِ
{"diejenigen, die glauben und gute Werke tun...",}
die Verdopplung wird nicht mitgerechnet, mit seinem Zahlenwert (makam) von 1561, und
وَتَوَاصَوْا بِالْحَقِّ وَتَوَاصَوْا بِالصَّبْرِ
{"die einander anweisen, sich an die Wahrheit zu halten, einander anweisen, sich in Geduld zu üben" (Sure 103, 3)}
die Verdopplung (sedde) wird mitgerechnet - jedoch ist in dem Wort بِالصَّبْرِ {"in Geduld"} der Buchstabe "lâm" enthalten - mit seinem Zahlenwert (makam) von 1560 mit ihnen übereinstimmt (istirak), {Üstad errechnet hier aus drei verschiedenen Sätzen die Jahre 1500, 1561 und 1560} weisen (isaret) mit ihren hinweisenden (mana-yi isarî) und numerischen (cifrî) Bedeutungen darauf hin, wie lange sich die Kämpfe (mücahedat) dieser großen Schar (taife-i azîme) hinziehen werden. Sie nähern sich (takarrüb) an den Zahlenwert (makam-i ebced) des Jahres, auf das die Sure Fatiha und diese Hadîs hinweisen (irae), und stimmen mit ihnen bis zu einem gewissen Grad (farkli bir derece) überein (tevafuk), entsprechen einander (tetabuk) genau in ihren Bedeutungen (mana) und zeigen damit auf einen glänzenden Funken der Wunderhaftigkeit des Verborgenen hin (lem'a-i i'caziye-i gaybiye). 
  * * * 
   Meine lieben getreuen Mitbrüder! 
   Der Alte Said bemühte sich lange Zeit um die Gründung einer Universität "Medreset-üz Zehra" und erstrebte sie als das Ziel seiner Träume. Gott, der Gerechte (Cenab-i Hakk), gestaltete in der Vollkommenheit Seiner Güte (kemal-i merhamet) die ganze Provinz Isparta zu einer einzigen Universität "Medreset-üz Zehra" um. Anstelle einer handvoll von Verwandten und Freunden (mahdud akraba ve ahbab) in unserem winzigen Distrikt (nahiye) Isparta verlieh Er mir diese segensreiche (mübarek) Provinz Isparta und schenkte mir in ihr Tausende meiner Mitbrüder. Ja, es wäre sogar denkbar, dass dieses kleine Isparta {der Distrikt, aus dem Üstad stammt} ursprünglich (asli) aus diesem großen Isparta hervorgegangen wäre. Meine ursprüngliche Heimat (vatan-i aslî) könnte dieses Isparta sein. Ich bemerke sogar, dass ich mich mit allen Einwohnern dort in Isparta, wer auch immer sie sein mögen, im Vergleich zu Menschen aus anderen Provinzen, besonders eng verbunden (alâkadar) fühle, wie auch viele unter ihnen sich sehr für die Risale-i Nur interessieren. Ja, sogar unter allen Polizisten (zabitan) hier gibt es eine Ausnahme (müstesna) und das ist Hilmi Bey, der auch aus Isparta stammt, der sich ganz besonders ehrlich für uns und für die Risale-i Nur interessiert (alâkadar) und der euch jetzt diesen Brief (hâmil-i mektub) hier bringt. Wir haben ihn in den Kreis der aufrichtigen Schüler (has sakirdler) der Risale-i Nur aufgenommen (kabul). 
   Die Hausdurchsuchung (taarruz) in Isparta und Sava betrifft in gewissem Grade auch die Allgemeinheit (umumî). In letzter Zeit gibt es - und zwar bis heute - im Rahmen eines entsprechenden Plans gegen die Erfolge (fütuhat) der Risale-i Nur überall dort einen Angriff (tecavüz), wo die Risale-i Nur sich verbreitet (intisar). Das hat in gewissem Grade der Begeisterung (sevk) und der Arbeitsfreude (nes'e) geschadet (zarar) und eine Phase der Unterbrechung (devre-i tevakkuf) bewirkt. Auch der Grund der jetzigen Dürre (kahtlik) ist diese Unterbrechung. Jedoch - Dank sei Gott, dem Gerechten (Cenab-i Hakk'a sükür) - stärkt (takviye) die eiserne (çelik) Standhaftigkeit (metanet) der Tapferen (kahramanlar) von Isparta und ihrer Umgebung (havali) die geistige Kraft (kuvve-i maneviye) anderer Provinzen.    Da wegen einiger Unachtsamkeiten (ihtiyat) und Unvorsichtigkeiten (dikkat) etliche Probleme (zarar) entstanden sind, ist Umsicht und Vorsicht (ihtiyat ve dikkat) jederzeit notwendig (lâzim). 
   Da in Barla wegen der vorübergehenden (muvakkat) Unterbrechung {der Arbeiten (A.d.Ü.)} der Risale-i Nur eine Dürrezeit (yagmursuzluk) begann, während durch den Eingriff (müdahalesi) der Risale-i Nur, begrenzt auf den Kreis (daire) und die Umgebung (etraf) von Barla der Regen kam und durch die Begeisterung (istiyak) für die Risale-i Nur in Isparta - wie Hüsrev sagte - der Regen in außergewöhnlicher Weise zu Hilfe (imdad) kam, sagen wir anhand sehr vieler Anzeichen (emare) und durch das Zeugnis hunderter Vorfälle (hâdise), die hier im Zusammenhang (münasebet) mit der Risale-i Nur Gestalt (vücud) annahmen, dass dieser so allgemeine und umfangreiche Angriff (umumî ve genis bir taarruz) gegen die Risale-i Nur, die für dieses Anatolien eine lautere Barmherzigkeit (ayn-i rahmet) ist, in dieser eigenartigen Zeit und die Unterbrechung (ta'til), zu der sie in manchen Provinzen gezwungen (mecbur) wurde, uns zu der Überzeugung (kanaat) gebracht hat, dass diese Dürre und das Elend (kaht u gala) und dieser eigenartige Wucher (ihtikâr) die Fruchtlosigkeit (bereketsizlik) und den Hunger (açlik) zur Folge hatte. Emin und Feyzi und meine übrigen Gefährten (arkadas), die jetzt hier bei mir sind, sind auch derselben Überzeugung (kanaat). 
  Said Nursî 
  * * * 
  (Eine Antwort auf die Frage, die von den Schülern der Risale-i Nur gestellt wurde.) 
   Frage: Wir hatten Sie im vergangenen Jahr danach gefragt, weshalb Sie auch nach fünfzig Tagen noch immer kein Interesse (merak) für die weltlichen Strömungen (dünya cereyanlar) gezeigt, ja noch nicht einmal danach gefragt, sich danach erkundigt haben; worauf Sie uns damals auch eine Antwort gegeben hatten. Diese Antwort ist zwar wahr und soweit auch ausreichend (hakikat ve kâfi); während wir sie jedoch im Hinblick auf die Verbreitung (intisar) der Risale-i Nur und ihren Dienst (hizmet) zum Wohle (menfaat) der islamischen Welt (âlem-i islâmiyet) in gewissem Grade betrachten sollten (lâzim), setzt sich derselbe Zustand (hal) seit dreizehn Monaten bis heute fort und Sie zeigen noch immer kein Interesse (merak) daran und fragen überhaupt nicht danach.
   Antwort: Da die Menschen, die einander heute an die Kehle springen (bogusan insanlar), diejenigen sind, die der Ayah
اِنَّ اْلاِنْسَانَ لَظَلُومٌ
{"denn fürwahr ist der Mensch grausam." (Sure 14, 34)}
in einem allgewaltigen Ausmaß (a'zam) entsprechen, ist es noch nicht einmal erlaubt, für sie Partei (tarafdar) zu ergreifen, derartige Ereignisse (cereyan) mit Interesse (merak) zu verfolgen oder ihrer verlogenen, irreführenden (yalan, aldatici) Propaganda zuzuhören, sich in Betrachtung ihrer Kämpfe (mücadele) voll Mitleid (müteessirane) mithineinziehen zu lassen, ja selbst diese merkwürdigen Grausamkeiten (acib zulümler) zu betrachten, ist unerlaubt (caiz degil). Denn die Zufriedenheit (riza) in Anbetracht einer Grausamkeit (zulm) ist selbst eine Grausamkeit (zulm); wer hier Partei ergreift, wird selbst zu einem Barbaren. Wer zu derartigen Dingen neigt (meyl), sollte der Ayah entsprechen:
وَ لاَ تَرْكَنُوا اِلَى الَّذِينَ ظَلَمُوا فَتَمَسَّكُمُ النَّارُ
{"Und zeigt keinerlei Sympathie für solche, die Grausamkeiten begehen, sonst erfasst euch das Feuer." (Sure 11, 113)}    Ein sicherer Beweis (kat'î bir delil) dafür, dass es sich dabei weder um das Recht noch um die Wahrheit (hak ve hakikat), die Religion (din) oder die Gerechtigkeit (adalet), sondern in der Tat um eine unmenschliche Grausamkeit (gaddarane bir zulüm) handelt, welche sich auf den Starrsinn (inad), den Nationalstolz (asabiyet-i milliye), den Vorteil seiner Artgenossen {der Herrenmenschen (A.d.Ü.)} (menfaat-i cinsiye) und das Ego (enaniyet) der eigenen Seele (nefs) stützt, desgleichen (emsal) in der Weltgeschichte (dünya) noch nicht vorgekommen (vuku'), ist das Folgende:
   In einem Ort, in dem sich Tausend unschuldige Frauen und Kinder (çoluk-çocuk), Alte (ihtiyar) und Kranke (hasta) befinden, diese unter dem Vorwand (bahane), es befänden sich ein, zwei feindliche Soldaten unter ihnen, mit Bomben umzubringen, sich mit den Anarchisten zu verbünden (ittifak), die innerhalb der Strömungen der Schichten der Menschheit (tabakat-i beser) zeigt die Grausamkeit der Despoten (dehsetli müstebidler) der Bourgoisie und Extremisten (müfrit) unter Kommunisten und Bolschewisten, die das Blut von Tausenden, ja Millionen Unschuldiger (masum) sinnlos vergießen und diesen Krieg, der für alle Menschen nur ein Unglück (zarar) ist, fortsetzen (harbi idame) und einen Frieden (sulh) ablehnen.
   So halten sich die islamische Welt (âlem) und der Qur'an mit Sicherheit zurück von solchem Gemetzel (bogusma), das mit überhaupt keinem Gesetz der Gerechtigkeit (kanun-u adalet) und der Menschlichkeit und mit überhaupt keinem Grundsatz der Wahrheit (düstur-u hakikat) und des Rechts vereinbar (hukuka muvafik) ist. Sie lässt sich nicht dazu herab (tenezzül), auf solch eine Hilfe (yardimcilik) angewiesen zu sein und beraubt sich so nicht ihrer Würde (tezellül). Denn unter ihnen herrscht eine ganz entsetzliche Despotie (firavunluk) und nur ihre Selbstsucht (hodgâmlik); geschweige denn, dass sie dem Qur'an und dem Islam helfen (yardim) wollten, würden sie im Gegenteil lieber ihre Hand ausstrecken, sie für sich zu unterwerfen (tâbi') und als ihr Werkzeug zu missbrauchen. Sich auf die Schwerter solch Grausamer (zalimler) zu stützen, dazu lässt sich die Wahrhaftigkeit des Qur'ans (hakkaniyet-i Kur'aniye) mit Sicherheit nicht herab (tenezzül). 
   Statt sich auf eine Kraft (kuvvet), die mit dem Blut von Millionen Unschuldiger (masum) getränkt wurde, auf die Macht und Barmherzigkeit (kudret ve rahmet) des Schöpfers des Kosmos (Hâlik-i Kâinat) zu stützen, ist für Leute des Qur'ans eine Pflicht und Notwendigkeit (farz ve vâcib). Die Glaubenslosigkeit und der Atheismus (zindika ve dinsizlik) stützen sich auf den einen derer, die sich heftig bekämpfen (bogusan), {eine der Krieg führenden Nationen (A.d.Ü.)} und sucht die Leute der Religion (ehl-i diyanet) auszulöschen (ezer). Um sich vor dem Druck (tazyik) eines solchen Atheismus (zindika) zu retten, wäre es da vielleicht eine Lösung (çare), sich auf die Seite der entgegengesetzten Strömung zu stellen? Doch bis heute war eine solche Parteinahme (tarafdarlik) nicht von Vorteil (menfaat); im Gegenteil brachte sie nur viele Nachteile (zarar) mit sich.
   Zudem wendet sich der Atheismus (zindika) aufgrund seiner heuchlerischen Natur (nifak hasiyet) in alle Richtungen. Er macht sich deinen Freund (dost) zu seinem Freund und dir zu deinem Feind (düsman). Die Sünde (günah), die du durch deine Parteinahme (tarafdarlik) auf dich geladen hast, bleibt dir nutzlos (faidesiz) auf deinen Schultern. Da die Aufgabe (vazife) der Schüler (sakird) der Risale-i Nur der Dienst am Glauben (iman) ist, sind die Probleme des täglichen Lebens (hayat mes'ele) nicht ihr vornehmstes Anliegen (alâkadar) und so betrachten sie sie auch nicht mit Sorgen (merak). So habe ich denn, auch wenn ich mich aufgrund dieses Sachverhalts (hakikat) nicht nur dreizehn Monate, ja sogar dreizehn Jahre
{(Anmerkung): Seit genau sieben Jahren hält dieser Zustand (ayni hal) nun schon an. Er hat weder ein Interesse daran gezeigt, noch sich danach erkundigt, noch hat er auf andere Weise irgendetwas darüber erfahren. (Eine Anmerkung seiner Schüler)}
nicht mit diesen Dingen beschäftigt hätte, dennoch das Recht dazu (hakkim var). Ihr habt euch zwar damit beschäftigt. Doch was habt ihr - außer Sünden (günah)- dabei gewonnen? Ich habe mich währenddessen nicht mit diesen Dingen beschäftigt. Doch was habe ich dadurch verloren?    Zweite Frage: 
   Was ist der Grund (sebeb) und der Anlass der Erwähnung (vech-i tahsis), dass - wie in der Abhandlung (Risale) "Hinweise (isarat) aus dem Qur'an" erklärt wird - unter den Leuten (ashab) des geraden Weges (sirat-i müstakim), die am Ende der Sure "Fatiha" als die Schar (taife) in der Ayah
الَّذِينَ اَنْعَمْتَ عَلَيْهِمْ
{"diejenigen, denen Du Gnade erwiesen hast," (Sure 1, 7)}
beschrieben (tarif) wird, und unter den Kämpfern (Mudschahidin), auf die die Hadis
لاَ تَزَالُ طَائِفَةٌ مِنْ اُمَّتِى
{"eine Schar aus meiner Gemeinde wird niemals aufhören, weiterzubestehen, usw."}
in der Endzeit (âhirzaman) hinweist, und in der hinweisenden Bedeutung (mana-yi isarîsi) der drei Sätze aus der Sure "Ve-l'Asr" (Bei der Epoche) angefangen von
اِلاَّ الَّذِينَ آمَنُوا
{"außer denen, die glauben," (Sure 103, 3)}
mit enthalten ist, in einer besonderen Form (hususî bir suret) ein Aspekt der aufrichtigen Schüler (sakird) der Risale-i Nur sind?
   Antwort: Was den Grund (sebeb) dafür betrifft, so hat die Risale-i Nur etwa hundert Geheimnisse des Glaubens (din tilsimlari) und Rätsel (muamma) der Wahrheiten (hakaik) des Qur'ans entdeckt und gelöst (hall ve kesfet); durch den Mangel an Kenntnis jedes einzelnen Geheimnisses (tilsim) verfielen viele Menschen meistens dem Zweifel und ihrem Argwohn (sübehat ve sükûk), konnten sich nicht vor allen Unsicherheiten (tereddüd) retten und verloren so gelegentlich auch ihren Glauben (iman). Heute, kämen auch alle Ungläubigen (dinsizler) zusammen, könnten sie nach der Entschleierung dieser Geheimnisse (tilsimlarin kesfinden) nicht mehr {einen solchen Glauben (A.d.Ü.)} zerstören (galebe). In dem Abschnitt über die sieben Gnadengaben (inayat-i Seb'a) aus dem 28. Brief wurde bereits auf einen Teil von ihnen {einen Teil der Geheimnisse (A.d.Ü.)} hingewiesen (isaret). Möge Gott es so wollen (insâallah), dass wir später diese Geheimnisse (tilsim) einmal in einer separaten Abhandlung (müstakil bir risale) zusammenfassen können.
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بِاسْمِهِ سُبْحَانَهُ وَاِنْ مِنْ شَيْءٍ اِلاَّ يُسَبِّحُ بِحَمْدِهِ
اَلسَّلاَمُ عَلَيْكُمْ وَ رَحْمَةُ اللّٰهِ وَ بَرَكَاتُهُ
{"Im Namen dessen, der gepriesen sei! Es gibt fürwahr kein Ding, das Ihn nicht dankend lobpreist!" (Sure 17, 44) "Friede sei mit euch, Gottes Erbarmen und Sein Segen."}
   Meine lieben getreuen Mitbrüder! 
   Der Dienst (hizmet), den die tapferen (kahraman) Tahirî und Hâfiz Mustafa verrichten, ist sehr schön. Die Maßnahmen (tedbir), die sie ergreifen, sind korrekt (isabetli) und richtig (hak). Auch die Beschlüsse (karar), die ihr im Gremium (divan) der Lichtfabrik (Nur fabrikasi) gefasst habt, gleich wie sie nun aussehen mögen, haben unsere Zustimmung (kabul). Auch die Abhandlung über die Hinweise (isarat) des Qur'ans - den gesamten Anhang (tevabi'ler) inklusive - ist sehr schön. Aus dem Brief, der an Seyyid Sefik gesandt wurde, sollte lediglich der Teil, der seine Person betrifft (sahsina ait), nicht aufgenommen werden. Die Zitate, die ihr aus der Briefsammlung (Lâhika) entnommen habt, sind sehr schön. Das bedeutungsvolle Schreiben (manidar fikra) des kleinen und zweiten Ali, welcher der Art (sistem) des Großen Ali nachfolgt, ist zwar recht gut, aber auch sehr kurz. Als Erstes sollen die drei, vier Unterweisungen (ders) für Jugendliche (gençler), - die wir Hafiz Mustafa erteilt hatten - mit der Kopiermaschine, wenn möglich mit den alten Buchstaben (huruf), wenn nicht, mit den neuen, {(Anmerkung): Da es eine Aufgabe (vazife) der Risale-i Nur ist, die Worte (huruf) (Während die arabischen Buchstaben manchmal die Bedeutung eines ganzen Wortes haben, müssen die lateinischen Buchstaben erst zu den Wörtern zusammengefügt werden, die dann das entsprechende arabische Wort repräsentieren.) des Qur'ans zu schützen (muhafaza), werden - wolle es Gott (insâallah) - die neuen Buchstaben (huruf) im Rahmen der Notwendigkeit (zaruret) erlaubt sein.}
falls das Gremium (divanindaki heyet) der Lichtfabrik (Nur fabrikasi) es für zweckmäßig (münasib) hält und die Umstände es erlauben (hal müsaade), auf Matritze geschrieben werden. Auch an uns sollen einige Exemplare (nüsha) gesandt werden. Wir haben als Gegenleistung ihnen für den "Hinweis auf das Wunder" (isarat-ül i'caz), welche die Gesegneten (mübarek) abgeschrieben hatten, ein Exemplar per Post geschickt. Da der Festtag (Bayram) am Ende der Großen Pilgerschaft (hacc-ül ekber), die besonders kostbar (kiymetdar) ist, diesmal auf einen Freitag (cuma) fällt, haben diejenigen, die in diesem Jahr gepilgert sind, dadurch auch besonders viel gewonnen (çok kazanmislar). Möge Gott, der Gerechte (Cenab-i Hakk), auch uns an ihren Gott wohlgefälligen Gebeten (hayirli dualar) teilhaben lassen (hissedar). Âmîn. Wir beglückwünschen (tebrik) euch wieder und wieder zu diesem Festtag (Bayram), alle Schüler (sakird) der Risale-i Nur zu ihrem Festtag (Bayram), die Gemeinschaft (heyetler) der Lichtfabrik und der Rosenfabrik (Nur ve Gül fabrikalar), die Schüler (sakird) der Lichtschule (medrese-i nuriye) und ihre Lehrer (üstad), die getreuen, unschuldigen (siddik ve masum) Kinder und die alten Analphabeten (ümmi ihtiyarlar) aus Barla, die Männer (rical) und Frauen (nisa), alle, jeden einzelnen von ihnen zu diesen Festtagen (Bayram). 
   Said Nursî
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بِاسْمِهِ سُبْحَانَهُ وَاِنْ مِنْ شَيْءٍ اِلاَّ يُسَبِّحُ بِحَمْدِهِ
اَلسَّلاَمُ عَلَيْكُمْ وَ رَحْمَةُ اللّٰهِ وَ بَرَكَاتُهُ بِعَدَدِ حُرُوفِ مَاكَتَبْتُمْ وَطَبَعْتُمْ
{"Im Namen dessen, der gepriesen sei! Es gibt fürwahr kein Ding, das Ihn nicht dankend lobpreist!" (Sure 17, 44) "Friede sei mit euch, Gottes Erbarmen und Sein Segen in der Anzahl der geschriebenen und gedruckten Worte."}
   Meine lieben getreuen, fleißigen und umsichtigen Brüder! 
   Wir beglückwünschen (tebrik) euch zu den segensreichen (mübarek) zehn Nächten (leyali-i asere) und auch zum Opferfest (Kurban Bayram). Die Frage (mes'ele), die hier in Hâfiz Ali, dem Inhaber der Lichtfabrik (Nur fabrikasi sahibi), zur leiblichen Wiederauferstehung aufgetaucht (hatira) ist, ist wichtig und das Gleichnis (temsili) am Ende seines Briefes ist sehr schön und bedeutungsvoll (manidar). Durch diese Idee ist mir klar geworden (anladim), dass er die neun Zeugnisse für die Wiederversammlung (dokuz bürhan-i hasriye) gerne haben möchte, wie sie im "Neunten Strahl" (Dokuzuncu Sua) der Einführung über die Wiederversammlung (Mukaddeme-i Hasriye) folgen sollten. Leider wurde aber mein Auftrag, sie abzufassen (te'lif vazifesi), vor ein, zwei Jahren aufgehoben (tevakkuf). Die Themen (mesail) der Risale-i Nur entstehen nicht aus dem Wissen (ilim), durch Nachdenken (fikir), eine bestimmte Absicht (niyet) oder den Willen zu einem bestimmten Zweck (kasdî bir ihtiyar), sondern nahezu absolut immer (ekseriyet-i mutlaka) infolge einer Eingebung (sünuhat), wie ein Einfall (zuhurat) oder als eine Inspiration (ihtarat). Für diese neun Zeugnisse (berahin) besteht jedoch momentan kein echtes Bedürfnis (ihtiyac-i hakikî) mehr, sodass wir nicht zu einer solchen Abfassung (te'lif) geführt werden.
   Der "Glaube an Gott" (iman-i billahi) und der "Glaube an den Jüngsten Tag" (iman-i bilyaum-il âhir) sind unter den Säulen des Glaubens (erkân-i imaniye) in der Tat zwei Pole (kutbu) und zwei Sonnen (günes) der Islamischen Welt (Âlem-i islâmiyet).     Die Zeugnisse (bürhan) für die erste hat die Risale-i Nur bereits voll und ganz erläutert (izah). 
   Was den zweiten Pol (kutub) betrifft, so wurde die leibliche Wiederauferstehung zum Teil ausführlich im "Zehnten Wort" (Onuncu Söz), im "Neunundzwanzigsten Wort" (Yirmidokuzuncu Söz) und im "Achtundzwanzigsten Wort" (Yirmisekizinci Söz), besonders mit einem Beweis (isbat) der leiblichen Genüsse (cismanî lezzet) und in den Abhandlungen (risaleler), wie der Einführung zur Wiederversammlung (kuvvetli hasr-i cismanî) besonders nachdrücklich bewiesen (isbat), wodurch selbst noch die Verbohrten (muannidler) zum Schweigen gebracht wurden. Da ihn {diesen zweiten Pol (A.d.Ü.)} nicht alles (mevcudat), was es in dieser Welt (dünya) gibt - wie den Glauben an Gott (iman-i billahi)- auf eine ganz offensichtliche (zahir) Weise zeigt, wird diese Versammlung (hasr) zum größten Teil (kism-i ekserîsi) unter den anderen Säulen des Glaubens (erkân-i imaniye) auf eine machtvolle Weise (kuvvetli bir suret) bewiesen (isbat). 
   Zum Beispiel: Alle Zeugnisse (hüccet), welche die Wahrhaftigkeit (hakkaniyet) des Qur'ans, der in seiner Verkündigung ein Wunder (Mu'ciz-ül Beyan) ist, beweisen (isbat), beweisen auf einer weiteren Stufe (derece) anhand der Beschreibungen und Erläuterungen (tasvir ve izahat) Tausender Ayat des Qur'ans diese leibliche Wiederversammlung (hasr-i cismanî). Wäre nun etwa noch eine weitere Erläuterung (izah) als die wunderhafte (mu'cizane) Behandlung und Erläuterung (bahis ve izah) des Qur'ans, der in seiner Verkündigung ein Wunder ist (Mu'ciz-ül Beyan), über die leiblichen Genüsse (lezaiz-i cismaniye) im Paradiese (Cennet) notwendig (lüzum)? 
   Des Weiteren beschreiben und erläutern (tasvir ve izah) alle Wunder und Zeugnisse (mu'cize, hüccet), welche die Wahrhaftigkeit (hakkaniyet) des Ehrwürdigen Gesandten (Resul-i Ekrem Aleyhissalâtü Vesselâm) beweisen (isbat), auf einer weiteren Stufe (derece) durch ihre außerordentliche Beredsamkeit (hârika belâgat) die leibliche Wiederversammlung (hasr-i cismanîyi), die leiblichen Genüsse (lezaiz) im Paradies (Cennet) und die leibhaftigen Leiden (âlâm-i cismanî) in der Hölle (Cehennem). Wäre nach dieser Erläuterung (izah) nun noch eine weitere Erläuterung (izah) vonnöten (ihtiyaç)? 
   Des Weiteren beweisen alle Zeugnisse und Belege (bürhanlar, hüccetler) die Notwendigkeit der Existenz (vücub-u vücudunu) Gottes, des Gerechten (Cenab-i Hakk), Seine Barmherzigkeit (rahîmiyet), Seine Weisheit (hakîmiyet), Seine Allwissenheit (ilim), Seine Allmacht (kudret), Seine Gerechtigkeit (âdiliyet), Seinen Schutz (hafîziyet) und alle Seine Heiligen Eigenschaften (sifât-i kudsiye). Sie beweisen (isbat) in gewisser Hinsicht (cihet) auch diese Wiederversammlung (hasr); des Weiteren erfordern (istilzam) sie hinsichtlich der Sendung Seiner Propheten (irsal-i Rusül) und der Herabsendung Seiner Bücher (inzal-i Kütüb), welche das Erfordernis Seiner Herrschaft (rububiyetin muktezasi) sind, gleichsam auch die Sendung (Risalet) Mohammeds, mit dem Friede und Segen sei... Des Weiteren beweisen (isbat) sie, dass der Qur'an Seine Ansprache und Sein Wort (konusmasi ve kelâm) ist, was zugleich auch aufgrund dieser beiden Punkte ausführlich (tafsilât) die leibliche Wiederversammlung (hasr-i cismanîyi) beweist (isbat). 
   Zusammenfassung: In der Risale-i Nur wurden die beiden Pole des Glaubens (kutb-u imanî), der Glaube an Gott (iman-i billah) und der Glaube an den Jüngsten Tag (iman-i bilyaum-il âhir) genauso bewiesen (isbat), wie sie auch einander entsprechen (müsavi). Es gibt nur soviel; {also nicht mehr als die hier bereits angeführten (A.d.Ü.)} die leibliche Wiederversammlung (hasr-i cismanî) wurde zum Teil eindeutig (sarihan), zum Teil durch Hinweise (zimnî) oder indirekt (tebaî) bewiesen. Denn diese bezeugte Welt zeigt ihren Schöpfer (Sâni) sehr deutlich und offensichtlich (sarih ve zahir) und berichtet von dieser Versammlung (hasr) durch Hinweise (zimnî) und wie durch einen Schleier (perde). Möge Gott es so wollen (insâallah), dass einmal einer oder mehrere der Schüler der Risale-i Nur diese neun Stufen (makam) und Zeugnisse (berahin) verfassen werden und die Schätze (hazine) der neun Abschnitte (fikra) der gewaltig großen (a'zam) Ayat zu Anbeginn (basinda) der Einführung über die Wiederversammlung (Mukaddeme-i Hasriye) anhand der Beweise (berahin), die in der Risale-i Nur verbreitet (müntesir) sind über die leibliche Wiederversammlung (hasr-i cismanî) und anhand der Eingebungen (sünuhat) und Inspirationen (ilhamat) in ihren Herzen (kalb) öffnen und den neunten Strahl (Dokuzuncu Sua) in einer noch glänzenderen (parlak) und noch machtvolleren (kuvvetli) Form als das Zehnte Wort (Onuncu Söz) vollenden werden (tekmil).     Allen unseren Brüdern, jedem Einzelnen von ihnen, senden wir unsere Grüße (selâm) und beglückwünschen (tebrik) sie zu den Festtagen (Bayram). 
  Said Nursî 
  * * * 
   Meine lieben getreuen Mitbrüder! 
عَسَى اَنْ تَكْرَهُوا شَيْئًا وَهُوَ خَيْرٌ لَكُمْ
{"Aber vielleicht ist euch etwas zuwider, während es gut für euch ist." (Sure 2, 216)}
   Nach dem Geheimnis (sirr) dieser Ayah ist es infolge vieler Erfahrungen ein Zeichen (emare) dafür, dass oftmals scheinbare Misserfolge (zahirî muvaffakiyetsizlik) für uns jedes Mal ein Schleier der Gnade (inayet perdesi) waren, ja vielmehr sogar ein Beweis (delil) dafür, dass es gut (hayir) war, dass in diesem Jahr überall eine Art Angriff (taarruz) und von diesem Angriff eine Art vorübergehende Unterbrechung (cüz'î tevakkuf) kamen, zudem die Türen der Druckereien für die Risale-i Nur - sogar auch mit den neuen Buchstaben (huruf)- geschlossen wurden. Es war dies in gewisser Hinsicht eine Gnade und ein Schutz (inayet ve himayet). 
   Erstens: Falls der prächtige und machtvolle Dienst (kuvvetli hizmet) der Risale-i Nur, die sich nur auf den Glauben und auf das Jenseits (imana ve âhirete hasr-i nazar) beschränkt, sich aufgrund ihres Dienstes (vazife) nur wenig auf das gesellschaftliche Leben (hayat-i içtimaiye) bezieht, gar kein Werkzeug für irgendeinen Zweck (maksat) sein kann und auch gar keinen Anschluss (tâbi') an irgendeine weltliche Strömung (dünyevî cereyan) suchen will, um zur vollkommenen Wahrhaftigkeit (ihlas-i tâmmi) zu gelangen, in diesem Jahr, in dem die Menschen wegen einer grausamen Tyrannei (esedd-i zulüm) - wenn auch nur im Verborgenen - aufgrund dieser mangelnden Versorgung (rizik) mit Nahrungsmitteln eine entsetzliche Operation durchmachen müssen und die Bestimmung Gottes (kader-i ilahî) als Seine weisheitsvolle Gerechtigkeit (hakîmane bir adalet) ihnen, die sie - wegen ihrer Gier und ihres Wuchers (hirs ve ihtikâr) sowie der Almosen (zekat) und Spenden (cizye), die sie seit langem zu entrichten versäumt (teraküm) haben - ihre Grenzen bei weitem überschritten (tecavüz) haben, eine Ohrfeige versetzen will, in einer solchen Zeit einer allgemeinen medizinischen Operation (umumî bir ameliyat-i cerrahiye) aus dem Schleier ihrer Verborgenheit (tesettür perdesi) herausgetreten wäre und sich in einer offensichtlichen Form (asikâr bir tarz) zeigen würde, so würden Menschen, welche noch immer die erste Operation (ameliyat-i insaniye) durchmachen müssen, sie auf jeden Fall kritisieren. Auch bei denjenigen, die der zweiten Operation der Bestimmung (ameliyat-i kaderi) unterzogen wurden, würden ihre mangelnde Versorgung (rizik) und ihr Hunger entweder ihre Aufmerksamkeit (insanlarin nazarlari) vom Dienst (hizmet) ablenken und sie sich mit ihren Bäuchen beschäftigen (mesgul) lassen, oder die Wahrhaftigkeit dieses Dienstes (hizmetin ihlasi) in gewissem Grade verletzen, wobei dann die Sorge um den Lebensunterhalt (maiset derdini) ihren Anteil (hisse) daran hat.
   Zweitens: Darüber zu schreiben besteht z.Zt. keine Notwendigkeit.
   Drittens: Sich darüber zu äußern (izhar), passt (izin) jetzt noch nicht in unsere Zeit...Da aber nun einmal die Einsatzfreude (gayret), die Begeisterung (sevk) und der Fleiß (himmet) der Schüler (sakird) bis jetzt noch kein Bedürfnis (ihtiyaç) hinsichtlich der Druckereien (matbaa) verspüren lassen, möge Gott es so wollen (insâallah), dass diese ihren heiligen Dienst (kudsî hizmet) fortsetzen und mit ihren diamantenen Stiften (elmas kalem) die Lichter verbreiten (nesr-i envâr) werden. Da nun einmal die Drucker (matbaaci), obwohl wir die Herausgabe mit neuen Buchstaben (huruf), die ganz und gar zu unserer Lehre (meslek) im Widerspruch stehen (muhalif), für ein, zwei Abhandlungen (risale) zugelassen haben (kabul), dennoch davor zurückschreckten, ist ihnen dadurch ein großes wohltätiges Verdienst (hayr-i azîm) entgangen. Ihr sollt diese beiden Abhandlungen für uns, indem ihr sie unter zwanzig, dreißig von unseren tapferen (kahraman) Brüdern verteilt (tevzi'), zwanzig, dreißig Exemplare (nüsha) in der alten Schrift abschreiben lassen. Diese so große Wohltat (büyük hayri), welche die Federführenden (kalem sahibleri) fortdauernd einen Segen (hasenat) erwerben lässt, soll nun auch euch zukommen. Wenn es Exemplare (nüsha) von diesen beiden Abhandlungen (risale), die in der neuen Schrift (huruf) kopiert worden sind, gibt, sollt ihr uns einige Exemplare davon zusenden.
  * * *     (Eine Ermahnung und Erinnerung (tenbih ve ihtar) an die Abhandlung (Risale) "Das Siegel aus dem Verborgenen" (Sikke-i Gaybiye) über die "Hinweise" (isarat) aus dem Qur'an, die "drei Wundertaten von Imam Ali" (Keramet-i Aleviye) und die "Wundertaten (keramet) von Gausu-l' Azam") 
   Was diese äußerst privaten Abhandlungen (mahrem risaleler) betrifft, so hat ein engstirniger Fremder (muannid bir nâmahrem) eine von diesen Abhandlungen, auf welche Weise auch immer, in die Hand bekommen. Da er durch seine überaus oberflächliche und eigenwillige Betrachtungsweise (sathî ve inad nazari) an ein, zwei Stellen einen unberechtigten Einwand (haksiz bir itiraz) erhoben hat, hat er so einen ziemlichen Wirbel (hâdise) verursacht. Obwohl diese Abhandlung (mecmua) für besonders nahestehende Schüler (has talebe) der Risale-i Nur, ja eigentlich nur für die nächsten dieser besonders nahestehenden (ehass-i havas) beschränkt sein sollte und ich sie eigentlich nur für die Veröffentlichung (intisar) nach meinem Ableben erlaubt (müsaade) hatte, kann sie nun wegen des oben erwähnten Vorfalls (hâdise) nur denjenigen Schülern (talebe), die einsichtig (ehl-i insaf) und mit der Risale-i Nur eng verbunden (alâkadar) sind und nur mit der Zustimmung (tensib) einiger der nächsten Schüler (sakird) gezeigt werden, was ja auch bei der Abfassung der Grundgedanke (fikr) war.
   Zweiter Punkt: Diese Abhandlung - das "Siegel aus dem Verborgenen" (Sikke-i Gaybiye)- läuft vom Anfang bis zum Ende auf ein einziges Ziel (netice) hinaus. Sie beweist (isbat) anhand von ungefähr Tausend Hinweisen (emare), dass hier für die Bestätigung (makbuliyet) der Risale-i Nur eine verborgene Unterschrift (gaybî bir imza) gesetzt wird. Wenn auf eine einzige derartige Behauptung (dava) so viele, ja Tausende Hinweise (emare) und Anzeichen (îmalar) aus verschiedenen Hinsichten (cihetler) zutreffen, so beweist (isbat) dies nicht nur mit wissenschaftlicher Gewissheit (ilmelyakîn), sondern vielmehr mit augenscheinlicher Gewissheit (aynelyakîn), ja sogar im Grade einer wahrhaftigen Gewissheit (hakkalyakîn) diese Behauptung (dava). 
   Dritter Punkt: Für diejenigen, welche diese Abhandlung (risale) in- und auswendig studieren, ist es nicht notwendig, sich insbesondere mit den numerischen Berechnungen (cifrî hesabat) noch einmal zu beschäftigen. Es ist auch kein Fehler (zarar), wenn man einen Teil davon nicht versteht. Und es ist auch nicht notwendig (lâzim), das alles zu lesen. Nur sollte man auf Seite 224 am Ende des Kapitels (fikra) über die Wunder (Keramet-i Gavsiye) mit dem Artikel von Samli Hâfiz Tevfik beginnen und bis zum Ende des Buches weiterlesen, daran anschließend auch noch die Einleitung (mukaddeme) und schließlich die übrigen Teile nach Wunsch.
