Kudsi Geschrieben 19. November 2006 Teilen Geschrieben 19. November 2006 Sonntag, 19.11.2006: 15.50h..17.25h – Arte „Möge Allah dir verzeihen“ TV-Drama, Fr 2006, junger Muslim rutscht in die Radikalität ab… Also, guckt euch den Film an und schreibt eure Meinung dazu! Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
Legend Killer Geschrieben 19. November 2006 Teilen Geschrieben 19. November 2006 :daumrunter: Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
Gülseven Geschrieben 22. November 2006 Teilen Geschrieben 22. November 2006 von mir gibts auch nur :daumrunter: Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
Kudsi Geschrieben 24. November 2006 Autor Teilen Geschrieben 24. November 2006 Selâmün aleyküm! Hallo, habt ihr den Film überhaupt gesehen? Ich schon. Es geht da um einen 17-jährigen Jungen algerischer Herkunft Namens Kevin Muhammed und dessen Hinwendung zum Islam und dass er dabei an die falschen Leute gerät. In dem Film gibt es drei Gruppen von Muslimen. Die erste Gruppe ist die Sorte von Muslimen, für die der Islam im Leben so gut wie keine Rolle spielt. Hierbei handelt es sich um Kevins Familie. Die zweite Gruppe von Muslimen sind jene, die den Islam so wörtlich auslegen, dass sie seine Regeln aus dem Zusammenhang reißen oder gar übertreiben. Hierbei handelt es sich um Kevins/Muhammeds neue Freunde. Die dritte Gruppe vertritt den wahren Islam, also die „Goldene Mitte“ zwischen den beiden. Dieser ist der Imam der Moschee. Mit anderen Worten, es gibt Muslime, die untertreiben, dann welche, die übertreiben, und zuguterletzt die „Goldene Mitte“ der wahren Muslime. Eine Sonderrolle nimmt Kevins Freundin Meriem ein, welche am Anfang des Films eine vorbildliche Muslima ist, der Film jedoch im Laufe seiner Handlung gerade dies kaputtmacht. Zum Inhalt: Der orientierungslose 17-Jährige Gymnasiast Kevin verliebt sich in seine Mitschülerin Meriem. Kevin kommt hinter Meriems Geheimnis: Nach der Schule zieht sie in einem Geschäft ein Kopftuch an, und auf dem Schulweg in demselben Geschäft wieder ab und setzt sich eine Brille auf, um nicht in ihrer Identität als eigentlich kopftuchtragende Muslima erkannt zu werden (Meriem tut dies, weil in Frankreichs Schulen Kopftuchverbot herrscht). Als Kevin sie eines Tages darauf anspricht, erzählt sie ihm vom Islam und von Leben für Allah. Kevin beginnt sich für den Islam zu interessieren. Aus einem Buchladen stiehlt er einen Koran, um es zu studieren (Anmerkung: Später, um seinen Diebstahl wiedergutzumachen, kauft Kevin sich später aus demselben Buchladen einen Koran, doch nach der Zahlung nimmt er das Buch nicht an, sondern lässt es auf der Theke und läuft aus dem Laden. Nach Kevins Vorstellung sollte er damit das Koranexemplar bezahlt haben, den er zuvor gestohlen hatte). Meriem geht für zwei Wochen in den Weihnachtsferien nach Algerien, um die Hälfte des Ramadans bei ihrer Großmutter zu verbringen. Aber nun zurück zu Kevin: Je mehr Kevin den Koran studiert, umso mehr ist er vom Islam fasziniert. Es ist für ihn wie eine Erleuchtung, und in der Schule bekommt er auch plötzlich gute Noten. Er möchte nur noch nach seinem zweiten Vornamen Muhammed benannt werden. Kevin – nun Muhammed – beschließt sich, ein neues Leben zu führen nach den Geboten des Islam. Also geht er in die Moschee, weil er dort die Schahada ablegen will. Der Imam der Moschee beglückwünscht ihm, meint aber, dass die Schahada nicht nötig sei, da er bereits als Muslim geboren sei. Muhammed fühlt sich unverstanden und läuft enttäuscht aus der Moschee. Draußen empfängt ihn ein junger Muslim (so als wenn er bereits auf ihn gewartet hätte, taucht er aus dem Nichts auf) und spendet ihm Trost, als wenn er wüsste, was Muhammed widerfahren ist und was er eigentlich will. Er führt Muhammed zu seiner Gemeinschaft junger eifernder Muslime (darunter wohl auch ein französischer Konvertit) und lässt ihm die Konversionszeremonie durchführen. Dabei macht Muhammed den Ghusl, und das auf die primitive Weise, nämlich mit einer Wasserschale Kopfüber Wasser übergießen. Von rechts nach links, wie es die Sunnah vorschreibt. Dabei ist doch die Grundregel beim Ghusl simpel: Den Mund gründlich ausspülen (dabei gurgeln!), die Nase tief gründlich ausspülen, zuletzt den ganzen