Zum Inhalt springen
Qries Qries Qries Qries Qries Qries

Empfohlene Beiträge

  • Antworten 69
  • Erstellt
  • Letzte Antwort

Top-Benutzer in diesem Thema

  • 3 Wochen später...

Selam Aleikum,

mich würde interessieren ob die Schwester das Kopftuch beim Beten trägt. Oder ist sie der Meinung sie müßte es garnicht tragen?

Wenn sie es beim Beten trägt könnte man sie vielleicht darauf hinweisen das sie ihre Scham vor dem Schöpfer verbirgt, aber nicht vor jedem x-beliebigen Freak auf der Straße?

Ich kämpfe selber seit mehreren Monaten mit meinem Iman, was das Kopftuchtragen angeht. Man findet immer wieder neue Ausreden, oder setzt sich selbst neue Zeitziele. Es kotzt mich selber an, das ich zu schwach bin, aber inshaallah wird meine Zeit irgendwann kommen.

Viele Grüße,

FrauRosi!

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Selam,

 

Kopftuch = Farz ( Direktes Befehl Allah's ( c.c) )

es kommt mehrere male im Quran vor.

 

und wie wir wissen kommt man aus dem glauben wenn man sagt, das ein Farz ( bsp. kopftuch tragen) kein farz ist ( bsp. " kopftuch muss man nicht tragen " )

Wen man was behauptet das es im Quran enthalten

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Selam,

 

Kopftuch = Farz ( Direktes Befehl Allah's ( c.c) )

es kommt mehrere male im Quran vor.

 

und wie wir wissen kommt man aus dem glauben wenn man sagt, das ein Farz ( bsp. kopftuch tragen) kein farz ist ( bsp. " kopftuch muss man nicht tragen " )

Wen man was behauptet das es im Quran enthalten ist, was eigentlich überhaupt nicht im Quran enthalten ist, wie würdest du dies Bezeichnen?

 

Meine Frage an dich? Wo hast du bitte gelesen, dass es einen Kopftuch gebot im Quran, sogar mehr mahle vorkommen soll, gelesen? Hast du überhaupt mal den Quran verstehend gelesen?

 

Und für solche die Behaupten nicht alles würde im Quran stehen:

 

11:1. Alif Lam Ra'. (Dies ist) ein Buch, dessen Verse vervollkommnet und dann im einzelnen erklärt worden sind - von einem Allweisen, Allkundigen.

 

16:89. Und am Tage, da Wir in jeglichem Volk einen Zeugen aus ihren eigenen Reihen gegen sie selbst erwecken werden, wollen Wir dich als Zeugen bringen gegen diese. Und Wir haben dir das Buch zur Erklärung aller Dinge hernieder gesandt, und als Führung und Barmherzigkeit und frohe Botschaft für die Gott ergebenen.

 

Für alle wo diese Verse nicht genügen, einfach bescheid geben, könnte noch genug andere Verse zitieren wo die Vollständigkeit des Qurans betont ist.

 

Also, was verstehen wir unter anderem von diese Versenen?

Wenn einer Behauptet, der Quran sei unvollständig, Lüglt! Da wir nicht behaupten können das Gott Lüglt, Lügt dieserjenige der besagt der Quran sei unvollständig! Und alles was im Quran nicht erwähnt wird, ist etwas nachträglich erfundenes. Dies Leute tun dies um die menschen von der Religion Gottes fern zu halten! Dabei ist ihr größter Freund der Teufel.

 

Was sagt Gott uns im Quran über das Kopftuch?

Genau nichts!

 

Nun können wir uns mal aber die Verse anschauen welche man versucht zu einem Koptuchgebot heran zu ziehen.

 

Hier die Verse über die Bekleidung der Frauen:

24:31 Und sage den gläubigen Frauen, sie sollen den Blick niederschlagen und ihre Keuschheit wahren und ihre Zierde (ZiNaTu) nicht zeigen, außer dem, was davon sichtbar ist, und sie sollen ihre Tücher (HuMuR) über ihren Kleiderausschnitt ziehen und ihre Zierde niemandem zeigen außer ihren Ehemännern....