  * * * 
   Meine lieben getreuen Mitbrüder!     Die Briefe von Kâtib Osman, wie auch von ibrahim aus der Gemeinschaft der Gesegneten (mübarekler), auch von dem Inhaber (sahib) der Lichtfabrik (Nur fabrikasi) und von Hulusi-i Sâni sind vor ein, zwei Tagen angekommen. Sie haben unsere traurig-besorgten (merak ve mahsun) Herzen wieder mit Freude (müferrah) erfüllt. Allen Leuten (zâtlar), von deren persönlichen Grüßen (selâm) uns Kâtib Osman in seinem Brief schreibt, besonders (hâssaten) den tapferen (kahraman) Brüdern Rüsdü, Zühdü Bedevi, Nuri und allen übrigen (umum) sende ich meine Grüße und bete (dua) für ihre Sicherheit (selâm ve selâmet). Die frohe Botschaft (tebsir), dass Hüsrev bald hierher kommen wird, hat unsere Sorgen (merak) um ihn fortgenommen (izale). In welch wunderbarer Weise hat Gott es doch bewirkt (Mâsâallah), dass auch Kâtib Osman gleich wie Hüsrev über die Punkte schreibt, die ein Interesse wecken (mûcib-i merak)! Auch Halici ibrahim, der uns seinen Brief brachte, soll gesagt haben: "Es wäre möglich (ihtimal), dass Siddik Süleyman Rüsdü hierher kommen wird." Dieser tapfere (kahraman) Bruder soll mit Bestimmtheit (yakînen) wissen, dass ich mich mehr nach ihm sehne, als er sich nach uns (müstakim). Denn an jedem Tag ist er geistig (manen) in der ersten Reihe (birinci saf) des innersten Kreises (has dairesi) bei uns anwesend und nimmt auch innerlich (manevî) an unseren Verdiensten (kazanç) mit teil. Auf unserem Weg (meslek) ist eine persönliche Begegnung (sohbet-i suriye) wenig von Bedeutung. Zudem passt es (münasib) nicht, in dieser Zeit der bedrohlichen Umstände in unserem Lande (ameliyat-i dâhiliye hengâminda) und angesichts der hohen Reisekosten (yol masrafi) hierher zu kommen. Die argwöhnischen Weltleute (vehham ehl-i dünya) beobachten uns hier mit besonderer Aufmerksamkeit (dikkat). Wir haben sogar während dieser Fest- und Feiertage (Bayram) meine Tür für Besucher (ziyaretçilere) geschlossen gehalten.
   In dem Brief von Hâfiz Ali ist von einem Vorhaben (tesebbüs) Rüsdüs die Rede. Es handelt sich dabei um vielleicht vier, fünf Lektionen (ders) für die Jugendlichen (gençler). Sie hatte ich bereits Hâfiz Mustafa gegeben, damit er sie drucken (tab) lassen soll. Doch lassen - Dank sei Gott, dem Gerechten (Cenab-i Hakk'a sükür)- eure vielfachen Stifte eigentlich für die Druckerei gar kein Bedürfnis (matbaaya ihtiyaç) mehr. Wenn es euch einfach und billig (kolayca, ucuzca) möglich ist, könnt ihr das also in alter oder neuer Schreibweise (huruf) machen.
   Hâfiz Ali zeigt in seinem Brief in vollkommener Bescheidenheit (kemal-i mahviyet) seine vollkommene Wahrhaftigkeit (kemal-i ihlas) und Verbundenheit (irtibat) mit der Risale-i Nur, welche ich schon von früher her als seinen besonderen Charakterzug (hasiyet-i mümtaz) hochschätze (takdir), und betet (dua) zugleich - indem er mich, einen Hilflosen (bîçare) jedoch als seinen Fürsprecher (sefaatçi) erwähnt - wohingegen ich seine vollkommene Aufrichtigkeit (kemal-i samimiyet) zu einem Fürsprecher (sefaatçi) mache und für sein Gebet ein "âmîn" sage.
   Den segensreichen Brief (bereketli mektub) des gesegneten (mübarek) ibrahim aus der Gemeinschaft (cemaat) der Gesegneten (mübarek) in dem Dorf "Mübarek" habe ich gelesen. Darin sind viele Worte enthalten, die ich als sehr schön empfunden (memnun) habe. Besonders sein Traum, in dem er von dem Regen getrunken hat, der über meinem Kopf herab kam, und die Nachricht, dass sein Neffe Osman um ein Gebet bittet, damit er in Zukunft ein Schüler (talebe) der Risale-i Nur wird, hat uns sehr gefreut (mesrur). Möge Gott, der Gerechte (Cenab-i Hakk), solche Gesegneten (mübarek) in diesem Dorfe mehren. Âmîn.
  * * * 
   Meine lieben getreuen Mitbrüder!     An die Abhandlung über die Hinweise (Mecmua-i isarat) aus dem Qur'an (Mecmua-i isarat), die ihr abgeschrieben habt und die als eine Bestätigung aus dem Verborgenen (imza-yi gaybî) für die Wahrhaftigkeit (hakkaniyet) und Bedeutsamkeit der Risale-i Nur gilt, haben wir zweimal mehr als das, was ihr aus der Briefsammlung (Lâhika) ausgewählt (intihab) habt, hinzugefügt (ilâve). Wenn ihr aber auch für euch selbst eine solche Sammlung (mecmua) zusammengestellt habt, wollen wir auch das, was wir selbst noch hinzugefügt (ilâve) haben, an euch senden. Die furchtbaren Stürme (firtina) dieser Zeit beweisen (isbat), dass sich der Wert, über den diese Abhandlung (mecmua) spricht, in der Risale-i Nur wiederfindet.
   In der Tat sagte Hazret-i isa Aleyhisselâm (Jesus Christus) in den Heiligen Evangelien (incil-i Serif): "Ich gehe, damit der Tröster (tesellici) zu euch komme.", d.h. Ahmed Aleyhissalâtü Vesselâm. Aufgrund seiner Aussage ist es als ein so großes Ergebnis (netice), Ziel (gaye) und Geschenk (hediye) des Qur'ans, diese Tröstung (teselli), die er der Menschheit (beser) gebracht hat.
   Für den Menschen (insan), der sich inmitten der furchtbaren Stürme (dehsetli firtina) dieser Welt (kâinat) mit all ihrem Untergang (zeval), mit den Zerstörungen (tahribat) inmitten der Leere (bosluk) dieses endlosen Alls (nihayetsiz feza) mit allem verbunden fühlt, schenkt ihm eine wahrhaftige Tröstung (hakikî teselli) in der Tat nur der Qur'an dank jener Hilfs- und Anhaltspunkte, auf die er sich stützen und von wo aus er Hilfe erwarten kann. Diejenige aber, die ihm in dieser Zeit (zaman), in diesem Zeitalter (asir), das dieser Tröstung (teselli) am meisten bedarf (muhtaç), ihm diese Tröstung auf eine so machtvolle Weise (kuvvetli bir suret) erweist und sie ihm aufzeigt, ist die Risale-i Nur. Denn sie ist es, welche durch diese Naturphilosophie (tabiat), welche die Quelle (menba) der Finsternis (zulümat) und jeder irrigen Vorstellung (evham) ist, hindurch jenen Tunnel geschaffen und zum Licht der Wahrheit (hakikat nuruna) hindurchgetreten ist. In den meisten ihrer Abschnitte (parça) - wie dem "Sechzehnten Wort" (Onaltinci Söz)- entdeckt und erläutert sie hunderte Rätsel (tilsim) der Wahrheiten des Glaubens (hakaik-i imaniye) und rettet so den Verstand vor Verleugnung (inkâr) und allen Unsicherheiten (tereddüd). Und so bewirkt sie von dieser Tatsache aus in dieser so viel Überdruss hervorrufenden (usandirici), so schrecklichen Zeit, auf eine niemals Überdruss hervorrufende Weise (usandirmayacak) mit steten Wiederholungen, dass diejenigen, die noch ihren Verstand (akl) beisammen haben, sich mit der Risale-i Nur beschäftigen (mesgul). Wie Ref'et Bey in seinem Brief schreibt: "Eine ganz offensichtliche Besonderheit (bâriz hasiyet) der Risale-i Nur ist, dass sie niemals Überdruss hervorruft (usandirmamak). Auch wenn sie hundert Mal gelesen wird, kann sie auch beim hundert und ersten Mal wieder mit Freude (zevk) gelesen werden." So hat er es völlig richtig gesagt.
   Als das Sprachrohr (tercüman) der Risale-i Nur neben seiner eigentlichen Aufgabe (hakikî vazifesi) einmal auch einen Blick auf die künftigen Ereignisse (istikbaliyat) in dieser Welt (dünya) warf, rief dies gewissermaßen eine Art Verwirrung (müsevvesiyet) in ihm hervor, so pflegte er z.B. vor dreißig, vierzig Jahren zu sagen: "Ein Licht (Nur) wird kommen und wir werden eine lichterfüllte Welt (nuranî âlemi) erleben." Die Bedeutung dessen wurde damals jedoch noch in einem globalen Bereich (genis bir daire) und unter einem politischen Aspekt (siyaset) vorgestellt (tasavvur). 
   Des Weiteren stellte er (tasavvur) sich, indem er vor vierzehn, fünfzehn Jahren (1925) sagte: "Diejenigen, die Glaubenslosigkeit (dinsizlik) planen, werden fürchterliche Schläge vom Himmel herab (müdhis semavî tokatlar) bekommen." dieses entsetzliche Ereignis (dehsetli hâdise) in diesem großen und weiten Kreis rund um die Erde (küre-i arz) in einem engbegrenzten Land (dar bir memleket) und unter einer nur begrenzten Anzahl Menschen (mahdud insanlar) vor. In Wirklichkeit hat die Zukunft (istikbal) diese beiden Voraussagen aus dem Verborgenen (ihbar-i gaybiye) weit über alle Vorstellung (tasavvur) hinaus kommentiert und ausgelegt (tefsir ve tabir). Der Alte Said hat mit seiner Aussage "wir werden eine lichterfüllte Welt (nur âlemi) erleben." in der Tat die Bedeutung des Kreises der Risale-i Nur verspürt, stellte sie sich (tasavvur) aber in einem globalen politischen Umfeld (daire-i siyasiye) vor. Zudem sagte er anhand des Zeichens (remz) des Geheimnisses (sirr) aus der Sure "inna A'tayna", {"Wir haben dich in der Tat im Überfluss beschenkt." (Sure 108)} dass nach dreizehn, vierzehn Jahren diejenigen, die den Atheismus (dinsizlik) und die Glaubenslosigkeit (zindiklik) verbreiten, ganz fürchterliche Ohrfeigen (müdhis tokat) bekommen werden. Er hat sich diesen Sachverhalt (hakikat) nur in einem engen Umfang vorgestellt (tasavvur). Nun hat die Zeit diese beiden Tatsachen (hakikat) zur Gänze ausgelegt und kommentiert (tabir ve tefsir). In der Tat erweist sich vor allem die Provinz (Vilayet) Isparta als ein Kreis der Risale-i Nur und zeigt so diese erste Tatsache (hakikat) in einer besonders glänzenden und schönen Form. Was die zweite Tatsache (hakikat) betrifft, so haben diese entsetzlichen Ohrfeigen des Himmels (dehsetli semavî tokat), welche die Häupter der bösen Geister (ervah-i habise) treffen, welche die Auflehnung (tugyan) einer Zivilisation (medeniyet-i sefihe) in Ausschweifung und die Einimpfung der Pest des Materialismus (maddiyyunluk)  {(Anmerkung): Diese Pesterkrankung des Materialismus (maddiyyunluk taunu) hat in der Tat diesen abscheulichen Fieberanfall für die Menschheit (nev'-i beser) und dieses Beben auf dem ganzen Erdenrund (küre-i arza) verursacht.} planen und verwalten (idare), in einem globalen Umfang die Wahrheit (hakikat) dieses Geheimnisses (sirr) aus der Sure "inna A'tayna"* ganz und gar bewiesen (isbat). 
   Die folgende Frage ist mir eingefallen (hatir): Warum bedürfen (muhtaç) ein Vertrauen auf Hinweise der Übereinstimmung (isarat-i tevafukiye) und Eingebungen des Herzens (sünuhat-i kalbiye) in Bezug auf Fragen nach künftigen (mesail-i istikbaliye) irdischen (dünyevî) Geschehnissen, was die Erklärungen (beyanat) der Risale-i Nur betrifft, manchmal noch eines Kommentars oder einer Auslegung (tabir ve tevil), wo sich doch die Schlussfolgerungen (hükümler) der Risale-i Nur aufgrund zuverlässiger Zeugnisse (kat'î bürhanlar), was ihren Wahrheitsgehalt (hakaik) betrifft, wortwörtlich und ohne jeden Kommentar (tevilsiz) und ohne eine Auslegung (tabirsiz) als wahr (hakikat) herausstellen?
   Die folgende Antwort wurde mir eingegeben (ihtar): In der Vorhersage der verborgenen (gaybî) Ereignisse (hâdisat), die in der Zukunft der Welt (istikbal-i dünyevî) und in den weltlichen Angelegenheiten (dünya isleri) erlebt werden, verbirgt sich Gottes, des Erbarmers, des Allbarmherzigen (Cenab-i Erhamürrâhimîn), so große Barmherzigkeit (rahmet) und in dem Verbergen des Verborgenen (gaybi gizlemek) liegt Seine so bedeutende Weisheit (hikmet). In dieser Hinsicht verbietet (yasak) Er die verborgenen (gaybî) Dinge vorauszusagen (haber) und nur in einer kurzen, verschlossenen (mübhem ve mücmel) Form, entweder durch eine Eingebung (ilham) oder eine Inspiration (ihtar), macht Er ein Anzeichen (emare) zu einem Anlass und lässt einen Teil der verborgenen Wahrheiten (gaybî hakikat) anhand einer visionären Entdeckung (kesfiyat) oder einem Wahrtraum (rü'ya-yi sadika) erahnen. Die persönlichen Formen dieser Wahrheiten (hakikat) werden erst bekannt, nachdem sie bereits geschehen (vuku) sind.
   Meine lieben Mitbrüder! Die Briefe von Re'fet und Rüsdü, die Hilmi Bey uns neulich gebracht hat, haben uns sehr gefreut (sevindirdi). Da Hüsrev, Re'fet und Rüsdü sich schon seit langem gemeinsam der Risale-i Nur angeschlossen (intisab) hatten, kamen mir diese drei gleichzeitig in den Sinn (hatira), wenn ich mich auch nur an einen von ihnen erinnere (tahattur). Unendlicher Dank (hadsiz sükür) sei Gott, dem Gerechten (Cenab-i Hakk), dass diese fürchterlichen Stürme (firtina) sie und euch nicht erschüttert haben (sarsmadi). Und wie wunderbar ist es doch auch, dass wir erfahren durften, dass Gott es gewollt hat (mâsâallah), dass Re'fet immer noch seine alte Treue (sadakat) und ganze Verbundenheit (alâkasi) ganz und gar bewahrt (muhafaza). Ein, zwei Jahre lang hatte ich von ihm weder einen Brief noch sonst irgendeine Nachricht über seine Lage (vaziyet) im Dienst am Qur'an (hizmet-i Kur'aniye) erhalten können und mir bereits deswegen Sorgen (merak) gemacht. Seine Worte in seinem letzten Brief: "Wann immer wir zusammenkommen, schlagen wir ein Buch aus der "Sammlung der Worte" (Sözler) {ein anderer Ausdruck für die Risale-i Nur (A.d.Ü.)} auf und lesen daraus vor. Wir ziehen daraus einen höchst angenehmen (tatli tatli) Nutzen und treffen uns in ihnen mit unserem Meister (üstad)." So haben sie uns dazu geführt, dafür in Freude zu danken (sürur ile sükür). Dass Rüsdü, der ja für seine Treue bekannt (sadakat) ist, in seinem Brief die Punkte, um deretwillen ich mir bereits Sorgen (merak) gemacht hatte, geklärt (beyan) hat, dabei auch seine Arbeit für das Licht (hizmet-i Nuriye) nicht unterbrochen (tevakkuf) hat und dass bei euch z.Zt. keinerlei Schikanen (sikinti) vorkommen, hat uns ebenfalls sehr gefreut (mesrur).     Eine subtile Übereinstimmung (latif bir tevafuk): Wir haben bemerkt, dass sich allein im "Neunzehnten Brief" (Ondokuzuncu Mektub), dem Brief über die "Wunder Ahmeds" (Mu'cizat-i Ahmediye ASM), den Ahmed Nazif diesmal trotz seiner vielen sonstigen Arbeiten (mesgaleler) abgeschrieben hat, insgesamt (mecmuu) 9833 Übereinstimmungen (tevafukat) fanden. So wurden wir denn davon überzeugt, dass sich in diesem Brief "Die Wunder Ahmeds" (Mu'cizat-i Ahmediye ASM) etwas ganz Einzigartiges (keramet) dargetan hat.
  * * * 
  (Ein Artikel (fikra) von Emin und Feyzi, zwei Schülern (sakird) der Risale-i Nur) 
   Zudem gibt es viele Fälle in dieser Umgebung, wo die Risale-i Nur für Städte und Gemeinden (kasaba ve cemaat) eine Quelle des Segens (berekete medar) wurde, während diejenigen, die ihr schaden (zarar) wollen, ihre Ohrfeigen (tokat) bekommen haben. Desgleichen hat sie Menschen (sahislar) auf eine ganz offensichtliche Weise sowohl Segen (bereket) gebracht, als auch denjenigen, die an ihr arbeiten, einen guten Lebensunterhalt (hüsn-ü maiset) verschafft, während diejenigen, die gegen sie arbeiten wollten, Schläge aus dem Verborgenen (gaybî tokatlar) empfangen haben. In dieser Gegend (havali) hat es viele derartige Vorfälle (hâdise) gegeben...
   So wie wir selbst (nefsimizde) auf eine ganz offensichtliche Weise einen guten Lebensunterhalt (hüsn-ü maiset) finden und Gnade (inayet) erlangen, wenn wir an ihr arbeiten, sehen wir auch, dass diejenigen, die gegen die Risale-i Nur oder ihre Schüler (sakird) arbeiten, heftige Ohrfeigen (tokat) treffen.
   Hier nun dafür nur drei Beispiele: 
   Einer von uns - Säulen (erkân) der Risale-i Nur - berichtet (haber) aus zuverlässiger Quelle, dass drei, vier Männer um eines weltlichen Vermögens (dünya servet) willen zusammengekommen waren, um einen heimtückischen Plan (münafikane tedbir) zu schmieden; drei Tage später verbrannten die Häuser (haneler) dieser drei, vier Männer und der Laden (dükkân) eines weiteren. So hatte jeder von ihnen seine Ohrfeige (tokat) bekommen und dabei einen Schaden (zayiat) in der Höhe von Tausenden Lira erlitten.
   Desgleichen bemühte sich ein hinterlistiger Spion (dessas casus), die Schüler (sakird) der Risale-i Nur ins Gefängnis (hapis) zu bringen. Eines Tages sagte er in aller Öffentlichkeit (ilân ettigi) und ohne jede Veranlassung (serbest olarak): "Ich konnte zwar noch keine Spur (ipucu) entdecken, sodass ich sie ins Gefängnis hätte bringen können. Wenn ich jedoch eine Spur entdecke, werde ich sie in jedem Fall ins Gefängnis bringen." Zwei Tage später hat er aber etwas getan, wofür dann dieser Mann, anstelle der Schüler (sakird) der Risale-i Nur, für zwei Jahre ins Gefängnis ging.
   Des Weiteren war ein unglückseliger (bedbaht), starrköpfiger (muannid) Mann gegen die Risale-i Nur und gegen eine der Säulen ihrer Schüler (sakirdlerinin bir rüknü) ausfallend (mütecavizane) geworden. {die übliche Aggressivität eines Alkoholikers (A.d.Ü.)} Ein, zwei Tage später ging er wieder in ein Weinlokal (meyhane). Dort saß er dann und trank und trank (içe içe), bis er gar nicht mehr konnte (çatlamis) und starb (ölmüs). 
   So gibt es noch viele dergleichen Fälle (hâdise) und d.h., dass die Risale-i Nur für all ihre Freunde (dost) zu einem Lebenselixier (tiryak) wird, während sie ihre Feinde (düsman) wie ein Blitzschlag (saika) trifft.
  * * *    (Ein Artikel (fikra) von Hâfiz Tevfik, Mehmed Feyzi, Emin, Hilmi und Kâmil, den Schülern (sakirdler) der Risale-i Nur) 
   Dem Ausspruch (fikra) von Gausu-l'adham über unseren Meister (üstad) 
فَاِنَّكَ مَحْرُوسٌ بِعَيْنِ الْعِنَايَةِ
{"Du lebst fürwahr unter den wachsamen Augen der Gnade"}
entsprechend, erfährt dieser Gnade und Unterstützung (inayet ve teshil). Diese Übereinstimmung (tevafuk) ist eine Quelle (madeni) des Wunders (keramet) der Risale-i Nur und dafür gibt es sehr viele Hinweise (emare). Fünf, sechs der Beispiele für die Gnade des Herrn (inayet-i Rabbaniye), die wir in den letzten ein, zwei Tagen mit eigenen Augen gesehen haben, wollen wir nun in Übereinstimmung (tevafuk) mit einigen persönlichen Fällen (cüz'î hâdise) erläutern (beyan), die zwar sehr klein und subtil (latif) sind, uns aber zu einer sicheren Überzeugung (kat'î kanaat) geführt haben. Sie haben sich in den letzten ein, zwei Tagen zur gleichen Zeit ereignet (vuku): 
   Erstens: Gestern waren für den Meister (Üstad) im Zusammenhang mit der Risale-i Nur drei Dienste (hizmet) notwendig. Es stand aber niemand zur Verfügung und auch wir waren gerade nicht in der Nähe. So kam er denn die Treppe (merdiven) herunter und öffnete schon die Tür, um ein Kind zu suchen und es zu uns zu schicken. Jedoch völlig unerwartet kamen im selben Augenblick drei Schüler (sakird) an die Tür, um diesen Dienst (hizmet) für die Risale-i Nur zu verrichten.
   Zweitens: Die wichtigsten Abschnitte (mühim parça) der Risale-i Nur ließ Hâfiz Ahmed, dessen Haus durch den Segen (berekât) der Risale-i Nur vor einer Feuersbrunst (yangin) verschont geblieben war, vor mehr als zwei Jahren für sich abschreiben. Ein, zwei Leute, die in einer anderen Stadt und Distrikt (kaza ve nahiye) wohnen, haben sie sich ausgeliehen, um sie ebenfalls abzuschreiben (istinsah). Sie haben sie aber vor zwei Jahren wieder verloren und wegen ihrer Verlegenheit (mahcubiyet) auch gar nicht Bescheid gegeben, weswegen sowohl wir als auch Hâfiz Ahmed besorgt (merak) waren, ja sogar wütend (hiddet) wurden. Inzwischen sind diese Bücher aber wieder aufgetaucht. Etwa zur gleichen Zeit - und das schon seit fünf Jahren - pflegte Hâfiz Ahmed der Einfachheit halber auch alle paar Tage einmal für den Meister (Üstad) etwas zu essen zu kochen und sich zugleich nach seinem Wohlbefinden (hatir) zu erkundigen. Diese Gewohnheit hatte er jedoch vor zwei Jahren wieder aufgegeben (âdeti terketmis). Er war nämlich aus seiner Nachbarschaft (komsuluk) in eine andere Gegend umgezogen (nakletme). Nun tauchte jedoch gestern etwa zur gleichen Zeit mit den Büchern - zwei Jahre nachdem diese Gewohnheit unterbrochen worden war (âdet terkedil)- der Sohn dieses Mannes aus seinem neuen Hause wieder auf, um sich nach alter Gewohnheit ein ganz klein wenig (küçücük) nach seinem Wohlsein (hatir) zu erkundigen. Doch unser Meister (Üstad) sagte zu ihm: "Nun nach zwei Jahren ist diese alte Gewohnheit (âdet) heute nicht mehr nötig (lüzum kalmamis). Zudem seid ihr doch nun aus unserer Nachbarschaft fortgezogen." Doch nun kamen heute zur gleichen Zeit diese verloren geglaubten Bücher (kaybolan kitablar), die Hâfiz Ahmed abschreiben ließ, und das selbst in bestem Zustand (mükemmel bir surette), zusammen mit den abgeschriebenen Büchern (istinsah) hier wieder an. Das ließ bei uns keinen Zweifel mehr (sübhe birakmadi), dass auch diese feinsinnige Übereinstimmung (latif tevafuk) eine Erscheinung der Gnade (inayetin bir cilvesi) durch die Risale-i Nur ist.    Drittens: Auch unser Meister (Üstad) sagte heute wieder zu Emin: "Es ist nun schon wieder drei, vier Monate her, dass die Besitzerin dieses Hauses (hane sahibesi), die sonst immer jede Woche aus ihrem Dorf (karye) hierher kam, nicht mehr gekommen ist und die Miete (kira) schon seit vier Monaten nicht mehr kassiert hat. In jedem Fall solltet ihr ihr eine Nachricht schicken, damit sie wieder hierher kommt, um sie in Empfang zu nehmen." Zur selben Zeit - und er hatte noch gar nicht ausgesprochen - da klopfte schon diese Hausbesitzerin, die seit vier Monaten nicht mehr da gewesen war, an die Tür und trat ein. So empfing sie denn ihre Miete für fünf Monate. Und weil er über ein solches Ereignis der Gnade Gottes (hâdise-i inayet) so sehr glücklich (memnuniyet) war, schenkte der Meister seiner Hausbesitzerin ein Brötchen (yuvarlak), wie wir ein solches hier noch nie zuvor gesehen hatten, weil es hier gar nicht zu bekommen war, sondern nur in einer weit entfernten Stadt (nahiye). Zur gleichen Zeit, nur etwa zwanzig Minuten später bekam unser Meister als Gegenleistung für die beiden Bücher der Risale-i Nur, die sich ein Schüler zwei Jahre zu seinem Studium (mütalaa) ausgeliehen hatte, etwas von demselben Brot, das hier nicht zu finden ist, als ein Tausendstel jenes geistigen Lohnes für sein Studium. Auch gab er dieser Hausbesitzerin noch einen kleinen Teil (parçacik) von der Asurasuppe. {Eine Suppe, die am zehnten Tage des Monats Muharrem, dem ersten Monat des islamischen Kalenders, zum Gedenken an Noah (Friede sei mit ihm), der an diesem Tage die Arche verließ, gegessen wird. (A.d.Ü.)} So erhielt er denn das genau Zehnfache dieser Asurasuppe* und dazu noch diese drei wunderschönen Laibe Brot (latif üç ekmek), also jenes Tausendstel Lohn (manevî ücret) für das zweijährige Studium der beiden Bücher. Das haben wir mit eigenen Augen gesehen.
   Des Weiteren hat unser Meister heute diese Hausbesitzerin gefragt: "Wie heißen Sie eigentlich?" weil er ihren Namen bereits sieben Jahre lang nicht kannte. Sie sagte: "Hayriye". Dann fuhr ein Schüler (sakird) der Risale-i Nur namens "Hayri", dessen Name also mit dem Namen "Hayriye" übereinstimmte (tevafuk), ohne uns vorher Bescheid zu geben, nach Istanbul. Ferner hatten sich auch zwei wichtige Schüler (mühim sakird) aus geschäftlichen Gründen (ticaret) verabschiedet und dann auf dem Heimweg verspätet. Aufgrund der materiellen und geistigen (maddî, manevî) Stürme war unser Meister (üstad) ihretwegen - und das auch wegen eines anderen wichtigen Schülers dort - sehr besorgt (merak). Heute kam nun dieser Hayri zwei Stunden nachdem Hayriye gegangen war und beendigte die Sorgen (merak) um diese drei Schüler. Ein Parfüm mit dem Namen Patschuli (tefarik), das unser Meister (üstad) in den letzten vier Monaten stets gebraucht hatte, war heute gerade zu Ende gegangen. Aber Hayri hielt zugleich ein Fläschchen davon in seiner Hand und sagte zu ihm: "Ich habe hier für Sie ein wenig Patschuli {als ein kleines Gastgeschenk (A.d.Ü.)} mitgebracht." Wir haben auch zu dieser kleinen subtilen Übereinstimmung (tevafuk) mit dem Patschuli-Öl "Möge Gott es segnen" (Bârekâllah) gesagt.
   Innerhalb dieser beiden Tage erfuhr unser Meister (üstad), während er mit der Korrektur (tashihat) der Abhandlung über die Wunder Mohammeds (Mu'cizat-i Ahmediye) beschäftigt war, gleich diesen - wenn auch nur sehr kleinen Beispielen (küçücük nümune)- noch viele weitere solche Beispiele. Da wir nun einmal während dieser zwei Tage die Erscheinungen (cilve) einer solchen Gnade (inayet) erfahren hatten, kann nun ein jeder, wenn er die Dinge seinem eigenen Dienst (hizmet) innerhalb des Kreises der Risale-i Nur entsprechend aufmerksam (dikkat) betrachtet, auch für sich selbst (kendi nefsinde) solche Beispiele erfahren.
   Die Schüler der Risale-i Nur
   Hâfiz Tevfik, Hilmi, Kâmil, Hayri, Mehmed Feyzi, Emin,
haben dies mit ihren eigenen Augen gesehen
  Und auch ich selbst kann dies in der Tat bestätigen (tasdik) 
  Said Nursî 
  * * *     Meine lieben getreuen Mitbrüder! 
   Für die Hilflosen (bîçare), die in diesem strengen Winter (siddetli kista), noch dazu in einer anderen, ganz furchtbaren, geistigen (manevî) Form des Winters und in einer weiteren ebenso fürchterlichen, ja selbst blutigen (müdhis, kanli) Form des Winters im gesellschaftlichen Leben (içtimaî hayat) der Menschheit (nev'-i beser) besonders erregt und besorgt (çirpinan) sind, spürte ich in der hinsichtlich meines Mitempfindens für die eigene Art (rikkat-i cinsiye) und der Liebe zur eigenen Gattung (sefkat-i nev'iye) im äußersten Grade Leid und Gram (hüzün ve elem). Wie ich an vielen Stellen erklärt (beyan) habe, eilte wieder die Weisheit und Allbarmherzigkeit (hikmet ve rahmet) ihres freigiebigen und allbarmherzigen Schöpfers (Hâlik-i Kerim ve Rahîm), welcher der Barmherzigste aller Barmherzigen (Erhamürrâhimîn) und der Weiseste aller Weisen (Ahkemülhâkimîn) ist, meinem Herzen zu Hilfe (kalbim imdadina). Sinngemäß (mânen) wurde mir dabei gesagt: "Diese deine so heftige Betrübnis (teessür) würde als eine Art Kritik (tenkid) gegenüber der Weisheit (hikmet) und Barmherzigkeit (rahmet) dieses Allweisen und Allbarmherzigen (Hakîm ve Rahîm) gelten. Weiter als die Barmherzigkeit Gottes (Rahmet-i ilahiye) sollte seine Liebe (sefkat) jedoch nicht gehen. Eine noch vollkommenere Weisheit (ekmel hikmet) als die Weisheit des Herrn (Hikmet-i Rabbaniye) kann es im Bereich der Möglichkeiten (daire-i imkân) nicht geben. Denke daran, dass die Aufständischen (âsiler) ihre Strafe (ceza) und die Unschuldigen und Unterdrückten (masumlar, mazlumlar) einen zehnfachen Lohn (mükâfat) ihrer Mühsal (zahmet) bekommen werden! Du musst die Dinge (hâdisat), die außerhalb dessen geschehen, wozu du in der Lage (daire-i iktidar) bist, in Hinsicht auf Seine Barmherzigkeit (merhamet), Weisheit (hikmet), Gerechtigkeit (adalet) und Herrschaft (rububiyet) betrachten!" Daraufhin habe ich mich von diesem völlig unnötigen, wenn auch ziemlich heftigen Schmerz in meinem Herz (elem-i sefkat) befreit.
   Vor dreißig Jahren, als ich noch unter den Stämmen umherreiste (asairlerde gezerken), {Damals predigte der Alte Said noch unter den Stämmen Kurdistans. (A.d.Ü.)} wurde mir einmal folgende Frage gestellt: Könnte etwa von der Klage (sikayet) über diese Zeit und das Leben in ihr (zaman ve dehrin), wo doch sogar große Persönlichkeiten (zâtlar) und selbst die Heiligen (evliyalar) sich über das Schicksal (felek) und die damalige Zeit beklagten (sikayet), nicht indirekt ein Einwand (itiraz) gegen die einzigartige Kunstfertigkeit (san'at-i bedîi) des majestätischen Künstlers (Sâni'-i Zülcelal) abgeleitet werden?
   Antwort: Nein und keineswegs!... Vielmehr ist die Bedeutung (mana) folgendermaßen: Eigentlich möchte der Kläger (sikayetçi) sagen: Für die Sache, die ich will (istedigim emir), das Ding, das ich mir wünsche (arzu) und den Zustand (hal), den ich erstrebe (tesehhi), ist das Wesen der Welt (âlemin mahiyeti), das durch das Prinzip (düstur) der urewigen Weisheit (hikmet-i ezeliye) geordnet wurde, nicht dazu begabt (müstaid) und ermöglicht (müsaid) das Gesetz des Schicksals (felegin kanunu), dessen Ornamente (naks) mit dem Zirkel (pergeliyle) der urewigen Gnade (inayet-i ezeliye) ausgeschmückt wurden, es nicht und ist die Natur (tabiat) der Zeit, die in der Druckerei (matbaa) des urewigen Willens (mesiet-i ezeliye) gedruckt wird, noch nicht dazu reif (muvafik), und die göttliche Weisheit (hikmet-i ilahiye), welche die Angelegenheiten der Allgemeinheit (mesalih-i umumiye) regelt, nicht damit einverstanden (razi), dass diese Welt der Möglichkeiten (âlem-i imkân) alle Früchte (semerat), die wir uns nur wünschen könnten, sie aus der Hand der Macht (yed-i kudret) des absoluten Segnenden (Feyyaz-i Mutlak) durch die Arithmetik (hendese) dieses unseres Verstandes (ukûl) und mit dem Appetit (istihasi) unserer Lust und Laune (tehevvüs) pflücken könnte. Auch wenn sie uns gegeben würden, könnte sie sie dennoch nicht halten. Auch wenn sie uns zufallen würden, könnte sie sie nicht aufheben. Wegen der Lust und Laune (tehevvüs) eines Menschen kann ein großer umfangreicher Kreis (daire-i muhit) in der Tat nicht in seiner wichtigen Bewegung (hareket-i mühimm) gestoppt werden.
   So fügt auch die Risale-i Nur zu dieser vor dreißig Jahren im Zusammenhang mit der Abhandlung über das Erdbeben (zelzeleler bahsinde) erhaltenen Antwort noch die folgende kleine Anmerkung (hasiye) hinzu:
   Jedes Element (unsur) {Feuer, Wasser, Luft und Erde} hat durch die Ereignisse (hâdise), wie dem materiellen und geistigen (maddî ve manevî) Winter und dem Erdbeben, hunderte wohltuende Ziele und Ergebnisse (netice ve gaye). Um ihn wegen einer einzigen üblen, ja bösartigen (serli ve zararli) Folge von seinen Aufgaben (vazife) abzuhalten und dabei diese hunderte wohltuenden Ergebnisse (hayirli netice) aufzugeben und dadurch hunderte Bosheiten (serr) zu begehen, um so vielleicht eine einzige Bosheit (bir tek ser) abzuwenden, würde der Weisheit (hikmet), der Wahrheit (hakikat) und der Herrschaft Gottes (rububiyet) zuwiderlaufen. Dabei kann dann der Barmherzige Allerbarmer (Rahmanürrahîm) jedem Hilflosen (bîçare), der unter dem Druck der allumfassenden Gesetze (kanunlarin tazyikinden) "Ach!" und "Weh!" schreit, mit Seiner persönlichen Gnade (inayat-i hâssa), Seiner individuellen Hilfe (imdadat-i hususi) und besonderen Güte (ihsanat-i mahsusa) zu Hilfe eilen. Er kann ihm Heilung für seine Sorgen (dertlerine derman) zukommen lassen. Doch hilft (yardim) Er dabei nicht nach der Lust und Laune (hevesiyle) eines jeden einzelnen Menschen, sondern durch eine wahrhaftige Belohnung (hakikî menfaat). Und dabei schenkt er dann anstelle einer Glasperle (cama), die er in dieser Welt (dünya) vielleicht gerne haben möchte, im Jenseits (âhiret) einen Diamanten (elmas). 
  * * *     Da unter den ganz ungewöhnlichen Wahrheiten (ciddî hakaik) unseres Meisters (Üstad) und der Risale-i Nur die wohlschmeckendsten Rosinen (fakihe) die Übereinstimmungen (tevafuk) sind, möchten wir unseren Mitbrüdern wieder von ein, zwei kleinen Übereinstimmungen, von denen wir in diesen zwei Tagen erfahren haben, als eine Anmerkung (hasiye) zu der euch zuvor berichteten Übereinstimmung berichten.
   Gleich wie die Übereinstimmungen (tevafuk) zwischen den geschriebenen (kelimat-i mektub) und den ungeschriebenen Worten eine Absicht (kasd) und eine besondere Gunst (inayet-i hususiye) zeigen, erreichen sie in ihrer Außergewöhnlichkeit (hârika) in der Tat manchmal den Grad eines Wunders (keramet). Und manchmal fügen sie dem auch noch eine besonders feinsinnige Feinheit (latif bir zarafet) hinzu. Genauso erfahren wir dieselbe absichtliche (kasdî), gnadenreiche (inayetkârane) Übereinstimmung (tevafuk) bei den Ereignissen (hâdisat), die sich auf die Risale-i Nur und unseren Meister (üstad) selbst in seinen Worten (akval) und Taten (ef'al) beziehen, wie z.B.:
   Wie euch bereits geschrieben wurde, sagte der Meister zu unserem Mitbruder Emin wegen der Frau Hausbesitzerin (hane sahibesi), die schon seit vier Monaten nicht mehr gekommen war: "Schicke ihr doch eine Nachricht!" Und noch während er dies sagte, klopfte es bereits an der Tür, was also eine Übereinstimmung (tevafuk) war. Und noch während dieser Satz {in dem Brief (A.d.Ü.)} zwei Mal vorgelesen wurde, öffnete Emin die Eingangstür unten während gerade das Wort "Er sagte zu Emin" vorgelesen wurde. Er kam aber noch bevor seine Besuchszeit gekommen war. Am zweiten Tage lasen wir denselben Brief noch einmal mit einem anderen Mann. Und genau in dem Augenblick, in dem der Satz: "Er sagte zu Emin" vorgelesen wurde, öffnete Emin oben die Tür des Zimmers. Er kam wieder entgegen seiner sonstigen Gewohnheit zu kommen und trat ein. Diese beiden Übereinstimmungen (tevafuk) stehen mit der Übereinstimmung mit der Frau Hausbesitzerin in Übereinstimmung (tevafukuna tevafuku) und zeigen, dass selbst unsere alltäglichen Angelegenheiten kein Zufall (tesadüf) sondern eine beabsichtigte Übereinstimmung (kasdî tevafuk) sind.
