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Der Türken-Sam (Cem Gülay)

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Vorwort aus dem Buch von “Türken-Sam” von Bilkay Öney

 

Jung, männlich, Migrant – diese drei Worte stehen mittlerweile für ein Synonym in der Integrationsdebatte. Ein Synonym für eine Problemgruppe, die überproportional häufig in polizeilichen Kriminalstatistiken auftaucht. Studien, etwa die des Kriminologischen Forschungsinstituts in Niedersachsen, belegen dies. Medien greifen das Thema häufig auf. Man sucht nach Lösungen, denn die Angst geht um – die Angst vor jungen, männlichen, ausländischen Gewalttätern.

 

Wie werden aus Babys Bestien? Diese Frage stellen sich nicht nur die Medien, sondern auch die Politik. Sie ist maßgeblich beteiligt an den Rahmenbedingungen: ob es die Familienpolitik ist, die Bildungspolitik, die Integrationspolitik oder die Justizpolitik. Die Politik gibt den politischen und gesellschaftlichen Rahmen vor, in denen Baby sich zu „Bestien“ entwickeln. Denn eines ist klar: Niemand wird als krimineller Gewalttäter geboren.

 

Auf dem Weg in die kriminelle Karriere gibt es viele Etappen und Zwischenschritte. Diese gilt es zu beschreiben und zu analysieren. Es gilt, Verhaltensmuster frühzeitig zu erkennen, um präventiv wirken zu können und Schlimmeres zu vermeiden, denn „ist das Kind erst in den Brunnen gefallen …“, dieses Sprichwort gilt in vielen Ländern und in allen Kulturen.

 

Wenig wissen wir über die, um die es häufig geht, die männlichen kriminellen Ausländer. Häufig verstecken sie ihr „wahres Ich“ hinter einer Macho-Fassade und einem auffällig rauen Umgang. In ihrer Welt gibt es nur zwei Alternativen: Entweder sie sind Opfer oder sie sind Täter. Viele entscheiden sich für das Letztere. Einige Faktoren kennen wir: schwieriges soziales Umfeld, eigene Gewalterfahrung in der Familie, Ausgrenzungserfahrungen in der Mehrheitsgesellschaft und Frust. Doch wie sieht der Weg in die Kriminalität konkret aus? In welchen Schritten erfolgt er? Und wo können wir einschreiten, um Schlimmeres zu verhindern? Was macht die Politik falsch? Was machen die Eltern falsch? Und was die Betroffenen?

 

Das Buch beschreibt auf sehr offene Weise, wie kriminelle Karrieren entstehen. Es ist ein sehr authentisches Buch über die Lebenswelt männlicher Migranten. Es beschreibt den Weg eines jungen Abiturienten aus Hamburg von der Hamburger Fußballauswahl über das Highschool-Jahr in den USA bis in das kriminelle Milieu Hamburgs. Das Buch handelt von Gewalt und Verzweiflung, von Geld und dem Wunsch nach einem besseren Leben. Das Buch handelt von Freundschaft und Feindschaft, von Deutschenfeindlichkeit und Türkenfeindlichkeit. Es geht um Prinzipien und um den Tod. Das sind keine Worthülsen. Es ist die Wahrheit.

 

 

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die erzählungen des autors haben mich an ammar114´s "an meine brüder" erinnert...

 

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