Körper mit Wasser waschen, dass keine noch so kleinste Stelle trocken verbleibt. Das geht für einen Muslim in dieser Gesellschaft nämlich so: Im Bad Mund und Nase gründlich ausspülen, danach ausgiebig duschen, fertig! Warum also lassen die jungen Muslime im Film Muhammed den Ghusl so vollziehen wie vor 100 Jahren??? Und als sie merken, dass er seine Genitalien berührt hat, lassen sie ihm den ganzen Ghusl noch mal vollziehen. Bitte?! Wo gibt denn so eine Vorschrift??!! Zum Ghusl gehört auch dazu, dass man sich auch die Genitalien wäscht, und das geht natürlich nicht ohne Berührung, oder? Außerdem muss ein Muslim auch nach jedem Toilettengang die Austrittstellen mit Wasser reinigen, und das geht auch nicht ohne Berühren! Nun, Nach dem Ghusl nehmen die jungen Muslime ihm die Schahada ab. Zuhause schmeißt Muhammed alles in den Müll (Kleidung, CDs etc.), was ihn an sein früheres Leben erinnert. Später kauf sich Muhammed auch „islamische Kleidung“ (??? Also ich laufe auch nicht in hellem Gewand und Gebetsmütze auf der Straße herum, geschweige denn, dass ich so eine Kleidung auch nie trage. Ich trage auch nur Klamotten, die ich in den Kaufhäusern, z.B. bei Wehmeyer, vorfinde.) Im Supermarkt will Muhammed sich einen Schokopudding holen, was ihm seine Freunde verwehren (voll heftig: „Das ist Haram!“), da darin Gelatine drin ist, was ja vom Schwein hergestellt wird und E 236 drin ist, was Ameisensäure ist. Verwirrt legt Muhammed den Schokopudding zurück. Vorgemerkt, Ameisensäure befindet sich auch in Brennnesseln, und es wird längst nicht mehr von toten Ameisen gewonnen, sondern chemisch/künstlich. Außerdem ist Ameisensäure nicht Haram, was Muhammeds freunde im Film behaupten, wohl aber Gelatine. Des Weiteren ist Ameisensäure in Deutschland verboten. Näheres siehe unter: http://www.muslim-markt.de/Speise/e200.htm http://de.wikipedia.org/wiki/Ameisens%C3%A4ure Als Muhammed gesteht, er habe einmal beim Koranlesen ein Schokopudding gegessen, prangern ihn seine Freunde an, er habe damit zwei Sünden begangen. Das ist schon heftig, man kann ihm doch ruhig erklären, dass er sich demnächst darum bemühen soll, es nicht wieder zutun. Es entsteht bei mir der Eindruck, als will der Film es veralbern, dass die „strenggläubigen“ Muslime beim Kauf von Lebensmitteln so sehr auf die Zutaten achten. Und wenn schon, ich schaue mir nämlich auch die Zutatenliste an, wenn ich mir nicht sicher bin, ist was dabei? Genauer genommen gehört es sich auch nicht, in einem Geschäft einzukaufen, wo Alkohol verkauft wird, aber da wir hier in Europa nicht solche Alternativen haben, bleibt uns auch nicht anderes übrig, als wie jeder andere bei Aldi, Lidl, Pennymakrt usw. unsere Einkäufe zu erledigen. Muhammed erzählt seinen Freunden von ihrer Freunin Meriem und dass er sie heiraten will. Sie beglückwünschen ihm, einer mahnt ihn aber, die Frau sei seine bevorzugte Verkörperung des Satans. Ja woher haben die denn sowas??! Und wenn schon, wäre dann der Mann auch für die Frau das gleiche. An einer anderen Szene meint Muhammed zu einem weinenden Friedhofwärter: “Ein Mann weint nicht”! Dies ist ein weit verbreitetes falsches Vorurteil, das unter Türken leider so verbreitet ist (= “Erkek adam aðlamaz!“), dass die Erziehung der Kinder wirklich danebengeht, wenn ein Junge weint (ihm wird regelrecht das Recht auf Weinen abgesprochen). Muhammed drängt den französischen Freund seiner Schwester, zum Islam zu konvertieren, ansonsten solle er seine Schwester vergessen, da diese Muslima sei, aber dieser wehrt ab. Damit handelt Muhammed, dessen Familie bereits sein Lebenswandel aufgefallen ist, Ärger mit seiner Familie ein. Seine Mutter wirft ihm Rückständigkeit vor. Sowas ist typisch für Muslime, die mit dem Islam nichts am Hut haben. Sie wenden sich am heftigsten gegen islamische Regelungen als irgendwelche Nichtmulime. Was mir nicht verständlich ist: Muhammed hat den Islam ohne jeglichen Zwang oder Druck angenommen, nämlich durch einen inneren Antrieb. Aber er selbst zwingt den Freund seiner Schwester zur Konversion! Widersprüchlich, was? Muhammeds Vater zeigt Verständnis und bringt ihn in der Verzweiflung in die Moschee, um seinen Sohn zur Vernunft zu bringen. Bei dem Duell zwischen Muhammed und dem Imam mahnt der Imam ihn