   Des Weiteren hatte uns Fuad, einer der Schüler (sakird) der Risale-i Nur, vor vier Monaten ein wenig Tarhana {eine Fertigsuppe (A.d.Ü.)} gebracht. Danach war er nach Istanbul abgereist. Und nun waren wir seinetwegen besorgt, weil er sich schon dreißig Tage verspätet hatte. Doch dann hatten wir eines Tages die Tarhana aufgebraucht und noch am selben Tage kam er wieder zurück und auch das war wieder eine Übereinstimmung (tevafuk).     Des Weiteren endete ein Stück Butter, deren Segen (bereket) wir und auch unser Meister (üstad) verspürt hatten. {Das Stückchen Butter wollte nie ein Ende nehmen (A.d.Ü.)} Zur gleichen Zeit, in der dieses Stückchen zu Ende ging, kam nach unserer Vorstellung übereinstimmend (tevafuk) mit dieser Menge am gleichen Ort, zur gleichen Zeit wieder die gleiche Menge. Zudem mag unser Meister (üstad) Kringel (çörek) gern, die hier in den Dörfern in der Asche (kül) gebacken werden, und aß morgens und abends einige davon, was etwa fünfzehn Tage lang so weiterging. An dem Tage, an dem schließlich alles aufgegessen war, brachte einer seiner Verwandten von den gleichen Kringeln wieder neue. Um dieser Übereinstimmung (tevafuk) willen hat er sie nicht abgelehnt, sondern angenommen (çevirmedi, kabul etti). Dagegen hat er etwas von diesem Segen verschenkt (teberrük). Wir haben in dieser subtilen Übereinstimmung (latif tevafuk) diese Fünkchen (cilve) der anmutigen Gnade Gottes (sirin inayet-i ilahiye) mit unseren eigenen Augen gesehen und erkannt, dass der blinde Zufall (kör tesadüf) sich nicht in unsere Angelegenheiten einmischt. So wie sich eine solche feinsinnige Übereinstimmung (manidar tevafuk) zwischen den Worten und Buchstaben (kelimat ve hurufat) der Risale-i Nur auftut, so geschehen auch solch feinsinnige Übereinstimmungen (manidar tevafuk) zwischen den Handlungen und allen Tätigkeiten (harekât ve ef'al), die sie betreffen. Da es hier um Gottes Gnade (inayet) geht, ist dies von großer Bedeutung (kiymet), auch wenn es sich dabei nur um ganz individuelle Dinge handeln sollte. Darüber so ausführlich zu schreiben und dem so große Beachtung zu schenken gilt deshalb nicht als Verschwendung (israf). Denn hier handelt (murad) es sich um die Gnade und einen Hulderweis göttlicher Barmherzigkeit (inayet ve iltifat-i rahmet), die sich auf diese Weise ausdrückt (mana). Auch diese Abhandlung (bahis) gilt dafür als ein geistiger Dank (manevî bir sükür). 
  Die Schüler (sakird) der Risale-i Nur 
  Emin, Feyzi 
  * * * 
   Meine lieben getreuen Mitbrüder! 
   Der Inhaber der Lichtfabrik (Nur fabrikasinin sahibi) und der tapfere (kahraman) Tahiri bringen uns frohe Botschaften (müjde), die uns sehr erfreuen (mesrur); und zudem befragen sie uns auch über einige Themen (mes'ele). Die Entscheidungen (karar), welche die Säulen (erkân) unter euch getroffen haben und die Vorgehensweisen (tarzlar), die sie für richtig halten (münasib), sind - wolle es Gott (insâallah)- zutreffend (isabet) und übertreffen selbst meine eigene Zustimmung (re'y). Da sie aber nun einmal auch meine Zustimmung (re'y) bekommen wollen, so besteht z.Zt. für die Drucker, die sich vorher so ablehnend (nazlanan) verhalten hatten, keine Notwendigkeit mehr. Zudem ist es deshalb nicht vonnöten, weil dafür eine Art Zulassung (müsaadesi) der Risale-i Nur für die neuen Buchstaben (huruf), die mit unserem Weg (meslek) im Widerspruch stehen, erforderlich wäre. Die Anzahl (mikdar), die ihr mit dem von Hand betriebenen Kopiergerät vervielfältigt habt, genügt bereits. Auch Nazif arbeitet bereits mit einem von Hand betriebenen Kopiergerät. Nur muss man zuvor bei der Korrektur (tashih) ganz besonders achtsam (dikkat) sein. Meine Brüder, die mit ihren diamantenen Stiften noch immer die alten Buchstaben (huruf) gebrauchen, lassen für eine Druckerei kein Bedürfnis (ihtiyaç) mehr aufkommen. Denn sie können uns ja helfen (yardim). 
   Was die zweite Hinsicht (ikinci cihet) betrifft, nach der ihr gefragt hattet, so sollen von den beiden - mit den neuen Buchstaben geschriebenen Abhandlungen (risale), die ich Hâfiz Mustafa gegeben hatte - die meisten ungebunden bleiben, ein paar jedoch gebunden sein. Als Titel für die kurze Abhandlung (risalecik), welche die Jugendlichen (gençler) betreffen, könnt ihr "Leuchte für die Gottvergessenen" (Sirac-ül Gafilîn) oder "Wegweiser für die Jugend" (Gençlik Rehberi), für die Abhandlung (risale) über die Einheit Gottes (tevhid) "das beredtsame Zeugnis für Gott" (Hüccetullah-il Baliga) oder "Die Leuchte des Glaubens" (Misbah-ul iman), für die Sammlung der Wundertaten (Keramet mecmuasi) "Das bestätigende Siegel aus dem Verborgenen" (Sikke-i Tasdik-i Gaybî) oder "Das Siegel der Bestätigung aus dem Verborgenen" (Tasdik-i Gaybînin Hâtemi) schreiben. Wäre das arabische Gebetbuch "Die große Rezitation des Lichtes" (Vird-ül Ekber-i Nuriye) bereits gedruckt worden, wäre das eine Hilfe (teshilât) für alle Schüler (sakird) der Risale-i Nur, die kein Arabisch können. Auch wäre es für sie besser, wenn auf die Seitenzahlen aus der Abhandlung "Der Siebte Strahl" (Yedinci Sua), also dem "Großen Zeichen" (Âyet-ül Kübra) und aus dem "Zwanzigsten Brief" (Yirminci Mektub), die bereits erläutert und übersetzt (izah ve tercüme) worden sind, am Seitenrand (kenar) der "Großen Rezitation" (Vird-ül Ekber) neben einer kleinen Anmerkung (hasiyecik) und ihrer Nummer (rakam) etwa auf folgende Weise hingewiesen (isaret) würde: "Dieser arabische Abschnitt (makam) wird in diesen oder jenen Abhandlungen (risale), auf dieser oder jener Seite erläutert (izah)." und die Brüder mit ihren diamantenen Stiften werden dies unter sich verteilen und jeder einige Abschriften (nüsha) auf diese Weise mit Anmerkungen (isaret) versehen. Auch wäre es gut, wenn ihr uns ein, zwei Exemplare von den Abhandlungen (risale), die ihr mit dem von Hand betriebenen Kopiergerät angefertigt oder von der Druckerei bekommen habt, als Musterexemplar (nümune) zusendet.
  * * *     Meine lieben getreuen Mitbrüder! 
   Die Teuerung und Not (kaht ve galâ) in diesem strengen materiellen wie geistigen (maddî ve manevî) Winter und die Sorge um den Lebensunterhalt (derd-i maiset) trifft die Armen (fukara) besonders hart. So war ich denn wegen der Wahrscheinlichkeit (ihtimal), dass die Schüler (sakird) der Risale-i Nur, die überwiegend in Armut (fakir-ül hal) leben, durch diesen furchtbaren Zustand (dehsetli hal) erschüttert werden und dabei auch ihr Gemeinschaftssinn (tesanüd) zerstört werden könnte, ziemlich besorgt (endise). Darum seid ihr auch dazu verpflichtet (mükellef) und ist es mehr als zu anderen Zeiten nötig (muhtaç), in diesem Sturm (firtina) mit Rücksicht (hesab) auf den heiligen Dienst der Risale-i Nur am Glauben (vazife-i kudsiye-i imaniye) euren Gemeinschaftssinn (tesanüd) und eure Einheit (ittihad) zu bewahren, gegenüber euren Fehlern (kusur) Nachsicht zu üben (bakma) und einander nicht zu kritisieren (tenkid). 
   Hütet euch davor, einander zu kränken (gücenme) und zu kritisieren (tenkid). Denn wenn ihr auch nur ein klein wenig Schwäche (za'f) zeigt, können die Unruhestifter (ehl-i nifak) daraus ihren Nutzen (istifade) ziehen und euch dadurch einen großen Schaden (zarar) zufügen. Aus der Not und der Sorge um den Lebensunterhalt (derd-i maiset) erwächst die Notwendigkeit (zaruret), diese Not durch ein Leben in Sparsamkeit und Bescheidenheit (iktisad ve kanaat) zu wenden. Dabei mache ich mir Sorgen (endise), da viele unter den Kennern der Wahrheit (ehl-i hakikat) und auch die Sufis (ehl-i tarîkat) einander um weltlicher Vorteile (menfaat-i dünyevi) willen {Hierbei geht es darum, in einem islamischen Staat den rechten Standpunkt zu vertreten.} zu einer Art Konkurrenz (rekabet) verleiten (sevketti). Doch hat dieser Aspekt (cihet) unter den Schülern (sakird) der Risale-i Nur bis jetzt noch zu keinerlei Verletzungen (zedeleme) geführt. Und so werden sie denn einander - wolle es Gott (insâallah)- auch in Zukunft nicht verletzen. Es ist jedoch nicht jeder von gleichem Charakter (ahlâk). Wünscht also jemand im erlaubten Rahmen (mesru' daire) in Ruhe und Frieden (rahat) zu leben, sollte man ihn nicht deswegen zurechtweisen (itiraz). So darf auch ein Schüler (sakird) Almosen (zekat) annehmen, wenn er in Not geraten (zarurete düsen) ist. Den Säulen (rükün), die ihre Zeit dem Dienst (hizmet) an der Risale-i Nur widmen (hasr-i vakit), und ihren Mitarbeitern mit Almosen (zekat) zu helfen, ist auch eine Art Dienst (hizmet) an der Risale-i Nur.
   Zudem muss man ihnen helfen (yardim). Sie dürfen jedoch mit ihrer Gier und Habsucht (hirs ve tama') und durch ihre Haltung (lisan-i hal) keine Ansprüche (istemek) stellen. Anderenfalls würde es die Leute des Irrwegs (ehl-i dalalet), welche auf dem Weg ihrer Gier und Habsucht (hirs ve tama') ihre religiöse Einstellung (din) aufgegeben haben, dazu veranlassen, sich selbst mit ihren eigenen Augen (nazar) zu betrachten, mit sich selbst zu vergleichen (kiyas-i binnefs) und ihre Angriffe (taarruz) mit der hässlichen Anschuldigung (çirkin bir ittiham) hervorzubringen und zu sagen: "Auch ein Teil der Schüler (sakird) der Risale-i Nur missbraucht seine Religiosität (din) für weltliche Dinge (dünyaya âlet)." 
   Die Abhandlungen (risale) über die Wahrhaftigkeit und über die Sparsamkeit (ihlas ve iktisad) aus dem Band "Blitze" (Lem'alar) solltet ihr gelegentlich einmal und manchmal auch die Abhandlung "Sechs Angriffe" (Hücumat-i Sitte) gemeinsam lesen. Eure bis heute so außergewöhnliche Standhaftigkeit (sebat), Unerschütterlichkeit (metanet), euer Gemeinschaftssinn (tesanüd) und eure Einigkeit (ittifak) haben in diesem Land (memleket) einen so hohen Grad erreicht, dass es darauf stolz (medar-i iftihar) sein kann und auf diese Weise seine Zukunft retten wird (istikbalini kurtaracak). Seid aufmerksam (dikkat)! Dieser neue Sturm (firtina) darf euren Gemeinschaftssinn (tesanüd) niemals aufweichen. Eure frohe Kunde (müjde) von der arabischen "Großen Rezitation des Lichtes" (Vird-ül Ekber-i Nuriye) und darüber, dass der tapfere (kahraman) Tahir und die Gruppe der Gesegneten (mübarek) gegen diese ansteckenden, furchtbaren (sâri ve dehsetli) Krankheiten Impfstoffe (tiryaklar) und Medikamente (ilâçlar) herbeibringen und daran beständig arbeiten, efreut (sevindi) nicht nur uns, sondern auch die Geistwesen (ruhanîler) und sogar Persönlichkeiten gleich den Leuten aus dem Verborgenen (rical-ül gayb). Dass Hulusi die wunderhafte Anmerkung (nükte-i i'caziye) über die Sure "Bei der Epoche" (Ve-l'Asr) (Sure 103) bestens zu schätzen weiß und sie bestätigt (takdir ve tasdik) sowie auch seine Versetzung (tahvil) nach Konya, haben mich, was unseren Dienst am Lichte (hizmet-i Nuriye) betrifft, besonders froh (memnun) gestimmt. Es war ja durchaus nötig (lâzim), dass ein aktiver Schüler (sakird) der Risale-i Nur, und zwar aus einer der vordersten Reihen, in der Tat in diese bedeutende Stadt (o ehemmiyetli sehre) geht.    Meine lieben Mitbrüder! In der Abhandlung über die Verteidigungsschriften in dem Band "Blitze" (Lem'a-i Müdafaat) meinen wir mit dem Ausdruck (ünvan) "Spartanischer Nachrichtendienst" (Isparta muhbirleri) die Tyrannen (zalimler) in Ankara, die uns ins Gefängnis (hapis) eingeliefert haben. Wir haben diesen Ausdruck nur gezwungenermaßen (mecburiyet) gebraucht. Jetzt ist Isparta meine segensreiche Heimat (mübarek bir vatan) und auch meiner so wertvollen Brüder geliebte Heimat (sevgili vatanlari). Deswegen habe ich den Ausdruck "Spartanischer Nachrichtendienst" (Isparta muhbirleri) aus diesen Texten (makam) entfernt und an ihre Stelle "ungläubige Tyrannen" (mülhid zalimler) gesetzt. Und so sollt auch ihr ihn verwenden.
   Zudem hat der tapfere (kahraman) Tahir in der Abhandlung über die "Verteidigungsschriften" (Müdafaat Risalesi) und in der "Seelsorge für die Alten" (ihtiyar Lem'asi) aus dem Band "Blitze", die er für mich abgeschrieben hatte, in dem Kapitel, das Ankara betrifft (Ankara'ya ait bahsinde), "Die achte Hoffnung" geschrieben. Stattdessen muss es jedoch "Die siebte Hoffnung" heißen. Auch das sollt ihr korrigieren (tashih). In dieser meiner Antwort begrüßen und beglückwünschen (selâm ve tebrik) wir unseren Bruder Hüsnü Efendi, der einen so tapferen Sohn (kahraman bir mahdum) hat wie Tahirî, und in dessen Haus (hane) sich sechs Schüler (sakird) der Risale-i Nur befinden.
  * * * 
Briefe aus Kastamonu - 183

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بِاسْمِهِ سُبْحَانَهُ وَاِنْ مِنْ شَيْءٍ اِلاَّ يُسَبِّحُ بِحَمْدِهِ
{"Im Namen dessen, der gepriesen sei! Es gibt fürwahr kein Ding, das Ihn nicht dankend lobpreist!" (Sure 17, 44)}
   Meine lieben Mitbrüder! Da selbst noch die allereinfachste und allerkleinste Anmerkung im Qur'an von großer Bedeutung (kiymet) ist, wurde mir eingegeben (ihtar), heute einen kleinen Strahl (sua) aus den Hinweisen (isarat) des Qur'ans, der unsere Zeit (zaman) betrifft, im Zusammenhang mit der wunderhaften Anmerkung (nükte-i i'caziye) über die Sure "Bei der Epoche" (Ve-l'Asr) (Sure 103) eine Anmerkung zur Sure "Die Elefanten" (Sure-i Fil) (Sure 105) auf der Ebene der hinweisenden Bedeutungen (mana-yi isarî) anhand der Regel zu den Übereinstimmungen (tevafuk) zu erklären (beyan). Es ist dies wie folgt:    Da es das Erfordernis der Beredsamkeit (belâgatinin muktezasi) des Qur'ans ist, dessen Verkündigung ein Wunder (Mu'ciz-ül Beyan) ist und der in allen Jahrhunderten mit der ganzen Menschheit (nev'-i beser) spricht, durch die Verkündigung (beyan) eines berühmten, bestimmten historischen Ereignisses (hâdise-i cüz'iye) wie in der Sure
اَلَمْ تَرَ كَيْفَ
{"hast du nicht gesehen, was..." ("dein Herr mit dem Besitzer des Elefanten gemacht hat?" (Sure 105))}
an ganz gewöhnliche Ereignisse erinnert (ihtar), die sich so oder so ähnlich in jedem Jahrhundert (umum asir) ereignen können und aus denen Menschen je nach ihrem Bildungsstand ihre eigenen Schlussfolgerungen (mana) auf der hinweisenden Ebene (tabakat-i isariye) ziehen (ifade), blickt auch diese heilige (kudsî) Sure auf unser Jahrhundert (asr) herab, unterrichtet (ders) sie somit und ereilt die Übeltäter (fenalar) mit ihren Schlägen (tokat). Während sie auf der Ebene ihrer hinweisenden Bedeutung (mana-yi isarî) über das größte Ereignis (hâdise) dieses Jahrhunderts berichtet (haber), weist (isaret) sie mit ihren drei Sätzen anhand der chiffrierten (cifir) wie der numerischen Berechnung (hesab-i ebced) auf die Zeit desselben Ereignisses (hâdise), das als Strafe (ceza) dafür, die Welt (dünyayi) in jeder Hinsicht der Religion (din) vorzuziehen und einem Irrweg (dalalet) zu folgen, mit einem Vergleich (tetabuk) darauf hin.
   Erster Satz: Der heilige (kudsi) Satz
تَرْمِيهِمْ بِحِجَارَةٍ
{"sie bewarfen sie mit Steinen" (Sure 105, 4)}
welcher ausdrückt (ifade), dass man über den Köpfen (baslar) der Soldaten von Abraha, welche die großartige (Muazzama) Kaaba überfallen wollten, von den Fliegern "Ebabil" {Name des im Qur'an angegebenen "Flugzeugtyps" (A.d.Ü.)} aus Bomben vom Himmel herabregnen ließ, ergibt 1359 (= 1940) {numerisch} und weist (isaret) in Übereinstimmung (tevafuk) darauf hin, dass auf die Köpfe (baslar) der Verkündiger der Zivilisation (medeniyetçiler), welche die weltlichen (dünya) Dinge den religiösen (dine) vorziehen und die Menschheit (nev'-i beser) vom Wege (yol) abbringen wollen, Bomben und Steine (taslar) vom Himmel herabregnen werden.
   Zweiter Satz: Das heilige Wort (kelime-i kudsiye) 
اَلَمْ يَجْعَلْ كَيْدَهُمْ فِى تَضْلِيلٍ
{"Hat Er nicht ihre List zum Scheitern gebracht?" (Sure 105, 2)}
verweist (isaret), wie diejenigen, die in dem Vorfall (hâdise) dieser alten Zeit mit Listen (hileler) angegriffen haben, um das Licht (Nur) der Kaaba auszulöschen, Schläge (tokat) bekommen haben, wobei sie selber ihr Unternehmen durch ihr Elend (yokluk) und durch die Finsternis (zulümat) ihres Irrtums (dalalet) genau ins Gegenteil (aks-ül amel) verwandelten und es sich gegen sie verkehrte, mit Übereinstimmung (tevafuk) auf genau dieses Jahr (ayni tarih) mit der numerischen Berechnung (makam-i cifrîsi) des heiligen Wortes فِى تَضْلِيلٍ {"zum Scheitern"} 1360 (= 1941) hin, in dem dann die Gewalt (cebbar) erzwingenden und arroganten Irregeleiteten (ehl-i dalalet) unseres Jahrhunderts (asr), die sich genauso mit List (hileler), Trug (desiseler), und Unterdrückung (zulümler) die Kaaba der Himmlischen Religionen (Edyan-i Semaviye) und ihre Gebetsrichtung (kiblegâh) im Interesse des Irrtums (dalalet) zu zerstören (tahrib) bemühten, für ihre Irreführung (tadlil) und Täuschung (idlâl) mit Schlägen (tokad) durch die Bomben vom Himmel herab bestraft (ceza) wurden.
   Drittens: Wie der heilige Satz (cümle-i kudsiye) 
اَلَمْ تَرَ كَيْفَ فَعَلَ رَبُّكَ بِاَصْحَابِ الْفِيلِ
{"Hast du nicht gesehen, was dein Herr mit dem Besitzer des Elephanten gemacht hat?" (Sure 105, 1)}
zu dem ehrwürdigen Gesandten (Resul-i Ekrem Aleyhissalâtü Vesselâm) sagt: "siehst du nicht, wie Er die Ehrwürdige Stadt (Mükerreme) Mekka und die Großartige (Muazzama) Kaaba, welche deine gesegnete Heimat (mübarek vatan) und deine Gebetsrichtung (kiblegâh) sind, auf eine außergewöhnliche (hârikulâde) Weise vor deinen Feinden gerettet (düsman) hat und diese Feinde dafür ihre Schläge (tokat) bekommen haben?" dies in seiner offensichtlichen Bedeutung (mana-yi sarihi) ausdrückt, sagt dieser heilige Satz (cümle-i kudsi), der uns auch in diesem Jahrhundert anredet (hitab), in seiner hinweisenden Bedeutung (mana-yi isarîsi): "siehst du nicht, wie dein Herr (Rabb) diese Leute von Welt (ashab-i dünyaya), diese Gewaltmenschen (cebbar), welche die Welt anbeten (dünyaperest) und um ihrer Macht (menfaat) in der Welt willen alles Heilige (mukaddesat) niedertreten und Feinde (düsman) deiner Religion (din), der Islamiyet, des Qur'ans, der Rechtsgelehrten (ehl-i hak) und der Leute der Wahrheit (hakikat) sind, mit Seinen Schlägen (tokat) bestraft? Nun schau doch und sieh es dir an!" So drückt dieser Satz mit seiner hinweisenden Bedeutung (mana-yi isarî) anhand seines numerischen Wertes (makam-i cifrî) genau auf das Jahr (tarih) 1359 (= 1940) hinweisend (mana-yi isarî) auf eine Art Katastrophe vom Himmel (âfât-i semaviye) herab wie Schläge (tokat) vom Himmel (semavi) herab als Strafe für den Verrat (ihanet) an der islâmiyet aus. Nur tritt hier anstelle des Ausdrucks "Besitzer des Elefanten" (Ashab-il Fil) der Ausdruck "Herren der Welt" (Ashab-id Dünya). Das Wort "Fil" {(Anmerkung): Der Sinn (sirr) dessen, dass das Wort "Fil" gestrichen wird, ist Folgender: In alten Zeiten haben sich die Menschen zum Angriff auf die gewaltige, machtvolle (azamet, heybet) Größe ihrer furchterregenden Elefanten (die Nachfahren der Mammuts (Mahmudî) - A.d.Ü. -) gestützt. Heute jedoch stützen sie sich auf ihr irdisches Vermögen (dünya servetine), ihren Reichtum (malina) und finanzieren mit ihrem Vermögen ganze Flotten. Sogar eine Nation von vierzig Millionen brachte mit Hilfe solcher, den damaligen Elefanten (fil) gleichenden Flotten, vierhundert Millionen Menschen in Gefangenschaft (esaret). (ein Vergleich mit der Herrschaft der damaligen Kolonialherren (A.d.Ü.)) Die Prediger der Zivilisation Europas (medeniyetçiler) zerstören (imha) nicht durch den Beitrag (mehasini) ihrer Zivilisation, ihre menschliche Güte (iyilik) und ihre Nutzanwendungen (menfaatler), sondern durch die negativen Auswirkungen (seyyiat) dieser Zivilisation, durch Ausschweifungen (sefahet), durch den Atheismus (dinsizlik), durch ihre allgegenwärtige Herrschaft (hâkimiyet) über dreihundertfünfzig Millionen Muslime, die vor ihrer Gewaltherrschaft (istibdad) die Köpfe einziehen (serfüru') und welche die Ursache (sebebiyet) des Unglücks wurden, das wie vom Himmel (musibet-i semaviye) über sie herabkam. Diese selbstsüchtigen Tyrannen (gaddar zalimler), welche die Welt anbeten (dünyaperest), ließen der Bestimmung Gottes (kader-i ilahîye) eine Fetwa zu erlassen, Schläge (tokat) als Strafe (ceza) für ihre Tyrannei (zulümler) zukommen und für die Armen (fakir), die Unschuldigen (masum) und Unterdrückten (mazlum) ihr vergängliches Besitztum (fâni mallari) und ihr Leben (hayat) zu ihrem Jenseits (âhiret) zu verwandeln und wertvoll (kiymetdar) zu machen und auch für ihre Sünden in dieser Welt (dünyadaki günahlari) zu einer Buße (keffaret-üz zünub) zu machen. Ich habe überhaupt seit anderthalb Jahren keine Kenntnis über den Zustand (vaziyet) und die Phasen (safahat) dieser Weltanbeter (dünyaperestler) in diesem Unglück (musibet) und über die Abschnitte (sahife) des Zweiten Weltkriegs. Aber ihr Zustand (vaziyet) vor zwei Jahren, die Schläge (tokat), von denen diese heilige (kudsi) Sure in der Ebene (tabaka) ihrer hinweisenden Bedeutung (mana-yi isarî) berichtet, dass sie ganz und gar ihre Köpfe eingezogen (baslarina iniyorlar) haben, und hat so eine ihrer hinweisenden Bedeutungen (mana-yi isarîsi) genauestens kommentiert (tefsir).}
wird also gestrichen und durch das Wort "Dünya" ersetzt.
   Analyse: تَرْمِيهِمْ بِحِجَارَةٍ : zwei ت macht 800. Zwei ر macht 400. Zwei م , ein ب , ein ح , ein ى macht 100. Da die Nunation nicht an der Stelle zu halten (vakf) ist, gilt als ن und macht 50. Ein هـ , ein ج , ein (Elif) als Verlängerung macht neun. Ergibt insgesamt 1359.
   فِى تَضْلِيلٍ : ض macht 800. ف 80. ت 400. Zwei ى 20. Zwei ل 60. Die Nunation steht an der Stelle des Halts (vakf), so wird sie nicht mitgezählt. Ergibt insgesamt 1360.    اَلَمْ تَرَ كَيْفَ فَعَلَ رَبُّكَ بِاَصْحَابِ الْفِيلِ : Zwei "re" , ein "te" macht 800. Zwei "fe", zwei ك macht 200. Zwei ل , ein م macht 100. Ein ع , ein ص macht 160. Vier ب drei mal elif, ein ى , ein ح macht 29. Zwei د , ein elif aus dem Wort الدُّنْيَا , das anstelle des Wortes الْفِيلِ getreten ist, macht neun. Ein ن macht 50. Ein ى zehn. Ein elif macht eins. Ergibt insgesamt 1359, Wenn der Buchstabe Elif, der nicht mitgelesen wird, auch nicht mitgerechnet wird, so ergibt sich als Summe 1939. Sowohl nach der arabischen als auch nach der julianischen Zeitrechnung (tarih) stimmt dies mit den Zeiten der unterschiedlichen Arten dieser Schläge vom Himmel herab überein (tevafuk) und deutet mit seinem Finger darauf. {Anmerkung: Diese Sure droht (tehdid) in der Bedeutung ihres Hinweises (mana-yi isarî), dass - wenn der Mensch voller Bosheit (pürser beser) durch diesen Schlag (tokat) nicht von der Abgötterei (sirk) weg und zur Dankbarkeit (sükre) gelangt und sich bei dem Qur'an entschuldigt (tarziye) - es in der Tat auch durch die Hand der Engel (melaike) über ihre Köpfe Steine vom Himmel (ahcar-i semaviye) herabregnen wird.} Ich grüße (selâm) alle Brüder, jeden Einzelnen von ihnen, und bete (dua) für sie alle.
  Euer Bruder 
  Said Nursî 
  * * * 
   Meine lieben getreuen und gesegneten Brüder! 
   Der "Große Auszug des Lichtes" {Die dritte Abhandlung des Neuen Said über das Geheimnis des Nachsinnens (A.d.Ü.)} (Hizb-ül Ekber-i Nurî), der nach dem Ausdruck (tabir) von Sabri ein zweischneidiges Schwert (zülfikar) der Risale-i Nur ist, kam (vücud) mit Recht (elhak) und über alle Erwartungen (me'mul) in einer überaus prächtigen (parlak), wunderschönen, mit großer Aufmerksamkeit (dikkat) und Sorgfalt (sihhat) kopierten Form durch die Gnade Gottes, des Gerechten (Cenab-i Hakk'in inayetiyle), mit nur wenigen Fehlern (yanlis) zustande. Hâfiz Ali, Tahirî und Hâfiz Mustafa haben an dieser Aufgabe (vazife) wirklich recht genau (elhak) gearbeitet. Sie haben somit ein diamantenes Schwert (elmas kilinç) in die Hand der Risale-i Nur gelegt.
   Als euer Geschenk in dieser Stadt eintraf, haben zur gleichen Zeit fünf Schüler der Risale-i Nur aus verschiedenen Dörfern, jeder von ihnen aus verschiedenen Speisen, ein kleines Gastmahl mitgebracht. Weder wir noch sie wussten jedoch irgendetwas von eurer Sendung. Es war dies etwas wie das Festmahl (meftihane) des heiligen Buches, genauso wie es in meiner Heimat die Schüler von ihrem Lehrer bekommen, wenn sie ein neues Buch zu lesen beginnen. Die Handlungsweise dieser fünf Schüler war ohne einen äußeren Anlass dazu und ganz und gar entgegen einer sonst üblichen Gewohnheit. Nach unserer Überzeugung (müttefikan), nämlich meiner eigenen sowie der von Emin, Feyzi, Hilmi, Tevfik, war dies eine Übereinstimmung (tevafuk), in der es keinen Raum für einen Zufall (tesadüf) gibt. Also war es ein Festmahl (meftihane) der hiesigen Schule des Lichtes (medrese-i nuriye) und eine lichtvolle Wundertat (keramet-i nuriye) der Barmherzigkeit Gottes (Rahmet-i ilahi).     Zudem kam völlig überraschend - und das, obwohl schon seit dreißig Tagen aus der Stadt Inebolu niemand mehr gekommen war, wohingegen ansonsten jede Woche ein, zwei Mal irgendjemand vorbeikam - plötzlich ein aufrichtiger Schüler (has talebe) nach einem dreitägigen Fußmarsch mit dem abgeschriebenen Gebetbuch "Der großartige Auszug" (Hizb-ül Ekber) zu uns. Am nächsten Tag nahm er einen Teil der Exemplare dieses "Großartigen Auszugs des Lichtes" wieder mit, nachdem sie kopiert worden waren, als wäre er gerade deswegen zu uns gekommen.
   Meine lieben Mitbrüder! Dieser "Auszug des Lichtes" (Hizb-i Nuriye) ist eine überaus große geistige Wundertat (keramet-i maneviyesi) und betrifft mich ganz persönlich. Nun aber ist die Zeit gekommen, darüber zu reden (beyan): 
   Vor dreiundzwanzig Jahren, als der Alte Said sich in den Neuen Said verwandelte (inkilab), suchte ich, da er nun auf dem Weg (meslek) des Nachsinnens (tefekkür) wandelte, nach dem Geheimnis (sirr) des Satzes
تَفَكُّرُ سَاعَةٍ خَيْرٌ مِنْ عِبَادَةِ سَنَةٍ
{"eine Stunde Nachsinnen ist besser als ein Jahr der Anbetung".}
Alle ein, zwei Jahre hatte dieses Geheimnis jeweils eine entweder arabische oder türkische Abhandlung {Said Nursi schrieb ursprünglich eine arabische Abhandlung; der folgte später eine revidierte türkische Abfassung und schließlich, abermals in arabischer Sprache, die endgültige Abhandlung in einer nunmehr wirklich großartigen Abfassung. (A.d.Ü.)} zur Folge gehabt und änderte sich dabei in der Art ihrer Abfassung (suret). Angefangen von der arabischen Abhandlung "Tropfen" (Katre Risalesi) bis zu der Abhandlung "Das Große Zeichen" (Âyet-ül Kübra Risalesi) setzte sich die obige Wahrheit fort, änderte sich jedoch jedes Mal in der Art ihrer Abfassung (suret), bis sie schließlich in diesem "großartigen Auszug des Lichtes" (Hizb-ül Ekber-i Nuriye) ihre endgültige Fassung (suret-i daimesi) erhielt. Seit dreiundzwanzig Jahren, wann immer ich unruhig (sikilsam) und all meiner Gedanken (fikir) überdrüssig wurde (usanç) und die Müdigkeit (yorgunluk) in meinem Herzen (kalb) wuchs, so schwanden (izale) jedes Mal, nachdem ich einen Teil aus diesem Auszug (hizb) nachsinnend (mütefekkirane) gelesen hatte, Unruhe (sikinti), Überdruss (usanç) und Müdigkeit. Es hat sich ausnahmslos sogar Tausend Mal wiederholt (tekerrür), dass sich in jeder Nacht, auch nach einer vier-, fünfstündigen Betätigung (mesguliyet) von dem Überdruss (usanç) und all der Müdigkeit (yorgunluk) kurz vor der Morgendämmerung (sabah) überhaupt keine Spur mehr fand, auch wenn ich von diesem Auszug (hisb) auch nur ein Sechstel durchgelesen hatte.
   Ich möchte eine bedeutende Tatsache (hakikat), eine Frage (mes'ele), die in dieser Zeit die Leute (ehil) der Medrese und die Hodschas betrifft (taalluk), im Zusammenhang dieses Sachverhalts (hakikat) erklären (beyan). Es ist dies wie folgt:
   Seit alter Zeit hat die Gruppe in der Medrese an den meisten Orten vor der Gruppe in der Tekke ihr Haupt gebeugt (serfüru'); d.h. sie hat sich ihnen unterworfen (inkiyad) und sie der Früchte der Heiligkeit (velayet) wegen aufgesucht (müracaat). So suchte sie in deren Laden (dükkân) die Freuden des Glaubens (ezvak-i imaniye) und die Lichter der Wahrheit (envâr-i hakikat). So küsste sogar ein großer Gelehrter (âlim) einer Medrese die Hand eines kleinen heiligen (veli) Scheychs einer Tekke und folgte ihm nach (tâbi'). Sie hat den Brunnen (çesme) des Wassers des Lebens (âb-i hayat) in der Tekke gesucht. Dass in Wirklichkeit innerhalb der Medrese ein noch kürzerer Weg (kisa bir yol) zu den Lichtern (envâr) der Wahrheit (hakikat) führt und sich in dem Wissen (ilim) des Glaubens (ulûm-u imaniye) der Brunnen (çesme) eines noch reineren (sâfi), lautereren (hâlis) Wassers des Lebens (âb-i hayat) befindet und ein noch höherer (yüksek), noch süßerer (tatli), noch kraftvollerer Weg zur Heiligkeit (tarîk-i velayet) als den der Tat (amel), der Anbetung (ubudiyet) und der Mystik (tarîkat) in dem Wissen (ilim), in den Wahrheiten des Glaubens (hakaik-i imaniye) und in der Theologie (ilm-i Kelâm) der Schule der Leute der Tradition (Ehl-i Sünnet) liegt, hat die Risale-i Nur durch das geistige Wunder (mu'cize-i maneviye) des Qur'an, dessen Verkündigung ein Wunder (Mu'ciz-ül Beyan) ist, offengelegt (açmis) und aufgezeigt (göstermis). Und das ist offensichtlich (meydandadir).  Während also die Gelehrten (ülema), die zur Gruppe der Medrese gehören, mehr als andere in vollkommener Begeisterung (kemal-i sevk), mit innerer Anteilnahme (tarafdarane) und Stolz (müftehirane) zur Risale-i Nur eilen sollten (lâzim), ja das eigentlich müssten (elzem), kennen die meisten der Leute (ehlinin ekseri) der Medrese bedauerlicherweise (maatteessüf) weder diese Quelle (çesme) des Wassers des Lebens (âb-i hayat), welche aus ihrer Medrese kam, und ihren wertvollen, beständigen Schatz (hazine) nicht (tanimiyor), sie suchen nicht nach ihm (aramiyor), sie wollen ihn nicht verteidigen (muhafaza). Dank sei Gott (Lillahilhamd), haben sie jedoch jetzt ganz und gar richtig (tam tamina) damit begonnen. Und der Band "Worte" (Sözler) zog sowohl die Hodschas als auch die Lehrer (muallim) zu der Risale-i Nur hin an.
   In der Einführung zum "Auszug des Lichtes" (Hizb-i Nuriye) soll nach den türkischen Notizen {Der Originaltext ist arabisch; die Notizen dazu sind türkisch.} "diejenigen, die gut arabisch können" Folgendes geschrieben werden: "oder diejenigen, welche die Abhandlungen (Risaleler) "Das Große Zeichen" (Âyet-ül Kübra), das "Bittgebet" (Münacat) und den "Zwanzigsten Brief" (Yirminci Mektub) zur Hand haben und lesen." Zudem steht auf der vierten Seite zu Beginn der vorletzten Zeile in dem Wort لِْلاَوْقَاتِ ein و eingeschoben. Es muss aber stattdessen لِْلاَقْوَاتِ heißen. Es handelt sich hier um den Plural von kut (die Mahlzeiten). 
   Zudem soll auf Seite 22, Zeile vier, wo es heißt:
فِى صَحِيفَةِ حَسَنَاتِنَا وَ فِى صَحِيفَةِ
{"auf der Seite unserer Wohltaten und der Wohltaten von"}
"Hâfiz Ali, Tahirî, Hâfiz Mustafa und Nazif" hinzugefügt werden. Und statt وَ اَمْثَالِهِ {"und seinesgleichen"} soll es وَ اَمْثَالِهِمْ {"und ihresgleichen"} heißen.
  * * * 
   Meine lieben getreuen Mitbrüder! 
   Unendlicher Dank (hadsiz sükür) sei Gott, dem Gerechten (Cenab-i Hakk), dass Er die Provinz (Vilayet) Isparta in eine Universität "Medreset-üz Zehra", bzw. in eine "Câmi-ül Ezher" verwandelt hat, die ja schon so lange das Ziel meiner Träume (gaye-i hayal) war. Eure Stifte machen die Druckereien (matbaa) für die Risale-i Nur überflüssig (muhtaç), wie ich ja bereits heute morgen aufgrund der Exemplare (nüsha) gesagt habe, die ihr in so kurzer Zeit so wunderbar (mükemmel) und mit den Übereinstimmungen (tevafuk) geschrieben und dann vervielfältigt (teksir) habt. Kurz vor Mittag brachte Emin diese eure so wunderschönen Geschenke (hediye) gleich den süßen (tatli) Früchten aus den Gärten des Paradieses (cennet bahçeler) und bestätigte (isbat) damit meine Bemerkung (dava) von heute morgen ganz genau. Und dies war meine Erklärung (dava):     Ich sagte nämlich: Die Wahrheiten des Glaubens (hakaik-i imaniye), denen die Risale-i Nur dient (hizmet), stehen über allem und in dieser Zeit braucht (ihtiyaç) man sie auch mehr (ziyade) als alles andere. Die Atheisten (mülhid), die ihre Herzen getötet (kalbini öldürmüs) haben, verwöhnen ihre Begierden (nefs) nach Lust und Laune (hevesat simartmis), da sie bestreiten (inkâr), wie sehr (derece-i ihtiyac) sie die Wahrheit im Glauben (imandaki hakikat) brauchen. Sie beschuldigen (ittiham) die Vertreter der Religion (ehl-i diyanet) und die Gelehrten (ehl-i ilm) mit den Worten: "Was diese Leute führt und sie bewegt (tahrik), sind ihre weltlichen Ziele (makasid-i dünyevi) und irdischen Bedürfnisse (ihtiyacat)." Infolge dieser Anschuldigung (ittiham) verfolgen sie diese Leute gnadenlos (insafsizca). Diese unglückseligen Atheisten (bedbaht mülhid) auf eine unwiderlegbare (kat'î) Weise zum Schweigen (iskât) zu bringen, sind solche Opferwilligen (fedakârlar) in der Tat sichtlich (maddeten) nötig, deren Sehnsucht (ihtiyaç) nach den Wahrheiten des Glaubens (hakaik-i imaniye) auch die dringlichsten weltlichen (dünya) Geschäfte (mesgaleler) und selbst große Verluste (zarar) nicht zum Schweigen bringen können.
