AlMurabit Geschrieben 7. Mai 2008 Teilen Geschrieben 7. Mai 2008 Nr 4045 Thema Rechtsnorm für den Entehrenden eines Koran-Exemplars Datum 24.01.2008 Frage Wie lautet die Rechtsnorm für den Entehrenden oder Herabwürdigenden eines Koran-Exemplars? Antwort Fatwa-Stab Ein Koran-Exemplar gehört mit dem, was sich darin an Koran-Worten Allahs, des Erhabenen, befindet, zu den sakrosankten Dingen der Muslime, denen Allah, der Erhabene, beim Verwenden von Sorgfalt auf Übermittlung und Auslegung, Auswendiglernen und Verstehen, einladenden Aufruf und Sich-Bemühen, Kalligrafie und Drucken sowie Respekt und Würdigung, Erfolg verlieh. Warum auch nicht, ist er doch das letzte Wort Allahs, des Erhabenen, an die Welten, an den einige glauben und einige nicht: ... Gekommen ist bereits zu euch von Allah ein Licht und ein deutliches Buch. Es leitet mit ihm Allah, wer SEIN Wohlgefallen beachtet, die Wege des Friedens und ER führt sie aus den Finsternissen hinaus zum Licht mit SEINER Erlaubnis und ER leitet sie zu einem geraden Weg. (Sure 5, Verse 15-16) Allah hat den besten Diskurs hinabgesandt, ein Buch – ähnelnd, wiederholend -, vor dem diejenigen, die ihren Herrn fürchten, vor Schaudern eine Gänsehaut bekommen. Alsdann entspannt sich ihre Haut und ihr Herz besänftigt sich hin zum Gedenken Allahs. Das ist Allahs Rechtleitung. ER leitet damit recht, wen er will. Und wen Allah fehlgehen lässt, so gibt es niemanden für ihn an Rechtleitendem. (Sure 39, Vers 23) O ihr Leute! Es ist bereits eine ermahnende Lehre zu euch gekommen von eurem Herrn und ein Heilmittel für das, was in den Herzen ist, und Rechtleitung und Barmherzigkeit für die Gläubigen. (Sure 10, Vers 57) Andere vernachlässigten ihre Bücher und verfälschten die Gebote ihrer Propheten: ... Wenn aber diese es verleugnen, so haben WIR damit bereits Leute betraut, die dem gegenüber nicht leugnend sind. (Sure 6, Vers 89) Deshalb wählte Allah, der Erhabene, für das großartigste SEINER Bücher den edelsten SEINER Gesandten und unterstützte ihn mit einer Auslese SEINER Schöpfung an Engeln und Menschen, damit das Wort Allahs, des Erhabenen, auf Erden ein bestehendes Beweismittel und ein herausforderndes Wunder bleibt: Sprich: "Wenn sich auch die Menschen und die Dschinn zusammentäten um einen Koran gleich diesem hervorzubringen, sie brächten keinen gleichen hervor, auch wenn die einen den anderen beistünden." (Sure 17, Vers 88) Die Muslime schätzen und verehren alle Bücher Allahs, des Erhabenen, die auf all SEINE Propheten und Gesandten (Allah segne sie und schenke ihnen Wohlergehen!) herabgesandt wurden, und zwar als Ganzes für die unbekannten von ihnen und im Einzelnen für die bekannten von ihnen wie etwa die Schriften Abrahams, der Psalter, die Thora und das Evangelium: ... Jeder glaubt an Allah und SEINE Engel und SEINE Bücher und SEINE Gesandten... (Sure 2, Vers 285) Wer einen der Propheten oder der Gesandten Allahs, des Erhabenen, sowie eines SEINER auf SEINE Propheten und Gesandten herabgesandten authentischen Bücher als verächtlich betrachtet, entfernt sich von der Religion. Und die Geringschätzung eines Koran-Exemplars – Allah, der Erhabene, bewahre! - gehört zu den Taten, die einen Menschen, der derart handelt, zum Islam-Leugner stempeln. Die Muslime suchen bei der Wertschätzung eines Koran-Exemplars einander zuvorzukommen und stehen dabei im gegenseitigen Wetteifer. So legen sie es auf andere Dinge und lassen nichts darauf liegen wie Bücher oder Ähnliches. Ferner ist es verbreitet, ein Koran-Exemplar nur zu berühren, wenn man rituell rein ist, und zwar gemäß den Worten des Propheten (Allah segne ihn und seine Familie und schenke ihnen Wohlergehen!) in einem von Malik und Ad-Darimi überlieferten Hadith: "Nur der rituell Reine berührt den Koran." Auf diese Weise interpretierte eine Reihe von Gelehrten die Worte Allahs: Niemand berührt ihn außer die Reinen. (Sure 56, Vers 