vor dem Exzess, doch letztendlich kann er Muhammed auch nicht zur Vernunft bringen, da Muhammed Gegenargumente so anwendet, dass er das nur für das islamische Kriegsrecht geltende aus seinen Zusammenhängen reißt. Für einen islamunkundigen Zuschauer, der solch eine Differenzierung nicht machen kann, würde das Duell zwischen Muhammed und dem Moschee-Imam so herüberkommen, als enthalte der Islam in sich Widersprüche, dass er friedlich als auch gewalttätig (!) zugleich ausgelegt werden könne. Na ja, aber was mir im Film gefällt, ist, dass Muhammeds Vater, wohl vom Eifer seines Sohnes ein wenig angetan, mit dem Beten anfängt. Als Meriem aus Algerien zurückgekommen ist, hat sie ihr Kopftuch abgelegt, weil ihre Großmutter, die eine praktizierende Muslima (?!) sein soll, ihr irgendwas reingeredet hat. Der Film macht damit natürlich die Vorbildlichkeit der Meriem einfach kaputt, nach dem Motto: „Wer freiwillig ein Kopftuch trägt, nimmt ihn auch freiwillig wieder ab.“ Immerhin hatte sie Muhammed mit dem Islam begeistert. Als dieser sie wiedersieht, bricht für ihn natürlich eine Welt zusammen. Er macht mit ihr Schluss, obwohl Meriem mit ihm befreundet bleiben will. Damit flüchtet Muhammed immer mehr zu der kleinen Moschee seiner neuen Freunde, welche ihn dazu überreden, Meriem zu töten, da diese in ihren Augen eine vom Islam abgefallene Muslima ist. Toll was, jetzt üben die auch noch Selbstjustiz aus! Im letzten Moment verzichtet sich Muhammed darauf, weil er es nicht übers Herz bringen kann, da stößt einer der Muhammeds Freunde die Meriem von der Treppe herunter. Muhammed reißt sich von seinen Freunden los und will Meriem helfen, doch für sie kommt jede Hilfe zu spät. Später schleicht sich Muhammed in die Küche der kleinen Moschee seiner Freunde, während diese im Moscheeraum Dhikr abhalten (wohl Sufis), dreht den Gasherd auf, lässt ein Handy zurückliegen und läuft zur nächsten Telefonzelle, um aus Rache für Meriems Tod eine Explosion auszulösen (Das hatte er aus dem Physikunterricht gelernt. Ich meine, so was sollten Physiklehrer ihren Schülern nicht beibringen. Ist ja wie eine Anleitung zu einem Anschlag). Da kommen Muhammed die Verse des Koran vor die Augen: „Wenn Allah gewollt hätte, hätte er aus allen Menschen Muslime gemacht“ (Dies hatte Meriem ihm zu Beginn des Films gesprochen). Muhammed schafft es nicht, die Handynummer zu wählen und bricht weinend zusammen und erkennt, dass er den falschen Weg gegangen ist. Ende des Films. Krasser Film, was? Ich kann aus dem Film nur entnehmen, dass der Film zeigen will, wie sehr die Aufgabe der Moscheen groß ist, junge Muslime zu fördern und zu unterstützen, vor allem welche den Islam als ihren Weg gewählt haben, damit diese Menschen nicht in falsche Hände fallen. Muhammed fiel in die Hände von falschen Freunden, weil er als unerfahrener junger Muslim nicht die Unterstützung und nicht den Beistand von der Moschee bekam, die er erwartete bzw. bekommen sollte. Und diesen Beistand fand er bei den oben genannten jungen Muslimen, die auf eigene Faust den Islam zu verstehen versuchten, aber ohne eine zurechtweisende Führung durch eine Gelehrsamkeit wie ein Moschee-Imam, so dass sie auch falsche Wege schreiten konnten. Und warum: Weil Muhammed über seine Religion ja nur lernen wollte. Wenigstens hat Muhammed erkannt, welchen falschen Weg seine Freunde gehen, aber er ist nicht der einzige junge Muslim, der aus seiner Naivität leicht in die Hände falscher Leute fallen kann. Wer das nicht will, ist als Moscheeverein besonders gefordert, junge Muslime, die engagiert über den Islam lernen wollen, im Weg der Mitte zu erziehen, um sie vom Exzess zu hüten. Der Film ist für Leute, die mehr über den Islam wissen wollen, vor allem für Anfänger oder Islamunkundige, welche bei den Auslegungen nicht differenzieren können, nicht empfehlenswert. Wer ein stabilisiertes Wissen über den Islam hat, dem kann ich den Film empfehlen. Meine Note zum Film: 4+ Vesselam! 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Legend Killer Geschrieben 24. November 2006 Teilen Geschrieben 24. November 2006 Ja, ich habe den Film gesehen und fand ihn einfach Mist. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
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