   Ja, gibt es denn solche? Das (hatirlar) haben sie sich gefragt. Es gibt sie in der Tat. Hier ist die Provinz (Vilayet) und ihre Umgebung (havali). Ich hatte behauptet (dava), dass es solche Helden und Kämpfer (efeleri ve mücahidler) aus der Provinz Sandikli gibt, die sich innerhalb von drei, vier Monaten soweit entwickelt haben, dass sie heute die Risale-i Nur allen anderen Dingen vorziehen (tercih). Zwei Stunden später zeigte uns Emin, der den Titel Rahmetullah (Gottes Barmherzigkeit) verdient, völlig überraschend zwei Kisten als zwei Zeugnisse (hüccet) {zwei Kisten voll mit Büchern, welche die Schüler abgeschrieben und dafür viel Zeit und Energie geopfert hatten. (A.d.Ü.)} für diese Behauptung (dava). 
   Der Brief unseres Bruders Kâtib Osman wurde zu einer Salbe (merhem) für all meine verschiedenen Sorgen (merak). Möge Gott, der Gerechte (Cenab-i Hakk), Tausende Schüler (sakird), gleich ihm, für die Risale-i Nur in dieser Schule des Lichtes (medrese-i nuranî) ausbilden lassen. Âmîn.
   Dass Âtif nach Sandikli ging und dort Erfolg (muvaffakiyet) hat, hat nicht nur uns, sondern auch den Engeln (melaike) Freude bereitet. Möge Gott es so wollen (insâallah), dass das Dorf Irfan einmal zu einer solchen Schule des Lichtes (medrese-i nuranî) werden wird. Ich ahnte bereits, dass die Wahrhaftigkeit (ihlas) in Âtif einmal ein solches Ergebnis (netice) hervorbringen werde.
   Wir senden unsere Tausend Grüße (selâm) an die Gruppen von Rose (Gül) und Licht (Nur) und alle Gesegneten (selâmet) in dieser Schule des Lichtes (Medrese-i Nuriye), an die unschuldigen Kinder (Masum) und alle alten Leute (ihtiyarlar) und beten (dua) für ihre Sicherheit (selâmet). 
   Vor dreizehn Jahren schenkte uns der so segensreiche (mübarek) Haji Hafiz in Barla wohlschmeckende Krapfen (tatli lokma), welche mit ihrem fünffachen Segen (bereket) zum Grade einer Wundertat (keramet) {Die Zahl der Krapfen hatte sich auf wunderbare Weise verfünffacht. (A.d.Ü.)} aufgestiegen waren. Diese neu hinzugekommenen süßen Krapfen, die uns ihn und jene uns damals geschenkten (hediye) Krapfen mit Freude (sürur) wieder in Erinnerung (hatir) riefen, kamen mit fünf verschiedenen Arten von Süßigkeiten (tatli). Für jeden dieser Krapfen möge euch Gott, der Gerechte (Cenab-i Hakk), im Paradies (Cennet) Tausende solch paradiesischer Süßigkeiten (Cennet tatlilar) schenken. Âmîn.
  * * * 
   Mein lieber Bruder Hüsrev!
   Möge Gott, der Gerechte (Cenab-i Hakk), sich der Seligen erbarmen (merhume magfiret) und dir und euren Kindern (evlâd) alle Geduld schenken (sabr-i cemil ihsan). Auch nehme ich an eurer Trauer (matem) selbst meinen lebhaften Anteil (hissedar). Ich habe deinem Weinen das Weinen (aglamana ve aglayan) meines eigenen Briefes mit eingeschlossen (istirak).     Deine Bindungen (alâkan) zur Welt (dünya) wie meine eigenen brechen nun in zweierlei Hinsichten ab. Und so soll (lâzim) es in der Tat auch sein. Wer so tapfer wie du mit der (Risale-i Nur) verbunden (fedaisi alâkasi) ist, sollte auch gar keine anderen Bindungen haben und keine weiteren Bindungen anknüpfen (alâka peyda). Wenn er solche Bindungen hätte, wäre eine außerordentliche Standhaftigkeit (fevkalâde bir sebat) und Wahrhaftigkeit (ihlas) dazu notwendig, die jedoch durch irgendwelche Störungen (ârizalar) in Erschütterung geraten könnte, weshalb er dann nicht mehr so vollkommen opferbereit (fedakârlik) sein könnte. Die Helden (kahramanlar) der dortigen Umgebung (havali) bilden davon zu Recht (elhak) eine Ausnahme (müstesna). Ihre Bindungen (alâka) können sie nicht in ihrem Dienst behindern. Manche müssen (lâzim) jedoch wie Hüsrev, Said und Âtif u.dgl. ganz und gar ohne jede Bindung (alâkasiz) sein.
   Die Selige (merhume) war als eine der engsten Schülerinnen (has talebe) der Risale-i Nur stets und jeden Tag etwa hundert Mal sowie namentlich (hususî ismiyle) einmal nach dem Morgengebet (fecir), bis jetzt seit zehn Jahren unserer geistigen Verdienste (manevî kazanç) teilhaftig. Aber auch jetzt noch, nach ihrem Verscheiden (vefat), ist sie, so wie sie mit der Erwähnung ihres Namens (ismiyle) jeden Tag oftmals in unsere besonderen Gebete (hususî dualar) mit eingeschlossen war, noch immer hundert Mal mit eingeschlossen.
   Mein lieber Bruder Hüsrev! Ich möchte gerne noch weiter mit dir reden. Doch habe ich im Augenblick nur sehr wenig Zeit dazu. Ich bin sogar vier, fünf Männern unter unseren Freunden, die mich besucht (ziyaret) haben, gegenüber unnötigerweise ärgerlich (lüzumsuz hiddet) geworden, indem ich zu ihnen sagte: "Haltet mich jetzt nicht (mesgul) weiter auf!" Wie dem auch sei... Ich sende meinen Brüdern dort voll Sehnsucht und Verlangen (hasret ve istiyak) ganz viele Grüße und bete (dua) für ihre Sicherheit (selâm ve selâmet). Auch eure Brüder hier wünschen dir ihr herzliches Beileid (ta'ziye), sie grüßen (selâm) auch eure Brüder dort und entbieten ihnen ihre Hochachtung (arz-i hürmet). 
  * * * 
   Meine lieben getreuen Mitbrüder! 
   In dem "Auszug des Lichtes" (Hizb-i Nurî) findet sich sowohl das Geheimnis (sirr) تَفَكُّرُ سَاعَةٍ {"einer Stunde Nachsinnens"} als auch ein allumfassender Gottesdienst (küllî bir ubudiyet). Gerade jetzt in dieser Zeit habe ich machtvolle Anzeichen (kuvvetli bir emare) dafür wahrgenommen (müsahede). Während ich also heute einen Teil aus dem "Auszug des Lichtes" (Hizb-i Nurî) der Risale-i Nur und ferner auch noch einen Teil aus dem Cevsen-ül Kebir vorlas, habe ich das Folgende erkannt: Wie ich anhand der Erklärung der Ayah
اَللّٰهُ نُورُ السَّمٰوَاتِ وَاْلاَرْضِ
{"Gott ist das Licht der Himmel und der Erden"}
im letzten Abschnitt des "Neunundzwanzigsten Briefes" (Yirmidokuzuncu Mektub), in dem von den Arten der Schöpfung (kâinatin enva'ini) und ihrer Welten (âlem) die Rede war, auf einer Reise des Herzens erkannt habe, dass jeder Name Gottes (ism-i ilahî) eine Welt in dieser Schöpfung (kâinattaki bir âlem) erleuchtet und die Finsternis (zulümat) zerstreut, habe ich ganz genauso und auch noch auf andere Art und Weise erkannt, dass auch der Cevsen-ül Kebir, die Risale-i Nur und der Hizb-i Nurî die ganze Schöpfung (kâinat) vom Aufgang bis zum Niedergang (bastan basa) erleuchtet, die Finsternis aller Dunkelheit (zulümat karanliklari) zerstreut und alle Arten der Gottvergessenheit (gaflet) und einer nackten Naturphilosophie (tabiat) in Stücke reißt. So habe ich auch gesehen, dass sie auch die Schleier zerreißen, unter denen sich die Gottvergessenen und alle Irrgläubigen (ehl-i gaflet ve ehl-i dalalet) verstecken wollen. Und so konnte ich auch bezeugen (müsahede), dass sie die ganze Schöpfung (kâinati) und all das, was sie umfasst, wie Baumwolle schlägt (hallaç) und mit ihren Kämmen durchkämmt. Sie zeigen uns die Lichter der göttlichen Einheit (envâr-i tevhid) hinter den allerletzten und umfangreichsten Schleiern der Schöpfung (kâinat perdeler), unter denen die Irrgläubigen (ehl-i dalalet) ersticken.    Zum Beispiel: Ein Derwisch des Nakschibandi Ordens, der vor zwei Tagen die Abhandlung über den "Namen der Richter" (ism-i Hakem) gelesen hatte, konnte nicht erkennen, in welcher Hinsicht (vech-i tatbik) eine Behandlung (bahs) der Sonne (günes) und des ganzen Sonnensystems (manzume) etwas mit dem Weg (meslek) der Risale-i Nur zu tun hätte. Er sagte: "Hier werden die Dinge genauso wie bei den Naturwissenschaftlern (ehl-i fen) und Astronomen (kozmografyacilar) abgehandelt (bahseder)." So hatte er sich das also vorgestellt (tevehhüm). Dann hat man ihm bei mir diesen Abschnitt vorgelesen. Da kam er zur Besinnung (ayildi) und sagte: "Das ist ja etwas völlig anderes." Also zeigte sich ihm hinter den allerletzten Schleiern und dem größten und umfangreichsten Punkt, auf den sich die Astronomen und die Naturwissenschaftler (ehl-i fen) stützen, und welcher der Anlass zu ihrer Gottvergessenheit (medar-i gaflet) ist, das Licht der Einheit Gottes (nur-u ehadiyet). Und auch dort noch verfolgt es seine Feinde und zerstört noch ihre entlegenste Burg (tahassüngâh). Und so zeigt es aller Orten seinen Weg zu Gottes Allgegenwart (huzur). Und flieht man selbst noch in die Sonne, so sagt es auch dort noch zu ihm: "Sie ist ein Ofen, eine Lampe. Aber wer ist es denn, der sie mit Holz und Öl versorgt? Erkenne dies und komm zur Besinnung!" Und dabei schlägt sie ihm auf den Kopf.
   Zudem zeigt die ganze Schöpfung (kâinat) vom Aufgang bis zum Niedergang (bastan basa), gleich einem Spiegel, wie sich in ihr die Erscheinungen der Namen Gottes (tecelliyat-i esma) dermaßen manifestieren (mazhariyet), dass daneben für eine Gottvergessenheit (gafletin) keine Möglichkeit (imkân) mehr besteht. So kann denn weiter kein Ding mehr Gottes Allgegenwart vergessen machen (huzura mani' olmuyor). So habe ich denn erkannt, dass sie, nicht wie unter den Sufis und den Kennern der Wahrheit (ehl-i tarîkat ve hakikat), welche die gesamte Schöpfung (kâinati) entweder verneinen (nefyetmek) oder vergessen und nicht mehr in Erinnerung (hatira) bringen, um so in die beständige Allgegenwart (huzur-u daimî) zu gelangen, sondern eine so umfangreiche Palette - wie die ganze Schöpfung (kâinat)- sich für die Allgegenwart Gottes (mertebe-i huzur) erreichen lässt und einen umfangreichen, ganzheitlichen und beständigen Kreis des Dienstes und der Anbetung Gottes (ubudiyet) in der Weite des Kosmos (kâinat vüs'at) eröffnet. Es gäbe da noch manches zu schreiben, doch für jetzt wurde mir nur soviel eingegeben (yazdirildi). 
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   Meine lieben, getreuen Mitbrüder! 
   Neulich habe ich von Abdullah, der ein Nachfolger (vâris) von Hâfiz Ali, Halil ibrahim und Lütfü ist, drei bedeutende Briefe erhalten. Er schreibt von dem Bedauern (teessür) Hafiz Alis wegen der Abschreibfehler in dem "Auszug (Hizb) aus dem Qur'an" und in dem "Auszug des Lichtes" (Hizb-i Nurî). Er soll mit großer Bestimmtheit (kat'iyyen) wissen, dass diese beiden Auszüge, die durch seinen Fleiß (gayret) und den Fleiß von Tahirî und Hâfiz Mustafa und ihren Gefährten kopiert (tab) wurden, in dieser Zeit und unter diesen Umständen (serait) ein überaus prächtiger Sieg des Lichtes (muzafferiyet-i nuriye) sind. In das Buch ihrer Wohltaten (defter-i a'mal) werden nun von überall her* Segenspunkte (hasenat) für sie eingetragen werden. Wer auch immer sie lesen wird: sie werden davon ihren Anteil erhalten. {Die Schreiber werden von allen Lesern ihre Segenspunkte empfangen. (A.d.Ü.)} Übrigens sind die Fehler weit geringer als wir uns das vorgestellt (tahmin) hatten. So sei denn Gott Dank (Lillahilhamd), dass wir sie leicht korrigieren (tashih) konnten. Sie sind in die richtigen Hände gelangt.
   Da diese so wohllautende (tatli), schöne und durchaus zutreffende (mutabik) Darstellung und Beschreibung (temsili ve tavsif) der Risale-i Nur von Halil ibrahim, wie sie aus seiner - innerlichen - so innigen Wahrhaftigkeit (samimî ihlas) und Überzeugung (kanaat) erwuchs, nach unserer Meinung besonders glanzvoll, ja geradezu poetisch (edibane) ist, so wollen wir denn den Teil, der die Risale-i Nur betrifft, in die Briefsammlung (Lâhika) aufnehmen. Ich habe nun keinen Zweifel mehr, dass er tatsächlich (hakikaten) eine bedeutende, standhafte (sebatkâr) und beständige Säule (daimî bir rüknü) der Risale-i Nur geworden ist. Ihr könnt ihm mitteilen (teblig), dass wir ihn und seine Gattin (rüfeka) und besonders auch ince Mehmed jeden Tag in unsere besonderen Gebete (hususî dua) und geistigen Verdienste (kazanç) mit eingeschlossen haben (hissedar) und dass wir sie hiermit grüßen (selâm).     Abdullah, der ein ernsthafter und wahrhaftiger (hakikî) Nachfolger (vârisi) des verstorbenen (merhum) Lütfü ist, schreibt in seinem Brief, dass alle Brüder, die sich mit der Risale-i Nur verbunden (alâkadar) fühlen, vor allem Tahirî und sein Vater, Ali, Vehbi, Sükrü, Mustafa, Mehmed, Hüseyin, Mehmed, Hakki und besonders auch Büyük Zühdü, der im Dienst der Risale-i Nur schon seit langem seinen Platz (mevki) hat, mich grüßen (selâm) lassen, was mich sehr gefreut (mesrur) hat. Auch ich grüße (selâm) meine Brüder, bete für sie (dua) und bitte auch sie um ihre Gebete (istid'a). Was die Fragen in seinem Brief betrifft, so bin ich gerade jetzt in dieser Minute in meinen Gedanken (zihnim) mit anderen Dingen beschäftigt (mesgul) und kann mich daher nicht mit ihren Antworten befassen.
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   Dritter Punkt: Da ein Bruder seinen Fehler (kusur) nicht wahrgenommen hat, wurde dieser feinsinnige (ince) Punkt geschrieben, um ihn zu ermahnen. Wir senden ihn euch, damit ihr aus ihm euren Nutzen (faide) ziehen könnt.
   Ich habe einmal von Klagen (sekvalar) über ihre eigenwillige Seele (nefs-i emmare) erfahren, über die einige Persönlichkeiten (zât) unter den großen Heiligen (evliya-i azîm), die ihre eigenwillige Seele (nefs-i emmaresi) besiegt haben, und von ihren heftigen Kämpfen mit ihrer Seele (mücahede-i nefsiye) gehört. Darüber war ich sehr erstaunt (hayret). Nach langer Zeit (hayli zaman) habe ich außer den eigenen Listen (kindi desaisi) der eigenwilligen Seele (nefs-i emmare) noch eine weitere geistige eigenwillige Seele entdeckt, die noch heftiger (siddetli) ist, noch weniger auf einen Rat hört (dinlemez), noch weiter ihre böse Gesittung (ahlâk-i seyyi) fortsetzt, die aus einer Mischung (halita) von Lust und Laune (heves), dem Ärger (damar), der Nervosität (a'sab), ihrer eigenen Natur (tabiat) und ihren Emotionen (hissiyat) erwächst, die letzte Trutzburg (tahassüngâh) der eigenwilligen Seele (nefs-i emmare) ist, nach der Läuterung (tezkiye) der eigenwilligen Seele (nefs-i emmare) ihre alten, böswilligen Funktionen (vazife-i seyyie) übernimmt und den Kampf (mücahede) bis zum Ende des Lebens (âhir ömre) fortsetzt. So habe ich denn erkannt, dass jene segensreichen Persönlichkeiten (mübarek zâtlar) sich nicht über die wahre eigenwillige Seele (hakikî nefs-i emmare), sondern eine eigenwillige Seele im übertragenen Sinne (manevî nefs-i emmare) beklagen. Danach erkannte ich denn auch, dass auch Imam Rabbani von dieser im übertragenen Sinne bestehenden eigenwilligen Seele (mecazî nefs-i emmare) berichtet. Da sich in dieser anderen eigenwilligen Seele (nefs-i emmare) blinde Gefühle ohne jedes Bewusstsein (suursuz kör hissiyat) finden, versteht sie auch die Worte des Verstandes und des Herzens (akil ve kalb) nicht, ja hört sie noch nicht einmal, sodass sie sich dadurch bessern (islah) und ihre Fehler (kusur) wahrnehmen könnte, es sei denn, dass sie durch Schläge und Leiden (tokatlar ve elemler) einen Abscheu (nefret) empfindet oder sich in einer vollständigen Opferwilligkeit (fedailik) mit allen Gefühlen (hiss) auf ihr Ziel (maksad) konzentrieren kann, so wie die Säulen (erkânlar) der Risale-i Nur alles, von allem, was sie haben und von ihrem Egoismus (enaniyet) ablassen können.    In diesem eigenartigen Jahrhundert (asir) gerät man durch eine abscheuliche Impfung, eine Spritze (siringa), infolge der Zusammenwirkung (ittifak) der beiden - sowohl wahren (hakikî) als auch imaginären (mecazî)- eigenwilligen Seelen (nefs-i emmare) ganz leicht (severek) in Bosheiten (seyyiat), in derartige Sünden (günah) hinein, durch welche die ganze Schöpfung in Wut (hiddet) gerät. Sogar ich selbst bemühte mich um einer einzigen Minute willen einen Neid (sikinti) im Werte von zwanzig Para einer Wohltat (hasene) von sechzig Lira vorzuziehen. Zudem spürte ich innerhalb von zehn Minuten die hässlichste Scheinheiligkeit und Provokation (riya ve rekabet) einer Konkurrenz durch die Gelegenheit (firsat) einer vorübergehenden Gottvergessenheit (gaflet) dieser beiden eigenwilligen Seelen (nefs-i emmare), durch den überaus tyrannischen und finsteren (zulümlü ve zulümatli) Reiz der Selbstsüchtigkeit (hodgâmlik) und die Neigung der Überlegenheit (meyl-i tefevvuk) anstelle eines großen Dankes und einer Dankbarkeit (sükür ve tesekkür), indem ich sagte: "Weshalb habe ich nicht geschossen?", obwohl meine Seele in einem großen geistigen Kampf (mücahede-i manevî) an meiner Front (cephe) wie eine zweiundvierzigkalibrige Kanone (top) auf meine Feinde (düsman) geschossen und den Weg erst geöffnet hatte.
   Hunderttausend Mal Dank (sükür) sei Gott, dem Gerechten (Cenab-i Hakk), dafür, dass nun die Risale-i Nur und besonders die Abhandlungen über die Wahrhaftigkeit (ihlas Risalesi) alle Intrigen dieser beiden Seelen (nefs) ausräumen (desaisini izale) und alle die Wunden heilen (yaralari tedavi), die sie geschlagen hatten sowie sie den Neid (halet) von einer Minute, bzw. zehn Minuten auf einmal beseitigten (izale). Ich erkannte meinen Fehler (kusur), was als eine geistige Bitte um Verzeihung (manevî bir istigfar) gilt. Ich habe mich von dem Leid und der Qual (elem ve azab) in meinem Inneren befreit, welches eine schnelle Strafe (muaccel cezasi) für diesen Fehler (hatâ) war.
   Wir grüßen (selâm) alle Brüder, und zwar jeden Einzelnen von ihnen.
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   Meine lieben getreuen Mitbrüder! 
   Ich möchte euch wegen einer Besorgnis (endise) ermahnen (beyan), die plötzlich in meiner Seele (ruh) aufgetaucht ist:
   Die Irrgläubigen (ehl-i dalalet) versuchen jetzt, da sie den diamantenen Schwertern (elmas kilinçlar) der Risale-i Nur nicht entgegentreten (mukabele) können, hinsichtlich der Sorge um den Lebensunterhalt (derd-i maiset), und weil sie die Frühjahrsmüdigkeit (bahar mevsimi gaflet) ausnutzen wollen, die wegen der Gegensätzlichkeit der Temparamente und Emotionen (mesreb veya hissiyat) schwachen Nerven (damar) herauszufinden und - insoweit ich dies empfunden und verstanden habe - den Gemeinschaftssinn (tesanüd) unter den Schülern (sakirdler) zu schwächen, so wie ich es verspürt und wahrgenommen habe. Habt Acht (sakin)! Und hütet euch (dikkat) wohl, dass zwischen euch keine Uneinigkeit (mübayenet) entsteht. Ein Mensch kann nicht immer frei (hâlî) von Fehlern (hatâ) sein; das Tor zur Vergebung (tövbe) steht jedoch immer offen. Wenn das Ego und der Teufel (nefis ve seytan) euch dazu verführt, einmal euren Brüdern zu widersprechen (itiraz) oder sie berechtigterweise (hakli) zu kritisieren (tenkide sevket), sollt ihr sagen: "Wir fühlen uns dazu verpflichtet (mükellef), nicht nur unser ganz persönliches Recht (cüz'î hukuk), sondern selbst unser Leben (hayat), unser Ansehen (haysiyet) und unser irdisches Glück (dünyevî saadet) für den Gemeinschaftssinn (tesanüd) zu opfern (feda), welcher das stärkste Band (en kuvvetli rabita) der Risale-i Nur ist. In Anbetracht der Früchte, die er in uns zur Reife bringt (kazandirdigi netice), alle irdischen Dinge (dünya) zu opfern (feda) und unseren Egoismus zu überwinden, ist deshalb unsere Pflicht (vazife). So sollt ihr sagen und so sollt ihr euer Ego (nefs) zum Schweigen bringen. Wenn es da jedoch einen Streitpunkt (medar-i niza' bir mes'ele) zwischen euch gibt, so solltet ihr euch miteinander darüber beraten (mesveret). Und ihr solltet die Dinge auch nicht zu eng sehen (siki). Nicht jeder ist schließlich von derselben Art (mesreb). Doch einander verständnisvoll (müsamaha) zu behandeln, ist jetzt unbedingt (elzem) erforderlich.
   Wir grüßen (selâm) alle Brüder, und zwar jeden Einzelnen von ihnen.
  * * *     Meine lieben getreuen Mitbrüder! 
   Unendlicher Dank (hadsiz sükür) sei Gott, dem Gerechten (Cenab-i Hakk), dass sich auch in dieser Jahreszeit der Frühlingsmüdigkeit (gaflet mevsimi olan bahar) trotz dieses beständigen Übels (bela) einer Sorge um den Lebensunterhalt (derd-i maiset) die Erfolge (fütuhat) der Risale-i Nur weiterhin fortsetzen. Aus Istanbul schreibt man uns, dass wer immer die Abhandlungen (risaleler), die dorthin gesandt wurden, vor allem aber die Abhandlung über die "Wunder Mohammeds" (Mu'cizat-i Ahmediye), in der Abschrift von Hüsrev gesehen und sie gelesen hat, vor allem Fetva Emini Ali Riza und jeder andere voll Staunen und Bewunderung (hayret ve istihsan) sagt: "Diese Art der Formulierung (tarz-i ifade), Beweisführung (tarz-i ifade) und Erklärung (beyan) konnten wir bis jetzt in keinem anderen Buch finden. Solche Werke hat unter derartigen Umständen (serait) bis heute noch niemand zustande gebracht (müyesser)." So sagten sie danach in vollkommener Begeisterung (kemal-i istiyak). Sogar in Ankara selbst lassen sie auch in den hohen Ämtern für die weltlichen Angelegenheiten (dünyaca yüksek makamlar) und in den Kreisen des Militärs (askeriye heyeti) die Risale-i Nur mit dieser vollkommenen Begeisterung und Anerkennung (kemal-i istiyak ve takdir) abschreiben und vorlesen. Bedeutende Generäle (pasalar), allen voran der Oberst (miralay) Mehmed Yümnü, lesen sie voll des Lobes (takdirkârane) und in vollkommener Hingabe (teslimiyet), indem sie sagen: "Die Risale-i Nur ist ein Retter des Glaubens (iman kurtarici)." und ziehen ihren Nutzen (istifade) daraus. Und selbst hier können sehr viele, die auf die verschiedenste Weise gegen die Risale-i Nur geschmiedeten Intrigen (desise), Vorhaben (tedbir) und Pläne, deren Schüler (sakirdler) zu erschüttern (sarsmak) und ihr Interesse erkalten zu lassen (sogutmak), selbst dieses beständige Übel (bela) einer Sorge um den Lebensunterhalt (derd-i maiset) - die Verbreitung (inkisaf) der Risale-i Nur - nicht aufhalten. Ja, sie gewinnt noch von Tag zu Tag an Zustimmung und Anklang (tevessü'). Und selbst diejenigen, die sie noch am meisten kritisieren (hücum), versuchen dennoch im Geheimen (perde altinda), sich durch sie eines Vorteils (istifade) zu bemächtigen. Unendlicher Dank (hadsiz sükür) sei Gott, dem Gerechten (Cenab-i Hakk), dass die Güte Gottes (inayet-i ilahiye) und der Schutz des Herrn sich stetig fortsetzt. Es gibt lediglich noch an einer anderen Front einen ernstzunehmenden Angriffsplan (hücum) starrsinniger Heuchler (mütemerrid münafiklar). Da ist denn noch viel Umsicht (ihtiyat), Vorsicht (dikkat), Standhaftigkeit (sebat) und Gemeinschaftssinn (tesanüd) vonnöten, damit auch dieser Plan zum Scheitern (akîm) verurteilt bleibt. Dieser Plan aber lässt sich folgendermaßen beschreiben:
   "Unter den Schülern (talebe) der Risale-i Nur den Sinn an ihrer Gemeinschaft (tesanüd) zu vermasseln." Ihr Plan gegen uns war es seit achtzehn Jahren, unsere engsten Schüler (has talebe) abzuschrecken und ihr Interesse erkalten zu lassen (sogutmak). Doch ihre Pläne sind bereits gescheitert (akîm). Nun versuchen sie, der Verbreitung (intisar) der Risale-i Nur dadurch zu schaden (zarar), dass sie ihnen jeden Sinn für die Gemeinschaft (tesanüd) madig machen und sich darum bemühen, manche Gelehrte (ehl-i ilim) und Religionsvertreter (ehl-i din) in ihrem Bestreben, für sich einen Vorteil daraus zu ergattern (menfaatperest), zu Kritikern dieser Strömung (cereyan) umzufunktionieren (rakib çikarmak). 
   Zudem besteht die Möglichkeit (ihtimal), wie am Schluss der Abhandlung (Risale) über den Monat Ramadan erklärt wird, dass, was die eigenwillige Seele (nefs-i emmare) mehr als jede Art Strafe (azab) durch den Hunger (açlik) von ihrem Starrsinn (temerrüd) abgewendet hat, auch diesen Hunger und die gegenwärtige Plage einer Sorge um den Lebensunterhalt (derd-i maiset belasindan), der als Strafe (ceza) für die Ausschweifungen der starrsinnigen Heuchler (mütemerridane ehl-i nifak) über alle und selbst noch über die Unschuldigen (umuma ve masumlara) gekommen ist, die Irrgläubigen (ehl-i dalalet) dazu ausnutzen (istimal), die armen Schüler (fakir sakirdler) der Risale-i Nur zu unterwandern. Da nun einmal die Schüler der Risale-i Nur bis jetzt den Dienst der Risale-i Nur mit absoluter Mehrheit (ekseriyet-i mutlaka) als eine Lösung (çare) und als ein Heilmittel (ilâç) für jede Plage (bela), für jeden Kummer (derd) erkannt haben, spüren (hiss) und erfahren wir jeden Tag je nach unserem Einsatz für den Dienst mehr Leichtigkeit im Erwerb unseres Unterhaltes (maiset), im Herzen Ruhe und Frieden (kalbde ferahlik), dürfen in aller Bedrängnis (sikinti) wieder aufatmen (genislik); und so ist es mit Sicherheit notwendig (lâzim), auch diesen fürchterlichen neuen Plagen (bela) und Katastrophen (musibet) wieder mit unserem Dienst (hizmet) an der Risale-i Nur entgegenzutreten (mukabele).     Wir grüßen (selâm) alle Brüder, und zwar jeden Einzelnen von ihnen.
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   Mein lieber, getreuer, segensreicher, ehrenwerter Hüsrev, der durch seinen wunderbaren Stift (hârika kalem) einen Aspekt der Wunderhaftigkeit (vech-i i'caz) des Qur'ans zeigt, der in seiner Verkündigung ein Wunder (Mu'ciz-ül Beyan) ist, wodurch ständig Segenspunkte (sevab) in das Buch seiner guten Taten (defter-i hasenat) durch diejenigen eingetragen werden, die aus den von ihm abgeschriebenen Qur'an-Exemplaren rezitieren!
   Eines von den beiden segensreichen Exemplaren (mübarek nüsha), die du mir gesandt hattest, habe ich durch Hilmi Bey an euch zurückgesandt. Mit einem Gefühl der Vorahnung (hiss-i kabl-el vuku) hattest du die beiden zusammen an uns geschickt, in der Absicht, die Provinz Isparta zu verlassen. Und das war auch ganz gut so. Da die Provinz Isparta jetzt zu einer großen Medreset-üz-Zehra (Ekber) und eine große Medrese-i Nuriye (Kübra) geworden ist, ist es auch dort in dieser Zeit notwendig (lâzim) geworden, dieses heilige Werk (kudsî eser) besonders kurz vor den drei heiligen Monaten (suhur-u selâse) zustande zu bringen (gelmek üzere). Möge es nun Gott so wollen (insâallah), dass auch dort wie hier bei uns durch die Verteilung (taksim) der dreißig Abschnitte des Qur'an (cüzler) viele Durchlesungen (hatmeler) {Viele Gruppen von jeweils dreißig Schülern teilen den Qur'an unter sich auf und jede einzelne Gruppe liest den Qur'an Abschnitt für Abschnitt durch. (A.d.Ü.)} stattfinden werden.
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   Meine lieben getreuen Mitbrüder! 
   Diesmal entnahmen (hiss) wir aus dem Brief von Hâfiz Ali die bedeutsame frohe Kunde (büyük bir besaret), dass die Voraussetzungen (esbab) für den Druck (tab) unseres Exemplares des Qur'ans, dessen Verkündigung ein Wunder ist (Mu'ciz-ül Beyan), jetzt gegeben sind, d.h. dass es hier nun keine Hindernisse (mani) mehr gibt. Da jedoch der segensreiche (mübarek) Hüsrev nun einmal gekommen ist, hat er auch das erste Recht (hak) an dieser Drucklegung (mes'ele) mitzuwirken. Und es ist dabei notwendig (lâzim), dass die beiden Alis sowie Tahirî und Hâfiz Mustafa, die bis jetzt mit ihrem wunderbaren Gemeinschaftssinn (hârika tesanüd) und durch ihren allbekannten Dienst (hizmet), mit dem sie allen Schülern (talebe) der Risale-i Nur eine große Freude bereitet sowie die Gläubigen (ehl-i iman) mit Zufriedenheit (memnun) und Dankbarkeit (minnetdar) erfüllt haben, zusammen mit dem tapferen (kahraman) Rüsdü in seiner unerschütterlichen Treue (lâ-yetezelzel sadakat) und Hüsrev in diesem großen, schweren und dabei so wertvollen Dienst (kiymetdar hizmet) am Qur'an vollkommen solidarisch (kemal-i tesanüd) mitarbeiten. Seid also vorsichtig und bleibt auf der Hut (Sakin, dikkat ediniz)! Und bietet den Irrgläubigen (ehl-i dalalet) keine Gelegenheit, euch aufgrund eurer unterschiedlichen Temperamente (ihtilaf-i mesreb), eurer zuweilen schwachen Nerven (damar) und euer Sorge und Not um euren Lebensunterhalt (derd-i maiset) auszunutzen und euch dazu zu verleiten, einander zu kritisieren (tenkid). Durch gegenseitige Beratung nach dem islamischen Recht (mesveret-i ser'iye) sollt ihr euch davor bewahren (muhafaza), euch untereinander zu spalten (tesettüt). Die Grundsätze (düstur) der "Abhandlung über die Wahrhaftigkeit" (ihlas Risalesi) sollt ihr euch jederzeit vor Augen halten. Andernfalls kann schon ein wenig Uneinigkeit (ihtilaf) in dieser Zeit für die Risale-i Nur von großem Schaden (zarar) sein. Ich brauche es ja nicht vor euch zu verheimlichen (saklamam), dass - ihr wusstet das und auch Feyzi und Emin wussten davon - eine derzeitige, jedoch völlig sinnlose Meinungsverschiedenheit (tenkid) unter euch uns hätte schaden (zarar) können, obwohl ich darüber gar nicht Bescheid wusste. Über diesen Punkt habe ich denn auch zwei Briefe an euch geschrieben und mir dabei in meinen Gedanken (ruh) große Sorgen (endise) gemacht. So ergriff mich denn eine innere Unruhe und ich fragte mich: "Ja, gibt es denn schon wieder einen neuen Angriff (taarruz)?"     Aufgrund dieses Schadens (zarar) hat sich der Abschnitt über das Bittgebet (münacat parçasi), der nach der Ankunft des segensreichen (mübarek) Hüsrev mit neuer Begeisterung und in ganz kurzer Zeit (sevk ve sür'at) am Schluss des "Auszugs des Lichtes" (Hizb-i Nurî) unserem Exemplar beigefügt wurde, um fünfzehn Tage verspätet. Seit fünfzehn Tagen hatte ich bereits gedacht, dass er bei uns eintreffen wird. Niemand ist frei von Fehlern; und so gibt es auch keinen, der keinen Gegner (rakib) hätte. So wie die tapferen Schüler (kahraman sakirdler) der Risale-i Nur jede Schwierigkeit (müskilât) überwunden haben, so werden sie sich - wolle es Gottt - auch in dieser bedeutenden, jedoch furchtbaren Epoche (mevsim) wieder durchsetzen (galebe). Sie werden ihre Reinheit (safvet) weiter bewahren, sich von ihrer Wahrhaftigkeit nicht abwenden und ihre Dienste (hizmet) nicht einschlafen (fütur) lassen. Ihr kennt die handfesten Maßnahmen (tedbir-i maddiye) besser als ich. Da nun aber einmal Hüsrev und Rüsdü sehr wichtige Säulen (rükün) in der Risale-i Nur sind, sich zudem auch mit besonders bedeutenden Schülern (sakird) der Risale-i Nur umgeben haben, und da es sich nun einmal durch Hâfiz Ali, Tahirî, Hâfiz Mustafa und Küçük Ali anhand ihrer glänzenden Erfolge (muvaffakiyet) im Dienst (hizmet) der Risale-i Nur bewahrheitet (tahakkuk) hat und sie nun ebenso hoch angesehen (makbul) sind, müssen diese beiden Strömungen (cereyan) nun den beiden Augen (iki göz) im selben Kopfe gleichen. Ein ungebrochener Gemeinschaftssinn (tesanüd) ist notwendig (lâzim), damit ihre Schultern diese schwere Schatzkiste (define) gemeinsam tragen können.
   Wir grüßen (selâm) alle Brüder, und zwar jeden Einzelnen von ihnen.
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   Das schöne, aufrichtige Gedicht (manzum) von Marangoz Ahmed, der ein ehrenwerter Schüler (talebe) der lichtvollen Medrese (Medrese-i Nuriye) von Sava ist, hat uns sehr gefreut (memnun) und ist in die Briefsammlung (Lâhika) aufgenommen worden. Besonders seine Worte, dass die Unschuldigen (masum) vom Stuhl der Risale-i Nur nicht absteigen und diejenigen, die "auf diesem lichtvollen Stuhle (nurlu sandalya) sitzen, von jeglichem Feuer und den Rebellionen (yanginlar, tugyanlar) gegen Gott verschont bleiben werden (kurtulur)", gibt uns Trost (teselli) und bringt uns die frohe Botschaft (müjde) von der Vielzahl der unschuldigen Schüler (masum talebe), als wäre ein wahrhaftiger, echter Schüler (hakikî bir talebe) der Medreset-üz-Zehra aus der Zukunft (istikbal) in unsere heutige Zeit gekommen.
   Zu Beginn der Abfassung (te'lif) der Risale-i Nur hatte Zehra, Samli Hâfiz Tevfiks verstorbene Frau (haremi merhume), als ich noch in Barla war, immer anstelle von Samli Hâfiz Holz gebracht, das sie damals auf ihren Schultern herbeitrug. Die Verstorbene (merhume) übernahm diese Arbeiten von Hâfiz, damit mein Sekretär (baskâtib), Samli Hâfiz, weiter an den Abschriften der Lichter (Nurlar) arbeiten konnte. Und wegen ihrer guten Taten (iyilik) erwähnen wir die Verstorbene (merhume) seit dieser Zeit in unseren Gebeten (dua) im Kreis unserer Nächsten (has) unter den verstorbenen (vefat) Schülern (talebe) der Risale-i Nur gemeinsam (serik) und werden auch weiter für sie beten (dua). 