79) Es ist etwa aus der Prophetenbiografie bekannt, dass Fatima, die Tochter von Al-Chattab (möge Allah an ihr Wohlgefallen haben!) es ablehnte, ihrem Bruder Umar (möge Allah an ihm Wohlgefallen haben!) die Blätter des ehrwürdigen Koran-Exemplars zu geben, solange er nicht die rituelle Waschung verrichtet, oder Ähnliches, was den Respekt, die Ehrenbezeigung, die Würdigung sowie die Wertschätzung der Muslime hinsichtlich des Buches ihres Herrn beweist, DER sie durch ihn ehrt und sie aus der Finsternis hin zum Licht bringt. Die Wertschätzung enthält die Bedeutung der Redlichkeit, Reinheit und das Freisein von niedrigen materiellen und ideellen Eigenschaften: Die Reinheit seiner Bedeutungen, Poetizität, Wortverbindungen, Ausdrücke, Methoden, Prinzipien und Themen. Durch dieses großartige Buch werden die Gerechturteilenden von Freude überwältigt und vom Glauben an das, was er brachte: Und wenn sie hören, was herabgesandt ward zum Gesandten, siehst du ihre Augen überfließen vor Tränen hinsichtlich dessen, was sie an Wahrheit erfahren haben. Sie sagen: "Unser Herr! Wir glauben! Schreibe uns mit den Bezeugenden! Und warum sollten wir nicht an Allah glauben und an das, was zu uns an Wahrheit gekommen, und danach trachten, dass uns unser Herr mit rechtschaffenen Leuten eintreten lässt?" So belohnt sie Allah für das, was sie sagten, mit Gärten, in denen Flüsse dahineilen, als ewig in ihnen Verweilende. Jenes ist die Vergeltung für die Gutes Tuenden. (Sure 5, Verse 83-85) Und wessen Herz der Glaube noch nicht erreicht hat und wer seine Vernunft achtet, gibt die Besonderheit dieser Worte sowie deren Einzigartigkeit zu. Bei anderen dominierte deren Begierde und sie binden sich ans Diesseits und wollen unbedingt für ihre angeborene Art Rückschläge: Sprich: "Was meint ihr, so er doch von Allah ist und ihr ihn ableugnet und ein Zeuge von den Kindern Israel ihm Gleiches bezeugt – so glaubt er und ihr seid hochmütig? Fürwahr! Allah leitet die ungerechten Leute nicht recht." (Sure 46, Vers 10) Und wer dem geschätzten Koran-Exemplar mit dem gegenübertritt, was ihm aus der Sicht der Vernünftigen, geschweige denn der Gläubigen, nicht angemessen ist wie etwa Verachtung, Beleidigung oder Geringschätzung, so ist diese Person weit von Objektivität beim Streit sowie von Respekt beim Disput. Dies setzt ihn dem Zorn Allahs, des Erhabenen, SEINEM Ärger und SEINER Vergeltung aus: Und meine ja nicht, Allah sei unachtsam dessen, was die Ungerechten tun! ER gewährt ihnen ja nichts weiter als einen Aufschub bis zu einem Tag, an dem die Augen starr blicken. Ihre Hälse streckend und ihre Häupter hoch emporreckend, ihr Blick kehrt nicht zu ihnen zurück, und Ihre Herzen sind Luft. (Sure 14, Verse 42-43) Er überschreitet hiermit die roten Linien der Anhänger des Islam, denn die Muslime sind Begründer einer Kultur und Zivilisation. Sie schätzen die Bedeutung des Dialogs und des Disputs. Darüber hinaus sind sie zu einem Leben in Koexistenz mit anderen verpflichtet sowie zur Verschwägerung untereinander, zum gemeinsamen Essen, zum gegenseitigen Beglückwünschen, zur Kondolenzbezeugung und zum Beistand beim Gebieten des Rechten und Verbieten des Verwerflichen. Sie akzeptieren es für sich nicht, es den Törichten mit deren Torheit oder es den Dummen mit deren Dummheit zu vergelten: Und die anbetend Dienenden des Allerbarmers sind diejenigen, die auf Erden maßvoll umherziehen, und wenn sie die törichten Unwissenden ansprechen, sagen: "Friede!" (Sure 25, Vers 63) Sie werden aber auch nie den Anschlag auf ihre sakrosankten Dinge sowie ihre roten Linien hinnehmen. Dazu zählt in erster Linie der ehrwürdige Koran und dessen zusammengestellte schriftliche Fassung: das Koran-Exemplar. Quelle : http://www.dar-alifta.org/ViewFatwa.aspx?ID=4045&LangID=4 Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
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