Sie sollen den Boden nicht mit den Füßen schlagen, um verdeckten Schmuck (ZiNaTi) bemerkbar zu machen. Kehrt alle reumütig zu Gott zurück, ihr Gläubigen, damit ihr Erfolg erzielt!

 

„HuMuR“, dieses Wort ist auch in anderen Versen enthalten z.B. 2:219, 5:90,91, 12:36,41, 47:15 und da wird es in der Art „Verstand BeTUHT“ benutzt.

In dem Vers ist deutlich was die Frauen nicht zeigen sollen, es ist die „ZiNaT“ und dieses Wort ist unten noch ein mal erklärt. Die „ZiNaT“ der Frau wird bemerkbar wenn sie mit Ihren Füßen in den Boden stampft! Das Zinat im letzten Teil des Verses wir oft mit Schmuck was getragen wird übersetzt. Aber was ein Sinn macht es diesen schmuck vor Männer zu verbergen aber vor anderen Frauen nicht? Außerdem in einem anderen Vers steht das man sein schmuck Tragen soll wen man in die Mescids geht.... Aber ganz klar ist das hier kein gebot ist, das die Frau ihren Kopf bedecken soll!

24:60 (Was nun) die älteren Frauen (betrifft), die nicht mehr auf Heirat hoffen können, so trifft sie kein Vorwurf, wenn sie ihre Tücher ablegen, ohne ihre Zierde zur Schau zu stellen. Daß sie sich dessen enthalten, ist besser für sie. Und Allah ist allhörend, allwissend.

 

Hier ist es zu erkennen das Laut Quran nicht alle Frauen Tücher tragen müssen.

33:59 O Prophet! sprich zu deinen Frauen und deinen Töchtern und zu den Frauen der Gläubigen, sie sollen ihre Tücher (THaLaBeBeHi) über sich ziehen. Das ist besser, damit sie erkannt und nicht belästigt werden. Und Allah ist allverzeihend, barmherzig.

 

Dies ist kein Befehl sonder eine Empfehlung und von Kopfbedeckung so das noch nicht mal ein Haar gesehen werden darf ist überhaupt nicht die rede...

 

Weiterhin ist sogar dem Propheten die Schönheit der Frauen aufgefallen:

33:52 Dir ist nicht mehr erlaubt, andere Frauen zu heiraten, auch nicht, eine neue anstelle einer deiner jetzigen Ehefrauen zu nehmen, auch nicht, wenn ihre Schönheit dir gefällt, die nur ausgenommen, die deine Rechte besitzt. Und Allah wacht übel alle Dinge.

 

liebe Grüße

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

 

24:60 (Was nun) die älteren Frauen (betrifft), die nicht mehr auf Heirat hoffen können, so trifft sie kein Vorwurf, wenn sie ihre Tücher ablegen, ohne ihre Zierde zur Schau zu stellen. Daß sie sich dessen enthalten, ist besser für sie. Und Allah ist allhörend, allwissend.

 

Hier ist es zu erkennen das Laut Quran nicht alle Frauen Tücher tragen müssen.

 

Ja genau, subhanaAllah:)

 

Liebe Grüsse

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Die „ZiNaT“ der Frau wird bemerkbar wenn sie mit Ihren Füßen in den Boden stampft! Das Zinat im letzten Teil des Verses wir oft mit Schmuck was getragen wird übersetzt.

Bitte was soll denn so berauschendes dran sein, wenn frau mit ihren Füßen auf dem Boden rumstampft? Nur ihr Schmuck ist gemeint aber nicht sie selbst? Was macht schon Geklimpere aus?

 

 

Aber ganz klar ist das hier kein gebot ist, das die Frau ihren Kopf bedecken soll!

Ja der Kopf bzw. die Haare gehören ja auch in die "ZiNaT".

 

 

Weiterhin ist sogar dem Propheten die Schönheit der Frauen aufgefallen

Ja natürlich ist ihm deren Schönheit aufgefallen. Wann ist denn die Bedeckungsajah niedergesandt worden? Eben. Und der Prophet war stets im Umgang mit seiner gesamten Gemeinde, sprich Mann und Frau- warum sollte er denn weltfremdlerisch gewesen sein? Abgesehen davon, kann man auch mit der islamischen Bedeckung schön sein. Klingeling.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

 

Und wo steht da was von Kopftuch? Wo steht da etwas von Bedecken der Haare?