  * * *  بِاسْمِهِ سُبْحَانَهُ وَاِنْ مِنْ شَيْءٍ اِلاَّ يُسَبِّحُ بِحَمْدِهِ
اَلسَّلاَمُ عَلَيْكُمْ وَ رَحْمَةُ اللّٰهِ وَ بَرَكَاتُهُ
{"Im Namen dessen, der gepriesen sei! Es gibt fürwahr kein Ding, das Ihn nicht dankend lobpreist!" (Sure 17, 44) "Friede sei mit euch, Gottes Erbarmen und Sein Segen."}
   Meine lieben getreuen Mitbrüder! 
   Drei, vier Briefe der Säulen (erkân) der Risale-i Nur und der opferwillige Edelmut (fedakârane ulüvv-ü cenab), den meine aufrichtigen Brüder (has kardes), deren Namen (isim) in diesem Brief zu finden sind, uns mit ihrem Dienst (hizmet) an der Risale-i Nur und mit ihrem Beitrag (yardim) durch ihre Stifte zeigen, hat mich diesmal besonders gefreut (mesrur), zu Dank (sükre) verpflichtet, meine in den letzten Tagen (siralar) entstandenen Sorgen (endise) fortgewischt und zeigt nun, dass die Provinz (Vilayet) Isparta zu einer geistigen (manevî) Medreset-üz-Zehra geworden ist und die Schüler (sakird) in Isparta hinsichtlich ihrer Standhaftigkeit und Treue (sebat ve sadakat) heute weiter als an anderen Orten sind. Das ist nach unserer festen Überzeugung (kanaat) in einer solchen Zeit und unter solchen Umständen (mevsim) eine besondere, glorreiche Gnade des Herrn (parlak bir inayet-i Rabbaniye). 
   Unser Qur'an-Exemplar mit einer wunderhaften (mu'cizeli), symmetrischen Übereinstimmung, nach dem die Alis und die Tahiris der Lichtfabrik (Nur fabrikasi) verlangten, befindet sich zusammen mit verschiedenen Abhandlungen im Anhang (zeyiller) zu der Abhandlung über die Wunderhaftigkeit (i'caz) des Qur'ans bei Hâfiz Emin in Istanbul, wo sie gelesen werden und wo er sie auch abschreiben lässt. Wenn ihr wollt, könnt ihr also mein Exemplar (nüsha) bei Hâfiz Emin abholen und ihm dafür eine von euren schön gestalteten Abschriften samt Anhang (güzelce zeyilli nüsha) geben, wo es dann auch bleiben kann. Ich möchte euch auch das zuletzt abgeschriebene Exemplar des Qur'ans nach Istanbul mitgeben, sobald ihr es dort braucht und nachdem ihr selbst dazu hierher gekommen seid, damit es dann dort gedruckt werden kann.
   Hüsrevs langer, so wertvoller und eindrucksvoller Brief (tesirli mektub), in dem als eine Art Anmerkung (hasiye) der - wenn auch nur kurze (küçücük)- Brief des tapferen (kahraman) Rüsdü und die Beiträge, durch die unsere besonders wichtigen Mitbrüder (ehemmiyetli kardesler), mit denen ich sehr verbunden (alâkadar) bin, uns mit ihren Stiften helfen (yardim), auch dass sie der Beschäftigung (istigal) mit der Risale-i Nur alle anderen Dinge vorziehen (tercih) und auch dass Hüsrev, seitdem er angekommen ist, nur noch ununterbrochen arbeitet, beweist (isbat), dass die Provinz Isparta sich die Risale-i Nur zur Gänze einverleibt (sahib) hat und anstelle eines einzigen Said Tausend Saids gefunden hat. Unendlicher Lobpreis und Dank (sükür, sena ve hamd) dafür sei Gott, dem Gerechten (Cenab-i Hakk). Da die Kosten (masrafi) für Druck und Einband (matbaa ve teclid) unserer Qur'an-Exemplare mit einer wunderhaften (mu'cizeli), symmetrischen Übereinstimmung auf dreißigtausend Lira gestiegen ist, ergibt sich daraus zwangsläufig (mecburiyet), diese gewaltig große Angelegenheit (azîm mes'ele) auf später zu verschieben (te'hir). 
   Den Abschnitt am Anfang von Re'fet Beys bewunderungswürdigem, einzigartigem (hayretli ve garib) Brief, der uns in Staunen (hayret) versetzt hat, wollen wir als ein Lehrbeispiel (medar-i ibret) in die Briefsammlung (Lâhika) aufnehmen. Besonders seine Aussage, dass das "Dreißigste Wort" (Otuzuncu Söz), welches "Das Ego und das Atom" (Ene ve Zerre) genannt wird, von jedem Gläubigen (mü'min) auswendig gelernt werden muss (zarurî); und eine Schwester (kardesi) der gesegneten Katze (mübarek kedi), die nach der Lesung dieses Werkes in Barla den Titel "Abdurrahîm" (Diener des Allerbarmers) verdient hat und uns das Gedenken Gottes (zikr) "ya Rahîm ya Rahîm" (oh Erbarmer) hören ließ, als eine weitere gesegnete Katze (mübarek kedi) dem mohammedanischen Gebetesruf (Ezan-i Muhammedî) gern wie ein Mensch zuhörte (müstakane), versetzte uns sowie euch in Erstaunen (hayret) und schenkte uns Freude (sürur). Wir haben das als eine frohe Botschaft (müjde) und einen Hinweis (isaret) auf das vollständige Wiederneugestatten (zuhur) {Das Arabische sollte in der Türkei vollständig ausgerottet werden. Selbstverständlich war auch der Gebetsruf in der Türkei bis 1950 verboten. (A.d.Ü.)} des mohammedanischen Gebetsrufes (Ezan-i Muhammedî) verstanden. Der Traum des ehrenwerten Tenekeci Mehmed, der in seinem Dienst (hizmet) am Qur'an wie Kâtib Osman und Mehmed Zühdü alt und eine Persönlichkeit von großer Wichtigkeit (eski ve ehemmiyetli) ist, ist gleichfalls von großer Wichtigkeit (ehemmiyetli). Möge Gott (Allah) ihn ein gutes Vorzeichen (hayir) sein lassen! Für Isparta ist er ein sehr gutes Vorzeichen (hayir). Und darin liegt eine bedeutsame, frohe Botschaft (ehemmiyetli bir müjde).     Der Brief unseres Bruders Re'fet hat mich in viererlei Hinsichten (cihet) durchaus befriedigt (memnun). Hüsrev, Re'fet und Rüsdü waren vor mir schon seit langer Zeit stets gemeinsam (birlesmisler) in meiner Erinnerung (hayal) gegenwärtig (tasavvur). Dank (sükür) sei Gott, dem Gerechten (Cenab-i Hakk), dass sie auch in Zukunft stets weiter in vollkommener Treue (kemal-i sadakat) und Standhaftigkeit (sebat) beisammen sein und zusammen schaffen werden (devam ediyor), wie ich es stets von ihnen erwartet (ümid) habe.
   Zudem grüßen (selâm) wir jeden Einzelnen unserer standhaften (sebatkâr) Brüder, deren Namen sich in den Briefen von Hüsrev und Hâfiz Ali finden sowie Kâtib Osman, Mehmed Zühdü, Hâfiz Ali von Isparta und die tapferen (kahramanlar) aus Sava, und beten (dua) für sie. Während ich gerade diesen Brief hier schreibe, brachte Emin den Brief von Sabri, unseres Verbindungsmanns (santral) für die Risale-i Nur. Wir haben ihn geöffnet und darin gelesen, dass er schreibt, dass durch den Segen (bereket) des vielfältigen Kopierens einer Abhandlung in Form eines Bittgebets (Risale-i Münacat), in dem die derzeitige Trockenheit (yagmursuzluk) erwähnt wurde, der Regen wieder einsetzte und so die Barmherzigkeit Gottes (rahmet-i ilahiye) den Armen (fakir) und Elenden (fukara) zu Hilfe (imdad) eilte. Und so hat er für mich eine wichtige Frage (mes'ele) gelöst.
   Auch hier war der Regen dringend notwendig (ihtiyaç). Es gab für uns überhaupt kein Merkmal (alâmet), anhand dessen wir das Kommen des Regens hätten erahnen können. In dieser Trockenzeit (kaht zamani) war das Ausbleiben des Regens (yagmursuzluk) für die Armen und Elenden (fakir fukara) besonders schwer. Wir haben dreimal nach dem täglichen Gebet (namaz) noch ein Bittgebet (dua) eingelegt, in dem wir angesichts der Unschuldigen (masum), der Armen (fukara) und der hungernden Tiere (aç kalan hayvan) im Namen der Risale-i Nur um Fürsprache (sefaatçi) gefleht haben. Dann erlebten wir noch in derselben Nacht überraschend und wider alles Erwarten (me'mulümüzün fevkinde) die vollkommene Erhörung (tam kabulünü) unserer Gebete. Ich war darüber ziemlich erstaunt (hayret), denn wir konnten ja nicht wissen, inwieweit unsere individuellen Gebete (cüz'î dua) mit dieser ganz allgemeinen Angelegenheit (küllî mes'ele) in Verbindung (dahli) standen. So habe ich denn gesagt: "Auf jeden Fall hat sich auch unser Gebet all den anderen so bedeutenden Gebeten mit seinem Anteil (hisse) von einem Tausendstel angeschlossen." Nun hat sich die Wahrheit (tahakkuk) herausgestellt, dass die Lichtvollen (nuranîler) in Isparta und ihre lichtvollen geistigen Gebete (nurlu manevî dualar) auch uns an diesem segensreichen Regen (rahmet) teilhaben lassen. Ja ich habe jetzt sogar Feyzi, der einer von denen war, die hinter mir zu meinem Gebet (duama arkamdan) ihr Amen gesagt haben, diese meine Auslegung (mana) und meine Überraschung (hayret) mitgeteilt. Hätte ich das schon vorher gesagt, könnte ich jetzt seine gute Meinung (hüsn-ü zanni) mir gegenüber gar nicht mehr abschwächen (ta'dil). Denn er schreibt seinem Meister (üstad) den größten Anteil (hisse) daran zu.
   Sabris Brief mit den Grüßen (selâm) von Siddik Süleyman und den Brüdern aus Barla, in dem sie schreiben, dass sie ihre alte Verbundenheit (alâka) wie dereinst aufrechterhalten (muhafaza), lässt meine Erinnerungen an mein Leben (hayat) in Barla voll Sehnsucht (tahassür) wieder wach (hatirlatti) werden. So sende ich denn gleichfalls allen Brüdern viele Grüße (çok selâm).     Der segensreiche (mübarek) Hüsrev schreibt in seinem Brief, dass unsere engsten Brüder (has kardes), Rüsdü, Kâtib Osman, Osman Nuri, Âtif und Feyzi für uns zum Gruß (yâdigâr-i tahattur) je ein Exemplar (nüsha) abschreiben und uns schenken (hediye) wollen. Möge Gott, der Gerechte (Cenab-i Hakk), ihnen für jeden Buchstaben, den sie nun schreiben werden, Tausend Wohltaten (bin hasene) gutschreiben, âmîn.
  * * * 
   Meine lieben getreuen Mitbrüder! 
   Vorsicht (ihtiyat) ist zu jeder Zeit gut. Auch Hazret-i imam-i Ali, mit dem Gott zufrieden sein möge, empfiehlt (tavsiye) uns ja bereits in wunderbarer Voraussicht (kerametkârane) diese Vorsicht. Nun gibt es aber in den Ostprovinzen (sark taraf) wieder einen neuen Vorfall (hâdise): 
   Von einem Scheych wurde durch seine Schüler (mürid) und seine Stellvertreter (halif) ein Werk (eser) über den Glauben (din) mit dem Titel "Das Testament des Propheten" (vasiyetname-i Peygamberî (A.S.M.)), das von einem gewissen, seit alter Zeit berühmten (meshur) Seyh Ahmed, einem Wächter am Grabe des Propheten (türbedar-i Nebevî) verfasst wurde, in diesen östlichen Provinzen (havalide) im Umlauf gebracht und hat sich so verbreitet (intisar). Das hat den tapferen (kahraman) Selahaddin, der dort tätig ist, doch in einem gewissen Umfang vorsichtig (ihtiyata) werden lassen. Die Risale-i Nur, eine Bewegung (cereyan), die frei ist von jedweder politischen (siyaset) Strömung und sich mit keinerlei Politik beschäftigt, war schließlich dazu gezwungen (mecbur), noch vorsichtiger (ihtiyat) zu sein und ihre Tätigkeit zu unterbrechen (tevakkuf), um nicht irgendwelche Kontakte mit derartigen Strömungen (cereyan), die mit Politik in Verbindung (siyasete temas) gebracht werden könnten, erkennen zu lassen. Er kam heute hier vorbei, bevor er für fünf Monate aus dienstlichen (vazife) Gründen nach Ankara fuhr. Ein Spitzel (hafiye) verfolgte ihn jedoch und trat gleich hinter ihm ein. Ich habe diesem Spitzel (casus), nachdem Selahaddin wieder gegangen war, folgendes gesagt:
   Wir Schüler, die wir aus der Risale-i Nur unseren ganzen Unterricht (ders) beziehen, dürfen die Risale-i Nur nicht (für die Zwecke) der irdischen (dunya) Politik und noch weit weniger als Mittel einsetzen, die Welt (zu beherrschen) und haben das auch bis heute nicht getan. Wir mischen uns in die Welt der Weltleute (ehl-i dünya) nicht ein. Uns (in dieser Hinsicht) irgendeiner Bosheit zu verdächtigen, ist ganz einfach irrsinnig.
   Erstens: Der Qur'an hat uns (Nurcus) jede Beschäftigung mit der Politik verboten, damit die diamantengleichen Wahrheiten (hakikat) nicht in den Augen der Weltleute (ehl-i dünya) auf die Stufe von Glasstückchen herabsinken.
   Zweitens: Die Liebe (Sefkat), unser Gewissen und die Wahrheit (hakikat) verbieten uns (Nurcus) eine Beschäftigung mit der Politik. Denn wenn es unter den glaubenslosen Heuchlern zwei gibt, die eine Ohrfeige verdient hätten und es außer ihnen noch sieben, acht unschuldige, armselige Angehörige - Schwache, Kranke und Greise - gibt, und wenn nun irgendein Unheil oder eine Plage über sie kommt, wird dieses Unheil auch über die acht Unschuldigen mit Kind und Kegel hereinbrechen. Ja, die beiden gottlosen Heuchler werden dabei sogar noch weniger Schaden erleiden (und sich zu retten wissen). Aus diesem Grund verbieten die Liebe (sefkat), die Barmherzigkeit (merhamet), Wahrheit und Gerechtigkeit (hak ve hakikat) dem Wesen der Risale-i Nur entsprechend unseren Schülern, mit politischen Mitteln ursächlich an einer Störung der öffentlichen Sicherheit und Ordnung mitzuwirken, wobei auch noch das dabei beabsichtigte Ergebnis zweifelhaft ist.    Drittens: Unser Land, unser Volk und die Leute an der Regierung (ehl-i hükûmet) dieses Landes brauchen die Risale-i Nur ganz besonders dringend und in welcher Form auch immer. Man darf sich dabei nicht (vor der Risale-i Nur) fürchten oder ihr feindselig gegenübertreten. Ja, selbst noch der Gottloseste muss noch im Glauben (din) an Recht und Gerechtigkeit (haqq) die Seite der Prinzipien (der Risale-i Nur) vertreten, es sei denn, er wolle an seinem ganzen Volk und Vaterland und seiner islamischen Regierung (hâkimiyet-i islâmiye) einen Verrat begehen. Denn um das öffentliche Leben wie auch die Politik für dieses Volk und sein Land vor einer Anarchie zu bewahren und es vor den großen Gefahren in Sicherheit bringen zu können, sind die folgenden fünf Prinzipien unbedingt notwendig und erforderlich: erstens: die Barmherzigkeit (merhamet); zweitens: der Respekt (hürmet); drittens: die Sicherheit (emniyet); viertens: wissen, was verboten (haram) und was erlaubt (helal) ist und sich des Verbotenen (haram) zu enthalten; fünftens: eine ungezügelte Lebensweise aufgeben und sich (statt dessen) im Gehorsam (unterwerfen). Wenn also nun (die Risale-i Nur) das öffentliche Leben in Betracht zieht, und (für die Beachtung) dieser fünf Prinzipien Sorge trägt, legt sie somit den Grundstein für die öffentliche Sicherheit und Ordnung und stellt sie zugleich sicher. Wer sich also gegen die Risale-i Nur wendet, möge mit absoluter Sicherheit wissen, dass er sich im Namen seiner Anarchie gegen sie wendet und ein Feind des Volkes, des Rechts und der Ordnung ist. Dies alles kurz zusammengefasst habe ich diesem Spitzel mitgeteilt und zu ihm gesagt: "Geh, und sage dies alles denen, die dich hierher geschickt haben, und dazu noch das Folgende: "Wenn nun hier ein Mann, der sich während achtzehn Jahren (polizeilicher Überwachung) um seines inneren Friedens (istirahat) willen kein einziges Mal deswegen an die Regierung gewandt hat, der schon seit einundzwanzig Monaten von all den Kriegen (und Kämpfen), die die Welt in ein Tohuwabohu verwandeln, keine Notiz nimmt und es gar nicht nötig hat, mit besonders wichtigen Persönlichkeiten, die besonders wichtige Posten bekleiden, freundschaftliche Beziehungen zu unterhalten, welchen Sinn sollte es dann haben, einen solchen Mann zu fürchten, zu verdächtigen, in der Vorstellung, er könnte sich in eure weltlichen Angelegenheiten einmischen und ihn durch eine derartige (ständige) Überwachung in Bedrängnis zu bringen? Wozu sollte so etwas gut sein? Oder gibt es irgendein Gesetz dafür? Selbst die Irren wissen, dass ihn zu belästigen Irrsinn wäre." Das habe ich ihm gesagt. Und dieser Spitzel stand auf und ging.
   Allen Brüdern, besonders den Säulen (erkânlar) und den Druckern (matbaacilar), besonders Hâfiz Ali, dem tapferen (kahraman) Tahirî und Hâfiz Mustafa, die an der Veröffentlichung des "Auszugs des Lichtes" (Hizb-i Nuriye) arbeiten (nasirler), und ihren Mitgefährten (rüfekalar), jedem Einzelnen von ihnen senden wir unsere Grüße (selâm). 
  * * * 
   Meine lieben, getreuen, segensreichen Brüder! 
   Unendlicher Dank (sükür) sei Gott, dem Gerechten (Cenab-i Hakk), dass Er uns in dieser verrückten (acib) Zeit solche aufrichtigen (hâlis), wahrhaftigen (muhlis), bescheidenen (mahviyetli) und opferwilligen (fedakâr) Brüder geschenkt (ihsan) hat. Diesmal habe ich die vier Briefe gelesen, die Hüsrev, Hâfiz Ali, Hâfiz Mustafa, Küçük Ali miteinander gewechselt (hitaben) haben. In der Tiefe meines Herzens (kalb) spürte ich eine Freude (sürur), ein Gefühl der Dankbarkeit (hiss-i sükran) und Zufriedenheit (memnuniyet). Mir wurde klar, wie edelmütig (âlîhimmet), welch großen Geistes (ruh) und wie opferbereit (fedakâr) diese ehrenwerten Brüder im Dienst (hizmet) an der Risale-i Nur sind. Da die Risale-i Nur jetzt solch tüchtigen (kuvvetli) Händen aufrichtiger (hâlis) Brüder anvertraut wird, sind wir nun zu der sicheren Überzeugung (kat'î kanaat) gelangt, dass die Risale-i Nur nie mehr eine Niederlage (maglub) erleiden wird. Ihr unerschütterlicher Zusammenhalt (kuvvetli tesanüd) wird sie für immer am Leben erhalten (yasattirip) und erstrahlen (parlattir) lassen.    In der Tat, meine lieben Brüder! Ihr lebt zur Gänze (tam muhafaza) nach dem Geheimnis der Wahrhaftigkeit (ihlas sirrini). Trotz vieler Gründe, die dazu führen könnten, auseinander zu gehen (esbab-i tefrik), dennoch eure Einheit (vahdet) zu bewahren (muhafaza), ist wirklich (hakikaten) ein wahres Wunder (hârika). So hält denn Hâfiz Ali in seiner außergewöhnlichen (müstesna) Einfachheit und Bescheidenheit (mahviyet ve tevazu), seine Wahrhaftigkeit (ihlas) und den Grundsatz (düstur muhafaza), eins zu werden mit seinem Bruder (fena fi-l ihvan), wahrhaftig (hakikaten) hoch. Aufgrund seiner Vorsicht und Entschlossenheit (tedbir ve dirayet), seiner hohen Aufrichtigkeit (yüksek ihlas) und Bescheidenheit (mahviyet) gleich einem Hâfiz Ali, brauche ich mich in der Tat (hakikaten) um Hüsrev in all seiner Achtsamkeit (tedbirce) nicht besonders zu kümmern (ihtiyaç). Hâfiz Mustafa erzeigt uns mit seiner großen Fähigkeit (iktidar) im "Dienst im Licht" (hizmet-i nuriye) seine unerschütterliche Treue (kuvvetli bir sadakat) und opferbereite Hingabe (fedakârane teslimiyet). Der "kleine Ali" (Küçük Ali) mit seinem "großen Geist" (büyük ruh), der auch die Bedeutung von Abdurrahman, Lütfü und Hafiz Ali in sich trägt (manasi), betrachtet in seiner ganzen Stärke und Standhaftigkeit (kuvvetli mukavemet) in allen Streitfällen (sebeb-i ihtilafa), die zu irgendwelchen Auseinandersetzungen (kuvvetli mukavemet) führen könnten, den Dienst (hizmet) an der Risale-i Nur als die bedeutendste Aufgabe seines Lebens (hayatinin en büyük maksad) und zieht (tercihan) ihn allen Dingen dieser Welt (dünya) vor. Dies alles haben mir in der Tat eure vier Briefe mitgeteilt. So zweifeln wir denn überhaupt nicht (hiç sübhe) daran, dass der tapfere (kahraman) Tahiri und der tapfere (kahraman) Rüsdü, die in derselben Art (sistem) in der gleichen Sache (mes'ele) zusammenarbeiten (alâkadar), auch in derselben Wahrheit (hakikat) und in der gleichen Einstellung (ahlâk) miteinander harmonieren. Diese sechs Säulen (rükün), die während dieser vorübergehenden Erschütterung (muvakkat sarsinti) mit einem wahrhaftigen Gemeinschaftssinn (hakikî bir tesanüd) miteinander Hand in Hand (el-ele), Schulter an Schulter (omuz-omuza), Kopf an Kopf (bas-basa) standen, erhielten einen geistigen Stellenwert (kiymet-i maneviye) nicht nur von sechshundert, sondern vielmehr von sechstausend, so wie wir Gott, dem Gerechten (Cenab-i Hakk), im Interesse der Risale-i Nur unendlich danken (sükür) und euch zugleich dazu gratulieren (tebrik). Ich bin besorgt (merak), da ich von den engsten, aufrichtigen Brüdern (has ve hâlis kardesler) in Isparta, Mehmed Zühdü, Hâfiz Ali von Isparta in diesen letzten vier Briefen keine Nachricht (haber) erhalten habe. Geht es ihnen vielleicht nicht so gut (rahatsiz)? 
   Ich habe aus dem Brief unseres Bruders Hasan Âtif, der in der Umgebung (taraf) von Sandikli in vollkommener Begeisterung (kemal-i sevk) und Aufrichtigkeit (ciddiyet) tätig ist, entnommen, dass dort einige Hodschas manche Leute, die einem Orden (tarîkat) angehören, missbrauchen (vasita), um Kritik (fütur) zu verbreiten, und die Tätigkeit, der er dort im Versteck (perde) nachgeht, zu beenden. Demgegenüber ist es unser Weg (meslek), sich positiv (müsbet) zu verhalten und auch danach zu handeln (müsbet hareket). Er erlaubt uns nicht, mit anderen zu streiten (mübareze), ja noch nicht einmal in Gedanken. Außerdem sind wir auch nicht dazu verpflichtet (mecbur), Interessenten (müsteri) zu werben, vielmehr müssen sie uns ihr Interesse zeigen (müsteriler yalvarmali). 
   Dieser Bruder ist wahrhaft aufrichtig (hâlis) und vollkommen treu (sadik). So wie sein Stift sind auch sein Herz (kalb) und seine Seele (ruhu) schön. Er möchte jedoch, dass alles sogleich vollkommen (mükemmel) sein soll und das macht ihn ein wenig nervös (sikinti). Er soll soweit wie möglich vorsichtig (ihtiyat) sein und auch den noch unerfahrenen (mübtedi') Hodschas nicht die Türen zu einem Streit (mübareze kapisi) öffnen. Möge es Gottes, des Gerechten (Cenab-i Hakk), Wille sein (insâallah), ihm zum Erfolg (muvaffak) zu verhelfen. Er findet bestimmt dort in seiner Umgebung (mintika) aufrichtige Säulen (hâlis rükün) wie er selbst eine ist, oder hat bereits eine gefunden. So gratulieren (tebrik) wir denn vor allem ihm und allen Schülern (sakird) der Risale-i Nur in seinem Kreis. Und wir sehen auch ihre geringen Dienste (hizmet) als viel (çok nazar) an. Da ich von hier aus keine Korrespondenz (muhabere) oder Besprechung (müsavere) mit ihnen pflegen kann, könnt ihr diesen Brüdern an meiner statt sowohl unseren Gruß (selâm) übermitteln, als auch, dass sie an unseren geistigen Verdiensten (manevî kazanç) im engsten Kreis (haslar dairesi) unter dem Titel (ünvan) treuer Gefährten (sadik rüfeka) Âtifs mit eingeschlossen und jeden Morgen unter uns geistig (manen) anwesend sind.
  * * *     Meine lieben getreuen, wachsamen, aufrichtigen, vereinigten und segensreichen Brüder! 
   Ich gratuliere (tebrik) euch, dass die Intrige (desise) dieser Teufel unter den Dschinnen (seytan-i cinnî) und Menschen durch euch fruchtlos (akîm) geworden ist. Möge Gott, der Gerechte (Cenab-i Hakk), euch in diesem "Dienst am Licht" (hizmet-i nuriye) für immer zum Erfolg (muvaffak) verhelfen. Âmîn. Und möge Er auch mit euch ewig zufrieden (ebeden razi) sein. Âmîn.
   Früher hatten einmal Hâfiz Ali und Hüsrev, um die Geschichte der Herkunft (secere-i külliyes) aller Orden (tarîkat) aufzulisten (tanzim) und abzuschreiben (istinsah), damals in Barla, an diesem Projekt gearbeitet. Damals hatte ich mit ganzer Kraft (kuvvet) gewünscht (temenni) und gehofft (ümid), dass diese beiden Brüder (zât) in Zukunft einen wichtigen Dienst (hizmet) an der Risale-i Nur versehen werden und sie mit ihren beiden Augen im Kopf wie zwei betrachten, aber wie einer sehen. Unendlicher Dank (hadsiz sükür) sei Gott, dem Gerechten (Cenab-i Hakk), dass sich diese meine Hoffnung (ümid) seitdem erfüllt (tahakkuk etti) hat und noch weiterhin erfüllt (ediyor), womit ich nun sehr zufrieden (tam oldu) bin.
   Meine lieben Mitbrüder! Ihr sollt diese winzigen Unstimmigkeiten (küçücük kusurlar), wie sie manchmal unter euch vorkommen, nicht groß (i'zam) werden lassen. Nicht nur ich, sondern jeder, der die Tatsachen (hakikat) kennt, wird nach meiner Meinung bestätigen (tasdik) können, dass die Schüler (sakird) der Risale -i Nur in Isparta und Umgebung (havali) eine außergewöhnliche Treue (sadakat), Standhaftigkeit (sebat), Brüderlichkeit (uhuvvet), Wahrhaftigkeit (ihlas) und Tapferkeit (kahramanlik) aufweisen, sodass sie in dieser verrückten (acib) Zeit unter Tausenden Einflüssen des Verderbnisses (esbab-i fesad) und der Verwirrung (ifsad) ihre Einheit und Gemeinschaft (vahdet ve ittifak) und ihre Ernsthaftigkeit (ciddiyet) im Dienst bewahren (muhafaza). So habt ihr denn trotz so vieler stürmischer Ereignisse (hâdise) die Risale-i Nur nicht ungenutzt (muattal) wieder erlöschen lassen; vielmehr habt ihr sie so sehr erglänzen lassen (parlat), dass ihr auch uns mit ihrem Licht (isik) erfüllt und in Begeisterung (gayret) versetzt habt. Besonders trotz der allgemeinen Frühjahrsmüdigkeit (bahar mevsiminde umumî gaflet) und trotz der fürchterlichen Plage (dehsetli bela), die aus der Sorge um den Lebensunterhalt (derd-i maiset) erwächst, dermaßen in vollkommener Begeisterung (kemal-i sevk) und Einsatzfreude (gayret) an der Risale-i Nur zu arbeiten, ist wahrlich eine Gnade Gottes (inayet-i ilahiye). Dazu möchten wir euch aus ganzem Herzen (ruh) gratulieren (tebrik). Diese sechs vereinten tapferen (müttehid kahraman) Brüder, die sich dazu entschlossen haben, ihre Stifte für uns in Bewegung zu setzen, akzeptiere (kabul) ich als einen Geist in sechs Leibern (cesed) und an der Stelle von sechs neuen Saids und die einundzwanzig Brüder als einundzwanzig Abdurrahmans und Abdülmecids. Möge Gott, der Gerechte (Cenab-i Hakk), die Tinte, die aus ihren Stiften als ein schwarzes Licht fließt, nach der eindeutigen Aussage (nas) einer zuverlässigen Hadith (hadîs-i sahih) jedes Gramm davon im Wert von hundert Gramm Märtyrerblut (sehid kani) am Tage der Wiederauferstehung (yevm-i hasir) und der Waage (mizan) {Am Tage der Auferstehung werden alle Seelen gewogen. (A.d.Ü.)} in das Buch ihrer guten Taten (defter-i hasenat) eintragen. Âmîn    Es hat mich glücklich (mesrur) gemacht, dass Nakkas Mehmed und Babacan, Nachfolger (vâris) von Âsim, sowohl noch am Leben (hayat) sind, als auch ihren Dienst (hizmet) an der Risale-i Nur fortsetzen.
  * * * 
Briefe aus Kastamonu - 204

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   Meine lieben getreuen Mitbrüder! 
   Das Hinscheiden (vefat) des verstorbenen (merhum) Mehmed Zühdü ist im wahrsten Sinne (hakikaten) für die Risale-i Nur ein großer Verlust (zayiat). Denn dieser segensreiche (mübarek) Schüler (zât) hat - unendlicher Dank (sükür) sei Gott, dem Gerechten (Cenab-i Hakk)- der Risale-i Nur in einer nur kurzen Zeitspanne einen sehr großen Dienst (hizmet) erwiesen. Einen lichtvollen Dienst (vazife-i nuriye) von vierzig, fünfzig Jahren hat er innerhalb von nur acht oder zehn Jahren vollkommen erfüllt. Er ist im Geiste noch stets unter uns und lebt in unserem Kreise durch seinen außerordentlichen Dienst (hizmet) in glänzender (parlak) Weise fort. In Hinsicht auf seine guten Werke (hasenat) ist er keineswegs gestorben und in das Buch seiner guten Werke (defter-i a'mal) werden noch ständig und reichlich gute Taten (hasenat) eingetragen.
   Ich hatte ihn sogar schon früher ein paar Mal unter Erwähnung seines Namens, ansonsten aber hundert Mal als Schüler (talebe) der Risale-i Nur, wie auch seinen verstorbenen Vater (merhum peder), der ihn zur Risale-i Nur gebracht hatte, zu einem Teilhaber (serik) an meinen geistigen Verdiensten (manevî kazanç) gemacht. Jetzt ist er an manchen Tagen etwa fünfzig Mal unter Erwähnung seines Namens (sarih ismiyle) an ihnen beteiligt (hissedar), was also heißen soll, dass der Verdienst seines Lebens (hayat kazanci) sich mehrte. Möge Gott, der Gerechte (Cenab-i Hakk), seinen Verwandten (akarib) gute Geduld (sabr-i cemil) und ihm selbst vollkommene Vergebung (magfiret-i kâmil) schenken (ihsan), âmîn.
   Er hatte uns seinen segensreichen Stift {seine Abschriften im Dienste der Risale-i Nur (A.d.Ü.)} gewidmet und ich hatte ihn auch sowohl an Stelle von Abdurrahman als auch an Stelle von Abdulmecid angenommen (kabul). Wir leben hier noch stets weiterhin (kabul) so, als wäre er noch gar nicht gestorben (vefat) und sein Stift weiterhin rastlos tätig (kalemi isler). Dieser segensreiche Schüler (mübarek zât), der in seinem Haus (hane) etwa zweihundert unschuldigen (masumlar) Kindern den Qur'an und die Risale-i Nur unterrichtet (ders) hatte, versah genauso wie Abdurrahman in seiner nur kurzen Zeit rasch die Aufgabe (vazife) eines langen Lebens (ömür), beendete sie und verschied. Der prächtige Artikel (parlak fikra), den Bruder Katib Osman über ihn geschrieben hat, wurde in die Briefsammlung (Lâhika) aufgenommen. Dieser Schüler (zât) ist fürwahr (hakikaten) eines solchen Artikels (fikra) würdig. Möge Gott es so wollen (insâallah), dass noch recht viele aus Isparta hervorgehen werden, die seine Art und Weise (sistem) übernehmen und uns so diesen Schmerz (aci) vergessen lassen werden. Ihr sollt also seiner Mutter und seinen Kindern (vâlide ve çocuklari) mein herzliches Beileid (ta'ziye) übermitteln!    Ich habe einen bedeutenden Brief von Hulusi Bey gelesen, der ein besonders bedeutender Schüler (sakird) der Risale-i Nur ist. Zu Recht bewahrt (muhafaza) dieser Bruder stets seinen ersten Platz (birincilik). Ich stelle ihn mir immer vor, wie er in der Hand seinen Stift hält und an der Risale-i Nur arbeitet. Zudem steht er bei allen meinen Korrespondenzen (muhabereler) als mein Ansprechspartner (muhatab) in der ersten Reihe. Die Abhandlungen, die in dem Band der Briefe (Mektubat Risaleler), die auf seine Fragen hin geschrieben wurden, und die aufrichtigen Briefe (samimî mektublar), die er geschrieben hat, ziehen an seiner statt sehr viele Menschen zu dem Kreis der Risale-i Nur und tun es noch immer. Und wie er gesagt hat, ist er von uns niemals weit entfernt. Denn an jedem Tage sind wir oftmals beieinander. Und auch unsere Korrespondenz (muhaberemiz) ist niemals unterbrochen. Wenn ich also mit euch spreche, finde ich stets auch Hulusi mitten unter euch (içinde). Sabri, so wie er in seinem Auftrag (hesab) mit mir spricht, soll auch an meiner statt so mit ihm sprechen.
   Ich grüße (selâm) alle meine Brüder, jeden Einzelnen von ihnen.
  * * * 
   Meine lieben getreuen Mitbrüder! 
   Wir haben eure so segensreichen (mübarek) und so nützlichen lichtvollen Geschenke (nuranî hediye) und Erinnerungsstücke (yâdigâr) eurer diamantenen Stifte erhalten. Möge Gott, der Gerechte (Cenab-i Hakk), den Stiftführern, die sie abgeschrieben haben, für jeden Buchstaben von ihnen zehn Segenspunkte schenken; âmîn. Eine Art Wunder (keramet) dieser lichtvollen Abschriften von den Abhandlungen für die Alten (nurlu ihtiyar Risaleleri) ist Folgendes: Während noch Emin eure Geschenke (emanet) zu unserer Tür brachte, kam ganz unerwartet (hilaf-i me'mul) auch der alte hiesige Müfti, der in den letzten acht Jahren nur zwei Mal zu mir gekommen war, mit dem Bürgermeister dieser Stadt (belediye reisi). Und zur gleichen Zeit brachten auch zwei hochbetagte Leute (zât), die unter den alten Analphabeten (ümmi ihtiyarlar) der Risale-i Nur in vorderster Reihe stehen, beide aus dieser Stadt (sehir), jedoch aus verschiedenen Bezirken (yer) und beide ein wenig Jogurt in der Hand als ein Segensgeschenk (teberrük) - und das an demselben Tag und in der Zeit, in der die Geschenke (emanet) für die Alten eintrafen. Und am selben Tag kam auch Hilmi Bey, der ein Stellvertreter der Tapferen (kahramanlarin bir mümessili) ist, nur eine Tagesreise (mesafe) von Isparta entfernt lebt und bisher nur drei Mal zu uns gekommen ist. Er trat ganz unerwartet (hilaf-i me'mul) ein - die gerade erst empfangenen Geschenke (emanet) noch in unseren Händen - so als käme er geradewegs um die Geschenke (hediye) zu betrachten. Zudem traten zur gleichen Zeit ein Schüler namens Hayri, der bereits ein, zwei Wunder des Lichts (keramet-i nuriyeye) erlebt hatte (medar), und Fuat, der ein bedeutender Schüler (ehemmiyetli bir sakird) der Risale-i Nur ist und aus der Stadt Daday kommt, miteinander ein. Fuat bekam drei Exemplare der Geschenke (emanet) in seine Hand, um sie den anderen in Istanbul zu lesen zu geben. Dies alles ist mit Sicherheit kein Zufall (tesadüf) und war auch nicht so vereinbart, sondern vielmehr ein Gruß, um diese Geschenke (emanet) der Alten willkommen zu heißen (hüsn-ü istikbal) und als ein gutes Zeichen (isaret) dafür, dass sie in dieser Umgebung (havali) einen guten Anklang (hüsn-ü tesiri) finden werden.
