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Spanische Kleinstadt Jumilla stoppt muslimische Feste in öffentlichen Räumen

Die spanische Regierung geht gegen die umstrittene Entscheidung der Kleinstadt Jumilla vor, die sich de facto gegen Muslime richtet. Der Minister für Kommunalpolitik und demokratisches Gedenken, Torres, teilte mit, man habe dem Stadtrat eine einstweilige Verfügung zugestellt.

13.08.2025
Zwei muslimische Männer knien beim Gebet auf ihren Gebetsteppichen. (Symbolbild)
Muslime beim Gebet (Symbolbild) (Getty Images / iStockphoto / Rawpixel)
Der Beschluss, der seit Jahren in öffentlichen Liegenschaften abgehaltene islamische Feierlichkeiten verhindert, müsse annulliert werden. Gegen Intoleranz gebe es keine halben Sachen, führte er aus. Die konservative PP und die rechtsradikale VOX könnten nicht entscheiden, wem Religionsfreiheit zustehe und wem nicht. Dies sei ein verfassungsmäßiges Recht.
Die Entscheidung Jumillas aus der vergangenen Woche sorgt landesweit für Aufregung. VOX hatte einen Vorstoß dazu gemacht, den die PP dann in abgewandelter Form aufgriff. Die PP verfügt über 10 der 20 Sitze im Stadtrat in der südostspanischen Region Murcia, VOX über einen.

„Spanien ist ein Land mit christlichen Wurzeln und muss es bleiben!“

Konkret beschloss Jumilla, dass kommunale Sportanlagen nur noch für sportliche Zwecke genutzt werden dürften. Diese Maßnahme betrifft vor allem Mitglieder der muslimischen Gemeinde, die die Orte in den letzten Jahren genutzt haben, um religiöse Feiertage zu begehen. Jumillas Bürgermeisterin González erklärte, der Beschluss diskriminiere keine bestimmte Gruppe. Es gehe ihr aber darum, kulturelle Projekte zur Verteidigung „unserer Identität“ zu fördern.
VOX begrüßte die Maßnahme. Spanien sei ein Land mit christlichen Wurzeln und müsse es bleiben. Parteichef Abascal betonte, man müsse den öffentlichen Raum vor Praktiken schützen, „die unserer Kultur und unserer Lebensweise fremd sind“. Spanien sei nicht Al-Andalus, fügte er mit Blick auf den historischen Namen für das islamische Spanien im Mittelalter hinzu.

Was in Jumilla geschieht, ist „ein schwerwiegender Rückschlag für die Demokratie“

Die Union der Islamischen Gemeinschaften Spaniens sprach von „institutionalisierter Islamfeindlichkeit“. Unterstützung für die Muslime kam von der spanischen Bischofskonferenz. Auch der Verband der jüdischen Gemeinden Spaniens stellte sich hinter sie. Der Stadtratsbeschluss sei ein „schwerwiegender Rückschlag für die Demokratie“.

Ähnliche Beschlüsse wie in Jumilla auch unter anderen rechten Regierungen in Europa

Rechte Regierungen in anderen Teilen Europas haben ähnliche Beschlüsse wie das Verbot in Jumilla gefasst. Sie betreffen den Kern der anhaltenden Debatten über Nationalismus und religiösen und kulturellen Pluralismus auf dem gesamten Kontinent. Vergangenes Jahr etwa verbot Monfalcone, eine Industriehafenstadt im Nordosten Italiens, das Beten in einem Kulturzentrum. Auch diese Entscheidung richtete sich vor allem gegen die muslimische Gemeinde.
Diese Nachricht wurde am 12.08.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.
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