 

Betrifft es etwa dich etwa lieber Credo? Wir wollen doch auch keine Beweise und Rechtfertigungen für Gebote und Rituale anderer Religionen. Zumindest mich geht es nichts allzu großes an, machet was ihr wollet :-) Wär nett wenn dies für jeden geltend wäre

 

Pardon, aber dieses "Und wo steht da etwas von Kopftuch?" stammt nicht von mir, sondern von Götterdämmerung.

 

Bitte nicht gleich angegriffen fühlen.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

 

Und wo steht da was von Kopftuch? Wo steht da etwas von Bedecken der Haare?

 

Betrifft es etwa dich etwa lieber Credo? Wir wollen doch auch keine Beweise und Rechtfertigungen für Gebote und Rituale anderer Religionen. Zumindest mich geht es nichts allzu großes an, machet was ihr wollet :-) Wär nett wenn dies für jeden geltend wäre

 

Es ist eine Schande, an etwas zu Glauben was man nicht rechtfertigen kann!

 

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

korkurt, bei dir scheint es ja so zu sein, dass du an NICHTS glaubst, weil du NICHTS rechtfertigen kannst. Genauer: Du liest den Koran ohne Kontext, daher erscheint dir vieles sinnlos oder verborgen.

 

Wo wir bei "verborgen" sind. Das Kopftuch, ein Verbergen oder Verhüllen (setr = örtmek), ist im Koran nicht verborgen, sondern offensichtlich. Dass dort das Wort "kopf" nicht vorkommt ist absolut logisch.

 

Wenn man von Schuhen spricht, sagt man auch nicht, dass dies eine Hülle für den Fuß ist oder? Dass in den besagten Versen schon immer ua. vom Kopf die Rede war, bestätigen alle Befunde der historischen Zeit damals.

 

Nicht nur die Muslime, sondern auch die Christen zu dieser Zeit, oder auch die Juden bedeckten ihren Kopf. Daher braucht man nicht explizit zu erwähnen, dass es sich hier um "den Kopf" handelt.

 

Got it?

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Falls es dir nicht aufgefallen ist Korkut: du bist dich hier die ganze Zeit über für deine kulinarischen Lebensweisheiten am Rechtfertigen - nicht wir. Wir brauchen uns für gar nichts zu rechtfertigen, was schon klar wie Kloßbrühe ist. Und was nicht in unserem Verwaltungsbereich liegt, nämlcih in Allah's. Muss sich hascha Allah vor dir rechtfertigen? Es ist ein Gebot und aus die Maus. Ob es dir in den Kram passt oder nicht.
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

:selam:

 

Ich weiß nicht warum die unreligiöse/Ungläubige Menschenden Hijab hassen? vorallem in Sommer, schauen sie mich so entsetzt oder enttäuscht an und manche machen sie sich lustig über mich, als ob ich nicht normal wäre.., manche wollen mich angreifen oder hätten gerne...

 

Was geht die Leute das an, was ich an habe???

 

Das ist gegen die Menschenwürde!

 

:selam:

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

 

Was geht die Leute das an, was ich an habe???

 

Das ist gegen die Menschenwürde!

 

:selam:

 

Sie haben die Strippen an den Teufel längst verloren, haben das Heft aus der Hand gegeben und gelegentlich stichelt ihnen ihr

Gewissen ein und werden daran erinnert dass sie auf dem Feuerweg sind.

Sie würden sich wünschen dass das alles nicht die Wahrheit ist, deshalb verlieren sich sich so gerne darin, um Allah nicht gedenken zu müssen,

forcieren sie ihre "Lebensweise" zum Extremismus in dem sie eben diese als Philosophie und Trennmittel zwischen "gut" & "böse" trennen. Sie wollen Dich zum "bösen" machen aber tief drinnen wissen sie es. Ihr Glauben ist nicht stark genug und der Shaitan ihr sich ihren Gedanken bemächtigt. Allah ist der Allwaise,der Erhabene, der der alles sieht und frei von Interpretation ist. Ihm ist die Herrschaft des Feuers - möge unsere Tugend vor seine Strafe schützen und seine Liebe uns zum freien Menschen machen - Amin!