   Meine lieben Mitbrüder! Die beiden Ali sowie Tahirî und Hâfiz Mustafa, die zu den sechs Säulen (erkân-i sitte) gehören, haben in diesen zwei, drei Jahren und gerade in dieser Umgebung (havali) wegen ihrer mir erwiesenen Hilfe und auch wegen ihrer Erfolge (yardim ve fütuhat), entweder aufgrund ihrer außerordentlichen Wahrhaftigkeit (fevkalâde ihlas) oder ihrer überragenden Fähigkeiten und Leistungen (iktidar ve faaliyet), die Schüler (sakirdler) der Risale-i Nur in dieser Provinz (vilayet) dergestalt (derece) zu ewigem Dank (ebeden minnetdar) verpflichtet und überdies bewirkt, dass die Risale-i Nur hier in dieser Umgebung (buralar) auf die Dauer Fuß gefasst (ebeden yerlestirdi) hat. Möge Gott, der Gerechte (Cenab-i Hakk), mit ihnen und mit euch allezeit zufrieden sein (ebeden razi olsun); âmîn. Haci Hâfiz, welcher ein Meister (üstad) der Lichtschule (Medrese-i Nuriye) ist, und sein Sohn (mahdumu) sowie die beiden Brüder Mustafa und auch Sâlih, die beiden Brüder Ahmed und auch Süleyman haben mir wegen meines Analphabetentums (ümmilik) ihre Schreibkraft (kalemler) zur Verfügung (yardim) gestellt. Von fünf weiteren Mitbrüdern, die alle miteinander zu Schülern (beraber talebe) wurden, haben sich ebenfalls drei bereit erklärt, uns zu helfen (yardim). Babacan, der Âsims Geist (ruh) eine Freude (sâd) zuteil werden lässt, indem er uns nach dessen Art und Weise (sistem) zu Hilfe eilt (yardimimiza kosmasi), auch Zekai, der auch Lütfüs Geist (ruh) eine Freude (mesrur) bereiten möchte, indem er wie Zekai in alter Zeit (eski) nun wieder neu seine frühere Aufgabe entschlossen und energisch ergreift (vazifesine sarilmasi), auch Marangoz Ahmed, Kâtib Osman, Mehmed Zühdü, Nuri und Tenekeci Mehmed, welche genauso wie diejenigen, die Isparta durch ihre früheren, kostbaren Dienste (eski kiymetdar hizmetleri) mit Licht erfüllten (nurlandi) und nun zur Erleuchtung (tenvir) der Provinz Kastamonu herbeieilen, desgleichen Mustafa und Mustafa und Mustafa und Eyüb, diese vier, die ich erst jetzt kennen gelernt habe und die mir wegen meines Analphabetismus (ümmilik) wie alte Freunde mit ihren Stiften helfen (yardim); sie alle bestätigen mit Sicherheit und ohne jeden Zweifel die Botschaft (müjde) von
فَاِنَّكَ مَحْرُوسٌ بِعَيْنِ الْعِنَايَةِ
{"Fürwahr wirst du unter den Augen der Gnade beschirmt und beschützt."}
voll und ganz (tam tasdik). 
  * * *     An meinen lieben, getreuen, tapferen Bruder Hasan Âtif und seine getreuen Mitgefährten 
   Erstens: Zu diesen segensreichen drei heiligen Monaten (suhur-u selâse-i mübareke) beglückwünschen wir euch (tebrik). Eure Abschriften (yazilar), welche die Erinnerungsstücke (yâdigâr) eurer Stifte und Urkunden (sened) sind, damit ihr den Weg der Risale-i Nur nicht verlasst, sondern auf ihm tapfer (sebat) weiter fortschreitet und eure Darstellungen (çizgi) der Welt (dünya sureti), die - bildlich gesprochen - Hinweise darauf geben, dass ihr euren Glauben (din) für weit höher haltet als die Welt (dünya), und eure handschriftlichen (imza) Kopien, die als ein Dokument (vesika) dafür gelten, dass ihr im Dienst am Glauben (iman hizmetinde) stets eure Ausdauer (daima sebat) bewahrt, haben wir in vollkommener Zufriedenheit (kemal-i memnuniyet) erhalten und so auch angenommen (kabul). 
   Möge Gott, der Gerechte (Cenab-i Hakk), nach der Anzahl ihrer Buchstaben (hurufat) eure Punkte als Seinen Segen (hasene) aus der Schatzkammer Seiner Barmherzigkeit (hazine-i rahmeti) für euch in das Buch eurer guten Werke (defter-i a'mali) eintragen; âmîn.
   Meine lieben Brüder! 
   Da ich unter den Abschriften (die ihr mir zur Korrektur übersandt habt) die beiden Abhandlungen über die Wahrhaftigkeit (ihlas Risale) gefunden habe, überlasse ich euch dem Unterricht dieser (und anderen) Abhandlungen (mit verwandten Themen) und sehe keine Notwendigkeit zu noch weiteren Abhandlungen (ders). Ich möchte euch nur noch auf Folgendes aufmerksam machen: Da sich unsere Berufung (meslek) auf das Geheimnis der Aufrichtigkeit (sirr-i ihlas) stützt und es sich hier um die Wahrheiten des Glaubens (hakaik-i imaniye) handelt, ist es notwendig, dass wir uns nicht ohne Not in weltliche Angelegenheiten und das öffentliche Leben einmischen, uns von jeder Art Rivalität und Parteilichkeit zurückhalten und um unserer Berufung willen alles vermeiden, was einen Zwiespalt herbeiführen könnte. Es ist tausendmal bedauerlich, dass nun diese armseligen Gelehrten (ehl-i ilim) und die Geistlichkeit (ehl-i diyanet), die den Angriffen heutiger schrecklicher Schlangen ausgesetzt sind, kleine Fehler, Mückenstichen vergleichbar, als Ausrede benutzen, um so einander zu kritisieren. So helfen sie den Schlangen und böswilligen Heuchlern bei deren Zerstörungswerk und tragen selbst zu ihrer eigenen Vernichtung bei. Unser durchaus ehrlicher und aufrichtiger Bruder Hasan Atif bringt in einem Brief zum Ausdruck, dass ein alter Gelehrter und Prediger eine Haltung zeige, die der Risale-i Nur allein noch zum Schaden sein könne. Damit wollte er, unter dem Vorwand, einen armseligen (Menschen) wie mich, behaftet mit Tausenden Fehlern, der ich wegen zweier bedeutender Beweggründe eine Tradition (sunnah) vernachlässige, deswegen in Verruf bringen, wodurch dann (indirekt) die Risale-i Nur belastet würde.    Erstens: Diese Person und auch ihr sollt wissen: Ich bin ein Diener der Risale-i Nur und der Ausrufer in diesem Laden. Doch was diese (Risale-i Nur) betrifft, so ist sie als ein wahrhaftiger Kommentar an den ruhmreichen (Azîmüssan) Qur'an gebunden, (der seinerseits wiederum) mit dem Gewaltigen Thron (Ars-i Azam) verbunden ist. Alle Fehler meiner Person sind deshalb nicht (wie eine ansteckende Krankheit auf die Risale-i Nur) übertragbar. Das zerrissene Gewand, das ich als Ausrufer (trage), setzt keinesfalls den bleibenden (baqi) Wert ihrer Diamanten herab.
   Zweitens: Richtet diesem Prediger, dieser gelehrten Persönlichkeit, meine Grüße (selam) aus. Seine Kritik und was er an meiner Person auszusetzen hat, nehme ich hiermit gehorsamst entgegen. Und auch ihr solltet nicht mit diesen und ähnlichen Personen streiten und sie auch nicht zu (irgendwelchen) Disputationen herausfordern. Ja, selbst wenn wir angegriffen werden, solltet ihr dem nicht mit einem Fluch entgegnen. Wer immer es auch sein mag: da er nun einmal einen Glauben (iman) hat, ist er (wenigstens) in diesem Punkt unser Bruder. Auch wenn er uns Feindschaft entgegenbringt, dürfen wir ihm das unseren Grundsätzen (meslek) entsprechend nicht entgelten. Denn es gibt noch ärgere Feinde und (bösartige) Schlangen. Zudem halten wir in unseren Händen nur das Licht (Nur), nicht aber eine Keule. Ein Licht verletzt uns nicht, sondern liebkost uns mit seinen Strahlen. Besonders, wenn es sich dabei um einen Wissenschaftler (ehl-i ilim) handelt, der eine Selbstgefälligkeit (enaniyet) zur Schau trägt, die sich auf sein Wissen (ilim) stützt, sollt ihr seinen Dünkel (enaniyet) nicht auch noch herausfordern. So weit wie möglich solltet ihr dem Grundsatz folgen:
وَاِذَا مَرُّوا بِاللَّغْوِ مَرُّوا كِرَامًا
{"Wenn sie unterwegs einem leeren Geschwätz begegnen, ziehen sie ruhig weiter, ohne es zu beachten." (Sure 25, 72)}
   Da diese Person sich darüber hinaus früher auch noch mit der Risale-i Nur befasst und bei den Abschriften beteiligt hatte, gehört auch er mit zu diesem Kreis. Auch wenn er dabei einen Gedankenfehler begangen hat, solltet ihr trotzdem nachsichtig sein. Wir sollten uns in so merkwürdigen Zeitläufen wie der unsrigen nicht über dergleichen Muslime erregen, wo sie doch zum Glauben (iman) gefunden haben, wie mit solchen, die der Geistlichkeit oder den Sufis (ehl-i diyanet ve tarîkat) oder selbst irgendeiner irregeleiteten Splittergruppe angehören. Insoweit sie auch nur anerkennen und bestätigen, dass es einen Gott und ein Jenseits (âhiret) gibt, selbst wenn sie Christen sein sollten, darf man strittige Punkte nicht zu einer Quelle von Auseinandersetzungen machen. Denn sowohl eine so merkwürdige Zeit (wie die unsrige), als auch unsere (eigene innere) Berufung (meslek) und unser heiliger (qudsi) Dienst erfordern dies.
   Damit in der islamischen Welt (âlem) hinsichtlich des gesellschaftlichen und politischen Lebens (hayat-i içtimaiye ve siyasiye) keine Widerstände (maniler) gegen die Verbreitung (intisar) der Risale-i Nur auftreten können, sind die Schüler (sakird) der Risale-i Nur dazu verpflichtet (mükellef), eine tolerante Haltung (musalahakârane vaziyet) zu bewahren.
   Hütet euch (sakin) davor, die Hodschas wegen des Freitags oder ihrer Gemeinde {Hier geht es um die Beachtung islamischer Gesetze, z.B. in türkischer statt in arabischer Sprache zu beten oder sich den Bart abzuschneiden. (A.d.Ü.)} zu kritisieren! Auch wenn ihr nicht daran teilnehmt (istirak), beurteilt (tenkid) nicht diejenigen, die sehr wohl daran teilnehmen. Zwar sagte imam-i Rabbanî: "Ihr sollt nicht dorthin gehen, wo sich ketzerische Dinge (bid'a) abspielen." und meint damit, dass solche Dinge keinen Segen (sevab) bringen, nicht etwa, dass ein Gebet (namaz) dadurch ungültig (battal) würde. Denn ein Teil der Gläubigen in den ersten islamischen Jahrhunderten (selef-i sâlihî) hat auch hinter derartigen Leuten (sahislar) wie Yezid und Velid {Tyrannen in damaliger Zeit} ihr Gebet (namaz) verrichtet. Auch wenn man unterwegs auf dem Weg zur Moschee (mescid) und wieder zurück von schweren Sünden bedroht (kebaire maruz) ist, soll er sein Gebet besser daheim in seinem Kämmerlein (halvethane) verrichten.    Drittens: In dem Brief von Hasan Âtif ist von tapferen und standhaften (cesur ve sebatkâr) Personen die Rede, die er als besonders kühne Männer (efeler) bezeichnet. Wir heißen diese tapferen und standhaften (cesur ve sebatkâr) neuen Brüder aus vollem Herzen und ganzer Seele (ruh u can) willkommen (kabul). Diejenigen, die in den Kreis der Risale-i Nur eintreten, sollten, um ihren persönlichen Mut (sahsî cesaret) noch besonders zu qualifizieren (kiymet), ihn für ihre unermüdliche Ausdauer (sarsilmaz bir sebat) und Entschlossenheit (metanet) und für den Gemeinschaftssinn (tesanüd) unter den Brüdern (ihvan) ernsthaft einsetzen und daran arbeiten und so ihren persönlichen Mut (sahsî cesaret), der mit einer Glasperle (cam parçasi) zu vergleichen wäre, in einen Diamanten (elmas) der Einsatzbereitschaft (fedakârlik) für eine aufrichtige (siddikiyet) Wahrheitsliebe (hakikatperestlik) verwandeln.
   Der wichtigste Grundsatz (esas) auf unserem Weg (meslek) ist nach der vollkommenen Wahrhaftigkeit in der Tat die Standhaftigkeit und unsere Entschlossenheit (sebat ve metanet). Hinsichtlich dieser Entschlossenheit gibt es bis heute viele Beispiele (vukuat) dafür, dass solche Schüler - und zwar jeder Einzelne von ihnen - in diesem Dienst am Licht (hizmet-i Nuriye) so erfolgreich waren wie sonst nur hundert andere von ihnen (herbiri yüze mukabil). Und es gibt unter ihnen ganz einfache Männer (âdi bir adam), die mit ihren zwanzig, dreißig Jahren (yas) schon weiter fortgeschritten (tefevvuk) sind als die Heiligen im Alter von sechzig, siebzig Jahren.
   Des Weiteren darf ein Mann, selbst wenn sein Mut (cesaret) als Einzelgänger einen ziemlich guten Eindruck macht, seinen ganz persönlichen Mut (sahsî cesaret) nicht mehr einsetzen, wenn er sich einer Gemeinschaft solidarisch angeschlosen (cemaat-i mütesanide) hat, um ihre Ruhe (istirahat) und ihre Unerschütterlichkeit (sarsilmamalari) weiter aufrechtzuerhalten (muhafaza). Für die Schüler (sakird) der Risale-i Nur ist es notwendig (lâzim), sich nach dem Geheimnis (sirr) der heiligen (serif) Hadith
سِيرُوا عَلَى سَيْرِ اَضْعَفِكُمْ
{"Richtet eure Schritte nach den Schritten der Schwächsten unter euch!"}
zu verhalten, und in den jetzigen - völlig verwirrten - Verhältnissen (müsevves vaziyet) gegenüber Außenstehenden (yabaniler) derartige Themen (mes'ele) wie "die Schirmmütze" (sapka) oder Diskussionen über den Aufruf zum Gebet (ezan) und schon gar nicht solche Bezeichnungen (ünvan) wie den Deddschal oder den Sufian unnötigerweise anzusprechen (medar-i bahs) und darüber zu streiten, was ein sehr großer Nachteil (zarar) wäre, weil dies ein Grund werden (sebebiyet) könnte, dass die Hodschas und die Politiker (ehl-i siyaset) die Risale-i Nur angreifen (tecavüz) und eine Front (cephe) gegen sie bilden. Vorsichtig (ihtiyat) zu sein ist unbedingt notwendig (elzem) und es ist auch durchaus erforderlich (vâcib), stets kühles Blut (itidal-i dem) zu bewahren. Denn auch ein nur geringer Mangel an Vorsicht (ihtiyatsizlik) unter euch macht sich sogar bis hier bei uns bemerkbar (tesir). 
   Die Risale-i Nur besteht nicht aus einem einzigen Kreis (daire), sondern aus mehreren, in konzentrischen Kreisen (mütedâhil daireler) angeordneten Schichten (tabakat). So gibt es hier Schichten von Säulen, Mitarbeitern, Nächsten, Veröffentlichern, Schülern und Anhängern. Wer nicht für den Kreis der Säulen (erkânlar) tauglich ist, wird nicht aus dem ganzen großen Kreis ausgeschlossen (atilmaz), vorausgesetzt, dass er kein Anhänger (tarafdar) einer der Risale-i Nur entgegengesetzten Strömung (muhalif cereyan) ist. Wer nicht als einer unserer Nächsten qualifiziert (haslarin hasiyeti) ist, kann dennoch einer unserer Schüler (talebe) werden, vorausgesetzt, dass er nicht auf anderen, oppositionellen Wegen (zid bir meslek) wandelt. Wer unter den Umständen ketzerischer Erneuerungen leben muss (bid'a ile amel eden), {Wenn z.B. ein Kind die Lebensweise seiner Eltern ablehnt.} kann trotzdem unser Freund (dost) sein und bleiben, vorausgesetzt (sartiyla), dass er diese Umstände (tarafdar) in seinem Herzen (kalb) ablehnt. Aus diesem Grund sollt ihr niemanden wegen eines solchen, wenn auch nur geringen Fehlers, vor die Türe setzen, damit er sich nicht einem Kreis (sinif) unserer Feinde anschließt (iltihak). Man sollte ihn jedoch nicht an den Geheimnissen (esrar) und innerbetrieblichen Angelegenheiten (nazik tedbirler) der Säulen (erkânlar) und der Mitarbeiter (sahib) der Risale-i Nur teilnehmen (tesrik) lassen.
  * * *     Meine lieben getreuen Mitbrüder! 
   Zwei kleine Ereignisse (hâdise) in den letzten beiden Tagen haben mich an vier, fünf besondere Umstände (mes'ele) erinnert:
   Erstens: Salahaddin schreibt aus Ankara, dass sie begonnen haben, gegen die Ordensgemeinschaften (tarîkat) vorzugehen. Sowohl in Ankara als auch in den östlichen Provinzen (sarkta) haben in dieser Angelegenheit (mes'ele) bereits Verhaftungen (tevkifat) stattgefunden. Die Schüler (sakird) der Risale-i Nur bleiben hingegen überall in der Gnade des Herrn beschützt (mahfuz). Ihre unerschütterliche Aufrichtigkeit (kuvvetli ihlas), ihr Gemeinschaftssinn (tesanüd) sowie ihre Vorsicht (ihtiyat) lässt diese Gnade (inayet) auch weiterhin für sie bestehen.
   Zweitens: Heutzutage beklagt sich hier (sekva) ein jeder über seine eigene innere Unruhe (sikinti). Es ist, als wäre hier bereits die ganze Atmosphäre (manevi hava) vergiftet und als hätte diese innere Unruhe (sikinti) eine geradezu körperliche und noch dazu allgemein verbreitete (maddî ve umumî) Krankheit hervorgerufen. Ja, sie hat sogar mich selbst für einen Tag infiziert (sirayet). Bei denjenigen, die sich mit der Risale-i Nur beschäftigen, die ein Heilmittel (ilâç) für all unsere Sorgen (derd) ist, tritt diese innere Unruhe (sikinti) als eine solche Krankheit hingegen entweder kaum oder gar nicht (yok veya pek az) auf.
   Drittens: Das Ableben (vefat) Mehmed Zühdüs, selig (merhum), hat uns, was seine Arbeit (hizmet) für die Risale-i Nur betrifft, sehr traurig (müteessir) gemacht. Jedoch kam mir da plötzlich wieder in Erinnerung (hatirima), dass die Schüler (sakird) der Risale-i Nur aus seinem Dorf (köy) hoch und heilig (çok merdane) versprochen hatten (taahhüd), alle Abhandlungen (risaleler) von Hâfiz Mehmed, die im vergangenen Jahr in Beschlag genommen (müsadere) worden waren, innerhalb von zehn Tagen erneut abzuschreiben und ihm auszuhändigen, und habe also erkannt, dass Isparta und Umgebung (havali), welche das Beet der Löwen (arslanlar yatagi) ist, den Dienst (hizmet) von Mehmed Zühdü in vielfacher Weise (muzaaf bir suret) versehen und diese Lücke (bosluk) wieder ausfüllen werden.
   Viertens: Ich habe in einigen Briefen der Brüder aus Isparta, welche in die Briefsammlung (Lâhika) aufgenommen worden sind, übertriebene Beschreibungen (ifrat ile tavsifat) ihres Meisters (üstad) gefunden. Ich habe mich also in ihnen betrachtet und dabei gesehen, dass noch nicht einmal ein Vierzigstel (zekat) all dieser Eigenschaften (vasif) auf mich zutrifft und mir überhaupt nicht zusteht (hakkim). Da habe ich dann gesagt: "Was nutzt denn (faideleri nedir?) diese Übertreibung (ifrat) meiner wahrheitsliebenden (hakikatperest) Brüder und ihre Beharrlichkeit (devamlari) trotz all meiner Ermahnungen (ikazat)?" Und in meinem Herzen wurde mir eingegeben (kalbe ihtar): "Da sie und die Bevölkerung in der Umgebung (havali) ihrer Heimat (memleket) Isparta die Vorbedeutung (yümnü) ihrer guten Vorstellung (hüsn-ü zan) im Grade der allergrößten ihrer guten Vorstellungen bereits erfahren hatten, haben sie - den Heiligen (ehl-i velayet) wie einem Beskazali Osman-i Hâlidî oder einem Topal Sükrü folgend - von diesem Standpunkt (nokta-i nazar) aus betrachtet gar keine Übertreibung (ifrat) begangen. Sie haben nur eine Tatsache (hakikat) erkannt. Aber wie die geistlichen Visionen (kesfiyat) der Auslegung (tevil) und die Träume (rü'ya) der Ausdeutung bedürfen (tabire muhtaç), so sehen diese individuellen Überzeugungen (hususî hüküm) in gewisser Hinsicht fehlerhaft (hata) aus, wenn man sie verallgemeinert (tamim). Sie schreiben jedoch den Nutzen (faide), den die geistige Körperschaft (sahs-i manevî) der Risale-i Nur ihnen persönlich und ihrer Heimat (memleket) bringt, diesem ihrem Bruder zu, der einer der Vertreter (mümessil) dieser geistigen Körperschaft (sahs-i manevî) ist und den sie als ihren Meister (üstad) bezeichnen, betrachten diesen Vorfall (hâdise) in ihrer Provinz (memleket) als ein Ereignis (hâdise umumî) von weltweiter Bedeutung und verallgemeinern (tamim) ihn auf diese Weise, weswegen er dann in Gestalt einer übertriebenen Vorstellung (müfritane bir hüsn-ü zan) erscheint."    Fünftens: Mir ist da Folgendes eingefallen (hatira): Es gibt viele Abschnitte der Risale-i Nur. Obwohl nun jeder Mensch ihrer bedarf (muhtaç), können doch nicht alle sie in die Hand bekommen (elde edemez). Da kam mir plötzlich der Band (mecmua) "Ein beredsames Zeugnis für Gott" (Hüccetullah-il Baliga) als Antwort in den Sinn.
   Aus der Risale-i Nur entstehen viele Bände (mecmua), deren jeder in der Tat zu einer kleinen, aber machtvollen (kuvvetli) Risale-i Nur wird. Die kann dann einem jeden Bedürftigen (muhtac) in die Hand gegeben werden (eline geçebilir). In diesem Zusammenhang (münasebet) habe ich dann auch an die Exemplare im Anhang (zeyil) an das "Fünfundzwanzigste Wort" (Yirmibesinci Söz) gedacht. Vor mir liegen gerade vier, fünf Exemplare (nüsha), zu denen die Abschnitte im Anhang (zeyil) fehlen. Aus dem Anhang (zeyil) des Exemplars (nüsha), das mir neulich die Gesegneten (mübarek) zugesandt hatten, wurden aus dem Inhaltsverzeichnis (fihrist) fehlerhafte Abschnitte entnommen. Es fehlen da einige wichtige Abschnitte, wie die Hinweise von dreizehn Elif aus der Sure-i
اِذَا جَاءَ نَصْرُ اللّٰهِ
{"wenn die Hilfe Gottes kommt" (Sure 110, 1)} und اِنَّا اَعْطَيْنَا {"wir haben dir die Fülle gegeben" (Sure 108, 1)} wie mit Fingern und die Hinweise aus der Sure Fatiha wie mit dreizehn Händen und der Hinweis (isaret) von اِنَّا اَنْزَلْنَا {"Wir haben ihn herabgesandt..." (Sure 97, 1)} Gestern habe ich die kleine Abhandlung (risale) über die "Visionäre Reise" (seyahat-i hayaliye) und den "Ausflug im Herzen" (seyr-i kalbî) gelesen, die am Ende des "Neunundzwanzigsten Briefes" (Yirmidokuzuncu Mektub) über die Ayah اَللّٰهُ نُورُ السَّمٰوَاتِ {"Gott ist das Licht der Himmel" (Sure 24, 35)} zu finden sind. Ich habe mich daran erinnert (tahattur), wie diese Ayah im "Ersten Strahl" (Birinci Sua) auf die Risale-i Nur hinweist (isaret). Und so sagte ich mir: "Es wäre hier wohl passend (münasib), wenn diese beiden "Anmerkungen zum Licht" (nükte-i Nuriye) und das Zeugnis der Ayah
تَغْرُبُ ‌ـ﴿الشَّمْسُ‌ـ﴾ فِى عَيْنٍ حَمِئَةٍ
mit ihren Anmerkungen und Punkten (nükte ve hasiye) zusammen bei den Abschnitten im Anhang (zeyil) zu der Abhandlung über die "Wunder des Qur'ans" (Mu'cize-i Kur'aniye) eingereiht würden. Wenn also auch ihr das so für richtig (münasib) haltet, könnt ihr die beiden Anmerkungen auf diese Weise einordnen. Und wenn ihr noch weitere wichtige Abschnitte (mühim parça) zu den Anmerkungen (nükte) über die Wunderhaftigkeit (i'caz) des Qur'ans entdeckt, könnt ihr sie ebenfalls noch hinzufügen (ilâve). 
   Sechstens: Ich beglückwünsche (tebrik) euch aus ganzer Seele (ruh) zu den drei heiligen Monaten, welche das Geheimnis (sirr) in sich tragen, ein über achtzigjähriges, geistig beständiges Leben (manevî ve bâki bir ömrü) zu erwerben, und zu der Heiligen Nacht von der "Guten Hoffnung" (Leyle-i Regaib). Vor zwei, drei Tagen habe ich bei der Korrekturlesung zum Zweiundzwanzigsten Wort mitgehört. Ich habe bemerkt, dass sich (in der Risalah) neben sehr viel Licht (Nur), auch ein umfassendes Gedenken (dhikr), ein weit umspannendes Nachsinnen (fikr), eine nachhaltige Anrufung der Bekenntnisformel (La ilaha illallah), ein machtvoller Unterricht im Glauben, eine allheilige Gegenwart Gottes (husur) ohne jede Ablenkung (ghaflah), eine heilige Weisheit (kudsî hikmet) und ein erhabener kontenplativer Gottesdienst (ibadet-i tefekküriye) finden lässt. So erkannte ich jene Weisheit, die darin liegt, dass manche Schüler in der Absicht (niyah), Gott damit einen Dienst (ibadet) zu erweisen, diese Abhandlungen entweder abschreiben, oder aber lesen, oder einfach zuhören. "Möge Gott (sie alle insgesamt) segnen (Bârekâllah)!" habe ich da gesagt und (ihnen allen) Recht gegeben, (wenn jeder auf die ihm gemäße Art seinen Dienst verrichtet).    Während wir fünf, sechs Themen (mes'ele) in diesem Brief schrieben, haben wir den Brief von Hâfiz Ali, welcher der Betreiber der Licht-Fabrik (Nur fabrikasi sahibi) ist, und den Brief von Hasan Âtif erhalten, der mit seiner Aufrichtigkeit (ihlas), seinem Fleiß (çalismak) und feinsinnigem Denken (ince düsünmek) eine außergewöhnliche Persönlichkeit (mümtaz) ist. Der Brief von Hâfiz Ali wurde zu einem Beweis (delil) dafür, dass bei den Schülern (sakirdlerinde) der Risale-i Nur das Geheimnis der Wahrhaftigkeit (sirr-i ihlas) anhand eines besonders bedeutenden Verzichts auf ihr Ego (terk-i enaniyet), eine Zurückhaltung (teberri) gegenüber dem Verlangen ihrer Seele (hazz-i nefsî) und noch weitere höchste Qualitäten (seciye) einer Wahrhaftigkeit (ihlas) unter den Schülern (sakird) der Risale-i Nur sichtbar (tezahür) wurden. So schreibt z.B. Hâfiz Ali: Es ist ein sicherer Beweis (kat'î delil) für die außergewöhnliche Wahrhaftigkeit (fevkalâde ihlasi) und Zurückhaltung (teberri) unseres Bruders Hüsrev gegenüber dem Verlangen seiner Seele (nefsin huzuzati), {z.B. das Verlangen nach Anerkennung und der Stolz auf die eigene Leistung} dass er nicht mit dem Druck des mit seinem Stift abgeschriebenen "Wunderhaften (Mu'cizatli) Qur'an" mit Hilfe einer fotografischen Aufnahme (tab'ina) solange warten will, bis der Druck (tab) mit gegossenen Buchstaben (demir harfler) erlaubt wird. Denn wenn er nach dem fotografischen Verfahren gedruckt wird, so würde das heißen, er hätte Tausende Qur'anexemplare (nüsha) abgeschrieben, da seine Handschrift (kendi hatti) ja ihm gehört. Er möchte auf ein großes, wenn auch unschuldiges und harmloses Ansehen (masumane ve zararsiz bir makam) in der geistigen Betrachtungsweise (manevî nazar) der islamischen Welt (Âlem) verzichten, die Segen im Jenseits (uhrevî sevab) bringt, und lässt deshalb um des Geheimnisses der Wahrhaftigkeit (ihlasin sirri) willen seine Freude (hazzi) außer Betracht und stimmt so (tarafdar) für einen Druck mit gegossenen Buchstaben. Was jedoch seine Begründung betrifft, wenn er schreibt, dass auf diese Weise Fehler (yanlislar) vermieden würden, so können sich auch zwischen den gegossenen Buchstaben Fehler einschleichen, da ja jeder Bogen dreimal in die Druckmaschine kommen wird.
   Kurzum: Hâfiz Ali, der mit seiner Aussage (ifade), die aus seiner Wahrhaftigkeit (ihlas) herrührt, Hüsrev aufgrund seiner außerordenlich wahrhaftigen (ihlas) Haltung lobt, und auch Hüsrev, der seinen überaus großen und beständigen Verdienst (bâki bir hissesi) außer Acht lässt, bestätigen mich in der Tat (bilfiil tasdik) in meiner Einstellung (dava), die ich stets (eski) gelehrt und wiederholt habe und die besagt: "Die wahrhaftigen Schüler (hakikî sakirdler) der "Risale-i Nur betrachten ihren Dienst am Glauben als wertvoller als alle anderen Dinge (herseyin fevkinde). Auch wenn ihnen der Rang eines Poles (kutbiyet) angeboten würde, ziehen sie es in ihrer Wahrhaftigkeit (ihlas) vor, ein Diener (hizmetkârlik) zu sein." In dieser Hinsicht gratulieren wir (tebrik) solchen Brüdern mit allem Nachdruck (kuvvet). 
   Aus dem Brief unseres Bruders Hasan Âtif haben wir entnommen, dass er tatsächlich eine sehr gute Arbeit leistet (hakikaten tam çalisiyor). Da er uns die Erinnerungsstücke (yâdigârlar) der Stifte dieser - nach seinen eigenen Worten (tabir) - Helden (efeler) und Streiter Gottes (mücahidler) für die Risale-i Nur als Geschenk (hediye) gesandt (irsal) hat, sagen wir: Möge Gott, der Gerechte (Cenab-i Hakk), allezeit mit ihnen zufrieden sein (razi olsun). In vielen seiner so bedeutungsvoll niedergeschriebenen Sätze habe ich ein wenig Kritik (siddet) gegenüber den Ketzern (ehl-i bid'a) bemerkt. Zeit und Ort (zaman, zemin) und die positive Haltung auf dem Wege (müsbet meslek) der Risale-i Nur erlauben uns nicht (müsaade), uns mit derartigen Leuten in Worten (fiilen), ja noch nicht einmal in unseren Gedanken (fikren) oder auch nur in unserer Vorstellung (zihnen), zu beschäftigen. Denn Vorsicht (ihtiyat) ist allezeit vonnöten (lâzim). Möge Gott es so wollen (insâallah), dass dieser aufrichtige (hâlis) Bruder dort in der Umgebung noch viele aufrichtige Schüler ausbilden wird, so wie er selbst einer ist. So schließen wir denn (tesrik) hier Âtif und alle seine Gefährten (rüfekalar) in unser Gebet (dua) mit ein. Ich möchte eigentlich direkt mit ihnen korrespondieren, aber da die Brüder in Isparta diese Aufgabe vollkommen einwandfrei (mükemmel) erfüllen, überlasse ich ihnen diese Aufgabe (vazife) gerne.
   Am Ende des Briefes von Hâfiz Ali steht auch ein Lob für Ahmed und seinen Bruder Süleyman, zwei von den Tapferen (kahraman) der Licht-Schule (Medrese-i Nuriye) nach der Art (sistem) von Hüsrev, was uns sehr gefreut (mesrur) hat. Ich dachte schon immer, dass die Schüler (sakird) der Schule des Lichtes (Medrese-i Nuriye) in meinen Augen die Schüler (talebe) jener Medreset-üz-Zehra {Eine solche Hochschule gibt es noch gar nicht. Aber Üstad träumt schon jetzt davon, dass seine Schüler diese Hochschule bereits besuchen oder doch wenigstens einmal besuchen werden. (A.d.Ü.)} sind, welche seit jeher (eskiden) mein Traumziel (gaye-i hayalim) ist. So habe ich denn schon immer gesagt: "Diese sind bereits jene geworden (Onlar bunlar oldu), oder wenigstens: diese (bunlar) ist bereits die Vorhut jener (onlar). 
  * * *  بِاسْمِهِ سُبْحَانَهُ وَاِنْ مِنْ شَيْءٍ اِلاَّ يُسَبِّحُ بِحَمْدِهِ
اَلسَّلاَمُ عَلَيْكُمْ وَ رَحْمَةُ اللّٰهِ وَ بَرَكَاتُهُ
{"Im Namen dessen, der gepriesen sei! Es gibt fürwahr kein Ding, das Ihn nicht dankend lobpreist!" (Sure 17, 44) "Friede sei mit euch, Gottes Erbarmen und Sein Segen."}
   Meine lieben getreuen Mitbrüder! 
   Wir beglückwünschen (tebrik) euch zur Heiligen Nacht der Himmelfahrt (mi'rac) und bitten (niyaz) bei der Barmherzigkeit Gottes (rahmet-i ilahiye) darum, dass Er es uns und euch ermöglichen wird, unser Leben ganz und gar entsprechend der Gelobten Sitte (sünnet-i seniye) des Herrn der Himmelfahrt (Mi'rac Sahibi A.S.M.) zu gestalten.
   Ich möchte euch aber nun etwas über ein, zwei persönliche Fragen (küçük mes'ele) schreiben, auf die ich in diesen letzten ein, zwei Tagen aufmerksam (nazar-i dikkat) geworden bin.
   Erstens: Ein Vorfall (hâdise), der einen von vielen Gründen (sebebler) aufzeigt, weshalb ein Teil der Schüler (sakird) der Risale-i Nur ledig (bekâr) geblieben ist.
   Mit einer Frau, die nach einer Katastrophe (darb) in ihrer Jugendzeit (gençlik) ledig geblieben ist (bekâr) und nun versucht, sich mit der Risale-i Nur zu beschäftigen (alâkadarlik), um sich damit zu trösten (teselli), und die sich jetzt darum bemüht, in einer bedeutenden Schule (mühim bir mekteb) Unterricht zu erhalten, welche zugleich auch die Tochter (kerime) eines Mannes vom Stande (ehemmiyetli bir adam) ist, habe ich in diesen Tagen über diese Umstände (hakikat) in aller Kürze gesprochen. Ich schreibe euch dies, weil es vielleicht auch manchem dort in eurer Umgebung (havali) von Nutzen (faide) sein könnte.
   Ich habe ihr gesagt: Da du diese Katastrophe (darb) bereits in deiner Jugendzeit (gençlik) erfahren hast, lass dich nicht noch einmal auf das Gesetz der Paarung (tenasül kanununa) ein, das ja eigentlich deine ganz natürliche Aufgabe (vazife-i fitriye) wäre. Denn für einen Mann (erkek) genügt dieser flüchtige Genuss (muvakkat lezzet) und sein Vergnügen (keyf), das er als Lohn (ücret) dieser Aufgabe (vazife) empfängt, zunächst einmal (bidayet) in gewissem Grade. Was aber diese arme Frau (bîçare kadin) betrifft, so muss sie in der Folge dieser eigentlich ganz natürlichen Aufgabe (vazife-i fitriye) ein Jahr lang eine schwere Last (agir yük) tragen und sich noch ein, zwei weitere Jahre um die Bedürfnisse (mesakkat) des Kindes (veled) und seine Ernährung (beslenme) kümmern, während sie gleichzeitig wegen ihrer freizügigen Bekleidung (açik-saçiklik) in den Augen ihres Mannes der Untreue (sadakatsizlik) verdächtigt wird, zudem die Möglichkeit (ihtimal) besteht, dass der Blick ihres Mannes da draußen umherschweift und er sie nicht so recht mit der nötigen Einfühlsamkeit (samimî merhamet) behandelt, weshalb sie ständig in Bedrängnis lebt und im Herzen Qualen (vicdanî azab) erleidet. Dieses kurzzeitige Vergnügen und der Genuss (muvakkat keyf ve lezzet) in der Hochzeitsnacht (izdivac) wiegt dabei noch nicht einmal ein Hundertstel dessen wieder auf, was sie in all dieser verdorbenen Zeit (bozuk zamanda) für ihre Aufgabe (vazife) aufgewandt hat. Besonders wenn sie von ihrem Charakter (seciye) und von ihrer religiösen Einstellung (diyanet) her nicht aufeinander abgestimmt (liyakat) sind - was im islamischen Gesetz als ebenbürtig (küfüvv-ü ser'î) bezeichnet wird - verursacht das für sie noch mehr Qualen (azab). Besonders da sie bei denjenigen, die sich zwar Muslime (müslüman) nennen, aber keine islamische Erziehung (terbiye-i islâmiye) genossen haben, und so den aus dem Glauben (iman) erwachsenden gegenseitigen Respekt (hürmet) nicht finden konnten und auch keine Güte (merhamet-i mütekabile) erfahren haben, zerstört dies das Glück im Leben (saadet-i hayatiye) vollständig und lässt sie die Qualen der Hölle (Cehennem azabi) erfahren.    Seine Eltern erwarten für all die Mühsal (mesakkat), die sie in Erfüllung der Aufgaben (vazife), die sie aufgrund des Gesetzes der Fortpflanzung (tenasül kanununda) und für all die vielen Dienste (hizmete), die sie versehen, dass ihr Kind (veled) in dieser Welt (dünya) ihnen für ihre Zärtlichkeit (sefkat) und für ihre Dienste (hizmetler) mit vollkommenem Respekt (kemal-i hürmet) und Gehorsam (itaat), mit einem aufrichtigen Respekt (hâlis bir hürmet) und einem wahren Gehorsam (sadikane bir itaat) entgegenkommt und nach ihrem Tode (vefat) durch seine Frömmigkeit (salahat), seine guten Werke (hayrat) und Gebete (dua) als Segnungen (hasanat) in das Buch all ihrer Guten Taten (defter-i a'mal) eintragen lässt. Und falls es vor seinem fünfzehnten Lebensjahr unschuldig (masumen) gestorben ist, wird es am Tag der Wiederauferstehung (kiyamet) für sie zu ihrem Fürbitter (sefaatçi) werden und im Paradies (Cennet) zu einem geliebten Kind (sevimli bir çocuk) auf ihrem Schoß (kucak). Was aber das Hier und Jetzt betrifft, so kann es, wegen ihrer Erziehung (terbiye) in einer mehr ärgerlichen als bürgerlichen Kultur (mimsiz medeniyet) {medeniyet (mit einem M) = Kultur; deniyet (ohne M) = Niederträchtigkeit} anstelle der islamischen Erziehung (terbiye-i islâmiye) unter einem von zehn, ja sogar zwanzig oder selbst vierzig Kindern eines geben, das für den so wichtigen Dienst (ehemmiyetli hizmet) und die Zärtlichkeit (sefkat) seiner Eltern die oben erwähnte, einem Kind gemäße Haltung (vaziyet-i ferzendane) zeigt. Alle übrigen Kinder (mütebâki) kränken ständig deren Zärtlichkeit (sefkat) durch den Kummer (endise), den sie ihnen bereiten, lassen diese wahrhaftigen und getreuen Freunde (hakikî ve sadik dostlar), die seine Eltern sind, Gewissensqualen (vicdan azab) erleiden und werden auch im Jenseits gegen sie zu ihren Anklägern (davaci), indem sie zu ihnen sagen: "Warum habt ihr uns nicht im Glauben (iman) erzogen?" Statt ihrer Fürsprecher (sefaat) werden sie so zu ihren Anklägern (sekvaci). 
