Webmaster Geschrieben 11. November Teilen Geschrieben 11. November Suizid aus religionspsychologischer Perspektive Bei der Entstehung von Suizidgedanken spielen verschiedene Faktoren eine Rolle. Meistens ist es das Zusammenspiel von psychologischen und sozialen Faktoren. Die häufigste Ursache für Suizidgedanken ist z.B. eine schwere Depression. Betroffene berichten von Gefühlen der Hoffnungslosigkeit, Wertlosigkeit oder Erschöpfung. Das alles erhöht das Risiko. Aber auch Angststörungen und bestimmte Persönlichkeitsstörungen, wie z.B. Schizophrenie, Paranoia oder Borderline, sind ebenfalls Katalysatoren. Und letztendlich auch traumatische Erlebnisse, wie z.B. sexuelle Gewalt, körperliche Misshandlung oder der Verlust eines geliebten Menschen. Diese können zu posttraumatischen Belastungsstörungen führen und damit das Suizidrisiko erhöhen. Religiöse Überzeungen Religiöse Überzeugungen können dabei Schutzfaktoren sein. Positive religiöse Überzeugungen, wie ein Glaube an ein Leben nach dem Tod, ein Gefühl der Verbundenheit mit einer höheren Macht oder Gottvertrauen, können Schutz bieten. Der Glaube bietet eine positive Sichtweise selbst bei Krisen und Krankheiten. Wenn die Religion aber missverstanden wird, kommt es zu negativen Überzeugungen, wie die Vorstellung, eine Sünde begangen zu haben, die nicht vergeben werden kann, oder die Angst vor der Hölle. Diese Gedanken können das Suizidrisiko erhöhen. Überwindung der Gedanken Die Überwindung von Suizidgedanken erfordert in der Regel eine professionelle Behandlung. Das kann eine psychotherapeutische Intervention sein oder auch eine stationäre Aufnahme. Je nach Situation oder Kontext kann das unterschiedlich sein. Aber auch außerhalb dieser professionellen Behandlung ist es wichtig, dass man eine positive Umgebung an. Menschen, die einen motivieren, die einem Kraft geben, die dafür sorgen, dass man sein Blickwinkel ändert, führen dazu, dass man aus dem Loch der Hoffnungslosigkeit herauskommt. Bei der Überwindung können spirituelle Ressourcen und Praktiken, wie z.B. Gebet oder der Besuch religiöser Gemeinschaften, eine zentrale Rolle spielen. Und in diesem Kontext ist auch die Etablierung der islamischen Seelsorge wichtig. Hier existiert ein großer Bedarf und diese Bedarfslücke ist noch lange nicht geschlossen. Der Einfluss der Gemeinschaft Schlussendlich spielt auch diereligiöse Gemeinschaft eine ganz wichtige Rolle bei der Unterstützung von Menschen, die mit Suizidgedanken kämpfen. Die Gemeinschaft bietet ein Gefühl von Zugehörigkeit, Hoffnung und Unterstützung. Gleichzeitig kann die Gemeinschaft spirituelle Ressourcen zur Verfügung stellen, z.B. Gespräche mit einem Seelsorger können den Betroffenen helfen, ihre Gefühle zu äußern und Lösungswege zu erarbeiten. Gruppenangebote in den Moscheegemeinschaften, dass Zusammenkommen bei Gebeten, Festen und Feiern bietet Schutz und Orientierung. Es verleiht Kraft und Energie für die Konflikte des Alltags. Die Konflikte werden dann bewältbar. Die Wahrnehmung, die Perspektive ändert sich und wird positiv. Und das ist das entscheidende für die Betroffenen. Eine positive Wahrnehmung und Hoffnung für die Zukunft zu schaffen. Letztendlich ist Suizid ist eine negative Betrachtungsweise, eine Wahrnehmung der eigenen persönlichen Welt. Daher ist es wichtig, diese Sichtweise ins Positive, in die Hoffnung zu switchen. Wer Positiv schaut, denkt positiv. Wer positiv denkt, hat Freude am Leben. Das Leben wird dann lebenswert, selbst bei Krisen und Krankheiten. Dr. Cemil Şahinöz, Islamische Zeitung, November 2024 1 Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
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