 

@Credo

Dieser Link ist auch Super - herzlichen Dank!

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

:bism:

:selam: Schwester FrauRosi :-)

 

Selam Aleikum,

mich würde interessieren ob die Schwester das Kopftuch beim Beten trägt. Oder ist sie der Meinung sie müßte es garnicht tragen?

Wenn sie es beim Beten trägt könnte man sie vielleicht darauf hinweisen das sie ihre Scham vor dem Schöpfer verbirgt, aber nicht vor jedem x-beliebigen Freak auf der Straße?

Ich kämpfe selber seit mehreren Monaten mit meinem Iman, was das Kopftuchtragen angeht. Man findet immer wieder neue Ausreden, oder setzt sich selbst neue Zeitziele. Es kotzt mich selber an, das ich zu schwach bin, aber inshaallah wird meine Zeit irgendwann kommen.

Viele Grüße,

FrauRosi!

 

Man sollte natürlich täglich Cihad gegen seinen Nefis/Ego führen, aber bedenke, was passiert, wenn man unermüdlich/unaufhörlich Cihad macht: Erschöpfung pur. Sogar beim Krieg (mit Waffen) macht man mal Feuerpause.

 

Und es ist nichts Schlimmes daran, auch die schönen Dinge, die man macht, von Außen betrachtend als solche würdigt, ohne dem Ego die Chanche zum Hochmut zu geben.

 

Also setze dich nicht zu sehr unter Druck, denn das ist eigentlich selbst etwas Gottungewolltes.

 

ws

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

  • 1 Jahr später...

Koran-Auslegung

Warum ich als Muslima kein Kopftuch trage

 

 

 

Schreibt der Koran tatsächlich die Koptuchpflicht für Frauen vor? Oder maßen sich vor allem ältere Männer Bestimmungshoheit über das Aussehen einer Frau an – ohne jegliche theologische Grundlage? Für die Islamwissenschaftlerin Lamya Kaddor ist das Kopftuch vor allem eines: obsolet.

 

Wenn ich als Muslima heute in Deutschland lebe und mich frage, ob ich das Kopftuch tragen soll oder nicht, stellt sich die Frage, ob die in Koran 33:59 geforderte zusätzliche Verschleierung des Kopfes noch ihren ursprünglichen Zweck erfüllt, nämlich die Frauen vor den Begehrlichkeiten der Männer zu schützen? Meine Antwort darauf lautet: Nein.

 

Im Deutschland der Gegenwart erfüllt die Verschleierung den ursprünglichen Zweck des Schutzes nicht mehr. Sie sorgt sogar eher für das Gegenteil dessen, was Gott beabsichtigt hat, indem sie ihre Trägerin Nachteilen, etwa durch Diskriminierungen, aussetzt.

 

Statt des Schleiers im Zusammenhang mit den damaligen Gesellschaftsregeln, wird der intendierte Schutz vor "Belästigungen" heute durch ein funktionierendes Rechtssystem gewährt. Der freiheitliche Rechtsstaat schützt eine Frau, indem er beispielsweise Angriffe auf ihre Person unter Strafe stellt.

 

Der Schutz gilt zwar in erster Linie der körperlichen Unversehrtheit, aber auch im Hinblick auf die moralische Unversehrtheit ist der Mensch angesichts der in einem modernen Rechtsstaat gewährten Freiheiten mehr denn je für sich selbst verantwortlich. Die Verschleierung kann mir diese Verantwortung nicht abnehmen.

 

Ich kann mich nicht hinter einem Stückchen Stoff verstecken. Der freiheitlich-demokratische Rechtsstaat gewährt Rechte und erlegt zugleich Pflichten auf. In einer solchen Umgebung kann ich mich mit und ohne Schleier ehrenwert verhalten – oder auch nicht.

 

Ein "Mode-Accessoire" aus koranischer Zeit?