   Zweite Frage: Am gestrigen Tag sind wir fünf Mal durch ein Ereignis, das durch eine Übereinstimmung (tevafuk-u latife) gekennzeichnet war, zu der sicheren Überzeugung (kat'î bir kanaat) gelangt, dass wir selbst bei winzig kleinen und völlig unbedeutenden Angelegenheiten (isler) unter Seinem gütigen Schutz (inayetkârane bir) stehen.
   Erstens: Als ich vor die Tür trat, kamen wider meiner Erwartung (me'mulün hilafina) vier Ahmeds - Schüler (sakird) der Risale-i Nur - die je einen beabsichtigten Dienst (maksad) für mich zu erledigen vermochten, gleichzeitig zur Tür. Zwei von ihnen kamen aus den umliegenden Dörfern, die beiden anderen aus verschiedenen Stadtteilen (mahalle) hier.
   Ein weiteres Beispiel: Wir hatten Köroglu Ahmed, der ein bedeutender Schüler (mühim bir talebe) der Risale-i Nur ist, ein wenig Joghurt sowohl als Segensgeschenk (teberrük) als auch als Proviant (tayin) mitgegeben. Noch während er diese Schale Jogurt in seiner Hand hielt, öffnete Hilmis Sohn Ahmed (mahdum), einer der unschuldigen (masum) Schüler der Risale-i Nur die Tür, in seiner Hand gleichfalls eine Schale mit ebensoviel Joghurt, wie ich dem anderen Ahmed gegeben hatte. Diese Art Übereinstimmung (tevafukat) von sechs Ahmeds unter den Schülern der Risale-i Nur am selben Tage sieht nicht wie ein Zufall (tesadüf) aus, vielmehr ist dies ein Hinweis (isaret), der die Aufmerksamkeit (nazar-i dikkat) auf diese Ahmeds lenkt.
   Zweitens: Eine arme ausgewanderte (muhacir) Frau bat mich um ein Segensgeschenk (teberrük). Ich habe ihr ein Hemd gegeben. Fünf Minuten später fand eine Frau desselben Namens einen besonders wichtigen Mittelsmann (mühim bir vasita), um mir ein Hemd als Geschenk zu schicken und es von ihr anzunehmen (kabul). Und ich habe es um der Übereinstimmung (tevafuk) wegen auch angenommen.
   Während ich nun noch am selben Tag einigen verdienten Leuten (müstehak zâtlar) die Hälfte meiner Butter gegeben habe, hat die Schüssel (kab) zu viel genommen. {Die Brüder hatten sich mehr genommen, als er ihnen ursprünglich hatte geben wollen. (A.d.Ü.)} So blieb also nur noch ganz wenig davon für mich übrig. Doch noch ehe sie diese Butter bekommen hatten, erhielt ich aus einem weit entfernten Dorf als Gegenleistung für das Lesen meiner Bücher {Seine Schüler haben aus seinen Büchern vorgelesen. (A.d.Ü.)} so viel Butter wie nach meiner Vorstellung für mich hätte übrig bleiben sollen. Auch das habe ich um dieser Übereinstimmung (tevafuk) willen angenommen (kabul).     Drittens: Am selben Tag kam ein Reiter rasch hinter mir her galoppiert (atli), während ich gerade zu Pferd einen Ausflug (seyahat) unternahm. Er stieg ab und beugte sich grüßend zu meinem Fuß hinab (sarildi). Und war doch ein Mann, den ich noch gar nicht kannte. So sagte ich denn zu ihm: "Wer bist du eigentlich? Du erweist mir hier zu viel der Ehre (dostluk)." Er sagte: "Ich bin der Prediger (hatib) in Kozca." Dabei wusste ich noch gar nicht, dass es in der Provinz Kastamonu überhaupt ein Dorf (karye) dieses Namens gibt. Doch dann ritt ich wieder nach Hause. Dort kamen mir zwei Soldaten, die aus Isparta stammten, entgegen. Und der eine von ihnen sagte zu mir: "Ich habe dir einen Brief von dem Prediger in Kozca mitgebracht." Diese eigenartige Übereinstimmung (acib tevafuk) zwischen den beiden verschiedenen Provinzen (vilayet), eine Übereinstimmung noch dazu auf diese Weise, ist für mich ein Zeichen (isaret) dafür, dass sie beide treu im Dienst (sadakatla hizmet) an der Risale-i Nur wirksam sind. Aus diesem Anlass (münasebet) soll Sabri meinerseits dem Prediger (hatib) in Kozca viele Grüße (selâm) übermitteln. Wir lassen ihn auch an den geistigen Verdiensten (manevî kazanç) mit den aufrichtigen (has) Schülern zusammen teilhaben (serik). Da es bei uns nicht üblich (âdet) ist, persönliche Briefe (hususî mektub) zu schreiben, {aus Angst vor der Spionage (A.d.Ü.)} soll er nicht gekränkt (gücenme) sein, wenn wir ihm auch keinen anderen Brief (ayrica mektub) schreiben können.
   Ich habe die süße Frucht einer Übereinstimmung (tevafukun meyvesi) am selben Tag in einer noch süßeren (sirin) Form erfahren. Es ist dies wie folgt:
   Zwei Soldaten haben zu mir ganz freundschaftlich (gayet dostane) und in vollkommener Freude (kemal-i sevinçle) gesagt: "Du stammst aus Isparta. Und so bist du also ein Landsmann (hemsehri) von uns." Dann habe auch ich zu ihm gesagt: "Ich bin in jeder Hinsicht mit Stolz (maaliftihar) ein Ispartaner. Isparta ist mit all seinem Staub und seinen Steinen (tasiyla topragiyla) doch in meinen Augen gesegnet (nazarimda mübarek). Sie ist meine Heimat (vatan). Sie ist der Geburtsort (meskat-i re'sleri) meiner Hunderter und Tausender wahrhaftiger Mitbrüder (hakikî kardes), deren jeder hundert anderen gleicht."
   Ispartaner, die in diese Gegend (havali) kommen, erkennen in der absoluten Mehrheit (ekseriyet-i mutlaka), sei es als Soldaten oder irgendjemand anderer, in mir in der Tat ihren Landsmann (hemsehri). Wer auch immer mir begegnet, fragt dann: Bist du ein Ispartaner? Dann sage auch ich: mit Stolz bin ich ein Ispartaner. In Isparta leben ebenso viele meiner wahrhaftigen Mitbrüder und Verwandten (kardes ve akarib). So ziehe ich sie meinem Geburtsort (meskat-i re'sim), dem Dorfe Nurs (Karyes), in vielerlei Hinsichten (cihet) vor. Ich ziehe unserem Distrikt (Nahiye) Isparta, {in dem sein Heimatdorf Nurs liegt (A.d.Ü.)} der ein kleines Kind (evlâd) des großen Isparta ist, selbst noch ein einziges Dorf (tek köyü) des großen Isparta vor. Die Stadt Isparta, die mir so viele aufrichtige, tapfere (hâlis, kahraman) Mitbrüder gegeben hat, ist mit ihrem Stein (tas) und selbst mit ihrem Staub (toprak) noch für mich und für Anatolien zu einem Segen (mübarek) geworden. Möge Gott es so wollen (insâallah), dass die Lichtsamen (nur tohumlar), die sie sowohl in Anatolien als auch in der islamischen Welt (Âlem) verbreiten, Segen (rahmet) erhalten und Ähren (sünbül) tragen. Sie mögen sowohl Nahrung als auch Licht (ziya) und auch Heilmittel (ziya) werden und die geistige Teuerung (manevî galâ), Seuche (veba), Versklavung und Finsternis (zulmü ve zulmet) beseitigen.
   Viertens: Nachdem ich die oben erwähnten drei Übereinstimmungen (tevafuku) niedergeschrieben hatte, habe ich nun diesen wunderschönen Brief des großen Hâfis Ali und den sinnreichen Brief (manidar mektub) von Abdullah Çavus, den dritten Hulusi, die wertvollen Briefe von Hulusi Bey und Kâtib Osman erhalten. Hafiz Ali schreibt in seinem Brief etwas (fikra) darüber, dass bereits die Gelehrten (âlimler) in Konya die Risale-i Nur abschreiben und sie auch zu schätzen (takdir) wissen; unter ihnen auch Hoca Vehbi, der durch seinem Qur'an-Kommentar (tefsir) bekannt wurde, dann aber mit Hilfe der Abhandlung über die Wahrhaftigkeit (Risale-i ihlas) seine Niederlage (maglubiyet) erkannt hat und nun von der Risale-i Nur begeistert ist und sie lobt (hayran ve takdirkâr). Dazu bemerkt Hâfiz Ali: "Es ist eine Wundertat (keramet) der Risale-i Nur, dass sie dem Ochsen nicht Fleisch (öküze et) und dem Löwen kein Heu (arslana ot) vorwirft. Sie gibt dem Ochsen Heu (öküze ot) und dem Löwen das Fleisch (arslana et). So sind denn nun diesem Löwen-Hodscha vorerst die Abhandlungen über die Wahrhaftigkeit (Risale-i ihlas) in die Hände gelangt (eline geçmis)."     So sagte ich denn schon sechs oder sieben Tage, bevor ich diesen Brief von Hâfiz Ali erhalten hatte, und noch während ich schon vom Berge Karadag nach Hause schritt: "Oh Er (Yahu)! Gib dem Pferd kein Fleisch (ata et)! Wirf dem Löwen kein Heu (arslana ot) vor! Gib dem Löwen Fleisch (arslana et), dem Pferd Heu (ata ot)!" Ich wiederholte dieses Wort fünf, sechs Mal, weil es mir so gut (hosuma) gefiel. Entweder hat Hâfiz Ali es vor mir so geschrieben und ich wurde dazu gebracht, es auszusprechen; oder ich habe es selbst vorher so gesagt und er wurde dann dazu gebracht, es niederzuschreiben. Nur gab es da - bei dieser seltsamen Übereinstimmung (garib tevafuk) - einen gewissen Unterschied: Er sagt nämlich: "Dem Ochsen das Heu (öküze ot)!" Ich aber sage: "Dem Pferd das Heu!"
  * * * 
   Meine lieben getreuen Brüder und meine starken, standhaften, unermüdlichen, unerschütterlichen und tapferen Kameraden im Dienst am Glauben und meine lichtvollen Gefährten auf der Reise ins Zwischenreich und das Jenseits! 
   Möge Gott, der barmherzige Allerbarmer (Cenab-i Erhamürrâhimîn), euch für ein jedes Wort (harf) der diesmaligen heiligen Geschenke (kudsî hediye) eurer segensreichen Stifte (mübarek kalem), aus denen ein schwarzes Licht (siyah nur) fließt, von dem ein jedes Dirhem so wertvoll ist wie hundert Dirhem Märtyrerblut (süheda kani), Tausend Segnungen (rahmet) schenken, âmîn. In dieser Zeit (mevsim) der Gottvergessenheit (gaflet), der Unruhen (sikinti) und des Überdrusses (usanç) und trotz aller weltlichen Arbeiten (dünya mesgale) sind dieser opferbereite Eifer (fedakârane gayret) und eure Leistung (sa'yiniz) tatsächlich eine besondere Güte (inayet-i hâssa) und eine Gnade für das Licht (keramet-i nuriye). Möge Gott, der Gerechte (Cenab-i Hakk), mit euch allezeit zufrieden sein (razi olsun), âmîn.
   Dass einundzwanzig Abdurrahmane und Abdulmecide ihre diamantenen Stifte eingesetzt haben, um uns zu helfen (yardim) und die Exemplare (nüsha) so schnell abgeschrieben haben und - als hätte Mehmed Zühdü, dessen Grab von Licht erfüllt (kabri pürnur) ist, auch im Zwischenreich (berzah) seinen Stift um unseretwillen (hesab) benutzt (istimal) und uns seine Exemplare von seinem Nachlass (metrukât) zugesandt - hat uns aus tiefsten Tiefen (derinden derine) in Freude zu Dank (sürurla sükre) gebracht. Damals, in einer Zeit als ich selbst noch ein Student (talebeligim zamani) war, hatte ich von authentischen Persönlichkeiten (mevsuk zâtlar), welche dies auch von bedeutenden Imamen (mühim imamlar) überliefert hatten, Folgendes gehört: "Unermüdliche (ciddî), lernbereite (müstak) und aufrichtige Schüler der Wissenschaften (hâlis talebe-i ulûm), wenn sie während ihres Studiums (tahsil) sterben, finden im Zwischenreich (berzah) - als wären sie nun in einer Schule des Geistes (medrese-i manevi) - etwas, das ihrem Studium vergleichbar wäre (tahsil misali) und werden so mit einem Zustand beschenkt (vaziyet ihsan), der jener Welt entspricht (âleme muvafik)." Das wurde damals unter den Schülern der Wissenschaften (talebe-i ulûm) häufig so besprochen (medar-i bahs). Nun, da in dieser Zeit die Schüler der Risale-i Nur die aufrichtigsten (halis) unter den Schülern der Wissenschaften (talebe-i ulûm) sind, setzen sie mit Sicherheit die Aufgaben (vazife) der Verstorbenen (merhum), wie Mehmed Zühdü, Âsim und Lütfü weiter fort. Möge Gott es so wollen (insâallah), dass ihre geistigen Stifte (manevî kalem) noch stets tätig sind und so weiterhin Segnungen (hasenat) in das Buch ihrer Guten Werke (Defter-i a'mal) eintragen.    Gott, dem Gerechten (Cenab-i Hakk), sei unendlicher Dank (hadsiz sükür), dass euer außerordentlicher Fleiß (fevkalâde gayret) und eure Leistung eine weitere Notwendigkeit (ihtiyaç) für eine Druckerei erübrigt. Die Abhandlungen (risaleler), die ihr diesmal eingesandt habt, sind sehr schön (güzel), völlig einwandfrei (mükemmel) und durchaus notwendig (lüzumlu). Und doch ist mir dabei ein Fehler (sehv) unterlaufen: Obwohl wir über den "Elften Blitz" (Onbirinci Lem'a) und "Die neun Tafeln" (Telvihat-i Tis'a) nichts geschrieben hatten, dachte ich dennoch, dass ich schon über sie geschrieben hätte. Das Buch "Der Weg der Tradition" (Minhac-üs Sünne) ist hingegen schon bei uns angekommen. Wenn der "Elfte Blitz" (Onbirinci Lem'a), der aus elf Anmerkungen besteht (ibaret), "der Leiter der Tradition" (Mirkat-üs Sünne), die "Neun Tafeln" (Telvihat-i Tis'a), der Abschnitt, der aus "Vier Schritten" (Dört hatve) besteht und ein Anhang (zeyl) zu der Abhandlung über "Das Vorherwissen Gottes" (Risale-i Kader) ist und auch zu dem "Siebzehnten Wort" (Onyedinci Söz) als Anhang (zeyl) angeführt wurde, zu den "Tafeln" (Telvihat) als Anhang (zeyl) aufgeführt wird, so wäre das gut (münasib) so.
   Und es wäre schön, wenn auch der letzte Abschnitt des "Neunundzwanzigsten Briefes" (Yirmidokuzuncu Mektub) mit seinen zwei, drei Seiten über eine "Traumreise des Herzens" (seyahat-i kalbiye-i hayaliye), in dem die Offenbarung (tecelli) der Ayah
اَللّٰهُ نُورُ السَّمٰوَاتِ وَاْلاَرْضِ
{"Gott ist das Licht der Himmel und der Erden."}
besprochen wird, darin enthalten wäre.
   Nun möchte ich euch hier eine besondere Gnade (inayet-i hâssa) nach einem Unglück (musibet) schildern, in der Absicht (vesile), dafür viele Dankgebete (fazla dua) von euch zu erhalten:
   Vor vier Stunden war ich heute allein in den Urwäldern (hâlî ormanlar) auf den Bergen des Karadag. Zu meiner Hand hatte ich dabei ein recht nervöses Pferd (titiz bir ata). Und als ich es gerade besteigen wollte, riss plötzlich der Riemen des Steigbügels (dizgin kayisi) ab. Das Pferd scheute (ürktü) ganz schrecklich, geriet in Panik (ma'reke), schlug mit beiden Beinen (çifte) aus und stieß mich in hohem Bogen zur Erde. Ich hatte in diesem Zustand (hal) schon das Gefühl (ihtimal), als wären mein linker Arm und auch mein linkes Bein gebrochen und fühlte mich auch sofort dementsprechend (vaziyet). Das Pferd aber gehörte gar nicht mir. Und es lief mir in den Urwald davon. Zudem gab es in der Gegend niemanden, der mir hätte zu Hilfe (imdad) kommen können. Unendlicher Dank (hadsiz sükür) sei Gott, dem Gerechten (Cenab-i Hakk), dass Arm und Bein nicht gebrochen waren. Obwohl sie ziemlich verstaucht waren, konnte ich dennoch mit Hilfe meines Regenschirms (semsiye) ein bisschen gehen. Währenddessen lief das nervös gewordene Pferd weiter in den Wald hinein. Ich humpelte ohne Weg und Steg immer weiter geradeaus (istikamet) und benötigte für eine Entfernung (mesafe) von einer Viertelstunde eine ganze. Inzwischen hatte das Pferd ein wenig Wasser gefunden und begann zu trinken. In diesem Augenblick kam eine Frau namens Nuriye daher. Sie hatte etwas Brot bei sich, gab dem Pferd ein Stück davon und hielt es am Zügel. So konnte ich es denn endlich - Dank sei Gott, dem Gerechten (Cenab-i Hakk'a sükür) - besteigen und gelangte so wieder nach Hause. Da brach ganz plötzlich ein Regensturm (tufanli yagmur) herein, wie wir ihn von meinem Zimmer aus gleichsam als eine Flutwelle beobachten konnten. Hätte ich nicht diese Pfütze gefunden und wäre nicht Frau Nuriye gerade in diesem Augenblick dort gewesen, wäre das Pferd dort im Urwald während des Regens in den Besitz (mal) eines anderen gelangt und verschwunden. So hat mich denn Gott, der Gerechte (Cenab-i Hakk), in all diesen misslichen Umständen (küçük musibet) behütet und verschont (muhafaza). So können wir denn jetzt bestätigen (tasdik), dass in diesem Missgeschick (musibet) Gottes Gnade (nimet) in neunfacher Hinsicht verborgen war. Und so sind wir davon überzeugt (kanaatinda), dass diese Art Schutz und Verschonung (hifz-u himayet) die Wirkung all eurer aufrichtigen Gebete (samimî dualar) war. Dieses Ereignis (hâdise), für das ich in neunfacher Hinsicht (cihet) Dank schulde, (medar-i sükran) ist ein Hinweis (isaret) darauf, dass das Geschenk des Lichtes (hediye-i nuriye), das wir gestern empfangen haben, von großem Segen (faideli) sein wird. Denn es gibt da ein ganz bekanntes Sprichwort (darb-i mesel), dass Mühsal und Anstrengung (zahmet ve mesakkat) für eine Sache ein Merkmal der Wertschätzung (alâmet-i makbuliyet) ist.
   Allen Brüdern, jedem Einzelnen von ihnen, senden wir unsere Grüße (selâm), wir beten für sie und bitten sie um ihre Gebete (dua). 
  * * *     Meine lieben, getreuen, gesegneten Mitbrüder! 
   Um zu zeigen, dass ich in diesen segensreichen Tagen (mübarek eyyam) und heiligen Nächten (leyali-i serife) eurer segensreichen Gebete (mübarek dualar) noch mehr bedarf (ihtiyac), verwandelten (inkilab) sich neun von zehn Auswirkungen des Unglücks (musibet) wegen eines nervösen Pferdes (titiz at), von dem ich in meinem vorigen Brief geschrieben hatte, in Gnade (nimet). Eines von diesen zehn schloss (iltihak) sich meinen Krankheiten (hastalik), den Muskelverspannungen (kulunç illet) und dem Rheuma (romatizma), die ich schon vorher gehabt hatte, an und warf mich aufs Bett. Ihr braucht aber deswegen nicht besorgt (merak) zu sein. Ich kann jedenfalls aufstehen und mich bewegen. Während ich heute die Abhandlungen (risale) korrigierte, die ihr mir gesandt (tashih) hattet, bin ich zur festen Überzeugung (kat'iyyen kanaat) gelangt, dass mit diesem einen, noch übrig gebliebenen (bâki) der zehn Folgeerscheinungen (musibet), dieser nun auch zu der zehnten Gnade (nimet) geworden ist. Einer von den mehr als zehn Vorteilen (faide) ist folgendermaßen:
   Ich spürte zwar bei der Korrekturarbeit (tashihat) niemals Überdruss und es war für mich durchaus normal (âdet), dass ich bei jeder Korrekturarbeit (tashih) wieder etwas hinzugelernt (ders) und daraus meinen Nutzen (istifade) gezogen habe. Und manchmal hatte ich sogar eine große Freude (zevk) daran. In dieser Jahreszeit (mevsim) übertraf meine Freude (zevk), auf den Bergen und in den Gärten (daglarda, baglarda) die wundervollen Kunstwerke Gottes (san'at-i ilahiye) zu betrachten, manchmal sogar noch meine Freude an dieser Korrekturarbeit. Die Krankheit (hastalik), die sich nach diesem jüngsten Unglück (musibet) ständig wieder bemerkbar macht, veranlasste mich, aus den "Blitzen" (Lem'a) die Abhandlung über Hazret-i Eyüb Aleyhisselâm und die "Abhandlung für die Kranken" (Hastalik Lem'asi) mit vollkommener Freude (kemal-i zevk) und Begeisterung (sevk) zu lesen und zu korrigieren (tashih), als ob ich ein jedes dieser Exemplare (nüsha) wieder aufs Neue sähe. Ich habe überhaupt keinen Zweifel (sübhe) mehr daran, dass mir diese beschwerliche Krankheit (zahmetli hastalik) um dieser überaus angenehmen (lezzetli) wie segensreichen (rahmetli) Aufgabe um des Lichtes (vazife-i nuriye) willen gegeben wurde. Sie ist zwar für mich bei meinen Bewegungen (harekât), beim Gebet (namaz) und den Waschungen (abdest) hinderlich. Dienst und Anbetung (ubudiyet) erbringen durch diese Krankheiten (hastalik) einen vielfachen Segen (muzaaf sevabi), während die Freude bei der Korrekturarbeit für die Lichter (tashihat-i nuriyede) alle Hindernisse (sikinti) bedeutungslos werden lässt.
اَلْحَمْدُ لِلّٰهِ عَلَى كُلِّ حَالٍ سِوَى الْكُفْرِ وَ الضَّلاَلِ
{"Dank sei Gott für einen jeden Umstand, außer dem des Unglaubens und des Irrtums."}
   Zweitens: Unter euren Abschriften finden sich manchmal in einigen Exemplaren dieselben Fehler (yanlis). Das also heißt, dass der Sinn (mana) nicht gut verstanden wurde. Daher blieb alles beim Alten. So steht z.B. in Hüsrevs Abschrift am Ende der Abhandlung über die Sparsamkeit (iktisad), Fußnote (hasiye), fünfte Zeile, der Satz: "Was die Gelehrten (ülema) betrifft, so sind sie, weil sie wegen ihrer Ausgaben (masraflarindan) den Wert ihres Besitzes (mallarinin kiymetini) nicht kennen (bilmedikleri)." Das ist falsch. Richtig muss es dagegen heißen: "Was die Gelehrten betrifft, so sind sie, weil sie aufgrund ihrer Erkenntnis (marifetlerinden) den Wert ihres Besitzes kennen (bildikleri)." Außerdem ist das Wort "hinter" ("arkasinda") in der folgenden Zeile verkehrt, richtig ist hingegen "zwischen" ("arasinda"). 
  * * *     Meine lieben, getreuen, gesegneten, opferbereiten Brüder! 
   Ich habe gestern eure sechs wichtigen Briefe erhalten. Ich hätte mir sehr gewünscht (cidden arzu), für jeden eurer Briefe einen langen Brief zu schreiben. Zudem steht euch das auch zu (hakkiniz). Feyzi, der euch diese Worte (hurufat) schreibt, ist jedoch Zeuge (sahid) dafür, dass ich in sechs Nächten noch nicht einmal sechs Stunden geschlafen habe. Nur in dieser sechsten Nacht konnte ich anderthalb Stunden schlafen. Daher begnüge (iktifa) ich mich nun mit je einem kurzen Satz (cümle) für diese bedeutungsvollen Briefe.
   Erstens: Meinem Bruder Sabri, welcher der Mittelsmann (santral) für die Risale-i Nur ist und Hulusi, Hakki und Süleyman vertritt (temsil)! Die Abgabe des Zehnten (ösür) ist ein gesetzliches (ser'î) Almosen (zekat). Dieses jährliche Almosen (zekat) gehört jedoch nur denjenigen, denen es rechtmäßig zusteht (müstehak). 
   Zweitens: An Bruder Hüsrev, der die Rosengärten (gülistanlar) der Rosenfabrik (gül fabrikasi) und die verstorbenen wandernden Nachtigallen (merhum bedevi bülbül) {Nachtigallen sind Zugvögel! (A.d.Ü.)} zum Sprechen bringt! Neben vielen Ereignissen (hâdisat), die zeigen, dass die Risale-i Nur ein Grund ist, weswegen Isparta vor himmlischen und irdischen Katastrophen (âfât-i semaviye ve arziye) bewahrt bleibt, ist das neuerliche Erdbeben (zelzele) und dass der Kopf des gegnerischen (muariz) Hodschas mit Hagelschlägen (dolular) geohrfeigt wurde, ein neues Zeugnis (hüccet) dafür. Den Brief (lâhika) über die Wunderhaftigkeit (Mu'cizat) des Qur'ans überlasse ich eurer geradlinigen Meinung (isabetli fikr). Außerdem sendet mir alles (mikdar), was ihr bereits abgeschrieben habt. Wir können den Rest hier vervollständigen (tekmil) und euch anschließend darüber benachrichtigen (haber). 
   Drittens: An den Bruder Hâfiz Ali, den Inhaber der Licht-Fabrik (Nur fabrikasi)! Möge Gott es so wollen (insâallah), dass durch deine außergewöhnliche Wahrhaftigkeit (hârika ihlas), deine Einsatzbereitschaft (irtibat) und deine Überzeugung (itikad) von der Risale-i Nur dort in deiner Umgebung (havali) diese Lichter (nurlar) immerwährend leuchten. Es ist eine Art Wundertat (keramet) der Risale-i Nur, dass du das Getöse (gürültü) dieses großen Erdbebens (zelzele) nicht gehört, das Erdbeben (zelzele) gar nicht wahrgenommen hast, ähnlich dem Hodscha, der dafür erst eine Ohrfeige (tokad) bekommen musste. Sie lässt also ihren Schülern keinen Schaden (sakirdlere zarar) zustoßen, ja sogar einige ihrer Wahrhaftigen (haslar) in ihrer Güte (inayetkârane) noch nicht einmal deren Existenz (vücud) wahrnehmen, damit sie sich nicht fürchten mögen.
   Viertens: Meinem tapferen (kahraman) Bruder Tahirî, der uns und unsere Schüler (sakirdler) in Kastamonu mit seiner so bezaubernden Handschrift (müstesna kalemiyle) fast die ganze Sammlung der Risale-i Nur an diesen Ort (havali) brachte, wofür wir ihm noch bis zum Jüngsten Tag (kiyamete kadar) dankbar (minnetdar) sein werden und der mit seinen Kindern (evlâd), seinen Eltern und seiner Frau (refika) der Risale-i Nur dient (hizmet)! Möge, Gott der Gerechte (Cenab-i Hakk), meiner Schwester in deinem Hause (hane) und auch mir selbst Heilung schenken (sifa ihsan). So wird denn ein Stück meiner Krankheit auch zu euch kommen. {Hier wird eine Krankheit nach Art eines gemeinsamen Leides oder Schicksals auch gemeinsam getragen. (A.d.Ü.)} Sagen Sie in meinem Namen zu Ihren Eltern: "Möge Gott es so wollen (insâallah), dass diesen gesegneten Menschen (mübarek zâtlar), die einen solch tapferen Schüler (kahraman bir sakird) wie Tahirî für die Risale-i Nur großgezogen haben, einen Schüler, der durch seine Dienste (vasita) in das Buch ihrer Guten Werke (defter-i a'mal) immerwährend Segenspunkte (hasenat) eintragen lässt, uns als Bruder gegeben haben, diese Glückseligkeit (saadet) für immer fortdauert (idame). Die Glasperlen dieser Welt (dünyanin cam parçalar) werden sie bestimmt nicht den Diamanten (elmas) vorziehen. Sie sind in unseren persönlichen Gebeten (hususî dualar) mit eingeschlossen."    Fünftens: Meinem Bruder Hasan Âtif, der ein Meister (üstad) für alle Streiter Gottes (mücahid), ein wahrhaftiger Ratgeber (hakikî bir nâsih) der Helden (efe), ein wahrhaftiger und aufrichtiger Schüler (hâlis muhlis bir sakirdi) der Risale-i Nur ist! Deine dichterischen (edibane), überaus feinsinnigen Empfindungen (ince hissiyat) und die dir zu eigen anmutigen Ausdrücke (mahsus latif tabiratin) in deinem langen, bewegenden (tesirli) und bedeutsamen Brief haben mir sehr gut gefallen. Bruder, dein Kummer (teessürat) wegen der Schikanen (ilismeleri) der Unerfahrenen (mübtedi), der Eigensinnigen (hodfürus) und der Gottesleugner (mülhid) hat mich deinetwegen sehr betrübt (müteessir). Möge Gott (insâallah) jedoch bewirken, dass der Brief, den ich bereits an euch geschrieben hatte, nun diesen Kummer (teessürat) beseitigen wird (izale). 
Briefe aus Kastamonu - 224


   Was nun die Grundsätze (meslek) der Risale-i Nur betrifft, (so gehört es sich), dass wir unsere Aufgaben (vasifah) wahrnehmen und uns nicht in die Obliegenheiten (vasifah) Gottes, des Gerechten (Cenab-i Hakk), einmischen. Unsere Aufgabe (vasifah) ist die Verkündigung (teblig). Ob sie aber (von den Menschen) angenommen wird, (das gehört allein) zu den Obliegenheiten (vasifah) Gottes, des Gerechten (Cenab-i Hakk). Daher sollte man auch die Anzahl (der Menschen) gar nicht so wichtig nehmen. Hast du also auch nur einen einzigen "Atif" gefunden, so ist es doch so als hättest du hundert gefunden. Mach dir deshalb darum keine Sorgen! Soweit es also nun möglich ist, nimm diese kleinen, von außerhalb kommenden Störungen, nicht so wichtig! Sei dabei aber vorsichtig! Denn in dieser Jahreszeit (mausim), einer Zeit (zaman), in der (ein jeder mit seinen eigenen) Sorgen um den täglichen Lebensunterhalt beschäftigt ist, in einer Zeit (gaflet zamani), in der (jede Beschäftigung mit der Risale-i Nur weitgehend) ruht und (die Menschen) der Gottvergessenheit (anheimzufallen drohen), ist trotzdem auch ein ganz klein wenig Beschäftigung (mit der Risale-i Nur besonders) wichtig. (Das heißt also nicht), dass wir (damit) aufhören sollten. Es gibt auch hier keine Misserfolge und keine Niederlagen. Denn die Risale-i Nur findet in jeder Situation souverän ihren Weg!
   Sechstens: Mein lieber alter Freund und Bruder, in dieser Zeit so ernsthafter Schüler der Risale-i Nur, mir in deinem so angenehmen Dienst während meines Lebens in Isparta so vertrauter Gefährte und mein lieber Bruder Mehmed Celal, dessen Einsatzfreude groß, dessen Hand jedoch zu kurz ist! {sie gelangt zu keinen greifbaren Ergebnissen mehr (A.d.Ü.)}
   Ich habe dich seit jener Zeit nicht vergessen. Du warst lange Zeit unter denen, die im Kreise (daire) der Risale-i Nur mit ihren Stiften tätig sind und mit deinem Namen unter ihnen beteiligt (hissedar). {Er stand auf der Liste derer, für die jeden Tag gebetet wird. (A.d.Ü.)} Ich habe mir immer gewünscht, deine großen Fähigkeiten (istidad) und deine erhabene Einsatzbereitschaft (ulüvv-ü himmet) für die Risale-i Nur zu nutzen (istimal). Die Sorge um den Lebensunterhalt (derd-i maiset) hat dich also in gewissem Maße in Dienst (kayid) genommen. Außerdem grüße (selâm) ich vor allem deinen segensreichen (mübarek) Vater und alle, die in deinem Hause (hane) leben. Und besonders sende ich viele Grüße (selâm) an Mehmed Seyranî Hayyat, falls er derselbe Mehmed Seyranî ist, den ich schon damals kannte (tanidi), als ich noch dort lebte, und von dem ich annehme (telakki), dass er dort nach der Art und Weise (sistem) von Hüsrev tätig ist, und entgegne (mukabele) seine Tausend Grüße mit meinem Gruß (selâmina selâmla). Da dieser Seyranî in einer Abhandlung (cüz) der Risale-i Nur jener Zeit erwähnt (bahsi) wird und noch nicht wieder gelöscht (silin) wurde, ist er auch in meiner Erinnerung (hatirim) noch nicht gelöscht. Vielmals habe ich erwartet, dass Seyranî ständig Hüsrevs Beispiel folgt und so arbeitet wie er. Das aber heißt, dass nun auch er durch die Sorge um den Lebensunterhalt (derd-i maiset) gebunden ist (baglamis). 
   Siebtens: Möge Gott es so wollen (insâallah), dass der jetzt vierzehnjährige Adoptivsohn (evlâd-i manevî) von Halil ibrahim, der eine bedeutende Säule (erkân-i mühimme) der Risale-i Nur ist, einmal im Kreise (daire) der unschuldigen Schüler (masum sakird) im Kreise der Risale-i Nur einen bedeutenden Platz (ehemmiyetli mevki) einnehmen wird. Denn in dieser kleinen Persönlichkeit (küçük sahsiyet) ist schon heute der Geist (ruh) eines prächtigen (parlak), glänzenden Schülers erkennbar. In seinem Brief drückt er sich bereits nicht mehr wie ein Kind aus. Und es hat uns sehr gefreut (sevindirdi), dass er sich in ihm bereits durchaus wie ein kritisch betrachtender (müdakkikane), großer Gelehrter (âlim) äußert. Das lässt uns bereits "wie wundervoll hat Gott dies gefügt" (Mâsâallah) und "Möge Gott ihn segnen" (Bârekâllah) sagen.    Achtens: Einen fehlenden Abschnitt in dem Bericht über meine Krankheit (hastalik), den ihr bereits - wie im vergangenen Ramadan - mit einer Bitte um eure Gebete (dua) und um euren geistigen Beistand (manen yardim) erhalten habt, möchte ich euch nun entsprechend jenem Abschnitt über meine Krankheit (hastalik münasebetiyle) schreiben, wie ich ihn zwar bereits mit einigen (zâtlar), die uns besucht hatten, besprochen habe, der aber in diesem Brief an euch noch fehlte (noksan). Es ist dies wie folgt:
   Ich habe zu denen, die sich nach meinem Wohlergehen (hal) erkundigt haben, gesagt: Das Unglück (musibet), das sowohl durch einen bösen Blick (nazar) als auch durch solch ungute Geister (ervah-i gayr-i tayyib) über mein Haupt gekommen (basima gelen) war, setzte sich durch die Barmherzigkeit Gottes (rahmet-i ilahi) von zehn auf eins herab, wovon neun Teile zu einer Gnade (nimet) geworden sind. Selbst der noch übrig gebliebene (bâki) eine Teil hat wiederum neun Vorteile (menfaat) hervorgebracht.
   Der erste Vorteil: Er führte dahin, dass eine jede Stunde Gottesdienst (ibadet) während meiner Krankheit (hastalik) nun ebenso viel gilt, wie neun Stunden Gottesdienst (ibadet). 
   Der zweite Vorteil: Er ermöglichte es mir (sebeb), fünfzehn Exemplare der "Abhandlung für die Kranken" (Hastalar Risalesi) in vollkommener Freude (tam zevk) zu korrigieren (tashih) und sie noch während dieser Krankheit (hastalik) den Kranken (hastalar) und allen, die dieser Abhandlung bedürfen, rasch zukommen zu lassen (yetistirme). 
   Der dritte Vorteil: Wie die alte Krankheit (hastalik) den Alten Said in einen Neuen Said verwandelte (kalbeden), so ermöglicht sie es nun, den Neuen Said vor dem Schaden (zarar) durch die Beziehung (alâkadar) mit der Welt (dünya) zu bewahren, die durch die Verbreitung (intisar) der Risale-i Nur auf so glänzende (parlak) Weise entstanden war.
   Viertens: In diesen segensreichen Monaten (mübarek aylar) hatte ich nicht nur den Wunsch, sondern ein sehr großes Verlangen (istiyak), ja geradezu das Bedürfnis, noch mehr gute Werke (a'mal-i uhreviye) für das Jenseits zu verrichten. Wegen der Jahreszeit (mevsim) und verschiedenen anderen Gründen gelang es mir (muvaffak) jedoch nicht, weshalb ich dann sehr traurig (müteessir) war. Diese Krankheit (hastalik) wurde aber trotzdem für mich in genau diesen Monaten auf die entsprechende Weise hinsichtlich der Wahrhaftigkeit (ihlas) und dem großen Segen (kesret-i sevab), welcher mir durch diese Krankheit erwuchs, ein großer Gewinn (azîm bir menfaat). So wie sie mich daran hinderte, tagsüber über die Berge und in den Tälern (dag ve baglar) Ausfüge zu unternehmen, bewahrte sie mich nachts vor Schlaf und Gottvergessenheit (uyku ve gaflet) und erfüllte mich nachts stattdessen mit vollkommenem Bitten und Flehen (kemal-i tazarru' ve niyaz) und mit neuem Leben (ihya). 
   Fünftens: Wie die Krankheit (hastalik) im vergangenen Ramadan, erregte auch diese Krankheit das Mitleid (heyecan) meiner opferbereiten Brüder (fedakâr kardesler) und veranlasste sie dazu, auf eine Art Jahresalmosen (zekat) ihrer auf das Jenseits hin ausgerichteten guten Werke (a'mal-i uhreviye) zu meinen Gunsten (benim hesabima) zu verzichten und dadurch mein mangelhaftes und fehlerhaftes Kapital (nâkis, kusurlu sermaye) von eins auf zehn, ja sogar auf hundert, ja sogar tausend zu steigern.
