Sind die islamischen Regeln zu streng?

[Serbederan-19]

 

sind die islamischen Regeln / Ordnung zu streng?

 

 

in Cemil Kaya´s Forum hatte ich dazu etwas geschrieben.

 

http://www.homepage-dienste.com/foren/F_9295/warum-islam_2_59.html&page=1#11

 

Da dieses Thema immer wieder an der Tagesordnung steht, könnte dies vielleicht etwas hilfreich sein.

 

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Ordnung, ist die Bezeichnung für eine Reihe von Regeln, die im Universum herrschen.

Wenn die Umlaufbahnen der Himmelskörper nicht einer Ordnung gehorchen würden, gebe es kein Leben.

Wie lustig wäre es wenn die Sonne und der Mond dieser Ordnung nicht gehorchen, sondern wetteifernd im fliegenden Wechsel sich gegenseitig überrunden würden.

 

Um uns herum herrschen Kräfte und Normen die so streng geregelt sind, dass es für deren Summe keine Bezeichnung gibt.

Es gibt der Zeit bekannte 28 Naturkonstanten, allersamt halten sie das Leben im Universum aufrecht. Wie die Gravitations oder Feinstrukturkonstante.

Letzteres z.B. beträgt genau alpha=1/137,03599976 und gehorcht einer Odnung, die aus den Fugen gerät sobald auch nur ein Ziffer geändert wird.

 

Niemand würde da auf die Idee kommen und sagen: "Dieser Wert ist viel zu streng, lass uns doch mal den Komma verschieben oder die zahl auf oder abrunden"

Denn je genauer der Wert desto höher die Efiizienz.

 

Aber die "Ordnungsskala" des Menschen wird widerum NUR von den Menschen als zu streng empfunden. Und es wird herumgewerkelt was das Zeug hällt.

Dabei wird immer deutlicher, dass es dem Menschen nur die Normen zu wieder sind, die seine Bedürfnisse in einen Rahmen fassen, seine Gelüsste und Wolllüsste eingrenzen und sein Verständniss von persönlichem Recht, eigene Interessen und Grenzen umrahmen.

 

Denn die "Ordnung" in der Natur, an anderen Menschen oder in unserem Körper macht uns nichts aus. Mehr noch, wir versuchen diese Ordnung mit allen Mitteln aufrecht zu erhalten.

Wir treiben Sport, ernähren uns gesund, gehen sogar zu Vorsorgeuntersuchungen. Niemand würde versuchen, an den Milliarden Prozessen, welche sich in unserem Körper jede Sekunde abspielen, einiges zu ändern oder einzuschränken, weil diese zu streng sind.

 

Aber sobald diese Ordnung sich auf unseren Nefs / Ego bezieht ändern wir unsere ordnungsliebende Einstellung.

Wir werden zu Skeptikern die mit aller Intellekt versuchen uns dieser "Ordnung" zu entledigen.

Diese Normen sind aber zwingend notwendig, denn wenn der Mensch nur seine eigenen Vorteile im Blickwinkel hat übersieht er schnell die Grenzen anderer.

Und wenn er zum Wohle anderer arbeitet, versündigt er sich an sich selbst oder seinem Schöpfer gegenüber.

Der Mensch braucht eine Ordnung, und Richtlinien, die ihm seine Rechte sichern, ohne die Rechte anderer zu verletzen.

 

Das Gegenteil von Ordnung ist Kaos.

Gott hat alles Leblose in penibel geregelte Ordnungssysteme angekoppelt, damit sie ihr Pflicht tun können ohne sich oder anderen zu schaden.

 

Aber alle, die ein Willenskraft in Verbindung mit einer höheren Intelligenz besitzen, werden dazu aufgerufen, sich an die von Gott vorgegebene "Ordnung" / Religion zu halten.

Der Mensch ist als solches etwas Besonderes, denn er hat die Aufgabe diese Ordnung zu erkennen und sich mit seinem freien Willen dazu zu entschließen.

 

Warum Religion / göttliche Ordnung?

 

Die von menschliche Hand gemachten Regelungen, Ordnung und Gesetze können die göttlichen Gebote nicht ersätzen.