 

Dieser Argumentation folgend, kann man sich also der vom Koran für die altarabische Stammesgesellschaft geforderten zusätzlichen Verhüllung entledigen. Was damit zunächst bleiben würde, ist der khimâr beziehungsweise jene Kopfbedeckung, die zum Bekleidungsstil aller Frauen der damaligen Zeit gehörte.

 

Der Koran spricht sich weder dagegen aus noch betont er diese Form der Bedeckung. Gott verwendet das Wort nur einmal im Koran (24:31). Das geschieht beiläufig im Zusammenhang mit einer Aufforderung zu sittlichem Verhalten. Es gibt also keine koranische Hervorhebung dieser Kopfbedeckung.

 

Wenn Gott aber eine spezielle Kopfbedeckung gewollt hätte, hätte er dies nicht explizit geäußert? Somit stellt der khimâr lediglich ein "Mode-Accessoire" dar, das dem damaligen Zeitgeist entsprach.

 

Die im Lauf der Geschichte mit Kopfbedeckungen bewusst oder unbewusst in Verbindung gebrachten Funktionen wie Schutz vor Sand oder bösen Einflüssen sind aus rationaler Sicht heute allesamt überholt und haben ihre Geltung verloren. Die Vorstellungswelt der Menschen hat sich gewandelt.

 

Im Deutschland des 21. Jahrhunderts – spätestens – wirken beispielsweise weibliche Frisuren allein nicht mehr erotisierend. Der bloße Anblick von Kopfbehaarung löst bei niemanden mehr sexuelle Fantasien und damit unsittliches Verhalten aus – mit Ausnahme von Fetischisten vielleicht.

 

Wenn man durch die Fußgängerzone einer Stadt läuft, schaut einem niemand wegen der Haare hinterher. Erst wenn man sich aufreizend oder besonders originell kleidet und sich entsprechend gebärdet, zieht man den einen oder anderen Blick auf sich.

 

Zudem hat man es hier nicht mehr mit einer Männerwelt zu tun, die noch wie vor tausend und mehr Jahren denkt. Dank der Errungenschaften des freiheitlich demokratischen Rechtsstaats und dank des heute in Deutschland vorherrschenden Geschlechterverständnisses braucht man nicht mehr unbedingt eine Kopfbedeckung, um sittsam zu leben. Das Kopftuch ist obsolet geworden.

 

Die Verknüpfung von Scham und Kopftuch nicht evident

 

Die heutige orthodoxe Auffassung von der Kopftuchpflicht basiert in erster Linie auf den Interpretationen von Gelehrten, die mehrere Generationen nach dem Propheten Muhammad gelebt haben. Ihren Urteilen kann man folgen, aber sie sind nicht sakrosankt.

 

Als Menschen sind alle Gelehrten fehlbar. In konservativen und fundamentalistischen Kreisen wird stets betont, es gehe darum, unser Verhalten dem Koran und dem Propheten anzupassen. Die Wortführer geben vor, sie hätten dabei unmittelbar die Lebzeiten Muhammads und die Zeit des Ur-Islam vor Augen.

 

In Wahrheit gründet ihr Bild aber in erster Linie auf der Weltsicht von Gelehrten, die rund 600 (!) Jahre später lebten. Gemeint sind Personen wie Ibn Qudâma (gestorben 1223), wie Ibn Taymîya (gestorben 1328) oder dessen Schüler Ibn Qayyim al-Jawzîya (gestorben 1350).

 

Angesichts der patriarchalen Gesellschaftsstrukturen von damals ist es nicht verwunderlich, dass die Quellenauslegungen zum Geschlechterverhältnis in der Regel zu Ungunsten von Frauen ausfallen – obwohl das dem eigentlichen Bestreben, das sich durch den gesamten Koran zieht, nämlich die Lage der Frauen in Relation zu ihrer damaligen Stellung zu verbessern, widerspricht.

 

Diese Tendenz ist noch weniger verwunderlich, wenn man sich die Misogynie vieler islamischer Gelehrter in der Geschichte vergegenwärtigt. Die Verknüpfung von Scham und Kopftuch ist bei weitem nicht so evident, wie es scheint. Vers 24:30-31 fordert beide, Männer und Frauen, zum keuschen Verhalten auf. Betont wird in der koranischen Exegese aber bis heute lediglich das keusche Verhalten der Frauen.

 

Keine politische Symbolfunktion

 

Der koranische Gedanke nun aber, sich allgemein gesittet zu kleiden, bleibt indes eine religiöse Vorschrift, die man durch das Tragen "angemessener" Kleidung erfüllen soll. Aus Sicht einer gläubigen Frau bedeutet das, jene Bereiche des weiblichen Körpers, die hinsichtlich möglicher Sexualkontakte heutzutage elektrisierend wirken, nach wie vor "ordentlich" unter der heute üblichen Kleidung zu bedecken.

 

Was wiederum "ordentlich", "angemessen" oder "anständig" ist, ist der Vernunft jeder einzelnen mündigen Bürgerin unterworfen, da es für die Gegenwart keine konkreten Vorgaben seitens der islamischen Quellen gibt.

 

Die vorherrschende Praxis, wonach zumeist ältere Männer – gelehrt oder ungelehrt – die Bestimmungshoheit über das Aussehen einer Frau für sich beanspruchen, hat jedenfalls weder ein theologisch noch soziologisch begründbares Fundament. Ähnlich verhält es sich mit der Bewertung des Kopftuches als Zeichen eines islamischen Bekenntnisses.

 

Eine solche Funktion lässt sich in der Geschichte des Islam nicht nachweisen. Das Kopftuch zu einem verbindenden Element der muslimischen Gemeinschaft zu stilisieren, hat in der Geschichte des Islam keine Verankerung.

 

Auch die heute so häufig zum Gegenstand der öffentlichen Diskussionen erhobene politische Symbolfunktion stellt eine historisch gegenstandslose Überhöhung des Kleidungsstückes dar. Sie entstand erst in den vergangenen Jahrzehnten im Zuge des Aufkommens islamistischer Strömungen als Element der Opposition gegen westliche Einflüsse in der islamischen Welt.

 

Lamya Kaddor

 

© Goethe-Institut 2011

 

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Ich bin nicht gegen ein Kopftuch. Ist mir ehrlich egal. Ich sehe die damaligen Gebote eher als die heutige Gesetze an. Aber die ändern sich auch mit der Zeit. Und ein Kopftuch schützt einen nicht mehr gegen Vergewaltigung und Belästigung, als die Gesetze die wir heute haben. Und die Quellen auf die sich das beziehen, sind nun mal 600 Jahre nach Mohammed aufgeschrieben worden. Also 600 Jahre lang stille Post. Und was dabei rauskommen kann.............
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Und ein Kopftuch schützt einen nicht mehr gegen Vergewaltigung und Belästigung, als die Gesetze die wir heute haben.

 

Wer hat dir erzählt, dass damals keine Gesetze gegen Vergewaltigung und Belästigung gab? und dass die muslimische Frauen nur deswegen einen Kopftuch tragen müssten? Und schützen überhaupt die Gesetze vor einer Straftat?

 

Und die Quellen auf die sich das beziehen, sind nun mal 600 Jahre nach Mohammed aufgeschrieben worden. Also 600 Jahre lang stille Post.

 

verstehe nicht, was du meinst.

 

Ich bin nicht gegen ein Kopftuch. Ist mir ehrlich egal.

 

JA dann brauchst du uns nicht zu überzeugen, dass man das doch nicht braucht.

Bearbeitet von Lamya
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Dein Kommentar

Du kannst jetzt schreiben und Dich später registrieren. Wenn Du ein Konto hast, melde Dich jetzt an, um unter Deinem Benutzernamen zu schreiben.

Gast
Auf dieses Thema antworten...

×   Du hast formatierten Text eingefügt.   Formatierung jetzt entfernen

  Nur 75 Emojis sind erlaubt.

×   Dein Link wurde automatisch eingebettet.   Einbetten rückgängig machen und als Link darstellen

×   Dein vorheriger Inhalt wurde wiederhergestellt.   Editor leeren

×   Du kannst Bilder nicht direkt einfügen. Lade Bilder hoch oder lade sie von einer URL.


×
×
  • Neu erstellen...