   Der sechste Vorteil: Dadurch, dass ich die Heilmittel aus der Abhandlung (risalenin ilâçlari), die den Kranken (hastalar) fünfundzwanzig Heilmittel aus dem Glauben (deva-i imanî) gibt, für meine eigene Seele (nefsim) angewendet und bestätigt (tasdik) habe, dass sie die reine Wahrheit (ayn-i hakikat) sind, wurde mir geholfen, mich trotz meiner durch Nervosität und Stress (a'sab ve sinir) hervorgerufene, übermäßige Empfindlichkeit (hassasiyet), in gewissem Grade davon zu befreien (kurtulmaga), nicht um wertloser, vergänglicher Dinge willen nutzlos (lüzumsuz), voll Kummer (endiseli) und Sorge (merak) zu sein und mich unnötig (faidesiz) und nur zum eigenen Nachteil dafür zu interessieren (zararli alâkadan). 
   Euer Bruder, der alle Brüder und Schwestern, jeden Einzelnen von ihnen, grüßt (selâm), für ihre Sicherheit (selâmet) betet und auch sie um ihre Gebete (dualar) bittet
  Said Nursî 
  * * *     Meine lieben getreuen Mitbrüder! 
   Ich schreibe euch nun über die letzten (bâki) drei der neun Vorteile (faide) dieser Krankheit (hastalik). 
   Siebenter Vorteil: Er liegt darin, dass ein bedeutender Fehler (hata) eines bedeutenden Schülers der Risale-i Nur inzwischen beseitigt (tamir) wurde. Diesen bedeutenden Vorteil (faide) zu erläutern (izah) ist jetzt jedoch nicht die rechte Zeit (münasib). 
   Der achte Vorteil: Er ist besonders feinsinnig (incedir) und lässt sich kaum erläutern (izah); wir können hier lediglich einen kurzen Hinweis (isaret) darauf geben: Wie Hüsrev nicht akzeptierte (kabul), das Qur'an-Exemplar, das er kalligraphisch angefertigt hatte, fototechnisch drucken (tab) zu lassen und so auf einen erhabenen Rang (mertebe-i ulviye) und eine hohe, privilegierte Würde (seref-i imtiyaz) im Range eines geistigen Poles (kutbiyet) durch die mögliche Verbreitung (intisar) von Tausenden, bewundernswerten (cazibedar) Exemplaren des Qur'ans mit seiner Handschrift (hat) in der islamischen Welt (âlem) verzichtet und das Geheimnis der Wahrhaftigkeit (sirr-i ihlas) im Kreis (daire) der Risale-i Nur aufrecht (muhafaza) erhielt und sich dergestalt von einer selbstsüchtigen Freude (hazz-i nefis) abgewendet (teberri) hat, genauso rief diese Krankheit (hastalik) auch in meiner Seele (ruh) eine dementsprechende Verwandlung (inkilab) hervor; die glänzenden Erfolge (parlak fütuhat) der Risale-i Nur in Dankbarkeit zu betrachten (mütesekkirane temasa) und die geistige Freude und Würde (uhrevî zevk ve seref), da ich in meinem segensreichen (sevabdarane), heldenhaften (mücahidane) Dienst (hizmet) eine Art Kommandant bin, und der Genuss und das Privileg (lezzet ve imtiyaz) des Dienstes am Glauben (hizmet-i imaniye), der auf mich selbst (sahsim) bezogen noch in dieser Welt (dünya) die Frucht des Jenseits (uhrevî meyves) erbringt, um dieses Geheimnisses der Wahrhaftigkeit willen aufzugeben, auf meine Brüder zu verweisen und mich rein mit ihrer Würde und Freude (seref ve zevk) zu begnügen (iktifa), hat selbst meine eigenwillige Seele (nefs-i emmare) zugestimmt (muvafakat) und vor diesem schönen, jenseitigen (uhrevî ve güzel) Gesicht der Welt (dünya) die Augen zu verschließen und die Todesstunde (eceli ve mevti) und den Tod frohgemut (ferahla) entgegenzunehmen, voll und ganz (tam kabul) akzeptiert.
   Der neunte Vorteil: Diese Krankheit hat mich dazu geführt (sebeb), das Gebet, das seit langem meine persönliche Rezitation (hususî bir virdim) ist, aber noch nie zu Papier gebracht wurde und die breiteste und höchste (genis ve yüksek) Stufe der Dankbarkeit (sükür) umfasst, die der größte Grundsatz (esas) der vier Grundsätze unseres Weges (meslek) ist und oftmals für mich eine Art Heilmittel (sifa) für meine körperlichen und geistigen Krankheiten (maddî ve manevî hastalik) und mit dem gewaltig "Großen Namen Gottes" (ism-i a'zam), die Formel "im Namen Gottes" (bismillah), die neun gewaltig großen Ayat (âyât-i uzmayi) umfasst und neunzehn Mal Lobpreis und Dank (sükür ve hamd) in einer gewaltig großen Formel (a'zamî bir tarz) ausdrückt und - dadurch dass man mit der Anzahl der "Lobpreisungen" (tahmidat) den Lobpreis (hamd ü sena) beabsichtigt (niyet), den diese Dinge in der Sprache ihres Zustandes (lisan-i haliyle) verrichten, die Summe ihrer unendlich vielen Lobpreisungen (hamdler) in seine eigene Lobpreisung aufnimmt und so ein gewaltiger (azametli) Lobpreisgesang (tahmidname) und diese umfangreiche Dankschrift (genis tesekkürname) entsteht, um einen neuen, gewaltig großen Unterricht (muazzam yeni bir ders) der sechs Namen Gottes (esma-i sitte) zu gestalten, der in dem Gebet "sekina" rezitiert wird.
   Wir grüßen (selâm) alle unsere Brüder, jeden Einzelnen von ihnen, beten für sie (dua) und wünschen ihnen Gottes Segen (tebrik) zu dieser Nacht der Vergebung (beraetleri). 
  * * *    (Ein abschreckendes Lehrbeispiel und ein staunenswertes Ereignis) 
   Jemand (zât), der eine der bedeutenden Säulen (erkân-i mühimmesi) der Risale-i Nur ist, schreibt uns: "Am Tage des Erdbebens (zelzele) in Adapazari flanierten noch wenige Stunden vor dem Erdbeben (zelzele) vier Schöne unter den Tänzerinnen splitternackt (çirilçiplak) mit Musikbegleitung (alayis) überall in der Stadt (pazar) umher, um die Aufmerksamkeit aller auf sich zu lenken (göstermek) und so für eine große Theatervorführung (tesekkülü) zu werben. Es hatten sich infolge dieser attraktiven Aufmachung (cazibedar) bereits mehr als Tausend Zuschauer (seyirciler) im Gebäude des Theaters versammelt. Doch noch vor Beginn der Vorführung (oyun baslarken) ohrfeigte (tokatladi) die Erde voller Zorn und Wut (kemal-i hiddet ve gayz) überraschend diese schamlosen (hayâsiz) Gesichter der Leute ganz fürchterlich, zerstörte das Gebäude ganz und gar (zîr ü zeber) und machte es dem Erdboden (hâk ile) gleich." Ich selbst hatte in diesen letzten zwei Jahren von derartigen Vorkommnissen (hâdise) in der Welt (dünya) noch überhaupt keine Ahnung (haberim yok) und fragte auch nicht danach. Doch in diesen Tagen haben sowohl Hüsrev als auch der tapfere (kahraman) Çelebi von diesem Erdbeben berichtet (haber). Nach der Überzeugung (kanaat) von Hüsrev und seinen Gefährten (rüfekasi) stieß das Tosen (gürültü) des Erdbebens in Isparta auf die Risale-i Nur wie auf einen starken Schutzschild (kuvvetli bir kalkan) und richtete daher gar keinen Schaden (hiçbir zarar) an. Auch einem Hodscha, der gegen die Risale-i Nur opponiert (muariz) hatte, wurde der ganze Ertrag (hasilat) seines Feldes durch einen Hagelschlag (dolu) zerstört. Doch diese Verwüstung blieb örtlich begrenzt (muariza has kalmasi) und schadete keinem anderen weiter (ilismemesi), was uns in gewissem Grade zu der Überzeugung (kanaat) führt, dass die islamischen Kennzeichen der Verhüllung (tesettür siari) der Frauen, welche eine wichtige Grundlage (esas) der Risale-i Nur sind, die in den meisten Provinzen (ekser vilayet) bereits praktiziert wird, jedoch in Adapazari noch nicht allgemein üblich ist, in dieser Provinz dermaßen offensichtlich geschändet (açik ihaneti) wurde, dass die Risale-i Nur ihnen nicht zu Hilfe (yardim) eilte, weswegen ich mich nur für dieses eine Ereignis (hâdise) interessiert habe.
  * * * 
   Meine lieben getreuen Mitbrüder! 
   Man darf die Risale-i Nur nicht zu einem Werkzeug für weltliche Dinge machen. Man darf sich nicht für weltliche Zwecke hinter ihr verschanzen. Denn weil sie eine bedeutende (Form) der Kontemplation ist, darf man sie nicht vorsätzlich für weltliche Angelegenheiten einsetzen. Wer sie aber dafür einsetzt, dessen Aufrichtigkeit (ist bereits) verdorben. Dadurch wird diese so bedeutende Form des Gottesdienstes (ibadet) umgebogen. Es ist, als hielten prügelnde Kinder sich ihren Qur'an schützend vors Gesicht. (Da also in unserem Beispiel ein Schlag), der den Kopf verletzen würde, (statt dessen) den Qur'an treffen könnte, darf man auch die Risale-i Nur derart halsstarrigen Gegnern gegenüber nicht wie einen Schutzschild verwenden. Wer die Risale-i Nur angreift, bekommt in der Tat einen solchen Schlag, was anhand hunderter Ereignisse bezeugt wird. Doch sollte man die Risale-i Nur nicht dazu verwenden, um (mit ihrer Hilfe) Schläge auszuteilen und (seine Gegner nicht noch absichtlich herausfordern), damit sie ein solcher Schicksalsschlag ereilt. Denn das würde dem Geist der Wahrhaftigkeit (sirr-i ihlas) und dem Geist unserer Frömmigkeit (sirr-i ubudiyet) widersprechen. Wir überlassen daher solche, die uns ein Unrecht zufügen, unserem Herrn (Rabb), der uns unter Seinen Schutz stellt und uns in Seinen Dienst an der Risale-i Nur nimmt.
   So wie sich in dieser Welt (dunya) einige wunderbare Geschehnisse auf bestimmte Gebete der Fürbitte (aurad) hin ereignen, geschieht dies in der Tat sehr häufig auch in Bezug auf die Risale-i Nur. Man darf sie aber nicht fordern, sie werden vielmehr geschenkt, dürfen also nicht der Grund (unserer Gebete) sein, können jedoch deren Frucht sein. Werden (unsere Gebete) in der Absicht verrichtet (ihre Erfüllung herbeizubeten), so wäre (die Erfüllung) der Grund (unserer Gebete) und dadurch würde unsere Aufrichtigkeit verdorben und unser Gebet (ibadet) teilweise entwertet. Seht also zu, dass sich diese ganze Angelegenheit so schnell wie möglich wieder beruhigt (hâdiseyi teskin), sonst werden die Heuchler (münafik) noch ihren Nutzen daraus ziehen oder vielleicht sogar selbst ihre Hand mit im Spiel haben.    Diese durch nichts zu erschütternde Überlegenheit der Risale-i Nur über derart fürchterlich halsstarrige (Leute) erwächst in der Tat aus dem Geheimnis der Aufrichtigkeit (sirr-i ihlas), die es nicht (erlaubt, sie für was auch immer) als Wekzeug zu missbrauchen, da sie ausschließlich auf die Ewige Glückseligkeit (saadet-i ebedi) ausgerichtet ist, außer dem Dienst am Glauben (iman) kein anderes Ziel im Auge hält, keinen Wert darauf legt, ganz persönlich Wunder (kesf-ü keramat) zu verrichten, worauf doch einige Sufis (ehl-i tarîkat) so großen Wert legen, sondern, wie die Sahabis, die (damals doch) im Stande einer großen Heiligkeit (velayet-i kübra) lebten, im Geheimnis (sirr) ihres Erbes des Prophetentums (veraset-i nübüvvet) allein das Licht (nur) des Glaubens (Nur) zu verbreiten und den Glauben der Gläubigen (ehl-i imanin imanlarini) zu retten.
   So sind denn in der Tat in dieser schrecklichen Zeit die beiden gesicherten (muhakkak) Ergebnisse, welche die Risale-i Nur hervorbringt, allen anderen Dingen überlegen und es bleibt daneben kein Bedürfnis nach anderen Dingen und Rangstufen (makam) mehr übrig.
   Erstes Ergebnis: Es gibt besonders machvolle Zeugnisse dafür, dass (Menschen), die in Treue und Zufriedenheit in den Kreis der Risale-i Nur eintreten, auch im Glauben (iman) ins Grab steigen werden.
   Zweites Ergebnis: Im Kreis der Risale-i Nur betet (dua) jeder wahrhaft treue (hakiki sadik) Schüler aufgrund unserer auf das Jenseits ausgerichteten geistigen Gemeinschaft (sirket-i maneviye-i uhrevi), wie sie ganz ohne unser Wissen und Wollen entstanden und nun eine Tatsache (tahakkuk) geworden ist, wie mit Tausenden Zungen und Herzen (qalb), fleht um die Vergebung (istighfar) seiner Sünden, dient (ibadet) seinem Herrn und stimmt wie manche Engel mit vierzigtausend Zungen seinen Lobgesang (tesbih) an. Und im ehrwürdigen (Serif) Monat Ramadan strebt er nach den heiligen (qudsi) und erhabenen Wahrheiten (hakikat) mit hunderttausend Händen, gleich wie die Wahrheit (hakikat) in der Nacht der Bestimmung (Leyle-i Kadir) herabsteigt. So geschieht es denn auch in der gleichen Absicht, dass die Schüler ihren lichtvollen Dienst (hizmet-i nuriye) an der Risale-i Nur dem Stand der Heiligkeit (velayet makami) vorziehen. Sie versuchen nicht, Wunder (kesf ü keramat) zu vollbringen. Sie bemühen sich auch nicht darum, schon hier in dieser Welt (dunya) die Früchte einer jenseitigen Welt (ahiret) zu pflücken. Dabei kümmern sie sich nicht um die Dinge, die außerhalb ihres Aufgabenbereichs (vasifah) liegen und allein Gottes Obliegenheiten (vazife-i ilahiye) sind, wie ihren Erfolg (muvaffakiyet) und ihre Akzeptanz im Volk, ihre eigene Überlegenheit, auch nicht, wie man Ruhm und Ehre, Frohsinn und alle die Geistesgaben (inayet), erlangen kann, die ihnen ohnehin zustehen, und sie dürfen auch nicht ihre Handlungsweise danach ausrichten. Sie arbeiten mit reinem, aufrichtigem (Herzen) und sagen dabei: "Unsere Aufgabe (vasifah) ist unser Dienst und das genügt uns."
   Und zweitens: Um (den Segen) der Nacht der Bestimmung zu gewinnen, die doch mehr als achtzig Jahre wert ist, und sich in jeder Nacht des ehrwürdigen (Serif) Monats Ramadan verborgen hält, soll ein jeder, den Grundsätzen unserer, auf das Jenseits orientierten, geistigen Gemeinschaft (sirket-i maneviye-i uhreviye) der Schüler der Risale-i Nur, wenn er Anrufungen wie
اَجِرْنَا اِرْحَمْنَا وَاغْفِرْلَنَا
{"halte uns fern (von dem Feuer), erbarme dich unser und vergib uns unsere Sünden!"}
ausspricht, stets die erste Person Plural verwenden, also "wir" sagen und dabei im Sinne (niyet) der treuen Schüler der Risale-i Nur (beten) und jeder Schüler sollte sich dabei darum bemühen im Namen und für alle zu beten (münacat). Auch bitte ich, wie übrigens auch im letzten Ramadan, um eure Hilfe für diesen euren Bruder, der so hilflos ist und so wenig arbeiten kann und von dem ein Dienst erwartet wird, der weit über seine Grenzen (und Möglichkeiten) hinausgeht, damit sich die gute Meinung, die (seine Brüder) von ihm haben, nicht als falsch erweist.
  * * *    (Ein Thema (mes'ele), das mir hier plötzlich in Erinnerung (hatira) gekommen ist) 
   Für alle Dinge, ein jedes Unglück (musibet), besonders die von Menschenhand (beser eliyle) verursachten Unglücke der Diktatoren (zulümlü musibetler) gibt es, wie bereits in der "Abhandlung über die göttliche Vorsehung" (Risale-i Kader) erklärt wurde, zwei Gründe (iki sebeb): 
   Der erste: Der Mensch (beser) ist ein Wesen, das sich nach äußerlichen Ursachen (esbab) richtet.
   Der zweite ist die göttliche Vorsehung (Kader-i ilahî). Der Mensch (beser) richtet sich nach den augenscheinlichen Ursachen (zahirî esbab), macht manchmal etwas Falsches (yanlis) und tut Unrecht (zulm). Die göttliche Vorsehung (kader) bezieht sich dagegen auf andere Gegebenheiten (nokta) und leistet so Gerechtigkeit (adalet). So wurden mir dieser Tage wegen meiner leiderfüllten Sorgen (elîm bir endise) als Antwort auf die Fragen, die ich mir innerlich (manevi) hinsichtlich der Gerechtigkeit der göttlichen Vorsehung (adalet-i kaderiye) gestellt hatte, drei Themen (mes'ele) eingegeben (ihtar), die den Kreis (daire) der Risale-i Nur betreffen:
   Erste Frage: Warum bleibt eine Mutter (vâlide), die opferwillig ist und eine erhabene selbstlose Liebe (fedakâr, yüksek bir sefkat) in sich trägt, in heutiger Zeit von dem Anteil (mal) am Erbe (irsiyet) ihres Sohnes (veled) ausgeschlossen (mahrum)? Warum lässt die Göttliche Vorhersehung (kader) so etwas zu?
   Die Antwort, die ich bekommen habe, ist folgende: Es ist dies so, dass die Mütter (vâlide) in heutiger Zeit (asir) ihre Liebe (sefkat) infolge einer Impfung (asilama) auf die falsche Weise gebrauchen, sodass sie ihre Kinder mit aller Kraft (kuvvet) für die Welt (dünya) und für die Schule (mekteblere) vorbereiten, indem sie sagen: "Mein Kind (evlâd) soll sich einmal Ruhm (san), Ruf (seref), Rang (rütbe) und ein Amt (memuriyet) verdienen." Selbst dann noch, wenn sie eigentlich fromm (mütedeyyin) sind, nehmen sie sie von einem Studium der qur'anischen Wissenschaften (ilim) weg und binden sie an diese Welt (dünya). Wegen dieses Fehlverhaltens (yanlisindan) trotz all ihrer Liebe (sefkat) hat sie also die Göttliche Vorhersehung (kader) zu dieser Ausgeschlossenheit (mahrumiyet) verurteilt.
   Zweite Frage: Ich hatte Mitleid (acidim) mit einigen Leuten (zâtlar), die an der Risale-i Nur interessiert (münasebetdar) sind, indem ich sagte: "Obwohl doch sein berechtigter Anteil (hakki) zwei Drittel an dem Erbe (mal) seines Vaters war, warum hat es die Göttliche Vorhersehung (kader-i ilahî) dann zugelassen (müsaade), dass man von diesem Recht teilweise ausgeschlossen (mahrum) bleibt?"
   Die Antwort, die ich erhalten habe: Obwohl der Liebe (sefkat) seiner Eltern gegenüber bedingungsloser (bilâ-kayd u sart), vollkommener Respekt (kemal-i hürmet) und Gehorsam (itaat) nötig war, ist in heutiger Zeit (asir) durch eine dermaßen sonderbare Einimpfung (asilamak) meistens dieser wahrhaftige (hakikî) Respekt und Gehorsam verdorben worden. So wurden sie ungerechterweise davon ausgeschlossen (zulmen mahrum), zwei Drittel zu erhalten. Die Göttliche Vorsehung (kader) lässt dies jedoch aufgrund ihrer Fehler (kusur) zu. Was die Töchter betrifft, so haben sie zwar in gewisser Hinsicht auch viele Fehler; da sie aber aufgrund ihrer Schwäche (za'fiyet) einer schützenden und liebevollen (himayetkâr ve sefkatkâr) Hand bedürfen und dieses Bedürfnis (ihtiyaç) gegenüber ihren Eltern noch fühlbar (hassasiyet) verstärkt haben, jedoch weiterhin respektvoll (hürmet) mit ihnen umgehen, erlaubte die Göttliche Vorsehung durch die ungerechte Hand des Menschen (beserin zalim eliyle) ihnen den Anteil (hak) ihrer Brüder teilweise und vorübergehend auch noch zu geben.    Dritte Frage: Was ist der Grund dafür, dass manche religiös gesinnte Männer (mütedeyyin zâtlar) wegen ihrer weltlich orientierten Ehefrauen (dünyadar haremleri) große Probleme haben? In dieser Umgebung hört man häufig von derartigen Fällen (hâdise). 
   Die Antwort, die ich erhalten habe: Infolge der Fehler (hatalar) praktizierender Gläubiger (mütedeyyin zâtlar), die entgegen den Erfordernissen ihrer Religiösität (diyanetlerinin muktezasi) in heutiger Zeit einer freiheitlichen Gesinnung solcher Frauen (serbestiyet-i nisvan zamaninda) diese emanzipierten Frauen (serbest kadin) zu heiraten (dünyaya girismeleri), erlaubte es (müsaade) die Vorhersehung Gottes (kader) dafür durch die Hand dieser Frauen Ohrfeigen (tokat) zu bekommen. Was hier noch zu sagen wäre (mütebâkisi), wurde hier durch die unbeabsichtigte Einmischung (suursuz müdahalesi) einer gesegneten Frau (mübarek hanim) abgebrochen.
  * * * 
   Meine lieben getreuen Mitbrüder! 
   Erstens: Möge Gott unsere Gebete (dua) in diesem segensreichen (mübarek), heiligen (Serif) Monat Ramadan annehmen (insâallah), wenn auch unter der Bedingung (sart), dass sie aufrichtig (ihlas) gemeint sind. Doch aufgrund einiger Angriffe (taarruz) und um die Blicke (nazarlar) der Schüler (sakird) der Risale-i Nur auf die Welt (dünya) hin abzulenken und die Aufrichtigkeit (ihlas) und die Herzen aus ihrer Ruhe (huzur-u kalbi) aufzustören, wird diese vollkommene Ruhe (huzur) leider meistens in gewissem Grade beeinträchtigt. Ihr sollt aber deswegen nicht besorgt (merak) sein. Ihr sollt alles Gott, dem Gerechten (Cenab-i Hakk), überlassen und solchen Angriffen (taarruz) keine Beachtung schenken. Auch sollt ihr an Âtif schreiben, dass er nicht besorgt und nicht traurig (merak ve müteessir) sein soll. Das, was er erlebt hat, ist auch eine Bestimmung Gottes (kaza-i ilahî). Möge Gott es wollen (insâallah), dass dies, so wie der Vorfall (hâdise) mit Hâfiz Mehmed in Sava, zugunsten der Risale-i Nur umgewandelt wird. {(Anmerkung): Der Müfti in seiner mystischen Einstellung (tarîkatçi müftü), der Prediger (vaiz), der Hodscha und der Sufi (ehl-i tarîkat) in ihrem einseitigen Dogmatismus (taassub), angesehene Leute der Wissenschaft (ehl-i ilim) und der Orden (tarîkat), welche sich gegen Âtif stellen (muaraza) und ihn angreifen (hücum), stützen sich mit ihrer Gegensätzlichkeit (muaraza) im Interesse (hesab) des Regimes als ihrem allerletzten Vorhang (Sie suchen nach einem Grund, wie sie Âtif angreifen könnten und verstecken sich zugleich Schutz suchend hinter Partei und Regierung (A.d.Ü.)) auf ihre Parteischaft (tarafgirlik) und ihren Schutz (himayesi). Die Angelegenheit nahm die Gestalt eines Angriffs (taarruz) gegen den Weg (meslek) der Befolgung (müdafaa) der gelobten Sitte (sünnet-i seniye) an, für die Atif Partei ergreift. Diejenigen, die sich gegen die Risale-i Nur stellen, tragen (yardim) wissentlich oder unwissentlich zu der Gottesleugnung (zindika) bei, wofür ein Beweis (delil) ist, dass mich die Justiz (adliyece) diesmal bereits danach gefragt hat, ob Âtif, dieser Kurde, gegen das Regime arbeite. Das also heißt, dass seine Gegner (muarizlar) sich auf das Regime gestützt haben. Dem entgegen habe ich gesagt: Das Regime abzulehnen ist weder unsere Aufgabe (vazife), noch sind wir dazu überhaupt imstande (kuvvet), noch denken wir jemals daran und auch die Risale-i Nur erlaubt (izin) uns das nicht. Wir akzeptieren es nicht, wir leben nicht dementsprechend (das Ziel unseres Lebens liegt im Jenseits (ahir), nicht im Diesseits (dünya)) und wir wollen es nicht (istemiyoruz). Eine Ablehnung (red) ist das eine. Etwas nicht anzunehmen (kabul) ist etwas anderes. Nicht danach zu handeln ist auch etwas anderes. (Wir führen unser eigenes Leben, unabhängig davon, was andere tun oder lassen. (A.d.Ü.)) Während der Herrschaft (taht-i hükmünde) von Hazret-i Ömer (R.A.) wurden Juden und Christen nicht belangt (red), sie lehnen das Gesetz und die Justiz (kanun-u adalet-i ser'iye) nicht ab und kümmern sich auch nicht weiter darum (ilismeyen ve ilismiyordular). Das also heißt: nichts annehmen (kabul) und nichts bestätigen (tasdik) ist keine Straftat (suç) gegenüber der Verwaltung (idare). Unter der Regierung und der Politik (idaresi ve siyaseti) der mächtigsten Könige (kuvvetli padisahlar) haben verschiedene Oppositionelle und Leugner (muhalifler ve münkirler) gelebt. Wenn also nun - von diesem Standpunkt aus betrachtet - einer der Schüler (sakird) der Risale-i Nur ein besonders starker Gegner wäre und selbst den Gründer (müessis) dieses Regimes verfluchen würde, kann man ihn dennoch nicht für seine Ansichten (mefkûre) gesetzlich zur Verantwortung ziehen (ilisilmez), solange er nicht aktiv die Ordnung stört (idareye ilismese). Denn die Gewissensfreiheit (hürriyet-i vicdan) und die Meinungsfreiheit (hürriyet-i fikir) spechen ihn frei (tebrie).}
   Des Weiteren hat mich die Unterbrechung {(Anmerkung): Inzwischen haben wir folgende Nachricht erhalten: Der Stadthalter (vali) von Denizli teilte dem hiesigen Stadthalter unter einer wichtigen Chiffre den Vorfall "mes'ele Atif" mit; und das nicht ohne dabei auch noch zu übertreiben (i'zam). Ihr solltet euch jedoch auch weiterhin auf den Schutz (hifz) des wahren Beschützers (Hâfiz-i Hakikî) stützen und keineswegs in Aufregung (telas) geraten, jedoch dabei vorsichtig (ihtiyat) sein. Dem noch verhafteten (hapsolan) Âtif und seinen Kameraden schenkt euren Trost (teselli). Sie sollen deswegen nicht besorgt (merak) sein. Denn Gott ist gütig und barmherzig (Allah Kerim ve Rahîm).} (tevakkuf) und der Rückstand des prächtigen Dienstes (parlak hizmet) von Atif und seine Sorge darum, dass der erhabene und umfangreiche Dienst des verstorbenen (merhum) Mehmed Zühdü Bedevi verschleiert (perdelenmesi) wurde, sehr traurig (mahzun) gemacht, wobei mir ein Brief in meine Hand gegeben wurde. Dieser Brief hat jedoch alle meine Sorgen (endise) beseitigt. Wenn im Dienst der Risale-i Nur eine Tür verschlossen wird, so werden zugleich wichtigere Türen geöffnet. Dieses Prinzip (kaide) hat hier wieder seine Geltung gezeigt. Büyük Hâfiz Zühdü, welcher der ältere Onkel (amuca) von Sabri, einer sehr bedeutenden Säule der Risale-i Nur und der Schwager (eniste) Tahiris, eines Tapferen (kahraman) der Risale-i Nur ist und eine Zeitlang in der vordersten Reihe (saff-i evvel) der Risale-i Nur die Führung ihrer Schüler (sakird), also die Führungsrolle (nâzirlik vazifesi) innegehabt hat und bis jetzt auch sein Herz (kalb) für die Risale-i Nur nicht geändert hat, zeigt in seinem Brief seine aufrichtige, vollkommene Treue (kemal-i sadakat) und Wahrhaftigkeit (ihlas); und Abdullah Çavus, der Hulusi, der Dritte ist, bestätigt in einer Anmerkung (hasiye), dass dieser alte und neue einsatzfreudige (gayyur) Bruder Büyük Zühdü, ohne auf amtliche Formalitäten (resmiyet) zu achten, den unschuldigen Kindern (masumlar) Qur'anunterricht (ders) erteilt, der zu den besonders wichtigen Aufgaben (mühim vazifeler) der Risale-i Nur gehört. Das zeigt uns, dass Gott, der Gerechte (Cenab-i Hakk), uns anstelle des verstorbenen (merhum) Zühdü Bedevi nun diesen Büyük Zühdü gegeben hat. Anstelle der Unterbrechung (tevakkuf) Atifs nahm Er nun diesen feinsinnig denkenden (müdakkik) und durchaus fähigen Prediger (hatib) Büyük Hâfiz Zühdü für sich in Dienst (faaliyet). Dafür sagen wir nun Gott, dem Gerechten (Cenab-i Hakk), unseren Dank (sükür). Ihr sollt ihm meinen Gruß (selâm) ausrichten (teblig) und ihm mitteilen, dass er von nun an innerhalb der wahrhaftigen Schüler (has sakird) der Risale-i Nur an der geistigen Körperschaft des Lichtes (sirket-i maneviye-i nuriye) seinen Anteil (hissedar) haben und mit seinem Namen in unsere Gebete (dua) mit aufgenommen wird.
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بِسْمِ اللّٰهِ الرَّحْمٰنِ الرَّحِيمِ اَلْحَمْدُ لِلّٰهِ عَلَى نَعْمَائِهِ
{Im Namen Gottes, des Erbarmers, des Allbarmherzigen. Lobpreis und Dank sei Gott, dem Spender aller Gaben.}    Aus der Reihe der Wundertaten (silsile-i keramat) der Risale-i Nur gibt es folgende beschützende, wunderhafte (himayetkârane ve mu'cizane) neue Gnadengaben (keramet) der Abhandlungen über die "Wunder Mohammeds" (Mu'cizat-i Ahmediye) und das wunderhafte (kerametli) "Neunundzwanzigste Wort" (Yirmidokuzuncu Söz) und den Kommentar zu den "Hinweisen auf das Wunder" (isarat-ül i'caz): Als während einer schweren Krankheit (siddetli hastalik) am Anfang dieses Heiligen (Serif) Monats Ramadan nach Aussage (ihbar) des Arztes, aufgrund deutlicher Anzeichen (kuvvetli emareler) und durch den plötzlichen Anstieg des Fiebers (hararet) auf über vierzig Grad offenbar (tebeyyün) wurde, dass sie durch eine Vergiftung (zehir) verursacht worden war, und zur selben Zeit, in der die Statthalter anderer Provinzen (hariç valiler) den mit einem Korn (habbe) vergleichbaren Vorfall (hâdise) unseres Bruders Atif, der hier sowohl durch die Justiz (adliye) als auch die Polizei (zabita) und die Stadtverwaltung (vilayet) chiffriert gegen die Risale-i Nur geführt (sevk) wurde, zu einer Kuppel (kubbe) aufbauschten, kam uns vor zwei Stunden die Abhandlung über die "Wunder Mohammeds" (Mu'cizat-i Ahmediye) aus Istanbul eilends zu Hilfe (imdad). Während sie noch auf dem Tisch waren, als ob die Abhandlung über das "Neunundzwanzigste Wort" (Yirmidokuzuncu Söz) und den gnadenreichen (kerametli) Kommentar zu den "Hinweisen auf das Wunder" (isarat-ül i'caz) aus der Stadt (kasaba) Tosya zu Hilfe käme, zur selben Zeit, in der sie in ihren vergoldeten Einbänden (yaldizli cildler) auf dem Tisch lagen, die Sorge darum, dass sie möglicherweise in Beschlag genommen würden (müsadere endise) und noch weitere mehr als fünfzig Abhandlungen (risaleler) in die Hände derer geraten würden, welche die Gebete nicht verrichten (namazsiz eller), und die Lage, in der ich wegen dieser schweren Krankheit (siddetli hastalik) nicht sprechen konnte, wurden diese drei wunderbaren Abhandlungen (kerametli risaleler) der Risale-i Nur zu einem so denkwürdigen (hârika) Schutz und Schirm (himayet ve muhafaza) vor dieser Vergiftung (zehir) zu einem Gegengift und Elixier (panzehir ve tiryak), worüber wir, die wir diesen Zustand kennen (muttali), noch immer voll Staunen (hayret) sind. Heute scheint es mir, als wäre da jetzt überhaupt gar keine Krankheit mehr (hastalik yokmus), nachdem solch kraftvolle, ja machtvolle Ohrfeigen (kuvvetli tokat) eine feindselige Haltung in Freundschaft (düsmanlik vaziyeti dostluga) verwandelt hatten.
   Obwohl nun des Weiteren hohe Beamte der Justiz (adliyenin büyük memurlari) sowie Untersuchungskommissare gekommen waren, um eine gründliche Hausdurchsuchung (siddetli taharri) und Beschlagnahmungen (müsadere) durchzuführen, blieben die Abhandlungen (risaleler) allein schon dadurch, dass sie über die Wundertaten dieser Abhandlungen (o risalelerin kerametlerini) schon einmal etwas gehört hatten, unter deren geistigem Schutz (manevî himayet) bewahrt, ohne dass sie ihre Hände auch nur ein einziges Mal nach einem der mehr als fünfzig Bücher ausgestreckt hätten. Nur die Sammlung der Verteidigungsreden (Müdafaat), den Sechszehnten Brief (Onaltinci Mektub) und die Abhandlung über das Fasten im Ramadan (Ramazaniye Risalesi) haben wir ihnen zu lesen (mütalaa) gegeben. Am dritten Tag, zwei, drei Stunden bevor der politisch gesinnte Kommissar der Polizei (zabitanin siyasî komiseri) in Begleitung eines weiteren Untersuchungskommissars gekommen waren, um eine weitere, noch gründlichere Durchsuchung und Begutachtung (arama ve taharri) durchzuführen, waren jedoch alle Abhandlungen auf Befehl (kumanda) dieser drei Gnadenvollen Abhandlungen (kerametli risaleler) vom Tisch, damit sie nicht in fremde Hände gelangen sollten. Doch auch nach einer Durchsuchung (taharri) von zwei vollen Stunden hielten sie nur eine Karte aus Ankara mit Glückwünschen (tebrik) zum Monat Ramadan und die Abhandlung über das Fasten im Monat Ramadan in ihren Händen. Und nur diese haben sie mitgenommen, mit dem Versprechen (va'd), sie nach dem Lesen (mütalaa) wieder zurückzugeben. Dieses ganze Drum und Dran (hâlât), das auf die wunderhafte Übereinstimmung hinweisende Exemplar des Ruhmreichen Qur'ans (Mu'cizatli Kur'an-i Azîmüssan), das hochgelegt aufbewahrt wurde, die wunderhaften Exemplare des Auszugs aus dem Qur'an (i'cazli Hizb-i Kur'anî'nin nüsha) und die Abhandlungen des Auszugs des Lichtes (Hizb-i Nurî'nin risaleleri) beweisen diesen außerordentlichen Zustand (hârika vaziyet). Gott, dem Gerechten (Cenab-i Hakk), sei Lobpreis und Dank (hamd ü sena) nach der Anzahl ihrer Buchstaben (hurufati adedince) und in der Anzahl der Minuten und Sekunden (âsireler) des Monats (sehr) Ramadan. Dank sei Gott (elhamdülillah) für alle Umstände (alâküllihal).     Zudem war ich über meine Krankheit traurig (teessür) und kam durch diesen Zwischenfall (hâdise) mit Âtif Leid in mein Herz (kalb). So hatte ich denn Mitleid mit ihnen allen; und aus dieser Sorge (endise), dass dieser Zwischenfall auch auf die Provinz Isparta übergreifen (sirayet) könnte, erwuchs mir eine innere Bedrängnis (sikinti). Doch in dieser gesegneten Stadt (mübarek sehir) trat die Risale-i Nur unter den Schleier "ingsgeheim erleuchtet sie" (Sirran tenevverat), sodass auch noch am dritten Tag nach diesen beiden Durchsuchungen (taharri) bis zum Abend diejenigen, die gekommen waren und wieder gegangen (gelen ve gidenler) sind, ununterbrochen polizeilich beobachtet (tarassut) wurden, auch das Haus (hane) von Emin durchsucht wurde, ohne dass dabei irgendetwas gefunden worden wäre. Als ich in diesem Zustand durchaus innerlich unruhig und traurig (muzdarib ve müteellim) war, brachten der Schutz der Güte Gottes (inayet-i ilahiye himayet), die sich bis jetzt durch die Barmherzigkeit des Barmherzigen Allerbarmers (Cenab-i Erhamürrâhimîn'in rahmetiyle) fortsetzt, die Zufriedenheit (riza), die Zuverlässigkeit (teslim), das Vertrauen (tevekkül), die Wahrhaftigkeit (ihlas) und die daraus erwachsende Tröstung (teselli) alle diese quälenden Dinge (müz'iç seyler) zum Scheitern. So sagten wir denn in vollkommenem Frohsinn (Kemal-i ferah) und in Geborgenheit (istirahat) "Sehen wir, was der Herr (Mevlâ) tut! Er tut gut, was er tut." So waren wir denn beruhigt (müsterih) in vollkommener Hingabe (kemal-i teslimiyet). Und das solltet auch ihr sein und darüber die Geduld (fütur) nicht verlieren!
   Wir grüßen (selâm) alle unsere Brüder, einen jeden Einzelnen von ihnen, und beten (dua) für sie.
   Ich selbst bin noch immer krank, jedoch ist mein Zustand deswegen keineswegs unerträglich (tahammül haricinde). Und auch der obige Zwischenfall (musibet) hätte ja eigentlich die glänzende Verbreitung (parlak nesriyat) der Risale-i Nur zum Stillstand (tevakkuf) bringen sollen.
  Euer Bruder Said Nursî 
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Briefe aus Kastamonu - 239

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