Denn die Menschen bestimmen die Ordnung nach ihren Erfahrungen, die sich dann widerum je nach Land und Kultur ändern.

Ein Mensch aus einem anderen Kulturkreis fühlt sich oftmals ungerecht behandelt, hat Probleme diese Ordnung anzuerkennen, da die "Obrigkeit" genau so fehlbar ist wie er selbst.

Die Menschen sind nicht vorausschauend genug um alle Rechte jedes Einzelnen zu sichern ohne die Rechte des anderen zu unterwandern.

Die Zahl der Gesetzeslücken, ungerechte und beinahe zu absurde Regelungen sind enorm.

 

Um es mit ganz einfachen Worten zu ergänzen:

Wenn ein Japaner einen Taschenrechner erfindet und in der Türkei (oder sonst wo) auf dem Markt einführt, wie effizient kann die Bediehnungsanleitung der Türken für dieses Gerät sein, die sie ohne die Hilfe und Kontrolle der Japaner geschrieben haben?

 

und Warum glaubt der Mensch, dass er die "Bediehnungsanleitung" des Menschen, die er weder erfunden noch erschaffen hat, selber schreiben kann?

Und was erhofft er sich davon?

 

Die Antwort liegt auf der Hand. Er will Selbstbestimmung. Aber ist er dann wirklich Herr über sich selbst?

 

Dazu gibt es eine schöne Geschichte:

 

Der mächtige Herrscher über die damaligen islamischen Länder, Harun Rashid, hatte einen Derwish zum Freund. Behlül i Dana (ks).

Harun Rashid hatte nicht nur Hochachtung vor seinem gottesfürchtigem Freund, er liebte ihn und macht ihn zu seinem "Kummerkasten".

Immer wenn es ihm auf der Seele drückt, lässt er ihn kommen und berät sich mit ihm und schüttelt ihm sein Herz aus.

 

Als Dank für seine Dienste will Harun Rashid seinem Freund auch eine Freude machen und fragt ihn, ob er ihm einen Wunsch erfüllen kann.

Der Derwish sieht seinen Freund nur an und sagt:

"welchen Wunsch kann schon ein Sklave erfüllen?"

 

Der mächtige Harun Rashid ist verwirrt. Er der große Herrscher ist plötzlich nur ein Sklave?

 

Behlül i Dana ks, merkt die Unsicherheit in seinem Gesicht und klärt die Lage auf.

"Du bist der Sklave deiner Nefs / Ego. Du erfüllst ihm all seine Wünsche, ohne ihm zu widersprechen.

Du magst ein mächtiger Herrscher über die Menschen sein, aber so lange du deinem Nefs gehorchst, bist du nur ein Sklave.

Ich hingegen habe mir meinen Nefs zum Sklaven gemacht, er gehorcht mir"

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Selbsbestimmung ist eine Sache des Selbstdisziplin. Niemand, der seinen Gelüssten verfallen ist und seine Bedürfnisse zu einem Trieb ausarten lässt, herrst über sich selber.

 

Und genau da setzen die göttlichen Regeln und Gebote an.

Der Mensch nimmt diese Regeln an und praktiziert diese Gebote freiwillig um sich selbst zu erziehen und um über sich selber zu herrschen.

Dass diese Gebote penibel geregelt sind, richtet sich nicht an die Menschen als einzelne Personen sondern an den Menschen als ein Teil einer Gesellschaft.

Niemand hat das Recht, die Rechte des anderen zu unterwandern, weil er seine eigenen Rechte durchsetzen will.

 

 

[Cemil Kaya]

Schwester Serbederan,

 

alles daran ist schön, aber besonders Folgendes ist für mich sehr von Bedeutung und Lehrreich:

 

Um uns herum herrschen Kräfte und Normen die so streng geregelt sind, dass es für deren Summe keine Bezeichnung gibt.

Es gibt der Zeit bekannte 28 Naturkonstanten, allersamt halten sie das Leben im Universum aufrecht. Wie die Gravitations oder Feinstrukturkonstante.

Letzteres z.B. beträgt genau alpha=1/137,03599976 und gehorcht einer Odnung, die aus den Fugen gerät sobald auch nur ein Ziffer geändert wird.

 

:aro: :masa: