Mittels Medikamente die Zufuhr an Hasanat stoppen

[rasam]

Salam wu alleikum, liebe GEschwister,

 

ich hab da mal eine Frage. Ich mal gelesen/gehört dass wenn man sich irgendwo angehaut, gestolpert und sich verletzt hat oder körperliche Schmerzen hat, usw.. Hasant von Allah (s.t) als eine Art "Gegenleistung" bekommt. Wenn das tatsächlich stimmt und man z.b starke Kopfschmerzen hat, würde man die Zufuhr an Hasanat jetzt stoppen wenn man ein Mittel gegen Kopfschmerzen nimmt? Denn manchmal habe ich leichte Kopfschmerzen und verzichte z.b auf Aspirin weil ich mir dann denke: "Na, lieber will ich statt dessen noch ein bisschen mehr Hasanat bekommen"

Ist das ok??

[Serbederan-19]

 

Wenn du wegen deinen Kopfschmerzen dann noch deine gebete oder verpflichtungen vernahlässigst, ist dies überhaupt nicht ok.

 

Es ist eine Sunna des Prophten saw, durch Medizin gesund zu werden.

Sind wir frommer als Er (saw) dass wir uns dies anmaasen.

 

Es stimmt schon, dass Schmerzen aller Art, die Sünden tilgen. Wenn dir das bewusst geworden ist, dann achte auf folgendes:

 

Heilung kommt nicht durch die Medizin sondern von Allah. Die Einnahme des Medizin signalisiert, dass du ein schwaches Geschöpf bist und die Vergeltung deiner Sünden nicht ertragen kannst.

 

Die Einnahme des Medizin ist eine Art Tawba, wo mit du Allah um Vergebung bittes.

Allah entscheidet ob er dir vergibt oder nicht. Wenn die Medizin wirkt dann danke Allah, und nimm es als eine Vergebung hin.

Solltest du aber deine Gebete oder Verpflichtungen nicht erfüllen können, weil du Schmerzen hast und nichts dagegen tust, so begehts du sogar Sünde weil du dich nicht an die Sunna hällst.

 

Eines darfst du aber niemals machen: Dich über deine Beschwerden bei anderen Menschen beschweren. Denn wenn du überall rum erzählst, du hast Kopfschmerzen, dann schickt Allah seine Engel und sagt zu ihnen, "geht und guckt bei wem er sich über mich beschwert" Denn es ist alles von Allah, wir Geschöpfe dürfen bei allem nur "Elhamdulillah" sagen.

 

 

[FrauRosi]

Hallo Schwester Serbederan,

man soll sich nicht bei anderen Menschen über seine Beschwerden "ausheulen". Das habe ich auch schon gehört. Aber wie eng darf man das sehen?

Wenn z.B. jemand fragt was mit mir los ist, ob es mir nicht gut geht; darf ich dann sagen das ich Kopfschmerzen habe? Und wenn ich zum Arzt gehe erzähle ich ihm auch meine Beschwerden.

Und wenn ich möglichst vielen Leuten in meiner Umgebung erzähle das ich eine Wohnung, eine Arbeit oder Ähnliches suche, mit dem Hintergrund das mir vielleicht einer von ihnen weiter helfen kann, ist das dann auch verboten?

Wie sieht es aus mit guten Freunden oder dem Ehepartner, darf man bei Ihnen auch nicht sagen was einen bedrückt?

Viele Grüße,

FrauRosi!

[Serbederan-19]

 

liebe Schwester,

 

natürlich gibt es Ausnahmen.

Mit "Beschweren" ist nicht das Ratsuchen oder Artzbesuch gemeint.

Wenn du deiner Freundin sagen willst, dass du Kopfschmerzem hast, weil sie nach deinem Wohlbefinden gefragt hat, so antwortest du:

"Elhamdulillah, ich habe etwas Kopfschmerzen"

Dies wäre dann keine Beschwerde sondern eine Mitteilung um nicht lügen zu müssen.

 

Wichtig ist, dass man nicht jede Wortkarge Unterhaltung mit seinen Leidensgeschichten füllt.

Es geht darum zu verinnerlichen, dass alles ein Segen ist. Auch unsere Beschwerden und Schmerzen sind ein Segen.

wenn wir darüber reden als hätte Gott uns Unrecht angetan, hätten wir diesen Segen geläugnet.

 

[Cemil Kaya]

 

MasAllah, sehr schöne Ausführungen, Antworten, Schwester serbederan

 

Cemil